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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Authentisierung eines Teilnehmers eines ersten Funknetzes und
zur Vergebührung
einer Kommunikation zwischen einer Teilnehmereinrichtung des Teilnehmers
und dem ersten Funknetz unter Verwendung eines Mobilfunkkommunikationssystems
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zur Kommunikation bzw. zur Übertragung von
Daten ist eine Vielzahl verschiedenartigster Telekommunikations-
und Datennetze bekannt. Dabei ist zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen
Netztypen zu unterscheiden. Einerseits gibt es die Mobilfunkkommunikationssysteme,
beispielsweise gemäß dem Standard
GSM (Global System for Mobile Telecommunications) oder dem Standard
UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), bei denen Mobilstationen
beim Einbuchen in das entsprechende Netz authentisiert und autorisiert
werden. Vorteilhaft an derartigen Netzen ist, dass durch die Authentisierung
auch eine Vergebührung
von beanspruchten Diensten möglich
ist. Weiterhin bieten diese in der Regel zellularen Netze die Möglichkeit
einer hohen Mobilität,
da sich ein Teilnehmer mit seiner Mobilstation von Netzzelle zu
Netzzelle bewegen kann. Nachteilhaft ist bei derartigen zellularen
Mobilfunkkommunikationssystemen, dass der Verwaltungsaufwand sehr
hoch ist. Außerdem
stellen diese Systeme den Funkschnittstellen zur teilnehmerseitigen
Mobilstation nur eine relativ niedrige Datenrate zur Verfügung.
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In Mobilfunkkommunikationssystemen
werden Informationen (beispielsweise Sprache, Bildinformation, Videoinformation,
Kurznachrichten (SMS, Short Message Service) oder andere Daten)
mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnittstelle
zwischen sendender und empfangender Station übertragen. Das Abstrahlen der
elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequenzen, die in dem für das jeweilige
System vorgesehenen Frequenzband liegen. Ein Funkkommunikationssystem
umfasst hierbei teilnehmerseitige Stationen, z.B. Mobilstationen,
und Basisstationen, z.B. Node B's, sowie
weitere netzseitige Einrichtungen. Hierbei bilden die Basisstationen
und die netzseitigen Einrichtungen das Mobilfunknetz. Die teilnehmerseitigen Stationen
und die Basisstationen sind in einem Funkkommunikationssystem über eine
Funkschnittstelle miteinander verbunden.
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Andererseits gibt es Netze, die als
lokale Netze (LAN, Local Area Network) bzw. lokale Funknetze (WLAN:
Wireless Local Area Network) ausgestaltet sind. Derartige Netze
bieten für
Teilnehmereinrichtungen einen verwaltungstechnisch sehr einfachen
Zugang. Ein weiterer Vorteil besteht in der im Vergleich zu Mobilfunknetzen
erheblich höheren
Datenrate auf den Schnittstellen zur Teilnehmereinrichtung. Nachteilhaft
bei derartigen lokalen Netzen ist jedoch die fehlende Authentisierungsmöglichkeit
und somit auch eine fehlende Vergebührungsmöglichkeit.
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Unter lokalen Netzen versteht man
in der Regel Kommunikationsnetze mit einer Ausdehnung von einigen
10 Metern bis hin zu 10 Kilometern. Die Mehrheit der LANs dehnt
sich jedoch nur über
einige hundert Meter innerhalb von Gebäuden oder einer Organisation
aus (Inhouse-Netze).
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WLANs ermöglichen z.B. die Kommunikation zwischen
einer drahtgebundenen Netzinfrastruktur und mobilen Rechnern. Oft
werden WLANs als Ergänzung
für kabelgestützte LANs
in bestimmten Arbeitsumgebungen eingesetzt. In der Regel umfassen WLANs
verschiedene Zugangspunkte (Access Points, APs), die über ein
drahtgestütztes
LAN miteinander verbunden sind und bei denen der Datentransport
von einem mobilen Sender über
eine Funkstrecke zum AP erfolgt und dann über das LAN weitergeleitet
wird. Die von den WLANs abgedeckten Zellen sind mit einem Durchmesser
von bis zu einigen hundert Metern im Vergleich zu üblichen
Mobilfunkzellen so klein, dass sie Mikrozellen genannt werden.
