DE10321794A1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Betreiben einer gasbetriebenen, insbesondere wasserstoffbetriebenen, Brennkraftmaschine mit einer Einrichtung zum Einblasen des Kraftstoffes in den Brennraum und einer Einrichtung zum Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches, bei welchem wenigstens eine erste Kraftstoffmenge in den Brennraum eingeblasen wird, wobei sich ein Kraftstoff-Luft-Gemisch bildet, das Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet wird und wenigstens eine zweite Kraftstoffmenge in das brennende Kraftstoff-Luft-Gemisch eingeblasen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer gasbetriebenen, insbesondere wasserstoffbetriebenen, Brennkraftmaschine mit einer Einrichtung zum Einblasen des Kraftstoffes in den Brennraum und einer Einrichtung zum Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer gasbetriebenen Brennkraftmaschine in Abgrenzung zu einer benzin- oder dieselbetriebenen Brennkraftmaschine ein Betrieb mit einem Brennstoff verstanden, welcher vergleichsweise weite Zündgrenzen aufweist, wie Wasserstoff oder wasserstoffhaltige Gasgemische, welche insbesondere auch Kohlenmonoxid und/oder -dioxid und/oder Stickstoff und/oder Methan umfassen, wobei Wasserstoff nicht notwendigerweise den größten Anteil innehaben muss.
- Ein derartiges Verfahren ist aus der
DE 37 31 986 A1 bekannt. Ausgehend von der Problematik, eine Brennkraftmaschine mit Wasserstoff (H2) so zu betreiben, dass einerseits die Stickoxidemission (NOx-Emission) soweit wie möglich herabgesetzt wird und andererseits eine einfache Leistungsregelung möglich ist, schlägt dieDE 37 31 986 A1 vor, die äußere Gemischbildung, bei welcher der Kraftstoff der Ansaugluft zugeführt und so ein Kraftstoff-Luft-Gemisch außerhalb des Brennraumes gebildet wird, in einem Hybridverfahren mit der inneren Gemischbildung, bei welcher der Kraftstoff unmittelbar in den Brennraum eingeblasen wird, zu kombinieren. Gemäß derDE 37 31 986 A1 ist zur Kraftstoffeinblasung in die Ansaugleitung bei äußerer Gemischbildung ein erster Injektor und zur Kraftstoffeinblasung in den Brennraum bei innerer Gemischbildung ein zweiter Injektor vorgesehen, eine Steuerung der Injektoren erfolgt mittels der Motorsteuerung. - Auch wenn mit dem Verfahren nach der
DE 37 31 986 A1 eine Reihe von Vorteilen einer zweistufigen Kraftstoffeinbringung vor und nach der Zündung erreicht werden, ergeben sich bedingt durch die äußere Gemischbildung viele Nachteile. Beispielsweise muss mit erheblichen Leistungseinbussen aufgrund des Verdrängungseffektes gerechnet werden. Das – erhebliche – Volumen H2, welches durch äußere Gemischbildung eingebracht wird, verdrängt ein entsprechendes Volumen Luft, so dass im befüllten Brennraum entsprechend weniger Sauerstoff zur Verfügung steht. Ferner können am heißen Restgas oder an heißen Stellen im Brennraum unkontrollierte Frühzündungen des Kraftstoff-Luft-Gemisches auftreten. Zu Optimierung der Verbrennung kann die über äußere Gemischbildung zugeführte Kraftstoffmenge nur in Grenzen verändert werden. Eine Beeinflussung der Verbrennungsführung über Einblasezeitpunkt und -druck ist nicht möglich. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren bereitzustellen, welches unter Vermeidung der Nachteile einer äußeren Gemischbildung die Vorteile einer mehrstufigen Kraftstoffeinbringung vor und nach der Zündung in sich vereinigt.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei gemäß der zugrundeliegenden Idee wenigstens eine erste Kraftstoffmenge in den Brennraum eingeblasen wird, wobei sich ein Kraftstoff-Luft-Gemisch bildet, das Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet wird und wenigstens eine zweite Kraftstoffmenge in das brennende Kraftstoff-Luft-Gemisch eingeblasen wird.
- Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch einen Luftüberschuss auf, so dass mit der ersten Kraftstoffmenge ein Kraftstoff-Luft-Gemisch mit einem Luftverhältnis λ > 1 gebildet wird.
