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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompensation der Fühlerträgheit eines
Sensormittels zum Erfassen einer Ist-Temperatur in einem Kühl- und/oder
Heizkreislauf einer Anlage, insbesondere einer Klimatisierungsvorrichtung,
wobei das Sensormittel einen virtuellen Ausgangstemperatur-Istwert ermittelt,
eine Regeleinrichtung zur Durchführung des
Verfahrens sowie eine Klimatisierungsvorrichtung, enthaltend eine
solche Regeleinrichtung.
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Gerade
im Bereich der Klimatisierung von Kraftfahrzeugen werden schnelle
Temperaturänderungen
gewünscht,
wenn beispielsweise infolge längerer
Standzeit eines Fahrzeugs auf einem Parkplatz mit starker Sonnenbestrahlung
sich dieses sehr stark aufgeheizt hat. Der Fahrer möchte dabei
möglichst schnell
eine Abkühlung
auf eine angenehme Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs erreichen.
Bei der Messung von Temperaturen in einem Fahrzeug werden üblicherweise
Sensormittel verwendet, bei denen eine Temperaturänderung
eine Widerstandsänderung
eines aktiven Materials hervorruft. Ein solches aktives Material
kann beispielsweise ein Metall sein, wie ein Nickel- oder Platindraht,
der auf einen isolierenden Grundkörper aufgewickelt ist. Um eine ausreichende
Stabilität
des Sensormittels sicherzustellen, wird dieses üblicherweise mit einer ausreichend
großen
Masse des aktiven Materials ausgeführt. Dies bringt jedoch den
Nachteil mit sich, dass dadurch eine Fühlerträgheit erzeugt wird, die bei schnellen
Temperaturänderungen
eine deutlich messbare Verzögerung
mit sich bringt, da sich das aktive Material des Sensormittels erst
auf die neue Temperatur einstellen muss. Im eingeschwungenen Zustand
des Sensormittels stellen hingegen geringe Temperaturschwankungen
im Wesentlichen kein Problem mehr dar und werden entsprechend aktuell erfasst
und verarbeitet, weswegen diese Art von Sensormitteln grundsätzlich für die Verwendung
in Fahrzeug-Klimatisierungsvorrichtungen
geeignet sind.
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Problematisch
wirkt sich die Fühlerträgheit dann
aus, wenn eine Temperatur-Regeleinrichtung beim Start des Fahrzeugs
sehr schnell eine Verdampferaustrittstemperatur auf einen Sollwert
einstellen soll. Zum Schutz vor Vereisung und zum Sicherstellen
eines einwandfreien Betriebs des Verdampfers liegt diese Temperatur
etwas über
dem Gefrierpunkt von Wasser. Allerdings werden mit den heutigen
Klimatisierungsvorrichtungen die Ausblastemperaturen so schnell
erzeugt, dass das aktive Material des Sensormittels aufgrund seiner
anfänglichen Trägheit nicht
die tatsächliche
Temperatur des umströmenden
Mediums an die Regeleinrichtung weitergibt, sondern eine virtuelle,
die höher
liegt als die tatsächliche
Temperatur. Die Regeleinrichtung geht dann von einer zu hohen Temperatur
des umströmenden
Mediums aus. Werden keine Korrekturmaßnahmen ergriffen, sondern
abgewartet, bis das Sensormittel scheinbar die gewünschte Soll-Temperatur anzeigt,
hat das umströmende
Medium bereits den Gefrierpunkt von Wasser unterschritten und vereist. Da
die Funktionsfähigkeit
des Verdampfers durch ein Vereisen gestört wird, sollte dies vermieden
werden.
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Gerade
für den
Bereich von Klimatisierungsvorrichtungen ist es zwar bekannt, Programme
zur Vereisungsvermeidung vorzusehen, wie beispielsweise in der
DE 42 05 735 C2 für einen
Innenwärmetauscher
beschrieben. Hierbei wird zunächst
ermittelt, ob die Außentemperatur
eines Fahrzeugs unter einer gefährlichen
Vereisungstemperatur von etwa 25°C
und nachfolgend von unter 23°C
liegt. Ist dies der Fall und soll zusätzlich eine Entfeuchtung der
Innenluft des Fahrzeugs stattfinden, wird die Entfeuchtung über eine
vorgegebene Zeitdauer hinweg durchgeführt und zwischendurch ggf.