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Beispiele für verschiedene Standards für WLANs
sind HiperLAN, DECT, IEEE 802.11, Bluetooth und WATM. Als lokale
Funknetze scheinen sich jedoch derzeit vor allem in den USA und
Europa fast ausschließlich
Produkte auf Basis der IEEE 802.11-Familie durchzusetzen, wobei entsprechende Ethernet-Anschlüsse bereits
in vielen Computern und tragbaren Computern (z.B. Laptop, Notebook, PDA)
standardmäßig bereitgestellt
werden. Die gemäß dem IEEE
802.11b-Standard definierte Funkschnittstelle zum Zugriff auf lokale
Netze entspricht funktional einem verdrahteten Anschluss an lokale Netze
(LANs), die sich heutzutage zum Standard in Büros entwickelt haben. Schnittstellen-Karten
für funkgestützte Zugriffe
auf lokale Netze, die auch als NICs (Network Interface Cards) bezeichnet
werden, sind aus architektonischer Sicht wie standardisierte Ethernet-Karten
gefertigt und mit den heutigen Betriebssystemen per sogenanntem
Plug & Play einzusetzen.
Tragbare Computer sind mit entsprechenden Schnittstellenkarten problemlos
nachrüstbar,
sofern sie nicht bereits ab Werk mit einem integrierten Anschluss
für einen
verdrahteten oder funkgestützten Zugriff
auf lokale Netze ausgeliefert werden. Bei den aktuellen und nächsten Betriebssystemgenerationen (z.
B. Windows XP von Microsoft), wird eine voll integrierte Unterstützung von
lokalen Funknetzen (WLANs) bereitgestellt.
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Allgemein wird für WLANs der nicht lizenzierte
Frequenzbereich um 2,4 GHz und 5 GHz genutzt. Datenübertragungsraten
liegen bei bis zu 11 Mbit/s. Künftige
WLANs könnten
im 5 GHz Bereich betrieben werden und Datenraten über 50 Mbit/s
erreichen. Mit Datenraten von derzeit 11 Mbit/s und zukünftig 50 Mbit/s
stehen damit den Teilnehmern der WLANs Datenraten zur Verfügung, die
erheblich höher
liegen, als diejenigen Datenraten, die von der nächsten, dritten Mobilfunkgeneration
(z.B. UMTS) angeboten werden können.
Damit wird für
die Übertragung
von großen
Datenmengen, insbesondere in Verbindung mit Internetzugriffen, der
Zugriff auf funkgestützte
lokale Netze (WLANs) für
hochbitratige Verbindungen oftmals bevorzugt.
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WLANs werden in immer größerem Umfang in
Hotels, Flughäfen,
Ausstellungen und anderen Orten mit hohen Besucherdichten eingesetzt.
Ein wesentlicher Faktor für
den Erfolg von WLANs ist die Authentisierung und Vergebührung von
Teilnehmern. Nachteilhafterweise können die funkgestützten lokalen
Netze (WLANs) keine Authentisierungsmöglichkeit für nicht bereits im System registrierte
Stationen bzw. Computer bieten. Betreiber von WLANs müssen jedoch
beispielsweise in einem Flughafenbereich den Zugriff für eine Vielzahl
unterschiedlichster Teilnehmer aus unterschiedlichsten Regionen
bieten. Um einen Teilnehmer authentisieren zu können, müsste der Betreiber des WLANs Über-Kreuz-Abkommen
(Cross-License-Agreements) mit allen möglichen Internet-Diensteanbietern
(ISP, Internet Service Providern) abschließen, wovon es jedoch allein in
Deutschland derzeit über
60.000 gibt.
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Ohne eine Authentisierung von Teilnehmern bzw.
Teilnehmereinrichtungen kann jedoch im WLAN auch keine Vergebührung von
beanspruchten Diensten erfolgen, da unbekannt ist, an wen eine Rechnung
gesendet werden soll. Ein Zugriff auf lokale Funknetze muss daher
entweder gebührenfrei
oder mit Vorausbezahlung als sogenannter Prepaid-Dienst über eine
Kreditkartenabrechnung oder dergleichen angeboten werden.