- Bei einem Verfahren bei welchem bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches der Verlauf der Stickoxoid-Emissionen (NOx-Emissionen) in Abhängigkeit des Luftverhältnisses (λ) ausgehend von einem stöchiometrischen Luftverhältnis (λ = 1) in Richtung größerer λ-Werte ansteigt, einen Maximalwert erreicht und im folgenden auf einen vernachlässigbares Niveau absinkt, weist zweckmäßigerweise das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch ein Luftverhältnis (λ) auf, welches zumindest annähernd im Bereich des Überganges zum vernachlässigbaren Niveau liegt.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens weist das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch ein Luftverhältnis (λ) im Bereich 1,5 < λ < 2,7, insbesondere im Bereich 1,8 < λ < 2,4, auf.
- Als sehr vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Bestimmung der Einblaseparameter wie Zeitpunkt, Dauer oder Menge/Zeit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge in Hinblick auf eine optimierte Homogenisierung des Kraftstoff-Luft-Gemisches erfolgt.
- Zweckmäßigerweise beginnt die Einblasung der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge nach dem Schließen des Einlassventils und/oder die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches erfolgt zumindest annähernd im Bereich des oberen Totpunktes (OT), wobei gemäß einer weiteren, ebenfalls zu bevorzugenden Ausgestaltung die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches auch vor erreichten des oberen Totpunktes (OT) erfolgen kann.
- Ferner wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Einblasung der wenigstens einen zweiten Kraftstoffmenge abhängig von der Brenngeschwindigkeit und/oder dem Brennverlauf des Kraftstoff-Luft-Gemisches, beispielsweise 0–30° Kurbelwellenwinkel, insbesondere 7–23° Kurbelwellenwinkel, nach OT, erfolgt. Bevorzugt wird zudem die Abhängigkeit der wenigstens einen zweiten Einblasmenge vom Lasthebel, wobei erst ab einem Lasthebel von ca. 50% in Richtung 100% Lasthebel eine zunehmende Menge Kraftstoff eingeblasen wird.
- Einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zufolge korreliert das Einblasende der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge mit dem Einblasbeginn der wenigstens einen zweiten Kraftstoffmenge zumindest annähernd.
- Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird insbesondere die hohe Zündwilligkeit des Brennstoffes bei sehr weiten Zündgrenzen genutzt, wobei die Verbrennung mittels Fremdzündung initiiert wird und eine Druck-/Brennverlaufsformung über die Einblasestrategie, d.h. über die Regulierung der Kraftstoffmenge vor und nach der Zündung erfolgt, ohne das dabei Rußbildung auftritt.
- In der Teillast sind weiterhin eine sehr homogene Verbrennung mit Luftüberschuss und damit ein qualitätsgeregelter Betrieb des Motors möglich. Der Wirkungsgradvorteil durch Betrieb bei hohem Luftverhältnis und ohne Drosselverluste bleibt weiter bestehen.
- Der Zündzeitpunkt kann beliebig zur Optimierung von Wirkungsgrad und Leistung gewählt werden.
- Es ist eine hohe dieselähnliche Verdichtung zur weiteren Steigerung des Motorwirkungsgrades umsetzbar, nachdem Klopfphänomene über die Einblasestrategie in der Volllast beherrschbar werden. Durch die Einbringung nur einer Teilmenge vor Zündung wird das Klopfverhalten deutlich verbessert, da eine reduzierte Zündwilligkeit bei mageren Gemischen mit den angeführten Kraftstoffen, wie Wasserstoff, vorliegt und die zur Volllast erforderlich Zusatzmenge erst direkt in die Verbrennung eingebracht wird.
- Aus gleichem Grund ist auch eine Aufladung des Motors zur Steigerung der Leistungsdichte wie bei Dieselmotoren und eine Umsetzung von Downsizing-Ansätzen zur weiteren Verbrauchsverbesserung darstellbar, ohne dass wirkungsgradungünstige Zündzeitpunke zur Vermeidung von Klopfphänomenen in der Volllast in Kauf genommen werden müssen.
