-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Diagnose eines im Abgastrakt eines magerlauffähigen Verbrennungsmotors angeordneten NOx-Speicherkatalysators nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
-
Für NOx-Speicherkatalysatoren und andere Kraftfahrzeugkomponenten wird zunehmend gesetzlich eine On-Board-Diagnose gefordert, um eine ausreichend hohe Emissionsstabilität der Fahrzeugflotten bzw. der einzelnen Fahrzeuge zu gewährleisten. So ist aus der Offenlegungsschrift
DE 198 43 859 ein Verfahren zur Katalysatordiagnose bekannt, bei dem das NOx-Speichervermögen in Abhängigkeit von der Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators ermittelt wird. In diesem Dokument wird bereits angesprochen, dass heutige NOx-Speicherkatalysatoren einer zumindest teilweise reversiblen Deaktivierung durch im Kraftstoff enthaltenen Schwefel sowie einer nicht reversiblen Deaktivierung in Folge thermischer Alterung unterliegen. Dabei wird vorgeschlagen, falls die gesamte Speicherfähigkeit unzulässig stark abgesunken ist, eine Schwefelregeneration durchzuführen. Wenn die Gesamtspeicherfähigkeit auch nach wiederholten Versuchen zur Regeneration nicht wiederhergestellt werden kann, muss eine irreversible Schädigung angenommen werden. Eine verbrauchsverschlechternde Entschwefelung wird demnach angefordert, auch wenn ein alterungsbedingter irreversibler NOx-Konvertierungseinbruch vorliegt.
-
Ferner ist aus der
US 5,724,808 eine Methode zur Bestimmung der Schwefelvergiftung eines Drei-Wege-Katalysators bekannt, bei der ein Maximalwert eines Sauerstoffsensorsignals herangezogen wird. Ist dieser Maximalwert kleiner als ein vorbestimmter Wert, so wird eine Vergiftung des Katalysators angenommen. Erst nach einer vollständigen Desulfatisierung wird untersucht, ob der Katalysator durch thermische Alterung deaktiviert worden ist.
-
Aus der
WO 00/77355 ist ein Verfahren bekannt, bei dem aus einem Verlauf von Lambda-Werten stromauf und stromab eines NOx-Speicherkatalysators eine Abnahme der absoluten NOx-Speicherfähigkeit bestimmt werden kann, die einerseits durch thermische Schädigungen und andererseits durch Verschwefelung verursacht sein kann. Ferner ist aus diesem Dokument ein Verfahren bekannt, bei dem aus dem Signalverlauf eines stromab eines NOx-Speicherkatalysators angeordneten NOx-Sensors eine Unterscheidung von Schädigungen in Folge thermischer Alterung und in Folge einer Schwefelvergiftung vorgenommen werden kann. Dieses Verfahren erfordert eine genaue Untersuchung der Schädigungsmuster, d. h. des Signalverlaufs in Abhängigkeit von der Zeit, aber insbesondere nach einem Wechsel des Arbeitsmodus des Verbrennungsmotors.
-
Aus der
DE 198 43 871 A1 ist bereits ein Verfahren zur Diagnose eines NOx-Speicherkatalysators bei dem der Alterungszustand des NOx-Katalysators auf der Basis des Signals eines NOx-Sensors beurteilt wird, wobei das Abgas in einer ersten Phase so beeinflusst wird, dass es mehr NOx enthält als in einer zweiten Phase. In der zweiten Phase wird das Abgas so beeinflusst, dass es Reduktionsmittel enthält.
-
Aus der
DE 101 17 434 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebsmodus einer magerlauffähigen Verbrennungskraftmaschine mit mindestens einem in einem Abgastrakt angeordneten NOx-Speicherkatalysator bekannt, wobei mindestens ein Schwellenwert in Abhängigkeit einer aktuellen NOx-Speicher und/oder NOx-Konvertierungsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators variiert wird.
-
Aus der
DE 100 08 564 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Regeneration eines NOx-Speicherkatalysators bekannt, wobei zur Ermittlung des Betriebszustandes des NOx-Speicherkatalysators bei einem Übergang des Katalysators von einem Absorptionsmodus zu einem Regenerationsmodus die Werte von charakteristischen Merkmalen eines NOx-Desorptionspeaks im zeitlichen Verlauf der NOx-Konzentration ermittelt, mit vorgegebenen Prüfmustern verglichen und ein Vergleichsergebnis gebildet wird, aus dem ein den Betriebszustand des NOx-Katalysators charakterisierendes Katalysatorzustandssignal bestimmt wird.
