DE10329931A1 - Planarer Direktantrieb mit einem Positionsmesssystem - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen planaren Direktantrieb mit einer Passiveinheit (1), einer Aktiveinheit (3), einer Lagereinheit und einem Positionsmesssystem, welches eine Maßverkörperung und einen die Maßverkörperung abtastenden und ein Positionssignal liefernden Messsensor umfasst. Erfindungsgemäß besteht das Positionsmesssystem aus einer bewegten Komponente (7) und einer quasistationären Komponente (8), von denen die eine durch die Maßverkörperung und die andere durch den Messsensor gebildet ist, wobei beide Komponenten außerhalb des Lagerspalts (4) und beabstandet zur Lauffläche (2) angeordnet sind.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen planaren Direktantrieb (auch Planarmotor genannt), welcher ein Positionsmesssystem zur Steuerung der Fahrbewegungen des Läufers umfasst. Derartige Direktantriebe besitzen eine Passiveinheit mit einer planen Lauffläche, in welche Magnetflussbereiche integriert sind. Diese Passiveinheit bildet den Stator des Motors. Außerdem ist mindestens eine Aktiveinheit (Läufer) mit Spulenkörpern zur Erzeugung eines veränderlichen Magnetflusses vorgesehen, welche sich auf der Lauffläche der Passiveinheit bewegen kann. Darüber hinaus umfasst der Direktantrieb eine Lagereinheit, die reibungsarme zweidimensionale Bewegungen zwischen Aktiv- und Passiveinheit ermöglicht.
  • Aus der DE 195 13 325 A1 ist beispielsweise eine Hallsensorwegmesseinrichtung für den Einsatz in Linear- und Planarantrieben bekannt. Dazu sind mehrere Hallsensoren in der Aktiveinheit integriert, welche die aufgrund der Relativbewegung zwischen Aktiv- und Passiveinheit auftretenden Magnetfeldänderungen erfassen. Die Zahnteilung auf der Lauffläche der Passiveinheit bildet dazu die Maßverkörperung, welche durch die Sensoren abgetastet wird. Dadurch ist aber auch die Positioniergenauigkeit des Planarantriebs begrenzt, die direkt von der Zahnteilung und deren Genauigkeit abhängt. Durch die Anwendung dieser bekannten Positionsmessverfahren lassen sich Positionierungsgenauigkeiten im Bereich von 20–40 μm erzielen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Positioniergenauigkeit auch von den Umgebungsbedingungen, insbesondere den Temperaturen der Passiveinheit abhängig ist. Die Lauffläche der Passiveinheit besteht zu einem großen Teil aus metallischen Materialien (insbesondere Weicheisenmaterial), die einen relativ großen Temperaturkoeffizienten haben. Aufgrund der Änderung der Umgebungstemperatur und auch aufgrund einer betriebsbedingten Eigenerwärmung kommt es zu einem nicht unerheblichen Ausdehnungsverhalten der Lauffläche, so dass die Maßverkörperung selbst eine in Bezug zur gewünschten Positioniergenauigkeit wesentliche Längenausdehnung erfährt. Wenn derartige Direktantriebe für Positionierungsaufgaben mit hohen Genauigkeitsanforderungen eingesetzt werden sollen, sind solche Fehler nicht mehr tolerierbar. Die weitere Miniaturisierung in vielen Technikbereichen erfordert vielmehr eine erhöhte Positioniergenauigkeit, die mit bisher bekannten integrierten Positionsmesssystemen nicht erreichbar ist.
