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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Metalllegierungen, insbesondere Magnesiumlegierungen,
mit geringen Korngrößen innerhalb
eines nichtextrudierten Metalllegierungskörpers sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Die Verwendung von Leichtmetallwerkstoffen,
insbesondere im Automobil- und Flugzeugbau, dient vor allem der
Gewichtsreduzierung der verwendeten Bauteile. Die Verwendung von
vorgefertigten Körpern
aus Leichtmetallwerkstoffen, wie z.B. Aluminium-, Metall- und Titanlegierungen,
bereitet jedoch insbesondere bei der weiteren Verarbeitung wie z.B. beim
Walzen, Schmieden oder Rollen, Fertigungsprobleme, da aufgrund der
zumeist großen
Korngrößen der
Ausgangswerkstoffen Risse und Brüche
zumeist entlang der Korngrenzen an den Ecken der Körper aus
Leichtmetallwerkstoffen entstehen. Dies beeinflusst und reduziert
die mechanischen und optischen Eigenschaften der Bauteile.
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Im Stand der Technik wird daher zum
einen versucht, die mechanischen Eigenschaften der entsprechenden
Ausgangslegierungen zu verbessern. Die
DE 199 37 184 A1 betrifft
z.B. eine Metalllegierung für
die Verwendung bei erhöhten
Temperaturen, die sich besonders zur Verwendung beim Druckgießverfahren
eignet. Nachteilig hierbei ist, dass bisher bekannte und häufig verwendete
Leichtmetalllegierungen nicht verwendet werden können und für jede Anwendung und jedes
Anwendungsverfahren eine spezielle Leichtmetalllegierung entwickelt
werden müsste.
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Weiterhin sind im Stand der Technik
spezielle Bearbeitungs- und Fertigungsverfahren von häufig verwendeten
Leichtmetalllegierungen bekannt. Die
DE 199 17 175 A1 beschreibt ein Verfahren
zum Herstellen eines Bauteils, sowie das erfindungsgemäße Bauteil.
Das Bauteil wird in einer Druckgussform mittels eines keramischen
Grünkörpers in
der Druckgussform dadurch hergestellt, dass dieser Grünkörper mit
einem Metall oder einer Metalllegierung befällt wird, wobei der Grünkörper als
keramischer Grundkörper
mittels einer keramischen Pulvermischung durch ein Heiz- und Pressverfahren
hergestellt wird. Nachteilig ist hierbei, dass dieses Verfahren
nur im Druckgussverfahren anwendbar ist. Die
DE 100 33 768 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Falzen von dünnwandigen
Halbzeugen oder Bauteilen aus mindestens einem metallischen Werkstoffen,
wobei der Werkstoff bei Raumtemperatur schwer oder spröde verformbar
ist und im zum falzenden Bereich erhitzt wird. Nachteilig ist hierbei
jedoch, dass die Sprödeigenschaften
der bearbeitenden Metallwerkstoffe während der Falzung nicht verändert werden und
daher die Bauteile weiterhin bruch- und rissanfällig in nachfolgenden Fertigungsabschnitten
sind.
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Ebenfalls ist bekannt, dass insbesondere
bei der Weiterumformung von herkömmlichen
Metallwerkstoffen, wie z.B. dem Walzen oder Schmieden, die Verteilung
und die Größe von Korngrößen in einem
herkömmlichen
Metallwerkstoffkörper,
insbesondere bei der Walzbearbeitung, einen entscheidenden Einfluss
auf während
der Fertigung entstehende Bruch- und Rissstellen der Bauteile hat.
Die 25 21 330 C2 beschreibt ein Verfahren zur Induzierung einer
gleichzeitig mit der Wärmeverformung
verlaufenden dynamischen Rekristallisation in einer Metalllegierung
mit einem nichtausreichenden feinkörnigen Gefüge, wobei zur Gefügebeeinflussung
einer Metalllegierung der Metalllegierungsrohling zusätzliche Elemente,
wie z.B. Kupfer oder Zink, enthält
und diese als Mischkristalle vorliegen, wobei das feinkörnige Gefüge sich
aufgrund einer vorgegebenen Verformtemperatur und einer vorgegebenen
Dehnungsgeschwindigkeit im Rohling aufgrund einer fortschreitenden
Rekristallisation ausbildet. Nachteilig ist hierbei, dass die Veränderung
des Gefüges
von der Rekristallisationsgeschwindigkeit innerhalb des Rohlings
abhängt
und daher im Rahmen eines Bearbeitungs- und Fertigungsverfahrens
nur eingeschränkt einsetzbar
ist. Weiterhin beschreibt die
DE 695 05 327 T2 ein Verfahren zur Herstellung
eines lokalisierten Feinkornmikrogefüges auf ausgewählten Oberflächen aus
Aluminiumlegierungen. Die Oberfläche eines
Aluminiumbleches mit einer Grobkornmikrostruktur mit allgemein parallel
zur Längsebene
liegenden langen Korngrenzen wird durch eine Kugelfinnenbearbeitung
innerhalb von vorhandenen Bohrungen lokal bearbeitet, indem die
grobkörnige
