DE10324796A1 - Facettenspiegel mit Spiegelfacetten - Google Patents

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Abstract

Ein Facettenspiegel (9A und/oder 9B) ist mit Spiegelfacetten (11), insbesondere in Beleuchtungseinrichtungen (3) für Projektionsbelichtungsanlagen in der Mikrolithographie unter Verwendung von Strahlung im extremen ultravioletten Bereich unter UHV-Bedingungen, versehen. Die Spiegelfacetten (11) sind jeweils in einem Spiegeltragkörper (12) gelagert. Der Spiegeltragkörper (12) weist eine Spiegelinnenkalotte (14) und die Spiegelfacetten (11) jeweils eine Spiegelaußenkalotte (15) auf. Die Spiegelinnenkalotte (14) und die Spiegelaußenkalotte (15) sind jeweils mit einer Beschichtung (16, 17) versehen, wobei chemische Elemente der Beschichtungen (16, 17) unterschiedliche Normalpotentiale aufweisen.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Facettenspiegel mit Spiegelfacetten, insbesondere in Beleuchtungseinrichtungen für Projektionsbelichtungsanlagen in der Mikrolithographie unter Verwendung von Strahlung im extremen ultravioletten Bereich unter UHV-Bedingungen, wobei die Spiegelfacetten jeweils in einem Spiegeltragkörper gelagert sind, und wobei die Spiegeltragkörper eine Spiegelinnenkalotte und die Spiegelfacetten jeweils eine Spiegelaußenkalotte aufweisen.
  • Spiegelfacetten für Facettenspiegel sind bereits allgemein aus dem Stand der Technik bekannt.
  • Es ist allgemein aus der Praxis bekannt, dass zur Fixierung von Spiegelfacetten in einem Spiegeltragkörper das Richtkleben eingesetzt wird. Nach der Justage der Spiegelfacetten wird durch Wärmebehandlung oder UV-Bestrahlung die Klebung fixiert. Als Kleber werden hierbei bevorzugt Metallpartikel enthaltende Kleber wie Leitsilber, Leit-C oder H-20-E von Polytec verwendet, also hauptsächlich weltraumtaugliche Kleber. Für EUV-Applikationen im Ultrahochvakuum (UHV) kommt jedoch diese Technik nicht in Betracht, da durch eine erhöhte Emission von Kohlenwasserstoffen die aufwändigen Multilayerschichten, welche auf die jeweiligen Spiegeloberflächen aufgebracht werden, durch Kontamination degradieren.
  • Mechanische Lösungen, wie beispielsweise das bereits genannte Richtkleben, können daher nicht eingesetzt werden.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung, die oben aufgeführten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und einen Facettenspiegel mit Spiegelfacetten zu schaffen, wobei mechanische und thermische Eigenschaften der Spiegelfacetten im EUV-Bereich unter UHV-Bedingungen optimiert werden können, insbesondere eine gute Fixierung der Spiegelfacetten im Spiegel tragkörper und im Bedarfsfalle auch einen hohen Wärmeübergangskoeffizienten aufweist, um einen guten Wärmeabtransport zu erreichen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Spiegelinnenkalotte und die Spiegelaußenkalotte jeweils mit einer Beschichtung versehen sind, wobei chemische Elemente der Beschichtungen unterschiedliche Normalpotentiale aufweisen.
