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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Bestimmung von Intensitätswerten
elektromagnetischer Strahlung von Orten in einem Gebiet G, wobei
die elektromagnetische Strahlung eine absolute minimale Intensität
und
eine absolute maximale Intensität
aufweist,
mittels einer Detektierungseinrichtung, die Meßwerte in einem Bereich von
einer niedrigsten meßbarenren
Intensität
bis
zu einer höchsten meßbaren Intensität
mit
linear steigernder Empfindlichkeit registrieren und speichern kann.
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Bei foto- und radiometrischen Untersuchungen
biochemischen und biologischen Materials, bei der Untersuchung astronomischer
Objekte, aber auch beim Fotografieren und Filmen im professionellen
sowie im privaten Bereich spielen auf Sensoren basierende elektro-optische – in der
Regel farbauflösende – Detektierungssysteme
für Helligkeiten
bzw. Intensitäten
eine immer größere Rolle,
nicht zuletzt weil die Meßergebnisse
bzw. Aufnahmen ohne Aufwand mittels eines Computers analysiert und
weiterverarbeitet werden können.
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Bezüglich der Detektierung ist
insbesondere in den anfangs genannten wissenschaftlichen Bereichen
eine genaue quantitative Messung der von einem Gebiet G – das in
der Regel den Untersuchungsbereich darstellt oder aber ein oder
mehrere Untersuchungsobjekte enthält – ausgehenden Strahlung wichtig,
d.h. die Kenntnis seiner Helligkeit bzw. Intensität über einen
großen
Wellenlängenbereich
mit hoher Genau igkeit über
den gesamten Intensitätsbereich,
der von einer absoluten minimalen Intensität
und
einer absoluten maximalen Intensiät
begrenzt
wird.
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Für
die genaue Detektierung und Wiedergabe der Intensitäten ist
dabei die sogenannte Dynamik des Detektors, d.h. das Verhältnis von
höchster
meßbarer
Intensität
zu
nied rigster meßbaren
Intensität
entscheidend.
Der meßbare
Bereich ist in der Regel kleiner als der oben erwähnte Bereich
und so zu verstehen, daß in
diesem Bereich die Intensitäten proportional
zueinander, d.h. mit linearer Empfindlichkeit registriert werden.
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Damit Bereiche mit kleinster Intensität ebenso
wie solche mit großer
Intensität
erfaßt
werden können,
muß die
Dynamik der Detektierungseinrichtung hinreichend groß sein – die Intensitätsunterschiede
können
bei bis zu 220 liegen.
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Wie im folgenden deutlich werden
wird, sind den üblichen
Detektierungssystemen diesbezüglich jedoch
Grenzen gesetzt. Um die Strahlungsintensität eines Gebiets G, welches
in der Regel in zwei oder drei Dimensionen ausgedehnt ist, in einer
Fläche
detektieren und bestimmen zu können,
werden zunächst
je nach Art der Detektierung drei prinzipielle Vorgehensweisen unterschieden.
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Die erste Möglichkeit besteht in der Abrasterung
der Fläche
mittels eines punktförmigen
Detektors. Als Detektoren werden hier meist Fotomultiplier oder
Fotodioden verwendet. Die räumliche
Ausdehnung dieser Detektoren ist in der Regel nur geringen Beschränkungen
unterworfen, weshalb sie so ausgelegt werden können, daß sie im Vergleich mit anderen
Detektoren eine hohe Dynamik aufweisen – üblicherweise von mehr als 10
5 bzw. 2
17. Diese
hohe Dynamik kann jedoch nur erreicht werden, wenn das Rauschen
hinreichend unterdrückt
wird. Da das Rauschen von Fotomultipliern und Fotodioden vorwiegend
thermische Ursachen hat, muß die
Detektierungseinrichtung über
eine Kühlung
verfügen.