- Im Vergleich zu konventionellen Dieselmotoren ermöglicht dieses Brennverfahren trotz Einblasung in die Verbrennung und dem damit nur kurzen Zeitraum für Kraftstoffeinbringung, Gemischaufbereitung und Verbrennung ohne die Bildung von Ruß ähnliche Drehzahlen wie bei einem Ottomotor, da der Anteil an zuzuführenden Kraftstoff direkt in die Verbrennung nicht so groß ist wie bei konventionellen Dieselmotoren und da durch die voreingebrachte Kraftstoffmenge bereits ein sehr zündwilliges und verbrennungsförderndes homogenes Kraftstoff-/Luftgemisch im Brennraum vorliegt.
- Ferner lassen die Zündwilligkeit und Verbrennungseigenschaften, beispielsweise die höhere Brenngeschwindigkeit, der angeführten Kraftstoffe eine schnellere Umsetzung selbst bei nicht vorgemischter Verbrennung zu und die turbulenten Strömungsbedingungen im Brennraum können explizit auf die Verbrennung der nach Zündung eingebrachten Kraftstoffmenge optimiert werden, so dass auch von dieser Seite hohe Drehzahlen ermöglicht sind.
- Über die Verbrennungssteuerung können extreme dieselähnliche Druckanstiege und Spitzendrücke im Brennraum unterbunden werden. Die moderateren Druckverläufe liegen beispielsweise im Bereich dp/da = 4–6 bar; pmax = 100–125 bar und haben eine deutlich bessere Motorakustik zu Folge.
- Durch die Verbrennungssteuerung kann das Spitzentemperaturniveau im Brennraum deutlich reduziert werden. Auf diese Weise wird die bei Wasserstoffmotoren charakteristische exponentiell unterhalb eines Luftverhältnissen von λ = 2 ansteigende NOx-Bildung durch zu hohe Brennraumtemperaturen unterbunden. Messungen haben bereits eine Reduzierung der Stickoxidemissionen in ausgewählten Betriebspunkten von über 90% ergeben.
- Die geringere druck- und temperaturseitige Belastung über die Verbrennungssteuerung ermöglicht ein ottoähnliche Bauteilauslegung. Trotz hoher Verdichtung treten daher dieselähnliche Reibleistungen und die damit verbundene Verminderung des effektiven Wirkungsgrades nicht auf.
- Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gezielt Einfluss auf den Verbrennungsablauf, insbesondere auf den Verbrennungsstart und die Druckverlaufsform, genommen werden kann, so dass sowohl eine hohe Leistungsdichte, entsprechend einer hohen Drehzahl, eine geringe Reibleistung sowie aufgrund geringerer Druckanstiege und Spitzendrücke ein weicheres Motorgeräusch als auch bedingt durch das hohe Verdichtungsverhältnis ein hoher Wirkungsgrad sowie ein hohes Drehmoment erreicht werden und zugleich die Bildung von Stickoxiden bei zu hohen Motorlasten deutlich reduziert werden kann.
- Nachfolgend ist unter Bezugnahme auf Figuren eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert, dabei zeigen schematisch und beispielhaft
-
1 einen Druckverlauf bei zweistufiger Kraftstoffeinblasung vor und nach Fremdzündung, -
2 Druckverläufe bei Einfach- und Mehrfacheinblasung im Vergleich, -
3a eine diskrete zweistufige Einblasung sowie -
3b eine übergehende zweistufige Einblasung. -
1 bezieht sich auf eine hier nicht näher dargestellte wasserstoffbetriebene Viertakt-Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit innerer Gemischbildung und Fremdzündung. Die Brennräume der Zylinder sind im Ladungswechseltakt jeweils über wenigstens ein Einlassventil mit Luft befüllbar, wobei die zugeführte Luft gegebenenfalls rückgeführtes Abgas und/oder alternativ oder zusätzlich weitere Beigaben enthalten kann und/oder mit erhöhtem Druck (Aufladung) zugeführt werden kann. Zur Einblasung des Kraftstoffes mit einem Druck von ca. 100 bis 300 bar ist ein Injektor vorgesehen, welcher mittels der Brennkraftmaschinensteuerung unter Einbeziehung ein Vielzahl von Parametern steuerbar ist; die Fremdzündung im Arbeitstakt erfolgt ebenfalls durch die Brennkraftmaschinensteuerung gesteuert mittels einer Zündkerze. Das verbrannte Gemisch wird über wenigsten ein Auslassventil ausgeschoben und gegebenenfalls einem Abgasnachbehandlungssystem zugeführt, wobei im vorliegenden Fall primär ein Abgasnachbehandlung hinsichtlich der emittierten Stickoxide (NOx), beispielsweise mittels eines Dreiwegekatalysators oder eines NOx-Speicherkatalysators erfolgt. Der Wasserstoff wird tiefkalt und flüssig in einem Kryotank an Board des Fahrzeuges mitgeführt und nach Verdampfung in gasförmigem Zustand in den Brennraum eingeblasen. -
