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FACHGEBIET DER ERFINDUNG UND
STAND DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren für eine Anti-Konstriktionssteuerung
nach dem Oberbegriff von Anspruch 6. Die Erfindung betrifft ferner
ein Computerprogramm nach dem Oberbegriff von Anspruch 11 und ein
Medium zur Datenspeicherung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 12.
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Es ist bekannte Praxis Überschussgas-Begrenzungseinrichtungen
in Verbindung mit Einspritzsystemen für Verbrennungsmotoren zu verwenden. Überschussgas-Begrenzungseinrichtungen
setzen eine obere Grenze für
die Menge an in einen Verbrennungsmotor pro Arbeitszyklus einspritzbarem Kraftstoff
fest. Diese Grenze wird auf Grundlage eines Ladedrucks festgesetzt,
der in dem Motor auftritt und der mittels eines Ladedrucksensors
gemessen wird. Der Zweck liegt darin, sicherzustellen, dass hinreichend
viel Sauerstoff für
eine effektive Verbrennung des Kraftstoffs vorhanden ist, während gleichzeitig
das Auftreten von Überschussgasen,
die keiner vollständigen
Verbrennung unterzogen wurden, begrenzt wird. Das Ergebnis liegt
nicht nur darin, einen sichtbaren Vorteil bei der Minimierung des
Risikos einer Abgasemission von dem Fahrzeug zu erreichen, sondern
auch in dem ökologischen
Vorteil eines geringeren Kohlenmonoxidgehalts in den Abgasen.
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Es kommt gelegentlich vor, dass der
Ladedrucksensor durch Verschmutzung blockiert ist mit der Folge,
dass er einen geringeren Ladedruck als den tatsächlichen Ladedruck anzeigt.
Das Auftreten von Undichtigkeiten beispielsweise an Einlassrohren des
Einspritzsystems kann auch den Ladedruck reduzieren. In solchen
Fällen
führt die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
zu einem nicht korrekten Grenzwert bezüglich der maximal zulässigen Menge
an Kraftstoff, was dazu führt,
dass die Motorleistung sehr gering wird. Dies bedeutet, dass der Motor
nicht genutzt werden kann, bis das Problem beseitigt wurde. Wenn
der Motor beispielsweise in einem Fahrzeug angeordnet ist, kann
das Fahrzeug deshalb nicht betrieben werden und es kann mit Problemen
verbunden sein, das Fahrzeug zu einer Werkstatt zu bewegen. Ferner
kann es schwer sein, zu erkennen, dass der Fehler beispielsweise
aufgrund einer Blockierung des Ladedrucksensors auftritt.
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ABRISS DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
liegt darin, eine Anti-Konstriktionssteuerung für die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
bereitzustellen, so dass die vorstehend genannten Probleme gelöst werden,
durch welche eine Blockierung des Ladedrucksensors oder eine Undichtigkeit
des Einlassrohres den Motor in einen neutralen Zustand mit anhaltend
geringer Motorleistung aufgrund eines falsch oder richtig gemessenen
niedrigen Ladedrucks halten.
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Diese Aufgabe wird mit der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
gemäß der Einleitung gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Anti-Konstriktionsvorrichtung aufweist, die
dazu ausgebildet ist, dass sie der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
das Auftreten eines Ersatzladedrucks signalisiert, der höher als
der gemessene Ladedruck ist, wenn die Differenz zwischen einer erforderlichen
Menge an Kraftstoff pro Arbeitszyklus und einer eingespritzten Menge
an Kraftstoff pro Arbeitszyklus während einer bestimmten Zeit
größer war
als eine bestimmte Menge, während
der von dem Ladedrucksensor gemessene Ladedruck zu derselben Zeit
unter einem bestimmten Referenzdruck lag. Wenn die Überschussgasanordnung
annimmt, dass ein höherer
Ladedruck vorliegt, so führt
dies dazu, dass die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung ein
Anwachsen der Menge an Kraftstoff pro Arbeitszyklus zulässt. Dies
vergrößert die
von dem Motor bereitgestellte Leistung, mit welcher der Motor arbeitet.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Anti-Konstriktionsvorrichtung dazu ausgebildet, der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
zu signalisieren, dass ein bestimmter Ersatzladedruck vorliegt.
