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Die Erfindung betrifft ein optisches
Gerät mit einem
rohrförmigen
Gehäuse,
mit einem oder mehreren flachen optischen Elementen, bei dem das
rohrförmige
Gehäuse
eine Wandung mit einer Innenseite und einer Außenseite besitzt und eine lasttragende Struktur
für die
flachen optischen Elemente bildet, bei dem die flachen optischen
Elemente quer zur Rohrlängsrichtung
angeordnet und mittelbar oder unmittelbar an der Innenseite der
Wandung des rohrförmigen
Gehäuses
befestigt sind. bei dem die Wandung des Gehäuses im Bereich der Befestigung
eines optischen Elementes mit einer Verformungseinrichtung ausgerüstet ist,
bei dem eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die eine zeitweise
und/oder zeitabhängig
gesteuerte Betätigung
der Verformungseinrichtung ermöglicht,
bei dem die Verformungseinrichtung so ausgebildet ist, dass sie
das optische Element in dem ihr zugeordneten Bereich klemmend festhalten kann.
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Optische Geräte mit einem rohrförmigen Gehäuse sind
vielfach anzutreffen. Es handelt sich beispielsweise um Ferngläser, Teleskope
und Mikroskope. Sie bestehen jeweils aus einem länglichen rohrförmigen Gehäuse, in
dem ein oder mehrere Linsen, Filter oder andere flache optische
Elemente hintereinander angeordnet sind. Die Linsen und andere optische
Elemente bestehen häufig
aus Glas oder Kunststoffmaterialien und es ist stets ein Problem, diese
Elemente in einem rohrförmigen
Gehäuse
entsprechend anzuordnen und dort zu befestigen und zu fixieren.
Die präzise
Fixierung ist sehr wichtig, da dadurch der optische Strahlengang
festgelegt wird und bekanntlich sehr genau definierte Abstände zwischen
den optischen Elementen vorgegeben und eingehalten werden müssen.
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Bisher ist es bekannt und üblich, die
Linsen zunächst
in einen Metallring einzukleben. Diese vorgefertigten Metallringe
sind außen
mit einem Gewinde versehen. In dem rohrförmigen Gehäuse des optischen Gerätes, beispielsweise
eines Fernglases, ist ein Gegengewinde an der präzise vorgegebenen Stelle angeordnet.
In dieses Gegengewinde wird das Gewinde des Metallrings eingeschraubt
und dadurch an der exakt vorgegebenen Stelle die Linse fixiert.
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Dies ist recht aufwendig. Es müssen mehrere
Gewinde vorgesehen werden, darüber
hinaus ist das Gewicht des Metallringes nicht unerheblich. Andere
Materialien kommen aber kaum in Betracht, da natürlich eine Fixierung der Linse
bzw. des optischen Elementes relativ zum Gehäuse sehr wichtig ist und daher
keine Bewegung in dem Bereich zwischen dem rohrförmigen Gehäuse und dem eigentlichen optischen
Element möglich
sein darf.
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Die Konstruktion mit dem einzuschraubenden
Gewinde benötigt
auch einen relativ großen
Bauraum.
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Schließlich fehlt es auch an Korrekturmöglichkeiten
während
der Herstellung. So ist zwar während
des Einklebens der Linse in den Metallring noch bis zum vollständigen Aushärten des
Klebstoffes eine Korrektur der Linsenposition bis zu einem gewissen Grade
möglich.
Zum Zeitpunkt der Produktendkontrolle des fertigen optischen Gerätes jedoch
ist eine Korrektur der Linsenposition nicht mehr möglich, die beispielsweise
auf Grund geringfügig
falscher Positionierung während
des Klebvorganges erforderlich werden könnte. Stellt sich daher bei
der Produktendkontrolle eine fehlerhafte Positionierung heraus, muss
die gesamte fehlerhafte Komponente, also das gesamte optische Element
mit samt Metallring insgesamt verworfen werden und wird zum Ausschussteil. Darüber hinaus
ist auch die in diesem Fall erforderliche Demontage sehr aufwendig,
da das gesamte optische Gerät
auseinander genommen und mit einem anderen ersetzenden Teil wieder
komplettiert werden muss.