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Bei den Betreibern der vorstehend
beschriebenen Mobilfunkkommunikationssysteme sind diese Probleme
in einfacher Art und Weise lösbar.
Die zellularen Mobilfunknetze verfügen über eine große Anzahl
von Mobilfunkteilnehmern, die authentisierbar sind. Weiterhin verfügen diese
Mobilfunknetze über ein
Vergebührungs-
bzw. Billing-System. Über
ein sogenanntes internationales Roaming können auch Teilnehmer bedient
und authentisiert werden, die bei einem anderen Mobilfunkbetreiber
registriert bzw. subskribiert sind. Da heutzutage ein Großteil der
Verbraucher in Industrieländern
Mobilfunkteilnehmer sind, kann ein Mobilfunkbetreiber im Prinzip
nahezu jeden Verbraucher selber oder mit Hilfe anderer Mobilfunkbetreiber
adressieren.
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Ansätze, wie ein Mobilfunkbetreiber
ein WLAN in sein eigenes zellulares Mobilfunknetz integrieren kann,
sind vielfältig.
Bei dem derzeitigen Diskussionsstand wird grundsätzlich zwischen fester und
loser Kopplung (Tight and Loose Coupling) unterschieden. Unter fester
Kopplung wird die vollständige
UMTS-Integration verstanden, d.h. man benutzt nur die physikalische
Schicht (Physical Layer) des WLAN, während ansonsten alle höheren Protokollschichten
von UMTS übernommen
und angepasst werden. Diese Lösung
wird mittlerweile nicht mehr diskutiert, da sie sich als wirtschaftlich
wenig erfolgversprechend und technisch schwer realisierbar erwiesen
hat.
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Bei den losen Kopplungsvarianten
sind zur Zeit zwei infrastrukturbasierte Kopplungsvarianten in der öffentlichen
Diskussion, die auf der Verwendung einer registrierten Identifizierungskarte
(SIM, Subscriber Identification Module) bzw. dem RADIUS-Protokoll
(RADIUS, Remote Access Dial-In User Access) beruhen. Bei der SIM-basierten
Variante wird in ein Notebook oder eine Netzzugangskarte für dieses eine
SIM-Karte eingesetzt. Das WLAN erscheint z.B. als lokales Besucherregister
(VLR, Visitor Local Register) des Mobilfunkkommunikationssystems
und wird über
das sogenannte MAP (Mobile Application Part) an das Mobilfunknetz
angebunden. Ein wirtschaftlicher Erfolg für den Betreiber des Mobilfunknetzes
hängt jedoch
stark davon ab, ob zukünftig jede
Karte für
Zugriffe auf lokale Funknetze standardmäßig eine SIM-Karte beinhalten
wird. Hierzu müssten
Computerhersteller sowie die Standardisierungsgremien für Datennetze
und Telekommunikationsnetze gemeinsame Standards entwickeln oder
ein Mobilfunkbetreiber müsste
diese spezielle Art von NICs subventionieren.
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Bei der RADIUS-Variante erscheint
das Mobilfunknetz z.B. als Authentisierungs-, Autorisierungs- und
Vergebührungs-Server
des WLAN, wodurch eine Modifikation der Teilnehmerausstattung im
WLAN nicht erforderlich ist.
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In einem weiteren Ansatz gibt der
Teilnehmer des WLAN seine Mobilrufnummer (MSISDN, Mobile Subscriber
ISDN Number) in eine HTML (HyperText Markup Language) Seite des
WLAN ein, welche von dem WLRN an das Mobilfunkkommunikationssystem übermittelt
wird. Anschließend
sendet das Mobilfunkkommunikationssystem dem Teilnehmer des WLAN ein
Passwort per SMS an seine Mobilstation, welches dann für die Zugangskontrolle
im WLAN verwendet wird. Dadurch ist sichergestellt, dass nur der
Teilnehmer Zugang zum WLAN erhält,
welcher auch im Besitz der gültigen
Subskription des Mobilfunkkommunikationssystems ist.
