DE10332022A1 - Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments Download PDF

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Martin Dipl.-Ing. Moser
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    • B62D5/04Power-assisted or power-driven steering electrical, e.g. using an electric servo-motor connected to, or forming part of, the steering gear
    • B62D5/0457Power-assisted or power-driven steering electrical, e.g. using an electric servo-motor connected to, or forming part of, the steering gear characterised by control features of the drive means as such
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments. DOLLAR A Dabei ist das am Lenkrad wirkende Lenkmoment mittels eines Momenterzeugers veränderbar. Gemäß der Erfindung wird ein Rückwärtsfahren des Fahrzeugs erkannt. Bei Vorliegen eines Rückwärtsfahrens wird ein von der Vorwärtsfahrt abweichendes Rückwärtsfahrlenkmoment mittels des Momentenerzeugers erzeugt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments.
  • Es ist bekannt, bei Fahrzeugen, wie Kraftfahrzeugen, vorzusehen, dass das Fahrzeug nicht nur in eine Hauptfahrtrichtung, der Vorwärtsfahrtrichtung sondern auch in eine entgegengesetzte Rückwärtsfahrtrichtung bewegt werden kann.
  • Dabei entsprechen die Anforderungen an die Betätigung der Lenkung eines Fahrzeuges bei Rückwärtsfahrt nicht den Anforderungen bei Vorwärtsfahrt. Ein in Vorwärtsfahrtrichtung an der Vorderachse gelenktes Fahrzeug ist bei Rückwärtsfahrt an der Hinterachse gelenkt. Allein dies führt zu einem vollständig anderen Fahrverhalten. Darüber hinaus werden Fahrzeuge, wie Kraftfahrzeuge, in Rückwärtsfahrtrichtung weit überwiegend zu Zwecken des Rangierens, wie beispielsweise zum Einparken, Wenden und dgl. bewegt, wobei andere Anforderungen an die Lenkung gestellt werden, wie bei Vorwärtsfahrt, bei der das Fahrzeug in einem größerem Geschwindigkeitsbereich bewegt wird.
  • Darüber hinaus ist zu beachten, dass bei den meisten Fahrzeugen der Fahrersitz auf Vorwärtsfahrt ausgerichtet ist und der Fahrer sich daher bei Rückwärtsfahrt von dem Lenkrad abwenden muss um die Fahrtrichtung im Blick zu haben. Dies alles erschwert das Rückwärtsfahren in einem solchen Fahrzeug.
  • Im übrigen ist es auch bekannt, das bei einer Betätigung eines Lenkrades durch den Fahrer eines Kraftfahrzeuges wirkende Lenkmoment zu beeinflussen. Hierzu dient ein Momentensteller, durch den am Lenkrad ein ermitteltes Sollmoment erzeugt wird, das bei der Betätigung des Lenkrades durch den Fahrer wirkt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Rückwärtsfahreigenschaften eines Fahrzeugs, wie eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird mit einem erfindungsgemäßen Verfahren gelöst.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments. Dabei ist das am Lenkrad wirkende Lenkmoment mittels eines Momentenerzeugers veränderbar. Gemäß der Erfindung wird ein Rückwärtsfahren des Fahrzeugs erkannt. Bei Vorliegen eines Rückwärtsfahrens wird ein von der Vorwärtsfahrt abweichendes Rückwärtsfahrlenkmoment mittels des Momentenerzeugers erzeugt.
  • Dadurch, dass bei Rückwärtsfahrt ein von der Vorwärtsfahrt abweichendes Rückwärtsfahrtlenkmoment erzeugt wird, wird ein bei Rückwärtsfahrt abweichendes Verhalten des Lenkstellers ermöglicht. Durch die Anpassung des Lenkmoments an die Rückwärtsfahrt wird ein an die Rückwärtsfahrt angepasstes Lenkverhalten des Fahrers erreicht. Das Lenkverhalten des Fahrzeugs wird für den Fahrer gleichzeitig angenehmer und darüber hinaus wird eine erhöhte Verkehrssicherheit erzielt.
  • Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Rückwärtsfahrlenkmoment gegenüber dem Lenkmoment bei der Vorwärtsfahrt eine größere Dämpfung auf. Die Dämpfung der Lenkradbetätigung wird durch ein der Betätigung entgegenwirkendes Lenkmoment erreicht, das mit steigender Betätigungsgeschwindigkeit zunimmt. Nachdem die Rückwärtsfahrt bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten stattfindet, sind nur weniger schnelle Lenkbetätigungen erforderlich. Daher soll das Erreichen sehr schneller Lenkradbetätigungen vermindert werden. Hierdurch wird ein sogenanntes Verreißen der Lenkung durch den Fahrer vermieden. Das Verreißen ist dabei eine heftige Lenkbetätigung, die der Fahrer meist unbeabsichtigt ausführt und die ein vom Fahrer nicht mehr kontrolliertes Fahrverhalten nach sich zieht.
  • Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Rückwärtsfahrlenkmoment gegenüber dem Lenkmoment bei der Vorwärtsfahrt um die Geradeausfahrstellung herum eine stärkere Zentrierung auf. Die Zentrierung wird durch den Gradienten des Lenkmoments im Bereich der Mittellage, die die Geradeausfahrt des Fahrzeugs vorgibt, bestimmt. Je größer der Betrag des Gradienten, der einer Auslenkung der Lenkung aus der Mittellage entgegenwirkt, ist, desto höher ist die für ein solches Auslenken durch den Fahrer aufzubringende Betätigungskraft. Dies wirkt vor allem einem ungewollten Auslenken der Lenkung aus der Mittellage entgegen. Ein ungewolltes Auslenken aus der Mittellage bzw. ein schlechtes Gefühl des Fahrers für die Mittellage und daher ein sich in der Fahrbewegung aufschaukelndes Pendeln des Lenkrades um die Mittellage herum und somit eine Instabilität der Geradeausfahrt ergibt sich vor allem dann, wenn der Fahrer sich auf seinem auf Vorwärtsfahrt ausgerichteten Fahrersitz nach hinten in die Rückwärtsfahrtrichtung wendet und sich dazu teilweise auch am Lenkrad abstützt. Die erhöhte Zentrierung erlaubt ihm ein besseres Aufrechterhalten einer Geradeausfahrt und ein besseres haptisches Erkennen der Mittellage. Das Moment wirkt dabei immer dergestalt auf das Lenkrad, dass dieses in seine Mittellage zurückgeführt wird. Es entspricht einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, wenn aufgrund der Wirkung des Moments das Lenkrad in die Mittellage zurückgeführt wird, sofern eine Betätigung des Lenkrades durch den Fahrer nicht erfolgt. Dies entspricht dem vom Fahrer erwarteten Verhalten, dass das Lenkrad in die Mittellage zurückläuft, wenn das Fahrzeug rollt und eine manuelle Betätigung nicht stattfindet.
  • Die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments erfolgt gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung fahrsituationsabhängig. Die fahrsituationsabhängige Bestimmung des Rückwärtsfahrlenkmoments erfolgt vorzugsweise mittels einem Modell, das vorzugsweise beobachtergestützt ist. Die Verwendung eines vorzugsweise beobachtergestützten Modells hat zur Folge, dass die Anpassung des Rückwärtsfahrlenkmoments aufgrund gemessener Größen anhand eines als wünschenswert erachteten Verhaltensmuster bestimmt werden kann. Die Vorgabe eines optimierbar gestalteten Modells kann das Fahrerverhalten im Sinne eines an die Fahrsituation angepassten Verhaltens beeinflussen. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, anstelle eines Modells die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments in Abhängigkeit vorgegebener Kennfelder vorzunehmen.