Wenn das Problem auf einem blockierten Ladedrucksensor beruht, liegt
wahrscheinlich ein ausreichend hoher Ladedruck im Motor vor, wohingegen
dann, wenn der Lufteinlass eine Undichtigkeit aufweist ist, der
Ladedruck niedriger sein wird. Im erstgenannten Fall kann der Ersatzladedruck
relativ hoch angesetzt werden, ohne Probleme zu verursachen, wohingegen
im letztgenannten Fall der Ersatzladedruck moderat gehalten werden
muss, um ein Einspritzen von zu viel Kraftstoff zu vermeiden, so dass
eine vollständige
Verbrennung erreicht werden kann, was zu schwarzem Abgas führt. Das
Angeben eines spezifischen Ladedrucks macht es möglich, einen Ersatzladedruck
anzugeben, der für
beide dieser Situationen geeignet ist.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
wird der Referenzdruck auf den vorherrschenden atmosphärischen
Druck eingestellt. Dies bedeutet, dass die Vorrichtung in derselben
Art und Weise arbeiten wird, unabhängig von der Höhe des Fahrzeugs über dem
Meeresspiegel und unabhängig
von den vorherrschenden Wetterkonditionen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
ein Mittel zum Verfolgen von Fehlern, die den Ladedrucksensor oder
den Lufteinlass des Einspritzsystems betreffen. Dieses Mittel ist
dazu ausgebildet, ein Fehlersignal zu erzeugen, wenn ein bezüglich eines
Arbeitszyklus gemessener Ladedruck wesentlich niedriger als ein
Verifikations-Ladedruck
ist, der für
den Arbeitszyklus von dem Fehlerverfolgungsmittel auf Grundlage
eines Berechnungsmodells berechnet wurde, das die Motordrehzahl
und eine in den Motor eingespritzte Menge an Kraftstoff berücksichtigt.
Eine Fehlerhaftigkeit des Ladedrucksensors oder von Lufteinlassrohren wird
somit erheblich einfacher erfasst, als ohne das vorstehend genannte
Fehlerverfolgungsmittel. Eine Verifikation des Zustands des Ladedrucksensors
und des Lufteinlasses ist prinzipiell bei jedem Arbeitszyklus möglich, was
bedeutet, dass das Verfahren als ein kontinuierliches Verfahren
angesehen werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung erfasst das Berechnungsmodell zum Berechnen eines Verifikations-Ladedrucks
eine Beziehung mit wenigstens einer der folgenden Größen: Motortemperatur,
Kurbelwinkelposition relativ zu einem Referenzwinkel zu Beginn der
Einspritzung von Kraftstoff, und Zeitfilterung des Verifikations-Ladedrucks.
Ein Berechnungsmodell, das die oben genannten Verfeinerungen umfasst,
stellt eine zuverlässige
Abschätzung
des Ladedrucks bereit. Der Zeitfilter umfasst einen Zeitfilter erster
Ordnung, der aus Motorsimulationen oder aus Experimenten mit echten
Motoren bezüglich
einer Sprungantwort auf Leistungsmobilisierungsänderungen abgeschätzt wird. Es
besteht somit kein Risiko, dass das Fehlerverfolgungsmittel falsche
Ergebnisse aufgrund von Zeitfaktoren liefert.
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Die Aufgabe wird auch mit dem in
der Einleitung angegebenen Verfahren erreicht, welches gekennzeichnet
ist durch:
- – eine Messung der Differenz
zwischen einer Sollmenge an Kraftstoff und einer eingespritzten
Menge an Kraftstoff,
- – einer
Messung eines Ladedrucks und
- – einer
Signalisierung an die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung,
dass der Ladedruck durch einen Ersatzladedruck ersetzt wurde, der
größer als der
gemessene Ladedruck ist, wenn die Größe der Differenz während einer
bestimmten Zeit einen bestimmten Wert überschritten hat, während der
Ladedruck gleichzeitig unterhalb eines bestimmten Referenzladedrucks
war.