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Trotz dieser recht erheblichen Nachteile
findet die Herstellung derartiger optischer Geräte mit rohrförmigen Gehäusen und
darin angeordneten flachen optischen Elementen seit sehr langer
Zeit in genau der beschriebenen Form statt, da die hohen Qualitätsanforderungen
bei derartigen optischen Geräten
keine anderen Aufbaumöglichkeiten
zugelassen haben.
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In der
DE 44 00 869 C1 findet sich noch der theoretische
Vorschlag, eine Linse innerhalb eines Hochleistungsobjektives in
einer gesonderten Fassung anzuordnen. Diese gesonderte Linsenfassung ist
mittels Piezotranslatoren achsparallel relativ zu der eigentlichen, äußeren Fassung
verschieblich. Dadurch wird es immerhin möglich, die Linse innerhalb
des Hochleistungsobjektives dadurch zu justieren, dass die Piezotranslatoren
eine der Andruckkraft entgegengerichtete Kraft ausüben und
die Linse so lateral fein justiert werden kann.
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Die nachveröffentlichte
DE 101 47 753 A1 beschreibt
eine Optikeinrichtung mit einem Optikelement und einer Fassung zum
Haltern des Optikelements und einem Halteelement, dass zwischen
zwei verschiedenen Formzuständen überführbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, gegenüber dem
vorbekannten Stand der Technik einen flexibleren Aufbau derartiger
optischer Geräte
vorzuschlagen, der weitgehend ohne Qualitätseinbußen hinsichtlich der optischen
Qualität
des Gerätes
ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
die Verformungseinrichtung so ausgebildet ist, dass sie abhängig von
der Steuereinrichtung eine Durchmesseraufweitung und/oder Durchmesserverringerung des
ihr zugeordneten Bereiches der Wandung des Gehäuses vornimmt, und dass die
Verformungseinrichtung in die Wandung des Gehäuses integriert ist.
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Mit einer derartigen Konzeption wird überraschend
die Aufgabe gelöst.
Gegenüber
dem herkömmlichen
Aufbau wird nicht nur das Gewicht im Vergleich zum Stand der Technik
deutlich reduziert, da der bzw. mehrere Metallringe praktisch vollständig entfallen
können.
Es wird möglich,
die optischen Elemente direkt in einer Verformungseinrichtung aufzunehmen,
die eine zeitweise Durchmesseraufweitung während des Einsetzens vornimmt
und anschließend bei
wiedererfolgten Reduzierung des Durchmessers die optischen Elemente
rein durch Klemmung hält.
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Auch der Bauraum wird reduziert und
es wird eine vereinfachte, schnellere und präzisere Montage und insbesondere
auch Justage beispielsweise von optischen Linsen möglich.
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Darüber hinaus wird nun auch eine
Möglichkeit
zur Korrektur der Linsenposition nach der Endkontrolle durchführbar. Stellt
sich bei der Endkontrolle heraus, dass eine Linse oder ein anderes
optisches Element geringfügig
falsch positioniert ist, kann durch erneute Durchmesseraufweitung,
Justierung des optischen Elementes und anschließende erneute Klemmung eine
detaillierte Korrektur erfolgen.
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Es ergibt sich daraus, dass auch
die Material- und Fertigungskosten sinken und auch die Anzahl der
Ausschussteile signifikant reduziert werden kann, da fehlpositionierte
optische Elemente nicht verworfen werden müssen, sondern neu justiert
werden können.
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Für
die nähere
Ausgestaltung der Verformungseinrichtung und der Steuereinrichtung
haben sich verschiedene Ausführungsformen
als besonders geeignet erwiesen.
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So ist der Einsatz einer Piezokeramik
bzw. eines Piezokeramikmoduls sehr vorteilhaft. Ein Teil der Wandung
des rohrförmigen
Gehäuses
wird als Piezokeramikmodul ausgeführt bzw. die Piezokeramik wird
in Umfangsrichtung im Bereich der Verbindung des optischen Elementes
mit dem Gehäuse
integriert.