  • Die Spiegelfacetten bzw. die Spiegel besitzen an der nicht mit der Spiegeloberfläche versehenen Seite eine sphärische Kugelfläche, welche in einen Spiegeltragkörper eingebracht wird. Der Spiegeltragkörper weist mehrere Spiegelinnenkalotten zur Aufnahme der Spiegelfacetten auf. Im weiteren wird nur von einer in den Spiegeltragkörper eingelassenen Spiegelfacette bzw. Spiegel ausgegangen. Die Spiegelinnenkalotte des Spiegeltragkörpers und die Spiegelaußenkalotte des Spiegelsubstrates bzw. der Spiegelfacette weisen jeweils eine Beschichtung auf. Die chemischen Elemente der beiden Beschichtungen sollten dabei möglichst weit in der elektrochemischen Spannungsreihe entfernt voneinander stehen, damit eine Dauerfixierung bzw. eine stoffinnige Verbindung zwischen der Spiegelinnenkalotte und der Spiegelaußenkalotte im atomaren Interfacebereich zustande kommt. Das bedeutet, dass über wenige Atomlagen eine dauerhafte Bindung aufgebaut wird. Die daraus entstehende Interfaceschicht besteht jeweils aus den Elementen beider Stoffe, welche für die Beschichtung eingesetzt werden. Somit können stoffinnige Verbindungen selbst in Vakuum unter weitestgehendem Verzicht von Sauerstoff entstehen.
  • Hierbei wird nicht wie beim Galvanisieren eine elektrische Spannung an die Beschichtungen angelegt, sondern die innere Potentialdifferenz der chemischen Elemente ausgenutzt. Somit ist es besonders vorteilhaft, dass mit Hilfe von Elementen der elektrochemischen Spannungsreihe die Spiegelfacette in dem Spiegeltragkörper hochgenau unter UHV-Bedingungen positioniert und fixiert werden kann.
  • Des weiteren ist von Vorteil, dass die beiden dünnen aufgebrachten Schichten auf der Spiegelinnenkalotte und auf der Spiegelaußenkalotte in einem Zeitraum, während die beiden chemischen Elemente der Beschichtungen eine Redox-Reaktion miteinander eingehen, als Gleitlager dienen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus dem anhand der Zeichnung nachfolgend prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
  • Es zeigt:
  • 1 eine Prinzipdarstellung einer Projektionsbelichtungsanlage für die Mikrolithographie, welche zur Belichtung von Strukturen auf mit fotosensitiven Materialien beschichtete Wafer verwendbar ist;
  • 2 eine Prinzipdarstellung einer Projektionsbelichtungsanlage für die Mikrolithographie, wie sie bei der Verwendung mit Strahlung im Bereich des extremen Ultraviolett einsetzbar ist;
  • 3 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Spiegelfacette in einem Spiegeltragkörper, vor einer endgültigen Fixierung, und
  • 4 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der Spiegelfacette in einem Spiegeltragkörper nach 1, nach der Fixierung.
  • In 1 ist eine Projektionsbelichtungsanlage 1 für die Mikrolithographie dargestellt, wobei diese zur Belichtung von Strukturen auf mit fotosensitiven Materialien beschichtetes Substrat, welches im allgemeinen überwiegend aus Silizium besteht, und als Wafer 2 bezeichnet wird, zur Herstellung von Halbleiterbauelementen dient.
  • Die Projektionsbelichtungsanlage 1 besteht dabei im wesentlichen aus einer Beleuchtungseinrichtung 3, einer Einrichtung 4 zur Aufnahme und exakten Positionierung einer mit einer gitterartigen Struktur versehenen Maske, ein sogenanntes Reticle 5, durch welche die späteren Strukturen auf dem Wafer 2 bestimmt werden, einer Einrichtung 6 zur Halterung, Fortbewegung und exakten Positionierung des Wafers 2 und einem Projektionsobjektiv 7.
  • Das grundsätzliche Funktionsprinzip sieht dabei vor, dass die in das Reticle 5 eingebrachten Strukturen auf dem Wafer 2 belichtet werden, insbesondere mit einer Verkleinerung der Strukturen auf ein Drittel oder weniger der ursprünglichen Größe. Die an die Projektionsbelichtungsanlage 1, insbesondere an das Projektionsobjektiv 7, zu stellenden Anforderungen hinsichtlich der Auflösungen liegen dabei im Bereich von wenigen Nanometern.
