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Die Erfindung betrifft eine Brandschutzbeschichtung
für Bauten
in verschiedenen Bausausführungen
und -gestaltungen, insbesondere für Trag- und Stahlbaukonstruktionen
sowie für
Tunnelanlagen.
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Die in jüngster Vergangenheit aufgetretenen Katastrophen
bei Bränden
an obererdig errichteten Bauwerken, so an öffentlichen Gebäuden, als
auch in unterirdischen Bauten/ Bauwerken wie Tunnelanlagen, verdeutlichten,
dass, unabhängig
von der Entstehung von Bränden,
erhebliche Brandrisiken bestehen und Maßnahmen erforderlich sind,
um die Bauten vor Brandeinwirkungen zu schützen.
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Dabei beschränkt sich der notwendige Brandschutz
nicht nur auf die bereits genannten Bauten und Bauwerke, sondern
selbstverständlich
sind auch andere begeh- oder befahrbare Hohlräume und Bauwerke wie Unterführungen,
Hoch- oder Tiefgaragen, Fabrikhallen oder andere begehbare oder
befahrbare Bauwerke zu schützen.
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Neben den allgemeinen Vorsorgemaßnahmen
für den
Brandschutz bedarf es aber auch des Schutzes der Bauten/Bauwerke
vor baulicher Zerstörung,
denn die Mehrheit der genannten Bauwerke/Bauten wird als Stahlbaukonstruktionen
errichtetet, aus Beton oder in Kombination als Stahl-Beton-Bauten
hergestellt.
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Beton ist jedoch ein sehr schlechter
Wärmeleiter,
so dass beim Auftreten von Bränden
die punktuell auf die jeweilige Betonwandung eines Bauwerkes einwirkende
Hitze, wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit
von Beton, dies zu erhöhten
Temperaturen im Bereich des Brandes führt. Dies mit der Folge, dass
der Beton zerstört
wird, abplatzt und dabei die Temperaturen/Hitze unmittelbar auf
die Stahbaukonstruktionen wirken und entsprechende Verformungen
und Zerstörungen
hervorrufen, da bei Bränden
in derartigen Bauten/Bauwerken Temperaturen von weit über 1000°C entstehen,
die im Extremfall zur gesamten Zerstörung des Bauwerkes/der Bauten führen können.
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Insbesondere können Brände in unterirdischen Bauwerken
wie Tunnelanlagen zu extremen Belastungen der Tunnelanlagen und
zu deren Zerstörung
führen,
was besonders nachteilig ist für
die Flucht und die Rettung von Personen, da herunterfallende Bauteile
nicht nur die Flucht- und Rettungswege versperren, sondern auch
Verletzungen der flüchtenden
Personen bzw. des Rettungspersonals hervorrufen.
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Die Probleme der Entwicklung hoher
Temperaturen über
einen längeren
Zeitraum und der damit sich herausbildenden hohen Wärmemengen
sind insbesondere in Tunnelanlagen problematisch, da die Brandbekämpfungsanlagen
auf der Grundlage des Versprühens
oder des Vernebelns von Wasser arbeiten. Dies wiederum mit der Folge,
dass eine erhebliche Menge von Wasserdampf freigesetzt wird, der
auf die bauliche Hülle
von Tunnelanlagen wirkt und hier die bereits beschriebenen Beschädigungen hervorrufen.
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Mit dem Problem des Schutzes von
Tunnelanlagen befa st sich die
DE 296 01 777 U1 , mit der eine Brandschutzdämmung in
Tunnelanlagen und Bauwerken bekannt geworden ist, bei der eine hinterlüftete Lochblechschale
im oberen Bereich des Tunnels oder an der Tunneldecke angebracht
ist. Die Lochblechschale ist komplett mit Dämmschichtbildnern beschichtet,
welche beim Auftreten eines Brandes aufschäumt und soll auf diese Weise
mit der so beschichteten Lochblechschale als Trägergerüst eine wärmeisolierende Schutzwand ausbilden.