Solche Detektierungssysteme werden häufig in Verbindung mit kohärenten Lichtquellen
eingesetzt, da auf diese Weise punktförmige Abrasterungen mit hoher
räumlicher
Auflösung
möglich
sind. In der Schrift
US 6,160,618 wird
angedeutet, daß der
Dynamikbereich des dort beschriebenen Detektierungssystems durch Variation
der Leistung der kohärenten
Lichtquelle variiert werden kann, wobei jedoch die Vorgehensweise dazu
nicht näher
erläutert
wird. Daraus läßt sich
ersehen, daß auf
Fotomultipliern bzw. Fotodioden basierende Systeme zwar über eine
hohe Dynamik verfügen,
jedoch aufwendig gestaltet und daher nur für wissenschaftliche Zwecke
geeignet sind. Für
einen Einsatz in digitalen Fotoapparaten oder digitalen Videokameras
für den
privaten Gebrauch beispielsweise sind sie ungeeignet, nicht zuletzt
auch wegen der punktförmigen
Abrasterung eines Gebietes, was mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand
verbunden ist.
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Eine zweite Möglichkeit ist die Abrasterung der
Fläche
mit einem Zeilendetektor, eine dritte die Erfassung der Fläche mit
einem flächenhaften
Detektor. Da die Realisierung beider Möglichkeiten jeweils eine Anordnung
von mindestens zwei einzelnen Detektoren bzw. Sensoren erfordert,
können
sie hier zusammen betrachtet werden. Typische Detektoren zur zeilenweisen
Abrasterung einer Fläche
sind CCD-Zeilen (CCD: Charged Coupled Device) oder Fotodiodenzeilen,
typi sche Detektoren zur flächenhaften
Erfassung sind CCD-Arrays oder matrixartige Anordnungen von Fotodioden.
In digitalen Fotoapparaten bzw. Kameras werden typischerweise CCD-Arrays, d.h. flächenhafte
Detektoren aus matrixartig angeordneten einzelnen CCD-Sensoren verwendet.
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Bei derartigen Detektierungseinrichtungen möchte man
in der Regel gleichzeitig eine hohe räumliche Auflösung einerseits
und eine hohe Dynamik andererseits realisieren. Die hohe Auflösung kann
durch eine entsprechend große
Anzahl von Einzelsensoren, im folgenden auch als Pixel bezeichnet, erreicht
werden. Die gesamte Ausdehnung des Detektors ist jedoch insbesondere
aufgrund der abbildenden Optik räumlich
begrenzt. Aus diesem Grund möchte
man die Größe der einzelnen
Pixel so gering wie möglich
halten. Dies ist jedoch insofern problematisch als die Größe der Pixel
eng mit der Dynamik des Detektors verknüpft ist: Wird die Pixelgröße verringert,
so verringert sich auch die Dynamik. Ein Pixel besteht typischerweise
aus einem MOS-Kondensator (MOS: Metal Oxide Semiconductor, bzw.
Metalloxid-Halbleiter), dessen Ladungskapazität im wesentlichen proportional
zur Pixelgröße ist.
Auftreffende Photonen werden in Ladungen umgewandelt und diese Ladungen über einen
Zeitraum – die
Meßzeit – gesammelt.
Je heller das Licht ist, desto mehr Photonen treffen auf ein Pixel
und desto mehr Ladung wird im Kondensator angesammelt. Die maximal
meßbare
Lichtmenge bzw. -intensität
wird daher durch die Ladungskapazität der Pixel begrenzt. Die minimal meßbare Lichtmenge
bzw. -intensität
wird durch das sogenannte Ausleserauschen, welches im Zusammenhang
mit der Bestimmung der im Kondensator gespeicherten Ladung bzw.
Anzahl von Elektronen auftritt, und das thermische Dunkelrauschen
bestimmt, wobei allerdings nur das Dunkelrauschen durch Kühlung nennenswert
verringert werden kann.
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Die Dynamik einer Kamera mit einer
auf einem CCD-Array basierenden Detektierungseinrichtung ist somit
durch den Quotienten aus der Ladungskapazität pro Pixel und dem Rauschen
pro Pixel gegeben, beides gemessen in der Anzahl von Elektronen.
Zur Weiterverarbeitung der registrierten Informationen wird eine
Analog-Digital-Wandlung durchgeführt.
Beträgt
die Dynamik des CCD-Arrays beispielsweise 4.000, so führt man
vorzugsweise eine Wandlung mit 12 Bit durch, auf diese Weise erhält man 212 = 4.096 Abstufungen für Intensitätswerte.
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Auf dieser Technik basierende Kameras
für den
nichtwissenschaftlichen Gebrauch weisen in der Regel nur eine Dynamik
von 8 Bit, d.h. 256 Helligkeitsstufen auf. Dies ist ein sehr geringer
Wert im Vergleich zu konventionellem Filmmaterial, welches eine Dynamik
von etwa 13 Bit hat, und macht sich nachteilig z.B. dadurch bemerkbar,
daß helle
Bereiche im Bild schnell zur Übersteuerung
führen.
