-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Anspruch 1 und ein Netzelement
nach dem Anspruch 7.
-
Die Übertragung
von Daten von einem Ort zu einem weiteren Ort erfolgt über Transportnetze.
Diese Transportnetze, auch als Transportnetzwerke, Netzwerke oder
Netze bezeichnet, beinhalten mehrere Netzelemente, wie Cross-Connects, Add-Drop-Multiplexer, Terminal
Multiplexer, Wellenlängekonverter,
Wellenlängenmulitplexer,
Regeneratoren etc. und Verbindungen, wie Koaxialkabel, Lichtwellenleiter
oder Zweidrahtleitungen, die diese Netzelemente miteinander verbinden.
-
Über diese
Transportnetzwerke werden in sogenannten Transportmodulen Nutz-
und Overheaddaten bzw. Nutz- und Overheadinformationen übertragen.
Die Overheaddaten enthalten Informationen, die zur Steuerung, Überwachung
und zum Service des Transportnetzes dienen.
-
Es
gibt mehrere genormte Transportnetzwerke, wie Netze der Synchronen
Digital Hierarchie, kurz SDH genannt, das Synchrone Optische Netzwerk SONET
oder das Optische Transport Netzwerk OTN. In SDH- oder SONET-Netzen
werden als Transportmodule sogenannte Synchrone Transportmodule, kurz
STM genannt, und in OTN-Netzen sogenannte Optische Transport Units
OTU verwendet.
-
Die
Netzelemente besitzen mehrere Ports, denen verschiedene Verbindungen,
Strecken bzw. Lines zugeordnet sind, die zu anderen Netzelementen
führen.
Die Ports empfangen und senden Transportmodule und teilen die empfangenen
Transportmodule in Nutz- und Overheaddaten auf oder koppeln mindestens
einen Teil der Overheaddaten aus. Die aufgeteilten bzw. ausgekop pelten
Overheaddaten werden verschiedenen Funktionsschaltungen zur Steuerung
des Netzelementes zugeführt.
Die Funktionsschaltungen sind ein Vermittlungssystem für Datenpakete
respektive Router, eine Engineering Order Wire Schaltung respektive
Telefonanschlusssteuerungseinrichtung für Service-Telephonie, einer Synchronisationsschaltung,
eine Interfaceschaltung für externe
Anschlüsse,
eine Schaltung für
Verbindungsschutzmechanismen, usw.
-
Ein
Transportmodul gemäß den SDH,
SONET oder OTN-Normen wird zweidimensional dargestellt. Ein Synchrones
Transportmodul der ersten Hierarchiestufe, kurz STM-1, besteht aus
2430 Bytes, die in 9 Zeilen und 270 Spalten dargestellt werden.
Dieses Transportmodul bzw. dieser Rahmen wird zeilenweise übertragen,
zuerst das Byte Zeile 1, Spalte 1 bis Zeile 1, Spalte 270 bis letztlich
Zeile 9, Spalte 1 bis Zeile 9, Spalte 270.
-
Die
ersten 9 Spalten enthalten die Overheaddaten. Dabei sind festgelegten
Overheadbytepositionen (Zeile, Spalte) bestimmte Funktionen, Steuer- bzw.
Serviceinformationen oder Daten zugeordnet. Andere Bytepositionen
des Overhead können
mit beliebigen Overheaddaten belegt werden oder stehen zur freien
Verfügung.
Ein Beispiel für
einen Overheadaufbau eines synchronen Transportmoduls erster Ordnung
STM-1 der SDH-Norm ist in 1 dargestellt
und wird in der Figurenbeschreibung näher erläutert.
-
Die
Bytes bestimmter Overheadbytepositionen, denen bestimmte Funktionen
oder Steuerdaten zugeordnet sind, werden direkt den Funktionseinheiten
des Netzelementes zugeführt,
von denen sie dann verarbeitet werden.
-
Beispielsweise
werden Steuerinformationen, die in den Bytes D1 bis D12 des Overheads
enthalten sind, immer dem Vermittlungssystem für Datenpakete respektive dem
häufig
als MCF-Controller
bezeichneten Router zugeführt.