Mikrostruktur aufgebrochen und anschließend durch eine lokalisierte
Wärmebehandlung
eine Rekristallisation initiiert wird. Nachteilig ist hierbei, dass
das Verfahren nur für
Bohrung innerhalb einer Aluminiumlegierung eines Flugzeugbleches
anwendbar ist. Weiterhin ist die Deformationstiefe dieses Verfahrens in
die Oberfläche
nur sehr gering, so dass hiermit lediglich die Oberflächenkorrosion
der behandelten Flächen
nicht jedoch eine Bruch- und Rissbildung beim Walzen verhindert
wird.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Gefüge von vorhandenen
Metalllegierungen derart zu beeinflussen, dass die Bruch- und Rissneigung
von nicht-extrudierten Metalllegierungskörpern in Bearbeitungs- und
Fertigungsverfahren, insbesondere beim Walzen, reduziert wird und
damit eine kostengünstige
Herstellung von walzfähigen
Metalllegierungskörpern
bereitgestellt wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß ist danach vorgesehen, dass
die Oberflächen
eines nicht-extrudierten Metalllegierungskörpers mit einer Korngröße größer als
200μm durch
eine zyklische, ortsabhängig alternierende
Belastung der Oberfläche
des nicht-extrudierten Metalllegierungskörpers alternierend lokal komprimiert
und dekomprimiert, sowie permanent auf einen Prozesstemperaturbereich
von bis 600°C erhitzt
werden. Die zyklische, ortsabhängig
alternierende Belastung der Oberfläche des Metalllegierungskörpers erfolgt
durch temporären
Druck mittels druckausübender
Elemente auf einzelne definierte Flächensegmente der Oberfläche des
Metalllegierungskörpers.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wird Oberfläche
als eine Oberflächenschicht
des Metalllegierungskörpers
verstanden, die durch die zyklische, ortsabhängige Belastung beeinflusst
und verändert wird.
Die Tiefe dieser Oberflächenschicht
ist abhängig
von der verwendeten Metalllegierung, der Temperatur und der Deformationsrate
der Metalllegierung aufgrund der zyklischen, ortsabhängig alternierenden
Belastung entlang der Außenseiten
des Metalllegierungskörpers.
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In einem Flächensegment der Oberfläche wird
in einem ersten Presszyklus zuerst eine von zwei Teilflächen des
Flächensegments
mittels druckausübender
Elemente belastet und in einem zweiten Presszyklus anschließend die
zweite Teilfläche
des Flächensegments
mittels anderer druckausübender Elemente
komprimiert, wobei im zweiten Presszyklus die erste Teilfläche nicht
belastet wird. Die Form des jeweiligen Flächensegments ist dabei bevorzugt symmetrisch,
insbesondere kreisförmig
oder rechteckig, ausgestaltet. Innerhalb eines Flächensegments wird
während
des zweiten Presszyklusses die nicht belastete erste Teilfläche aufgrund
volumetrischer Kräfte
innerhalb des Metalllegierungskörpers und/oder
mittels zugausübender
Elemente dekomprimiert. Weiterhin ist die Verwendung von Feder-rückstellenden
Elementen vorgesehen, die als ortsabhängige Gegenkraft zur ersten
Teilfläche
eine Steuerung der Deformationshöhe
und -rate der dekomprimierenden ersten Teilfläche insbesondere zu Beginn des
zweiten Presszyklusses erlauben. Gerade zu Beginn des zweiten Presszyklusses
kann es aufgrund von wirkenden Reibungskräften zu einer ruckartigen Bewegung
der dekomprimierenden ersten Teilfläche kommen, die die Materialeigenschaften
der dekomprimierenden ersten Teilfläche negativ beeinflussen kann.
Nach Abschluss des zweiten Presszyklusses hat der Metalllegierungskörper die
Ausgangsvolumenform wie vor den zwei Presszyklen angenommen. Diese
Presszyklenabfolge kann beliebig oft innerhalb eines Flächensegments
mit einer weitere Anzahl von ganzzahligen Presszyklen durchgeführt werden.
Nach Abschluss der zwei Presszyklen wird der Metalllegierungskörper unbelastet
für einen Zeitraum
auf eine Temperatur bis 600°C
erwärmt, falls
eine hohe Wärmeverlustrate
innerhalb des Flächensegmentes
gegeben ist. Weiterhin ist die Form der ersten Teilfläche bevorzugt
als Ringfläche
oder eine Halbkreisfläche
innerhalb des Flächensegments und
die zweite Teilfläche
korrespondierend zur ersten Teilfläche innerhalb des Flächensegments
ausgebildet. Ebenfalls werden auf der Oberfläche des Metalllegierungskörpers eine
Vielzahl von Flächensegmenten
definiert, wobei die Flächensegmente
aneinander anschließen
und die Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
bezüglich
mindestens einer Ausrichtung vollständig mit Flächensegmenten bedeckt ist. Während der
Prozesszyklen ist innerhalb des gesamten Metalllegierungskörpers eine
konstante Temperatur in einem Temperaturbereich von bis 600°C gegeben.