Wartezeiten ohne Entfeuchtung vorgesehen, um eine Vereisung zu vermeiden.
In dieser Druckschrift ist jedoch nicht die Problematik einer Fühlerträgheit und
einer daraus resultierenden Falschmessung der Ist-Temperatur bei schnellen
Temperaturänderungen
beschrieben.
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Aus
der
DE 196 02 805
A1 ist eine Klimaanlage zur Verwendung in einem Fahrzeug
bekannt. Die Klimaanlage wird durch ein Verfahren gesteuert, bei
dem ein physikalischer Größenermittlungsschritt ermittelt,
ob eine physikalische Größe betreffend
die Lufttemperatur in einer Fahrgastzelle oder außerhalb von
dieser größer als
eine vorbestimmte Größe ist und
bei dem in einem Steuerschritt eine Öffnungs- und Schließeinrichtung
gesteuert wird, so dass ein Zustand erhalten wird, bei dem ein Umlenkkanal
für eine
erste vorbestimmte Zeitperiode geschlossen ist, wenn die Lufttemperatur-Größe der in
das Gehäuse eingeleiteten
Luft größer als
die vorbestimmte Größe ist,
und der Steuerzustand einer Kühlmittelsteuereinrichtung
vom Stoppzustand in den Zufuhrzustand umgeschaltet ist. Diese Maßnahmen
sollen verhindern, dass Luft, die in einen Verdampfer geströmt ist, sich
mit Luft, die durch einen Heizkern geströmt ist, vermischt, um das Entstehen
von Beschlagluft zu verhindern, wenn ein Kompressor bei hohen Temperaturen
betätigt
wird.
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Die
DE 195 26 946 C2 offenbart
ein Steuerungsverfahren für
Fahrzeugklimaanlagen unter Verwendung eines Beobachters. Hierbei
wird eine Steuereinheit durch Eingangssignale einer erfassten oder geschätzten Wärmemenge,
die von der Klimaanlage in das Innere des Fahrzeugs geführt wird,
und erfassten oder geschätzten
Störgrößenwerten
gesteuert, die die Erwärmung
des Inneren des Fahrzeugs beeinflussen, jedoch nicht auf die Klimaanlage
zurückzuführen sind.
Die Steuereinheit schätzt
die Innentemperatur unter Verwendung eines Wärmegleichungs-Rechenmodells
ab, das die erkannten oder geschätzten
Werte als Parameter verwendet. Außerdem ist ein Sensor zum Erkennen
der Temperatur im Inneren des Fahrzeugs vorgesehen. Die Steuereinheit
erzeugt einen Korrekturterm durch Multiplizieren eines Fehlers zwischen
dem tatsächlich
zu steuernden System und dem Beobachter, der auf einem bestimmten
Eingabefehler beruht, mit einem Rückkopplungswert des Beobachters,
der den Effekt des Eingangsfehlers zeigt, wobei der Korrekturterm
auf dem Rückkopplungswert
basiert. Durch den Korrekturterm wird der als Parameter verwendete
detektierte Wert oder geschätzte
Wert korrigiert. Hierdurch soll es ermöglicht werden, einen gute Steuerung
ohne die Verwendung von Sensoren zum Erkennen von Umgebungsfaktoren
oder Störgrößen vorzusehen.
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Die
Sensorverzögerung
wird zumeist durch eine Exponentialfunktion mit asymptotischer Annäherung an
einen Endwert abgebildet. Die Funktion der Sensorverzögerung ist
eine Temperaturausgleichsfunktion, deren Koeffizienten sich aus
auf das Sensormittel und die Anwendung bezogenen Größen zusammensetzen.
Insbesondere umfasst die Exponentialfunktion Koeffizienten, die
sich auf das Sensormittel und die jeweilige Anwendung beziehen.
Die Exponentialfunktion umfasst beispielsweise die Koeffizienten
der Masse eines aktiven zu temperierenden Materials des Sensormittels,
den Wärmeübergangskoeffizienten
vom das Sensormittel umströmenden Medium
zur Oberfläche
des Sensormittels, die Wärmeleitung
im Sensormittel und die Art der Anströmung des Sensormittels. Nachdem
die Abkühlleistunq
der Anlage bzw. Klimatisierungsvorrichtung häufig einen linearen Temperaturverlauf über der
Zeit nach sich zieht, ergibt sich in einem Temperaturbereich zwischen
der anfänglichen
Temperatur und der Soll-Temperatur eine Differenz zwischen der tatsächlichen
und der virtuellen vom Sensormittel angezeigten Ist-Temperatur.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, mittels derer eine Kompensation der
Fühlerträgheit eines
Sensormittels bei schnellen Temperaturänderungen erzielt und insbesondere eine
Vereisung innerhalb einer Klimatisierungsvorrichtung sicher vermieden
werden kann.