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Die Steuereinrichtung führt in diesem
Fall das Anlegen einer elektrischen Spannung an das integrierte
Piezokeramikmodul durch, was zu einer Längenänderung dieses Moduls und damit
zu einer Aufweitung und Vergrößerung des
Durchmessers des Gehäuses
bzw. Rohrs führt.
In diesem aufgeweiteten bzw. vergrößerten Zustand kann das optische Element,
beispielsweise also die optische Linse, sehr einfach und präzise eingesetzt
werden. Schaltet dann die Steuereinrichtung die elektrische Spannung wieder
ab bzw. hält
diese nicht mehr aufrecht, so verringert sich entsprechend wiederum
die Länge
des integrierten Piezokeramikmoduls und damit auch der Durchmesser
des Gehäuses.
Die Linse wird dann auf Grund der Struktursteifigkeit des rohrförmigen Gehäuses geklemmt
bzw. fixiert.
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Bei dieser Ausführungsform kann durch eine schrittweise
Zurücknahme
der angelegten elektrischen Spannung in der Steuereinrichtung auch
eine Feinpositionierung bei einer schon mehr oder weniger stark
vorhandenen Klemmung ermöglicht
werden. Es entsteht so eine dosierbare Klemmkraft bei der Montage
der optischen Elemente im Gehäuse. Dies
kann durch eine zeitabhängig
gesteuerte Betätigung
der Verformungseinrichtung erfolgen.
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In einer anderen Ausführungsform
ist es bevorzugt, wenn die Verformungseinrichtung ein Element aus
einer Formgedächtnislegierung
aufweist und wenn das Element aus der Formgedächtnislegierung in der Wandung
des Gehäuses
im Bereich der Befestigung des optischen Elementes angeordnet ist.
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Formgedächtnislegierungen sind in unterschiedlicher
Form bekannt. Durch das Zuführen
von Wärme
oder das entsprechende Anlegen eines elektrischen Feldes wird das
Element, insbesondere ein Draht, aus einem Zustand in einen anderen überführt. Die
grundsätzliche
Eigenschaft derartiger Formgedächtnislegierungen
ist an sich, dass diese dann anschließend nach Deaktivierung wieder
ihren ursprünglichen
Zustand einnehmen. Die Zustandsänderung
geht einher mit einer Dimensionsverlängerung in einer Richtung und
mit einer Dimensionsverkürzung
in der anderen. Je nach Art und Weise dieser Verlängerung
spricht man dann von d33 oder anderen Effekten,
die dem Fachmann jeweils bekannt sind.
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Die Ansteuerung der einzelnen Effekte
kann insbesondere durch kammähnliche
Aufbauten, sogenannte interdigitale Ansteuerungen, erfolgen.
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Die in der Praxis eingesetzten Elemente
aus Formgedächtnislegierungen
zeichnen sich nun dadurch aus, dass die Dimensionsveränderung
in der einen Richtung wie beschrieben erfolgt. Die Dimensionsveränderung
in der anderen Richtung wird jedoch unterdrückt bzw. ist auf Grund hysterese ähnlicher Verhaltensweisen
in eine Umgebungsrandbedingung verschoben, die in der Praxis nicht
vorkommt. Erfindungsgemäß kann dies
dadurch ausgenutzt werden, dass bei einer Aktivierung lediglich
eine Dimensionsänderung
beispielsweise eine Verkürzung
eines Drahtes aus einer vom Formgedächtnislegierung erfolgt. Diese
Verkürzung
kann dann zum Klemmen des optischen Elementes genutzt werden. Bei
der anschließenden
Deaktivierung verändert
sich dann nichts, der Draht aus der Formgedächtnislegierung nimmt also
nicht etwa seine ursprüngliche
Länge an.
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Soll doch eine Längenausdehnung, beispielsweise
für spätere Reparaturen
genutzt werden, so muss das optische Gerät mit den flachen optischen
Elementen und dem Element aus der Formgedächtnislegierung in den Zustand
versetzt werden, bei dem tatsächlich
eine Längenausdehnung
wiederum erfolgt, beispielsweise bei sehr tiefen Temperaturen. Auch
ein vorheriges sogenanntes Trainieren des Drahtes kann bei geeigneten
Randbedingungen diesen Effekt hervorrufen.
