DE10306156A1 - Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge, mindestens aus einem über ein Drehgelenk karosseriefest angebrachten Pedalarm mit einer Betätigungsplatte, einer Rückstelleinrichtung für den Pedalarm und einer Druckerfassungsanordnung für einen Betätigungsdruck als Eingangsgröße für ein Steuergerät. Dabei ist die Druckerfassungsanordnung zwischen Pedalarm und Betätigungsplatte angebracht. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerfassungsanordnung aus einem Drucksensor besteht, der in einem Druckkissen aus elastischem Material, insbesondere aus einem Elastomer wie Gummi oder Kunststoff, eingebettet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
- Die
EP 0 500 888 B1 beschreibt eine Pedaleinheit für ein Kraftfahrzeug, bei der zumindest eines der Pedale als ein innerhalb eines zumindest teilweise elastischen Gehäuses angeordneter Drucksensor ausgestaltet ist. Dabei ist das Gehäuse durch eine elastische Kappe gebildet, durch deren Verformung der analoge Stellwert auf den Drucksensor aufgebracht wird. Dazu bildet das Gehäuse mit einem zugehörigen Boden einen druckmitteldichten Hohlraum, in dem ein auf Druckänderungen des Mediums ansprechender Wandler angeordnet ist, welcher die durch eine Volumenänderung des Hohlraums bedingte Druckänderung des Druckmittels in eine entsprechende Stellgröße umwandelt. Eine intelligente elektronische Auswerteschaltung kann zusätzlich in dem zumindest teilweise elastischen Gehäuse angeordnet sein. - Eine auf diese Weise ausgebildete Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug hat den Nachteil, dass, wenn das Druckmedium eine Flüssigkeit ist, ein hoher konstruktiver Aufwand betrieben werden muss, um die Dichtheit zu gewährleisten. Die Befüllung muss luftfrei erfolgen, was eine Absicherung des Befüllungsprozesses bedingt. Ist das Druckmedium keine Flüssigkeit, so ist der Montageaufwand ebenfalls hoch, aufgrund der weiteren notwendigen Teile.
- Bei Pedaleinheiten mit Schwenkhebeln wird nach dem Stand der Technik die Bremskraft vom Fahrer durch dessen Fuß auf das Bremspedal aufgegeben und als Hydraulikdruck zur Bremse übertragen. Bei elektronischen „Brake-By-Wire-Systemen" wird die Führungsgröße über die Messung des Pedalwegs oder -winkels bewerkstelligt, der proportional zur auf das Bedienpedal aufgebrachten Kraft ist.
- Eine solche Messung des Pedalwegs oder -winkels ist ein indirektes Verfahren, da aus dem zurückgelegten Pedalweg oder -winkel auf die Kraft geschlossen wird. Bei Verklemmen des Pedals durch Gegenstände ist keine Detektion der Betätigungskraft mehr möglich. Außerdem benötigt die Weg- bzw. Winkelmesseinheit verhältnismäßig viel Bauraum und genügt nicht Anforderungen an eine Redundanz, da verschiedene physikalische Effekte eingesetzt werden müssen.
- Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, die auch bei verklemmtem Pedal die vom Fahrer gewünschte Führungsgröße ermittelt und die außerdem mit geringem Montageaufwand hergestellt werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Nach der Erfindung besteht eine Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mindestens aus einem über ein Drehgelenk karosseriefest angebrachten Pedalarm mit einer Betätigungsplatte, einer Rückstelleinrichtung für den Pedalarm und einer Druckerfassungsanordnung für einen Betätigungsdruck als Eingangsgröße für ein Steuergerät. Dabei ist die Druckerfassungsanordnung zwischen Pedalarm und Betätigungsplatte angebracht. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerfassungsanordnung aus einem Drucksensor besteht, der in einem Druckkissen aus elastischem Material, insbesondere aus einem Elastomer wie Gummi oder Kunststoff, eingebettet ist.
