DE10301634B4 - Lokal-adaptive Objekterkennung für digitales Bildmaterial - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur lokal-adaptiven Objekterkennung für digitales Bildmaterial,
wobei ein digitales Bild mittels mehrerer unterschiedlicher Binarisierungsschwellen binarisiert wird, so dass entsprechend mehrere Binärbilder entstehen,
und wobei in diesen einzelnen Binärbildern eine Zusammenhangsanalyse durchgeführt wird, um binär zusammenhängende Gebiete als Objekthypothesen zu segmentieren,
dadurch gekennzeichnet,
dass zu allen segmentierten Objekthypothesen Merkmale in der Form von Grauwertvektoren sowie die dazugehörigen ROIs zwischengespeichert werden,
dass zur Beseitigung von Mehrfachhypothesen eine Clusterung der ROIs durchgeführt wird,
dass innerhalb jedes Clusters eine Selektion einer einzigen ROI erfolgt,
und die dieser ROI zugeordnete Objekthypothese das zu erkennende Objekt repräsentiert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein vollautomatisches Verfahren zur lokal-adaptiven Erkennung von Objekten in digitalem Bildmaterial.
  • Leistungsfähige Geräte der Video- und Computertechnik ermöglichen den Einsatz digitaler Bildverarbeitung in nahezu allen wissenschaftlichen Bereichen und Ingenieurdisziplinen. Dabei ist eine häufig gestellte Aufgabe die Erkennung von Objekten. Bei der Objekterkennung werden üblicherweise in einem ersten Schritt interessierende Objekte von anderen Objekten und dem Bildhintergrund separiert. Dazu werden mittels Segmentierverfahren Merkmale aus Bildern segmentiert. Anschließend werden die segmentierten Merkmale in einem weiteren Schritt mittels Klassifikationsverfahren erkannt und eindeutig einer Objektklasse zugeordnet. Die Objekterkennung wird beispielsweise bei der Qualitätskontrolle für industrielle Zwecke mit großem Erfolg eingesetzt. Gleichermaßen eignet sich die Objekterkennung mittels digitaler Bildverarbeitung auch beim Einsatz zur Umgebungserfassung in Fahrzeugen.
  • In der europäischen Patentschrift EP 0493855 B1 wird ein Verfahren zur binären Segmentierung von Infrarotbildern beweglicher Objekte bei der Überwachung des Straßenverkehrs beschrieben. Die binäre Segmentierung erfolgt dabei basierend auf einer Histogramm-Schwellwertbestimmung. Wobei mittels einer Binarisierungsschwelle automatisch die Grenze zwischen einem Objektbereich des Bildes und dem Hintergrund des Bildes mit potentiell verrauschter Intensität bestimmt wird. Da es sich bei den Objekten um bewegte Objekte handelt, arbeitet das binäre Segmentierverfahren lokal. Wobei im Rahmen der Vorverarbeitung anhand des dem Fachmann bekannten Differenzverfahrens grob ein Bildausschnitt (Region Of Interest = ROI) gewählt wird, worin ein oder mehrere Objekte enthalten sind. Innerhalb einer ROI wird zur Bestimmung der Binarisierungsschwelle üblicherweise das Grauwerthistogramm herangezogen. Im Grauwerthistogramm ist die Anzahl der Pixel im Bild über dem Grauwert aufgetragen, bei einer 8Bit-Codierung [0, 255]. Der Grauwert 0 entspricht dabei einem schwarzen Pixel und der Grauwert 255 einem weißen Pixel, dazwischen liegen die Graustufen. Zur Bestimmung der Binarisierungsschwelle werden zunächst die links- und rechtsseitigen Ableitungen der Intensitäten an Punkten der Histogrammkurve berechnet. Anschließend wird die Intensität eines Punktes auf der Histogrammkurve berechnet, von dem aus die in Richtung der einen Seite berechnete Ableitung der Intensität gegen Null geht und die Richtung der anderen Seite berechnete Ableitung der Intensität gegen unendlich geht. Das beschriebene Verfahren setzt voraus, dass ein Objekt und der Hintergrund im Hinblick auf die Graustufen voneinander getrennt sind. Bei der Arbeit mit Teilbildern ist diese Hypothese im allgemeinen richtig. Da das Grauwerthistogramm jedoch die geographische Verteilung oder Topologie der Pixel nicht berücksichtigt, verwendet dieses Verfahren im Histogramm anstelle der Anzahl der Pixel die Anzahl der Objekte. Wobei ein Objekt eine Menge von verbundenen Pixeln ist und zwei Pixel als Verbunden bezeichnet werden, wenn ihr gegenseitiger Abstand geringer ist als ein Bezugsabstand. Damit werden bei diesem Verfahren auch morphologische Informationen im Bild berücksichtigt.
