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Die
Erfindung betrifft eine Positionsmessvorrichtung, mit einer induktiv
wirksamen Sensoreinheit und einer elektronischen Versorgungs- und
Auswertungseinheit, wobei die Sensoreinheit einen Positionsdetektor
in Form einer Spulenanordnung aus mindestens zwei in Reihe geschalteten,
weitgehend identischen Messspulen mit einem zwischen den Messspulen
angeordneten Spannungsabgriff und einen Positionsgeber in Form eines
im Magnetfeld der Spulenanordnung beweglichen und einen induktiv wirksamen
Werkstoff aufweisenden Messkörper
umfasst, und wobei mittels der Versorgungs- und Auswertungseinheit
die Spulenanordnung mit einer zeitvariablen Eingangsspannung beaufschlagbar
und eine an dem Spannungsabgriff anliegende Ausgangsspannung zur
Ermittlung der Position des Positionsgebers auswertbar ist.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Positionsermittlung
eines beweglichen Bauteils, nach dem bei einer Positionsmessvorrichtung,
die aus einer induktiv wirksamen Sensoreinheit und einer elektronischen
Versorgungs- und Auswertungseinheit gebildet ist, deren Sensoreinheit
einen Positionsdetektor in Form einer Spulenanordnung mit mindestens
zwei in Reihe geschalteten Messspulen und einem zwischen den Messspulen
angeordneten Spannungsabgriff und einen mit dem Bauteil verbundenen
Positionsgeber in Form eines im Magnetfeld der Spulenanordnung beweglichen
und einen induktiv wirksamen Werkstoff aufweisenden Messkörper umfasst,
die Spulenanordnung mit einer zeitvariablen Eingangsspannung beaufschlagt
und eine an dem Spannungsabgriff anliegende Ausgangsspannung zur
Ermittlung der Position des Positionsgebers ausgewertet wird.
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Berührungslos
arbeitende Positionsmessvorrichtungen sind seit langem in unterschiedlicher Ausbildung
und Anordnung bekannt. Insbesondere in der automatisierten Steuerung
der Bewegungsabläufe
von Maschinen, d.h. der Steuerung linearbeweglicher und / oder drehbeweglicher
Bauteile, wie beispielsweise der variablen Ventilsteuerung eines Kfz-Kolbenmotors, ist
die Ermittlung der jeweils aktuellen Position der betreffenden Bauteile
mittels berührungslos
und damit weitgehend verschleißfrei
arbeitender Positionsmessvorrichtungen weit verbreitet. Je nach
Anwendung werden dabei zum Teil hohe Genauigkei ten in der Größenordnung
von wenigen μm
gefordert. Des weiteren müssen
die Positionsmessvorrichtungen kompakt, robust, wartungsarm und
selbstverständlich
auch preisgünstig
sein. Hinsichtlich ihrer physikalischen Funktionsweise lassen sich
die berührungslos
arbeitenden Positionsmessvorrichtungen in akustische, optische,
kapazitive, und induktive Vorrichtungen unterteilen, wobei die induktiv
wirksamen Positionsmessvorrichtungen noch hinsichtlich ihres Wirkprinzips
in nach dem Wirbelstromprinzip oder nach dem Permeabilitätsprinzip
arbeitende Vorrichtungen unterschieden werden können. Bei einer nach dem Wirbelstromprinzip
arbeitenden Positionsmessvorrichtung wird in einem aus einem hochleitenden
bzw. niederohmigen Material bestehenden Positionsgeber abhängig von
seiner Position im Magnetfeld einer mit einem Wechselstrom beaufschlagten
Spulenanordnung mehr oder weniger starke Wirbelströme induziert,
die der Spule entsprechend viel Energie entziehen und damit zu einer scheinbaren Änderung
der Induktivität
der Spulenanordnung führen.
Bei einer nach dem Permeabilitätsprinzip
arbeitenden Positionsmessvorrichtung besteht der Positionsgeber
dagegen aus einem ferromagnetischen oder weichmagnetischen Werkstoff hoher
Permeabilität,
so dass die Induktivität
der Spulenanordnung abhängig
von der Position des Positionsgebers im Magnetfeld der Spulenanordnung mehr
oder weniger stark erhöht
wird. In beiden Fällen kann
die positionsabhängige Änderung
der Induktivität
der Spulenanordnung bekanntlich auf relativ einfache Weise zur Bestimmung
der Position des Positionsgebers genutzt werden, indem die Spulenanordnung
als Halbbrücke
mit zwei Spulen oder Spulenhälften
und einem mittleren Spannungsabgriff ausgebildet wird und die positionsabhängig veränderte Spannung
bzw. Spannungsamplitude am Spannungsabgriff durch eine nachgeschaltete
Auswertungselektronik zur Positionsermittlung ausgewertet wird.
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Zur
eingangsseitigen Versorgung bzw. Anregung derartiger Spulenanordnungen
benötigt
man analoge Schaltkreise, die je nach Anwendung mehr oder weniger
hohe Anforderungen an die Phasentreue und die Konstanz der Spannungsamplitude
der Versorgungsspannung erfüllen
müssen.