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Die
Aufgabe wird für
ein Verfahren zur Kompensation der Fühlerträgheit eines Sensormittels zum
Erfassen einer Ist-Temperatur
in einem Kühl- und/oder Heizkreislauf
einer Anlage, insbesondere einer Klimatisierungsvorrichtung, wobei
das Sensormittel einen virtuellen Ausgangstemperatur-Istwert ermittelt,
der sich von einem jeweiligen tatsächlichen Temperatur-Istwert
unterscheidet, dadurch gelöst, dass
eine Eingangstemperatur beim Start eines Kühlvorgangs ermittelt und in
Abhängigkeit
von dieser ein anlagenspezifischer Korrekturwert bestimmt und zum
Einregeln der Temperatur ein vorgebbarer Temperatur-Sollwert und/oder
der ermittelte Temperatur-Istwert um den Korrekturwert korrigiert
und die Regelung mit diesem so korrigierten virtuellen Ausgangstemperatur-Istwert
ausgeführt
oder auf diesen so korrigierten Temperatur-Sollwert bezogen wird. Für eine Regeleinrichtung
für eine
Anlage mit einem Kühl-
und/oder Heizkreislauf mit zumindest einem Verdichter und mit einem
eine virtuelle Ausgangstemperatur-Istwert erfassenden Sensormittel
wird die Aufgabe dadurch gelöst,
dass ein weiteres Sensormittel zum Erfassen einer Eingangstemperatur,
insbesondere einer Verdampfer-Ansaugtemperatur und eine Einrichtung
zum Ermitteln eines anlagenspezifischen Korrekturwerts in Abhängigkeit
von der ermittelten Eingangstemperatur beim Start der Regelung und/oder
dem Inbetriebsetzen oder der Lastaufschaltung auf den zumindest
einen Verdichter oder einen Verdampfer vorgesehen sind. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Dadurch
wird ein Verfahren zur Kompensation der Trägheit eines Sensormittels geschaffen,
bei dem gerade bei schnellen Temperaturänderungen, die ansonsten zu
verfälschten
Messergebnissen aufgrund der Sensormittel-Trägheit führen, durch Einführen eines
Korrekturwerts eine Korrektur des Unterschieds zwischen dem von
dem Sensormittel ermittelten virtuellen und dem tatsächlichen
Temperatur- Istwert
stattfindet. Diese erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen
Anlage. Der Regelfehler, der beim Vorsehen des Korrekturwerts gemacht
wird, ist gering genug, um die Anlage bei einem schnellen Abkühlen und
einem trägen
Sensormittel zu schützen. Nach
einer vorbestimmbaren Zeitspanne kann von einer Durchtemperierung
des Sensormittels ausgegangen und die Korrektur zurückgenommen,
also der Korrekturwert wieder auf Null eingestellt werden. Es wird
dann angenommen, dass das Sensormittel den tatsächlichen Temperatur-Istwert
erfasst. Grundsätzlich
kann eine vorbestimmte, ggf. von der Höhe des Korrekturwerts abhängige Zeitspanne überwacht
und bei deren Ablauf der Korrekturwert auf Null gesetzt werden.
Diese Vorgehensweise beruht dann auf dem Erfahrungswert der Dauer
eines üblichen
Einschwingvorgangs eines solchen Sensormittels.
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Wird
die vorliegende Erfindung beispielsweise bei einem Verdampfer einer
Klimatisierungsvorrichtung eingesetzt, wird als Eingangstemperatur
bevorzugt die Ansaugtemperatur des Verdampfers der Klimatisierungsvorrichtung
ermittelt. Es wurde nämlich
festgestellt, dass der Temperaturfehler beim Ermitteln einer Ausblastemperatur
durch das Sensormittel bis zum Erreichen einer Ausblastemperatur knapp
oberhalb des Gefrierpunkts von Wasser abhängig von der Ansaugtemperatur
ist. Dieser Zusammenhang wird in Form einer Gleichung vorzugsweise in
einer Speichereinheit speziell für
eine bestimmte Anlage abgelegt. Die Regeleinrichtung kann hierdurch
beim Erhalt eines jeweiligen Temperatur-Messwerts von dem Sensormittel durch
Berücksichtigung des
Korrekturwerts diesen bzw. den Temperatur-Sollwert entsprechend
korrigieren und dadurch trotz der Trägheit des Sensormittels den
Abstand zu dem kritischen Punkt insbesondere einer Vereisung erfassen.