-
Ferner ist aus der
DE 101 56 476 A1 ein Verfahren zur Erkennung der fortschreitenden Verschwefelung eines NOx-Speicherkatalysators bekannt, bei dem anhand einer benötigten Regenerationsmenge entschieden wird, ob eine Verschwefelung vorliegt oder nicht.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung, mit denen genauere Informationen über den Zustand eines in einem NOx-Einspeicher- und Regenerationszyklus betriebenen NOx-Katalysators erhalten werden können, insbesondere die eine Unterscheidung zwischen einer Deaktivierung des NOx-Katalysators aufgrund einer Verschwefelung einerseits oder einer thermischen Alterung andererseits ermöglichen.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
-
Wenn, wie nach den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs vorgesehen ist, zur Differentialdiagnose zwischen einer auf thermischer Alterung oder Verschwefelung beruhenden Deaktivierung des NOx-Speicherkatalysators ein NOx-Einspeicherwert ermittelt und bewertet wird, kann auf einfache Weise eine genaue Bestimmung der Deaktivierung bzw. Aktivierung des NOx-Speicherkatalysators erfolgen. Zur Unterscheidung zwischen einer Deaktivierung aufgrund einer Verschwefelung oder einer thermischen Alterung geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass bei einer als schlecht bewerteten NOx-Einspeicherung die NOx-Regenerationsdauer lang bei Verschwefelung und kurz bei thermischer Alterung des Katalysators ist. Es wird daher bei einer langen NOx-Regenerationsdauer eine Verschwefelung und bei einer relativ kurzen NOx-Regenerationsdauer eine thermische Alterung des Katalysators zugeordnet, falls eine Deaktivierung, d. h. ein als schlecht bewertetes NOx-Einspeicherverhalten festgestellt wurde. Die NOx-Regenerationsdauer des Katalysators wird als Parameter des NOx-Einspeicher- und Regenerationszyklus vorzugsweise während des normalen Betriebs des Verbrennungsmotors bestimmt.
-
Da die NOx-Einspeicherung in Abhängigkeit von einer Abgas- und/oder Katalysatortemperatur sowie von einem Abgasmassenstrom und/oder einer Motordrehzahl variiert, erfolgt bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Bewertung des NOx-Einlagerungswerts nur innerhalb vorgegebener Grenzen von Abgas- und/oder Katalysatortemperatur und/oder eines Abgasmassenstroms und/oder einer Motordrehzahl. Hiermit wird eine minimale Trennschärfe der Diagnose gewährleistet. In analoger Weise wird bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung für die NOx-Regenerationsdauer vorgegangen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Erhöhung der Trennschärfe die Bewertung nur für ein Maximum oder einen Bereich um dieses Maximum des NOx-Einspeicherwerts vorgenommen. Dieses Maximum kann in Abhängigkeit von Werten des Abgasmassenstroms und/oder der Motorlast oder von Werten einer Katalysator- und/oder Abgastemperatur bestimmt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Optimum des NOx-Einspeicherwertes in Abhängigkeit von der Abgas- und/oder Katalysatortemperatur und dem Abgasmassenstrom oder der Motorlast bestimmt.
-
Bevorzugt wird zur Ermittlung des NOx-Einspeicherwerts das Signal eines stromab des NOx-Speicherkatalysators angeordneten NOx-Sensors herangezogen. Aus diesem Signal kann auf einfache Weise eine NOx-Speicherbeladung bestimmt werden, der wiederum charakteristisch für das NOx-Einspeicherverhalten des Katalysators ist.
-
Es ist ferner bevorzugt vorgesehen, die NOx-Regenerationsdauer aus dem Signal von zumindest einer stromab des NOx-Speicherkatalysators angeordneten Messeinrichtung zur Bestimmung eines Luftverhältnisses des Abgases zu ermitteln, da sich in diesem Signal die jeweilige Phase des NOx-Einspeicher- und -Regenerationszyklus des Katalysators auf besonders einfache Weise widerspiegelt.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens ist es möglich, auf einfache Weise eine Einhaltung von Emissionsvorschriften zu gewährleisten und andererseits unnötige Desulfatisierungen des NOx-Speicherkatalysators zu vermeiden und damit den Kraftstoffverbrauch zu senken.