Auf der Auswertungsseite werden ebenfalls analoge Schaltungen eingesetzt,
um die Ausgangsspannungen zu verstärken, zu filtern, zu demodulieren,
ggf. an nachgeschaltete Analog-Digital-Wandler (A/D-Wandler) anzupassen,
und für
die Weiterverarbeitung analoge Ausgangsschnittstellen, d.h. in der
Regel Strom- oder Spannungsausgänge,
zu realisieren. Hierzu werden eine große Anzahl aktiver und passiver
elektronischer Bauteile, wie z.B. Widerstände, Kondensatoren, Spulen,
Transistoren, Operationsverstärker, u.s.w.,
benötigt,
an die einerseits hohe Anforderungen bezüglich ihrer nominellen Genauigkeit
und ihr Temperatur- und Alterungsverhalten gestellt werden, die
andererseits aber unvermeidlich eine gewisse fertigungsbedingte
Streuung ihrer Eigenschaften aufweisen. Somit ist die Genauigkeit
bei der üblichen Positionsermittlung
von beweglichen Bauteilen beschränkt,
wobei eine Erhöhung
der Genauigkeit bislang nur mit dem Einsatz teurer elektronischer
Bausteine und spezieller Leiterplatinenlayouts erreichbar ist.
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Soll
beispielsweise bei einer induktiv wirksamen Positionsmessvorrichtung
der beschriebenen Art am Signalausgang mit einer Ausgangsspannung von
5 V mittels eines A/D-Wandlers eine Auflösung von 12 Bit erreicht werden,
so müssten
in der analogen Messung der Ausgangsspannung Inkremente von 1,2
mV eindeutig aufgelöst
werden können.
Dies ist aber bei einer optimalen Auslegung der Leiterplatine und
einer Auswahl hochwertiger elektronischer Bausteine in einer gestörten Umgebung
aufgrund auftretender elektromagnetischer Wechselwirkungen (EMV)
mit resultierenden Rauschspannungen im Bereich von 5 mV bis 10 mV
kaum möglich.
Als Lösung bietet
sich in diesem Fall eine zeitliche Mittelwertbildung an, wodurch
aber die Ausgabedynamik der Positionsmessvorrichtung verschlechtert
wird. Zur Steigerung der Messgenauigkeit derartiger Positionsmessvorrichtungen
müssen
daher andere Lösungen gefunden
werden.
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In
der
EP 0 654 140 B1 wird
z.B. eine induktiv wirksame Positionsmessvorrichtung und ein Verfahren
zur induktiven Positionsmessung vorgeschlagen, bei denen die Spulenanordnung
aus einer Messspule besteht, die mit mehreren abschnittsweise gleich voneinander
beabstandeten Spannungsabgriffen versehenen ist, und das Messobjekt
als ein die Messspule umgreifender Ring ausgebildet ist, dessen Höhe maximal
dem Abstand zwischen zwei benachbarten Spannungsabgriffen entspricht,
und der, je nach Wirkprinzip, aus einem elektrisch oder magnetisch
leitenden Material besteht. Zur Ermittlung der Position des Messobjektes
relativ zu der Messspule ist vorgesehen, dass mittels einer Auswertungselektronik
der Reihe nach Spannungswerte jeweils zwischen einem der Spannungsabgriffe
und einem Referenzpotential abgegriffen und anschließend zu
einer mit der Position des Messobjektes korrelierenden Gesamtspannung
addiert werden. Da hierbei abhängig
von der Position des Messobjektes in einem der Spulenabschnitte
der entsprechend erhöhte
Teilspannungswert unterschiedlich häufig in die Summation der Gesamtspannung
eingeht, wird dadurch eine Spreizung der Ausgangsspannung über dem
Objektweg und somit eine verbesserte Wegauflösung bzw. Messgenauigkeit erreicht.
Nachteilig dabei ist jedoch der hohe apparative und schaltungstechnische
Aufwand sowie eine durch die Summation bedingte schlechte Ausgabedynamik.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Positionsmessvorrichtung
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit der bei kompakter
Bauweise und günstigen
Herstellungskosten eine höhere
Genauigkeit und eine schnellere Signalverarbeitung erreichbar ist.
Des weiteren soll ein entsprechendes Verfahren zur Positionsermittlung
eines beweglichen Bauteils angegeben werden.
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Die
Aufgabe die Positionsmessvorrichtung betreffend wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Spulenanordnung
zu einem elektrischen Schwingkreis erweitert ist, und dass der Versorgungsteil
der Versorgungs- und Auswertungseinheit zur Beaufschlagung der Spulenanordnung
mit einem Spannungsimpuls und der Auswertungsteil der Versorgungs-
und Auswertungseinheit zur Auswertung der Zeitantwort der Ausgangsspannung
auf den eingangsseitigen Spannungsimpuls ausgebildet sind.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Positionsmessvorrichtung
sind in den Unteransprüchen
2 bis 12 offenbart.
