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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Diagnose
eines in der Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten
Katalysatorsystems gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen
Patentansprüche.
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Für Kraftfahrzeugkomponenten,
die relevant für
die Emission von Schadstoffen sind, wird in einer zunehmenden Anzahl
von Ländern
gesetzlich eine Onboard-Diagnose gefordert. Dementsprechend sind
eine Reihe von Diagnose-Technologien entwickelt worden, um diesen
Forderungen nachzukommen.
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Häufig umfassen
zur Abgasreinigung eingesetzte Katalysatorsysteme mindestens einen
motornahen angeordneten meist kleinvolumigen und mindestens einen
weiteren stromab angeordneten meist größeren Hauptkatalysator.
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Die
Katalysatorkomponenten können
dabei als Oxidationskatalysatoren zur Konvertierung von unvenbrannten
Kohlenwasserstoffen (HC) und Kohlenmonoxid (CO), als Reduktionskatalysatoren
zur Reduzierung von Stickoxiden (NOx) oder als 3-Wege-Katalysatoren, welche
sowohl oxidativ als auch reduktiv konvertieren, ausgestaltet sein.
Für magerlauffähige Verbrennungskraftmaschinen
kann der Hauptkatalysator zusätzlich
mit einer NOx-Speicherkomponente ausgestattet sein.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 198
01 626 ist ein Diagnoseverfahren für Katalysatoren mit einer Speicherfähigkeit
sowohl für
Stickoxide als auch für Sauerstoff
bekannt. Der Katalysator wird zwischen den Betriebsphasen, in denen
das Abgas sauerstoffreich ist und in denen Stickoxide eingelagert
werden (Magerbetrieb), regeneriert, indem er mit sauerstoffarmem
Abgas, welches Reduktionsmittel wie CO oder Kohlenwasserstoffe enthält, beaufschlagt
wird (Fettbetrieb). Zur Bestimmung der Sauerstoff-Speicherfähigkeit
(OSC) des Speicherkatalysators wird die Sauerstoffkonzentration
im Abgas vor dem Speicherkatalysator wiederholt so erhöht und verringert, dass
sich die Änderung
im Signal einer vor und einer hinter dem Speicherkatalysator angeordneten
Abgassonde abbildet und eine Zeitverzögerung zwischen der Änderung
der Sauerstoffkonzentration vor dem Speicherkatalysator und dem
zugehörigen
Signal nach dem Speicherkatalysator zur Bestimmung der Speicherkapazität ausgewertet
wird. Dabei wird eine erste Zeitverzögerung zwischen den Signalen beider
Abgassonden beim Anstieg und eine zweite Zeitverzögerung zwischen
den Signalen beider Abgassonden beim Absenken der Sauerstoffkonzentration
erfasst und die Differenz der beiden Werte gebildet. Die Differenz
muss einen bestimmten Wert übersteigen,
andernfalls wird ein Fehlerzustand registriert. Die Differenz korreliert
mit der 3-Wege-Funktion sowie der Speicherfähigkeit des Speicherkatalysators
für Stickoxide.
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Für ein Katalysatorsystem,
welches zumindest einen motornahen Vorkatalysator und einen seriell
stromab angeordneten Hauptkatalysator umfasst, ist es bekannt, die
OSC für
das Vorkatalysator- und Hauptkatalysator umfassende Gesamtsystem
zu bestimmen. Eine selektive Bestimmung der OSC der einzelnen Katalysatoren
wird bislang mittels einer zusätzlichen
zwischen den Katalysatoren im Abgassystem angeordneten sauerstoffsensitiven
Messeinrichtung bestimmt. So ist aus der
DE 101 15 956 A1 bekannt,
die Sauerstoffspeicherfähigkeit
eines Vorkatalysators getrennt von dem als NOx-Speicherkatalysator
ausgebildeten Hauptkatalysator zu ermitteln. Dabei ist eine Sonde
vor dem Vorkatalysator und eine Sonde zwischen Vorkatalysator und
Hauptkatalysator angeordnet.
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Eine
selektive Bestimmung der OSC ist insbesondere als Bestandteil einer
Diagnose von Katalysatorsystemen für Fahrzeuge mit magerlauffähigen oder
direkt einspritzenden schichtladefähigen Ottomotoren von Bedeutung.
Diese können
im unteren Lastbereich in verschiedenen Betriebsarten betrieben
werden, bei denen der Schichtbetrieb im allgemeinen die verbrauchsgünstigste
Betriebsart darstellt. Um das maximale Potential derartiger Motoren auszunutzen,
wird dabei ein möglichst
hoher Anteil des Schichtbetriebs angestrebt. Ein emissionssicherer
Betrieb derartiger Fahrzeuge kann aber nur dann gewährleistet
werden, wenn die aktuelle Konvertierungsleistung der einzelnen Katalysatoren
bekannt ist.
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Aus
der
DE 199 46 044
C1 ist bekannt, bei einer Abgasreinigungsanlage mit zwei
hintereinander angeordneten Katalysatoren aus dem Überwachen des
ersten Katalysators auf eine einwandfreie Funktionsweise der gesamten
Abgasreinigungsanlage zu schließen.
Zwischen den beiden Katalysatoren ist dabei eine Lambdasonde positioniert.