-
Im Folgenden wird die Erfindung unter Verwendung von Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus dem sich auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben.
-
In den Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung:
-
1 einen Verbrennungsmotor mit Abgastrakt
-
2 eine Darstellung von Katalysatorzuständen bei einer Differentialdiagnose.
-
1 zeigt in schematischer Darstellung einen Verbrennungsmotor 1, beispielsweise einen magerlauffähigen Otto-Motor oder einen Diesel-Verbrennungsmotor, mit einem Abgastrakt 2 und einem Motorsteuergerät 3, vorzugsweise zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs. Der Verbrennungsmotor 1 weist eine Anzahl von Zylindern 4 auf (entsprechende Komponenten sind nur mit einem Bezugszeichen versehen), denen jeweils ein eigener Abgaspfad 5 nachgeschaltet ist und kann vorzugsweise auch in einem Schichtladebetrieb betrieben werden. In dem Abgastrakt 2 sind ein Drei-Wege-Katalysator 6 und ein NOx-Speicherkatalysator 7 angeordnet. Stromabwärts der Zylinder 4 sind in den Abgaspfaden 5 optional Sensoren 8 angeordnet, mit denen die Konzentrationen von Abgaskomponenten des durch den Abgastrakt 2 geführten Abgases des Verbrennungsmotors 1 gemessen werden können. Beispielsweise können das NOx-, SOx-, CO-, CO2- sowie HC-Komponenten sein. Stromaufwärts des Vorkatalysators 6 ist zudem ein optional weiterer Sensor 8' zur Messung von Abgaskomponenten angeordnet. Ein weiterer optionaler Sensor 9 ist in einem Bereich des Abgassystems 2 zwischen dem Vorkatalysator 6 und dem NOx-Speicherkatalysator 7 stromabwärts des Vorkatalysators 6 und stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 7 angeordnet. Ferner sind stromab des NOx-Speicherkatalysators 7 ein NOx-Sensor 10 und eine Messeinrichtung 10' zur Bestimmung eines Luftverhältnisses angeordnet. Die Messeinrichtung 10' kann eine Breitband- oder Zwei-Punkt-Lambdasonde oder ein NOx-Sensor mit einem Lambdasignalausgang sein. Der NOx-Speicherkatalysator 7 wird vorzugsweise in einem NOx-Einspeicher- und Regenerationszyklus betrieben. Die NOx-Einspeicherung erfolgt bei einem Lambdawert größer 1, die NOx-Regeneration zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Lambdawert kleiner/gleich 1. Derartige Speicherkatalysatoren werden daher vorwiegend bei magerlauffähigen Motoren eingesetzt.
-
Bei den Sensoren 8, 8', 9 und 10, die in der 1 nur schematisch dargestellt sind, kann es sich um Mehrkomponenten-Sensoren handeln, die jeweils in der Lage sind, mehr als eine Schadstoffkomponente im Abgas zu sensorieren. Zusätzlich zu den erwähnten Sensoren sind stromaufwärts und stromabwärts des Vorkatalysators 6 und stromaufwärts des Hauptkatalysators 7 Lambdasonde 11 sowie zur Ermittlung der Betriebstemperatur der Katalysatoren-Abgastemperatur-Sensor 13 angeordnet. Ferner sind optionale Sensoren 12 und 13' dargestellt. Zur Abgasrückführung weist der Verbrennungsmotor 1 eine Abgasrückführeinrichtung 15 mit einem steuerbaren Ventil auf.