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Sofern
sichergestellt ist, dass eine konstante Kälteleistung in der Anlage erbracht
wird, kann der in Abhängigkeit
von einer Eingangstemperatur bestimmte Korrekturwert der Regelung
zugrundegelegt werden. Gerade im Bereich der Klimatisierung von Fahrzeuginnenräumen ist
die Kälteleistung
jedoch nicht konstant. Der Korrekturwert wird daher bevorzugt außerdem in
Abhängigkeit
von der jeweiligen von der Anlage erbrachten Kälteleistung gebildet. Hierzu
ist vorzugsweise eine Einrichtung zum Ermitteln eines leistungskorrigierten
Korrekturwerts aus dem anlagenspezifischen Korrekturwert vorgesehen, wobei
dieser in Abhängigkeit
von der aktuellen Anlagenleistung gesetzt und dadurch insbesondere
reduziert wird.
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Vorzugsweise
werden zumindest ein ausgewählter
Betriebsparameter der Anlage und die Einregelzeit bestimmt und der
Korrekturwert in Abhängigkeit
von dem Betriebsparameter der Anlage und der Einregelzeit verändert, insbesondere
reduziert. Hierdurch ist eine optimale Anpassung des Korrekturwerts
an die jeweilige Anlage und deren Gegebenheiten während des
Betriebs möglich.
Bevorzugt wird der Korrekturwert während des Betriebs der Anlage in
Abhängigkeit
von der aktuellen Anlagenleistung reduziert. Hierzu ist bevorzugt
die bereits oben genannte Einrichtung zum Ermitteln eines leistungskorrigierten
Korrekturwerts vorgesehen. Zum Ermitteln der aktuellen, gegenüber der
maximalen Anlagenleistung verminderten Anlagenleistung kann vorteilhaft eine
Integration über
der Differenz des Wertes des ausgewählten Betriebsparameters bei
maximaler Anlagenleistung und des aktuellen Werts des ausgewählten Betriebsparameters
durchgeführt
werden. Vorzugsweise ist hiefür
eine Integriereinrichtung zum Integrieren dieser Differenz über der
Zeit vorgesehen. Da die Leistungserbringung beispielsweise drehzahlabhängig ist,
kann insbesondere die Antriebsdrehzahl als Betriebsparameter ausgewählt werden.
Gerade bei Verwendung der Drehzahl als Betriebsparameter für die Korrektur
des Korrekturwerts sind keine weiteren Sensormittel zum Erfassen weiterer
Betriebsparameter mehr erforderlich, da die Drehzahl ohnehin erfasst
wird. Es können
somit die ohnehin erfassten Parameter zur Korrektur herangezogen
werden, was die Kosten des Ausrüstens
mit der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung
niedrig hält.
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Bevorzugt
ist außerdem
eine Messeinrichtung zum Ermitteln des Werts des ausgewählten Betriebsparameters
und eine mit der Messeinrichtung direkt oder indirekt verbundene
Integriereinrichtung vorgesehen. Hierdurch können die in der Messeinrichtung
ermittelten Daten schnell und problemlos an die Integriereinrichtung
weitergegeben werden. Zusätzlich
oder alternativ können
vorteilhaft eine Messeinrichtung zum Ermitteln des Werts des ausgewählten Betriebsparameters
und eine Vergleichseinrichtung vorgesehen sein, die einen erfassten
Messwert mit in einer Speichereinheit gespeicherten Werten vergleicht
und einen dem ermittelten gespeicherten Wert zugeordneten Korrekturwert
ausgibt. Besonders bevorzugt umfasst die Vergleichseinrichtung ein gespeichertes
Kennfeld. Hierdurch kann das Vorsehen einer Integriereinrichtung
entfallen, da anstelle des Durchführens einer Integration, wie
beispielsweise einer numerischen Integration, die ermittelten Messwerte
in der Vergleichseinrichtung lediglich mit den abgespeicherten Kennlinien
des oder der Kennfelder verglichen werden und hieraus das ansonsten durch
Integration gefundene Ergebnis ohne weitere Berechnung ermittelt
wird.
