DE10315541A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln Download PDF

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Abstract

Beschrieben wird ein Verfahren zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln mit wenigstens einer Energiequelle, von der ein Energiestrom auf das zu untersuchende Lebensmittel gerichtet wird, so dass das Lebensmittel zur Autofluoreszenz angeregt wird und Fluoreszenzstrahlung emittiert, sowie mit einem Detektor, der die vom Lebensmittel emittierte Fluoreszenzstrahlung erfasst, wobei die erfasste Fluoreszenzstrahlung in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität im Detektor Detektorsignale hervorruft, die mit Referenzwerten verglichen und unter Zugrundelegung eines Gütekriteriums für eine Aussage über den Frischegrad des Lebensmittels herangezogen werden. Ferner ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln. Ferner ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben.
  • Stand der Technik
  • Der Frischegrad von Lebensmitteln, die überwiegend aus tierischen oder pflanzlichen Substanzen, wie frisches Fleisch, Gemüse oder Obst, bestehen, ergibt sich in erster Linie durch den chemischen bzw. mikrobiologischen Zustand des jeweiligen Lebensmittelproduktes. Um eine qualitative Aussage über den Frischegrad eines Lebensmittelproduktes anstellen zu können, werden chemische oder mikrobiologische Analyseverfahren eingesetzt, die einerseits zur unwiederbringlichen Zerstörung einer Stoffprobe des zu untersuchenden Lebensmittels führen und andererseits einen zumeist hohen apparativen, zeitlichen sowie personellen Aufwand erfordern.
  • Insbesondere im Hinblick auf eine Lebensmittelanalyse im industriellen Umfeld, in dem Lebensmittelmengen in großem Umfang, beispielsweise längs Förderbänder zur weiteren Ver- und Bearbeitung transportiert werden, sowie auch in der Gastronomie, im Handel sowie im Haushalt, wäre es wünschenswert, eine einfache, schnelle und kostengünstige Bestimmung des Frischegrades jeweiliger Lebensmittel vornehmen zu können.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln anzugeben, das mit möglichst einfachen Mitteln, auf kostengünstige Weise und vor allem zerstörungsfrei in der Lage ist, eine zuverlässige Aussage über den Frischegrad eines Lebensmittels anstellen zu können. Der Wunsch nach einer zerstörungsfreien Analysetechnik bedeutet insbesondere die Vermeidung der Notwendigkeit einer Stoffprobenentnahme aus dem jeweils zu untersuchenden Lebensmittel, die für gewöhnlich zu Zwecken der weiteren Analyse, beispielsweise im Wege einer chemischen Defragmentierung unwiederbringlich verlorengeht.
  • Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruches 10. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der weiteren Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele zu entnehmen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln zeichnet sich dadurch aus, dass das zu untersuchende Lebensmittel einem Energiestrom ausgesetzt wird, der von wenigstens einer Energiequelle ausgeht. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine Lichtquelle, wie beispielsweise eine Quecksilber-Dampflampe oder ein geeignet gewählter Laser, dessen Emissionswellenlänge vorzugsweise Licht mit kurzwelligen Spektralanteilen im ultravioletten Spektralbereich emittiert.
  • Das zu untersuchende Lebensmittel, das diesem Energiestrom ausgesetzt wird, wird üblicherweise zur Autofluoreszenz angeregt und emittiert eine für das Lebensmittel charakteristische Fluoreszenzstrahlung, die eine bzw. mehrere Wellenlängen umfasst und von einem geeignet positionierten Detektor erfasst wird, wobei die Fluoreszenzstrahlung in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität im Detektor entsprechende Detektorsignale hervorruft. Die Detektorsignale werden im weiteren mit Referenzwerten verglichen und unter Zugrundelegung eines Gütekriteriums für eine Aussage über den Frischegrad des Lebensmittels herangezogen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Erkenntnis des zeitabhängigen Autofluoreszenzverhaltens von Lebensmitteln, die überwiegend aus tierischen oder pflanzlichen Geweben bestehen, beispielsweise frisches Fleisch, Gemüse und Obst, bzw. aus diesen gewonnene Produkte, wie beispielsweise Schinken, Marmelade etc. Selbstverständlich kann das im weiteren beschriebene Verfahren auch an Lebensmittel angewendet werden, die aus synthetisierten Stoffen zusammengesetzt sind und dennoch über Autofluoreszenzeigenschaften verfügen.