-
Das Motorsteuergerät 3 dient der Festlegung von Betriebszuständen des Verbrennungsmotors 1 und erfasst in an sich bekannter Weise über nicht im Einzelnen dargestellte weitere Sensoren Betriebsparameter wie beispielsweise Drehzahl, Last, Drosselklappenstellung, Abgasrückführungsrate, Zündzeitpunkt, Einspritzzeitpunkt, Einspritzdruck, Abgasmassenstrom und dergleichen und kann diese über nicht dargestellte Stellglieder gegebenenfalls beeinflussen, wobei zur Kommunikation zwischen dem Steuergerät 3 und den Sensoren bzw. Stellgliedern ein Kabelsystem 14 oder dergleichen vorgesehen ist. Das Motorsteuergerät 3 umfasst insbesondere eine Lambdaregeleinrichtung zur Regelung der Sauerstoffkonzentration im Abgas bzw. des Lambdawerts des Abgases, insbesondere zur Durchführung des NOx-Einspeicher- und Regenerationszyklus des NOx-Speicherkatalysators 7. Der Schichtladebetrieb erfolgt in an sich bekannter Weise lediglich innerhalb eines Schichtladefensters eines Last-/Drehzahlbereichs. Über beispielsweise Lambdawert, Zündzeitpunkt und/oder Abgasrückführrate kann auch auf die Rohemission von Schadstoffkomponenten, insbesondere von NOx, CO und HC Einfluss genommen werden.
-
Um einen optimalen Betrieb des Verbrennungsmotors im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch und die Emission von Schadstoffen zu erreichen, werden vom Motorsteuergerät 3 neben motorischen Randbedingungen auch Emissionen von Abgaskomponenten sowie der aktuelle Zustand der Katalysatoren 6, 7 ermittelt. Der Zustand der Katalysatoren wird dabei vorzugsweise anhand von Kenngrößen erfasst. Als Kenngrößen sind bevorzugt die obere und untere Temperaturgrenze eines Konvertierungsfensters für NOx- und/oder eine andere Abgaskomponente, eine HC- oder CO-Light-off-Schwellentemperatur, eine Obergrenze für Rohemissionen von Abgaskomponenten, eine obere Grenze eines Abgasmassenstroms, eine Obergrenze einer NOx- und/oder SOx-Beladung des Abgasreinigungssystems oder von einem oder mehreren seiner Subsysteme. Ferner kann eine Obergrenze für die Konzentration einer NOx-, CO-, CO2- oder HC-Abgaskomponente stromab eines oder gegebenenfalls beider Katalysatoren 6, 7 verwendet werden. Die Werte für diese Kenngrößen werden in Abhängigkeit von den Betriebsparametern des Verbrennungsmotors 1 ermittelt und in einem Datenspeicher des Motorsteuergeräts 3 abgelegt.
-
Erfindungsgemäß ist eine Auswertungseinheit 16 vorgesehen, die eine Differentialdiagnose bei einer thermischen Alterung oder einer Verschwefelung des NOx-Speicherkatalysators vornehmen kann. Vorzugsweise ist die Auswertungseinheit 16 als Teil des Motorsteuergerätes 3 ausgebildet. Die Differentialdiagnose beruht auf einer Ermittlung und Bewertung eines NOx-Einspeicherwerts des NOx-Speicherkatalysators 7 und auf einer Ermittlung einer NOx-Regenerationsdauer, wobei einem als schlecht bewerteten NOx-Einspeicherwert bei langer NOx-Regenerationsdauer eine Verschwefelung und bei kurzer NOx-Regenerationsdauer eine thermische Alterung zugeordnet wird. Hierbei wird von der Erkenntnis ausgegangen, dass der NOx-Speicherkatalysator 7 sich hinsichtlich der NOx-Einspeicherung in einem verschwefelten und in einem thermisch gealterten Zustand ähnlich verhält, was zu einer ähnlichen Bewertung einer durch eine Verschwefelung oder eine thermische Alterung verursachten Deaktivierung führt. Dagegen führen bei gleicher oder ähnlicher NOx-Einspeicherbewertung eine Verschwefelung oder eine thermische Alterung jeweils zu einer unterschiedlichen NOx-Regenerationsdauer. Der NOx-Speicherkatalysator 7 wird vorzugsweise in einem NOx-Einspeicher- und NOx-Regenerationszyklus betrieben, der durch das Motorsteuergerät 3 geregelt wird. Zur Charakterisierung des Einspeicherverhaltens des NOx-Speicherkatalysators wird ein NOx-Einspeicherwert gebildet.