  • Nach einer erfolgten Belichtung wird der Wafer 2 weiterbewegt, so dass auf demselben Wafer 2 eine Vielzahl von einzelnen Feldern, jeweils mit der durch das Reticle 5 vorgegebenen Struktur, belichtet werden. Wenn die gesamte Fläche des Wafers 2 belichtet ist, wird dieser aus der Projektionsbelichtungsanlage 1 entnommen und einer Mehrzahl chemischer Behandlungsschritte, im allgemeinen einer ätzenden Abtragung von Material, unterzogen. Gegebenenfalls werden mehrere dieser Belichtungs- und Behandlungsschritte nacheinander durchlaufen, bis auf dem Wafer 2 eine Vielzahl von Halbleiterbauelementen, wie Computerchips, entstanden ist. Aufgrund der schrittweisen Bewegung des Wafers 2 in der Projektionsbelichtungsanlage 1 wird dieser auch als Stepper bezeichnet.
  • Die Beleuchtungseinrichtung 3 stellt ein für die Abbildung des Reticles 5 auf dem Wafer 2 benötigtes Projektionsstrahlenbündel 8, beispielsweise Licht oder eine ähnliche elektromagnetische Strahlung, bereit. Die Strahlung wird in der Beleuchtungseinrichtung 3 über optische Elemente so geformt, dass das Projektionsstrahlenbündel 8 beim Auftreffen auf das Reticle 5 die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Durchmesser, Polarisation und dergleichen aufweist.
  • Über das Projektionsstrahlenbündel 8 wird ein Bild des Reticles 5 erzeugt und von dem Projektionsobjektiv 7 entsprechend verkleinert auf den Wafer 2 übertragen. Das Projektionsobjektiv 7 besteht dabei aus einer Vielzahl von einzelnen refraktiven und/oder diffraktiven optischen Elementen, wie beispielsweise Linsen, Spiegel, Prismen, Abschlussplatten oder dergleichen.
  • 2 zeigt eine prinzipmäßige Darstellung eines Aufbaus analog zu 1, hier jedoch für die Verwendung mit einem Projektionsstrahlenbündel 8, dessen Wellenlänge im Bereich des extremen Ultraviolett (EUV) liegt. Bei diesen Wellenlängen, im allgemeinen ca. < 20 nm, ist die Verwendung von refraktiven optischen Elementen nicht mehr möglich, so dass sämtliche Elemente als reflektierende Elemente ausgebildet sein müssen. Dies wird hier durch die zahlreichen Spiegel 9 dargestellt. Die gleichen Vorrichtungselemente weisen dabei die gleichen Bezugszeichen auf, so dass auf nähere Erläuterungen an dieser Stelle verzichtet wird.
  • Im gestrichelten Bereich der Beleuchtungseinrichtung 3 sind zwei Spiegel 9A und 9B angeordnet, welche für die vorliegende Erfindung von Bedeutung sind. Das nachfolgende Ausführungsbeispiel und die Erläuterungen beziehen sich speziell auf den Aufbau eines derartigen Facettenspiegels 9A und/oder 9B, wie er in der Mikrolithographie, insbesondere jedoch in der Beleuchtungseinrichtung 3 für die EUV-Lithographie, eingesetzt werden kann. Speziell jedoch beziehen sich die nachfolgenden Erläuterungen auf eine einzelne Spiegelfacette in einem Spiegeltragkörper.
  • 3 zeigt beispielhaft eine Ausführungsform einer Spiegelfacette 11 in einem Spiegeltragkörper 12 vor einer endgültigen Fixierung. Die Spiegelfacette 11 weist eine Spiegeloberfläche 13 auf, welche die auf der Spiegeloberfläche 13 auftreffende Lichtstrahlung reflektiert. Die Spiegeloberfläche 13 kann je nach eingesetzter Strahlung, wie beispielsweise UV-Strahlung, Röntgenstrahlung oder dergleichen, variieren.