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Aus
der
DE 198 51 564
C2 ist ferner ein System aus einem 3-Wege-Katalysator und
einem NOx-Katalysator bekannt, bei dem die Sauerstoffspeicherfähigkeit
des NOx-Speicherkatalysators durch
stromauf- und stromabwärts
des NOx-Speicherkatalysators angeordneten Sensoren überwacht wird.
Ein derartiges Verfahren ist auch aus der
DE 41 40 618 A1 bekannt.
Es ist ferner aus der
DE
101 14 456 A1 bekannt, den Zustand eines Vorkatalysators mittels
einem vor dem NOx-Speicherkatalysator angeordneten NOx-Sensors zu
bestimmen. Um einen Schnellaktivierungskatalysator und einen Vorkatalysator
zu diagnostizieren, ist ferner aus der
DE 197 32 167 C2 bekannt,
stromauseitig- bzw. stromabseitig vom Hilfskatalysator und hinter
dem Vorkatalysator Abgassensoren anzuordnen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der eine Diagnose eines Katalysatorsystems mit
zumindest einem motornahen Vorkatalysator und zumindest einem Hauptkatalysator
unter Heranziehung einer Sauerstoffspeicherfähigkeit von zumindest einer
Komponente einfach und kostengünstig
erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Erfindungsgemäß wird zur
Diagnose eines in der Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten
Katalysatorsystems zur Messung einer Sauerstoffkonzentration des
Abgases ein stromab des Systems angeordneter Sauerstoffsensor vorgesehen.
Das Katalysatorsystem umfasst zumindest einen motornahen Vorkatalysator
und einen seriell stromab des Vorkatalysators angeordneten Hauptkatalysator.
Der Sauerstoffsensor ist stromab des Hauptkatalysators angeordnet.
Zur Diagnose des Katalysatorsystems wird eine Sauerstoffspeicherfähigkeit
OSC des Vorkatalysators und/oder des Hauptkatalysators herangezogen.
Zur selektiven Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Vorkatalysators OSC_VK wird innerhalb eines Zeitintervalls T_VK,
in dem zu erwarten ist, dass die messbare OSC des Vorkatalysators
OSC_VK größer als
ein Schwellwert OSC_VKS1 und in dem die messbare OSC des Hauptkatalysators
OSC_HK kleiner als ein Schwellwert OSC_HKS1 ist, bestimmt. Die OSC_VK wird
dabei aus einem zeitlichen Verlauf der Sauerstoffkonzentration stromab
des Hauptkatalysators ermittelt. Der dem Zeitintervall T_VK zugeordnete
Wert der OSC des Katalysatorsystems OSC_K entspricht vorzugsweise
dem Wert OSC_VK.
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Die
Genauigkeit des Verfahrens hängt
davon ab, dass in dem betrachteten Zeitintervall die OSC_VKS1 sehr
viel größer als
OSC_HK ist. Bevorzugt ist ein Verhältnis von 2:1 bis 100:1 OSC_VKS1 zu
OSC_HKS1. Bei der Ermittlung der OSC des Katalysatorsystems in dem
Zeitintervall T_VK kann erfindungsgemäß der Anteil der OSC des Hauptkatalysators
gegenüber
der des Vorkatalysators vernachlässigt
werden. Damit ist es möglich,
unter Verzicht auf einen zwischen Vorkatalysator und Hauptkatalysator
angeordneten Sauerstoffsensor selektiv die Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Vorkatalysators zu bestimmen. Ergibt sich dennoch ein nicht
zu vernachlässigender
Anteil einer OSC des Hauptkatalysators, so kann dieser nachträglich in
die Berechnung einfließen.
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Innerhalb
eines Zeitintervalls T_K, in dem die Sauerstoffspeicherfähigkeit
sowohl des Vorkatalysators als auch des Hauptkatalysators größer als
die jeweils vorgegebenen Schwellwerte sind, kann aus einem zeitlichen
Verlauf der Sauerstoffkonzentration stromab des Hauptkatalysators
der dem Zeitintervall T_K zugeordnete Wert der Sauerstoffspeicherfähigkeit
OSC_K des gesamten Katalysatorsystems ermittelt werden.
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Im
Zeitintervall T_K tragen beide Komponenten des Katalysatorsystems
zur Sauerstoffspeicherfähigkeit
signifikant bei. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
zur selektiven Bestimmung der OSC_HK eine Differenzbildung der Werte OSC_K
und OSC_VK vorgenommen.
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Die
selektive Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit des Vorkatalysators
ermöglicht
daher auf einfache und kostengünstige
Weise die selektive Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Hauptkatalysators.
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Wenn
das Zeitintervall T_VK dadurch festgelegt ist, dass innerhalb von
T_VK die Temperatur des Vorkatalysators größer als eine Light-Off-Temperatur des
Vorkatalysators und die Temperatur des Hauptkatalysators kleiner
als eine Light-Off-Temperatur des
Hauptkatalysators ist, können
auf eine einfache Weise die Bedingungen für die Werte der Sauerstoffspeicherfähigkeit
von Hauptkatalysator bzw. Vorkatalysator innerhalb des Zeitintervalls
T_VK gesichert werden. Vorzugsweise wird dabei eine Light-Off-Temperatur des
Vorkatalysators bzw. des Hauptkatalysators in Bezug auf die Konversion
von Kohlenmonoxid oder Kohlenwasserstoffen gewählt.
