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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
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Bei Kraftfahrzeugen mit modernen
Verbrennungsmotoren, die im Mager- und Schichtladebetrieb einen
geringeren Kraftstoffverbrauch aufweisen, ist zur Erfüllung der
gesetzlichen Abgasvorschriften eine zusätzliche Nachbehandlung der
Abgase zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen notwendig. Bevorzugt
werden zur Lösung
dieses Problems NOx-Speicherkatalysatoren eingesetzt, zu deren Überwachung
NOx-Sensoren verwendet werden. Um eine hohe Emissionsstabilität des Motors
zu erreichen, ist eine möglichst
hohe Genauigkeit bei der Messung der NOx-Konzentration im Abgas,
insbesondere für
eine präzise
Regelung des Magerbetriebs und des Speicherzyklus des NOx-Katalysators erforderlich.
Aus der
EP 0892265
A1 ist in diesem Zusammenhang bereits ein Gas-Sensor für die Messung
von Gasoxiden bekannt, bei dem Abgas zur Messung in ein Doppel-Messkammersystem
geführt wird.
Die Messkammern weisen für
die Messung Nernst-Zellen auf. Während
in der ersten Messkammer Sauerstoffmoleküle dem Gasgemisch entzogen werden,
wird in der zweiten Messkammer das zu messende Gasoxid, beispielsweise
Stickoxid, in Stickstoff und Sauerstoff zerlegt. Eine an die erste Kammer
angelegte Pumpzellenspannung wird auf einen konstanten Wert geregelt,
der einer konstanten Sauerstoffkonzentration in dieser Kammer entspricht.
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Idealerweise zeigt das Ausgangssignal
eines NOx-Sensors exakt die tatsächliche
NOx-Konzentration des Abgases an. Insbesondere sollte ein NOx-Sensor
unter Bedingungen ohne NOx-Emission ein NOx-Signal = 0 liefern.
Dies ist beispielsweise von Bedeutung für die Regelung des Speicherzyklus und
für die
Diagnose eines NOx-Speicherkatalysators mit hoher Einspeicherfähigkeit
im Magerbetrieb, bei dem stromab des Speicherkatalysators bei nichtgeschädigtem Speicherkatalysator
keine NOx-Emissionen auftreten. Hierzu ist es bekannt, die Ausgangssignale
eines NOx-Sensors
zu korrigieren. So aus der
DE
19819462 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem die Ausgangssignale
eines NOx-Sensors mit Hilfe von in Kennfeldern abgelegten Korrekturwerten korrigiert
werden. Die Kennfelder sind insbesondere von der Sauerstoffkonzentration
und deren Änderungsrate
im Abgas sowie von der Temperatur des Sensors sowie des Abgases
abhängig.
Der Meßwert der
NOx-Konzentration
wird hierbei mit einem mulitplikativen Korrekturwert und einem additiven
Korrekturwert korrigiert.
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Eine weitere Möglichkeit der genaueren Bestimmung
einer NOx-Konzentration ist in der Offenlegungsschrift
DE 199 46 628 beschrieben. Unter
definierten Betriebsbedingungen wird für einen vorgebbaren Zeitpunkt
das NOx-Signal eines Sensors erfasst und mit einem vorgebbaren Sollverlauf
verglichen. Aus der Abweichung des Verlaufs wird eine Kontrollgröße ermittelt
und mit einem Schwellwert verglichen und ein Hinweis auf die Funktionsfähigkeit eines
NOx-Speicherkatalysators
abgeleitet. Weiterhin ist aus der Offenlegungsschrift
DE 44 41 432 bekannt, das Verhalten
von Katalysator und Lambdasonde zu untersuchen, indem eine gezielte
Variation der Schadstoffkonzentration vorgenommen wird und das korrespondierende
Signal einer dem Katalysator nachgeschaltete Abgassonde bewertet
wird.
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In der Offenlegungsschrift
DE 199 26 139 wird eine
Kalibrierung einer Ausgangskennlinie eines NOx-Sensors vorgeschlagen.
Es wird ein Kalibrierungspunkt mit einer im wesentlichen bekannten NOx-Konzentration
ermittelt, der dem Minimum des NOx-Wertes nach einer Regeneration
des Speicherkatalysators entspricht. Alternativ kann ein Wert aus einem
Kennfeld als Referenz ausgelesen werden.