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Die
Aufgabe das Verfahren zur Positionsermittlung betreffend wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 13 dadurch gelöst, dass
unter Nutzung einer zu einem elektrischen Schwingkreis erweiterten
Spulenanordnung ein Spannungsimpuls als Eingangsspannung verwendet
wird, und dass die Zeitantwort der Ausgangsspannung auf den Spannungsimpuls
zur Ermittlung der Position des Positionsgebers ausgewertet wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Unteransprüchen
14 bis 22 angegeben.
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Die
Bestimmung der aktuellen Position eines z.B. mit einem beweglichen
Bauteil einer Maschine verbundenen Positionsgebers relativ zu einer
gehäusefest
angeordneten Spulenanordnung erfolgt also im Gegensatz zum Stand
der Technik nun erfindungsgemäß durch
eine Zeitmessung der Ausgangsspannung. Hierzu kann der elektrische
Schwingkreis auf einfache Weise durch die Parallelschaltung eines Kondensators
zu einer der Messspulen der Spulenanordnung realisiert werden. Die
Zeitmessgröße, bei der
es sich prinzipiell um die Schwingungsdauer der Ausgangsspannung
oder die Abklingzeit der Ausgangsspannung bis auf ein vorgegebenes
Spannungsniveau handeln kann, wird dabei bevorzugt mittels eines
Time-to-Digital-Converter-Bausteins (TDC-Baustein) erfasst und ausgewertet.
Ein TDC-Baustein ist relativ preisgünstig und weist mit einer möglichen
Zeitauflösung
von 15 bis 30 ps eine sehr hohe Messgenauigkeit auf. Im Vergleich
zu bisherigen Positionsmessvorrichtungen, bei denen die Positionsermittlung
durch eine Spannungsmessung erfolgt, liegt der Vorteil der vorliegenden
Erfindung, insbesondere unter Nutzung eines TDC-Bausteins, der für eine hohe
Auflösung
von mehr als 24 Bit ausgelegt sein kann, in der hochgenauen Zeitmessung. TDC-Bausteine
sind somit ideale Wandlerbausteine für Sensoren mit niedrigem Signalhub
(Ausgangsspannung), wobei das Ausgangssignal als digitales Bitmuster
zur Weiterverarbeitung zur Verfügung steht.
In Verbindung mit einem zusätzlichen
Mikroprozessor, der kostengünstig
in dem TDC-Baustein integriert
werden kann, ist der Auswertungsteil der Versorgungs- und Auswertungseinheit
somit voll digitalisiert und kann kompakt und preisgünstig auf
einem einzigen Chip (Single-Chip-Lösung) konzentriert werden.
Das Prinzip der erfindungsgemäßen Positionsmessvorrichtung
und des entsprechenden Verfahrens ist sowohl bei induktiv wirksamen
Linearwegsensoren als auch bei derartigen Drehwinkelsensoren anwendbar.
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sensoreinheit,
bei der die Schwingungsdauer der Ausgangsspannung als Zeitmessgröße vorgesehen
ist, weist der Kondensator der Spulenanordnung zweckmäßig eine
Kapazität
auf, die in Verbindung mit der ungestörten Induktivität L der
zugeordneten Messspule eine Schwingungsfrequenz ωR von
etwa 100 kHz ergibt. Bei einer Induktivität der Messspule von L = 500 μH beträgt die Kapazität des Kondensators
dann etwa C = 5 nF. Bei anderen Induktivitätswerten der Messspule ist
der entsprechende Kapazitätswert
auf die Schwingungsfrequenz anzupassen.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sensoreinheit,
bei der die Abklingzeit der Ausgangsspannung als Zeitmessgröße vorgesehen
ist, weist der Kondensator bevorzugt eine Kapazität auf, bei
der keine Schwingungen mehr stattfinden, sondern Aufladungs- und
Entladungsvorgänge
des Kondensators erfolgen, wobei die Zeitkonstante von der Induktivität L der
Messspule abhängt.
Bei einer Induktivität
der Messspule von L = 500 μH
beträgt
die Kapazität
des Kondensators dann etwa C = 5 μF.
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Durch
den erfindungsgemäßen Aufbau
der Sensoreinheit und der Versorgungs- und Auswertungseinheit ist
es möglich,
die Versorgungs- und Auswertungseinheit zur zeitvariablen Steuerung
des Spannungsimpulses in Abhängigkeit
von dem Ladungszustand des Kondensators der Spulenanordnung auszubilden.
Dies geschieht vorteilhaft dadurch, dass dem Impulsgenerator des
Versorgungsteils der Versorgungs- und Auswertungseinheit eine Kippschaltung
(Flip-Flop) nachgeschaltet ist, die durch eine Verbindung mit dem
Spannungsabgriff der Spulenanordnung getriggert wird. Hiermit wird
erreicht, dass der eingangsseitige Spannungsimpuls mit Erreichen
einer vorab über
die Auslegung oder Programmierung der Kippschaltung festgelegten
Ladespannung des Kondensators beendet wird und somit die Dauer des
Spannungsimpulses auf die erforderliche Minimalzeit beschränkt wird.