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Das Signalisieren an die Überschussgas-Anordnung
zur Annahme eines höheren
anliegenden Ladedrucks führt
dazu, dass die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
ein Anwachsen der Menge an Kraftstoff pro Arbeitszyklus zulässt. Dies
erhöht
die von dem Motor entwickelte Leistung, mit welcher der Motor arbeitet.
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Die Aufgabe wird ferner mit einem
in der Einleitung angegebenen Computerprogramm gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine Software zur Implementierung
des Verfahrens gemäß der vorangehenden
Beschreibung umfasst.
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Die Aufgabe wird auch mittels eines
in der Einleitung angegebenen Speichermediums gelöst, auf
welchem ein Computerprogramm gespeichert ist, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es eine Software zur Implementierung des Verfahrens gemäß der vorangehenden
Beschreibung umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung wird nun
detaillierter mit Bezug auf verschiedene Ausführungsformen beschrieben, die
als Beispiele mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen herangezogen
werden.
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1 stellt
schematisch einen Aufbau eines Teils eines Motors dar, der eine Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
mit einer Anti-Konstriktionsvorrichtung gemäß der Erfindung aufweist,
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2 stellt
schematisch ein Flussdiagramm eines dynamischen Berechnungsmodells
für einen Verifikations-Ladedruck
dar, und
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3 stellt
schematisch ein Flussdiagramm des Verfahrens gemäß der Erfindung dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
VERSCHIEDENER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
DER ERFINDUNG
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1 stellt
einen Teil eines Verbrennungsmotors dar, der einen Zylinder 1 umfasst,
in dem sich ein Kolben 2 in vertikaler Richtung entlang
des Zylinders 1 bewegen kann. Der Kolben 2 ist
mit einer Kurbelwelle 3 über eine Verbindungsstange 4 verbunden.
Der Motor umfasst ferner einen Zylinderkopf 5. Der Zylinderkopf 5 ist
mit einem Einspritzsystem 6 verbunden, das nicht nur einen
Lufteinlass 7 aufweist, der zum Fördern von Luft zu dem Zylinderkopf 5 ausgebildet
ist, sondern auch einen Kraftstoffseinlass 8 aufweist,
der zum Fördern
von Kraftstoff zu dem Zylinderkopf 5 ausgebildet ist. Das
Einspritzsystem 6 umfasst ferner ein Ladedruck-Festlegemittel 9, das
dem Lufteinlass 7 zugeordnet ist und das einen Ladedruck
in dem Zylinderkopf 5 festlegt. Gemäß bereits bekannter und nicht
beschränkender
Standardausführungen
umfasst das Ladedruck-Festlegemittel 9 entweder einen Kompressor,
der im Normalfall mit der Kurbelwelle 3 verbunden ist,
oder ein Gebläse,
das von den Abgasen des Motors angetrieben wird (sogenannter Turbo).
Das Einspritzsystem 6 umfasst auch ein Kraftstoff-Abgabemittel 10,
das dem Kraftstoff-Einlass 8 zugeordnet ist, und das dazu
ausgebildet ist, dem Zylinderkopf 5 eine Menge an Kraftstoff
zuzuführen,
die von einem Signal abhängt,
das der Menge an Kraftstoff entspricht, die über ein von dem Fahrer betätigbares
Gaspedal 11 angefordert wird.
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Der Zylinderkopf 5 umfasst
einen Ladedrucksensor 12, der derart angeordnet ist, dass
er den in dem Zylinderkopf 5 vorherrschenden Ladedruck misst.
Der Motor umfasst eine Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13,
die die von dem Kraftstoff-Abgabemittel 10 abgegebene
Menge an Kraftstoff auf eine maximale Menge an Kraftstoff pro Arbeitszyklus
auf Grundlage des gemessenen Ladedrucks begrenzt. Dies bedeutet,
dass immer ausreichend Sauerstoff in dem Zylinderkopf 5 vorhanden ist,
um eine gute Verbrennung des Kraftstoffs zu erreichen und um dadurch
das Auftreten von Abgasrauch, Kohlenmonoxid und anderen organischen Rückständen zu
reduzieren.