Zwar gibt es, u.a. für
wissenschaftliche Zwecke, CCD-Kameras mit deutlich höherer Dynamik
von beispielsweise 16 Bit, diese Kameras sind jedoch im Vergleich
zu 8-Bit-Kameras sehr teuer und verfügen nur über eine geringere Anzahl von
Pixeln, d.h. eine geringere Ortsauflösung als die 8-Bit-Kameras,
da die Pixel größer sind. Bei
den nicht-wissenschaftlichen Kameras läßt sich jedoch die Pixelgröße nicht
weiter erhöhen,
da sonst die CCD-Array zu groß würde und
teure Optik benötigt
würde.
Ein weiterer Nachteil wäre
die lange Zeit, die für
die Analog-Digital-Wandlung bei hoher Dynamik benötigt würde und
die die Verwendung von auf CCD-Arrays basierenden Detektierungseinrichtungen
mit hoher Dynamik in digitalen Videokameras nahezu ausschließt. Bei
einer hohen Dynamik der Detektierungseinrichtung werden in der Regel
auch die Fluktuationen im Intensitätssignal größer als die Auflösung zwischen
zwei Intensitätsstufen,
so daß gerade
im Bereich niedriger Intensitäten
die Helligkeitsauflösung
nicht verbessert wird.
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Im Stand der Technik sind verschiedene
Ansätze
bekannt, das dynamische Verhalten von solchen Detektierungseinrichtungen
zu verbessern. In der Schrift
US 6,252,536 B1 wird ein System beschrieben,
mit dem die Dynamik von 10 Bit auf 13 Bit erweitert werden kann.
Dies wird mittels eines zusätzlichen
2-Bit-Analog-Digital-Wandlers erreicht. Das Verfahren ist jedoch
aufgrund der damit verbundenen komplexen Schaltung aufwendig und
sehr speziell.
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In der Schrift
US 6,188,433 B1 ist ein
weiterer Ansatz beschrieben, um die Dynamik eines CCD-Arrays zu
vergrößern. Hier
wird während
der Belichtung des CCD-Arrays die Intensität verringert, so daß auch für hohe Intensitäten keine
Sättigung
der Kondensatorkapazität
eintritt, da die Rate, mit der die Ladung angesammelt wird, verringert
wird.
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In der Schrift
DE 37 34 957 A1 wird ein
System beschrieben, das mittels logarithmischer Komprimierung der
Helligkeitssignale den Dynamikbereich vergrößert. Auch diesem System liegt
eine komplexe Schaltungsstruktur zugrunde.
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Andere Ansätze erhöhen nur scheinbar die Dynamik,
d.h. sie erhöhen
nicht die eigentliche Dynamik der Detektierungseinrichtung, wie
etwa das in der Schrift
JP
2001-320613 A vor gestellte System, bei dem Belichtungszeiten
für Videokameras
anhand vorab gespeicherter Belichtungszeiten in Abhängigkeit
von der Intensität
bestimmt werden. Die Detektierungseinrichtung an sich behält dabei
immer die gleiche Dynamik, d.h. für ein aufgenommenes Bild ist
die Dynamik, egal bei welcher Belichtungszeit, immer dieselbe.
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Bei dem in der Schrift
US 2002/0012071 A1 vorgestellten
System hat wiederum der Benutzer die Möglichkeit, zusätzlich zu
einer vorgegebenen Belichtungszeit zwei weitere Belichtungszeiten
vorzugeben und das Bild mit diesen drei Belichtungszeiten aufzunehmen.
Die drei aufgenommenen Bilder werden anschließend gespeichert, ob eine Weiterverarbeitung
stattfindet, wird nicht gesagt.