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Es
kann aber auch mit relativ einfachen Mitteln eine elektronische
Temperatursensorschaltung zur Ermittlung einer Temperaturänderung
an der Sensoreinheit dadurch realisiert werden, indem eine Anordnung
von zwei in Reihe geschalteten, weitgehend identischen ohmschen
Widerständen
mit einem mittleren Spannungsabgriff und eines einem der Widerstände parallel
geschalteten Kondensators innerhalb der Sensoreinheit in der Nähe der Messspulen angeordnet
werden. Diese Temperatursensorschaltung steht mit der Versorgungs-
und Auswertungseinheit der Sensoreinheit in Verbindung und wird
zweckmäßig in gleicher
Weise wie die Sensoreinheit zeitgleich oder zeitnah zu dieser mit
einem Spannungsimpuls beaufschlagt und die entsprechende Zeitantwort
des betreffenden Ausgangssignals mittels eines TDC-Bausteins ausgewertet.
Dabei kann im Fall einer zeitnah, d.h. unmittelbar vor oder nach
der Positionsermittlung, durchgeführten Temperaturmessung vorteilhaft
der Time-to-Digital-Converter und der Mikroprozessor der Sensoreinheit
benutzt werden. Die Ermittlung der aktuellen Sensortemperatur aus
dem ermittelten Zeitwert erfolgt zweckmäßig unter Nutzung von mindestens
einem abgespeicherten Referenzzeitwert, der z.B. vorab unter Normbedingungen (z.B.
bei 20 °C
oder 25 °C)
ermittelt und in einem zugeordneten Speicherbaustein (EPROM) abgespeichert
sein kann. Anhand der ermittelten Sensortemperatur erfolgt anschließend die
Korrektur der ermittelten Position des Positionsgebers.
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Zusammenfassend
kann also festgestellt werden, dass mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Positionsmessvorrichtung die bisherigen analogen Schaltkreise
weitgehend vermieden und durch einen einzigen digitalen elektronischen
Baustein, nämlich
den TDC-Baustein, ersetzt werden. Hierdurch wird in wesentlichem
Umfang Bauraum eingespart und die elektronische Schaltung der Versorgungs-
und Auswertungseinheit kann auf einen einzigen elektronischen Baustein
(Single-Chip-Lösung)
konzentriert werden. Da der Preis eines TDC-Bausteins mit einer
Auflösung
von 15 bis 30 ps in der Größenordnung
eines A/D-Wandlers liegt, von dem in bisherigen Sensorschaltungen
mehrere benötigt
wurden, ergibt sich auch eine erhebliche Kosteneinsparung.
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Weitere
Einsparungen sind dadurch erzielbar, dass mehrere Sensoreinheiten
an einen einzigen derartigen Versorgungs- und Auswertungschip angeschlossen
werden, wobei die Auswertung dann jeweils seriell hintereinander
abläuft.
Durch die Verlagerung der Messwerterfassung und -auswertung in den
Zeitbereich wird im Vergleich zur bisherigen Erfassung und Auswertung
von Spannungen bzw. Spannungsamplituden eine deutliche Verbesserung der
Messgenauigkeit erzielt. Des weiteren werden durch das Zeitmessprinzip
geringere Anforderungen an die Genauigkeit der eingangsseitigen
Spannungsgeneratoren und weiterer elektronischer Bausteine gestellt.
Neben der vorgestellten Anwendung bei induktiv wirksamen Positionsmessvorrichtungen
ist darüber
hinaus auch eine Anwendung desselben Messprinzips bei magnetisch
wirksamen Positionsmessvorrichtungen mit magnetoresistiven Positionsgebern
und bei kapazitiv wirksamen Positionsmessvorrichtungen möglich.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden, ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung beispielhaft veranschaulicht sind.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1a: Den prinzipiellen Aufbau
einer induktiv wirksamen Sensoreinheit zur Erfassung einer Linearbewegung
in schematischer Form,
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1b: den Aufbau einer gegenüber 1a verbesserten Sensoreinheit
in schematischer Form,
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2a: den Schaltplan einer
bekannten induktiv wirksamen Sensoreinheit,
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2b: den Schaltplan einer
erfindungsgemäßen induktiv
wirksamen Sensoreinheit,
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2c: den Schaltplan der um
eine Temperatursensorschaltung erweiterten Sensoreinheit nach 2b,
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3: das Blockschaltbild einer
Positionsmessvorrichtung mit einer zeitvariablen Steuerung des Eingangssignals
mit einer Sensoreinheit nach 2b,
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4: das Blockschaltbild einer
Positionsmessvorrichtung in einer Single-Chip-Anordnung mit einer Sensoreinheit nach 2c,
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5: die Ein- und Ausgangssignale
einer erfindungsgemäßen Sensoreinheit
mit einer Ermittlung der Schwingungsdauer als Zeitmesswert,
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6: die Ein- und Ausgangssignale
einer erfindungsgemäßen Sensoreinheit
mit einer Ermittlung der Abklingzeit als Zeitmesswert, und
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7: die Ein- und Ausgangssignale
einer erfindungsgemäßen Temperatursensorschaltung
zur Ermittlung der Sensortemperatur.