  • Aus der wissenschaftlichen Literatur können umfangreiche Kenntnisse über das Autofluoreszenzverhalten tierischer und pflanzlicher Gewebe sowie von Mikroorganismen entnommen werden, das, nach derzeitiger Auffassung, überwiegend von Produkten des Zellstoffwechsels wie NADH und FAD bestimmt wird. Die bis anhin bekannten industriellen Anwendungen von Erkenntnissen über Autofluoreszenz beschränken sich jedoch auf Messungen von mikrobiologischen Kontaminationen auf technischen Oberflächen, wie dies beispielsweise aus der DE 199 06 047 C2 hervorgeht, sowie auf die Überwachung von Gärprozessen. Auch ist es bekannt, das Autofluoreszenzverhalten von biologischem Gewebe zur Bestimmung im Bereich der Medizin zur Unterscheidung von tumorösen und nichttumorösen Gewebearten zu verwenden. Untersuchungen der Anmelderin an Lebensmitteln, die ausgehend von einem Ausgangs-Frischestadium der normalen Umgebungsatmosphäre ausgesetzt worden sind, haben ergeben, dass sich das Autofluoreszenzverhalten bereits innerhalb weniger Stunden durch bloßen Kontakt mit Luftsauerstoff verändert. Die sich ändernden Autofluoreszenzeigenschaften von Lebensmitteln mögen grundsätzlich darauf zurückzuführen sein, dass die im Produkt enthaltenen fluoreszierenden Stoffen im Wege eines natürlich stattfindenden Alterungsprozess degradiert werden, wodurch die Autofluoreszenzaktivität mit fortschreitender Zeit zurückgehen sollte. Andererseits vermag eine zunehmende Besiedelung von Mikroorganismen auf dem jeweils alternden Lebensmittel die Autofluoreszenzintensität durch den mikrobiellen Stoffwechsel zu steigern. Je nach dem, um welches Lebensmittel es sich handelt sowie auch unter welchen Umgebungsbedingungen der Alterungsprozess stattfindet, d.h. in welcher Umgebungsatmosphäre und bei welcher Temperatur das jeweilige Lebensmittel gelagert wird, stellen sich Lebensmittels- und Umgebungsspezifische Autofluoreszenzverhalten ein.
  • Grundsätzlich konnte festgestellt werden, dass das Autofluoreszenzverhalten von Lebensmitteln sowohl von der Art des jeweiligen Lebensmittels, als auch von der das Lebensmittel umgebenden Atmosphäre, in der das Lebensmittel dem Alterungsprozess ausgesetzt ist, abhängt.