  • Die Spiegelfacette 11 ist in einer Öffnung, welche auch als Spiegelinnenkalotte 14 bezeichnet wird, des Spiegeltragkörpers 12 eingebracht. Die Spiegeloberfläche 13 kann sphärisch, plan, asphärisch oder als Freiformfläche ausgestaltet sein, je nach Einsatzzweck des Facettenspiegels 9A und/oder 9B. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine plane Spiegeloberfläche 13 vorgesehen. Dabei weist die der Spiegeloberfläche 13 gegenüberliegende Spiegeloberfläche eine Kugelform auf, welche auch als Spiegelaußenkalotte 15 definiert werden kann.
  • Des weiteren sind auf der Spiegelinnenkalotte 14 des Spiegeltragkörpers 12 und der Spiegelaußenkalotte 15 der Spiegelfacette 11 Beschichtungen 16 und 17 vorgesehen, welche aus chemischen Elementen der elektrochemischen Spannungsreihe bestehen. Hierbei sind insbesondere stromleitende chemische Elemente vorgesehen, wie dies beispielsweise Metalle sind. Erfindungsgemäß sollten die Elemente der Beschichtungen 16 und 17 möglichst weit in der elektrochemischen Spannungsreihe voneinander entfernt angeordnet und gleichzeitig UHV-tauglich sein. Hierbei wird bevorzugt Gold (Au) als Element für die eine Beschichtung 16 oder 17 eingesetzt. Kupfer (Cu), Silber (Ag), Platin (Pt), Titan (Ti) oder Titanplatin (Ti-Pt) können aber auch Schichten sein, welche hierfür geeignet wären. Für die gegenüberliegende Beschichtung 16 oder 17 können beispielsweise Aluminium (Al) oder Magnesium (Mg) als Elemente der Beschichtung geeignet sein. Es können selbstverständlich auch Verbindungen der aufgeführten Elemente als Beschichtungen eingesetzt werden. Natrium (Na) oder Lithium (Li) kommen aus Gründen des Bedampfens bzw. der Giftigkeit nicht in Frage, obwohl Natrium in Verbindung mit einem anderen Element wohl denkbar wäre, da Natrium ein sehr guter Wärmeleiter ist. Die Differenz der Normalpotentiale der chemischen Elemente, welche für die beiden Beschichtungen 16 und 17 eingesetzt werden sollen, sollten eine Differenz D > 1,0 V aufweisen, damit mittels einer Redox-Reaktion eine stoffinnige Verbindung zwischen den beiden Beschichtungen 16 und 17 erfolgen kann, und somit die Spiegelfacette 11 in dem Spiegeltragkörper 12 fixiert wäre. Bei einer derartigen Redox-Reaktion wird nicht wie beim Galvanisieren Spannung zwischen einer Anode und einer Kathode angelegt, sondern die innere Potentialdifferenz der chemischen eingesetzten Elemente ausgenutzt. Somit kann mit Hilfe von Elementen, welche in der elektrochemischen Spannungsreihe aufgezeigt sind, welche im nachfolgenden Teil der Beschreibung dargestellt ist, dauerhafte Fixierungen von derartigen Spiegelfacetten 11 in dem Spiegeltragkörper 12, nach erforderlicher und genauer Positionierung der Spiegelfacette 11 in dem Spiegeltragkörper 12, wie dies deutlich in 4 dargestellt ist, ermöglicht werden.
  • Nach der Reaktion der beiden Beschichtungen 16 und 17, beispielsweise aus Au und Al, bildet sich eine wenige Atomlagen dicke Interfaceschicht, die aus Elementen beider Stoffe besteht.