  • Höhere Messgenauigkeiten können beispielsweise erzielt werden, wenn externe Messsysteme, beispielsweise unter Verwendung von Laserinterferometern oder Glasmaßstäben eingesetzt werden. Dazu müssen jedoch entweder große und schwere Wegmessnormale durch die Aktiveinheit mitgeführt werden oder es ist eine Ankopplung an externe Maßverkörperungen erforderlich. Eine solche Gestaltung ist insbesondere bei Planarantrieben problematisch, da die Aktiveinheiten auf einer größeren Lauffläche zweidimensional beliebig verfahrbar sein sollen. Auch der Einsatz optischer Messmethoden ist in der Praxis nur beschränkt möglich, da der Strahlengang von Messstrahlen häufig durch andere Elemente (beispielsweise weitere auf der Lauffläche bewegliche Aktiveinheiten, Kabel u.ä.) gestört werden würde.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen verbesserten planaren Direktantrieb bereit zu stellen, der ein Positionsmesssystem umfasst, welches eine höhere Positioniergenauigkeit als die bisher bekannten integrierten Positionsmesssysteme besitzt und gleichzeitig die Nachteile von externen Positionsmesssystemen vermeidet. Insbesondere soll es durch die Erfindung möglich werden, die Aktiveinheit des Direktantriebs mit hoher Genauigkeit in Bezug auf vorgegebene Fixpunkte auf der Passiveinheit zu positionieren.
  • Diese und weitere Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung erfüllt, bei welcher das Positionsmesssystem aus einer bewegten Komponente und einer quasistationären Komponente zusammengesetzt ist, von denen eine durch eine Maßverkörperung und die andere durch einen Messsensor gebildet ist. Die quasistationäre Komponente ist dabei an einem vorbestimmten Fixpunkt außerhalb des Lagerspalts und im wesentlichen parallel zur Lauffläche, jedoch vertikal beabstandet von dieser angeordnet. Da die quasistationäre Komponente, welche beispielsweise die Maßverkörperung sein kann, auch nicht in die Lauffläche oder den Lagerspalt integriert werden muss, hat sie keine verschlechternden Auswirkungen auf die Antriebskraft, die durch den Magnetfluss erzeugt wird. Außerdem ist die quasistationäre Komponente vor Beschädigungen besser geschützt als wenn sie beispielsweise auf die Lauffläche aufgebracht werden würde.
  • Die Erfindung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass die bewegte Komponente so an der Aktiveinheit angeordnet ist, dass sie bei Erreichen der quasistationären Komponente mit dieser in Messeingriff gelangt. Bei der Verwendung optischer oder magnetischer Messkomponenten ist ein mechanischer Messeingriff nicht erforderlich. Für die Funktion des Positionsmesssystems ist es ausreichend, wenn die beiden Komponenten nahe genug beieinander positioniert sind. Solange dieser funktionale Messeingriff besteht, wird die Aktiveinheit unter Auswertung des vom Messsensor gelieferten Positionssignals gesteuert bzw. geregelt. Dafür können bekannte Steuer- bzw. Regelsysteme eingesetzt werden. Innerhalb einer vorgegebenen Messfläche ist dadurch eine sehr genaue Positionierung der Aktiveinheit möglich. Diese durch die als Komponente des Positionsmesssystems wirkende Maßverkörperung definierte Messfläche wird dazu in den Bereichen platziert bzw. in diese Bereich als Bestandteil der Aktiveinheit verfahren, in denen die Positionierung mit hoher Genauigkeit erfolgen muss. Außerhalb dieser Bereiche kann die Aktiveinheit mit einer geringeren Genauigkeit positioniert werden, wobei vorzugsweise auf ein Globalmesssystem zurück gegriffen wird oder der Direktantrieb in herkömmlicher Weise im Schrittbetrieb arbeitet.
  • Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die quasistationäre Komponente des Positionsmesssystems an einem angepassten Gestellelement befestigt, welches mit: der Passiveinheit verbunden ist, so dass eine dauerhaft fixierte Lage der quasistationären Komponente erzielt wird. Es ist möglich, mehrere Gestellelemente mit quasistationären Komponenten an bestimmten Fixpunkten auf der Lauffläche der Passiveinheit anzuordnen. Bei diesen Gestellelementen kann es sich beispielsweise um Werkzeugmodule zur Ausführung unterschiedlicher Arbeitsaufgaben handeln. Die Aktiveinheit kann zwischen diesen Fixpunkten bzw. Werkzeugmodulen beliebig verfahren werden, wobei jeweils in der Nähe dieser fixierten Messpunkte auf das hochgenaue Positionsmesssystem zurück gegriffen werden kann.
  • Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist die quasistationäre Komponente nicht starr mit der Passiveinheit verbunden, sondern an einer zweiten Aktiveinheit befestigt, welche rela tiv zur Passiveinheit und relativ zur ersten Aktiveinheit beweglich ist. Für bestimmte Aufgaben ist es ausreichend, wenn die relative Lage zwischen mehreren beweglichen Aktiveinheiten mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann. Auf die absolute Position der Aktiveinheiten auf der Lauffläche der Passiveinheit kommt es dabei nicht bzw. nicht mit derselben Genauigkeit an. Auch in diesen Fällen ist es ausreichend, wenn das Positionsmesssystem entsprechende Positionssignale liefert, solange die Aktiveinheiten zur Ausführung vorgegebener Aufgaben in unmittelbarer Nähe zueinander bewegt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Wiederholgenauigkeit von Direktantrieben auch bei Nutzung herkömmlicher Globalpositionsmesssysteme oder im Schrittbetrieb wesentlich höher ist als die Positioniergenauigkeit, die nur bei etwa 30–40 μm liegt. Auf der Lauffläche lassen sich daher Fixpunkte definieren, die mit hoher Genauigkeit, nämlich einer Wiederholgenauigkeit von etwa 2–3 μm, von der zweiten Aktiveinheit (welche die quasistationäre Komponente trägt) angefahren werden können. Bezogen auf diesen Fixpunkt kann dann innerhalb der o.g. Messfläche die hohe Positioniergenauigkeit das beschriebenen integrierten Positionsmesssystems genutzt werden.
  • Es ist besonders vorteilhaft, wenn die bewegliche Komponente des Positionsmesssystems vertikal versetzt zu den Spulensystemen der Aktiveinheit in einem von außen zugänglichen Bereich angeordnet ist. Die Aktiveinheit besitzt dazu einen mehrschichtigen Aufbau, so dass die bewegliche Komponente und der Zugang zu dieser eine optimale Gestaltung der eigentlichen Antriebselemente nicht behindern. Dieser mehrschichtige Aufbau kann noch dadurch erweitert werden, dass wiederum vertikal versetzt zu der beweglichen Komponente ein Werkstückhalter angebracht ist, der an die jeweilige Aufgabe des Direktantriebs bzw. an das zu bewegende Werkstück/Werkzeug angepasst ist. Diese Gestaltung hat außerdem den Vorteil, dass die Maßverkörperung bzw. der Messsensor in unmittelbarer Nähe des zu positionierenden Werkstücks/Werkzeugs befestigt ist, wodurch sich Verkippungsmessfehler deutlich reduzieren lassen. Die Positionsmessung erfolgt in unmittelbarer Nähe des Werkstücks, dessen Position von primärem Interesse ist. Messfehler höherer Ordnung wirken sich somit auf das Messergebnis nur sehr wenig aus.
  • Die Entkopplung der Aktiveinheit vom Positionsmesssystem sowie die gleichzeitige Verbindung der bewegten Komponente mit dem Werkstückhalter ermöglichen auch modulare Lösungen, bei denen eine Aktiveinheit unterschiedliche Werkstückhalter transportieren kann, die jeweils ihre eigene, angepasste bewegte Komponente des Positionsmesssystems mit sich führen.
  • Vorteilhafterweise kommt als Maßverkörperung eine Kreuzgitterplatte zum Einsatz, während als Messsensor insbesondere optische oder magnetische Sensoren geeignet sind. Ebenso können Gitterfolien als Maßverkörperung genutzt werden.