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Besonders
bevorzugt ist der ausgewählte Betriebsparameter
die Antriebsdrehzahl zumindest eines Verdichters der Anlage bzw.
Klimatisierungsvorrichtung. Wird beispielsweise ein Prozess mit
einer geringeren Drehzahl als einer üblichen Durchschnittsdrehzahl
gestartet, dauert es entsprechend länger, bis ein aus beispielsweise
einem Verdampfer ausströmendes
Medium abgekühlt
ist. Das Sensormittel kann sich somit besser temperieren, da hierzu eine
längere
Zeitspanne zur Verfügung
steht, wodurch die Trägheit
des Sensormittels im Wesentlichen überwunden werden kann. Die
gemessenen Temperatur-Istwerte liegen somit näher an den tatsächlichen
Temperatur-Istwerten, weswegen nur eine geringfügige Korrektur z.B. zum Vermeiden
eines Vereisens des Verdampfers am Ausblasende erforderlich ist.
Der Korrekturwert kann also reduziert werden, in Abhängigkeit
von der Antriebsdrehzahl und der Zeitspanne seit dem Start der Anlage
bzw. Start der Regelung und/oder dem Inbetriebsetzen oder der Lastaufschaltung
auf den zumindest einen Verdichter oder Verdampfer.
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Vorzugsweise
ist eine Einrichtung zum Überwachen
der Differenz zwischen dem vom von dem Sensormittel gemessenen virtuellen
Temperatur-Istwert subtrahierten Korrekturwert und dem Temperatur-Sollwert
vorgesehen. Bei Erreichen des Temperatur-Sollwerts durch den um
den Korrekturwert korrigierten, insbesondere verminderten, virtuellen
Temperatur-Istwert wird vorzugsweise die Verdichterleistung zum
Aufrechterhalten des Zustandes reduziert. Dies wird vorzugsweise
durch die Überwachungseinrichtung
bewirkt. Bevorzugt wird die Verdichterleistung nach einer vorgebbaren
Funktion bzw. einem vorgebbaren Modus und/oder in Abhängigkeit
von dem jeweiligen erreichten Temperatur-Istwert reduziert. Bevorzugt ist eine
Speichereinheit zum Abspeichern des Korrekturwerts und/oder einer
oder mehrerer Kennlinien des Sensormittels vorgesehen. Eine vorstehend
genannte vorgebbare Funktion kann in der Speichereinheit abgelegt
werden, insbesondere auch in Form einer Kennlinie bzw. eines Kennfeldes. Durch
die Reduzierung der Verdichterleistung kann vorteilhaft der eingeregelte
Zustand gehalten oder verändert
werden, wobei eine Vereisung wirksam fortwährend vermieden werden kann.
Dies wird zusätzlich
vorzugsweise noch weiter überwacht.
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Im
Folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Diese zeigen
in:
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1 eine schematische Ansicht
einer Klimatisierungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
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2 eine schematische Ansicht
eines Diagramms, das den Temperaturverlauf innerhalb einer erfindungsgemäß ausgerüsteten Klimatisierungsvorrichtung
im Vergleich zu dem Temperaturverlauf eines diesen messenden Sensormittels
wiedergibt, und
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3 eine schematische Ansicht
eines Korrekturwertkennfeldes bei Abhängigkeit des Korrekturwerts
von Ansaugtemperatur und Verdichterleistung.
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1 zeigt eine schematische
Ansicht einer Klimatisierungsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung mit
einem Kühlkreislauf 10 und
mit einer Regelungseinrichtung 20 zum Regeln der Ausblastemperatur eines
Verdampfers 11 der Klimatisierungsvorrichtung. Letztere
umfasst außerdem
einen Verdichter 12, einen Kondensator 13, ein
Expansionsventil 14 zwischen Kondensator 13 und
Verdampfer 11 und ein Gebläse 15 zum Ausblasen
der temperierten Luft. Der von einer Verdichterantriebseinrichtung
bzw. einem Motor 16 angetriebene Verdichter 12 verdichtet dampfförmiges Kältemittel,
das sich dabei erhitzt. Im Anschluss daran wird das Medium im Kondensator 13 abgekühlt, wobei
es sich verflüssigt.