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Auf
besonders einfache Weise können
Beginn bzw. Ende des Zeitintervalls T_VK auch durch eine nach Kaltstart
des Verbrennungsmotors verstrichene Minimal- bzw. Maximalzeit bzw.
eine minimal bzw. maximal in den Katalysator eingetragene Wärmemenge
festgelegt werden, da erfahrungsgemäß der Vorkatalysator nach einem
Kaltstart eine Minimalzeit benötigt,
um auf eine Betriebstemperatur zu kommen, bei der eine relativ hohe
Konversionsleistung stattfindet. Die Maximalzeit sollte so festgelegt sein,
dass zu diesem Zeitpunkt der Hauptkatalysator nur eine geringe Konversionsleistung
zeigt.
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Wenn
zur Ermittlung der Sauerstoffspeicherfähigkeit der zeitliche Verlauf
der Sauerstoffkonzentration nach zumindest einem Wechsel eines motorischen
Lambda-Wechsels
von einer mageren Lambda-Vorgabe zu einer fetten Lambda-Vorgabe
oder umgekehrt ausgewertet wird, können einfache und erprobte
Steuerungs- bzw. Regelungsalgorithmen eingesetzt werden.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem ein Zeitverzug nach dem Wechsel
des motorischen Lambda-Wertes und einer dem Wechsel zugeordneten
Reaktion des Lambda-Wertes stromab des Hauptkatalysators ausgewertet
wird.
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Um
eine ausreichend genaue Messung der Sauerstoffkonzentration zu gewährleisten,
ist für
den Sauerstoffsensor eine Freigabeprozedur vorgesehen, mit der eine
Freigabe des Sensorsignals in Abhängigkeit von vorgegebenen Freigabebedingungen erfolgt.
In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die Freigabebedingungen
zumindest einen der Parameter Sensortemperatur und/oder Temperatur
des Abgases einer Abgasleitung stromab des Hauptkatalysators umfassen.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass zur selektiven Ermittlung der OSC_VK
ab einem Zeitpunkt T_F eine Entleerung des Sauerstoffspeichers des
Vorkatalysators durch eine fette Lambda-Vorgabe und zu einem späteren Zeitpunkt
T_M ein Wechsel zu einer mageren Lambda-Vorgabe erfolgt. Eine besonders
sichere Ermittlung zumindest der selektiven Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Vorkatalysators wird erreicht, wenn der Zeitpunkt T_M nach einer
Freigabe des Sensors liegt. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
dass der Zeitpunkt T_M vor einer Freigabe des Sensorsignals liegt,
falls das Sensorsignal vorgegebenen Kriterien der Auswertbarkeit
genügt.
In letzterem Fall kann nämlich
die Auswertung der Sauerstoffspeicherfähigkeit des Vorkatalysators
schon relativ früh
erfolgen. Zusätzliche
Zeit kann auch gespart werden, wenn der Zeitpunkt T_F vor einer
Freigabe des Sensorsignals liegt und der Sondensprung somit direkt
nach der Freigabe erfolgt.
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Es
ist zweckmäßig, wenn
erst nach Erreichen einer Mindesttemperatur des Abgases oder in der
Abgasleitung, insbesondere stromab des Hauptkatalysators, eine Heizung
des Sauerstoffsensors erfolgt. Auf diese Weise wird eine Beschädigung des Sensors
durch Wasserschlag vermieden. Wenn der Zeitpunkt T_F vor Beginn
einer Beheizung des Sauerstoffsensors liegt, kann zusätzliche
Zeit für
die Durchführung
der OSC-Bestimmung
gewonnen werden. Durch die Verlegung des Zeitpunkts T_F nach vorne
wird jeweils zusätzliche
Zeit gewonnen, in welcher der Hauptkatalysator sich noch in einer
Aufwärmphase
befindet und kein bzw. nur wenig Sauerstoff speichern kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens weist die gleichen oben geschilderten Vorteile auf
wie das erfindungsgemäße Verfahren.
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Besonders
bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Diagnose
bei einem Katalysatorsystem für eine
magerlauffähige
Verbrennungskraftmaschine, insbesondere direkt einspritzende schichtladefähige Ottomotoren
oder Dieselkraftmaschinen.
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Weitere
Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen
sind unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen der nachfolgenden Beschreibung
sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher dargestellt.
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Dabei
zeigen:
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1 in schematischer Darstellung
eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Abgasanlage mit einem Katalysatorsystem,
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2 den zeitlichen Verlauf
von ausgewählten
Betriebsparametern der Verbrennungskraftmaschine sowie einer zugeordneten
Abgasanlage bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die
Erfindung erlaubt eine einfache und kostengünstige Diagnose eines in der
Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Katalysatorsystems
mit zumindest einem motornahen Vorkatalysator und zumindest einem
stromab angeordneten Hauptkatalysator. Zur Diagnose wird eine Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Vorkatalysators und/oder des Hauptkatalysators herangezogen.