- Ein solches Druckkissen als Druckerfassungsanordnung, durch das die Kraft umgewandelt und an den integrierten Drucksensor weitergegeben wird, hat den Vorteil, dass es einfach hergestellt werden kann und dass die gesamte Betätigungseinrichtung sehr einfach, mit wenigen Teilen aufgebaut werden kann. Außerdem wird von der Bedieneinrichtung auch bei verklemmtem Pedal die vom Fahrer gewünschte Führungsgröße ermittelt.
- Eine vorteilhafte Ausführung der Bedieneinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Druckkissen teilweise von einem Gehäuse aus weniger elastischem Material umgeben ist. Wenn dieses Gehäuse von der Betätigungsplatte oder vom Pedalarm gebildet wird, ist es auf einfache Weise möglich, das Druckkissen so zu integrieren, dass nur zwei Teile miteinander verbaut werden müssen, nämlich die Betätigungsplatte mit dem integrierten Druckkissen an den Pedalarm oder der Pedalarm mit dem integrierten Druckkissen an die Betätigungsplatte.
- Dazu kann die Betätigungsplatte direkt an das Druckkissen angegossen sein, wobei Betätigungsplatte und Druckkissen aus dem selben Material oder auch aus zwei verschiedenen Materialien sein können. Zum Beispiel weicheres Druckkissen und harte bzw. feste Betätigungsplatte. Handelt es sich bei den Materialien um Kunststoff oder Gummi, so gehen diese bei der Herstellung eine feste Verbindung miteinander ein und Betätigungsplatte und Druckkissen sind kombiniert. Aus vielen Einzelteilen entsteht so vorteilhafterweise ein einziges Teil, das deutlich einfacher zu handhaben ist. Weniger Einzelteile der Gesamtkonstruktion ermöglichen eine einfachere Montage, Einsparung von Kosten und eine einfachere Wartung. Das Druckkissen aus elastischem Material vermeidet Dichtigkeitsprobleme.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Bedieneinrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Pedalarm zusätzlich einen Pedalweggeber oder einen Pedalwinkelgeber beaufschlagt. Diese echte Redundanz mit verschiedenen physikalischen Effekten gewährleistet eine sichere Ermittlung der Führungsgröße.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung näher dargestellt.
1 zeigt eine Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug, ausgebildet als Fußbremspedal in einem Teilschnitt. Die2 und3 zeigen jeweils zwei Schnitte zweier verschiedener Ausführungsformen einer Betätigungsplatte kombiniert mit einem Druckkissen. - In
1 besteht das Fußbremspedal aus einem über ein Drehgelenk3 schwenkbar an einer nicht gezeichneten Karosserie angebrachten Pedalarm1 mit einer Betätigungsplatte5 , einer Rückstelleinrichtung2 für den Pedalarm1 und einer Druckerfassungsanordnung6 für einen Betätigungsdruck als Eingangsgröße für ein nicht gezeichnetes Steuergerät. Die Druckerfassungsanordnung6 ist zwischen dem Pedalarm1 und der Betätigungsplatte5 angebracht. Der Pedalarm1 beaufschlagt zusätzlich noch einen nicht gezeichneten Pedalweggeber nach dem Stand der Technik. So wird die Kraft über einen weiteren physikalischen Effekt ermittelt. Dadurch ist eine Redundanz möglich und das Führungsgrößensignal kann auf Plausibilität überprüft werden. - Die Druckerfassungsanordnung
6 besteht aus einem Druckkissen4 , in das ein nicht sichtbarer Drucksensor eingegossen ist. Der Drucksensor ist so allseitig vom elastischen Medium des Druckkissens4 umgeben. Das Medium ist ein Elastomer, insbesondere Kunststoff oder Gummi, eingegossen in die Betätigungsplatte5 der Bedieneinrichtung. Diese Kombination von Druckkissen4 und Betätigungsplatte5 , bei der das Druckkissen4 teilweise von der Betätigungsplatte5 als Gehäuse8 umgeben ist, verhindert, dass der Druck teilweise in eine Deformation umgewandelt wird und dadurch das vom Drucksensor abgegebene Signal kleiner wird oder an Linearität verliert. - Durch eine Messung der Kraft am Entstehungsort selbst, lässt sich diese auch bei einem verklemmten Pedalarm