  • Aus der DE 4404775 C1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines hybriden neuronalen Netzwerks zur automatischen Objekterkennung bekannt. Das hybride neuronale Netzwerk ist dabei aus einer Reihenschaltung eines Segmentierers, Merkmalsextrakors und Klassifikators aufgebaut. Mittels des Segmentierers werden in einem Eingangsbild Objekte vom Hintergrund getrennt. Bei dem dabei verwendeten Segmentierverfahren handelt es sich insbesondere um ein mehrstufiges Pixelbasiertes Segmentierverfahren, bei welchem mittels eines Clusterprozess für jedes einzelne Pixel im Eingangsbild entschieden wird, ob das jeweilige Pixel einem Objekt zuzuordnen ist und überhaupt den Segmentierer durchlaufen soll. Aus den segmentierten Bildern von Objekten (Subcluster) werden mittels des Merkmalsextraktors sodann Klassifikationsrelevante Merkmale extrahiert. Der Klassifikator dient dabei zur Zuordnung von extrahierten Merkmalen zu Objektklassen aufgrund von Klassenzugehörigkeitswahrscheinlichkeiten und fasst somit segmentierte Subcluster zu sog. Objekt-Superclustern zusammen. Der Ausgang des Klassifikators ist hierbei auf den Eingang des Segmentierers rückgekoppelt und steuert somit adaptiv die Vorverarbeitung beim unüberwachten Lernen mittels des künstlichen neuronalen Netzwerks. Mit diesem Verfahren können in Klassen eingeteilte Objekte im Bildmaterial erkannt werden, wobei sich selbst bei gestörten Objekten, d.h. verzerrten oder teilweise verdeckten oder durch Rauschen überlagerte Objekte, eine besonders hohe Güte im segmentierten Bild ergibt.
  • Aus der Schrift "Ein single-pass Algorithmus für die schnelle Konturcodierung von Binärbildern" von E. Mandler und M. Oberländer, Mustererkennung 1990, Springer-Verlag, Berlin, ist ein Verfahren zur Zusammenhangsanalyse für digitales Bildma terial bekannt. Die Zusammenhangsanalyse unterscheidet sich von bekannten Methoden durch eine inkrementelle Vorgehensweise. In einem Durchlauf (single-pass) wird die Transformation eines Rasterbildes in eine Konturbeschreibung erreicht. Wobei für die Transformation lediglich ein Zwischenspeicher von zwei Bildzeilen benötigt wird. Nach Abarbeiten der letzten Bildzeile ist die symbolische Beschreibung bereits komplett, welche neben den Konturcodes auch Informationen über die Verschachtelung der Gebiete umfasst. Neben der Information über die Verschachtelung können optional weitere Merkmale wie Fläche und Umfang berechnet werden. Das Verfahren ist nicht nur auf binäre Bilddaten beschränkt, sondern lässt sich systematisch auf die Zusammenhangsanalyse von mehrwertigen Rasterbildern erweitern. Wobei der Rechenzeitaufwand für die Konturverfolgung im Wesentlichen durch die Anzahl der Ecken im Bild bestimmt ist.