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All dies zeigt, daß die geringe
Dynamik von Detektierungseinrichtungen ein großes Problem darstellt, wobei
die zu seiner Lösung
vorgeschlagenen Methoden meist aufwendig und sehr speziell sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Verfahren zu entwickeln, mit dem die effektive Dynamik einer
Detektierungseinrichtung gegenüber
der eigentlichen Dynamik dieser Einrichtung vergrößert werden
kann, wobei der Aufwand so gering wie möglich gehalten werden soll.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß eine Anzahl
N Messungen M
j (j=1,...,N) der Intensität der elektromagnetischen Strahlung
aus dem Gebiet G vorgenommen wird, mit N ≥ 2 und voneinander verschiedenen,
bevorzugt abstei genden Meßzeiten
t
j, wobei nur solche Meßwerte in Zuordnung zum Ort
und zur Meßzeit
t
j gespeichert werden, die kleiner als die
höchste
meßbare
Intensität
sind,
und als Intensitätswert
für die
von einem Ort ausgehende elektromagnetische Strahlung der mit einem
Faktor f
j multiplizierte Meßwert festgelegt wird,
der für
diesen Ort bei der längsten
Meßzeit
t
j ermittelt worden ist, wobei der Faktor
f
j dem Quotienten aus der längsten Meßzeit t
1 und der Meßzeit t
j entspricht,
die dem betreffenden Meßwert
zugeordnet ist.
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Dabei ist die bevorzugte Durchführung der Messungen
Mj mit absteigenden Meßzeiten tj eine rein
willkürliche
Festlegung, die der Systematik halber gewählt wurde – wichtig ist allein, daß sich die Meßzeiten
tj jeweils voneinander unterscheiden.
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Dieses Verfahren ist dann vorteilhaft
anwendbar, wenn der absolute Intensitätsbereich
größer als
der meßbare
Intensitätsbereich
ist.
Ist beispielsweise der absolute Intensitätsbereich etwas kleiner als
doppelt so groß wie
der meßbare
Intensitätsbereich,
so läßt er sich
mittels zweier Messungen so abdecken, daß die Intensitäten immer
mit linearer Empfindlichkeit registriert werden. Bei der Durchführung beider
Messungen wird die erste Messung mit einer Meßzeit t
1 durchgeführt, so
daß beispielsweise
die untere Hälfte des
absoluten Intensitätsbereichs
abgedeckt wird. Die andere Messung t
2 wird
dann mit der Hälfte
der Meßzeit
t
1, d.h. t
2 = t
1/2 durchgeführt. Die Reihenfolge der Messungen
kann dabei selbstverständlich
auch vertauscht werden. In beiden Messungen werden ortsabhängig nur
dieje nigen Meßwerte
in Zuordnung zum Ort und zur Meßzeit
gespei
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chert, die kleiner als die höchste meßbare Intensität
sind.
Falls die Detektierungseinrichtung mit einem CCD-Array ausgestaltet ist, werden die registrierten
Meßwerte,
d.h. Ladungszustände
bzw. Spannungsabfälle,
mittels einer Analog-Digital-Wandlung in Zahlenwerte umgewandelt.
In der ersten Messung mit der Meßzeit t
1 werden
daher für Orte,
an denen die Intensität
in der oberen Hälfte
des absoluten Intensitätsbereichs
liegt, noch keine Meßwerte
abgespeichert. Dies geschieht erst in der zweiten Messung mit der
kürzeren
Meßzeit
t
2. In der zweiten Messung M
2 werden
natürlich
auch solche Intensitäten
registriert, für
die schon in der ersten Messung M
1 ein Meßwert abgespeichert
wurde, so daß für einige
Orte zwei Meßwerte
vorliegen. Von diesen wird dann derjenige, der bei der längeren Meßzeit – bei mehr
als zwei Messungen der längsten
Meßzeit – registriert
wurde, ausgewählt.
Alle ausgewählten Meßwerte werden
dann bezüglich
der längsten
Meßzeit
normiert, wobei dieser Schritt auch schon vor der Auswahl der Meßwerte erfolgen
kann. Dazu wird der Meßwert
mit einem Faktor f
j multipliziert, der sich
aus dem Quotienten von längster
Meßzeit
und der dem Meßwert
zugeordneten Meßzeit
t
j ergibt, in diesem Falle ist also f
2 = t
1/t
2 =
2.
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Auf diese Weise kann man mit einer
Detektierungseinrichtung von eigentlich geringer Dynamik mittels
mehrerer Aufnahmen desselben Gebiets G bei unterschiedlichen Belichtungszeiten
die effektive Dynamik der Detektierungseinrichtung wesentlich erhöhen und
ein Bild zusammensetzen, daß mit
dieser effektiven Dynamik aufgenommen zu sein scheint.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung wird die längste
Meßzeit
t
1 so vorgegeben, daß die absolute minimale Intensität
mit
der niedrigsten meßbaren
Intensität
übereinstimmt.