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Eine
induktiv wirksame Sensoreinheit 1 einer Positionsmessvorrichtung
nach 1a ist zur Ermittlung
der Position eines linearbeweglichen Bauteils vorgesehen und weist
in an sich bekannter Weise einen Positionsdetektor 2 in
Form einer Spulenanordnung 3 aus zwei axial benachbarten
und weitgehend identischen zylindrischen Messspulen 4 und
einen Positionsgeber 5 in Form eines im Magnetfeld der Spulenanordnung 3,
vorliegend innerhalb der Messspulen 4, axialbeweglichen
und einen induktiv wirksamen Werkstoff aufweisenden Messkörper 6 auf. Die
Messspulen 4, die bevorzugt jeweils eine Windungszahl in
der Größenordnung
von nW = 300 bis nW =
1000 aufweisen, sind auf einem nichtleitenden, vorzugsweise aus
einem Kunststoff oder einem Keramikwerkstoff hergestellten Spulenkörper 7 angeordnet.
Um den Einsatz der Sensoreinheit 1 bei Betriebstemperaturen
von bis zu 160 °C
zu gewährleisten, kann
der Spulenkörper 7 vorteilhaft
auch aus einem glasfaser- und / oder kohlefaserverstärkten Kunststoff
bestehen und in diesem Fall in hoher Stückzahl preisgünstig als
Spritzgussteil hergestellt werden. Zur Abschirmung der Sensoreinheit 1 gegen
elektromagnetische Störungen
und zur definierten Streuflussrückführung ist
die Spulenanordnung 3 von einem rohrförmigen Abschirmgehäuse 8 umgeben, das
aus einem weichmagnetischen Werkstoff besteht. Der Positionsgeber 5 bzw.
Messkörper 6 ist mittels
einer Befestigungsstange 9 oder unmittelbar mit dem vorliegend
nicht abgebildeten axialbeweglichen Bauteil verbunden und besteht,
je nach Wirkprinzip, aus einem hochleitenden oder weichmagnetischen
Werkstoff. Die Länge
der Spulenanordnung 3 bzw. der Messspulen 4 ist
an den maximalen axialen Bewegungsbereich des zugeordneten Bauteils
angepasst, der der axialen Länge
einer der Messspulen 4 entspricht. Zur Erzielung eines
eindeutigen und weitgehend linearen Zusammenhangs zwischen dem Weg
bzw. der Positionskoordinate des Positionsgebers 5 und
dem Ausgangssignal der zugeordneten elektronischen Versorgungs-
und Auswertungseinheit entspricht die axiale Länge des Messkörpers 6 weitgehend
der axialen Länge
einer der Messspulen 4.
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Eine
derartige Sensoreinheit 1 mit einem relativ einfachen Aufbau
kann im Prinzip zur Positionsermittlung eingesetzt werden, weist
jedoch im Bereich der äußeren axialen
Enden der Messspulen 4, d.h. mit dem Erreichen der Endpositionen
des Messkörpers 6,
jeweils zunehmende Nichtlinearitäten
des Zusammenhangs zwischen dem Ausgangssignal und der Position des
Positionsgebers 5 auf. Eine Verbesserung der Linearität ist dadurch
erzielbar, dass die Wicklungsdichte der Messspulen 4 zu
den äußeren Enden
hin erhöht
wird. Eine weitere einfacher zu realisierende Möglichkeit besteht darin, bei
Verwendung gleichmäßig gewickelter
Messspulen 4 an den äußeren Enden
dieser Messspulen 4 jeweils eine mit der zugeordneten Messspule 4 in
Reihe geschaltete Zusatzspule 10 anzuordnen, wie dies bei
der im übrigen
identischen Sensoreinheit 1' nach 1b beispielhaft abgebildet
ist. Bei einer Windungszahl der Messspulen 4 von nW = 300 bis nW =
1000 ist bei den Zusatzspulen 10 erfahrungsgemäß eine Windungszahl
im Bereich von nW = 100 bis nW =
400 vorteilhaft.
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In
2a ist die übliche elektronische
Beschattung einer Sensoreinheit nach
1a in
Form eines elektrischen Schaltplans abgebildet. Die beiden Messspulen
4 mit
den ungestörten
Induktivitäten L
1 = L
2 = L sind in
Reihe geschaltet und weisen einen mittleren Spannungsabgriff
11 auf.
Optional kann diese Halbbrücke
durch eine Parallelschaltung von zwei identischen, in Reihe geschalteten
Brückenwiderständen
12 mit
dem Widerstandswert R
1 = R
2 =
R und einem zugeordneten mittleren Spannungsabgriff
13 zu
einer Vollbrücke
(Wheatstone'sche
Messbrücke) ergänzt sein.