Eine derartige wärmeisolierende
Schutzwand auf einem umschäumten
Lochblech ist jedoch nur bedingt widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen,
da es bei vorherrschenden hohen Temperaturen zum Verbrennen der
Dämmschicht
kommt, somit ein ausreichender Schutz der hinter der Lochblechschale
gelegenen Betonwand nicht gegeben ist. Ferner ist nachteilig, dass
beim Verbrennen dieser Dämmschichten gasförmige Verbrennungsrückstände entstehen,
die eine zusätzlich
Belastung der Luft im Tunnel darstellen.
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Eine Brandschutzvorrichtung für begehbare und/oder
befahrbare Hohlräume,
insbesondere für Tunnel,
beschreibt die
DE
199 48 885 A1 .
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Diese Brandschutzvorrichtung bezieht
sich darauf, eine Schutzwandung in Tunnelanlagen vorzusehen, die
mit einem bestimmten Abstand zur Wand des Tunnels angeordnet ist,
wobei die Schutzwandung aus einzelnen Protektoren besteht, die untereinander
gefügt
werden und aus einem Material von hoher Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise einem Keramikmaterial,
bestehen. Die Protektoren sind dabei flächige Elemente in gewölbter Form,
der Wandung des Tunnels angepasst, die nach einem bestimmten Verlegesystem
die Schutzwandung in ihrer Gesamtheit herausbilden. Die dabei entstehenden Fugen
zwischen den einzelnen Protektoren werden mit einem Wärme leitenden
Fugenmaterial verschlossen, für
das vorzugsweise Blei oder auch Steinwolle verwendet werden soll.
Damit soll erreicht werden, dass im Normalzustand die Fugen entsprechend
abgedichtet werden. In einem Brandfalle soll das eingesetzte Fugenmaterial
aufschmelzen und die Fugen freigeben, damit die Rauchgase durch
diese Fugen abgefördert
werden können.
Nachteilig bei dieser Lösung
sind die hohen Kosten für
die Herstellung der einzelnen Protektoren und die Herausbildung
einer so ausgebildeten Schutzwand, und es wird nicht verhindert,
da das Fugenmaterial in einem Brandfalle ja aufschmelzen soll, dass über diese Bereiche
die Temperaturen auf die hinter der Schutzwand ausgebildete Tunnelwandung
auftreten und hier Zerstörungen
hervorrufen.
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Die in den letzten Jahren errichteten
Tunnelanlagen wurden vorrangig in Tübbingkonstruktionen errichtet,
welche mit einer sehr glatten und dichten Oberfläche ausgebildet sind, so dass
sie einer besonderen Behandlung bedürfen, da diese hochfesten,
dichten Betone gegenüber
Temperaturbeaufschlagungen sehr empfindlich sind.
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Eine Auskleidung vorhandener Tunnelanlagen
mit einer Schutzwand nach der
DE 199 48 885 A1 dürfte allein aus Kostengründen nicht
zum Tragen kommen, so dass nach Lösungen gesucht werden muss,
mit denen auch vorhandene Tunnelanlagen nachgerüstet werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, eine Brandschutzbeschichtung für Bauten in verschiedenen Bauausführungen
und -gestaltungen, insbesondere für Trag- und Stahlbaukonstruktionen sowie
für Tunnelanlagen
zu entwickeln, mit denen neu zu errichtende Bauten, aber auch vorhandene Bauten
ausgerüstet
werden können
und die Nachteile der bekannten Lösungen weitestgehend vermieden
werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Besondere Ausführungen
und vorteilhafte Lösungen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Unter Beachtung der vorherrschenden
Bedingungen bei einem Brand in Bauten und Bauwerken der
genannten Arten, hergestellt aus Betonen und Stahl, wurde eine Brandschutzbeschichtung
geschaffen, welche aus einem Bindemittelschaum besteht, der als
Brandschutzschicht auf die Oberflächen von Bauten aufgetragen
wird, mit diesen Bauten eine Verbindung derart eingeht, dass sich
eine Brandschutzschicht ausbildet, die ein gutes Isolierverhalten
und eine hohe Feuerbeständigkeit
besitzt.
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Der Bindemittelschaum wird dabei
in Anlehnung an die Spritzbetontechnologie vorzugsweise im Nassverfahren
auf die Oberflächen
von Trag- und Stahlbaukonstruktionen sowie von Tunnelwandungen aufgebracht,
dessen Hauptausgangsstoffe ein mineralisches Bindemittel, ein Zement,
ist. Ferner besteht der Bindemittelschaum aus Schaumbildnern, Wasser,
Luft sind Zuschlagstoffen.