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Für
den praktischen Einsatz ist es aber bereits sehr von Vorteil, wenn
durch das einmalige Aktivieren eine Verkürzung des Drahtes erreicht
und damit eine Klemmung des optischen Elementes realisiert werden
kann.
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Im folgenden werden anhand der Zeichnung einige
Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 einen
Schnitt senkrecht zur Achse des rohrförmigen Gehäuses durch eine zweite Ausführungsform
der Erfindung;
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3 einen
Schnitt parallel zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer dritten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 eine
perspektivische Darstellung der Ausführungsform aus 3;
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5 eine
perspektivische Darstellung einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
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6 einen
Schnitt parallel zur Achse des rohrförmigen Gehäuses aus der Ausführungsform
in 5;
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7 einen
Schnitt parallel zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer fünften Ausführungsform
der Erfindung;
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8 einen
Schnitt parallel zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung;
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9 einen
Schnitt senkrecht zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer siebten Ausführungsform
der Erfindung;
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10 einen
Schnitt senkrecht zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer achten Ausführungsform
der Erfindung und
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11 einen
Schnitt senkrecht zur Achse des rohrförmigen Gehäuses einer neunten Ausführungsform
der Erfindung.
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1 zeigt
einen Schnitt durch eine perspektivische Darstellung einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung. Allerdings sind nur Teilaspekte eines optischen Gerätes zu erkennen,
unter anderem ein rohrförmiges
Gehäuse 10.
Von dem Gehäuse 10 ist
eine Wandung 11 dargestellt, diese ist zylindrisch. Eine
Achse 12, nämlich
die Längsachse
des rohrförmigen
Gehäuses 10,
verläuft
horizontal in der Bildebene der 1.
Ein Durchmesser 13 des rohrförmigen Gehäuses 10 ist ebenfalls
dargestellt, er verläuft senkrecht
zur Achse 12 und ebenfalls in der Bildebene.
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Der Blick in der 1 ist auf die Innenseite 14 der
Wandung 11 gerichtet, die Außenseite 15 der Wandung 11 ist
verdeckt.
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An der Innenseite 14 der
Wandung 11 soll nun ein optisches Element 20 (nicht
dargestellt) so angeordnet werden, dass das im Wesentlichen flache
optische Element 20 senkrecht zur Achse 12 des rohrförmigen Gehäuses 10 und
damit auch senkrecht zur Bildebene steht. Das optische Element 20 könnte beispielsweise
eine Linse sein.
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Herkömmlich würde nun auf der Innenseite 14 der
Wandung 11 ein Innengewinde vorgesehen sein, was aber erfindungsgemäß entfällt. Statt
dessen ist die Wandung 11 mit einer Verformungseinrichtung 30 versehen.
Diese Verformungseinrichtung 30 wird hier durch ein integriertes
Piezokeramikmodul 31 gebildet. Diese integrierte Piezokeramik
ist innerhalb der Wandung 11, also zwischen der Innenseite 14 und
Außenseite 15,
umlaufend um die Achse 12 angeordnet.
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Wird nun durch eine Steuereinrichtung 40 (nicht
dargestellt) das Piezokeramikmodul 31, also die Verformungseinrichtung 30,
aktiviert, so tendiert das Piezokeramikmodul 31 in dieser
Ausführungsform
dazu, seine Längenausdehnung
zu vergrößern. Hierzu
wird der sogenannte d33-Effekt genutzt und eine
Ansteuerung mit einer Interdigitalelektrode vorgenommen. Dies führt zu einer
tendenziellen Vergrößerung und
Aufweitung des Durchmessers 13. Diese Aufweitung des Durchmessers 13 dauert
nur so lange an, wie die Steuereinrichtung 40 das Piezokeramikmodul 31 der
Verformungseinrichtung 30 entsprechend beaufschlagt. Während dieser
Zeitdauer der Aufweitung des Durchmessers 13 kann das optische Element 20 nun
leicht innerhalb der Innenseite 14 der Wandung 11 platziert
und dort auch präzise
justiert werden. Anschließend
deaktiviert die Steuereinrichtung 40 das Piezokeramikmodul 31 der
Verformungseinrichtung 30. Die Wandung 11 des
Gehäuses 10 zieht
sich dann wieder zusammen. Dies führt zu einer passiven Klemmung
des optischen Elementes 20 durch die Struktur des Gehäuses 10.