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Die
Erfindung zielt insbesondere auf eine separate Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit OSC
des Vorkatalysators sowie des Hauptkatalysators. Besonders vorteilhaft
kann sie in Abgasanlagen von magerlauffähigen Verbrennungskraftmaschinen mit
Direkteinspritzung aber auch bei Saugrohr-Einspritzung des Kraftstoffs eingesetzt
werden.
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1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Abgasanlage. Abgase einer
vorzugsweise magerlauffähigen
Brennkraftmaschine 1 werden über eine Abgasleitung 3, 3' einem Katalysatorsystem,
welches einen Vorkatalysator 2 und einen seriell nachgeschalteten
Hauptkatalysator 11 umfasst, zugeführt. Die gereinigten Abgase
verlassen das Katalysatorsystem durch die Abgasleitung 4.
Stromauf des Vorkatalysators 2 zwischen Brennkraftmaschine 1 und
Vorkatalysator 2 kann eine Abgassonde 5 angeordnet
sein, welche einen motorischen Lambdawert Lambda M des ungereinigten
Abgases erfasst. Die Abgassonde 5 ist nicht obligatorisch,
da Lambda M auch aus einer Modellierung des Motorbetriebs errechnet
werden kann. Stromab des Hauptkatalysators ist ein Sauerstoffsensor 6 angeordnet,
welcher den Sauerstoffgehalt des gereinigten Abgases erfasst. Die
Abgassonde 5 bzw. der Sensor 6 sind vorzugsweise
Lambdasonden oder andere sauerstoffempfindliche Sensoren. Besonders günstig sind
Zweipunktlambdasonden, Breitbandlambdasonden sowie sauerstoffsensitive
NOx-Sensoren mit Lambdasondenfunktion.
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Signale
des Sensors 6 werden einem Steuergerät 7 zugeführt, welches
unter anderem die Brennkraftmaschine 1 abhängig von
den Betriebsbedingungen und/oder einer Fahrerwunschanforderung etwa
eines Gaspedals mit Kraftstoff versorgt. Das Steuergerät 7 kann
Signale weiterer Sensoren 9, 10, 12, 13,
etwa Drehzahl, Motortemperatur, Katalysatortemperatur, Drosselklappenstellung,
Last- oder Leistungsanforderung an die Brennkraftmaschine erfassen
und über
eine Kraftstoffzuführung 8 der
Brennkraftmaschine 1 Kraftstoff entsprechend zu dosieren. Ferner
ist eine Einrichtung 7a zur Ermittlung einer OSC aus dem
Signalverlauf des Sauerstoffsensors 6 vorgesehen.
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Der
Vorkatalysator 2 ist vorzugsweise ein 3-Wege-Katalysator.
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Der
Katalysator 11 weist vorzugsweise eine Speicherfähigkeit
für Stickoxide
(NOx) und für
Sauerstoff auf und speichert im Abgas enthaltene Stickoxide bei
einem Betrieb der Brennkraftmaschine 1 im Magerbetrieb.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Katalysator 11 vorzugsweise
ein NOx-Speicherkatalysator.
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Die
Kombination aus im Abgasstrom vorgeschaltetem 3-Wege-Katalysator 2 und
nachgeschaltetem Katalysator 11 erweist sich als besonders
effektiv bei der Abgasreinigung von magerlauffähigen Motoren. Der Vorkatalysator 2 kann
als Startkatalysator dienen, der nach einem Kaltstart schnell die
erforderliche Betriebstemperatur erreicht. Bei Lambda M um einen
Wert 1 herum arbeitet dieser Vorkatalysator als üblicher 3-Wege-Katalysator.
Bei Magerbetrieb mit Lambda werden in diesem Vorkatalysator Kohlenmonoxid
CO und Kohlenwasserstoffe CH konvertiert. Ferner kann die Nitratbildung
in einem nachgeschalteten NOx-Speicherkatalysator 11 unterstützt werden.
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Aus
dem Stand der Technik ist ein Verfahren bekannt, bei dem Lambda
M erhöht
und verringert wird und die Änderung
in dem Signal der stromab des Katalysatorsystems angeordneten Sauerstoffsonde 6 ausgewertet
wird. Dabei wird die Zeitverzögerung zwischen
dem Überschreiten
eines vorgegebenen ersten mageren Lambdawertes stromauf des Katalysators 2 und
dem Überschreiten
eines vorgegebenen zweiten mageren Lambdawertes stromab des Katalysators 11 zur
Bestimmung der Speicherfähigkeit
für Sauerstoff
herangezogen.
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Im
Unterschied zu dem erwähnten
Stand der Technik ermöglicht
die vorliegende Erfindung eine separate Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit
der Komponenten des Katalysatorsystems. Ein entscheidender Vorteil
ist dabei, dass erfindungsgemäß auf einen
zwischen den Katalysatoren 2 und 11 angeordneten
Sauerstoffsensor verzichtet wird. Die Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass eine separate Bestimmung der OSC einer Komponente des
Katalysatorsystems dann erfolgt, wenn die messbare OSC der anderen
Komponente 0 oder gegenüber
dem messbaren Wert der OSC der anderen Komponente vernachlässigbar
klein ist. In diesem Fall ist durch Messung der OSC des Gesamtsystems die
separate Ermittlung der OSC der aktiven Komponente des Katalysatorsystems
möglich.