  • Im Rahmen spektroskopischer und/oder energetischer Strahlungsmessungen an Lebensmitteln ist es daher möglich, die produktspezifische zeitliche Entwicklung der Autofluoreszenz genau zu charakterisieren und produktspezifisch als Referenzdaten zu sammeln. Auf der Basis empirisch gewonnener Informationen ist es im weiteren möglich, unter Zugrundelegung gesetzlich definierter Vorschriften, für die für einen unbedenklichen Verzehr von Lebensmitteln vorauszusetzende Anforderungen an den Frischegrad der jeweiligen Lebensmittel ein Gütekriterium festzulegen, das der Beurteilung des zu bestimmenden bzw. zu beurteilenden Frischegrades eines zu untersuchenden Lebensmittels zugrunde gelegt werden kann. Zeigt sich beispielsweise im Rahmen einer Autofluoreszenzmessung ein im Hinblick auf die detektierte Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität der Fluoreszenzstrahlung unter Maßgabe des lebensmittelspezifischen Gütekriteriums unzureichendes Messergebnis, so darf das untersuchte Lebensmittel für den weiteren Verzehr nicht mehr zur Verfügung gestellt werden und ist daher auszusondern. Überdies lässt sich darüber hinaus eine Aussage treffen, sollte das Messergebnis des jeweils zu untersuchenden Lebensmittels das lebensmittelspezifische Gütekriterium entsprechen, in welchem zeitlichen Abstand der Frischegrad des untersuchten Lebensmittels vom sogenannten „Verfallsdatum" beabstandet ist. Diese Information ist für den Handel sowie auch im Gastronomiebereich von besonderer Bedeutung, zumal Lebensmittel, die kurz oder nahe dem Verfallsdatum sind, einem kurzfristigen Verbrauch bzw. Verkauf zugeführt werden sollen. Der Begriff "Verfallsdatum" setzt jedoch zur korrekten Aufbewahrung des jeweiligen Lebensmittels bestimmte Lagerbedingungen voraus, die, sollten sie nicht eingehalten werden, unweigerlich zum beschleunigten Verlust des Frischegrades führen. Auch in einem derartigen Fall erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine exakte Bestimmung des Frischegrades.
  • In der einfachsten Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient zur Messung der Autofluoreszenz des jeweils zu untersuchenden Lebensmittels eine Lichtquelle, deren Emissionsspektrum gerade so gewählt ist, dass bei entsprechender Beleuchtung das zu untersuchende Lebensmittel Autofluoreszenzerscheinung zeigt. Mit Hilfe eines geeigneten Detektors, beispielsweise eines Spektrometers und/oder eines Photomultipliers, lässt sich die Fluoreszenzstrahlung, die das optisch angeregte Lebensmittel emittiert, im Hinblick auf Wellenlänge bzw. Strahlungsintensität analytisch exakt erfassen. Die vom Detektor abgegebenen Detektorsignale werden einer Auswerteeinheit zugeführt, die die Detektorsignale in geeigneter Weise mit den lebensmittelspezifischen Referenzdaten vergleicht und unter Zugrundelegung des lebensmitteltypischen Gütekriteriums eine Aussage über den aktuellen Frischezustand des Lebensmittels ermöglicht.
  • Je nach Einsatzzweck ist die Vorrichtung an die aktuellen Bedürfnisse entsprechend anzupassen. Handelt es sich beispielsweise um eine Lebensmitteluntersuchung im industriellen Maßstab, beispielsweise sei angenommen, dass eine Lebensmittelart längs eines Förderbandes zur weiteren Ver- bzw. Bearbeitung transportiert wird, so eignet sich eine stationär gegenüber dem Förderband angeordnete Lichtquelle/Detektor-Einheit im erfindungsgemäßen Sinne, durch die es möglich ist, eine kontinuierliche Überwachung der längs des Förderbandes transportieren Lebensmittel in Bezug auf ihren Frischegrad durchzuführen. Wird bei einer Messung, die an einer schadhaften Lebensmitteleinheit durchgeführt wird, ein unzureichender Frischegrad detektiert, so sorgt eine längs der Förderstrecke der optischen Messposition nachgeordnet, vorgesehene Aussonderungseinheit dafür, dass die schadhafte Lebensmitteleinheit aus der Förderstrecke entnommen und entsprechend verworfen wird.