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Es gehört auch zur Erfindung, dass
dem Bindemittelschaum Betonzusatzstoffe, beispielsweise Farbpigmente
oder Betonzusatzmittel, beispielsweise Erstarrungsbeschleuniger
beigefügt
werden.
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Der zum Einsatz kommende Bindemittelschaum
ist gekennzeichnet durch eine bestimmte Porosität, welche durch das Herstellungsverfahren, durch
die Anlagenparameter sowie der entsprechenden Rezepturen herausgebildet
wird.
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Ferner weist dieser Bindemittelschaum
ein gutes Isolationsverhalten auf, ist nicht brennbar und kann vor
Ort unter Anwendung handelsüblicher
Baustellentechniken kostengünstig
und schnell hergestellt und auf die entsprechenden Oberflächen aufgebracht
werden.
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Die geringere Dichte des nach der
Erfindung herstellbaren Bindemittelschaums gegenüber herkömmlichen Betonbeschichtungen
verleiht den hieraus ausgebildeten und hergestellten Brandschutzschichten
neben dem guten Isolationsverhalten auch eine hohe Feuerbeständigkeit,
was durch die Porosität
des ausgehärteten
Bindemittelschaums und somit der Brandschutzschicht noch begünstigt und
unterstützt
wird.
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Durch die Herausbildung dieser porösen Struktur
und somit der Schaffung von Hohlräumen innerhalb der Brandbeschichtung
ist die Voraussetzung gegeben, dass der bei Bränden entstehende Wasserdampf
in die Hohlräume
der porösen
Struktur diffundieren kann bzw. Aufnahme findet. Bekannterweise
weist Wasserdampf im Vergleich zu Wasser bei gleichen Mengen ein
weitaus höheres
Volumen auf und durch die allgemein bekannten Herstellungsvorschriften
von Betonen, mit denen halt auch Betonfertigteile für Tunnelanlagen
hergestellt werden, so auch die Tübbingkonstruktionen, sind keine
genügenden
Hohlräume
vorhanden, in denen der Wasserdampf Aufnahme findet, so dass es
zu großflächigen Abplatzungen
von Betonteilen kommt, die eine große Gefahr für Rettungskräfte und
flüchtende
Personen darstellen.
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Durch großflächige Abplatzungen von Betonteilen
werden auch die darunter liegenden Bewehrungen freigelegt, die hohen
Temperaturen wirken auf diese Bewehrungen und führen zum Festigkeitsverlust
der Bewehrung infolge Fließen
des Stahles, wodurch die Standfestigkeit eines jeden Bauwerkes nicht
mehr gewährleistet
ist.
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Wesensmerkmal der Erfindung ist auch, dass
ein Bindemittelschaum zur Herausbildung einer Brandschutzschicht
zur Anwendung kommt, dessen mineralisches Bindemittel, im Hinblick
auf die gewünschte
Endfestigkeit und in Abhängigkeit
von der Rezeptur sowie den Zuschlagstoffen, ein Zement mit pastiger
Konsistenz zum Einsatz kommt und als Schaummittel synthetische oder
natürliche
Tenside Verwendung finden.
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Unter synthetischen Tensiden werden
anionische, kationische oder nichtionische Tenside verstanden, wobei
auch Mischungen aus diesen synthetischen Tensiden möglich sind.
Als natürliche
Tenside kommen Proteinschaummittel zum Einsatz.
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Bei Beachtung des Verhältnisses
der W/Z-Werte in den geforderten Bereichen werden Endfestigkeiten
für den
ausgehärteten
Bindemittelschaum erreicht, die den geforderten örtlichen Gegebenheiten entsprechen
und Druckfestigkeiten von > 6 N/mm2 aufweisen.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung,
dass dem Bindemittelschaum Zuschlagstoffe in Form von Beschleunigungsmitteln
zugesetzt werden, die bewirken, dass die einzelnen Schichten des
aufzubringenden Bindemittelschaumes schnell erstarren, da der Bindemittelschaum
nicht in einem technologischen Arbeitsgang aufgebracht wird, sondern
mehrlagig. Ferner werden gute Schaumstrukturen bei der Aushärtung des
Bindemittelschaumes erreicht, ohne die Festigkeit des Bindemittelschaumes
und der herausgebildeten Brandschutzschicht negativ zu beeinflussen.