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Bekannt
ist, dass die messbare OSC eines Katalysators mit der Light-Off-Temperatur,
insbesondere für
die Oxidation von Kohlenmonoxid CO, korreliert. Für einen
NOx-Speicherkatalysator
ist bekannt, dass die OSC insbesondere zur Diagnose der 3-Wege-Funktion und der
HC-Konvertierung dieses Katalysatortyps, geeignet ist.
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Die
Ermittlung der OSC erfolgt erfindungsgemäß aus der Auswertung des Signalverlaufes
des Sauerstoffsensors 6 stromabwärts des Hauptkatalysators 11 mittels
der Einrichtung 7a.
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Erfindungsgemäß wird zur
selektiven Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit des Vorkatalysators
OSC_VK innerhalb eines Zeitintervalls T_VK, in dem zu erwarten ist,
dass OSC_VK größer als
ein Schwellwert OSC_VKS1 und in dem die messbare OSC des Hauptkatalysators
OSC_HK kleiner als ein Schwellwert OSC_HKS1 ist, der zugeordnete
Wert der OSC des gesamten Katalysatorsystems OSC_K ermittelt. Die
Schwellwerte OSC_VKS1 bzw. OSC_HKS1 sind Katalysator-typspezifisch
und können
ferner aufgrund von Serienstreuungen differieren. Die Ermittlung
des Wertes der OSC_K wird vorzugsweise mittels der Auswertung eines
Zeitverzugs der Sauerstoffkonzentration stromab des Hauptkatalysators
vorgenommen. Der Wert OSC_VK wird erfindungsgemäß gleich dem Wert OSC_K im
Zeitintervall T_VK gesetzt.
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In 2 ist der zeitliche Verlauf
von einigen relevanten Betriebsparametern der Verbrennungskraftmaschine
zur genaueren Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. In 2a zeigt
die Kurve 100 im zeitlichen Verlauf eine Temperatur im
Vorkatalysator an. Ausgegangen wird dabei von einer relativ niedrigeren
Temperatur, wie sie beispielsweise nach einem Kaltstart einer Verbrennungskraftmaschine vorliegt.
Einige Zeit nach dem Start der Verbrennungskraftmaschine erreicht
die Temperatur 100 des Vorkatalysators eine Light-Off-Temperatur, überschreitet
sie und nähert
sich einem im wesentlichen stationären Wert an. Die Light-Off-Temperatur
ist definiert als die Temperatur eines Katalysators, bei der dieser
für eine
bestimmte Schadstoffkomponente des Abgases eine vorgegebene Konversionsrate
von beispielsweise 40%, 50%, 60% und 70% oder 80% erreicht hat.
Im vorliegenden Fall wird bevorzugt eine Light-Off-Temperatur für Kohlenmonoxid
CO herangezogen. Da der Vorkatalysator 2 näher an der
Verbrennungskraftmaschine angeordnet ist als der stromab angeordnete
Hauptkatalysator 11, erfolgt ein Temperaturanstieg des
Hauptkatalysators 11 aufgrund einer Erwärmung durch die Abgase erst
zu einem späteren
Zeitpunkt und mit einem geringeren Gradienten als des Vorkatalysators 2.
In 2a ist der Verlauf
der Temperatur im Hauptkatalysator mit 110 bezeichnet.
Es ist ersichtlich, dass der Verlauf der Temperatur 110 des
Hauptkatalysators 11 erst mit zeitlicher Verzögerung gegenüber der
Temperatur 100 des Vorkatalysators 2 ansteigt.
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In
den 2b bzw. 2c sind die jeweils aktuellen
messbaren Sauerstoffbeladungen von Vorkatalysator 2 OS_VK
bzw. Hauptkatalysator 11 OS_HK in ihrem zeitlichen Verlauf
dargestellt. Der Verlauf von OS_VK ist als 400, der von
OS_HK als 410 bezeichnet. Es ist ersichtlich, dass OS_VK
einen deutlich höheren
Wert spätestens
zu dem Zeitpunkt annimmt, zu dem die Temperatur des Vorkatalysators
Temp_VK größer als
die Light-Off-Temperatur des Vorkatalysators Temp_LOVK ist. Zu diesem
Zeitpunkt liegt die Temperatur des Hauptkatalysators Temp_H deutlich unter
seiner Light-Off-Temperatur
Temp_LOHK. Dementsprechend ist die aktuelle messbare Sauerstoffbeladung
OS_HK, wie aus dem Verlauf der Kurve 410 ersichtlich ist,
vernachlässigbar
gering. bzw. bis zur vorliegenden Haupttemperatur max. möglichen
Wert gefüllt
(jedoch wesentlich geringer als OSC_HKS1). In der Phase T_F bis
T_M wird die im Hauptkatalysator 11 eingespeicherte OSC
ausgeräumt.
Dieses unterschiedliche Verhalten von OS_VK und OS_HK nach dem Kaltstart
wird erfindungsgemäß verwendet,
um separat die OSC des Vorkatalysators zu bestimmen.