  • Im Bereich der Gastronomie, des Haushaltes sowie des freien Warenhandels eignet sich demgegenüber vielmehr die Ausbildung der Messvorrichtung als Handgerät, die einer jeweils zu untersuchenden Lebensmitteleinheit manuell zugeführt werden kann. Eine derartige, portable Messeinrichtung umfasst wenigstens eine Lichtquelle sowie eine geeignet gegenüber der Lichtquelle angeordneten Detektoreinheit sowie eine zur Auswertung der Detektorsignale vorgesehene Auswerteeinheit mit wenigstens einer, das Auswerteergebnis optisch oder akustisch darstellbaren Anzeigeeinheit. In besonders vorteilhafter Weise lässt sich die für die Gastronomie, den Haushalts- und Handelsbereich geeignete Vorrichtung als Handgerät ausführen, so dass die Vorrichtung zu Zwecken der Lebensmitteluntersuchung in geeigneter Weise manuell gegenüber der zu untersuchenden Lebensmitteleinheit positionierbar ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine, das Verfahren technisch durchführbare Vorrichtung, erlaubt den Frischegrad von Lebensmitteln in nichtdestruktiver Weise, d.h. berührungsfrei innerhalb kürzester Zeit zu bestimmen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind eine Reihe von Vorteilen verbunden:
    • 1. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine exakte Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln in einer nichtdestruktiven Weise.
    • 2. Aufgrund vorstehender nichtdestruktiver Analysetechnik eröffnet sich die Möglichkeit für eine vollautomatisierte In-Prozess-Kontrolle, zur zerstörungsfreien Analyse jeder einzelnen Produkteinheit. Hierdurch können Analysekosten erheblich reduziert und die Gefahr einer möglichen Produktkontamination während der Lebensmitteluntersuchung vollständig ausgeschlossen werden.
    • 3. Durch die Unmittelbarkeit der Bestimmung des Frischegrades eines zu untersuchenden Lebensmittels kann eine sofortige Aussortierung nicht konformer Lebensmittelprodukte vorgenommen werden. Hierdurch wird die Verbrauchersicherheit erhöht und zugleich die Kosten reduziert.
    • 4. Aufgrund der berührungsfreien Messmethode ist es möglich, Lebensmittelprodukte unterschiedlichster Konsistenzen, d.h. Lebensmittel in fester, viskoser oder flüssiger Form zu untersuchen.
  • Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
  • 1 Schematisierter Messaufbau sowie
  • 2a, b zeitliches Intensitätsverhalten der Fluoreszenzstrahlung von im Falle a Schinken und im Falle b Banane.
  • Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
  • 1 zeigt einen stark schematisierten Aufbau aller zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendigen Vorrichtungskomponenten. So ist zur Autofluoreszenzanregung eines Lebensmittelproduktes 1 eine Energiequelle 2, vorzugsweise in Form einer Lichtquelle, vorgesehen, die vorzugsweise Licht im UVC-Spektralbereich emittiert. Besonders eignen sich hierzu Quecksilber-Dampflampen oder Laser, die Licht im kurzwelligen Spektralbereich, d.h. Laseremissions-Wellenlängen < 400 nm emittieren. Ebenso denkbar sind jedoch auch alternative Energiequellen in Form von Elektronen- oder Ionenquellen. Letzere bedürfen jedoch eines weitaus größeren gerätetechnischen Aufwandes, den es jedoch erfindungsgemäß gilt, zu reduzieren.
  • Das von der in 1 emittierte Anregungslicht trifft auf das Lebensmittelprodukt 1 und regt dieses zur Autofluoreszenz an. Die von dem Lebensmittelprodukt 1 austretende Fluoreszenzstrahlung wird von einem geeigneten Detektor 3 empfangen, der die Strahlung wellenlängenselektiv beispielsweise in Form eines Spektrometers und/oder intensitätsabhängig, beispielsweise in Form eines Photomultipliers detektiert. Die vom Detektor 3 generierten Detektorsignale werden anschließend in einer nicht in 1 dargestellten Auswerteeinheit ausgewertet, um letztlich auf Grundlage eines geeigneten Lebensmittelprodukt-spezifischen Gütekriteriums eine Aussage über den aktuellen Frischegrad des Lebensmittelproduktes anstellen zu können.