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Speziell im terrestrischen GSM-Mobilfunk wird
mit der Abkürzung
SMS ein standardisierter Dienst zur einseitig gerichteten Übertragung
(unidirektional) von Nachrichten mit begrenztem Umfang verstanden.
Kurznachrichten sind Textnachrichten, welche einen bestimmten maximalen
Umfang an Textzeichen nicht übersteigen.
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Hiermit ist zwar das Problem der
Authentisierung der WLAN Teilnehmer gelöst, jedoch muss weiterhin ein
effektives Verfahren zur Vergebührung
gefunden werden. Hierzu wurde neben der Übertragung von Vergebührungsinformation
von dem WLAN an einen sogenannten Wallet-Server die Übermittlung
der Vergebührungsinformation
von dem WLAN an den Betreiber des Mobilfunkkommunikationssystems
vorgeschlagen. Letztes kann durch eine Kopplung des WLAN an ein
MicroPayment-System des Mobilfunknetzes durchgeführt werden.
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Die beschriebenen Verfahren zur Vergebührung erfordern
jedoch die Bereitstellung zusätzlicher Geräte innerhalb
des WLAN. Daher stehen sie in Konflikt mit den wirtschaftlichen
Interessen der Betreiber der WLANs.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren der eingangs genannten Art aufzuzeigen, welches sowohl
eine effektive und wenig aufwendige Authentisierung als auch eine
ebensolche Vergebührung
eines Teilnehmers eines Funknetzes unter Verwendung eines Mobilfunkkommunikationssystems
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird Identifikationsinformation
des Teilnehmers und/oder der Mobilstation über die Teilnehmereinrichtung
von dem ersten Funknetz zu dem Mobilfunknetz übermittelt, oder die Mobilstation übermittelt
dem Mobilfunknetz ein Signal, daraufhin sendet das Mobilfunknetz
der Mobilstation eine gebührenpflichtige
Kurznachricht, welche Zugangsinformationen zu dem ersten Funknetz beinhaltet,
und die Vergebührung
der Kommunikation zwischen der Teilnehmereinrichtung und dem ersten
Funknetz erfolgt über
eine Vergebührung
der Kurznachricht im Mobilfunknetz.
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Das erste Funknetz stellt insbesondere
ein lokales Funknetz, d.h. ein WLAN, dar. Das Verfahren kann jedoch
grundsätzlich
auch auf andere Funknetze angewandt werden. Das von der Mobilstation
an das Mobilfunknetz übermittelte
Signal ist derart ausgestaltet, dass das Mobilfunknetz erkennt,
dass der Teilnehmer Zugangsinformation zu dem ersten Funknetz wünscht. Die
Kurznachricht, welche der Mobilstation von dem Mobilfunknetz gesendet
wird, beinhaltet zumindest die Zugangsinformation. Sie kann jedoch
auch andere Informationen enthalten. Die Zugangsinformation kann
von dem ersten Funknetz dazu verwendet werden, über einen Zugang des Teilnehmers
zu diesem ersten Funknetz zu entscheiden. Dadurch ermöglicht die
Zugangsinformation eine Kommunikation des Teilnehmers über seine
Teilnehmereinrichtung mit dem ersten Funknetz. Die Vergebührung der
Kurznachricht im Mobilfunknetz erfolgt über ein geeignetes Gebührenkonto.
Hierbei kann es sich um ein Gebührenkonto
des Teilnehmers handeln, aber auch um andere Gebührenkonten, welche zum Beispiel
für eine
Gruppe von Teilnehmern oder ähnliches
definiert sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe
von Vorteilen auf:
- – Der Betreiber des Mobilfunkkommunikationssystems
kann kostengünstig,
d.h. ohne zusätzlichen
Aufwand, WLANs fremder Anbieter an das eigene Mobilfunknetz anschließen.
- – Die
Teilnehmer sind SMS basierte Nutzinformation gewöhnt, daher ist für sie keine
Umstellung auf eine neue Technologie nötig.
- – Die
Gefahr der Versendung von Rechnungen durch den Betreiber des WLAN
an „falsche" Personen ist ausgeschlossen.
- – Die
einmalige Zahlung für
die Kurznachricht entspricht einer Flatrate, welche von den Teilnehmern
in der Regel als gewünschte
Zahlungsvariante betrachtet wird.