Der Durchmesser 13 hat jetzt wieder seine vorherige Größe angenommen
und hält
das optische Element 20 fest.
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Die Länge des Gehäuses 10 kann natürlich die
dargestellte Länge
weit überragen
und es können mehrere
Verformungseinrichtungen 30 über seine Länge separat ansteuerbar von
einer oder mehrerer Steuereinrichtungen 40 vorgesehen werden.
Dies ist nicht dargestellt.
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In 2 ist
eine andere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. Hier ist ein Schnitt senkrecht zur Achse 12 des
Gehäuses 10 zu
erkennen; innerhalb der Wandung 11 zwischen der Innenseite 14 und
der Außenseite 15 der
Wandung ist in diesem Falle eine andere Form einer Verformungseinrichtung 30 vorgesehen.
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Hier weist die Verformungseinrichtung 30 ein in
Umfangsrichtung gelegtes oder gewickeltes Formgedächtnismaterial
(shape memory alloy, SMA) auf. Dieses Material ist hier beispielsweise
so angeordnet, dass es sich bei einer Aktivierung durch eine Steuereinrichtung 40 mit
einer Stromquelle 41, also bei einer thermischen Anregung
durch die Stromquelle 41, zusammenzieht.
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Die Funktionsweise ist hier also
anders als bei der 1.
Im nicht angeregten Zustand der Steuereinrichtung 40 ist
der Durchmesser 13 der Wandung 11 so groß, dass
sich das optische Element 20 hier genau in der Bildebene
in die Wandung 11 des Gehäuses 10 einpassen
lässt.
Bei einer Aktivierung der Verformungseinrichtung 30 bzw.
des Elementes aus der Formgedächtnislegierung 32 findet
nun eine Klemmung des optischen Elementes 20 statt.
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Hierbei wird der bei Formgedächtnislegierungen
(SMA) häufig
anzutreffende sogenannte „Einwegeffekt" genutzt. Die einmalige
Aktivierung des Elementes 32 genügt dazu, dieses Element, insbesondere
einen Draht, zum Verkürzen
seiner Länge
zu bewegen, so dass sich entsprechend der Durchmesser 13 in
diesem Bereich so verringert, dass das optische Element 20 festgeklemmt
wird. Die anschließende
Deaktivierung, also etwa das Abschalten der Strom- oder Wärmequelle, ändert an
dieser Klemmung nichts mehr.
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Wird ein Element aus einer Formgedächtnislegierung
mit dem sogenannten „Zweiwegeffekt" genutzt, so wird
bei einer Deaktivierung unter anderen äußeren Randbedingungen eine
Rückkehr
des Elementes 32 in seinen Ursprungszustand möglich, also eine
Verlängerung.
Dann kann etwa zur Reparaturzwecken auch das optische Element 20 wieder
entnommen werden. Auch ohne diesen zusätzlichen Vorteil beim Reparieren,
also bei einer irreversiblen Verkürzung des Elementes aus der
Formgedächtnislegierung
ist jedoch allein durch die verbesserte Montage und Justierbarkeit
ein erheblicher Vorteil vorhanden.
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3 zeigt
einen Schnitt parallel zur Achse 12 des Gehäuses 10 in
einer dritten Ausführungsform der
Erfindung. Die Achse 12 befindet sich wiederum in der Bildebene
und verläuft
horizontal. Die Wandung 11 mit ihrer Innenseite 14 und
Außenseite 15 weist
hier wiederum ein Piezokeramikmodul 31 auf, das wiederum
eine Aufweitung des Durchmessers 13 bei Aktivierung ermöglicht.
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In 4 ist
diese Ausführungsform
perspektivisch in nicht geschnittener Form nochmals dargestellt,
um diese Variante näher
zu erläutern.
Das Piezokeramikmodul 31 ist in diesem Fall durch eine
Reihen von Lamellen gebildet, während
sich in der Wandung 11 achsparallele Einschnitte befinden.