  • Es ist daran zu erinnern, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung des erläuterten Positionsmesssystems bei Planaren Direktantrieben eine höhere Genauigkeit als beispielsweise bei der Anwendung von Hallsensormesssystemen bzw. bei der Steuerung der Direktantriebe im Mikroschrittbetrieb möglich wird. Auch gegenüber der teilweise angewendeten Positionsbestimmung durch eine kameragestützte Bildauswertung besitzt das hier verwendete Messsystem erhebliche Vorteile, da wesentlich weniger Daten verarbeitet werden müssen und somit eine schnellere Regelung des Direktantriebs erfolgen kann.
  • Wesentlich für die Erfindung ist weiterhin, dass die Passiveinheit selbst bzw. die darauf ausgebildete Lauffläche nicht mehr in die Messkette integriert ist. Dadurch entfallen auch die sonst erforderlichen Justagearbeiten.
  • Schließlich gestattet die hier vorgestellte Kopplung zwischen Direktantrieb und Positionsmesssystem eine deutliche Kostenreduzierung, da zum Aufbau des Positionsmesssystems handelsübliche Komponenten verwendet werden können, wobei die Maßverkörperung wesentlich kleiner als die insgesamt zur Verfügung stehende Lauffläche ausgelegt werden kann.
  • Für die Bewegung der Aktiveinheiten zwischen den einzelnen Fixpunkten kann weiterhin ein herkömmliches Globalmesssystem genutzt werden, da für diese Bewegungen keine hohen Genauigkeitsanforderungen bestehen. Ebenso ist zwischen den Fixpunkten ein Schrittbetrieb des Antriebs möglich, wobei die höheren Wiederholgenauigkeiten gegenüber einer absoluten Genauigkeit bei der Bewegung entlang einer vorgegebene Strecke genutzt werden können.
  • Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
  • 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen planaren Direktantriebs, welcher eine Passiveinheit und zwei Aktiveinheiten umfasst;
  • 2 eine prinzipielle Darstellung einer Fabrikationseinheit mit mehreren Arbeitsmodulen unter Anwendung des erfindungsgemäßen Direktantriebs in einer Ansicht von oben.
  • Der in 1 gezeigte planare Direktantrieb umfasst eine Passiveinheit 1, die an ihrer Oberseite eine Lauffläche 2 besitzt. Auf der Lauffläche 2 ist beispielsweise eine kreuzweise verlaufende Zahnteilung ausgebildet, die aus magnetisierbaren Zähnen und nicht-magnetisierbaren Zahnlücken besteht. Der generelle Aufbau solcher Direktantriebe ist dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise dieses Planarmotors verzichtet werden kann.
  • Der Direktantrieb besitzt außerdem eine erste Aktiveinheit 3, die bei geeigneter Bestromung in mindestens zwei Bewegungsrichtigungen auf der Lauffläche 2 verfahren werden kann. Um trotz der magnetischen Anziehungskräfte zwischen der Aktiveinheit 3 und der Passiveinheit 1 eine Bewegung zu ermöglichen, ist eine Lagereinheit erforderlich, durch welche ein Lagerspalt 4 während des Betriebs des Direktantriebs aufrechterhalten wird. Vorzugsweise eignen sich dafür Luftlager (nicht gezeigt), die zwischen der Lauffläche 2 und der Aktiveinheit 3 einen Luftspalt erzeugen.
  • Hinsichtlich des Schwingungs- und Beschleunigungsverhaltens ist es vorteilhaft, die relativ schweren Spulensysteme, einschließlich der Eisenkerne und ggf. Permanentmagnete (nicht gezeigt) im unteren Bereich (Ebene I) der Aktiveinheit anzuordnen, also möglichst nah an der Lauffläche 2, in deren Ebene die Antriebskräfte erzeugt werden. In einem darüber liegenden mittleren Bereich (Ebene II) der Aktiveinheit können Hilfselemente 5, wie beispielsweise die benötigten elektronischen Schaltungen und Anschlusselemente für die Energieversorgung vorgesehen sein. In einer dritten Ebene (Ebene III) der Aktiveinheit 3 ist ein Messkomponentenraum 6 vorgesehen. Innerhalb des Messkomponentenraums 6 befindet sich bei der ersten Aktiveinheit 3 eine bewegte Komponente 7 eines Positionsmesssystems. Im dargestellten Beispiel handelt es sich bei der bewegten Komponente 7 um ein Kreuzgitter, welches als Maßverkörperung dient. Sofern das Positionsmesssystem Lageveränderungen nur in einer Richtung überwachen soll, kann das Kreuzgitter beispielsweise durch einen Glasmaßstab ersetzt sein. Die bewegte Komponente 7 ist zwar gegenüber der ersten Aktiveinheit 3 fixiert, wird jedoch mit der Aktiveinheit gegenüber der Passiveinheit bewegt.