Wird eingangsseitig eine Wechselspannung U (Sinusspannung oder Rechteckspannung) angelegt,
so kann die Weg- bzw. Positionsinformation aufgrund der Verstimmung
der Induktivitäten
L
1 und L
2 der Messspulen
4 als
Ausgangsspannung ΔU zwischen
den Spannungsabgriffen
11 und
13 entnommen und
ausgewertet werden, wobei der entsprechende Zusammenhang durch
mit der ungestörten Induktivität L = L
1 = L
2 der Messspulen
4 und
der Induktivitätsänderung
dL/dx der Messspulen
4 bei einer kleinen Wegänderung Δx des Positionsgebers
5 innerhalb
der Spulenanordnung
3 gegeben ist. Wird in einer Ausbildung
der Sensoreinheit
1 als Halbbrücke auf die Brückenwiderstände
12 verzichtet,
so wird die Ausgangsspan nung ΔU
1 an dem Spannungsabgriff
11, die
zumeist gegen die Masse gemessen wird, zur Positionsermittlung genutzt.
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In
der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber vorgesehen, dass die Spulenanordnung
3 nach
2a zu einem elektrischen
Schwingkreis erweitert ist, was in der Konfiguration nach
2b dadurch realisiert ist,
dass einer der Messspulen
4, bevorzugt der zweiten masseseitigen
Messspule
4b, ein Kondensator
14 mit der Kapazität C parallel
geschaltet ist, wobei die Periodendauer T der Resonanzfrequenz ω
R des Schwingkreises aus
mit der Induktivität L
2 und dem rein ohmschen Widerstand R der
Messspule
4b und der Kapazität C des Kondensators
14 berechnet
werden kann. Im übrigen ist
die Schaltungsanordnung nach
2b unter Weglassung
von Brückenwiderständen als
Halbbrücke
ausgebildet. Mit einer derartigen Anordnung ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein Spannungsimpuls als Eingangsspannung U verwendet wird,
und dass die Zeitantwort der Ausgangsspannung ΔU
1 auf den
Spannungsimpuls zur Ermittlung der Position des Positionsgebers
5 ausgewertet
wird. Hierzu bestehen prinzipiell zwei Möglichkeiten, nämlich bei
einer Schwingungsfrequenz ω
R die Periodendauer T der gedämpften Schwingung
der Ausgangsspannung ΔU,
als Zeitmesswert zu erfassen und zur Ermittlung der Sensorposition
auszuwerten oder im Falle dass
die Entladezeit bzw. Abklingzeit
t
T bis zum Erreichen einer vorab festgelegten
Schwell- oder Triggerspannung
U
T als Zeitmesswert zu erfassen und zur
Ermittlung der Sensorposition auszuwerten.
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Die
erste Form der Positionsermittlung ist anhand der Ein- und Ausgangssignale
einer entsprechenden Sensoreinheit 1 nach 2b in 5 dargestellt.
Durch das eingangsseitige Anlegen eines kurzen Spannungsimpulses
(siehe 5a) wird der L2-C-Schwingkreis
zu einer gedämpften
Schwingung angeregt (siehe 5b),
wobei die Dämpfung
der Schwingung durch den ohmschen Widerstand der Messspule 4b hervorgerufen
wird. Die an dem Spannungsabgriff 11 anliegende Ausgangsspannung ΔU1 wird an einen Schmitt-Trigger-Eingang eines
Komparators geleitet, an dessen anderen Eingang eine vorab festlegbare,
z.B. programmierbare Triggerspannung UT anliegt.
Demzufolge ergibt sich am Ausgang des Komparators entsprechend 5c eine Folge von digitalen
Pulsen, deren Zeitdauer jeweils der Hälfte der Schwingungsperiode
des L2-C-Schwingkreises
entspricht, die eine Funktion der Induktivität L2 und
damit der Position des Positionsgebers 5 ist. Mittels eines
nachgeschalteten TDC-Bausteins werden diese digitalen Pulse vermessen
und in ein Bitmuster bzw. digitalen Zahlenwert umgewandelt. Dabei
kann sowohl die Zeitdauer einzelner Pulse vermessen werden als auch
eine Summation über
mehrere Pulse mit anschließender
Mittelwertbildung durchgeführt
werden. Mittels des internen oder eines zusätzlichen externen Mikroprozessors
kann auch ggf. eine Linearisierung aufgrund bekannter physikalischer
Zusammenhänge
erfolgen, so dass im Endeffekt ein hochlinearer Zusammenhang zwischen
der ermittelten Position des Positionsgebers 5 und den an
eine zugeordnete Prozesssteuerung weitergeleiteten Daten erreichbar
ist.
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Zur
Verdeutlichung der hohen Messgenauigkeit der erfindungsgemäßen Positionsmessvorrichtung
wird bei dem Messkörper 6 des
Positionsgebers 5 beispielhaft von einem weichmagnetischen
Material ausgegangen, d.h. die Sensoreinheit 1 arbeitet nach
dem Permeabilitätsprinzip.