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Dies erleichtert die Aufweitung des
Durchmessers 13 bei Aktivierung des Piezokeramikmoduls 31 durch
eine Steuereinrichtung 40.
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Das optische Element 20 wird
auch bei dieser Version passiv durch die Lamellen des Piezokeramikmoduls 31 geklemmt.
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In 5 ist
eine noch weiter konkretisierte vierte Ausführungsform perspektivisch dargestellt. Neben
der Wandung 11 des Gehäuses 10 und
der wiederum horizontal in Bildebene verlaufenden Achse 12 und
dem Durchmesser 13 ist hier ein ringförmiges Piezokeramikmodul 31 dargestellt.
Außerdem
ist in der Schnittdarstellung die gleiche Ausführungsform in 6 abgebildet. Bei Anlegen einer elektrischen
Spannung durch eine Steuereinrichtung 40 an dem Piezokeramikmodul 31 wird
dieses aktiviert und verkürzt
sich. Dadurch erfolgt eine Verschiebung eines Keilrings 33 nach
rechts. Der Keilring 33 ist zuvor über einen Federring 34 aus
Faserverbundwerkstoff (FVW) geschoben. Der Federring 34 besteht
aus anisotropem Material, so dass sich seine Streifen tendenziell
nach Außen
biegen.
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Wird nun der Keilring 33 nach
rechts geschoben, so kann genau diese Biegung der Streifen des Federrings 34 nach
Außen
erfolgen. In diesem Zustand kann nun die Montage des optischen Elements vorgenommen
werden.
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Wird nun durch die Steuereinrichtung 40 die elektrische
Spannung wieder weggenommen, so nimmt das ringförmige Piezokeramikmodul 31 wieder seine
ursprüngliche
Länge an.
Dadurch drückt
das ringförmige
Piezokeramikmodul 31 den Keilring 33 wieder nach
links und dadurch der Keilring 33 in weiterer Folge die
Streifen des Federrings 34 wieder nach innen. Dadurch erfolgt
eine passive Klemmung des optischen Elementes 20.
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Die Ausführungsform in 7 zeigt eine weitere fünfte Ausführungsform
eines Gehäuses 10 mit einer
Wandung 11 und innerhalb der Bildebene liegender Achse 12.
Hier weist die Verformungseinrichtung 30 wiederum ein Piezokeramikmodul 31 auf.
Es ist in die Wandung 11 integriert, während die Wandung 11 in
diesem Bereich selbst eine Einschnürung besitzt, die geschlitzt
ist und den Durchmesser 13 innerhalb der Innenseite 14 der
Wandung 11 in diesem Bereich im Ruhezustand verringert.
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Aktiviert nun die Steuereinrichtung 40 das
Piezokeramikmodul 31 durch Anlegen einer elektrischen Spannung,
zweckmäßig wieder
mit interdigitaler Ansteuerung (kammähnlicher Aufform), so dehnt sich
in diesem Falle das Piezokeramikmodul 31 in Richtung der
Längsachse 12 des
rohrförmigen
Gehäuses 10 aus
(so genannter d33-Effekt). Daraus folgt eine
Streckung der geschlitzten Einschnürung in Richtung der Achse 12.
Aus dieser Streckung wiederum resultiert im Bereich der Einschnürung eine
Vergrößerung des
Durchmessers 13. In diesem Zustand kann nun die Montage
des zu klemmenden optischen Elementes 20 vorgenommen werden.
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Die erreichte Aufweitung des Durchmessers 13 entspricht
auf Grund der verhältnismäßig kleinen Dehnung
des Piezokeramikmoduls 31 einer Stellwegvergrößerung.
Bei Wegnahme der elektrischen Spannung durch die Steuereinrichtung 40 nimmt
das Piezokeramikmodul 31 wieder seine ursprüngliche Länge an,
so dass eine passive Klemmung des Objektes im Bereich der Einschnürung erfolgt.
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Diese Ausführungsform kann bei einer entsprechend
geringen Struktursteifigkeit auch ohne eine Schlitzung, also mit
einer ungeschlitzten Einschnürung
ausgeführt
werden.
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8 zeigt
eine Variante der in 7 dargestellten
Ausführungsform,
ebenfalls in einer Schnittdarstellung mit der Achse 12 horizontal
in der Bildebene.