- – Der
gewünschte
Dienst des WLAN kann sofort nach Empfang der Kurznachricht in Anspruch
genommen werden.
- – Der
Betreiber des Mobilfunkkommunikationssystems kann die Nachfrage
nach Diensten, welche den zukünftigen
UMTS-Diensten entsprechen, über eine
Nachfrage nach entsprechenden Diensten innerhalb des WLAN testen.
- – Für die Betreiber
des Mobilfunkkommunikationssystems und des WLAN sind keine zusätzlichen
Investitionen in neue Baugruppen nötig.
- – Die
Teilnehmer zeigen eine erhöhte
Bereitschaft, weitere kostenpflichtige Dienste über das gleiche Vergebührungsverfahren
abzuwickeln. So können
z.B. bestimmte Internetdienste nach erfolgtem Zugang des Teilnehmers
zum WLAN über eine
Vergebührung
einer weiteren Kurznachricht im Mobilfunknetz vergebührt werden.
In diesem Fall wird also das Verfahren zur Vergebührung einer
Kommunikation zwischen der Teilnehmereinrichtung des Teilnehmers
und dem ersten Funknetz erneut in Bezug auf eine bestimmte Kommunikation
durchgeführt,
nachdem der Teilnehmer bereits nach dem erfindungsgemäßen Verfahren authentisiert
wurde und eine erste erfindungsgemäße Vergebührung stattgefunden hat. Die
Zugangsinformation bezieht sich dann auf den weiteren kostenpflichtigen
Dienst, welchen der Teilnehmer anfordert. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann somit bei Bedarf wiederholt angewendet werden, womit eine Staffelung
von Gebühren
erreicht wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung
erfolgt die Vergebührung
der Kurznachricht im Mobilfunknetz nach dem Empfang der Kurznachricht
durch die Mobilstation. In diesem Fall erfolgt die Vergebührung also
unabhängig
davon, welche Verwendung der Teilnehmer von der Zugangsinformation
macht. Die Gebühr
kann von dem geeigneten Gebührenkonto abgezogen
werden, sobald der Teilnehmer die gebührenpflichtige Kurznachricht
mit seiner Mobilstation empfangen hat.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Vergebührung der
Kurznachricht im Mobilfunknetz nach dem Öffnen der Kurznachricht. Hierbei
kann vor dem Öffnen
der Kurznachricht eine Anfrage an den Teilnehmer gestellt werden,
ob er diese gebührenpflichtige
Kurznachricht öffnen
will. Hiermit kann vermieden werden, dass ein Teilnehmer Gebühren für eine Kurznachricht
zahlen muss, welche er nicht verwenden oder einsehen will oder nicht
absichtlich angefordert hat.
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In einer Weiterbildung der Erfindung
erfolgt die Vergebührung
der Kurznachricht im Mobilfunknetz nach der Verwendung der Zugangsinformation in
dem ersten Funknetz. Hierdurch wird realisiert, dass der Teilnehmer
des ersten Funknetzes nur dann vergebührt wird, wenn er die Zugangsinformation dazu
einsetzt, eine Kommunikation mit dem ersten Funknetz zu starten.
Der Teilnehmer kann sich in diesem Fall also eine Kurznachricht
mit der Zugangsinformation von dem Mobilfunknetz senden lassen, ohne
diese tatsächlich
zu verwenden. Eine Vergebührung
würde in
diesem Fall nicht erfolgen.
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Mit Vorteil kann die Identifikationsinformation des
Teilnehmers und/oder der Mobilstation die Rufnummer der Mobilstation
sein. Somit erfährt
das Mobilfunknetz auf direkte Weise die Rufnummer, an welche die
gebührenpflichtige
Kurznachricht im folgenden versendet werden soll. Auch eine Versendung des
Namens des Teilnehmers oder einer Kennzeichnungsnummer wie z.B.