Sogenannte Enginee ring Order Wire Daten der Bytepositionen E1 und
E2 werden ausschließlich
einer Engineering Order Wire Schaltung zur Service-Telephonie zugeführt. Synchronisationsinformationen,
in der Byteposition S1, werden einer Synchronisationsschaltung zugeführt. Schutzschaltungsdaten
der Bytepositionen K1 und K2 werden einer Schutzschaltungs-Funktionseinheit
zugeführt
usw. Die Overheaddaten jeder Verbindung bzw. jedes Ports werden
zu den Funktionsschaltungen geführt.
-
Es
ist bekannt, gleichartige Overheaddaten aller Ports, beispielsweise
die Steuerinformationen der Bytes D1 bis D12, gemeinsam über eine
Leitung oder einen Bus des Netzelementes zu den Funktionsschaltungen
zu übertragen.
Weitere Overheaddaten der Ports, beispielsweise sämtliche
Engineering Order Wire Daten der Bytes E1 und E2, werden über eine
weitere Leitung bzw. einen weiteren Bus zu der zugehörigen Funktionsschaltung übertragen.
-
Weiterhin
ist bekannt, auch unterschiedliche Overheaddatenteile über einen
Bus zu übertragen, zum
Beispiel die Daten der Overheadbytepositionen E1, E2, F1, F2.
-
In
den Funktionsschaltungen erfolgt gegebenenfalls eine Entscheidung,
ob und welche Overheaddaten einer Verbindung bzw. eines Ports ausgewertet
oder verworfen werden.
-
Beispielsweise
bilden die Overheadbytepositionen D1–D3 eines Synchronen Transportmoduls STM
der SDH-Norm einen ersten Steuerungskanal, auch als Data Communication
Channel DCC des Regenerator Section Overhead DCCr bezeichnet. Während die
Overheadbytepositionen D4–D12
einen zweiten Steuerungskanal bilden, der als Data Communication
Channel des Multiplex Section Overhead DCCm bezeichnet wird. Zunächst werden
die Overheaddatenbytes beider Steuerungskanäle dem Router zugeführt, allerdings
wird oft ein Kanal deaktiviert, z.B. der DCCr, da die Übertragungskapazität des DCCm
für die
Steuerung ausreicht.
-
Die
Funktionseinheiten geben neue überarbeitete
Overheaddaten ab, die in die Transportmodule sendeseitig eingefügt werden.
Dabei werden in den Transportmodulen verschiedener Verbindungen im
allgemeinen unterschiedliche Overheaddaten an Nachbar-Netzelemente abgegeben.
-
Bisher
werden die Overheaddaten den einzelnen Funktionseinheiten starr
zugeführt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, eine flexible Verschaltung der Overheaddaten
in einem Netzelement eines Transportnetzwerkes zu erreichen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw.
des Netzelementes nach Anspruch 7 gelöst.
-
Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch eine flexible Overheaddatenverschaltung
neue Möglichkeiten
der Transportnetzorganisation möglich sind.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden alle Overheaddaten über einen
gemeinsamen Overheaddatenbus übertragen.
Dies hat den Vorteil einer besonders einfachen und flexiblen Verschaltung
der Overheaddaten innerhalb des Netzelementes.
-
Der
Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. Netzelementes besteht darin, das die empfangenen Overheaddaten
von Transportmodulen einer Verbindung bzw. eines Ports einer ersten
Overheaddatenposition in einer beliebigen anderen Overheaddatenposition
in Transportmodulen einer anderen Verbindung bzw. Port ausgesendet
werden können.
Sowie, dass die empfangenen Overheaddaten einer beliebigen Overheaddatenposition
einer Funktionsschaltung zugeführt
werden und dass die von der Funktionsschaltung abgegebenen Daten
in einer oder mehreren beliebigen Overheaddatenposition/en der Transportmodule
einer beliebigen Verbindung bzw. Port ausgesendet werden.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
beschrieben. Dabei zeigt:
-
1 den Aufbau des Overhead
eines Synchronen Transportmoduls der SDH-Norm,
-
2 eine schematische Darstellung
eines Transportnetzwerkes,
-
3 einen Teilaufbau eines
ersten erfindungsgemäßen Netzelementes,
-
4 einen Teilaufbau eines
zweiten erfindungsgemäßen Netzelementes,
-
5 einen Teilaufbau eines
dritten erfindungsgemäßen Netzelementes,
-
6 einen Teilaufbau eines
vierten erfindungsgemäßen Netzelementes,
-
7 einen Teilaufbau eines
fünften
erfindungsgemäßen Netzelementes.