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Auch in der gattungsbildenden Offenlegungsschrift
DE 199 11 664 wird eine
Kalibrierung der Kennliniensteigung sowie des sogenannten Offset-Wertes
einer Ausgangskennlinie eines NOx-Sensors vorgeschlagen. Hierzu
wird ein Kalibrierungspunkt ermittelt, an dem von einer bekannten NOx-Konzentration
im Abgas, vorzugsweise zwischen 0 und 5 ppm, ausgegangen werden
kann, wie etwa in einer Schubabschaltphase der Brennkraftmaschine
oder im Leerlauf nach der Regenerierung eines NOx-Speicherkatalysators.
Bei der Bestimmung der Kennliniensteigung ist eine On-Bord-Diagnose
in einem Fahrzeug mit hinreichender Genauigkeit jedoch schwierig.
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Nachteilig an dem bekannten Stand
der Technik ist, dass Serienstreuungen im Ansprechverhalten des
Sensors nur mit großem
Aufwand korrigiert werden können.
Ferner sind dynamische Abweichungen des NOx-Signals von dem exakten
Messwert, die aus nichtstationären
Fluktuationen des Sensor-Regelzustandes resultieren, nicht mit hinreichender
Genauigkeit darstellbar. Erschwert wird die Analyse durch Querempfindlichkeiten
der verwendeten Sensoren, die z.T. erhebliche Messfehler verursachen
können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist daher die Schaffung eines Verfahrens, mit dem die Genauigkeit
mit der die NOx-Konzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine
ermittelt wird, erhöht
werden kann, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
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Gemäß der Erfindung wird ein Sensor-Signal des
NOx-Sensors überwacht
und in Abhängigkeit von
Betriebsparametern auf Plausibilität untersucht.
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In einer besonders günstigen
Ausgestaltung wird eine Aktivität
des NOx-Sensorsignals
bestimmt, ein die Größe der Aktivität charakterisierender
Kennwert gebildet und in Abhängigkeit
von Betriebsparametern der Kennwert des NOx-Signals bewertet. Bei unplausiblem NOx-Signal
wird bevorzugt ein korrigiertes Signal verwendet.
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Eine besonders einfache Möglichkeit
zur Berücksichtigung
von Sauerstoffkonzentrationsfluktutationen, welche das NOx-Signal
beeinflussen können, besteht
in der Verwendung von Lambdawertsignalen, die vom NOx-Sensor selbst
zur Verfügung
gestellt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben,
aus dem sich auch unabhängig
von der Zusammenfassung in den Patentansprüchen weitere Merkmale, Einzelheiten
und Vorteile der Erfindung ergeben.
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Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Brennkraftmaschine mit zugeordneter Abgasanlage,
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2 einen
NOx-Sensor,
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3 das
Ausgangssignal eines NOx-Sensors in Abhängigkeit der NOx-Konzentration mit
Offset-Anteil und Gain.
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1 zeigt
zur Veranschaulichung verschiedener Einbaulagen von NOx-Sensoren
in schematischer Darstellung eine Brennkraftmaschine 1,
beispielsweise ein magerlauffähiger
Ottomotor oder eine Dieselbrennkraftmaschine, mit einer Abgasanlage 2 und
einem Motorsteuergerät 3,
vorzugsweise zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs. Die Brennkraftmaschine 1 weist
eine Anzahl von Zylinderbänken 4 auf (entsprechende
Komponenten sind nur mit einem Bezugszeichen versehen), denen jeweils
ein eigener Abgaspfad 5 nachgeschaltet ist. In der Abgasanlage 2 ist
zur Konvertierung von schädlichen
oder unerwünschten
Komponenten des Abgases in andere Komponenten eine Abgasreinigungsvorrichtung
mit einem Vorkatalysator 6 und einem Hauptkatalysator 7 angeordnet.
Der Vorkatalysator 6 ist als 3-Wege-Katalysator und der Hauptkatalysator 7 als NOx-Speicherkatalysator
ausgebildet. Stromabwärts der
Zylinderbänke 4 sind
in den Abgaspfaden 5 NOx-Sensoren 8 angeordnet,
mit denen die NOx-Konzentration des durch die Abgasanlage 2 geführten Abgases
der Brennkraftmaschine 1 gemessen werden kann. Stromaufwärts des
Vorkatalysators 6 ist zudem ein weiterer NOx-Sensor 8' angeordnet.