-
Bekannt ist, dass das NOx-Einspeicherverhalten in Abhängigkeit von einer NOx-Rohemission, einem Abgasmassenstrom und der Abgastemperatur modelliert werden kann. Zur Erfassung des durch thermische Alterung und/oder Verschwefelung veränderten Einspeicherverhaltens wird jedoch bevorzugt der stromab des NOx-Speicherkatalysators 7 angeordnete NOx-Sensor 10 eingesetzt. Aus der mit diesem NOx-Sensor gemessenen NOx-Konzentration stromab des Katalysators 10 und einem entsprechenden NOx-Massenstrom kann ein NOx-Einspeicherwert ermittelt werden. Bevorzugt wird hierfür aus der NOx-Rohemission, der gemessenen NOx-Konzentration und dem Abgasmassenstrom die im NOx-Speicherkatalysator 7 gespeicherte NOx-Menge ermittelt. Da im Magerbetrieb mit zunehmender NOx-Beladung die NOx-Konzentration stromab des NOx-Katalysators 7 zunimmt, kann als NOx-Einspeicherwert die NOx-Masse herangezogen werden, die bis zu einer Erhöhung der NOx-Konzentration auf einen vorgegebenen Prozentsatz, beispielsweise 50% der NOx-Rohemission, gespeichert wird. Der erhaltene NOx-Einspeicherwert wird mit in der Auswertungseinheit 16 abgelegten Soll-Werten verglichen und eine entsprechende Bewertung vorgenommen. Im einfachsten Fall wird eine binäre Bewertung eines ermittelten Einspeicherwerts als „gut” oder „schlecht” vorgenommen. Da das NOx-Einspeicherverhalten von Betriebsparametern des Verbrennungsmotors bzw. des angetriebenen Kraftfahrzeugs abhängt, erfolgt die Bewertung des NOx-Speicherwerts nur für Werte eines Abgasmassenstroms, einer Motorlast oder dergleichen, die innerhalb vorgegebener Grenzen liegen, wie sie beispielsweise durch die erwähnten Kenngrößen bestimmt sind.
-
Erfindungsgemäß wird zur Differentialdiagnose bei einem als schlecht bewerteten NOx-Einspeicherwert die NOx-Regenerationsdauer ermittelt, mit einem Soll-Wert verglichen und einer langen NOx-Regenerationsdauer eine Verschwefelung und einer kurzen NOx-Regenerationsdauer eine thermische Alterung des NOx-Speicherkatalysators zugeordnet. Bevorzugt wird die Regenerationsdauer mit einer stromab des NOx-Speicherkatalysators angeordneten Messeinrichtung für ein Luftverhältnis Lambda bestimmt. Der Beginn der Regeneration wird durch das Motorsteuergerät 3 festgelegt. Der Endzeitpunkt der Regeneration wird dadurch bestimmt, dass der Sauerstoff und die im Speicherkatalysator absorbierten Nitrate vollständig reduziert sind und der Lambda-Wert entsprechend reagiert.
-
Bei dem in 1 dargestellten Verbrennungsmotor wird zu diesem Zeitpunkt von der stromab des Speicherkatalysators 7 angeordneten Messeinrichtung 10' ein Übergang von einem Lambda = 1-Wert zu einem Lambda-Wert < 1 festgestellt. Prinzipiell ist für die Bestimmung des Endzeitpunkts der NOx-Regeneration auch die Ermittlung eines HC und CO-Durchbruchs stromab des NOx-Speicherkatalysators 7 möglich. Wie bereits erwähnt, kann die Messeinrichtung 10' auch ein Lambdasignal-Ausgang eines NOx-Sensors sein; in diesem Fall ist keine Unterscheidung zwischen dem NOx-Sensor 10 und der Messeinrichtung 10' notwendig.
-
Die ermittelten Werte der NOx-Regenerationsdauer werden mit in der Auswertungseinrichtung 16 abgelegten Sollwerten verglichen, um eine Zuordnung in eine lange oder kurze Regenerationsdauer vorzunehmen.
-
Da ein frischer Katalysator einen guten Einspeicherwert und eine lange NOx-Regenerationsdauer aufweist und ein eingelaufener nicht geschädigter Katalysator ebenfalls einen guten Einspeicherwert, aber eine kurze Regenerationsdauer aufweist, wird ferner eine Differenzierung zwischen einem frischen Katalysator und einem eingelaufenen Katalysator ohne Beeinträchtigung der Speicherfähigkeit vorgenommen.