-
Die 1 zeigt den Aufbau des Overhead
eines synchronen Transportmoduls erster Ordnung STM-1 der SDH-Norm.
Der Overhead besteht aus 576 × 9
Bytes, die in Matrixform gemäß 1 dargestellt werden. In
der Matrix-Darstellung sind an ausgewählten Positionen Kennzeichen
für bestimmte Nutzinhalte
eingetragen. Beispielsweise befindet sich das sogenannte D1-Byte in der ersten
Spalte und der dritten Zeile des Overheads. Die weiteren Positionen
der Kennzeichen ausgewähl ter
Overhead-Bytes sind 1 bzw.
einer korrespondierenden SDH-, SONET- bzw. OTN-Norm zu entnehmen.
-
2 zeigt ein beispielhaftes
Transportnetz, das aus mehreren Netzelementen NE A bis NE P besteht,
wie SDH-, SONET- oder
OTN- Cross-Connects, Add-Drop-Mulitplexer, Terminal Multiplexer, Wellenlängekonverter,
Wellenlängenmulitplexer,
Regeneratoren, usw. Die Netzelemente sind miteinander verbunden.
Die Verbindungen bzw. Lines sind durch Koaxialkabel, Lichtwellenleiter
oder Zweidrahtleitungen realisiert. Am Netzelement NE A ist ein
Managementsystem MS angeschlossen, beispielsweise ein Telekommunikationssteuerungssystem,
das dieses Transportnetz steuert und überwacht. Das Managementsystem
kann auch an einem beliebeigen anderen Netzelement angeschlossen
sein.
-
3 zeigt einen Teilaufbau
eines ersten Ausführungbeispieles
eines erfindungsgemäßen Netzelementes.
Dargestellt sind mehrere Ports P1 bis Pn und deren externe Verbindungen
V1 bis Vn zu anderen Netzelementen. Netzelementintern sind die Ports
an einen Datenoverheadbus DOH angeschlossen. An diesem ist auch
ein Koppelfeld KF angeschlossen. Das Koppelfeld ist wiederum über Einzelverbindungen
mit Funktionsschaltungen F1 bis Fn verbunden. Das Netzelement kann
weitere Baugruppen und Schaltungen enthalten.
-
Über die
Verbindungen V1 bis Vn werden Transportmodule wie STM oder OTU übertragen. Diese
enthalten Nutz- und Overheaddaten. Ein beispielhafter Aufbau der
Overheaddaten ist in 1 dargestellt.
-
Die
Transportmodule werden von den Ports P1 bis Pn empfangen, die wenigstens
einen Teil der Overheaddaten von den Transportmodulen trennen bzw.
auskoppeln und diese über
Overhead datenausgänge
in zugewiesene Zeitschlitze des Overheaddatenbusses DOH einfügen. Die
Zeitschlitze des Datenoverheadbusses DOH können beliebig organisiert sein.
Ebenso kann ein Overheadpulsrahmen definiert sein. Beispielsweise
kann für
jeden Port ein Zeitschlitzbereich vorgesehen sein, in dem wiederum
für jedes
ausgekoppelte Overheadbyte bzw. für eine Overheadbyteposition
eines Transportmoduls ein Zeitschlitz vorgesehen ist. Das Koppelfeld
KF liest die eingefügten
Overheaddaten mit, speichert sie in einem Zwischenspeicher, und
gibt sie dann in einem anderen Zeitschlitz derart ab, dass sie an
einem anderen Port in einer bestimmten Overheaddatenposition anliegen
und vom diesen Port weitergesendet werden. Ebenso kann das Koppelfeld
empfangene Overheaddaten bzw. Bytes der Overheaddatenpositionen
an die Funktionsschaltungen F1 bis Fn weitergeben.
-
Die
Funktionsschaltungen werten die zugeführten Overheaddaten aus und
geben ihrerseits neue Overheaddaten ab, die in umgekehrter Reihenfolge über das
Koppelfeld KF und den Overheaddatenbus DOH den Ports zugeführt werden,
die diese in Transportmodule einfügen und aussenden.