Ein so gestalteter bzw. ausgebildeter Bindemittelschaum kann mit
handelsüblichen
Techniken bis zu Materialschichten von 60 mm auf Oberflächen von
Bauten und Tragkonstruktionen aufgebracht werden, wobei die bevorzugte
Dicke bei ca. 40 mm liegt, und es werden je nach Parametereinstellungen
Verschäumungszahlen
erreicht, die einer Dichte von 440 bis 1200 kg/m3 mit
einem Luftanteil von bis zu 80% entsprechen. Das Verhältnis Zementleim
(Bindemittelgemisch) zur Luft liegt bei 1:10, was wesentlich ist für die Herausbildung
des Bindemittelschaumes.
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Die Vorteile des Bindemittelschaums
liegen insbesondere darin, dass daraus hergestellte und so ausgebildete
Brandschutzschichten eine gute Brandschutzdämmung infolge einer hohen Isolierwirkung besitzen
und dies bei geringen Schichtdicken der Brandschutzschicht. Ferner
besitzen sie eine gute Haftzugfestigkeit zu den zu beschichtenden
Oberflächen,
was noch dadurch unterstützt
wird, dass zwischen diesen Oberflächen und der aufzubringenden Brandschutzschicht
eine als Haftgrundvermittler ausgebildete Zwischenschicht angeordnet
ist.
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Ferner ist von Vorteil, dass der
Bindemittelschaum mit auf Baustellen vorhandenen Techniken, vorzugsweise
im Spritzverfahren, verarbeitet und aufgetragen werden kann. So
auch auf Wandungen von in Tübbingkonstruktionen
errichteten Tunnelanlagen als auch auf Wandungen und strukturierten Oberflächen von
Tunnelwandungen unterschiedlicher Dichten.
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Ein weiterer Vorteil im Rahmen der
Erfindung besteht darin, dass vorhandene Tunnelanlagen und Stahlkonstruktionen
gemäß der Erfindung
nachgerüstet
werden können
und in vorhandenen oder neu zu errichtenden Tunnelanlagen bereits
befindliche oder einzusetzende Brandbekämpfungs-Systeme in diesen Anlage
verbleiben bzw. eingesetzt werden können, somit Kombinationen aus
Eiivichtungen/Systemen zur Brandbekämpfung und Methoden und Einrichtungen
zur Brandschutzdämmung
möglich
sind und auch in der Praxis Anwendung finden können.
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Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel
soll die Erfindung näher
erläutert
werden.
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Die dazugehörige Zeichnung zeigt in
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1:
eine Schnittansicht durch eine Tunnelanlage
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2:
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Tunnelanlage in einer Schnittdarstellung
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3:
eine Ansicht I-I nach 1 in
einer Detailansicht
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4:
eine Ansicht II-II nach 2 in
einer Detailansicht
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5:
eine Schnittansicht durch ein I-Stahlprofil einer Trag- und Stahlbaukonstruktion
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6:
eine Schnittansicht durch ein Kasten-Stahlprofil einer Trag- und
Stahlbaukonstruktion
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7:
eine Ansicht III-III nach 5 in
einer Detailansicht
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8:
eine Ansicht III-III nach 6 in
einer Detailansicht
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In der 1 ist
ein Vertikalschnitt durch einen Tunnel 1 prinziphaft dargestellt,
dessen Deckenstruktur als Tunnelausbau 3 gekennzeichnet
ist. Der Tunnelausbau 3 besteht dabei aus einer Betonschicht,
welche in Gleitbauweise hergestellt ist oder in Form von Tübbingkonstruktionen.
So hergestellte Tunnel 1 besitzen weitestgehend glatte
Oberflächenstrukturen,
auf die die Brandschutzschicht 6 aufgetragen wird, wobei
zwischen der Oberflächenstruktur des
Tunnelausbaus 3 und der Brandschutzschicht 6 eine
als Haftgrundvermittler ausgebildete Zwischenschicht 7 vorgesehen
ist.