Die so vorgegebene Meßzeit
t
1 ist die kürzestmögliche Meßzeit, bei der die niedrigsten
Intensitäten
noch registriert werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung wird die kürzeste
Meßzeit
t
N so vorgegeben, daß das Verhältnis der kürzesten Meßzeit t
N zur längsten Meßzeit t
1 kleiner oder gleich dem Verhältnis der
höchsten
meßbaren
Intensität
zur
absoluten maximalen Intensität
ist.
Alle anderen Meßzeiten
werden dann zwischen diesen beiden liegend gewählt, und der ganze absolute
Intensitätsbereich kann
mit Messungen abgedeckt werden. Um die Auswertung einfacher zu gestalten
ist es vorteilhaft, die Meßzeiten
so zu wählen,
daß sich
je zwei Meßzeiten um
jeweils einen ganzzahligen Faktor unterscheiden. Verwendet man beispielsweise
zur Detektierung CCD-Kameras, bei denen man die Meßwerte nach einer
Analog-Digital-Wandlung erhält,
ist es vorteilhaft, die Meßzeiten
so festzulegen, daß sich
je zwei Meßzeiten
um einem Faktor 2
k, mit k ∊ IN,
unterscheiden.
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Im Prinzip kann bei der Durchführung dieses Verfahrens
auf zusätzliche
Schaltungen ganz verzichtet werden und die Zusammensetzung des resultierenden
Bildes aus den ausgewählten
Intensitätswerten
bei der Nachbearbeitung an einem PC erfolgen. Die Erfindung umfaßt jedoch
auch Vorrichtungen, die zur Durchführung speziell dieses Verfahrens vorgesehen
sind. Bei einer solchen Vorrichtung, die eine Detektierungseinrichtung
mit mindestens einer Empfangseinheit zur Registrierung von Meßwerten und
eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der Meßwerte zur weiteren Bearbeitung
umfaßt,
ist eine Speichereinheit zur Speicherung von Meßwerten aus einer Anzahl N
Messungen Mj mit voneinander verschiedenen
Meßzeiten
tj (j=1,...,N) und N ≥ 2, in Zuordnung zum Ort und
zur Meßzeit
tj vorgesehen. Weiterhin ist eine Auswerteeinheit
zur Bestimmung des Intensitätswert
für die
von einem Ort ausgehende elektromagnetische Strahlung als denjenigen,
mit einem Faktor fj multiplizierten Meßwert, der
für diesen
Ort bei der längsten
Meßzeit
tj ermittelt worden ist, vorgesehen, wobei
der Faktor fj dem Quotienten aus der längsten Meßzeit und
der Meßzeit
tj entspricht, die dem betreffenden Meßwert zugeordnet
ist.
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In einer Ausführung der Erfindung ist genau eine
Empfangseinheit vorgesehen, mit der dann zeitlich aufeinanderfolgende
Messungen bei verschiedenen Meßzeiten
durchgeführt
werden.
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In einer anderen Ausführung der
Erfindung sind N Empfangseinheiten zur gleichzeitigen Durchführung von
Messungen vorgesehen. Mit einer solchen Anordnung läßt sich
die gesamte Meßdauer
erheblich verkürzen.
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Als Empfangseinheiten können alle
punktförmigen,
eindimensionalen, oder zweidimensionalen Detektoren verwendet werden,
wobei in den ersten beiden Fällen
das Gebiet G punkt- bzw.
zeilen- oder spaltenweise abgerastert werden muß. Im letzten Fall kann das
ganze Gebiet G durch eine entsprechende Optik auf die Fläche der
Empfangseinheit abgebildet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist als Empfangseinheit ein CCD-Array vorgesehen.
In diesem Fall ist dem CCD-Array ein Analog-Digital-Wandler zur
Umwandlung der Meßwerte in
Zahlenwerte nachgeordnet. Insbesondere bei der Verwendung mehrerer
Empfangseinheiten kann der Intensitätswert für die von einem Ort ausgehende elektromagnetische
Strahlung auch schon vor der Analog-Digital-Wandlung durch eine
elektronische Schaltung bestimmt werden. Dabei wird vorzugsweise
ein digitaler Signalprozessor oder eine frei programmierbare Gatter-Anordnung,
die entsprechend programmiert ist, verwendet. Ebenso gut können diese
aber auch dem Analog-Digital-Wandler nachgeordnet sein.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand
eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. In
den dazugehörigen
Figuren zeigt:
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1 eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung und
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2 die
Bestimmung von Intensitätswerten für ein Gebiet
G mittels zweier Messungen.