-
Dabei
kann wenigstens ein Teil der ausgekoppelten Overheadbytepositionen
eines Ports über das
Koppelfeld KF zu einem anderen Port durchgeschalten werden und/oder
zumindest einem Teil der Funktionsschaltungen zugeführt werden.
-
Beispielsweise
können
empfangene Daten der Bytes D1–D12
des Overheads eines Ports, die Steuerinformationen für ein Netzelement
enthalten, über
den Overheaddatenbus DOH und das Koppelfeld KF:
- – direkt
einer Funktionsschaltung, z.B. dem Router, zugeführt werden,
- – in
den Bytes D1-D12 eines anderen Ports ausgesendet werden,
- – in
anderen Bytes des Overhead wie E1, F2, ... eines anderen Ports ausgesendet
werden,
- – in
ungenutzten respektive freien Bytes eines anderen Ports ausgesendet
werden.
-
Die
Auswahl, welche Overheaddatenbytes von einem ersten zu einem zweiten
Port in welchen Overheadbytepositionen durchgeschalten bzw. welche
Overheaddatenbytes von einem Port zu einer Funktionsschaltung durchgeschalten
werden, wird durch die Schaltstellungen respektive Verschaltungen
des Koppelfeldes KF bestimmt, das durch das Management System MS
gesteuert wird.
-
4 zeigt einen Teilaufbau
eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Netzelementes.
Dabei besteht gegenüber 3 der Unterschied, dass
kein Koppelfeld KF vorgesehen ist und am Datenoverheadbus DOH die
Funktionsschaltungen F1 bis Fn direkt angeschlossen sind. Weiterhin
ist eine Steuereinrichtung SE vorgesehen, die jeweils mit den Ports
P1 bis Pn und den Funktionsschaltungen F1 bis Fn verbunden ist.
-
In
diesem Ausführungsführungsbeispiel
wird die Koppelfeldfunktion durch den Overheaddatenbus DOH, die
Ports P1 bis Pn, die Funktionsschaltungen F1 bis Fn und die Steuereinrichtung
SE indirekt realisiert. Die Ports geben ihre ausgekoppelten Overheaddatenbytes
in festgelegten Zeitschlitzen des Overheaddatenbus DOH ab. Alle
angeschlossenen Ports bzw. Funktionsschaltungen können die
Overheaddatenbytes mitlesen. Die Steuereinrichtung gibt Steuerbefehle
bzw. Kommandos an die Ports bzw. Funktionsschaltungen ab. Die Steuerbefehle
an die Funktionseinheiten dienen zur Zuführung der Overheadbytes von
den Ports zu den Funktionseinheiten und umgekehrt. Sie enthalten
Informationen, welche Zeitschlitze bzw. welche Bytes von der jeweiligen Funktionsschaltung
mitgelesen und ausgewertet werden sollen und in welchen Zeitschlitzen
Daten für eine
bestimmte Overheadposition eines Ports abgegeben werden. Die Steuerbefehle
von der Steuereinrichtung SE an die Ports dienen zur Durchschaltung der
Overheadbytes von einem Port zu einem anderen Port und umgekehrt.
Sie enthalten Informationen, in welchen Zeitschlitz bzw. welches
Bytes vom jeweiligen Port mitgelesen werden soll und in welche Overheadposition
die Daten eingefügt
und ausgesendet werden sollen.
-
Die
Arbeitsweise kann ebenso in der Art erfolgen, dass von einem Port
nur Bytes in Zeitschlitze des Overheaddatenbus abgegeben werden,
die auch von einem anderen Port mitgelesen und ausgesendet werden.
Die Steuerung der Ports und die Steuerbefehle von der Steuerungseinrichtung
an die Ports sind dann entsprechend anzupassen.
-
Dadurch
erübrigt
sich die Verwendung eines separaten Koppelfeldes.
-
5 zeigt ein erfindungsgemäßes Netzelement,
das sowohl ein separates Koppelfeld gemäß 3 und indirektes Koppelfeld gemäß 4 aufweist. Dabei sind am
Datenoverheadbus DOH ein Koppelfeld KF und Funktionsschaltungen
F1–Fi
angeschlossen. Über
Einzelverbindungen des Koppelfeldes KF sind weitere Funktionsschaltungen
Fk bis Fp angeschlossen. Ebenso ist eine Steuereinrichtung SE vorgesehen,
die jeweils mit den Funktionsschaltungen F1 bis Fi sowie mit dem
Koppelfeld KF verbunden ist. Die Steuereinrichtung kann auch mit den
Ports P1 bis Pn verbunden sein, ebenso mit den Funktionsschaltungen Fk
bis Fp. In diesem Fall erfolgt die Durchschaltung von Overheadbytes
von einem zu einem anderen Port mittels des Koppelfeldes KF.