  • Die Spiegelinnenkalotte 14 und/oder die Spiegelaußenkalotte 15 sollten eine Beschichtungsdicke von < 100 nm aufweisen, wobei die Beschichtungen 16 und 17 durch Galvanisierung, Besputtern, Bedampfen oder ähnlichen Aufbringungsverfahren erfolgen kann. Werden die Beschichtungen 16 und/oder 17 durch Bedampfen aufgebracht, vorteilhafterweise auf die Spiegelaußenkalotte 15, so liegt die Beschichtungsdicke bei < 0,5 μm. Die Beschichtungsdicke der Beschichtungen 16 und/oder 17 durch Galvanisieren, vorteilhafterweise auf die Spiegelinnenkalotte 14, sollte zwischen 1–10 μm betragen. Die Beschichtungen 16 und 17 können mit Haftvermittlerschichten, beispielsweise Ti-Pt oder ähnliche Verbindungen, aufgebracht werden, wobei, wenn Haftvermittlerschichten eingesetzt werden sollten, diese eine Dicke von mindestens 50 nm aufweisen sollten.
  • Somit können stoffinnige Verbindungen selbst im Vakuum unter weitestgehendem Verzicht von Sauerstoff erreicht werden. Die eigentliche Fixierung erfolgt somit nicht klassisch im μm-Bereich, sondern im einige Nanometer-Bereich (typ. 1–100 nm). Alle Metalle außer Quecksilber (Hg) und Gallium (Ga) sind im vorgesehenen Temperaturbereich fest. In Verbindungen besitzen Metalle bekanntlich immer positive Oxidationszahlen, da sie die wenigen Außenelektronen mehr oder weniger leicht abgeben. Wie leicht Metalle Elektronen abgeben können, zeigt die folgende, in gekürzter Form aufgeführte, elektrochemische Spannungsreihe, wobei gegen die Normalwasserstoff-Elektrode bei 25°C gemessen wird:
    Figure 00080001
  • Je edler ein Metall ist, desto weniger leicht reagiert es bzw. desto weniger leicht gibt es Elektronen ab. Unedlere Metalle geben dahingehend Elektronen leichter ab. Wenn Ionen von edle ren Metallen neben unedleren Metallen vorliegen, so gibt das unedlere Metall Elektronen an das edlere ab.
  • Das bedeutet auch, dass je höher das Redox-Potential ist, desto edler ist das Metall und je niedriger das Redox-Potential ist, desto unedler ist das Metall (siehe Tabelle). Au, Ag, Hg und Pt zählen zu den Edelmetallen, wobei Cu, Ni, Sn und einige andere mitunter als Halbedelmetalle bezeichnet werden. Die anderen aufgeführten Elemente sind unedel. Edelmetalle kommen in der Natur elementar vor, wobei unedle Metalle nur in Verbindungen zu finden sind.
  • Je weiter die chemischen Elemente in der elektrochemischen Spannungsreihe auseinander stehen, desto besser reagieren sie chemisch miteinander. Hierbei ist weiterhin als Beispiel eine verrostete Mutter auf einer Schraube genannt, welche aus einem anderen Material hergestellt wurde als die Mutter, wobei diese sich im Laufe der Zeit nicht mehr von der Schraube lösen lässt, da hier eine chemische Verbindung bzw. stoffinnige Verbindung erfolgte. Von der vorstehenden Erkenntnis wird somit bei der Erfindung Gebrauch gemacht.
  • Um einen großen Wärmeübergangskoeffizienten zu erhalten, sollte insbesondere auf wenigstens eine Spiegelkalotte, entweder die Spiegelinnenkalotte 14 oder die Spiegelaußenkalotte 15, vorteilhafterweise eine Goldschicht aufgebracht werden. Die Goldschicht sollte galvanisch aufgebracht werden, da die Schichtdicke der Beschichtung mindestens so groß wie die Radiusabweichung von der Sollform sein sollte, so dass sich daraus eine bessere Verschiebbarkeit der Schichten 16 und 17 miteinander ergibt. Daher ist es von Vorteil, dass die Schichtdicke mindestens 1–10 μm betragen sollte. Die Goldschicht kann beispielsweise auf allgemeine Haftvermittlerschichten, wie Ti-Pt, aufgebracht werden, wie bereits oben erwähnt. Die Goldschichten sind nicht einkristallin und lassen sich dadurch im jungfräulichen Zustand sehr leicht verformen. Beim Justageprozess wird die Goldschicht verformt und schmiegt sich so an die gewünschte Form an. Somit kann die Wärmeübergangsfläche vergrö ßert und der Wärmeübergangskoeffizient wesentlich erhöht werden.