die IMSI (International Mobile Subscriber Identity) ist hierbei
denkbar, so dass das Mobilfunknetz aus diesen Informationen die
Rufnummer ermittelt, an welche die gebührenpflichtige Kurznachricht
gesendet werden soll.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung übermittelt
die Mobilstation dem Mobilfunknetz das Signal unter Verwendung einer
Rufnummer des Mobilfunknetzes, welche für die Authentisierung und Vergebührung des
Teilnehmers des ersten Funknetzes eingesetzt wird. Hierbei kann
es sich zum Beispiel um eine spezielle Rufnummer eines intelligenten
Netzes handeln, welche eigens für
den Zweck der Authentisierung und Vergebührung innerhalb eines anderen
Funknetzes eingerichtet wurde. Das Mobilfunknetz erkennt an dieser
speziellen Rufnummer, welche Anforderungen der Teilnehmer stellt,
nämlich die Übermittlung
der gebührenpflichtigen
Kurznachricht mit der Identifikationsinformation.
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Vorteilhafterweise handelt es sich
bei der Rufnummer um eine gebührenfreie
Rufnummer.
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Einer Ausgestaltung der Erfindung
zufolge hängt
die Gebühr
für die
Kurznachricht von dem vom Teilnehmer im ersten Funknetz angeforderten
Dienst ab. Die Vergebührung
der Kommunikation zwischen der Teilnehmereinrichtung und dem ersten
Funknetz über
eine Vergebührung
der Kurznachricht im Mobilfunknetz entspricht einer pauschalen Vergebührung der
Kommunikation zwischen der Teilnehmereinrichtung und dem ersten
Funknetz. Demzufolge scheint eine höhere Gebühr für einen Dienst, der eine hohen Datenrate
erfordert, geeignet zu sein. In der Regel sollte die Gebühr für die Kurznachricht
mit der Zugangsinformation höher
sein als eine übliche
Gebühr für andere
im Mobilfunkkommunikationssystem versendete Kurznachrichten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung übermittelt
das Mobilfunknetz die Zugangsinformation an das erste Funknetz.
Somit kann das erste Funknetz die ihr von dem Mobilfunknetz übermittelte
Zugangsinformation mit der Zugangsinformation der Teilnehmereinrichtung
vergleichen und somit über
einen Zugang des Teilnehmers zum ersten Funknetz entscheiden. Es
ist auch möglich,
dass sowohl das Mobilfunknetz als auch das erste Funknetz über eine
Liste von gültigen
Zugangsinformationen verfügen.
Aus dieser Liste wählt
dann das Mobilfunknetz eine Zugangsinformation aus, um diese der Mobilstation über die
kostenpflichtige Kurznachricht zuzusenden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels
verdeutlicht. Das Ausführungsbeispiel wird
im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1:
ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2:
schematisch ein Mobilfunkkommunikationssystem,
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3:
schematisch ein lokales Funknetz und ein Mobilfunknetz.
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Im Ausführungsbeispiel wird ein Teilnehmer betrachtet,
welcher in einem Mobilfunkkommunikationssystem subskribiert ist.
Dieser Teilnehmer hält sich
mit seiner Mobilstation und seinem Laptop im Funkabdeckungsbereich
eines WLAN auf. Der Teilnehmer möchte
die Dienste des lokalen Netzes in Anspruch nehmen. Da der Betreiber
des WLAN das lokale Funknetz nicht kostenlos zur Verfügung stellen möchte, muss
ein Verfahren zur Authentisierung und Vergebührung des Teilnehmers durchgeführt werden.
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Ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Authentisierung und Vergebührung
ist in 1 dargestellt.
Zu Beginn des Verfahrens existieren zwei Möglichkeiten für den Teilnehmer:
er kann auf eine Anfrage des WLAN seine Mobilrufnummer dem WLAN
mitteilen („Teilnehmer
tippt MSISDN in Laptop"),
woraufhin das WLAN diese Nummer an das Mobilfunkkommunikationssystem übermittelt
(„WLAN
sendet MSISDN").
An der Meldung des WLAN erkennt das Mobilfunknetz, dass der Teilnehmer
Zugang zu dem WLAN sucht.
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Alternativ kann der Teilnehmer über seine Mobilstation
die Nummer eines speziellen IN (Intelligentes Netzwerk) Dienstes
wählen
(„MS
wählt IN-Nummer"). Derzeit übliche Mobilfunknetze
verfügen
in der Regel über
ein intelligentes Netz, mit Hilfe dessen sie sogenannte Hilfsdienstleistungen
bzw.