  • Aus der Veröffentlichung "Ein Bildsegmentierer für die echtzeitnahe Verarbeitung", von C.Anderer, U.Thönnessen, M.F.Carlsohn und A.Klonz, Mustererkennung 1989, Springer-Verlag, Berlin, ist ein Bildverarbeitungsverfahren zur echtzeitnahen Segmentierung interessierender Objekte bekannt. Dabei handelt es sich um ein regionenbasiertes, zeilenorientiertes Segmentierungsverfahren, dessen Basis eine Binarisierung des Bildes mit einer Vielzahl von Grauwertschwellen ist. Insbesondere wird ein Bild mit einer einstellbaren Anzahl von Grauwertintervallen binarisiert, wobei ein Grauwertintervall im Intensitätsbereich zwischen [0, 255] liegt und durch eine untere sowie eine obere Schwelle definiert ist. Ein Grauwertintervall wird dabei derart gewählt, dass das vorhergehende Grauwertintervall eine Teilmenge des Nachfolgenden ist. Für die extrahierte(n) Binärfläche(n) des Objektes wird eine ikonisch/symbolische Beschreibung in Form eines Merkmalsvektors angelegt. Wird bei diesem Verfahren im Rahmen der Binarisierung der Abstand der Binarisierungsschwellen klein genug gewählt, so ist in der Regel gewährleistet, dass alle interessierenden Objekte durch die Binarisierung separiert werden.
  • Was jedoch bei Objekten mit starkem Kontrast dazu führt, dass diese mehrfach als nahezu gleiche Fläche mit einem ähnlichen Merkmalsvektor extrahiert werden (Mehrfachhypothesen). Diese Redundanz wird verfahrensmäßig dadurch verringert, dass Flächen eines Objektes mit nahezu "gleichem Aussehen" zusammengefasst werden und abschließend nur ein Merkmalsvektor als Ergebnis ausgegeben wird. Dies ist nur über einen mehrstufigen Zuordnungsprozess der Flächen aus benachbarten Grauwertintervallen und der Überprüfung des Kontextes "ähnlich" möglich. Der Kontext "Ähnlichkeit" ist dabei vom Benutzer über Regeln frei programmierbar, wobei sich die Regeln anhand einfacher Sprache formulieren lassen. Der mehrstufige Zuordnungsprozess lässt sich an das Datenmaterial verschiedenster Aufgabenstellungen adaptieren. Da das Verfahren durch den komplexen mehrstufigen Zuordnungsprozess erheblichen Verarbeitungsaufwand erfordert, wurde es für den echtzeitnahen Einsatz parallelisiert und als spezielle Hardware realisiert.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur lokal-adaptiven Segmentierung von Objekten in digitalem Bildmaterial zu schaffen, wobei das Verfahren ohne Parallelisierung mittels Standard Hardware betreibbar ist und sich durch hohe Robustheit bei gleichzeitig geringem Verarbeitungsaufwand auszeichnet.
  • Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur lokal-adaptiven Objektsegmentierung für digitales Bildmaterial bereitgestellt. Wobei das Verfahren darauf basiert, dass ein digitales Bild mittels mehrerer unterschiedlicher Binarisierungsschwellen binarisiert wird, so dass entsprechend mehrere Binärbilder entstehen. Innerhalb dieser einzelnen Binärbilder wird sodann eine Zusammenhangsanalyse durchgeführt, um binär zusammenhängende Gebiete als Objekthypothesen zu segmentieren. In einer erfinderischen weise werden bei dem Verfahren zur lokal-adaptiven Objektsegmentierung für digitales Bildmaterial zu allen segmentierten Objekthypothesen Merkmale in der Form von Grauwertvektoren sowie die dazugehörigen ROIs zwischengespeichert. Die Grauwertvektoren umfassen dabei die Intensitätswerte von Objekthypothesen in Graustufen, wobei die einzelnen Graustufen beispielsweise in der Form eines Zeilenvektors abgespeichert werden. Die ROIs werden ebenfalls als Vektoren abgespeichert, in welchen beispielweise die Position der linken oberen Ecke im Bild sowie die Höhe und Breite der ROI eingetragen sind. In Abhängigkeit der Schrittweite einzelner Binarisierungsschwellen kann es vorkommen, dass Mehrfachhypothesen segmentiert werden. Zur Beseitigung von Mehrfachhypothesen werden die zwischengespeicherten ROIs mit einem Clusterverfahren zusammengefasst. Im Anschluss an die Clusterung erfolgt innerhalb jedes Clusters eine Selektion einer einzigen ROI. Wobei sodann die dieser ROI zugeordnete Objekthypothese das zu segmentierende Objekt repräsentiert. Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Objekte somit robust erkannt und segmentiert, wobei Schwankungen der Hintergrundbeleuchtung aufgrund der adaptiven Gestaltung der Binarisierungsschwelle ausgeglichen werden. Der Rechenaufwand wird dabei durch den Clusterprozess so gering gehalten, dass das Verfahren unter Verwendung von Standard-Hardware betreibbar ist.