  • Es ist auf jeden Fall sehr sinnvoll, die Spiegelinnenkalotte 14 des Spiegeltragkörpers 12 immer zu beschichten. Die Spiegelaußenkalotte 15 der Spiegelfacette 11 sollte eigentlich deshalb beschichtet werden, um eine größere Interfaceschicht und damit eine stoffinnigere Verbindung zu schaffen. Selbstverständlich können auch hier andere Elemente außer Gold, wie beispielsweise Hg, Ag oder Cu, für die Beschichtung eingesetzt werden. Es ist auch möglich, eine Natriumbeschichtung in Verbindung mit einer Goldbeschichtung auf eine Spiegelkalotte 14 oder 15 aufzubringen. Bei dieser Variante wäre es auch möglich, beide Spiegelkalotten 14, 15 mit einer derartigen Goldverbindungsschicht zu beschichten, um daraus einen größeren Wärmeübergangskoeffizienten zu erzeugen. Damit können nun die Fertigungstoleranzen sehr gut entspannt werden. Des weiteren kann somit ein Kühlkreislauf thermisch mit der Spiegelaußenkalotte 15 verbunden werden, wobei durch die größere Wärmeübergangsfläche die Wärme leichter in den Spiegeltragkörper 12 abgeführt werden kann. Daher ist das Anbringen von Wärmeleitbändern, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, direkt an einen Silizium-Spiegelkörper 11 nicht mehr notwendig, und damit die Gefahr einer Dejustage beim Anbringen der Wärmeleitbänder gebannt.
  • Für den Spiegeltragkörper 12 wäre es sehr sinnvoll, ein Material bzw. ein chemisches Element einzusetzen, welches sich sehr gut bearbeiten bzw. polieren lässt. Hierfür wäre Aluminium (Al) vorteilhaft, da hierbei eine sehr große Spannungsdifferenz zustande kommt, wenn Gold (Au) als Beschichtung eingesetzt wird. Ist dies der Fall, dass der Spiegeltragkörper 12 aus Aluminium besteht, muss die Spiegelinnenkalotte 14 nicht unbedingt beschichtet werden, da die Beschichtung 17 auf der Spiegelaußenkalotte 15 der Spiegelfacette 11, beispielsweise eine Goldbeschichtung, durch diesen enormen großen Unterschied der Normalpotentiale, mit dem Aluminium auch ohne Beschichtung der Spiegelinnenkalotte 14 eine Redox-Reaktion eingehen würde bzw. eingeht.
  • Als besonders vorteilhaft kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Goldbeschichtung jeweils galvanisch auf die Spiegelinnenkalotte 14 und auf die Spiegelaußenkalotte 15 aufgebracht wird, wenn der Spiegeltragkörper 12 beispielsweise aus ULE oder Stahl besteht. Zwischen den beiden Goldbeschichtungen 16 und 17 befindet sich eine Aluminiumschicht, welche durch Aufdampfen aufgebracht ist. Die Aluminiumschicht sollte dabei eine Schichtdicke von 10–50 nm, vorteilhafterweise 20 nm, aufweisen, um "Inselbildungen" zu vermeiden. Die Goldbeschichtungen 16 und 17 sollten jeweils eine Schichtdicke von 2 μm, vorteilhafterweise > 2 μm, aufweisen.