Die Induktivität
der beiden Messspulen 4 betrage im ungestörten, d.h. kernlosen
Zustand L1 = L2 =
500 μH,
der Kondensator 14 habe eine Kapazität von C = 4,7 nF. Dann ergibt sich
im kernlosen Zustand eine Periodendauer der gedämpften Schwingung der Ausgangsspannung ΔU1 von T = 9,6319 μs. Wird bei einem vollständig innerhalb
der zweiten Messspule 4 befindlichen Messkörper 6 aufgrund
dessen Permeabilität
von einer Verfünffachung
der Induktivität
auf L2 = 2,5 mH ausgegangen, so erhöht sich die Periodendauer von ΔU1 auf T = 21,538 μs. Demzufolge ergibt sich für den Wegbereich
des Positionsgebers 5 eine maximale Änderung der Periodendauer der
Ausgangsspannung ΔU1 von ΔT
= 11,906 μs,
die aber mittels eines nachgeschalteten TDC-Bausteins mit einem
erfassbaren Zeitinkrement von 1 ns problemlos auflösbar ist,
was einer Auflösung
von über
13 Bit entspricht. Demzufolge ist mit der erfindungsgemäßen Positionsmessvorrichtung
und dem zugeordneten Verfahren zur Positionsermittlung eines beweglichen
Bauteils im Vergleich zum Stand der Technik, nach dem die Positionsermittlung
auf eine Spannungsmessung zurückgeführt wird,
eine erhebliche Steigerung der Messgenauigkeit verbunden.
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Die
zweite Form der Positionsermittlung ist anhand der Ein- und Ausgangssignale
einer entsprechenden Sensoreinheit 1 nach 2b in 6 dargestellt.
Hierbei wird bei prinzipiell gleichem Aufbau der Sensoreinheit 1 von
einer um den Faktor 1000 höheren Kapazität C des
Kondensators 14 und einem Nichtauftreten von gedämpften Schwingungen der
Ausgangsspannung ΔU1 ausgegangen. Während des eingangsseitigen
Spannungsimpulses (siehe 6a)
wird der Kondensator 14 auf die Ladespannung UL aufgeladen.
Nach dem Ende des Spannungsimpulses beginnt der Kondensator 14 sich
zu entladen (siehe 6b),
wobei die Entladungsdauer eine Funktion der Induktivität L2 der Messspule 4b und damit der
Position des Positionsgebers 5 innerhalb der Spulenanordnung 3 ist.
Vorliegend wird zur Positionsermittlung die Abklingzeit tT der Ausgangsspannung ΔU1 bis
zum Erreichen einer vorab festgelegten Schwell- bzw. Triggerspannung
UT gemessen, indem der Spannungsabgriff 11 mit
der Ausgangsspannung ΔU1 an den einen Schmitt-Trigger-Eingang eines
Komparators und an den anderen Komparatoreingang die programmierbare
Triggerspannung UT angelegt ist. Am Ausgang
des Komparators ergibt sich dann nach 6c ein
digitaler Puls, dessen Zeitdauer tT von
der Induktivität
L2 der Messspule 4b und damit von
der Position des Positionsgebers 5 abhängig ist. Mittels des nachgeschalteten
TDC-Bausteins wird die Zeitdauer tT gemessen,
digitalisiert und zur Weiterverarbeitung an einen internen oder
externen Mikroprozessor weitergeleitet. Auch in diesem Fall ist gegenüber dem
Stand der Technik eine deutliche Steigerung bei der Genauigkeit
der Positionsermittlung gegeben.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Positionsmessvorrichtung nach 3,
bei der die elektronische Versorgungs- und Auswertungseinheit in
einer sogenannten Single-Chip-Lösung auf
einer einzigen Leiterplatine 15 konzentriert ist, wird
die Zeitdauer des eingangsseitigen Spannungsimpulses in Abhängigkeit
von dem Ladungszustand des Kondensators 14 variabel gesteuert
und dadurch der gesamte Messvorgang beschleunigt. Hierzu ist vorgesehen, dass
dem Impulsgenerator 16, der zur Erzeugung des eingangsseitigen
Spannungsimpulses dient, eine Kippschaltung 17 (Flip-Flop)
nachgeschaltet ist, die ausgangsseitig mit der ersten Messspule 4a und an
ihrem zweiten Eingang über
einen Komparator 18 mit dem mittleren Spannungsabgriff 11 verbunden
ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Spannungsimpuls mit Erreichen
einer vorab festgelegten Ladespannung UL an
dem Spannungsabgriff 11 und damit an dem Kondensator 14 beendet
wird. Über
einen weiteren Komparator 19 wird die Ausgangsspannung ΔU1 dem TDC-Baustein 20 zugeführt, wobei
der dort ablaufende Zeitmessvorgang über eine Verbindung 21 des
Impulsgenerators 16 mit dem TDC-Baustein 20 gestartet
wird.
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Nach
dem gleichen Prinzip der zuvor erläuterten Positionsbestimmung
kann erfindungsgemäß auch eine
Bestimmung der Sensortemperatur durchgeführt werden, die zweckmäßig zur
Korrektur der ermittelten Position des Positionsgebers 5 genutzt wird.