  • In einer gewinnbringenden Ausführungsform der Erfindung wird die Schrittweite zwischen den einzelnen Binarisierungsschwellen adaptiv gestaltet. Um den Verarbeitungsaufwand zu verringern, ist es dabei von großem Vorteil, den zu betrachtenden Grauwertebereich in Abhängigkeit der jeweiligen Anwendung einzuschränken. Bei den meisten Anwendungen ist es insbesondere nicht erforderlich die Randbereiche des Grauwertbereichs zu betrachten, so dass beispielsweise bei einer 8Bit Codierung der gesamte Grauwertebereich [0, 255] auf ein zu betrachtendes Grauwertintervall von z.B. [100, 200] eingeschränkt werden kann. Auch ist es denkbar, nicht nur die Randbereiche von der Betrachtung auszuschließen, und mehr als zwei Grauwertintervalle fest vorzugeben. Wobei die Binarisierungsschwelle ausgehend von der unteren Grenze des Grauwertebereichs beispielsweise mit einer fest vorgegebenen Schrittweite variiert wird, bis die obere Grenze des Grauwertebereichs erreicht ist. In einer weiteren gewinnbringenden Ausführungsform der Erfindung kann die Schrittweite der Binarisierungsschwelle auch derart gewählt sein, dass diese dynamisch angepasst wird. Dabei ist es beispielsweise denkbar, die Schrittweite in Abhängigkeit der Anzahl der segmentierten Objekthypothesen zu erhöhen bzw. zu verringern.
  • Die Segmentierung von Objekthypothesen erfolgt anhand der mittels der Binarisierungsschwellen erzeugten Binärbilder. Wobei beispielsweise eine Zusammenhangsanalyse mit dem Eingangs erwähnten single-pass Algorithmus für die schnelle Konturcodierung von Binärbildern durchgeführt wird. Zur Verringerung des Verarbeitungsaufwand ist es im Rahmen der Segmentierung von großem Vorteil, ein auf geometrischen Merkmalen basierendes Objektfilter heranzuziehen. Das geometrische Objektfilter bezieht sich dabei auf die Gestaltungsparameter der ROIs von zu segmentierenden Objekthypothesen. Beispielsweise werden als Parameter die minimale Breite/Höhe sowie die maximale Breite/Höhe für die ROIs von zu segmentierenden Objekthypothesen in Bildpunkten angegeben. Bei runden Objekten hingegen bietet es sich in vorteilhafter Weise an, den minimalen/maximalen Umfang sowie das minimale/maximale Höhen/Breitenverhältnis für die ROI von zu segmentierenden Objekten in Bildpunkten anzugeben. Ein weiterer großer Vorteil hinsichtlich der Reduzierung des Verarbeitungsaufwands besteht darin, im Rahmen der Zusammenhangsanalyse zusätzliche Auswahlparameter zu definieren, beispielsweise dahingehend ob ausschließlich helle oder dunkle Gebiete segmentiert werden sollen.