  • Es kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments aus der Addition eines rückwärtsfahrspezifischen Rückwärtsanteils und eines fahrsituationsspezifischen Dynamikanteil erfolgen zu lassen. Die Addition eines Rückwärtsanteils auf einen Dynamikanteil ermöglicht es die Berechnung des fahrdynamisch bestimmten Anteils von rückwärtsfahrspezifischen Eigenschaften zu trennen. So kann insbesondere die Dämpfung beispielsweise aus einem Kennfeld heraus erfolgen und den Rückwärtsuanteil bilden, während über ein beispielsweise beobachtergestütztes Modell der Dynamikanteil bestimmt wird. Der Dynamikanteil kann dabei beispielsweise in der Gestaltung des Modells die Rückwärtsfahrt berücksichtigen und daher auch an die Rückwärtsfahrt spezifisch angepasst sein.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Rückwärtsfahrlenkmoment durch Zufügen einer additiven Rückwärtsfahrtkomponente auf ein bei Vorwärtsfahrt zu erzeugendes Lenkmoment dargestellt. Dies erlaubt es, ein Rück wärtsfahrlenkmoment zu bestimmen und den zusätzlichen Rechenaufwand für die Rückwärtsfahrt gering zu halten. Dabei erfolgt hierbei die Bestimmung der Rückwärtsfahrkomponente vorzugsweise durch vorgegebene Kennfelder, wodurch der Rechenaufwand gering bleibt und gleichzeitig eine fahrsituationsspezifische Bestimmung des Rückwärtsanteils möglich wird.
  • Gemäß Ausgestaltungen der Erfindung ist ein Umschalter vorgesehen, der abhängig vom Vorliegen von Rückwärtsfahrt das Rückwärtsfahrlenkmoment als Solllenkmoment oder ein bei Vorwärtsfahrt zu erzeugendes Moment als einzusteuerndes oder einzuregelndes Sollmoment vorgibt. Dabei kann das Vorliegen der Rückwärtsfahrt aus dem Einlegen des Rückwärtsgangs ermittelt werden. Es ist aber auch möglich das Vorliegen einer Rückwärtsfahrt aus gemessenen Größen, wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Raddrehzahlen, Lenkwinkel, Giergeschwindigkeit abzuleiten. Zur Durchführung einer Regelung des Ist-Moments durch den Momentenerzeuger kann das Ist-Moment mit einem Momentensensor erfasst werden und ein entsprechendes Signal der Regeleinrichtung zurückgeführt werden.
  • Es entspricht einer bevorzugten Verwendung der Erfindung, wenn ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einem Kraftfahrzeug, wie einem Straßenfahrzeug, beispielsweise einem PKW oder einem LKW angewendet wird. Ein so erfindungsugemäß ausgestaltetes Fahrzeug weist eine Antriebseinrichtung zum wahlweise Bewegen des Fahrzeugs in einer Vorwärtsfahrtrichtung und einer entgegengesetzten Rückwärtsfahrtrichtung auf. Es ist mit einem Lenkrad zum Betätigen der Lenkung durch den Fahrer und einem Momentenerzeuger zum Erzeugen eines bei der Betätigung des Lenkrades wirkenden Lenkmoments versehen. Das durch den Momentenerzeuger erzeugte Lenkmoment wird dabei nach einem erfindungsgemäßen Verfahren ermittelt.
  • Neben den Ansprüchen können Ausgestaltungen der Erfindung auch der Beschreibung entnommen werden. Darüber hinaus ist die Erfindung auch anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert; dabei zeigt:
  • 1 das Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
  • 2 das Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
  • 3 ein Beispiel für den Verlauf des Lenkmoments bei Vorwärtsfahrt und Rückwärtsfahrt; und
  • 4 ein Beispiel für den Verlauf der Dämpfung der Lenkung in Abhängigkeit der Betätigung durch den Fahrer.
  • Die 1 und 2 zeigen jeweils ein Blockdiagramm erfindungsgemäßer Verfahren zur Bestimmung des Lenkmoments bei Rückwärtsfahrt. In den beiden Figuren ist ein möglicher geschlossener Regelkreis durch die gestrichelte Rückführung des tatsächlichen Lenkmoments am Lenkrad und durch den Momentensensor 107 bzw. 207 gezeigt. Findet eine Steuerung des Lenkmoments am Lenkrad durch den Momentensteller statt, so entfällt die Rückführung und der Momentensensor 107 bzw. 207 kann gegebenenfalls auch entfallen. In den beiden 1 und 2 ist darüber hinaus strichpunktiert die Zuführung eines Dynamikanteils bzw. dynamischen Anteil M_dyn für die Ermittlung des zu erzeugenden Lenkmoments M_soll gezeigt. Diese ist ebenfalls optional und kann bei einfacheren Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
  • Bei dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Lenkmoment M_soll für die Rückwärtsfahrt aus einem Rückwärtsanteil unabhängig von einem Vorwärtsanteil ermittelt, bei dem in der 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird im Gegensatz dazu der Rückwärtsanteil additiv auf das Sollmoment bei Vorwärtsfahrt aufaddiert.