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In 1 ist
zunächst
eine Anordnung gezeigt, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden
kann. Von einem Gebiet G geht elektromagnetische Strahlung aus,
diese Strahlung kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Es kann
sich dabei z.B. um die reflektierte Strahlung von einem oder mehreren
Objekten, die in dem Gebiet G enthalten sind, handeln. Dies wird
beispielsweise in der digitalen Photographie für nicht-wissenschaftliche Zwecke
häufig
der Fall sein. Es kann sich aber auch um Proben biologischen oder
biochemischen Materials handeln, die mittels Mikroskopie untersucht werden
sollen und dann beispielsweise im Durchlicht beleuchtet werden,
so daß es
sich bei der elektromagnetischen Strahlung um transmittierte Strahlung handelt.
Schließlich
kann das Gebiet G auch Objekte enthalten, die selbst elektromagnetische
Strahlung aussenden, wie astronomische Objekte oder biochemische,
fluoreszierende Objekte. Dem Wellenlängenbereich sind dabei keine
Grenzen gesetzt, sofern die Detektierungseinrichtung die Wellenlängen nur registrieren
kann.
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Im hier in 1 dargestellten Fall handelt es sich
um eine biochemische Probe P auf einem Träger, der im Durchlicht mit
einer Beleuchtungsquelle B beleuchtet wird. Die transmittierte elektromagnetische
Strahlung wird dann mittels einer Abbildungsoptik A auf die Empfangseinheit 1 einer
Detektierungseinrichtung abgebildet. Bei dieser kann es sich beispielsweise
um eine CCD-Kamera handeln, die Empfangseinheit 1 wäre in diesem
Fall ein CCD-Array. Um die elektromagnetische Strahlung zu registrieren, wird
für eine
vorgegebenen Meßzeitspanne
ein Shutter 2 geöffnet.
Während
der Meßzeitspanne
trifft elektromagnetische Strahlung auf das CCD-Array, wo die Photonen
in Ladungen umgewandelt werden. Die Empfangseinheit 1 ist
mit einem Analog-Digital-Wandler 3 gekoppelt, wo nach Ende
der Messung für
jeden Einzelsensor des CCD-Arrays das Ergebnis digitalisiert wird.
Der so modifizierte Meßwert
wird in einer Speichereinheit 4 gespeichert, und zwar in
Zuordnung zum Ort auf dem CCD-Array und zur Meßzeit, mit der er bestimmt
wurde. Aus den gespeicherten Werten wird nach Abschluß aller
Messungen mittels eines digitalen Signalprozessors 5 als
Intensitätswert
für die
von einem Ort ausgehende elektromagnetische Strahlung derjenige
Meßwert
ausgewählt,
der für
diesen Ort bei der längsten
Meßzeit
ermittelt worden ist; dieser wird mit einem Faktor multipliziert,
der dem Quotienten aus der längsten
Meßzeit
und der Meßzeit,
die dem betreffenden Meßwert zugeordnet
ist, entspricht.
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Die so gewonnene Matrix von Intensitätswerten
hat eine höhere
effektive Dynamik als die eigentliche Dynamik der Detektierungseinrichtung
aus CCD-Array und Analog-Digital-Wandler,
und wird über
eine Ausgabeeinheit 6 zur weiteren Verarbeitung ausgegeben,
beispielsweise in eine Datei oder auf einen Bildschirm.
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In
2 ist
gezeigt, wie mit einer Detektierungseinrichtung, die eine Dynamik
von 2
12, d.h. 12 Bit, aufweist (im folgenden
der Einfachheit halber 12-Bit-Kamera genannt), mittels zweier Messungen eine
effektive Dynamik von 16 Bit erzielt werden kann. Im oberen, mit
(a) gekennzeichneten Bild ist die tatsächliche Intensität der von
dem Gebiet G ausgehenden elektromagnetischen Strahlung gezeigt. Dabei
kann es sich z.B um eine fluoreszierende Probe handeln. Der Einfachheit
halber, und um das Prinzip zu verdeutlichen, wurde hier eine Beschränkung des
Gebiets G auf eine Größe, die
mit einem CCD-Array aus 4 x 4 Einzelsensoren abgedeckt werden kann,
vorgenommen. Die absoluten Intensitäten liegen in einem Bereich
zwischen 45 und 64.045, erfordern also eigentlich eine 16-Bit-Kamera.