-
Durch
die Steuerungseinrichtung SE werden die Funktionsschaltungen F1
bis Fi gesteuert, so dass sie Overheaddaten direkt vom Overheaddatenbus
DOH lesen und Overheaddaten direkt an den Overheaddatenbus DOH abgeben,
wie bereits in den Ausführungen
zu 4 beschrieben.
-
Die
Funktionsschaltungen Fk bis Fp erhalten und geben ihre Daten über das
Koppelfeld KF vom und an den Overheaddatenbus DOH ab, gemäß den Ausführungen
zu 3.
-
6 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei
der im Unterschied zu 5 ein
Ausgang des Koppelfeldes KF mit einem weiteren Datenbus DB verbunden
ist. An diesen Datenbus DB sind Funktionsschaltungen Fo–Fr angeschlossen.
-
Deren
Steuerung erfolgt analog zu den Ausführungen von 4, beispielsweise über eine nicht dargestellte
Steuerungseinrichtung.
-
7 zeigt eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Netzelementes.
Bei diesem weisen die Ports P1 bis Pn mehrere Overheaddatenausgänge auf,
die jeweils mit Datenoverheadbussen DOB1–DOBn verbunden sind.
-
An
jeden Datenoverheadbus DOB1 bis DOBn ist jeweils eine Funktionsschaltung
F1 bis Fn angeschlossen. Es können
auch mehrere oder keine Funktionsschaltungen pro Datenoverheadbus DOB1–DOBn angeschlossen
sein.
-
Die
einzelnen Busse sind jeweils durch Koppelfelder verbunden. Dies
kann ein großes
Koppelfeld KFA sein, an das alle Datenoverheadbusse DOB1–DOBn angeschlossen
sind. Oder mehrere Koppelfelder, über die die Datenoverheadbusse DOB1
bis DOBn miteinander verbunden werden. So werden die Datenoverheadbusse
DOB1 und DOB2 durch das Koppelfeld KF12 verbunden, die Datenoverheadbusse
DOB1 und DOBn durch das Koppelfeld KF1n und die Datenoverheadbusse
DOB2 und DOBn durch das Koppelfeld KF2n.
-
Die
Ports geben jeweils gleichartige Bytes an einen der Datenoverheadbusse
ab. Zum Beispiel werden alle D-Bytes aller Ports an den ersten Datenoverheadbus
DOB1 abgegeben. Alle E-Bytes
aller Ports an den zweiten Datenoverheadbus DOB2 abgegeben usw.
Die Steuerung erfolgt analog zu den Ausführungen der vorherigen Figuren.
Dabei werden Overheadbytes von einem Port zu einem anderen Port über das
Koppelfeld KFA bzw. die Koppelfelder durchgeschalten und Overheadbytes
von den Ports für
die Funktionseinheiten auf den entsprechenden Datenbussen ausgegeben
und mitgelesen bzw. vice versa.
-
Das
Koppelfeld kann in diesem Fall auch mit Hilfe einer Steuerungseinheit
SE realisiert sein, analog den Ausführungen zu 4.
-
Als
Overheaddatenbusse können
Time Division Multiplex bzw. Zeitmultiplex, kurz TDM, Busse verwendet
werden. Das Koppelfeld kann in allen Beispielen ein zeitschlitzgesteuertes
Koppelfeld sein, das die Overheaddaten byteweise durchschaltet.
-
In
einem Netzelement können
die Ports auf sogenannten Traffic-, Port- oder Line-Karten realisiert
sein, während
die Funktionseinheiten auf Controller- oder anderen Karten untergebracht
sind.
-
Die
Verwendung der einzelnen Zeitschlitze des Overheaddatenbusses muss
nicht festgelegt sein. Sie kann beispielsweise per SW konfiguriert werden.
So kann festgelegt werden, ob in einem Zeitschlitz ein D1 oder E1
Byte übertragen
wird bzw. generell ein D (D1–D12)
Byte oder ein F (F1/F2) Byte. Ebenso kann ein Overheadpulsrahmen
definiert sein.