  • Um die Leistungsfähigkeit des Detektors 3 zu verbessern, ist es vorteilhaft, optische Linsen sowie Lichtleiter (nicht dargestellt) einzusetzen, um die von der Lichtquelle 2 ausgesandten Lichtstrahlen sowie das von dem Lebensmittelprodukt 1 emittierte Fluoreszenzlicht weitgehend zu bündeln und schließlich zum Nachweis auf den Detektor 3 zu lenken, um die Nachweisempfindlichkeit des Detektors 3 in Bezug auf das vom Lebensmittelprodukt 1 emittierte Fluoreszenzlicht zu maximieren.
  • Um insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass der Detektor 3 ausschließlich das von dem Lebensmittelprodukt 1 emittierte Fluoreszenzlicht detektiert und nicht das von der Lichtquell 2 emittierte Anregungslicht, ist im Lichtweg zwischen dem Lebensmittelprodukt 1 und dem Detektor 3 eine nicht in 1 dargestellte Filteranordnung vorgesehen, die das von der Lichtquelle 2 emittierte Anregungslicht, vorzugsweise UVC-Licht zu absorbieren vermag.
  • Um einen Eindruck über das zeitliche Autofluoreszenzverhalten bestimmter Lebensmittelprodukte zu vermitteln, sind in den 2a und b Intensitäts-Zeit-Diagramme dargestellt, in denen das zeitliche Verhalten der Fluoreszenzstrahlung für Schinken (siehe 2a) und für Banane (siehe 2b) dargestellt ist.
  • So zeigt sich im Schinken-Fall gemäß 2a eine nahezu kontinuierlich, lineare Abnahme der Autofluoreszenzaktivität binnen der ersten drei Stunden, nachdem der zu untersuchende Schinken frisch aus einer Verpackung ausgepackt worden ist.
  • Herkömmlicherweise werden Lebensmittelprodukte sowie auch im Fall des in 2a untersuchten, gekochten Schinkens, zur Konservierung unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen verpackt, beispielsweise in Form von Vakuumverpackungen oder in Schutzgasatmosphären, wie beispielsweise Stickstoff oder CO2. Der in 2 vermessene Schinken ist gemäß Zeitachse um 12.30 Uhr aus einer derartigen Verpackung entpackt worden und unmittelbar dem erfindungsgemäßen Messverfahren unterzogen worden. Anhand der nahezu linear abfallenden Fluoreszenzstrahlungsintensität im Laufe der fortschreitenden Zeit kann unverbindlich darauf geschlossen werden, dass der Frischegrad im Wege eines Degradationsprozesses, beispielsweise durch Absterben von Mikroorganismen, bestimmt wird.
  • Um eine definitive Aussage über den Frischegrad des Schinkens anstellen zu können, gilt es, die Fluoreszenzstrahlungsintensität eines Schinkens zu vermessen, der sich im zeitlichen Stadium des Überschreitens des für den Lebensmittelverzehr durch das Lebensmittelgesetz bestimmten Frischegrad befindet und im weiteren als Referenzwert für Messungen an vergleichbaren Schinken Verwendung findet.
  • Im Falle der 2b ist eine Banane geschält und im aufgeschnittenem Zustand mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vermessen worden. Auch in diesem Fall stellt sich eine Änderung der Fluoreszenzstrahlungsintensität innerhalb der ersten Stunden ein, jedoch ist ein Anstieg der Fluoreszenzstrahlungsintensität zu beobachten, was darauf schließen lässt, dass die Beeinträchtigung des Frischegrades durch eine Ansiedlung von Mikroorganismen innerhalb der Banane bedingt wird.
  • Dies macht deutlich, dass das Autofluoreszenzverhalten je nach Lebensmittelprodukt unterschiedlich zu bewerten und entsprechend zu vermessen ist.