  • In besonders vorteilhafter Weise schließt sich der Segmentierung von Objekthypothesen eine Klassifikation an. Segmentierte Objekthypothesen werden dabei mittels eines Klassifikationsverfahrens verifiziert, um Falschhypothesen zu verwerfen. Hierzu werden wenigstens zwei Klassen definiert, eine Objektklasse für zu segmentierende Objekte und eine Klasse für zu verwerfende Falschhypothesen. In Abhängigkeit der jeweiligen Anwendung sind auch mehrere Objektklassen denkbar, wodurch mehrere Objekttypen unterschieden werden können. Klassifikationsverfahren wie beispielsweise die Polynomklassifikation oder die Support-Vektor-Machine (nach V. Vapnik), welche mit einer geringen Anzahl von Lernbeispielen auskommen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei Klassifikationsverfahren, welche auf dem Lernen aus Beispielen beruhen, wird zunächst für jede Klasse ein Satz von Lernbeispielen (Lernset) hinterlegt, wobei jedes Beispiel als Merkmalsvektor hinterlegt wird, beispielsweise in Form eines Grauwertvektors. Auf Grundlage des Lernsets erlernt der Klassifikator bei der Adaption die Abbildungsvorschrift, wie ein Merkmalsvektor auf einen Zielvektor einer Klasse abzubilden ist. Bei der Klassifikation wird der Merkmalsvektor, der die Objekthypothese beschreibt, anhand der zuvor adaptierten Abbildungsvorschrift sodann einer Klasse zugeordnet. Damit die Ergebnisse der Klassifikation vergleichbar sind bedarf es einer Normierung der Merkmalsvektoren. Deshalb ist es bei solchen Klassifikationsverfahren erforderlich die Objekthypothesen bevor diese in der Form eines Merkmalsvektors zwischengespeichert werden einer Größennormierung zu unterziehen. Die Größennormierung basiert dabei auf der Rasterung der Merkmalsvektoren, wobei dem Fachmann auf dem Gebiet der Bildverarbeitung die dazu nötigen Verfahren bekannt sind.
  • Wie bereits erwähnt werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die ROIs der Objekthypothesen mit einem Clusterverfahren zusammengefasst, um Mehrfachhypothesen beseitigen zu können. In der Schrift "Automatische Klassifikation" von Hans Herrmann Bock, veröffentlicht von "Vandenhoeck & Ruprecht, Göt tingen, 1974" werden hierfür geeignete theoretische und praktische Methoden zur Gruppierung und Strukturierung von Daten (Cluster-Analyse) beschrieben. Dort werden auch Agglomerative-Verfahren wie beispielsweise die Complete-Linkage-Methode beschrieben. Für die mit der Complete-Linkage-Methode zu betrachtenden Objekte wird eine Distanzmatrix vorgegeben, wobei es sich bei den Distanzen um die quadrierten euklidischen Distanzen zwischen einzelnen Objekten handelt.
  • In einer gewinnbringenden Ausführungsform der Erfindung wird für den Abstand zweier ROIs ein maximales Distanzmaß vorgegeben. Dabei entspricht die Dimension des maximalen Distanzmaßes der Dimension der ROIs. Beispielsweise wird ein mehrdimensionaler Vektor aufgespannt, indem als Parameter für die ROI die horizontale Lage des Schwerpunkts der ROI, die vertikale Lage des Schwerpunkts der ROI, die Höhe der ROI sowie deren Breite eingetragen sind.
  • Bei dem Verfahren werden sodann jeweils zwei ROIs miteinander verglichen. Sind zwischen beiden ROIs die Abstände im Bezug auf die einzelnen Dimensionen unterhalb der durch das maximale Distanzmaß vorgegebenen Schranken, so werden beide ROIs einem gemeinsamen Cluster zugeordnet. Es werden solange ROIs miteinander verglichen, bis alle ROIs Clustern zugeordnet sind. Einzelne ROIs können auch eigene Cluster bilden, falls diese mit keiner anderen ROI gemeinsam die für das Distanzmaß vorgegebene Schranken einhalten. Zur Verringerung des Verarbeitungsaufwands ist es vorteilhaft, die ROIs vor der Verarbeitung mit dem Clusterverfahren auf Grundlage einer ihrer Parameter vorher der Größe nach zu sortieren. Dies kann beispielsweise anhand des die horizontale Lage der Schwerpunkte der ROIs beschreibenden Parameters erfolgen.