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Supplementary Services für ihre Mobilfunkkunden
anbieten können,
wie z.B. die Anrufweiterleitung auf eine Sprachbox. Diese Systeme
bestehen in der Regel aus einem Diensteschaltpunkt und einem Dienstesteuerpunkt.
Ersterer erkennt beispielsweise an der gewählten Rufnummer, dass ein IN
Dienst gewünscht
wird, letzterer erkennt den gewünschten Dienst
und ermöglicht
die Bereitstellung sowie die Vergebührung desselben. Dienstesteuerpunkte
sind in der Regel auf Serverplattformen realisiert. Anhand der gewählten Nummer
erkennt das Mobilfunknetz, dass der Teilnehmer Zugang zu dem WLAN
sucht.
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Das Mobilfunknetz sendet nach dem
Empfang der Information bezüglich
der Anforderung der Zugangsinformation („Empfang im PLMN") eine Premium SMS
an die Mobilstation des Teilnehmers, welche ein Passwort zum einmaligen
Gebrauch (One-Time Passwort) zur Benutzung in dem WLAN enthält („Senden
einer Premium SMS mit Passwort").
Eine Premium oder Mehrwert SMS zeichnet sich durch erhöhte Kosten
gegenüber
einer üblichen
SMS aus. Die für
den Teilnehmer anfallenden Kosten für die Premium SMS sind daher
gegenüber
den normalen Kosten für
eine SMS (z.B. 19 Euro Cent) um eine, dem im WLAN angeforderten
Dienst entsprechende Gebühr
(z.B. 10 Euro pro Tag WLAN Zugang) erhöht. Der Teilnehmer zahlt also
nur eine einzige Gebühr
für die
Nutzung des WLAN. Eine Erfassung der Zeit der Nutzung des WLAN oder
der übertragenen
Datenmenge muss nicht stattfinden. Daher kann die Nutzung sonst üblicher
Vergebührungssysteme
entfallen. Es ist jedoch möglich,
dem Mobilfunknetz über die
IN-Nummer oder mit der Übermittlung
der MSISDN mitzuteilen, welche Art von Dienst der Teilnehmer beanspruchen
möchte,
so dass der Preis einer Premium SMS je nach Dienstekategorie variiert werden
kann.
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Nachdem die Mobilstation die Premium
SMS empfangen hat („Empfang
SMS in MS"), gibt
es verschiedene Möglichkeiten
für den
Zeitpunkt der Vergebührung.
Im einfachsten Fall kann die Vergebührung direkt nach dem Empfang
der SMS durchgeführt werden
(„Vergebührung SMS"). Von dem Guthabenkonto,
welches dem Teilnehmer in dem Mobilfunkkommunikationssystem zugeordnet
ist, werden so z.B. 10,19 Euro abgebucht. Eine andere Möglichkeit ist
die Vergebührung
zu dem Zeitpunkt, wenn der Teilnehmer die Premium SMS geöffnet hat
(„Öffnen SMS"). Dies kann auch
mit einer Sicherheitsabfrage vor dem Öffnen der Premium SMS verbunden
werden, so dass der Teilnehmer vor dem Öffnen der Premium SMS darauf
aufmerksam gemacht wird, dass bei Öffnung der Kurznachricht erhöhte Kosten
anfallen. Eine weitere Möglichkeit
ist die Vergebührung nach
der Benutzung des Passwortes durch den Teilnehmer im WLAN („Eintippen
Passwort in Laptop"). In
letzterem Fall muss das WLAN dem Mobilfunknetz mitteilen, dass eine
Benutzung des Passworts stattgefunden hat. Dies kann auch dadurch
realisiert werden, dass Teile des WLRN Bestandteil des Mobilfunkkommunikationssystems
sind, so dass eine Benachrichtigung des Mobilfunknetzes durch das WLAN
entfällt.
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2 zeigt
schematisch den Ablauf zwischen der Mobilstation MS und dem Mobilfunknetz PLMN.