  • Nachträglich sei zu den Diagrammdarstellungen in den 2a und b darauf hingewiesen, dass der jeweils obere Funktionsverlauf der aufgenommenen Strahlungsintensität auf die Detektion von Fluoreszenzstrahlung zurückgeht, die eine Wellenlänge von 490 nm besitzt. Der jeweils untere Grad repräsentiert Fluoreszenzstrahlung mit einer Wellenlänge von 450 nm.
  • Ebenso sei darauf hingewiesen, dass sich die zeitliche Änderung der Fluoreszenzstrahlung von weiteren Lebensmittelprodukten stark von den in den 2a und b dargestellten Autofluoreszenzverhalten unterscheidet. So ist das Autofluoreszenzverhalten nicht nur von der Art des Lebensmittelproduktes, sondern u.a. auch von den entsprechenden Lagerbedingungen abhängig. Dies ist bei der Referenzdatenerfassung entsprechend zu berücksichtigen.
  • 1
    Lebensmittelprodukt
    2
    Energiequelle, Lichtquelle
    3
    Detektor

Claims (10)

  1. Verfahren zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln mit wenigstens einer Energiequelle, von der ein Energiestrom auf das zu untersuchende Lebensmittel gerichtet wird, so dass das Lebensmittel zur Autofluoreszenz angeregt wird und Fluoreszenzstrahlung emittiert, sowie mit einem Detektor, der die vom Lebensmittel emittierte Fluoreszenzstrahlung erfasst, wobei die erfasste Fluoreszenzstrahlung in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität im Detektor Detektorsignale hervorruft, die mit Referenzwerten verglichen und unter Zugrundelegung eines Gütekriteriums für eine Aussage über den Frischegrad des Lebensmittels herangezogen werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzwerte derart ermittelt werden, dass für jedes einzelne zu untersuchende Lebensmittel das zeitliche Autofluoreszenzverhalten, d.h. zeitliche Änderung von Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität, empirisch erfasst wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zu untersuchende Lebensmittel mit Hilfe einer Lichtquelle, vorzugsweise einer Quecksilberdampf-Lampe oder eines Lasers, bestrahlt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Detektor ein Spektrometer und/oder ein Photomultiplier eingesetzt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Gütekriterium ein gesetzlich vorgeschriebener Frischegrad bezogen auf das zu untersuchende Lebensmittel herangezogen wird, der mit Hilfe einer Referenzmessung charakterisierbar ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur industriellen On-line Kontrolle des Frischegrades einzelner Lebensmittel eingesetzt wird, die längs einer industriellen Förderstrecke zur weiteren Verarbeitung gefördert werden, und dass ein Signal erzeugt wird, falls ein Lebensmittel ein vorgegebenes Gütekriterium nicht erfüllt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Auftreten des Signals eine automatische oder manuelle Aussonderung des jeweiligen-Lebensmittels aus der industriellen Förderstrecke durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Kontrolle des Frischegrades einzelner Lebensmittel im Gastronomie- und Haushaltsbereich sowie im Handel eingesetzt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zu untersuchende Lebensmittel manuell dem Energiestrom ausgesetzt wird und nach Überprüfung in Abhängigkeit vom festgestellten Frischegrad verworfen wird.
  10. Vorrichtung zur Bestimmung des Frischegrades von Lebensmitteln mit – wenigstens einer Energiequelle, von der ein Energiestrom auf das zu untersuchende Lebensmittel richtbar ist, so dass das Lebensmittel zur Autofluoreszenz anregbar ist und Fluoreszenzstrahlung emittiert, – einem Detektor, der die vom Lebensmittel emittierte Fluoreszenzstrahlung erfasst und in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge und/oder Strahlungsintensität Detektorsignale generiert, sowie – einer Auswerteeinheit, in der Detektorsignale mit Referenzwerten verglichen und unter Zugrundelegung eines Gütekriteriums für eine Aussage über den Frischegrad des Lebensmittels herangezogen werden.
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