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Hierzu
ist, wie in 2c abgebildet
ist, eine elektronische Temperatursensorschaltung 22 vorgesehen,
die aus einer Anordnung von zwei in Reihe geschalteten, weitgehend
identischen ohmschen Widerständen 23 mit
den Widerstandswerten R und einem mittleren Spannungsabgriff 24 und
einem dem masseseitigen Widerstand 23b parallel geschalteten Kondensator 25 mit
der Kapazität
C besteht. Dabei sind die Widerstände 23 innerhalb der
Sensoreinheit 1 in der Nähe der Messspulen 4 angeordnet,
und die Temperatursensorschaltung 22 steht mit der Versorgungs-
und Auswertungseinheit der Sensoreinheit 1 in Verbindung.
Das vollständige
Blockschaltbild der Sensoreinheit 1 mit der Temperatursensorschaltung 22 ist
für den
Fall einer Single-Chip-Lösung
beispielhaft in 4 dargestellt.
Hierbei sind die Einspeisepunkte der Eingangsspannung mit chipinternen
Ausgängen 26, 27 und
die Signalabgriffe ΔU1 und ΔU2 jeweils auf chipinterne Schmitt-Trigger-Eingänge 28, 29 gelegt.
Die eigentliche Zeiterfassung und -Auswertung erfolgt, wie schon
zuvor eingehend erläutert wurde, über einen
TDC-Baustein 20 und einen nachgeschalteten Mikroprozessor 30.
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Die
Funktionsweise der Temperaturmessung kann anhand der Ein- und Ausgangssignale
der Temperatursensorschaltung
22 nach
7 verdeutlicht werden. Eingangsseitig
liegt zunächst
ein Spannungsimpuls von z.B. U = 5,0 V an (siehe
7a). Wird der Spannungsimpuls mit Erreichen
einer Ladespannung von U
L = 2,5 V abgeschaltet,
so wird der Kondensator
25 entladen, wobei sich die Entladezeit t
T bis zu einer vorab festgelegten Triggerspannung
U
T nach der Formel
ergibt. Beträgt der ohmsche
Widerstand der Widerstände
23 bei
Raumtemperatur von 25 °C
jeweils R = 10 kΩ und
der Kondensator
25 habe die Kapazität C = 4,7 nF, so ergibt sich
eine Entladezeit von t
T = 43,066 μs. Bei Verwendung
handelsüblicher
Metallschichtwiderstände
mit einem Temperaturkoeffizienten von 50·10
-6 Ω/°C ergibt
sich bei einer Erhöhung der
Sensortemperatur auf 160 °C
ein Widerstandswert der Widerstände
23 von
R = 10,068 kΩ und demzufolge
eine erhöhte
Entladungszeit von t
T = 43,359 μs. Der dadurch
aufgetretene Zeitunterschied von Δt
= 293 ns kann von dem nachgeschalteten TDC-Baustein
20 problemlos
aufgelöst
werden und damit eine Korrektur der Positionsmessung durchgeführt werden.
Bei Verwendung preiswerterer Kohleschichtwiderstände mit einem Temperaturkoeffizienten
von 300·10
-6 Ω/°C ergibt
sich bei einer Erhöhung der
Sensortemperatur auf 160 °C
ein Widerstandswert der Widerstände
23 von
R = 10,405 kΩ und demzufolge
eine erhöhte
Entladungszeit von t
T = 44,810 μs. Der temperaturbedingte
Zeitunterschied beträgt
dann Δt
= 1744 ns. Dies entspricht einer Temperaturauflösung von kleiner als 0,1 °C, die sowohl im
Automobilbereich als auch im industriellen Maschinenbau mehr als
ausreichend ist.
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Eine
Temperaturkompensation kann somit ohne die Verwendung spezieller
Temperaturmessbausteine auf relativ einfache und kostengünstige Weise
durchgeführt
werden. Dabei kann die Temperatursensorschaltung 22 zeitgleich
mit der Sensoreinheit 1 mit demselben Spannungsimpuls beaufschlagt
werden und die Auswertung des Ausgangssignals ΔU2 der
Temperatursensorschaltung 22 mittels eines separaten Time-to-Digital-Converters, der zweckmäßig auf
demselben TDC-Baustein 20 angeordnet ist, und eines nachgeschalteten
Mikroprozessors 30 erfolgen. Es ist aber auch möglich, die
Temperatursensorschaltung 22 zeitnah zu dem Spannungsimpuls
der Sensoreinheit 1, d.h. unmittelbar vor oder nach der
Ermittlung der Position des Positionsgebers 5, mit einem
separaten Spannungsimpuls zu beaufschlagen und dann die Auswertung
des Ausgangssignals ΔU2 der Temperatursensorschaltung 22 mittels
des Time-to-Digital-Converters und des nachgeschalteten Mikroprozessors 30 der
Sensoreinheit 1 durchzuführen.