1 zeigt in einem Diagramm100 einen Druckverlauf102 bei zweistufiger Kraftstoffeinblasung vor und nach Fremdzündung aufgetragen über den Kurbelwellenwinkel α und verdeutlicht die beliebige Beeinflussbarkeit des Verbrennungsablaufes mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. - Über die vor Zündung eingebrachte erste Kraftstoffmenge wird der Druckanstieg bei Verbrennungsstart, der maximale Druckanstieg dp/da und der maximale Zylinderdruck pmax bestimmt, über den Zündzeitpunkt (ZZP) der Verbrennungsstart festgelegt und anschließend über die zweite, direkt der Verbrennung zugeführte Kraftstoffmenge die Dauer der dieselähnlichen Verbrennung (Gleichdruckverbrennung) bzw. Breite des Zylinderdruckverlaufs Δα beeinflusst. Je geringer dabei die erste Kraftstoffmenge, desto größer ist das Luftverhältnis λ mit der Folge, dass die Verbrennung nach Zündung kälter und langsamer abläuft und weniger Stickoxide (NOx) gebildet werden. Vorliegend ist die erste Kraftstoffmenge so bemessen, dass eine Kraftstoff-Luft-Gemisch mit 1,5 < λ < 2,7, insbesondere 1,8 < λ < 2,4 ergibt. Der Anstieg dp/da verläuft mit größerem λ flacher und es wird ein geringerer maximaler Zylinderdruck pmax erreicht. Die Zündung erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel kurz vor Erreichen des oberen Totpunktes (ZOT).
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2 zeigt in einem Diagramm200 Druckverläufe bei Einfacheinblasung202 und Mehrfacheinblasung204 bei einer wasserstoffbetriebenen Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung im Vergleich. Die Darstellung bezieht sich auf den Kurbelwellenwinkel α und umfasst eine Einblasung bei Einfacheinblasung206 und bei Mehrfacheinblasung208 sowie die Zündung bei Einfacheinblasung210 und Mehrfacheinblasung212 ; ZOT markiert den oberen Totpunkt, UT bezeichnet den unteren Totpunkt. - Betrachtet man die Einfacheinblasung
202 ,206 ,210 bei der die gesamte Wasserstoffmenge nach Einlassschluss, aber vor Zündung des Gemisches eingebracht wird, so fällt der deutlich höhere Druckanstieg auf sowie der höhere Maximaldruck auf. Durch die mehrfache Einblasung von Wasserstoff208 nicht nur vor, sondern auch nach der Zündung212 direkt in die Verbrennung wird ein moderaterer Druckverlauf204 mit reduzierten Druckanstiegen und Zylinderspitzendruck erzielt. Bei Mehrfacheinblasung erfolgt die Zündung212 gegenüber einer Einfacheinblasung früher, vorliegend deutlich vor Erreichen des oberen Totpunktes. Um eine Verbrennungssteuerung über eine Einblasung von Wasserstoff direkt in die Flamme durchführen zu können, sind hohe Wasserstoffversorgungsdrücke von ca. 200 bis 300 bar beispielsweise abhängig von Zylinderspitzendruck, um eine überkritische Einblasung jederzeit zu gewährleisten, erforderlich, um insbesondere beim Einblasen der ersten Kraftstoffmenge eine hohe Dynamik und daraus resultierend eine hohe Gemischhomogenität zu erreichen und beim Einblasen der zweiten Kraftstoffmenge nach Zündung auch gegenüber den im Brennraum herrschenden Drücken einen ausreichenden Einblasdruck zur Verfügung zu haben. - Mit den