-
In 2 ist eine zusammenfassende Darstellung der verschiedenen Katalysatorzustände in Abhängigkeit vom NOx-Einspeicherwert und der NOx-Regenerationsdauer wiedergegeben.
-
Da, wie an sich bekannt, das NOx-Einspeicherverhalten von der Motorlast bzw. einem damit korrelierenden Abgasmassenstrom abhängig ist, ist es für eine hohe Trennschärfe des Diagnoseverfahrens günstig, ein Maximum des NOx-Einspeicherwerts in Abhängigkeit von Werten einer Motorlast oder eines Abgasmassenstroms zu ermitteln und für die Bewertung des NOx-Einspeicherwerts nur das Maximum oder einen Bereich um das Maximum herum heranzuziehen. Ebenso kann die Trennschärfe erhöht werden, wenn ein Maximum des NOx-Einspeicherwerts in Abhängigkeit von Werten einer Katalysator- und/oder Abgastemperatur ermittelt und für die Bewertung des NOx-Einspeicherwerts nur das Maximum oder ein Bereich um das Maximum herum herangezogen wird. Ähnlich kann für die Abhängigkeit des NOx-Einspeicherverhaltens von der NOx-Rohemission des Verbrennungsmotors verfahren werden. Da der NOx-Einspeicherwert von verschiedenen Einflussgrößen abhängig ist, insbesondere wie erwähnt der Katalysator- und/oder Abgastemperatur, der Motorlast und/oder dem Abgasmassenstrom sowie der NOx-Rohemission, ist es besonders günstig, ein Optimum des NOx-Speicherwerts in Abhängigkeit von einer Kombination von zwei oder mehreren dieser Einflussgrößen zu wählen und die Bewertung des NOx-Einspeicherwerts nur für dieses Optimum oder einen Bereich um dieses Optimum herum vorzunehmen.
-
Die NOx-Regenerationsdauer hängt ebenfalls von der Temperatur des Abgases bzw. des Katalysators ab sowie darüber hinaus vom Betriebspunkt des Verbrennungsmotors und dem Luftverhältnis des in den Katalysator einströmenden Abgases ab. Da mit steigender Temperatur die Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators steigt, ist es vorteilhaft, für die Ermittlung der NOx-Regenerationsdauer eine höhere Temperatur als für den NOx-Einspeicherwert anzusetzen, um eine höhere Trennschärfe der Unterscheidung zwischen frischen und gealterten Katalysatoren zu erreichen. Die Ermittlung des NOx-Einspeicherwerts und der NOx-Regenerationsdauer im gleichen NOx-Einspeicher- und NOx-Regenerationsintervall erfordert daher einen Kompromiss bei der Wahl des Temperaturbereichs von Abgas und/oder Katalysator. Eine erhöhte Gesamt-Trennschärfe kann dadurch erreicht werden, dass die Bewertung für den NOx-Einspeicherwert und die NOx-Regenerationsdauer jeweils getrennt und unter optimalen Bedingungen bezüglich Temperatur, Motorlast und dergleichen erfolgt.
-
Um Zwischenzustände der Deaktivierung zu bestimmen, ist es günstig, den NOx-Einspeicherwert und die NOx-Regenerationsdauer verfeinert zu bewerten. Bei dem NOx-Einspeicherwert wird hierzu die Bewertung als gut oder schlecht in drei oder mehr Klassen aufgefächert. Ebenso wird die NOx-Regenerationsdauer nicht binär, sondern in drei oder mehr Klassen aufgeteilt. Den Kombinationen der so erhaltenen Bewertungen des NOx-Einspeicherwerts und der NOx-Regenerationsdauer werden sodann Interpolationswerte der Verschwefelung und der thermischen Alterung zugeordnet.
-
Die erfindungsgemäß erhaltenen Zuordnungen der Differentialdiagnose werden vorzugsweise zur Anzeige und/oder Abspeicherung weiterverarbeitet. Im Fall einer Verschwefelung des NOx-Speicherkatalysators ist die Durchführung von zumindest einer Desulfatisierung des NOx-Speicherkatalysators 7 günstig, um einen emissionsstabilen Betrieb mit niedrigem Kraftstoffverbrauch zu ermöglichen.