-
Da
die Verwendung der einzelnen Zeitschlitze nicht festgelegt ist,
können
neben den genormten Kanaltypen wie DCCm (576kBit/s), DCCr (192kBit/s) bzw.
den 64kBit/s OH Kanälen
(E1, E2, F1, F2, etc.) auch Overhead Kanäle anderer größerer Kapazität definiert
werden, z.B. 10Mbit/s DCC Kanäle.
-
Die
einzelnen Byte des Overhead können dadurch
viel flexibler verwendet werden. Dies ist besonders bei höheren Hierarchiestufen
der SDH-, SONET- oder OTN-Norm von Vorteil. Bei diesen Normen werden
die Anzahl der Bytes des Overhead entsprechend der Hierarchiestufe
vervielfacht. Beispielsweise hat ein Synchrones Transportmodul STM-4
viermal soviel Overheadbytes wie ein Synchrones Transportmodul STM-1.
Analoges gilt für
die Synchronen Transportmodule STM-16 und STM-64. Die Anzahl definierter
bzw. festgelegter Overheadbytepositionen bleibt dabei gleich, d.h.
es gibt bei STM-1 und bspw. STM16 die gleiche Anzahl Steuerbytes,
nämlich zwölf Steuerbytes
D1 bis D12. Dadurch ergeben sich mehr freie Bytepositionen, die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
beliebig verwendet werden können.
-
Mit
dem Koppelfeld bzw. durch die Verschaltung wird eine generelle Cross
Connect Funktion definiert. Das heißt beliebige Overheaddatenbus
Zeitschlitze können
transparent auf andere Overheaddatenbus Zeitschlitze durchgeschalten
werden. Das Durchschalten kann auf Hardware-Ebene erfolgen. Per
Software wird konfiguriert, welche Zeitschlitze miteinander verschalten
werden. Die Cross Connect Funktion kann z.B. in einem FPGA bzw.
ASIC implementiert werden.
-
Die
direkte Durchschaltung von Overheadkanälen hat große Vorteile, wie am Beispiel
der D1–D12
Bytes, die Steuerinformationen übertragen, gezeigt
wurde. Soll z.B. über
ein Netzelement A auf ein entferntes Netzelement C zugegriffen werden, ohne
ein dazwischenliegendes Netzelement B zu beeinflussen, so werden
im Netzelement B die entsprechenden Overheadbytes durchgeschleift.
Das Netzelement B wird in diesem Falle über andere Overheadbytes gesteuert.
Im Netzelement B brauchen die entsprechenden Steuerinformationen
für Netzelement
C dann nicht einer Funktionsschaltung, Router, MCF-Controller oder
Stack zugeführt
werden, die diese Steuerinformationen auswerten würde und dann
an Netzelement C weiterleiten würde.
Das Netzelement B wird in diesem Fall durch die Durchschaltung auf
der untersten Ebene bzw. Layer 1 des OSI-Modells ohne weitere Verarbeitung
durchlaufen. Dies hat den Vorteil, dass keine Performance des Prozessors
für die
Verarbeitung bzw. Terminierung von Steuerinformationen respektive
DCC Paketen auf höheren
Ebenen bzw. auf Layer 2 oder höher
des OSI-Modells
benötigt
wird. D.h. der Stack wird nicht belastet. Dadurch werden Leistungsreserven
des Prozessors bzw. Controllers des Netzelementes für andere
Aufgaben geschaffen.
-
Da
durchgeschaltete Overheaddaten nicht von Funktionseinheiten des
Netzelementes verarbeitet werden, können Daten bzw. Pakete netzelementfremder
Protokolle im Overhead durchgeleitet werden.
-
Dies
ist von besonderen Vorteil, wenn Transportnetze mit Netzelementen
unterschiedlicher Hersteller aufgebaut werden oder zwei Teilnetze
(Netzbereiche) eines anderen Herstellers über einen Teilnetz mit unserem
erfindungsgemäßen Netzelement miteinander
verbunden werden. In diesem Fall können die Overhead-Steuerdaten
der Teilnetze anderer Hersteller transparent im Overhead des verbindenden
Teilnetzes mit unserem erfindungsgemäßen Netzelement übertragen
werden.