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Die Brandschutzschicht 6 erstreckt
sich dabei über
den gesamten Tunnelausbau 3, das heißt von der Tunnelsohle 2 über den
First des Tunnels 1 bis zur anderen Seite der Tunnelsohle 2.
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Die Tunnelsohle 2 selbst
ist in herkömmlicher
Weise ausgebildet und nicht mit der Brandschutzschicht 6 versehen.
Dies ist auch nicht erforderlich, da die Wärme- und Temperaturentwicklungen
sich bei einem eventuellen Brand nach oben, somit zum First des
Tunnels 1, ausbreiten, und schließlich ist die Brandschutzschicht 6 nicht
als Straßenbelag
ausgebildet, sondern für
eine Brandschutzbeschichtung in der dargestellten und beschriebenen Art
und Weise gemäß 1.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel,
wie in der 2 dargestellt,
kann ein gemäß der Erfindung
hergestellter Bindemittelschaum als eine Brandschutzschicht 6 in
vorhandenen Tunneln 1 mit unterschiedlich ausgebildeten
Wandungen/Oberflächen 9,
beispielsweise eine Strukturwandung 8, aufgebracht werden.
Dabei ist es insbesondere sinnvoll, auf die Oberfläche 9 der
Strukturwandung 8 vom vorhandenen Tunnel 1 eine
Zwischenschicht 7 aufzubringen, welche im weitesten Sinne
als Glätt-/Ausgleichsschicht
ausgebildet ist, dessen Oberfläche 10 so
hergerichtet wird, dass die Brandschutzschicht 6 haftend
zur Zwischenschicht 7 aufgebracht werden kann, also auch
in diesem Ausführungsbeispiel
die Zwischenschicht 7 als Haftgrundvermittler wirkt. Wie im
obigen Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die Brandschutzschicht 6 von der Tunnelsohle 2 über den
Tunnelfirst bis zur gegenüberliegenden
Tunnelsohle 2.
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Die in den Darstellungen der 3 und 4 gezeigten Detailausschnitte verdeutlichen
die Ausbildungen und Strukturen der Wandungen und Oberflächen von
mit Brandschutzschichten 6 versehenen Tunneln 1.
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So zeigt die 3 die Anordnung der Brandschutzschicht 6 auf
die Deckenstruktur eines Tunnelausbaus 3, welche aus einer
Betonschicht besteht, hergestellt in Gleitbauweise oder in Form
einer Tübbingkonstruktion.
Die zwischen der Brandschutzschicht 6 und der Deckenstruktur
vom Tunnelausbau 3 vorgesehenen Zwischenschicht 7 dient
hier, wie bereits oben ausgeführt,
als Haftgrundvermittler.
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Die Ansicht nach 4 soll verdeutlichen, dass die zwischen
der Strukturwandung 8 vom Tunnel 1 und der Brandschutzschicht 6 vorgesehene Zwischenschicht 7 neben
ihrer Funktion als Haftgrundvermittler gleichzeitig als Ausgleichsschicht dient,
um weitestgehend ebene und glatte Oberflächen der zu beschichtenden
Strukturwandungen 8 zu erreichen.
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In weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen
können
auch Trag- und Stahlbaukonstruktionen mit der vorgeschlagenen Brandschutzbeschichtung 6 versehen
werden.
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So zeigt die Darstellung nach 5 eine Schnittdarstellung
durch ein in einer Trag- oder Stahlbaukonstruktion eingesetztes
T-Stahlprofil 11, welches mit der Brandschutzschicht 6 vollumfänglich umschlossen
und zwischen der Brandschutzschicht 6 und den Oberflächen des
I-Stahlprofiles 11 die als Haftgrundvermittler ausgebildete
Zwischenschicht 7 vorgesehen ist.
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Bei der Darstellung nach 6 ist ein Trag- oder Stützträger einer
Trag- und Stahlbaukonstruktion dargestellt, welcher als ein Kasten-Stahlprofil 12 ausgebildet
ist. Dieses Kasten-Stahlprofil 12 ist zum Schutz gegen
Brand- und Hitzeeinwirkungen gleichfalls mit der Brandbeschichtung 6 versehen,
wobei auch dieses Kasten-Stahlprofil 12 auf seinen Oberflächen 9 mit
der Zwischenschicht 7 ausgebildet ist, auf deren Oberfläche 10 die
Brandschutzschicht 6 angeordnet ist.