  • Damit das Positionsmesssystems ein auswertbares Positionssignal generieren kann, ist eine zweite Komponente erforderlich, die hier als quasistationäre Komponente 8 bezeichnet wird. In der in 1 dargestellten Ausführungsform ist die quasistationäre Komponente 8 ein Messsensor, der gegenüber der bewegten Komponente 7 als stationär angesehen wird. Sofern die bewegte Komponente 7 in den Erfassungsbereich des Messsensors 8 gelangt, kann von diesem ein Positionssignal in Abhängigkeit von der Bewegung der ersten Aktiveinheit 3 erzeugt werden. Der lokale Messbereich, in welchem das Positionsmesssystem zur Positionsbestimmung genutzt werden kann, ist durch eine Messfläche 9 bestimmt, die im dargestellten Beispiel im wesentlichen der Fläche des Kreuzgitters 7 entspricht. Genauer gesehen wird die Messfläche 9 durch den Bereich bestimmt, in welchem die beiden Komponenten 7, 8 des Positionsmesssystems in funktionalem Messeingriff stehen, also ein auswertbares Positionssignal liefern.
  • Für den Fachmann wird es offensichtlich sein, dass die Messgenauigkeit des hier beschriebenen Positionsmesssystems bei Verwendung einer hochgenauen Maßverkörperung und eines geeigneten Messsensors wesentlich höher ist, als dies beispielsweise durch die Abtastung der als Maßverkörperung wirkenden Zähne der Lauffläche 2 erreichbar wäre.
  • Bei abgewandelten Ausführungsformen lässt sich auch eine „Kopf-über-Anordnung" wählen.
  • Bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform ist die quasistationäre Komponente 8 an einer zweiten Aktiveinheit 10 befestigt, die ihrerseits auf der Passiveinheit 1 bewegt werden kann. Die zweite Aktiveinheit 10 ist beispielsweise in vergleichbarer Weise wie die erste Aktiveinheit 3 aufgebaut.
  • In dieser Anwendung dient das Positionsmesssystem somit der Bestimmung der relativen Lage zwischen der ersten Aktiveinheit 3 und der zweiten Aktiveinheit 10. Um eine genaue Position einzunehmen, kann die zweite Aktiveinheit 10 beispielsweise an einen festgelegten Fixpunkt gefahren werden, welcher während einer vorangegangenen Kalibrierung des Direktantriebs exakt bestimmt wurde. Wie oben bereits erläutert wurde, ist die Wiederholgenauigkeit beim Wiederanfahren des Fixpunktes recht groß. Die erste Aktiveinheit 3 wird anschließend in die Nähe der zweiten Aktiveinheit 10 gefahren, bis die beiden Komponenten 7, 8 des Positionsmesssystems in Messeingriff gelangen. Die weitere Positionssteuerung der bewegten Aktiveinheit erfolgt dann unter Auswertung des vom Positionsmesssystem gelieferten Positionssignals, so dass eine hochgenaue Positionierung der ersten Aktiveinheit 3 gegenüber der zweiten Aktiveinheit 10 bzw. dem zugrunde liegenden Fixpunkt erfolgen kann. Dabei ist es natürlich möglich, mehrere Fixpunkte auf der Passiveinheit vorzusehen, um dadurch letztlich mehrere Messflächen 9 im Bereich der Lauffläche zu definieren.