Die im Verdichter 12 zugeführte Wärme wird dabei an die Umgebung
abgeführt.
Das abgekühlte
Medium wird über das
Expansionsventil 14 in den Verdampfer 11 eingespritzt
und darin verdampft. Die dazu erforderliche Verdampfungswärme wird
eingeströmter,
also angesogener Frischluft 17 entnommen. Die darin mitgeführte Feuchtigkeit
wird der gekühlten
Frischluft als Kondenswasser entzogen, womit die gewünschte Trocknung
der Luft erzielt wird. Die durch das Gebläse ausgeblasene Luft 18 ist
somit nicht nur abgekühlt, sondern
auch getrocknet. Zum Erfassen der Temperatur der Ansaugluft des
Verdampfers 11 ist ein Sensormittel 31 und zum
Erfassen der Ausblasluft-Temperatur ist ein Sensormittel 32 vorgesehen. Außerdem ist
eine Antriebsdrehzahlerfassungseinrichtung 33 beim Motor 16 des
Verdichters 12 vorgesehen.
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Die
Regeleinrichtung 20 enthält eine Einrichtung 21 zum
Ermitteln eines Korrekturwerts K (siehe 2) für
die von dem Sensormittel 32 erfasste Ist-Temperatur TIST, eine Eingabeeinrichtung 22 zum Eingeben
eines Temperatur-Sollwerts
TSOLL in die Regeleinrichtung, eine Differenzbildungs-
und Überwachungseinrichtung 23 zum
Bilden einer Differenz zwischen dem vorgegebenen Temperatur-Sollwert und der
ermittelten Ist-Temperatur, korrigiert um den Korrekturwert, eine
Integriereinrichtung 24 zum Integrieren über einer
Drehzahldifferenz von der Antriebsdrehzahl des Verdichters bei maximaler
Anlagenleistung und der jeweiligen aktuellen Drehzahl des Verdichtermotors
und eine Speichereinheit 25 zum Speichern zumindest des
Temperatur-Sollwerts und des ermittelten Korrekturwerts K.
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Das
Sensormittel 32 weist im nicht eingeschwungenen Zustand
beim Start der Klimatisierungsvorrichtung eine anfängliche
Trägheit
auf, was bedeutet, dass es keinen tatsächlichen Temperatur-Istwert
TISTtat ermittelt, sondern nur einen virtuellen Ausgangstemperatur-Istwert
TISTvirt. Dies kann 2 entnommen werden. Dort ist der Temperaturverlauf über der
Zeit aufgetragen. Es sind der Temperatur-Sollwert, der tatsächliche
Temperatur-Istwert und der virtuelle Ausgangstemperatur-Istwert
dargestellt. Der tatsächliche
Temperatur-Istwert folgt dabei einem steilen, insbesondere beinahe
linearen Verlauf, wohingegen der virtuelle Temperatur-Istwert einem exponentiellen
Verlauf folgt.
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Da
der Messfehler, also der Unterschied zwischen dem Verlauf der Kurve
der virtuellen Ist-Temperatur des Sensormittels 32 und
dem tatsächlichen Ist-Temperaturverlauf,
abhängig
ist von der Ansaugtemperatur, wird diese durch das Sensormittel 31 erfasst.
Die Regeleinrichtung 20 ermittelt aus der Ansaugtemperatur
nach einer ihr eingegebenen Gleichung den Korrekturwert K, der somit
auf die jeweilige Anlage und die Situation spezifisch abgestimmt ist.
Der Korrekturwert wird in der Speichereinheit 25 gespeichert.
Der Korrekturwert K kann 2 entnommen
werden als die Differenz zwischen dem tatsächlichen Temperatur-Istwert
und dem virtuellen Ausgangstemperatur-Istwert bei Erreichen des
Temperatur-Sollwerts
durch die tatsächliche
Ist-Temperatur der Anlage.
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Der
so ermittelte Korrekturwert K kann zur Korrektur dann erfolgreich
verwendet werden, wenn sichergestellt ist, dass eine konstante Kälteleistung von
dem Verdichter 12 erbracht wird. Ist dies nicht der Fall,
was bei der Verwendung der Klimatisierungsvorrichtung in einem Fahrzeug
gegeben sein wird, wird zusätzlich
eine Leistungskorrektur vorgenommen. Dabei wird der Korrekturwert
zusätzlich
in Abhängigkeit
von der jeweiligen aufgenommenen Verdichterleistung bzw. abgegebenen
Kälteleistung gesetzt.