1 detektieren. Wird das Bremspedal so ausgebildet, ergibt sich eine echtzeitnahe Sensierung mit früher Erkennung des Bremswunsches, die den Anhalteweg des Kraftfahrzeuges günstig beeinflussen kann. Werden die Kraftfahrzeugbremsen durch eine Regelung unterstützt, wird durch genauere und schnellere Datenbereitstellung dieser Bremsassistent verbessert. Außerdem ist das Einbremsverhalten besser. Durch eine Reduzierung des Pedalwegs kann ein anderes Verhalten bei Unfallsituationen erreicht werden. Außerdem sind noch Packagevorteile und Kostenreduktion möglich, da das Bremssignal identisch mit den Werten der Hydraulikdrucksensoren ist, aber früher gemessen wird. - In
2 ist bei der Kombination von Druckkissen4 und Betätigungsplatte5 der Bedieneinrichtung, das Druckkissen4 nicht von der Betätigungsplatte5 als Gehäuse umgeben. Betätigungsplatte5 und Druckkissen4 besitzen nur eine gemeinsame Berührungsfläche7 , über die sie miteinander verbunden sind. Die Betätigungsplatte5 kann dabei aus dem gleichen oder aus weniger elastischem Material hergestellt sein als das Druckkissen4 . -
3 zeigt eine Kombination von Druckkissen4 und Betätigungsplatte5 der Bedieneinrichtung, bei der das Druckkissen4 , entsprechend der Darstellung in1 , teilweise von der Betätigungsplatte5 als Gehäuse8 umgeben ist. Die Betätigungsplatte5 kann dabei aus dem gleichen oder aus weniger elastischem Material hergestellt sein als das Druckkissen4 .
Claims (5)
- Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mindestens bestehend aus einem über ein Drehgelenk (
3 ) karosseriefest angebrachten Pedalarm (1 ) mit einer Betätigungsplatte (5 ), einer Rückstelleinrichtung (2 ) für den Pedalarm (1 ) und einer Druckerfassungsanordnung (6 ) für einen Betätigungsdruck als Eingangsgröße für ein Steuergerät, wobei die Druckerfassungsanordnung (6 ) zwischen Pedalarm (1 ) und Betätigungsplatte (5 ) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerfassungsanordnung (6 ) aus einem Drucksensor besteht, der in einem Druckkissen (4 ) aus elastischem Material, insbesondere aus einem Elastomer wie Gummi oder Kunststoff, eingebettet ist. - Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckkissen (
4 ) teilweise von einem Gehäuse (8 ) aus gleichem oder weniger elastischem Material umgeben ist. - Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
8 ) von der Betätigungsplatte (5 ) gebildet wird. - Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
8 ) vom Pedalarm (1 ) gebildet wird. - Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Pedalarm (
1 ) einen Pedalweggeber oder einen Pedalwinkelgeber beaufschlagt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10306156.8A DE10306156B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10306156.8A DE10306156B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10306156A1 true DE10306156A1 (de) | 2004-08-26 |
DE10306156B4 DE10306156B4 (de) | 2022-06-09 |
Family
ID=32747829
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10306156.8A Expired - Lifetime DE10306156B4 (de) | 2003-02-14 | 2003-02-14 | Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10306156B4 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10576887B2 (en) | 2017-10-04 | 2020-03-03 | Ford Global Technologies, Llc | Feedback operation of a vehicle brake pedal |
DE102019118652A1 (de) * | 2019-07-10 | 2021-01-14 | HELLA GmbH & Co. KGaA | Bremspedal |
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2003
- 2003-02-14 DE DE10306156.8A patent/DE10306156B4/de not_active Expired - Lifetime
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