  • In der 1 dient der Erkenner 101 dem Erkennen der Rückwärtsfahrt. Die Rückwärtsfahrt eines Fahrzeugs kann bei spielsweise beim Einlegen des Rückwärtsgangs erkannt werden. Alternativ kann Rückwärtsfahrt auch mit einer Drehrichtungserkennung für die Fahrzeugräder oder aber über ein Modell, beispielsweise einen Beobachter aus Größen wie Fahrgeschwindigkeit, Lenkwinkel, Giergeschwindigkeit, Beschleunigung erkannt werden. Das Signal des Erkenners 101 wird dem Umschalter 104 zugeführt.
  • Dem Umschalter 104 wird darüber hinaus auch das Signal M vor des für Vorwärtsfahrt zuständigen Sollmomentgebers 102 sowie das Signal des Rückwärtsanteils M_rück, wie es beispielsweise in der bezüglich den 3 und 4 beschriebenen Weise aus Kennlinien abgeleitet werden kann, von dem Ermittler 103 zugeführt. Der Umschalter 104 schaltet abhängig von dem Vorliegen einer Rückwärtsfahrt, also dem Signal des Erkenners 101, zwischen dem Sollmomentgeber 102 der Vorwärtsfahrt und dem Ermittler 103. Das Signal des Umschalters 104 ist eine fahrdynamische Größen des Fahrzeugs nicht berücksichtigende Größe M_stat für das zu erzeugende Lenkmoment, das von dem Umschalter entsprechend an den Addierer 106 weitergeleitet wird.
  • Dem Addierer 106 kann neben dem Momentanteil M_stat zusätzlich noch ein fahrsituationsabhängiger Lenkmomentanteil zugeführt werden. Dieser Dynamikanteil M_dyn wird in dem Dynamikmodell 105 ermittelt. Das Dynamikmodell kann dabei einen Beobachter zum Ermittlung des Dynamikanteils beinhalten. Entsprechend der Fahrsituation, beispielsweise dem Vorliegen durchdrehender Räder, kann eine Anpassung des Lenkmoments erfolgen.
  • Im Addierer 106 wird als Rückwärtsfahrlenkmoment die Summe aus der Größe M_stat des Umschalters 104 und des Dynamikanteils M_dyn ermittelt. Dieser Wert wird dann als Sollwert M_soll für das Lenkmoment dem Regler 108 zugeführt. Daneben wird dem Regler 108 auch noch das aktuelle Ist-Moment M ist, das an dem Lenkrad wirkt, zugeführt, damit der Regelkreis ge schlossen ist. Der Regler ermittelt ein entsprechendes Regelsignal und steuert den Momentensteller 109 entsprechend an.
  • In der 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargelegt, bei dem neben bei Rückwärtsfahrt dem Lenkmoment M vor des Sollmomentgebers 202 für die Vorwärtsfahrt eine Rückwärtsfahrkomponente überlagert wird. Hierzu wird das Moment M vor für die Vorwärtsfahrt dem Addierer 204 zugeführt. Die Rückwärtsfahrkomponente M_rück, die beispielsweise analog zu den Kennlinien der 3 und 4 ermittelt werden kann, wird in dem Ermittler 203 ermittelt und dem Multiplizierer 210 zugeführt. Der Multiplizierer 210 erhält darüber hinaus das logische Signal des Erkenners 201, das den Wert 1 genau dann annimmt, wenn dieser eine Rückwärtsfahrt erkennt. Der Multiplizierer liefert also bei Vorwärtsfahrt den Wert Null, während bei Rückwärtsfahrt die Rückwärtsfahrkomponente M_rück an den Addierer 204 weitergeleitet wird.