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Hier ist wiederum eine Einschnürung durch eine
nach innen gerichtete Ausbeulung der Innenseite 14 der
Wandung 11 vorgesehen. Anders als in 7 ist hier jedoch das Piezokeramikmodul 31 neben
der Einschnürung
in der Wandung 11 integriert. In diesem Falle kontrahiert
sich das Piezokeramikmodul 31 bei einer Aktivierung durch
die Steuereinrichtung 40 auf Grund des d31-Effektes,
so dass eine Streckung in Richtung der Achse 12 des rohrförmigen Gehäuses 10 in dem
Bereich der Einschnürung erfolgt.
Aus dieser Streckung resultiert ähnlich
wie in der Ausführungsform
nach 7 eine reversible
Vergrößerung des
Durchmessers 13 in diesem Bereich.
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9 zeigt
nun eine weitere siebte Ausführungsform,
allerdings wiederum ähnlich
wie in den 7 und 8. Die Darstellung erfolgt
in diesem Falle durch einen Schnitt senkrecht zur Achse 12,
wobei der Durchmesser 13 in der Bildebene liegt. Hier weist die
Verformungseinrichtung 30 eine Reihe von integrierten Piezokeramikmodulen 31 auf.
Auch hier sind Einschnürungen
vorgesehen, anders als bei den Ausführungsformen in den 7 und 8 sind diese nach innen gerichteten Einschnürungen jedoch
in Richtung der Achse 12 des rohrförmigen Gehäuses 10 und damit
auch hier senkrecht zur Bildebene angeordnet.
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Erfolgt hier nun durch die Steuereinrichtung 40 eine
Aktivierung der mehreren Piezokeramikmodule 31, so entsteht
hier wiederum der d33-Effekt, so dass es ähnlich wie
bei der Ausführungsform
nach 6 zu einer Aufweitung
des Durchmessers 13 kommt. Das optische Element 20 kann
hier wieder entsprechend eingesetzt werden.
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In der 10 ist
nun wieder eine Kombination aus den Ausführungsformen der 8 und 9 gewählt,
mit einer Darstellung ähnlich
der 9. Auch hier ist
die Achse 12 des rohrförmigen
Gehäuses 10 senkrecht
zur Bildebene und es sind eine Reihe von Einschnürungen mit mehreren Piezokeramikmodulen 31 jeweils
parallel zur Achse 12 angeordnet. Allerdings befinden sich
hier die Piezokeramikmodule 31 jeweils neben den Einschnürungen,
zugleich auch zwischen ihnen.
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Hier wird bei einer Aktivierung der
Piezokeramikmodule 31 durch die Steuereinrichtung 40 eine Kontraktion
erfolgen, so dass eine Streckung an der Stelle der Einschnürung in
Umfangsrichtung erfolgt.
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Aus dieser Streckung resultiert nun
wiederum eine reversible Vergrößerung des
Durchmessers 13.
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In der 11 ist
eine weitere Ausführungsform
dargestellt, bei der in diesem Falle als Verformungseinrichtungen 30 mehrere
Piezoscheraktuatoren angesetzt werden. Diese sind in Umfangsrichtung
zwischen der Außenseite 15 der
Wandung, also der Strukturaußenhaut
sowie der Innenseite 14 der Wandung 11, hier einem
inneren Federring, positioniert.
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Bei einer Aktivierung der Piezoscheraktuatoren
vollzieht der Aktuator eine Deformation in Form einer Scherbewegung
(d15-Effekt), so dass der Federring aufgeweitet
und der Durchmesser 13 der Innenseite 14 der Wandung 11 vergrößert wird.
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- 10
- Gehäuse
- 11
- Wandung
- 12
- Achse
- 13
- Durchmesser
- 14
- Innenseite
der Wandung
- 15
- Außenseite
der Wandung
- 17
- Einschnürung
- 20
- Optisches
Element
- 30
- Verformungseinrichtung
- 31
- Piezokeramikmodul
- 32
- Formgedächtnislegierung
- 33
- Keilring
- 34
- Federring
- 40
- Steuereinrichtung
- 41
- Stromquelle