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Um eine Situation zu vermeiden, in
welcher ein fehlerhaft arbeitender Ladedrucksensor oder ein fehlerhaft
funktionierender Lufteinlass einen neutralen Betriebszustand bewirkt,
wie vorstehend beschrieben, umfasst die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
eine Anti-Konstriktionsvorrichtung 14 (hier zugunsten der
Klarheit außerhalb
der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 dargestellt), die
mit dem Gaspedal 11 und dem Ladedrucksensor 12 verbunden
ist. Wenn die von dem Fahrer über
das Gaspedal 11 angeforderte Menge an Kraftstoff für eine be stimmte
Zeit die in dem Zylinderkopf 5 durch das Kraftstoff-Abgabemittel 10 eingespritzte
Menge an Kraftstoff um eine spezifizierte Menge überschritten hat, signalisiert
die Anti-Konstriktionsvorrichtung 14 der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13, dass
ein Ersatz-Ladedruck anliegt, der größer als der gemessene Ladedruck
ist, vorausgesetzt, dass der gemessene Ladedruck unterhalb eines
spezifizierten Referenzladedrucks Pref ist.
Die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 ermöglicht dann
ein Einspritzen einer größeren Menge
an Kraftstoff, mit dem Ergebnis, dass die von dem Motor entwickelte
Leistung zunimmt und sich der Motor nicht mehr in dem neutralen
Betriebszustand befindet.
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Die vorstehend bezeichnete Zeit,
die vorstehend bezeichnete Menge an Kraftstoff und der vorstehend
bezeichnete Referenzdruck können
jeweils im Verhältnis
oder auch nicht im Verhältnis
zu externen oder internen Parametern stehen, wobei die Erfindung
dadurch in keiner Weise beschränkt
wird.
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In einer vorteilhaften Variante der
Erfindung signalisiert die Anti-Konstriktionsvorrichtung 14 der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13,
dass ein spezifizierter Ersatz-Ladedruck vorliegt. Der spezifizierte
Ersatzladedruck kann zu externen Parametern, wie beispielsweise
dem atmosphärischen
Druck Patm, der Motortemperatur Tw, der Motordrehzahl n, usw. in Beziehung
stehen. Der spezifizierte Ladedruck kann auch jedes Mal dann, wenn
die Erfindung zum Einsatz kommt, unabhängig von äußeren Umständen denselben Wert einnehmen.
Die Erfindung ist nicht auf eines der beiden vorstehenden Beispiele beschränkt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften
Variante der Erfindung wird der Referenzdruck derart eingestellt, dass
er mit dem vorherrschenden atmosphärischen Druck Schritt hält. Eine
derartige Einstellung kann beispielsweise zu einer Reduzierung des
Referenzdrucks zum Zwecke des Mithaltens mit dem vorherrschenden
atmosphärischen
Druck führen.
Dies ermöglicht,
dass die Erfindung ähnlich
wie bei anderen atmosphärischen
Drücken,
bei anderen Wetterbedingungen oder bei anderen Höhen über dem Meeresspiegel funktioniert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Variante der Erfindung umfasst die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 ein
Fehler-Verfolgungsmittel 15, um Fehler des Ladedrucksensors 9 und
des Lufteinlasses 7 zu verfolgen. Das Fehler-Verfolgungsmittel 15 ist
derart ausgebildet, dass es ein Fehlersignal erzeugt, wenn ein von
dem Ladedrucksensor 9 gemessener Ladedruck bezüglich eines
Arbeitszyklus wesentlich niedriger als ein Verifikations-Ladedruck
ist, der von dem Fehler-Verfolgungsmittel 15 für den Arbeitszyklus
gemäß einem
Berechnungsmodell berechnet wurde, das die Motordrehzahl und die
in den Motor für
den Arbeitszyklus durch das Kraftstoff-Abgabemittel 10 eingespritzte
Menge an Kraftstoff umfasst. Das Vergleichen eines theoretisch berechneten
Verifikations-Ladedrucks Pm mit dem Ladedruck Pb, der von dem Ladedrucksensor gemessen wurde, macht
es möglich,
den Zustand des Ladesensors 9 und des Lufteinlasses 7 auf
Grundlage des Grads der Übereinstimmung
zwischen den beiden Ladedrücken einzuschätzen. Das
Fehlerverfolgungsmittel kann so ausgebildet sein, Fehlersignale
entweder an die Anti-Konstriktionsvorrichtung 14 oder an
die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 oder
an weitere Mittel abzugeben, beispielsweise an ein Display in der
Fahrerkabine, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt sein
soll. Das Fehlerverfolgungsmittel kann auch derart ausgebildet sein,
dass es Fehlersignale an mehr als eine der Alternativen abgibt und sogar
auch an Alternativen abgibt, die hier nicht erwähnt sind.