In einem Bereich der Abgasanlage 2 zwischen dem Vorkatalysator 6 und
dem Hauptkatalysator 7, stromabwärts des Vorkatalysators 6 und
stromaufwärts
des Hauptkatalysators 7, ist ein weiterer NOx-Sensor 9 angeordnet.
Ein weiterer NOx-Sensor 10 ist stromabwärts des Hauptkatalysators 7 in
der Abgasanlage 2 angeordnet. Es versteht sich von selbst,
dass bei einer Abgasreinigungsvorrichtung mit mehreren Teilen, Sensoren
stromauf oder stromab der jeweiligen Teile angeordnet sein können.
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Zusätzlich zu den erwähnten Sensoren
sind stromaufwärts
und stromabwärts
des Vorkatalysators 6 und stromaufwärts des Hauptkatalysators 7 Lambda-Sonden 11 bzw. 12 sowie
zur Ermittlung der Betriebstemperatur der Katalysatoreinrichtungen
Temperatursensoren 13, 13' vorgesehen. Es versteht sich von
selbst, dass alternativ oder zusätzlich
weitere Temperatursensoren zur Messung der Betriebstemperatur der
Abgasreinigungsvorrichtung oder von Teilen dieser vorgesehen sein
können.
Zur Abgasrückführung weist
die Brennkraftmaschine 1 eine Abgasrückführeinrichtung 14 mit
einem steuerbaren Ventil 15 auf.
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Das Motorsteuergerät 3 erfasst
in an sich bekannter Weise über
nicht dargestellte weitere Sensoren Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 1, wie
beispielsweise Drosselklappenstellung, Abgasrückführungsrate, Zündzeitpunkt,
Einspritzzeitpunkt von Vor- / Haupt- / Nacheinspritzungen, Einspritzdruck,
Tumble-Klappenstellung, Ladedruck, Phasensteller der Nockenwelle,
Drehzahl, Fahrpedalstellung, Last, Fahrgeschwindigkeit und dergleichen, und
kann diese über
(nicht dargestellte) Stellglieder gegebenenfalls beeinflussen, wobei
zur Kommunikation zwischen dem Motorsteuergerät 3 und den Sensoren
bzw. Stellgliedern ein Kabelsystem 14 oder dergleichen
vorgesehen ist. Ferner umfasst das Motorsteuergerät 3 eine
Lambda-Regeleinrichtung
zur Regelung der Sauerstoffkonzentration im Abgas bzw. des Lambda-Werts.
Das Motorsteuergerät 3 erhält von den
NOx-Sensoren NOx-Signale mit denen die NOx-Rohemissionen der Brennkraftmaschine 1 bzw. die
NOx-Konzentration
stromabwärts
der Katalysatoreinrichtungen 6 und/oder 7 ermittelt
werden können.
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Der NOx-Speicherkatalysator 7 wird üblicherweise
in einem Speicherzyklus betrieben, der zumindest einen Adsorptionsmodus
und einen Regenerationsmodus umfasst. Die adsorptive Speicherung
erfolgt dabei bei einem Lambda-Wert >1, die Ausspeicherung zu einem späteren Zeitpunkt
bei einem Lambda-Wert <1
oder =1.
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Der in 2 dargestellte
NOx-Sensor 20 zur Messung der NOx-Konzentration im Abgas
besteht aus einer Keramik 30 und ist als Doppelkammersensor
mit einer ersten und zweiten Messkammer 22, 26 ausgebildet. Über eine
Diffusionsbarriere 23 kann ein Teil des Abgases mit NOx-,
O2- und weiteren Komponenten die erste Messkammer 22 erreichen.
Die Messkammer 22 weist eine nach dem Nernst-Prinzip arbeitende
Sauerstoff-Messpumpzelle 21 mit Pumpelektroden P1 auf.