Die erste Meßzeit
t
1 wird nun so festgelegt, daß die absolute minimale
Intensität
mit
der niedrigsten Meßbaren Intensität
übereinstimmmit.
Das Meßergebnis
der mit der Meßzeit
t
1 durchgeführten Messung ist in
2 in der Mitte links dargestellt
und mit (b) ge kennzeichnet. Da die Detektierungseinrichtung nur über eine
Dynamik von 12 Bit verfügt,
sind nur Meßwerte
registriert worden, deren Intensität geringer als 4.096 ist. Alle
Intensitäten
oberhalb von 4.096 liegen außerhalb
des Dynamikbereichs der Kamera und können daher bei dieser Meßzeit nicht
mehr erfaßt werden.
Die Felder der Matrix, in denen kein Wert erfaßt wurde, sind mit Sternchen
gekennzeichnet.
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Um auch für die noch nicht erfaßten Intensitäten Meßwerte zu
erhalten, wird eine zweite Messung mit einer zweiten Belichtungszeit
t2 durchgeführt. Die zweite Meßzeit t2 beträgt
dabei genau 1/16 der ersten Meßzeit
t1. Das Ergebnis dieser, ebenfalls mit der
12-Bit-Kamera durchgeführten
Messung, ist in 2 in
der Mitte auf der rechten Seite im mit (c) gekennzeichneten Bild
dargestellt. Aus diesen beiden Messungen wird nun für jeden
Ort ein Meßwert als
Intensitätswert
ausgewählt,
und zwar derjenige, der für
diesen Ort bei der längeren
der beiden Meßzeiten
ermittelt worden ist. In diesem Fall werden also aus der ersten
Messung alle registrierten Meßwerte ausgewählt, und
aus der zweiten Messung alle Meßwerte,
für die
bei der ersten Messung noch kein Meßwert registriert worden war.
Die ausgewählten
Werte werden noch mit einem Faktor f1 bzw.
f2 multipliziert, bevor sie zu einem Gesamtbild,
welches im unteren Teil von 2 im
mit (d) gekennzeichneten Bild dargestellt ist, zusammengefügt werden.
Diese Ergebnismatrix weist die gewünschte Dynamik von 16 Bit auf.
Vergleicht man die in 2 Bild
(d) dargestellte Ergebnismatrix mit der ursprünglichen Intensitätsmatrix
(a), so sind bei den aus der mit der Meßzeit t2 durchgeführten Messung übernommenen
Werten kleine Abweichungen zu erkennen. Diese Abweichungen ergeben
sich durch die verkürzte
Belichtungszeit bei der zweiten Messung, was eine Rundung der einzelnen
Intensitäten
zur Folge hat. Diese Rundungsfehler werden jedoch bewußt in Kauf
genommen.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
auch alle anderen Dynamikerweiterungen abdeckt, also beispielsweise
die Realisierung von 16-Bit-Messungen mit
einer 8-Bit-Kamera, etc. Ebenso können auch nicht ganzzahlige
Dynamikerweiterungen mit der Erfindung durchgeführt werden, hierzu muß lediglich das
Belichtungszeitverhältnis
auf einen nicht ganzzahligen Wert gesetzt werden. Die Einzelaufnahmen mit
den unterschiedlichen Meßzeiten
können
entweder nacheinander mit demselben Detektor oder gleichzeitig mit
verschiedenen ortsauflösenden
Detektoren oder in Kombination durchgeführt werden.
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- 1
- Empfangseinheit
- 2
- Shutter
- 3
- Analog-Digital-Wandler
- 4
- Speichereinheit
- 5
- digitaler
Signalprozessor
- 6
- Ausgabeeinheit
- A
- Abbildungsoptik
- B
- Beleuchtungsquelle
- G
- Gebiet
- P
- Probe
- f1, f2
- Faktor
- t1, t2
- Meßzeiten