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2 zeigt
die Berechnungsschritte, die von einer der Varianten des Fehlerverfolgungsmittels 15 in 1 durchgeführt werden,
wenn ein Verifikations-Ladedruck berechnet wird. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
steht das Berechnungsmodell auch in Beziehung zu der Motortemperatur
Tw, dem Kurbelwellenwinkel α bezüglich eines
Referenzwinkels zu Beginn der Kraftstoff-Einspritzung und einem
Zeitfilter Τ.
Das Fehlerverfolgungsmittel 15 umfasst in einem Schritt 20 zur
Leistungsberechnung die in dem Motor entwickelte Leistung E als
Produkt der Motordrehzahl und der Menge qb an
in den Motor eingespritztem Kraftstoff minus der Menge qo an verzögertem
Kraftstoff. Die Summe der so erhaltenen Leistung E wird in einem
ersten Modifikationsschritt 21 auf eine erste modifizierte
Leistung E1 auf Grundlage eines Vektors
[α] verändert, der
den Kurbelwinkel α mit
Bezug auf einen Referenzwinkel zu Beginn der Kraftstoff-Einspritzung
umfasst. In einem Ausführungsbeispiel
wird die Leistung ferner in einem zweiten Modifikationsschritt 22 auf
eine zweite modifizierte Leistung E2 auf
Grundlage eines Vektors Tw modifiziert,
der die Betriebstemperatur des Motors umfasst. Beispielsweise kann
die Temperatur des Motors aus der Temperatur des Kühlwassers
geschätzt werden.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird die erhaltene Leistung in einem Zeitfilter 23 erster Ordnung
auf die modifizierte Leistung E3 gefiltert.
Der Zeitfilter 23 kann beispielsweise erzeugt werden, indem
die Veränderung
im Betriebspunkt entweder eines simulierten oder eines realen Motors
durchsucht wird. Der Zeitfilter 23 berücksichtigt die Beziehung zwischen
dem Ladedruck und der Zeit, wodurch beispielsweise der Ladedruck
zum frühesten
Arbeitszyklus nach einem Arbeitszyklus zunimmt, in welchem ein Kraftstoff-Zuwachs
erfolgt. Der abschließende Berechnungsschritt 24 wandelt
dann die somit erhaltene Leistung in einen verifizierenden Ladedruck
Pm um.
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Ein Fehlersignal kann auch zu einem
Ersatz-Ladedruck führen,
der der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 zugeführt wird,
wenn das Risiko eines neutralen Betriebszustands besteht, da beispielsweise
der Ladedrucksensor 12 fälschlicherweise eine zu geringe
Ladedruckmessung bereitstellt, was dazu führt, dass die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 die
Menge an Kraftstoff begrenzt. Das Fehlerverfolgungsmittel 15 kann
dann vorteilhafterweise ein Signal an die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 abgeben,
so dass angenommen wird, dass der spezifizierte Ersatzladedruck
vorliegt und nicht der von dem Ladedrucksensor 9 gemessene
Ladedruck. Der neutrale Betriebszustand wird somit vermieden und
der Motor kann weiterhin genutzt werden, wenn auch mit geringerer Leistung.
Die vorstehend beschriebene Fehlerverfolgungsprozedur kann kontinuierlich
zu jedem Arbeitszyklus des Motors wiederholt werden. Es können somit
Fehler erheblich schneller erfasst werden, als ohne Fehlerverfolgungsmittel.
In einem Ausführungsbeispiel
erzeugt das Anti-Konstriktionsmittel 14 auch ein Fehlersignal,
wenn der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 ein
Ersatzladedruck signalisiert wird.
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Im Hinblick auf die vorgeschlagene
Lösung wird
das allgemeine Verfahren gemäß der Erfindung nun
mit Bezug auf das Flussdiagramm nach 3 beschrieben.