  • Der Addierer 204 ermittelt daraus den statischen, fahrdynamische Einflüsse nicht berücksichtigenden Anteil des Sollwerts M_stat an den Addierer 206. Dem Addierer 206 kann neben dem Momentanteil M_stat zusätzlich noch ein fahrsituationsabhängiger Lenkmomentanteil zugeführt werden. Dieser Dynamikanteil M_dyn wird in dem Dynamikmodell 205 ermittelt. Das Dynamikmodell kann dabei einen Beobachter zum Ermittlung des Dynamikanteils beinhalten. Entsprechend der Fahrsituation, beispielsweise dem Vorliegen durchdrehender Räder, kann eine Anpassung des Lenkmoments erfolgen.
  • Im Addierer 206 wird als Rückwärtsfahrlenkmoment die Summe aus der Größe M_stat des Addierers 204 und des Dynamikanteils M_dyn ermittelt und als Sollwert M_soll für das Lenkmoment dem Regler 208 zugeführt. Daneben wird dem Regler 208 auch noch das aktuelle Ist-Moment M_ist, das an dem Lenkrad wirkt, zugeführt, damit der Regelkreis geschlossen ist. Der Regler ermittelt ein entsprechendes Regelsignal und steuert den Mo mentensteller 209 entsprechend an, ein entsprechendes Lenkmoment M_ist wird erzeugt.
  • Die 3 und 4 zeigen jeweils im Vergleich den Verlauf des Betrags nicht fahrdynamischer Anteile des Lenkmoments in Form von beispielhaften Kennlinien im Vergleich zu entsprechenden Kennlinien bei Vorwärtsfahrt. Dabei sind die Kennlinien bei Vorwärtsfahrt gestrichelt, die entsprechenden Kennlinien bei Rückwärtsfahrt durchgezogen dargestellt.
  • Die Kennlinien der 3 und 4 können dabei jeweils nur für sich genommen oder aber auch gleichzeitig verwendet werden, indem die aus den Kennlinien ermittelten Werte miteinander addiert werden. Die sich auch den 3 und 4 ergebenden Momente bilden dabei je nach Ausführungsform der Erfindung entweder den Rückwärtsanteil (Ausführungsform gemäß 1) oder die Rückwärtsfahrkomponente (Ausführungsform gemäß 2). In den Figuren ist immer nur der Betrag des entsprechenden Momentes dargestellt, das Lenkmoment wirkt in jeder Stellung und bei jeder Lenkgeschwindigkeit so zentrierend, dass das Lenkrad in Richtung der Mittellage beaufschlagt wird.
  • Die 3 zeigt den Verlauf des Lenkmoments M_z über dem Lenkausschlag D des Lenkrades. Der Lenkausschlag D des Lenkrades wurde dabei in einem Winkel bezüglich der Mittellage des Lenkrades angegeben. Der Verlauf der gestrichelten Kurve 1 gibt den Verlauf des Lenkmoments bei Vorwärtsfahrt in Abhängigkeit des Lenkausschlags wieder. Der Verlauf der durchgezogen dargestellten Kurve 2 gibt den Verlauf des Lenkmoments M_z in Abhängigkeit des Lenkausschlags bei Rückwärtsfahrt wieder.
  • Das aus der Kennlinie der 3 resultierende Lenkmoment M_z weist um die Mittellage (D = 0° Lenkausschlag) herum einen wesentlich steileren Anstieg auf. Der Anstieg, also der Gradient, des Lenkmoments M_z um die Mittellage definiert die Zentrierung. Durch den größeren Gradienten des Lenkmoments bei Rückwärtsfahrt gegenüber der Vorwärtsfahrt wird eine stärkere, deutlicher fühlbare Zentrierung erreicht. Darüber hinaus sind die sich aus dem Verlauf der Kurve ergebenden Lenkmomente über den gesamten Lenkeinschlag hinweg größer als bei Vorwärtsfahrt. Durch diese Maßnahme wird zum einen ein besseres Aufrechterhalten der Mittellage der Lenkung bei Rückwärtsfahrt und zum anderen eine bessere Orientierung über den Lenkeinschlag für den Fahrer ermöglicht.