  • Die in 1 dargestellten Aktiveinheiten 3, 10 besitzen noch eine vierte Funktionsebene (Ebene IV), die oberhalb der jeweiligen Komponenten des Positionsmesssystems angeordnet sein kann. Dabei handelt es sich um jeweils einen Werkstückhalter 11. Der Werkstückhalter 11 trägt je nach Anwendungsfall ein entsprechendes Werkstück oder ein benötigtes Werkzeug. Der Werkstückhalter 11 kann lösbar mit der eigentlichen Aktiveinheit verbunden sein, um bei wechselnden Aufgaben ausgewechselt zu werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die jeweiligen Komponenten 7, 8 des Positionsmesssystems mit dem Werkstückhalter 11 verbunden und mit diesem ausgewechselt werden. Auf diese Weise kann jedem Werkstückhalter eine gewünschte Maßverkörperung zugeordnet werden, die an die jeweilige Genauigkeitsanforderung angepasst ist. Die gemessene Position ist damit an den Werkstückträger und nicht an die Aktiveinheit gekoppelt. Nach dem Wechseln des Werkstückträgers ist somit keine neue Kalibrierung des Messsystems erforderlich.
  • In 2 ist einer Ansicht von oben eine vereinfacht dargestellte Fabrikationseinheit mit mehreren Arbeitsmodulen 20 gezeigt, wobei eine abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Direktantriebs eingesetzt wird. Mehrere quasistationäre Komponenten 8 sind dabei über ein Gestellelement bzw. die Arbeitsmodule 20 fest mit der Passiveinheit 1 verbunden. Es ist erkennbar, dass auf der Passiveinheit mehrere Arbeitsmodule 20 positioniert werden können. Im dargestellten Beispiel werden drei Arbeitsmodule 20 und eine bewegliche Aktiveinheit 3 genutzt. Die Lage der Arbeitsmodule 20 wird beispielsweise über Montagestifte 21 vorgegeben. Damit sind auch die Fixpunkte für die quasistationären Komponenten 8 bestimmt. In vielen Fällen wird es auf die absolute Position der jeweiligen quasistationären Komponente 8 gegenüber der Passiveinheit 1 nicht oder nicht mit hoher Genauigkeit ankommen, da für die Positionierungsaufgaben die exakte Bestimmung der Lage zwischen der quasistationären Komponente 8, die beispielsweise die Position eines Greifers markieren könnte, gegenüber der bewegten Komponente 7, welche die aktuelle Position der beweglichen Aktiveinheit 3 wiedergibt, ankommt.
  • Die bewegliche Aktiveinheit 3 kann während eines Fertigungsprozesses das jeweils gewünschte Arbeitsmodul 20 anfahren. Die bewegte Komponente 7 wird immer mit bewegt, so dass an jedem Arbeitsmodul eine Positionierung mit hoher Genauigkeit erfolgen kann. Bei abgewandelten Ausführungsformen könnten auch mehrere beweglich Aktiveinheiten auf der Lauffläche 2 der Passiveinheit 1 angeordnet sein. nach neuer 2
  • Für den Fachmann wird auch ohne weiteres verständlich sein, dass bei einer abgewandelten Ausführungsform auch die Maßverkörperung die quasistationäre Komponente bilden kann, während der Messsensor als bewegliche Komponente mit der Aktiveinheit verbunden ist.
  • Weitere Abwandlungen und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind möglich.