Die Mobilstation MS wählt
die jeweilige Nummer des intelligenten Netzes IN, welches Bestandteil des
Mobilfunknetzes PLMN ist („MS
wählt IN-Nummer).
Daraufhin sendet das Mobilfunknetz PLMN der Mobilstation MS eine
Premium SMS, welche ein gültiges
Passwort für
das WLAN enthält
(„Senden
einer Premium SMS mit Passwort").
In die Versendung der SMS ist eine Einrichtung SMSC (Short Message
Service Center) involviert. Die Einrichtung SMSC garantiert die
Zustellung von Kurznachrichten und gibt Vergebührungsinformationen bezüglich der
Kurznachrichten an ein Vergebührungssystem
des Mobilfunknetzes PLMN weiter. Das Mobilfunknetz PLMN führt ein
Guthabenkonto KONTO für
den Teilnehmer. Von diesem Guthabenkonto KONTO wird die für die Premium
SMS anfallende Gebühr
abgehoben („Vergebührung SMS").
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Um Zugang zu dem WLAN zu erlangen,
tippt der Teilnehmer das ihm von dem Mobilfunknetz übermittelte
Passwort in den Laptop ein („Eintippen
Passwort in Laptop" in 1). Das Passwort kann in
Verbindung mit der MSISDN oder auch ohne diese über eine Eingabemaske am Laptop
eingegeben werden. Daraufhin kann das WLAN über den Zugang des Teilnehmers
entscheiden („Zugangskontrolle
WLAN").
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3 zeigt
den Rechner LAPTOP, welches über
eine Funkstrecke mit einem Zugangspunkt AP des WLAN verbunden ist.
Der Rechner LAPTOP steht hierbei für eine geeignete Teilnehmereinrichtung,
die in der Lage ist, mit dem WLAN über Funk zu kommunizieren.
Das WLAN besteht aus einer Vielzahl von Einrichtungen, die über Funk
oder mit entsprechenden Leitungen miteinander verbunden sind. Zu
den Einrichtungen gehören
Router und Brücken zum
Verteilen von Daten auf eine Vielzahl von Teilnehmereinrichtungen.
Der über
Leitungen verbundene Teil des WLAN stellt ein LAN dar. Das Passwort wird
von dem Rechner LAPTOP über
Funk an den Zugangspunkt AP gesendet, von wo aus es über Leitungen
zu einer Authentisierungsinstanz AU gelangt.
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Die Authentisierungsinstanz AU vergleicht das
von dem Rechner LAPTOP empfangene Passwort mit Informationen, die
dieser von dem Mobilfunknetz PLMN übermittelt wurden. Hierzu weist
das Mobilfunknetz PLMN eine Passwort-Diensteeinheit auf, welche
gültige
Passwörter
an das WLAN sendet. Die Passwort-Diensteeinheit
kann diese Passwörter gegebenenfalls
generieren. Die gültigen
Passwörter können dem
WLAN zyklisch, wie z.B. täglich,
oder adhoc, wie z.B. auf Anfrage, übermittelt werden. Beispielsweise
kann täglich
eine gültige
Passwortliste an das WLAN übermittelt
werden. Wurde ein Passwort benutzt, wird es im WLAN und im Mobilfunknetz PLMN
aus der Liste gestrichen. Die Übermittlung
eines Passwortes an das WLAN durch das Mobilfunknetz PLMN kann also
vor der Übermittlung
des Passwortes an die Mobilstation MS erfolgen, oder auch in etwa
gleichzeitig, je nach Art der Kopplung zwischen WLAN und Mobilfunkkommunikationssystem.
Die Autentisierungsinstanz AU kann z.B. auch Teil eines entsprechenden
IN-Dienstes sein.
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Die Authentisierungsinstanz AU kann
eine Zugangskontrollinstanz AC (Access Control) nach erfolgreicher
Authentisierung für
die zur Verfügungsstellung
eines Dienstes des WLAN freischalten. Die Authentisierungsinstanz
AU und die Zugangskontrollinstanz AC können zusammen auf einer Plattform oder
getrennt sein. Nach erfolgter Freischaltung kann der Rechner LAPTOP
gemäß dem angeforderten Dienst
mit dem bzw. über
das WLAN kommunizieren.