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In 3 ist die Abhängigkeit
des Korrekturwerts von der Leistung und der Ansaugtemperatur dargestellt.
Die Kennlinien sind hierbei beispielhaft und insbesondere linear
gewählt über dem
Korrekturwert K und der Ansaugtemperatur TAnsaug.
In Abhängigkeit
von der jeweiligen Leistungsabgabe am Verdichter ergeben sich zueinander
vorzugsweise parallele Kennlinien. Die äußerste Kennlinie gibt dabei
die Korrekturwerte bei maximaler Anlagen- bzw. Kälteleistung Pmax wieder,
die darunter liegenden die Korrekturwerte bei geringerer Leistungsabgabe
Paktuell1, Paktuell2,
Paktuell3 am Verdichter. Die jeweilige Leistungsabgabe
ist von der Antriebsdrehzahl des Verdichters abhängig, weswegen diese durch
die Antriebsdrehzahlerfassungseinrichtung 33 erfasst und
zur Bestimmung der aktuellen Leistungsabgabe in der Integriereinrichtung 24 herangezogen
wird.
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Die
Differenzbildungs- und Überwachungseinrichtung 23 subtrahiert
vorzugsweise den ermittelten Korrekturwert von dem virtuellen Temperatur-Istwert
TISTvirt und überprüft anschließend das Erreichen dieses korrigierten
virtuellen Temperatur-Istwertes TISTkorr durch
den in die Regeleinrichtung eingegebenen Temperatur-Sollwert TSOLL. In 2 ist
dies durch strichpunktierte Linien verdeutlicht. Anstelle des Subtrahierens
des Korrekturwerts von dem virtuellen Temperatur-Istwert TISTvirt, kann der Korrekturwert grundsätzlich auch
zu dem vorgegebenen Temperatur-Sollwert TSOLL addiert
werden und somit der Regelung ein korrigierter Temperatur-Sollwert
zugrunde gelegt werden.
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Neben
den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren dargestellten
Ausführungsformen einer
Klimatisierungsvorrichtung mit einer Regeleinrichtung, die zum Ausgleich
einer anfänglichen
Sensormittelträgheit
zumindest in der Startphase ihrer Regelung einen korrigierten Soll-
oder Istwert zugrunde legt, können
noch zahlreiche andere gebildet werden, bei denen jeweils eine Fühlerträgheit eines die
Ist-Temperatur in einem Kühl- und/oder Heizkreislauf
erfassenden Sensormittels bei schnellen Temperaturänderungen
durch Aufstellen eines Korrekturwerts ausgeglichen wird. Anstelle
von Berechnungen können
dabei beispielsweise auch eine Reihe von Kennlinien bzw. Kennfeldern
abgelegt und zur Ermittlung des Korrekturwerts herangezogen werden.
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- 1
- Klimatisierungsvorrichtung
- 10
- Kühlkreislauf
- 11
- Verdampfer
- 12
- Verdichter
- 13
- Kondensator
- 14
- Expansionsventil
- 15
- Gebläse
- 16
- Verdichterantriebseinrichtung
(Motor)
- 17
- eingeströmte Frischluft
- 18
- ausgeblasene
Luft
- 20
- Regelungseinrichtung
- 21
- Einrichtung
zum Ermitteln eines Korrekturwerts
- 22
- Sollwert-Eingabeeinrichtung
- 23
- Differenzbildungs-
und Überwachungseinrichtung
- 24
- Integriereinrichtung
- 25
- Speichereinheit
- 31
- Sensormittel
für Ansaugluft
- 32
- Sensormittel
für Ausblasluft
- 33
- Antriebsdrehzahlerfassungseinrichtung
- K
- Korrekturwert
- TIST
- Ist-Temperatur
- TSOLL
- Temperatur-Sollwert
- TISTtat
- tatsächlicher
Temperatur-Istwert
- TISTvirt
- virtueller
Ausgangstemperatur-Istwert
- TAnsaug
- Ansaugtemperatur
- TISTkorr
- korrigierter
virtueller Temperatur-Istwert
- Paktuell1
- erste
aktuelle Anlagenleistung
- Paktuell2
- zweite
aktuelle Anlagenleistung
- Paktuell3
- dritte
aktuelle Anlagenleistung
- Pmax
- maximale
Kälteleistung/Anlagenleistung