3a und3b sind verschiedene Einblasestrategien300 und350 zur Realisierung einer Verbrennungsteuerung dargestellt, wobei jeweils die eingeblasene(n) Kraftstoffmenge(n) m in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel α gezeigt sind. Der obere Totpunkt im Ladungswechseltakt ist mit WOT, der obere Totpunkt im Arbeitstakt ist mit ZOT bezeichnet, UT markiert den unteren Totpunkt. Der Zylindereinlass öffnet bei EO und schließt bei ES Gemeinsam haben beide Strategien300 ,350 , dass nach der Zündung noch direkt in die Verbrennung eine Teilmenge Wasserstoff eingeblasen wird. Während allerdings in3a eine erste Wasserstoffmenge während Δα1 über eine frühe innere Gemischbildung zugeführt wird und eine zweite Wasserstoffmenge während Δα2 nach Zündung und vorliegend auch nach ZOT eingeblasen wird, erfolgt gemäß3b die Einbringung der ersten und zweiten H2-Menge übergehend vor und nach Zündung über einen Einblasevorgang Δα1, so dass auch von einer einzigen Einblasung mit zwischenzeitlicher Zündung gesprochen werden kann. Sowohl bei der Strategie300 als auch bei der Strategie350 sind die Parameter α1, Δα1, α2, Δα2 je nach Drehzahl und Lasthebel frei wählbar, wobei α1 und α2 jeweils den Einblasbeginn markieren.
Claims (12)
- Verfahren zum Betreiben einer gasbetriebenen, insbesondere wasserstoffbetriebenen, Brennkraftmaschine mit – einer Einrichtung zum Einblasen des Kraftstoffes in den Brennraum und – einer Einrichtung zum Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches, dadurch gekennzeichnet, dass – wenigstens eine erste Kraftstoffmenge (
208 , Δα1) in den Brennraum eingeblasen wird, wobei sich ein Kraftstoff-Luft-Gemisch bildet, – das Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet wird (ZZP,212 ) und – wenigstens eine zweite Kraftstoffmenge (208 , Δα2) in das brennende Kraftstoff-Luft-Gemisch eingeblasen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge (
208 , Δα2) gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch einen Luftüberschuss (λ > 1) aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches der Verlauf der Stickoxoid-Emissionen (NOx-Emissionen) in Abhängigkeit des Luftverhältnisses (λ) ausgehend von einem stöchiometrischen Luftverhältnis (λ = 1) in Richtung größerer λ-Werte ansteigt, einen Maximalwert erreicht und im folgenden auf einen vernachlässigbares Niveau absinkt, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge (
208 , Δα1) gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch ein Luftverhältnis (λ) aufweist, welches zumindest annähernd im Bereich des Überganges zum vernachlässigbaren Niveau liegt. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge (
208 , Δα1) gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch ein Luftverhältnis (λ) im Bereich 1,5 < λ < 2,7, insbesondere im Bereich 1,8 < λ < 2,4, aufweist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Einblasparameter wie Zeitpunkt, Dauer oder Menge/Zeit der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge in Hinblick auf eine optimierte Homogenisierung des Kraftstoff-Luft-Gemisches erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasung der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge (
208 , Δα1) nach dem Schließen des Einlassventils (ES) beginnt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches zumindest annähernd im Bereich des oberen Totpunktes (ZOT) erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches vor erreichten des oberen Totpunktes (ZOT) erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasung der wenigstens einen zweiten Kraftstoffmenge (
208 , Δα2) abhängig von der Brenngeschwindigkeit und/oder dem Brennverlauf des Kraftstoff-Luft-Gemisches erfolgt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasung der wenigstens einen zweiten Kraftstoffmenge (
208 , Δα2) 0–30° Kurbelwellenwinkel, insbesondere 7–23° Kurbelwellenwinkel, nach ZOT erfolgt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der wenigstens einen zweiten Einblasung (
208 , Δα2) vom Lasthebel abhängig ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einblasende der wenigstens einen ersten Kraftstoffmenge und der Einblasbeginn der wenigstens einen zweiten Kraftstoffmenge zumindest annähernd korrelieren (
3b , Δα1).
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