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In analoger Weise der Anordnung und
Auftragung der Brandschutzschicht 6 auf Tunnelausbauten 3 und
Strukturwandungen 8 von Tunneln 1 sind bei den
in den Figwen 5 und 6 dargestellten Stahlprofilen
die Brandschutzschicht 6 auf dem I-Stahlprofil 11 und
dem Kasten-Stahlprofil 12 angeordnet.
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Die Herstellung des Bindmittelschaums
und das Auftragen des Bindemittelschaums zur Herausbildung einer
Brandschutzschicht 6 erfolgt sinnvollerweise unmittelbar
vor Ort mit entsprechenden Einrichtungen zur Erzeugung des Bindemittelschaums und
zum Auftragen desselben. Dabei ist es sinnvoll, den Bindemittelschaum
nach Fertigstellung von Trag- und Stahlbaukonstruktionen aufzubringen,
um die Brandschutzschicht 6 nicht dwch weiteres Montieren
und Bearbeiten dieser Stahlbauteile zu zerstören. Bei der Ausbildung von
Tunneln 1 mit der erfindungsgemäßen Brandschutzschicht 6 ist
es aus rein technologischen und logistischen Voraussetzungen notwendig,
den Bindemittelschaum unmittelbar vor Ort herzustellen und zu verarbeiten.
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Das Herstellen des Bindemittelschaumes
erfolgt über
geeignete Vorrichtungen, welche aus einer Mischkammer, einem Verschäummodul,
bestehen, an dem über
Anschlussstücke
Zufiihrleitungen und Abführleitungen
anschließbar
sind. Über
die Zuführleitungen
werden die Luft und die einzelnen Komponenten des Bindemittelleimes
wie Zement, Quarzsande, Kalksteinmehle, Zuschlagstoffen und Schaumbildner
zugeführt.
Die Vorgänge
zur Herausbildung des Bindemittelschaumes laufen nun so ab, dass
zunächst
in die Mischkammer/Verschäummodul
Luft eingeleitet wird, danach strömt der aus Zement, Schaumbildner,
Wasser und Zuschlagstoffen herzustellende Bindemittelleim bei gleichbleibender Förderung über die
entsprechende Zuführleitung
mit einem konstant kleinen Volumenstrom in das Verschäummodul.
Die Zuführleitungen
stehen dabei zu dem Anschlussstück
der Mischkammer/Verschäummodul
in einem bestimmten Größenverhältnis, so dass
die Zuführleitungen
in Richtung des Verschäummoduls
im weitesten Sinne wie ein Diffusor wirken, was bedeutet, dass nach
Eintritt der Medien in das Verschäummodul eine kwzzeitige Expansion und
Verringerung ihrer Strömungs geschwindigkeit stattfindet.
Mit dem Eintritt der einzelnen Komponenten des Bindemittelleimes
in die Mischkammer/Verschäummodul,
wird die Luft mitgerissen und in eine Ringströmung gezwungen. Die Strömungsgeschwindigkeiten
von Luft und der Komponenten des Bindemittelleimes bestimmen die
strukturelle Ausbildung des Bindemittelschaumes.
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Ein Bindemittelschaum wird aus den
nachfolgend aufgeführten
Bestandteilen und deren Gewichtsanteilen wie folgt herausgebildet:
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- – Zement,
vorzugsweise Portlandzemente, in Gewichtsanteilen von 40 bis 80%
- – Quarzsande
in Gewichtsprozentanteilen von 0 bis 1%
- – Kaltsteinmehle
in Gewichtsprozentanteilen von 20 bis 60%
- – Zuschlagstoffe
in Gewichtsprozentanteilen von 0 bis 5%
- – Schaumbildner
in Gewichtsprozentanteilen 0,2 bis 1%.
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Der W-Z-Wert liegt im Bereich von
0,37 bis 0,5. Das Verhältnis
zwischen dem Zementleim (Bindemittelgemisch) zur Luft beträgt 1:10,
und die Wärmeleitfähigkeit
beträgt
0,2 bis 0,6 W/mK.