  • Zur Beseitigung von Mehrfachhypothesen erfolgt im Anschluss an die Clusterung der ROIs innerhalb jedes Clusters eine Selektion einer einzigen ROI. Wobei der dieser ROI zugeordnete Grauwertvektor einer Objekthypothese entspricht und diese Ob jekthypothese sodann das zu segmentierende Objekt repräsentiert. Zur Selektion einer einzigen ROI innerhalb jedes Clusters wird hierbei nur ein Parameter der ROI, beispielsweise die horizontale Lage des Schwerpunkts der ROI, ausgewählt. Es wird diejenige ROI selektiert, deren ausgewählter Parameter dem Medianwert entspricht. Der dieser ROI zugeordnete Grauwertvektor repräsentiert sodann das zu erkennende Objekt. Auch ist es denkbar mehrere Parameter der ROI innerhalb desselben Clusters gleichzeitig zu betrachten. Vorzugsweise wird dann für jeden dieser Parameter zunächst der Mittelwert gebildet. Im Anschluss wird sodann für die Parameter der ROI nach der Least-Mean-Squares(LMS) Methode die Abweichung vom Mittelwert berechnet. Wobei diejenige Objekthypothese die derjenigen ROI, welche die geringste Abweichung vom Mittelwert aufweist, das zu erkennende Objekt repräsentiert.
  • In besonders vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren bei industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Beispielsweise gibt es im Rahmen der Qualitätskontrolle von Fertigungsprozessen eine große Anzahl an Prüfaufgaben, bei denen eine Objekterkennung oder eine Vollständigkeitskontrolle erforderlich ist. Eine weitere Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht bei der Umgebungserfassung in Fahrzeugen. Wobei im Rahmen der Umgebungserfassung beispielsweise eine automatische Verkehrszeichenerkennung erfolgt. Auch ist die Erfassung von vorausfahrenden oder nachfolgenden Fahrzeugen anhand eindeutiger Merkmale, wie beispielsweise deren Beleuchtungseinrichtung, denkbar. Wobei das erfindungsgemäße Verfahren deshalb besonders gut geeignet ist, da es Objektbezogen und mit adaptiver Binarisierungsschwelle arbeitet, wodurch es besonders robust gegen Schwankungen bei der Hintergrundbeleuchtung ist.

Claims (9)

  1. Verfahren zur lokal-adaptiven Objekterkennung für digitales Bildmaterial, wobei ein digitales Bild mittels mehrerer unterschiedlicher Binarisierungsschwellen binarisiert wird, so dass entsprechend mehrere Binärbilder entstehen, und wobei in diesen einzelnen Binärbildern eine Zusammenhangsanalyse durchgeführt wird, um binär zusammenhängende Gebiete als Objekthypothesen zu segmentieren, dadurch gekennzeichnet, dass zu allen segmentierten Objekthypothesen Merkmale in der Form von Grauwertvektoren sowie die dazugehörigen ROIs zwischengespeichert werden, dass zur Beseitigung von Mehrfachhypothesen eine Clusterung der ROIs durchgeführt wird, dass innerhalb jedes Clusters eine Selektion einer einzigen ROI erfolgt, und die dieser ROI zugeordnete Objekthypothese das zu erkennende Objekt repräsentiert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrittweite zwischen den einzelnen Binarisierungsschwellen dynamisch angepasst wird.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Segmentierung von Objekten ein auf geometrischen Merkmalen basierendes Objektfilter herangezogen wird, um den Verarbeitungsaufwand zu reduzieren.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass segmentierte Objekthypothesen mittels eines Klassifikationsverfahren verifiziert werden, um Falschhypothesen zu verwerfen.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines Clusters eine Selektion einer einzigen ROI erfolgt, deren zugeordneter Grauwertvektor eine Objekthypothese repräsentiert.
  6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Selektion der einzigen ROI innerhalb jedes Clusters der Medianwert eines Parameters der ROIs herangezogen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Selektion der einzigen ROI innerhalb jedes Clusters der LMS-Wert (Least-Mean-Squares) von wenigstens einem Parameter der ROI herangezogen wird.
  8. Verwendung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche, für industrielle Anwendungen, insbesondere zur Objekterkennung und Vollständigkeitskontrolle.
  9. Verwendung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche, für Anwendungen im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen, insbesondere zur Umgebungserfassung.
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