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Im
vorliegenden Fall wird daher das Zeitintervall T_VK in dem OSC_VK
größer als
ein Schwellwert OSC_VKS1 und in dem der Wert OSC_HK kleiner als
ein Schwellwert OSC HKS1 ist, durch das Zeitintervall gegeben, in
dem Temp_VK größer als
die Light-Off-Temperatur
Temp_LOVK und Temp_HK kleiner als die Light-Off-Temperatur des Hauptkatalysators
Temp_LOHK ist. Die Werte von Temp_HK bzw. Temp_VK können mittels
der Sensoren 12 bzw. 13 bestimmt oder auf Basis
eines Modells berechnet werden. Es versteht sich, dass der Beginn
T_VKS bzw. das Ende T_VKE des Zeitintervalls T_VK grundsätzlich auch
durch eine nach einem Kaltstart des Verbrennungsmotors verstrichenen
Minimal- bzw. Maximalzeit festgelegt werden kann bzw. eine minimal
bzw. maximal eingetragene Wärmemenge.
Solange bei der Bestimmung der Minimal- bzw. Maximalzeit weitere
Einflussfaktoren wie Außentemperatur,
Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Abgastemperaturen, Abgasmassenstrom
oder dergleichen nicht berücksichtigt
werden, ist jedoch bei einer derartigen Festlegung des Zeitintervalls
T_VK mit einer größeren Ungenauigkeit
zu rechnen. Bevorzugt ist daher eine Bestimmung von T_VKS bzw. T_VKE,
bei der Einflussfaktoren wie Außentemperatur,
Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Abgastemperaturen, Abgasmassenstrom
oder dergleichen berücksichtigt
sind.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei der die Temperatur des Vorkatalysators 2 und des Hauptkatalysators 11 durch
Temperatursensoren 12, 13 in den Katalysatoren
ermittelt wird. Ferner sind Ausführungsformen
der Erfindung bevorzugt, bei denen eine Temperaturmessung des Abgases
vor oder nach den Katalysatoren erfolgt und die Katalysatortemperatur
aufgrund der Temperaturdaten des Abgases sowie gegebenenfalls weiterer
Parameter wie der Strömungsgeschwindigkeit
oder dergleichen bestimmt wird.
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Für den Sauerstoffsensor 6 ist
bevorzugt eine Freigabeprozedur vorgesehen, mit der eine Freigabe
des Sensorsignals in Abhängigkeit
von vorgegebenen Freigabebedingungen erfolgt. Wie an sich bekannt,
ist es zweckmäßig, beispielsweise
die Sensortemperatur, die Temperatur des Abgases in räumlicher
Nähe des Sauerstoffsensors 6,
einen Massenstrom des Abgases oder dergleichen in den Freigabebedingungen
zu berücksichtigen.
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Insbesondere
die Temperatur in der Abgasleitung 4, die sich nach dem
Motorstart am Einbauort des Sauerstoffsensors 6 einstellt,
ist von Bedeutung, um die Gefahr eines sogenannten Wasserschlages vermeiden
zu können.
Ein Sauerstoffsensor 6 wird vorzugsweise erst nachdem die
Abgasanlage bzw. das Abgas am Einbauort des Sauerstoffsensors eine Mindesttemperatur
erreicht hat, auf seine Arbeitstemperatur beheizt. Je nach Auslegung
der Abgasanlage liegt diese Temperatur vorzugsweise zwischen 25
Grad C und 120 Grad C und besonders bevorzugt zwischen 50 Grad C
und 70 Grad C.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beginnt die OSC-Ermittlung erst nach Freigabe des
Sensorsignals durch die Freigabeprozedur. In 2a ist die Freigabe durch die Stufenfunktion
im zeitlichen Verlauf des Sensorfreigabesignals 200 deutlich
gemacht. In einer weiteren Ausführungsform,
die weiter unten genauer beschrieben wird, erfolgt die Ermittlung
der OSC_VK bereits zu einem Zeitpunkt vor der eigentlichen Sensorfreigabe.
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In 2a bezeichnet 300 den zeitlichen
Verlauf des motorischen Lambda_M vor dem Vorkatalysator 2.
Der Wert von Lambda_M in 2a zeigt
einen Gemischsprung zur Ermittlung der OSC_VK. Vorzugsweise wird
dazu die Abgasanlage mit zunächst
leicht fettem Abgas mit einem Lambda-Wert zwischen 0,70 und 0,99
beaufschlagt. Ab einem Zeitpunkt T_F wird daher eine fette Lambda-Vorgabe (Lambda
fett) gegeben. Damit wird der Sauerstoffspeicher des Vorkatalysators
und des stromab angeordneten Hauptkatalysators 11 entleert.
Mit einer gewissen Verzögerung
wird ein Signalsprung ins Fette am Sensor 6 stromab des
Hauptkatalysators 11 beobachtet. Der Signalsprung kann
auch zur Steuerung verwendet werden, um festzulegen, wann anschließend eine
Beaufschlagung der Abgasanlage mit leicht magerem Abgas (Lambda
mager) erfolgen soll. Hierbei liegt Lambda bevorzugt in einem Bereich
zwischen 1,005 und 1,5.
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Sobald
der Vorkatalysator 2 und der Hauptkatalysator 11 mit
Sauerstoff gefüllt
sind, erfolgt ein Sprung des Sensorsignals auf einen mageren Wert SM1. Ein Zeitverzug T1 zwischen
T_M und dem Zeitpunkt T_S wird als Maß für die Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Vorkatalysators OSC_VK gewählt.