  • 1
    Passiveinheit
    2
    Lauffläche
    3
    erste Aktiveinheit
    4
    Lagerspalt
    5
    Hilfselemente
    6
    Messkomponentenraum
    7
    bewegte Komponente
    8
    quasistationäre Komponente
    9
    Messfläche
    10
    zweite Aktiveinheit
    11
    Werkstückhalter
    20
    Arbeitsmodul
    21
    Montagestifte

Claims (15)

  1. Planarer Direktantrieb mit • einer Passiveinheit (1), die eine plane Lauffläche (2) mit Magnetflussbereichen umfasst; • einer Aktiveinheit (3) mit Spulenkörpern zur Erzeugung eines veränderlichen Magnetflusses; • einer Lagereinheit, die unter Aufrechterhaltung eines Lagerspalts (4) eine reibungsarme zweidimensionale Bewegung zwischen Aktiv- und Passiveinheit gestattet; • einem Positionsmesssystem, welches eine Maßverkörperung und einen die Maßverkörperung abtastenden und ein Positionssignal liefernden Messsensor umfasst; dadurch gekennzeichnet, dass • das Positionsmesssystem aus einer bewegten Komponente (7) und einer quasistationären Komponente (8) besteht, von denen die eine durch die Maßverkörperung und die andere durch den Messsensor gebildet ist, wobei beide Komponenten außerhalb des Lagerspalts (4) und beabstandet zur Lauffläche (2) angeordnet sind; • die quasistationäre Komponente (8) an einem vorbestimmten Fixpunkt im wesentlichen parallel versetzt zur Lauffläche (2) angeordnet ist; • die bewegte Komponente (7) so an der Aktiveinheit (3) befestigt ist, dass sie bei Erreichen der quasistationären Komponente (8) mit dieser in Messeingriff gelangt; • die Positionssteuerung der Aktiveinheit (3) unter Auswertung des vom Messsensor gelieferten Positionssignals gesteuert oder geregelt wird, solange die beiden Komponenten (7, 8) des Positionsmesssystems in Messeingriff stehen.
  2. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die quasistationäre Komponente (8) außerhalb des von den Spulenkörpern der Aktiveinheit (3) benötigten Bewegungsraums vertikal versetzt zur Lauffläche (2) angeordnet ist.
  3. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die quasistationäre Komponente (8) an Gestellelementen befestigt ist und gegenüber der Passiveinheit (1) eine dauerhaft fixierte Lage besitzt.
  4. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die quasistationäre Komponente (8) an einer zweiten Aktiveinheit (10) befestigt ist, die relativ zur Passiveinheit (1) und relativ zur ersten Aktiveinheit (3) beweglich und an die vorbestimmten Fixpunkte verfahrbar ist.
  5. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere quasistationäre Komponenten (8) an mehreren voneinander beabstandeten Fixpunkten angeordnet sind.
  6. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixpunkte durch mehrere Arbeitsmodule (20) gebildet sind, die auf der Passiveinheit (1) befestigt sind.
  7. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass er mehrere auf der gemeinsamen Passiveinheit (1) bewegliche Aktiveinheiten (3, 10) umfasst, die jeweils eine bewegte (7) und/oder eine quasistationäre Komponente (8) umfassen.
  8. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegte Komponente (7) vertikal versetzt zu den Spulensystemen der Aktiveinheit (3) in einem von außen zugänglichen Bereich angeordnet ist.
  9. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegte Komponente (7) vertikal versetzt zu einem auf die Aktiveinheit (3) aufgesetztem Werkstückhalter (11) befestigt ist.
  10. Planarer Direktantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegte Komponente (7) mit dem Werkstückhalter (11) eine konstruktive Einheit bildet, welche auswechselbar mit der Aktiveinheit (3) verbunden ist.
  11. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Maßverkörperung eine Kreuzgitterplatte dient.
  12. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Messsensor ein optischer oder magnetoresistiver Sensor dient.
  13. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin ein Globalmesssystem umfasst, mit dessen Hilfe die Bewegung der Aktiveinheit (3, 10) gesteuert wird, solange die beiden Komponenten (7, 8) des Positionsmesssystems nicht im Messeingriff sind.
  14. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Aktiveinheit (3, 10) im Schrittbetrieb erfolgt, solange die beiden Komponenten (7, 8) des Positionsmesssystems nicht im Messeingriff sind.
  15. Planarer Direktantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit durch Luftlager gebildet ist.
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