Mittels letzterer kann der Sauerstoffgehalt in der Messkammer 22 verändert werden. Über eine
weitere Diffusionsbarriere 25 gelangt Abgas in die zweite
Messkammer 26. Diese weist eine ebenfalls nach dem Nernst-Prinzip
arbeitende NOx-Messpumpzelle 27 mit
Pumpelektroden P2 auf. Die im Abgas enthaltenen Stickoxide werden
durch ein spezielles Material der inneren P2-Elektroden katalytisch
in die Komponenten N2 und O2 zerlegt. Zur Kalibrierung des Systems
wird eine O2-Referenzzelle 24 mit Elektroden P3 verwendet.
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An die Sauerstoff-Messpumpzelle 21 wird eine
Pumpspannung UVS angelegt. Der Strom ICP wird so geregelt, dass
ein konstanter, vorzugsweise stöchiometrischer
Wert der Sauerstoff-Konzentration in der ersten Messkammer 22 resultiert.
Aus dem Pumpstrom IP1 wird ein Breitband-Lambdawert UO2 berechnet.
Die Spannung UVP entspricht einem Lambdasprungsignal. Über den
Pumpzellenstrom IP2 der Messkammer 26 kann ein der NOx-Konzentration
im Abgas entsprechendes Spannungssignal UNOX ermittelt werden.
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Um eine für eine NOx -Messung erforderliche
Mindesttemperatur von z.B. 740 Grad zu gewährleisten, weist der NOx-Sensor 20 Heizelemente 28 auf,
denen eine Heizspannung UH von einer nicht dargestellten Heizungseinrichtung
zugeführt
wird. ist. Eine zugeordnete, nicht dargestellte Temperatur-Messeinrichtung
gibt ein Temperatursignal ab, aus dem die NOx-Sensortemperatur ermittelbar
wird.
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Die Einregelung der Sauerstoffmesspumpzelle 21 erfolgt
typischerweise über
kürzere
Zeiten (<= 1 sec)
als die der NOx-Messpumpzelle 27 (3–4 sec). Dabei hängt das
NOx-Signal von vielen Einflussgrößen wie
beispielsweise Temperaturschwankungen am Sensor, stationärer Gasdruck
am Sensor, Sauerstoffkonzentration, NH3-Emission oder dergleichen
ab. Der Effekt dieser Einflussgrößen kann
in an sich bekannter Weise kompensiert werden, sobald es sich um
stationäre
Störungen
handelt. Jedoch können
die durch nicht stationäre
Störungen
oder Fluktuationen erzeugten Abweichungen des NOx-Signals vom exakten
Messwert kurzzeitig größer sein
als die durch stationäre
Störungen
bewirkten, da bei diesen dynamischen Vorgängen die Sauerstoffmesspumpzelle 21 und
die NOx-Messpumpzelle 27 nicht ins Gleichgewicht eingeregelt
sind. Nicht stationäre
Fluktuationen des Sensor-Regelzustandes werden vor allem durch Fluktuationen
in der Abgaszusammensetzung bewirkt. Weitere den Sensor-Regelzustand beeinflussende
Größen sind
vor allem die Abgasgeschwindigkeit in Sensornähe, die Sensortemperatur und
die Abgastemperatur. Da der Sauerstoffzustrom ICP der Sauerstoffmesspumpzelle 21 als
Integral des Potentialgefälles über die
gesamte Zelle eingestellt wird, kann es im Falle dynamischer Änderungen
der Abgaszusammensetzung, insbesondere bei Änderungen in der Sauerstoffkonzentration
in der Zelle zu gegenüber
dem Regel-Sollwert
höheren
oder niedrigeren Sauerstoffdurchlässen in die NOx-Messpumpzelle 27 kommen.
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Das NOx-Signal bekannter NOx-Sensoren weist
einen Offset-Anteil und einen weiteren Anteil auf, der sich, unter
Vernachlässigung
sonstiger Quereinflüsse
in Abhängigkeit
einer NOx-Konzentration ergibt, wie in 3 dargestellt ist. Der Offset-Anteil OS entspricht
dem Achsenabschnitt des Ausgangssignals Sout,
welches dem Spannungssignal UNOX entspricht. Die Steigung des Ausgangssignals über der
NOx-Konzentration im Punkt K, im folgenden als Gain bezeichnet,
welches im interessierenden Bereich im wesentlichen linear verläuft, spiegelt
die Aktivität
des NOx-Sensors, d. h. die Änderung
des NOx-Sensorsignals bei einer Änderung
der NOx-Konzentration im Abgas, wieder. In einem linearen Bereich
lässt sich
aus der Aktivität
der Gain des NOx-Sensors ermitteln.