Ein erster Schritt 31 misst die Differenz zwischen einer
Menge qd des von dem Fahrer angeforderten
Kraftstoffs und einer Menge q des in den Motor eingespritzten Kraftstoffs.
Ein zweiter Schritt 32 misst den Ladedruck Pb in
dem Zylinderkopf 5 mittels eines Ladedrucksensors 12.
Ein dritter Schritt 33 stellt den gemessenen Ladedruck
Pb bezüglich
eines vorherrschenden atmosphärischen
Drucks Patm durch Subtraktion auf einen
eingestellten Ladedruck PD ein. Ein vierter
Schritt 34 vergleicht den eingestellten Ladedruck PD mit einem Referenzladedruck Pref und
es kann eine Abgabe eines Ersatzladedrucks an die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
in solchen Fällen
zugelassen werden, in welchen der eingestellte Ladedruck unterhalb
des Referenzladedrucks liegt. Schritt 33 und Schritt 34 können auch
ausgeführt
werden, indem der Referenzladedruck anstelle des gemessenen Ladedrucks
eingestellt wird, was zu demselben Ergebnis führt. Ein fünfter Schritt 35 berechnet
einen Verifiaktions-Ladedruck Pm beispielsweise
auf Grundlage des dynamischen Modells, das in Verbindung mit 2 beschrieben wurde. Ein sechster
Schritt 36 vergleicht den berechneten Verifikations-Ladedruck Pm mit dem Ladedruck Pb,
der in Schritt 32 gemessen wurde, und Schritt 36 gibt
ein Fehlersignal aus, wenn die beiden Ladedrücke voneinander um mehr als
einen bestimmten Wert und länger
als eine bestimmte Zeit abweichen. Ein siebter Schritt 37 gibt
einen spezifizierten Ersatzladedruck Pdef an
die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 aus,
wenn die Differenz in Schritt 31 einen bestimmten Wert über eine
bestimmte Zeit übersteigt, während der
gemessene Ladedruck zu derselben Zeit unterhalb des Referenzladedrucks
in Schritt 34 liegt, oder wenn ein Fehlersignal von Schritt 36 erhalten
wird und der gemessene Ladedruck unterhalb des Referenzdrucks in
Schritt 34 liegt. Wenn keine dieser Bedingungen erfüllt ist,
gibt Schritt 37 keinen Ersatzladedruck Pdef an
die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung 13 ab.
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All die vorstehend mit Bezug auf 3 beschriebenen Schritte
können
von einem Computerprogramm gesteuert werden, das direkt in den internen
Speicher eines Computers geladen sein kann und das eine geeignete
Software zum Steuern der erforderlichen Schritte umfasst, wenn das
Programm auf dem Computer abläuft.
Das Gleiche gilt für
jede gewünschte
Abfolge der Verfahrensschritte. Das Computerprogramm kann natürlich auf
jedem gewünschten
Speichermedium gespeichert sein.
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Zusammenfassung
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Die Erfindung betrifft eine Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
für einen
Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor umfasst einen Ladedrucksensor,
wobei die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass sie die Menge an in den Motor eingespritztem
Kraftstoff auf eine Menge an Kraftstoff pro Arbeitszyklus beschränkt, welche
von einem durch einen Ladedrucksensor gemessenen Ladedruck abhängt. Die Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
selbst umfasst eine Anti-Konstriktionsvorrichtung, die dazu ausgebildet
ist, der Überschussgas-Begrenzungseinrichtung
zu signalisieren, dass ein Ersatzladedruck anliegt, der größer als
der gemessene Ladedruck ist, wenn die Differenz zwischen einer erforderlichen Menge
an Kraftstoff pro Arbeitszyklus und einer eingespritzten Menge an
Kraftstoff pro Arbeitszyklus während
einer bestimmten Zeit größer als
ein bestimmter Wert ist, während
der von dem Ladedrucksensor gemessene Ladedruck zur gleichen Zeit
unterhalb eines bestimmten Referenzdrucks liegt. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zur Anti-Konstriktionssteuerung, ein Computerprogramm,
das dazu ausgelegt ist, Schritte für die Anti-Konstriktionssteuerung auszuführen, und
ein Speichermedium, auf welchem ein solches Computerprogramm gespeichert
ist.
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