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Da
in diesem betrachteten Zeitintervall T_VK die Temperatur des Hauptkatalysators
Temp_HK unterhalb der Light-Off-Temperatur Temp_LOHK liegt, ist
die ermittelte OSC näherungsweise
nur auf den Vorkatalysator 2 zurückzuführen, der in dem betrachteten
Zeitintervall T_VK eine Temperatur aufweist, die oberhalb seiner
Light-Off-Temperatur Temp_LOVK liegt.
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Es
ist zu betonen, dass der in 2b eingezeichnete
Verlauf 310 des Lambda-Wertes nach dem Vorkatalysator 2 bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht verwendet wird, da ein entsprechender Sensor zwischen dem
Vorkatalysator 2 und dem Hauptkatalysator 11 nicht
erforderlich ist. Eine zeitliche Abgaslauflänge von Vorkatalysator 2 bis
zum Sauerstoffsensor 6 stromab des Hauptkatalysators 11 wird
wie an sich bekannt in eine Korrektur des Zeitverzugs von T1 eingearbeitet.
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Bei
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt
der Zeitpunkt T_F vor dem Zeitpunkt einer Freigabe des Sensorsignals.
Insbesondere kann der Zeitpunkt T_F vor Beginn einer Beheizung des
Sensors 6 liegen. In diesem Fall wird vor dem eigentlichen
Erreichen der Sensorfreigabe der Sauerstoffspeicher des Vorkatalysators 2 vollständig ausgeräumt. Mit
Erreichen eines auswertbaren Signalverlaufs wird dann auf magere
Bedingungen zum Zeitpunkt T_M umgeschaltet. Hierdurch wird zusätzliche
Zeit gewonnen, in welcher der Hauptkatalysator 11 sich
noch in einer Aufwärmphase
befindet und entsprechend seiner Temperatur wenig Sauerstoff speichern
kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Sauerstoffspeicher
des Vorkatalysators 2 unmittelbar vor der eigentlichen
Sensorfreigabe geleert ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung liegt, wie bereits erwähnt, der Zeitpunkt T_M vor
einer Freigabe des Sensorsignals, wie sie durch die erwähnte Freigabeprozedur
erfolgt, falls die vorgegebenen Freigabebedingungen erfüllt sind. Zweckmäßigerweise
wird dabei gefordert, dass das Sensorsignal vorgegebenen Kriterien
der Auswertbarkeit wie beispielsweise absoluter Wert, Wert von Fluktuationen
bzw. Rauschen, Sprungcharakteristik oder dergleichen genügt. Insbesondere
zeigt der Signalverlauf des Sauerstoffsensors 6 bei Verwendung einer
Lambda-Sonde bzw. eines NOx-Sensors bereits kurz nach Beginn einer
Beheizung eine Abhängigkeit,
aus der ein magerer bzw. fetter Wert des Abgases bzw. ein Fett-Mager-
oder Mager-Fett-Wechsel geschlossen werden kann. Hinsichtlich des Wechsels
zwischen fettem und zumindest magerem Abgas erlaubt daher dieser
Signalverlauf bereits vor der eigentlichen Sensorfreigabe eine Signalauswertung.
Bevorzugt wird hier eine entsprechende Sprungcharakteristik ausgewertet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn unmittelbar nach Beginn einer
Sensorbeheizung über
einen Gemischsprung OSC_VK ermittelt wird. Ferner kann der Zeitpunkt
T_M prädiktiv
aufgrund der sich einstellenden Zeit T1 festgelegt werden.
Weiterhin kann die Zeit zwischen T_F und T_M durch Auswerten der
Sondensignale nach dem Hauptkatalysator 11 auf eine möglichst
kurze Zeit optimiert werden.
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Innerhalb
eines Zeitintervalls T_K, in dem zu erwarten ist, dass OSC_HK größer als
ein Schwellwert OSC_HKS2 und OSC_VK größer als ein Schwellwert OSC_VKS2
ist, kann der dem Zeitintervall T_K zugeordnete Wert der OSC_K des
gesamten Katalysatorsystems aus dem zeitlichen Verlauf der Sauerstoffkonzentration
stromab des Hauptkatalysators 11 ermittelt werden. Zweckmäßigerweise wird
das Zeitintervall T_K dadurch bestimmt, dass dort die Temperatur
Temp_VK > als Temp_LOVK
und die Temperatur des Hauptkatalysators Temp_HK > Temp_LOHK ist, da
bei diesen Temperaturen sowohl der Vorkatalysator 2 als
auch der Hauptkatalysator 11 betriebswarm und aktiv sind.
Die Sauerstoffspeicherfähigkeit
des gesamten Katalysatorsystems wird in dem Zeitintervall T_K vorzugsweise
aus einem Zeitverzug T2 nach einem Gemischsprung
ermittelt, wie in 2a–2c dargestellt ist. Die Festlegung
der Intervallgrenzen T_KS und T_KE kann auch auf andere Weise als
die der Temperaturmessung erfolgen, beispielsweise durch Festlegung
von Minimal- und Maximalzeiten nach einem Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine
bzw. eine minimal bzw. maximal eingetragene Wärmemenge.