  • Die 4 zeigt den Verlauf der die Dämpfung wiedergebenden Kurven für das Lenkmoment bei Vorwärtsfahrt und bei Rückwärtsfahrt. Die Dämpfung ist ein von der Winkelgeschwindigkeit VL des Lenkrades bei dessen Betätigung abhängiges Moment M_d am Lenkrad. In der 4 ist das Lenkmoment M_d in Abhängigkeit der Betätigungsgeschwindigkeit VL in °/Sekunde angegeben. Man erkennt, dass die Kurve 4 für das Lenkmoment bei Rückwärtsfahrt im gesamten Bereich oberhalb der Kurve 3 für das Lenkmoment bei Vorwärtsfahrt liegt. Es ist also eine stärkere Dämpfung gegeben.
  • Der Rückwärtsanteil M_rück der 1 bzw. die Rückwärtsfahrkomponente M_rück der 2 kann dann beispielsweise als Summe der beiden Lenkmomente M_z und M_d gebildet werden, es gilt dann M_rück = M_z(D) + M_d(VL).
  • Dieser Wert kann dann dem Umschalter 104 oder dem Mischer 204 zugeführt werden.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Bestimmen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmomentes bei Kraftfahrzeugen, wobei das am Lenkrad wirkende Lenkmoment über einen Momentenerzeuger veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückwärtsfahren des Fahrzeugs erkannt wird und bei Vorliegen einer Rückwärtsfahrt mittels des Momentenerzeugers (109, 209) ein von der Vorwärtsfahrt abweichendes Rückwärtsfahrlenkmoment erzeugt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückwärtsfahrlenkmoment gegenüber dem Lenkmoment bei der Vorwärtsfahrt eine größere Dämpfung aufweist.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückwärtsfahrlenkmoment gegenüber dem Lenkmoment bei der Vorwärtsfahrt um die Geradeausfahrstellung herum eine stärkere Zentrierung aufweist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments fahrsituationsabhängig erfolgt und insbesondere mittels einem Modell ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments in Abhängigkeit von vorgegebenen Kennfeldern erfolgt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Rückwärtsfahrlenkmoments aus der Addition eines rückwärtsfahrspezifischen Rückwärtsanteil (M_rück) und einem fahrsituationsspezifischen Dynamikanteil (M_dyn) erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückwärtsfahrlenkmoment durch Zufügen einer additiven Rückwärtsfahrtkomponente (M_rück) auf ein bei Vorwärtsfahrt (M_vor) zu erzeugendes Lenkmoment erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umschalter (104) vorgesehen ist, der abhängig vom Vorliegen von Rückwärtsfahrt das Rückwärtsfahrlenkmoment (M_rück) als Solllenkmoment oder ein bei Vorwärtsfahrt (M_vor) zu erzeugendes Moment als einzusteuerndes oder einzuregelndes Moment (M_stat) vorgibt.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rückwärtsfahrt aus dem Einlegen des Rückwärtsgangs ermittelt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Rückwärtsfahrt aus gemessenen Größen, wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Raddrehzahlen, Lenkwinkel, Giergeschwindigkeit abgeleitet wird.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ist-Moment (M_ist) des Lenkmoments mit einem Momentensensor (107, 207) erfasst wird und zur Regelung des Lenkmomentes zurückgeführt wird.
  12. Fahrzeug mit einer Antriebseinrichtung zum wahlweisen Bewegen des Fahrzeugs in einer Vorwärtsfahrtrichtung und einer entgegengesetzten Rückwärtsfahrtrichtung, einem Lenkrad zum Betätigen der Lenkung durch den Fahrer und einem Momentenerzeuger zum Erzeugen eines an einem Lenkrad wirkenden Lenkmoments, dadurch gekennzeichnet, dass das erzeugte Lenkmoment nach einem der vorhergehenden Ansprüche ermittelt wird.
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