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Bei Alterung des NOx-Sensors oder
im Falle eines Defektes können
sich Änderungen
in der dargestellten Charakteristik ergeben, die zu einem deutlich
von der Realität
abweichenden NOx-Signal führen.
Weiterhin wird die Charakteristik durch Querempfindlichkeiten des
NOx-Sensors beeinflusst. So sind z.B. bei einer On-Bord-Diagnose
Einflüsse,
die die Zusammensetzung des Abgases betreffen, unvermeidlich, insbesondere
beim Auftreten von NH3, welches bei fetten
Gemischzuständen
in den Katalysatoren 6, 7 entstehen kann und im
Sensor 20 dann zu NOx umgesetzt und detektiert wird. Ebenso
treten dynamische Änderungen
der Sauerstoffkonzentration auf, die eine vorübergehend instationäre Pumpleistung
der Sauerstoff-Messpumpzelle 21 bewirken. Diese führen zu
einer Veränderung
des Sollwertes von Sauerstoff, der in die NOx-Messkammer 26 gelangt
und der dort fälschlicherweise
als NOx detektiert wird.
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Erfindungsgemäß wird das NOx-Signal von zumindest
einem der NOx-Sensoren 8, 8', 9, 10, 20 überwacht
und auf Plausibilität
untersucht. Hierzu weist das Motorsteuergerät 3 eine Steuereinheit 3a auf,
welches die NOx-Signale in Abhängigkeit
von Betriebsparametern bewertet. Vorzugsweise wird eine Aktivität des NOx-Sensorsignals
bestimmt und ein die Größe der Aktivität charakterisierender
Kennwert gebildet. In Abhängigkeit
von Betriebsparametern wird der Kennwert des NOx-Signals bewertet, und
bei unplausiblem Kennwert wird ein Fehlersignal erzeugt. Günstig ist,
zumindest den NOx-Sensor 10 stromab des Hauptkatalysators 7 zur
Plausibilitätsbetrachtung
heranzuziehen.
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Die Untersuchung der Plausibilität erfolgt vorzugsweise
in Abhängigkeit
von Grössen,
die Einflüsse
auf das NOx-Signal beschreiben, wie etwa Betriebspunkte der Brennkraftmaschine 1.
Eine weitere Einflussgrösse,
die das Messsignal beeinflusst, ist eine Menge NOx am Einbauort
des NOx-Sensors 8, 8', 9, 10, 20,
beispielsweise in Abhängigkeit
eines an anderer Stelle ermittelten Katalysatorzustandswerts.
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Die Aktivität des NOx-Signals kann z.B. durch
an sich bekannte statistische mathematische Verfahren ausgewertet
werden, bei denen ein Kennwert für
die Aktivität
des NOx-Signals bestimmt wird. Bevorzugt sind solche statistischen
mathematischen Verfahren, den denen das NOx-Signal einer Filterung unterzogen
wird, um ein Signal mit reduzierten Fluktuationen zu gewinnen. Vorzugsweise
wird eine Tiefpassfilterung verwendet, die höher frequente Fluktuationen
im NOx-Signal beseitigt. Insbesondere kann ein gleitender Mittelwert
gebildet werden, bei dem die Werte des Signals mit reduzierten Fluktuationen nach
folgender Rechenvorschrift iterativ bestimmt werden: aktueller ausgegebener
Wert = vorheriger ausgegebener Wert + (aktueller NOx-Signalwert – vorheriger
ausgegebener Wert) *F, F = Filterfaktor. Bei einem Filterfaktor
F nahe 1 wird der jeweilige aktuelle NOx-Signalwert kaum gefiltert. Bei stärkeren Fluktuationen
wird ein kleinerer Filterfaktor gewählt, der eine stärkere Glättung des
NOx-Signals bewirkt. Bei den für
die Bildung des Mittelwertes verwendeten NOx-Signalwerten kann es
sich um NOx-Signalwerte eines
vorgegebenen Zeitintervalls der um NOx-Signalwerte, der die gleichen
oder ähnlichen
Betriebsparameterwerten zugeordnet sind, handeln. Der Kennwert für die Aktivität des NOx-Signals
ergibt sich dann aus dem Mittelwert. Reagiert das NOx-Signal kaum,
d.h. ist der Gain gering, entspricht dem ein niedriger Aktivitätswert.