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Die
Ermittlung der Sauerstoffspeicherfähigkeit OSC_HK erfolgt zweckmäßigerweise
durch Differenzbildung gemäß der Gleichung
OSC_HK = OSC_K – OSC_VK.
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Für reproduzierbare
Werte bei der Ermittlung der Sauerstoffspeicherfähigkeit des gesamten Katalysatorsystems
ist eine homogene Durchwärmung des
Gesamtsystems erforderlich. Daher wird vorzugsweise bei Vorliegen
von stark dynamischen Vorgängen,
die zu unterschiedlichen Temperaturbelastungen von Vorkatalysator 2 und
Hauptkatalysator 11 führen
können
und damit eine Verfälschung
der gewonnenen Ergebnisse bewirken würden, keine Auswertung der
OSC vorgenommen. Stark dynamische Vorgänge sind beispielsweise eine
starke Beschleunigung mit einer anschließenden Konstantfahrt oder ein
Abbremsen nach einer Konstantfahrt. Der Wert des Zeitverzugs T2 wird zweckmäßigerweise ebenso wie der Zeitverzug
T1 um eine zeitliche Abgaslauflänge vom
Vorkatalysator 2 bis zum Sauerstoffsensor 6 korrigiert.
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Zur
Diagnose des Vorkatalysators 2 bzw. des Hauptkatalysators 11 kann
im Anschluss an die Bestimmung von OSC_VK oder OSC_HK ein Vergleich mit
den jeweiligen Schwellwerten erfolgen, die als charakteristisch
für eine
ordnungsgemäße Funktion des
Katalysators gewählt
werden. In Abhängigkeit von
dem Ergebnis des Vergleichs und in Kombination mit zusätzlich zu
ermittelnden Faktoren werden Maßnahmen
eingeleitet, wie beispielsweise eine Regeneration oder Entschwefelung
des Hauptkatalysators 11 oder eine Fehlermeldung, die in
einer Motorsteuerung abgelegt oder mittels eines Anzeigeinstruments zur
Anzeige gebracht wird, falls der Schwellwert unterschritten wird.
Andernfalls kann die Diagnose zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt
werden.
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Mit
zunehmender Alterung der Katalysatoren wird das erfindungsgemäße Verfahren
unempfindlicher hinsichtlich von Streuungen, da die Light-Off-Temperatur
der Katalysatoren mit zunehmender Alterung zu höheren Temperaturen hinverschoben
wird. Hierdurch steigt auch die Temperatur, ab der ein alternierender
Fett-Mager-Betrieb zu einer Sauerstoffeinspeicherung bzw. Sauerstoffausspeicherung
führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren
gewinnt daher für
einen Betrieb mit gealterten Katalysatoren an Trennschärfe, da
der Vorkatalysator aufgrund seiner motornahen Position trotzdem
sehr schnell erheblich oberhalb der Light-Off-Temperatur Temp_LOVK
liegt, wohingegen der Hauptkatalysator aufgrund der motornahen Position
deutlich mehr Zeit benötigt,
um seine Light-Off-Temperatur Temp_LOVK zu überschreiten und eine Querempfindlichkeit
des Hauptkatalysators somit weniger stark die Ermittlung der OSC
des Vorkatalysators beeinflusst.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren kann
die Sauerstoffspeicherfähigkeit
und damit die Konvertierungsleistung insbesondere für unverbrannte
Kohlenwasserstoffe sowohl des Vorkatalysators als auch des Hauptkatalysators
eines Katalysatorsystems bestimmt werden, ohne zusätzliche
Sauerstoff-Messeinrichtungen zwischen den Katalysatoren einzusetzen.
Damit werden Kosten eingespart. Die Erfindung ermöglicht es,
selektiv Einfluss auf den optimalen Betriebsbereich einer Verbrennungskraftmaschine
zu nehmen und entsprechende Maßnahmen
zur Einhaltung von Abgasemissionsgrenzwerten durch weitere Funktionen,
wie die Einschränkung eines
Magerbetriebs, eine Sicherung einer Katalysatortemperatur, einer
Anpassung von Katalysatorheizmaßnahmen
einzuleiten.
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- 1
- Verbrennungskraftmaschine
- 2
- Vorkatalysator
- 3
- Abgasleitung
- 3'
- Abgasleitung
- 4
- Abgasleitung
- 5
- Lambdasonde
- 6
- Sauerstoffsensor
- 7
- Steuergerät
- 7a
- Einrichtung
zur Ermittlung einer OSC
- 8
- Kraftstoffzuführeinrichtung
- 9
- Sensoren
- 10
- Drosselklappe
- 11
- Hauptkatalysator
- 12
- Temperatursensor
- 13
- Temperatursensor
- 100
- Temperatur
im Vorkatalysator
- 110
- Temperatur
im Hauptkatalysator
- 200
- Freigabe
Sensorbeheizung
- 300
- Abgaslambda
vor dem Vorkatalysator
- 310
- Abgaslambda
nach dem Vorkatalysator
- 320
- Abgaslambda
nach dem Hauptkatalysator
- 400
- Messbare
Sauerstoffbeladung Vorkatalysator
- 410
- Messbare
Sauerstoffbeladung Hauptkatalysator