  • Erfindungsgemäß kann folglich ein Facettenspiegel 9A und/oder 9B mit Spiegelfacetten 11 geschaffen werden, wobei die Spiegelfacetten 11 chemisch im Spiegeltragkörper 12 fixiert werden können und ebenfalls mit Hilfe der Beschichtungen 16 und 17 das Wärmeübertragungsverhalten wesentlich verbessert wird. Dadurch können long-term drifts im EUV-Bereich unter UHV-Bedingungen wesentlich reduziert bzw. vermieden werden.

Claims (15)

  1. Facettenspiegel mit Spiegelfacetten, insbesondere in Beleuchtungseinrichtungen für Projektionsbelichtungsanlagen in der Mikrolithographie unter Verwendung von Strahlung im extremen ultravioletten Bereich unter UHV-Bedingungen, wobei die Spiegelfacetten jeweils in einem Spiegeltragkörper gelagert sind, und wobei der Spiegeltragkörper eine Spiegelinnenkalotte und die Spiegelfacetten jeweils eine Spiegelaußenkalotte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelinnenkalotte (14) und die Spiegelaußenkalotte (15) jeweils mit einer Beschichtung (16, 17) versehen sind, wobei chemische Elemente der Beschichtungen (16, 17) unterschiedliche Normalpotentiale aufweisen.
  2. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz der Normalpotentiale der chemischen Elemente der Beschichtungen (16, 17) D > 1,0 V ist.
  3. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass elektrisch leitende chemische Elemente für die Beschichtungen (16, 17) vorgesehen sind.
  4. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein chemisches Element der einen Beschichtung (16, 17) Au und ein chemisches Element der jeweils anderen Beschichtung (16, 17) Al ist.
  5. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelinnenkalotte (14) oder die Spiegelaußenkalotte (15) jeweils eine Beschichtungsdicke von < 100 nm aufweisen.
  6. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf die Spiegelinnenkalotte (14) galvanisch aufgebracht ist, wobei die Beschichtung (16) eine Dicke von 1–10 μm aufweist.
  7. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf die Spiegelaußenkalotte (15) durch Aufdampfen aufgebracht wird, wobei die Beschichtung (17) eine Dicke von < 0,5 μm aufweist.
  8. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungen (16, 17) auf Haftvermittlerschichten aufgebracht sind.
  9. Facettenspiegel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftvermittlerschichten eine Dicke von ≥ 50 nm aufweisen.
  10. Facettenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Spiegelanßenkalotte (14) und/oder auf die Spiegelaußenkalotte (15) eine Goldbeschichtung aufgebracht ist.
  11. Facettenspiegel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Goldbeschichtung (16, 17) eine Dicke von ≥ 2 μm aufweist.
  12. Facettenspiegel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Goldbeschichtung jeweils galvanisch auf die Spiegelinnenkalotte (14) des Spiegeltragkörpers (12) und auf die Spiegelaußenkalotte (15) der Spiegelfacette (11) aufgebracht ist, wobei zwischen den beiden Goldbeschichtungen (16, 17) über Aufdampfen eine Aluminiumschicht vorgesehen ist.
  13. Facettenspiegel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumschicht eine Dicke von 10–50 nm aufweist.
  14. Facettenspiegel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für den Spiegeltragkörper (12) ULE oder Stahl vorgesehen ist.
  15. Beleuchtunganlage für Projektionsbelichtungsanlagen mit Facettenspiegel, welcher Spiegelfacetten aufweist, insbesondere in der Mikrolithographie unter Verwendung von Strahlung im extremen ultravioletten Bereich unter UHV-Bedingungen, wobei die Spiegelfacetten jeweils in einem Spiegeltragkörper gelagert sind, und wobei der Spiegeltragkörper eine Spiegelinnenkalotte und die Spiegelfacetten jeweils eine Spiegelaußenkalotte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelinnenkalotte (14) und die Spiegelaußenkalotte (15) jeweils mit einer Beschichtung (16, 17) versehen sind, wobei chemische Elemente der Beschichtungen (16, 17) unterschiedliche Normalpotentiale aufweisen.
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