Ist der Gain stark vergrößert, entspricht
dem ein hoher Aktivitätswert.
Ergeben die Einflussfaktoren jedoch, dass die Aktivität des NOx-Signals
gering sein sollte, wird ein vergrößerter Gain als Fehler erkannt.
Der Aktivitätswert
kann daher zur Plausibilisierung des NOx-Signals und damit zu seiner
Diagnose herangezogen werden.
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Vorzugsweise wird zur Überwachung
der Aktivität
des NOx-Signals ein Modell verwendet, welches ein erwartetes Verhalten
von Brennkraftmaschine und Abgassystem und damit ein entsprechendes Verhalten
des NOx-Signals beinhaltet.
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Die jeweiligen Werte der Betriebsparameter der
Brennkraftmaschine 1 und/oder des Fahrzeugs, welches von
der Brennkraftmaschine 1 angetrieben wird, lassen jeweils
eine bestimmte Änderung
der Abgaszusammensetzung und Abgasmenge erwarten, die ein entsprechendes
NOx-Signal ergeben sollten. Bevorzugt erfolgt die Plausibilitätsbetrachtung
bei Betriebszuständen
mit verstärkt
auftretenden dynamischen Sauerstoffkonzentrationsfluktuationen und/oder
bei Betriebszuständen
mit einer erhöhten
Ammoniakkonzentration im Abgas und/oder in Abhängigkeit von einem NOx-Katalysatorzustandswert.
Zur Erfassung der Sauerstoffkonzentrationsfluktuationen kann ein
Lambdawertsignal, vorzugsweise ein Zweipunkt- und/oder ein Breitbandlambdasignal
des NOx-Sensors 8, 8', 9, 10, 20 verwendet
werden.
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Durch dynamische Sauerstoffkonzentrationsfluktuationen,
Betriebszustände
mit einer erhöhten
Ammoniakkonzentration im Abgas und/oder einem verschlechterten NOx-Katalysatorzustand
sind erhöhte
Werte des NOx-Signals zu erwarten. Werden diese von Steuereinheit 3a registriert,
so wird das NOx-Signal als plausibel bewertet. Wird unter den genannten
Bedingungen kein erhöhter
Wert des NOx-Signals
registriert, so wird das NOx-Signal als unplausibel bewertet. Nach
der Registrierung von derartigen unplausiblen Werten des NOx-Signals kann
für ein
vorgegebenes Zeitintervall das betreffende NOx-Signal für die Motorsteuerung
außer
Betracht gelassen werden und/oder durch ein korrigiertes Signal
ersetzt werden.
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Ein fehlerhafter NOx-Sensor 8, 8', 9, 10, 20 kann
leicht erkannt werden, wenn, bei mehreren vorhandenen NOx-Sensoren 8, 8', 9, 10, 20,
das Verhalten der einzelnen Sensoren 8, 8', 9, 10, 20 untereinander
verglichen wird. Verhalten sich alle gleich unplausibel, so kann
dies zur Beurteilung eines möglichen
Fehlerzustands eines der Katalysatoren 6, 7 herangezogen
werden.
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Wird ein zu großer oder zu geringer Gain gemessen,
und ist dieser Wert unplausibel, kann statt dem gemessenen unplausiblen
NOx-Signal ein Wert vorgegeben werden, der um einen gewünschten Faktor
verkleinert bzw. vergrößert ist.
Besonders zweckmäßig ist,
das NOx-Signal in Abhängigkeit
von dem Katalysatorzustandswert zu korrigieren. Ebenso kann ein
Fehlersignal erzeugt und im Motorsteuergerät 3 verarbeitet werden.
Zweckmäßigerweise
können
bei mehrmaligem hintereinander folgenden Auftreten eines unplausiblen
NOx-Signals im Motorsteuergerät 3 Informationen
hinterlegt werden, dass der NOx-Sensor 8, 8', 9, 10, 20 und/oder
die Katalysatoren 6, 7 auf ihre Funktion überprüft werden
sollten.