Während
des Verfahrens wird das Volumen des Metalllegierungskörpers nicht
verändert. Das
Verfahren ist nicht nur auf ein Flächensegment auf der Oberfläche eines
Metalllegierungskörpers
anwendbar, sondern kann entlang von verbundenen Flächensegmenten
sukzessiv zyklisch und alternierend die beiden Teilflächen der
jeweiligen einzelnen Flächensegmente
komprimieren und de komprimieren. Alternativ können entlang von verbundenen
Flächensegmenten
die beiden Teilflächen
der einzelnen Flächensegmente
entlang der Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
sukzessiv zyklisch und gleichzeitig komprimiert und dekomprimiert
werden. Dabei können
gleichzeitig mehrere Oberflächen
des Metalllegierungskörpers
sukzessiv zyklisch oder gleichzeitig komprimiert und dekomprimiert
werden.
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Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur schaffen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des Anspruchs 13. Erfindungsgemäß ist danach vorgesehen, dass
auf einem definierten Flächensegment
auf der Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
mit grober Korngröße ein druckausübendes Element
eine von zwei Teilfläche
des Flächensegments
während
eines ersten Presszyklusses belastet, und anschließend ein
anderes, zum ersten passgenau korrespondierendes, druckausübender Element
mit einer der Restfläche
entsprechenden zweiten Teilfläche
auf das Flächensegment
aufgebracht und in einem anschließenden zweiten Pressenzyklus
belastet wird und eine Heizquelle den Metalllegierungskörper permanent
auf eine vorgegebene Prozesstemperatur in einem Bereich bis 600°C temperiert.
Die Heizquelle ist jedoch nur notwendig, falls die Wärmeverlustraten
während
des Verfahrensablaufes zu hoch sind oder der Fertigungsprozess zu lange
dauert und damit entsprechende Temperaturverluste des Metalllegierungskörpers einhergehen. Das
Flächensegment
wird durch den Innendurchmesser eines druckbeständigen Containers parallel zur
Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
definiert.
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Dabei füllen die druckausübenden Elemente korrespondierend
und passgenau den Innendurchmesser des Containers aus. Der Querschnitt
des Metalllegierungskörpers
entspricht dem Querschnitt des Containers, wobei die Abmessungen
des Containers durch die Dimensionen des Metalllegierungskörpers und
der Bearbeitungsanlage, z.B. der Walzstrasse, bestimmt sind. Der
Druck im Innenraum des Containers wird durch Stempelelemente auf
jeweils eine von zwei Teilflächen übertragen,
wobei die Stempelelemente durch mit einer äußeren Presse verbundenen Kraftüberträger angesteuert
werden. Weiterhin wird der Innenraum und das Flächensegment während des
Verfahrens auf eine Prozesstemperatur gehalten, um eventuell auftretende
Temperaturverluste auszugleichen. Ein Kraftüberträger steuert tuell auftretende
Temperaturverluste auszugleichen. Ein Kraftüberträger steuert bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Stempelelemente alternierend und zyklisch an und überträgt den Druck
der Presse auf die jeweilige Teilflächen der Flächensegmente. Nach Belastung
des ersten Stempelelements mittels der Presse und des Kraftüberträgers wird
der Kraftüberträger, wie
z.B. eine Stahlplatte, durch die Presse entlastet und anschließend wird
der Druck ausschließlich
auf das zweite Stempelelement über
den durch die Presse wiederbelastenden Kraftüberträger übertragen. Der Kraftüberträger bzw.
die Stahlplatte werden dabei auf die Prozesstemperatur geheizt. Ebenfalls
ist die Stempelfläche
des ersten Stempelelements insbesondere als Ringfläche oder
als Halbkreisfläche
innerhalb des Innendruchmessers des Containers ausgebildet. Die
Stempelfläche
des zweiten Stempelelements ist passgenau und korrespondierend zur
ersten Stempelfläche
des ersten Stempelelements innerhalb des Innendruchmessers des Containers
ausgebildet. Die Höhe
des ersten Stempelelements und die Höhe des Metalllegierungskörpers zusammengenommen
besitzen eine größere Höhenerstreckung
als der Container. Durch die Variation der jeweiligen Überhöhe des Stempelelements und
des Metalllegierungskörpers
gegenüber
dem Container, wird die Deformation in der Oberfläche des
Metalllegierungskörpers
festgelegt. Eine zu große Überhöhe relativ
zum Container führt
jedoch zu Instabilitäten
während
der Presszyklen und kann zu einem Bruch der Stempelelemente führen. Weiterhin werden
die Stempelelemente während
eines Presszyklusses so weit in den Metalllegierungskörper gepresst,
dass die Oberkante der Stempelelemente mit der Oberkante des Containers übereinstimmen.
Eine fortlaufende Anordnung von nebeneinander angeordneten Containern
entlang der Oberfläche
eines Metalllegierungskörpers
definiert eine Vielzahl von Flächensegmenten
entlang einer Ausrichtung der Oberfläche eines Metalllegierungskörpers. In
den so definierten Flächensegmenten
dient eine periodische Anordnung von ersten und zweiten Stempelelementen
zur zyklischen, ortsabhängig
alternierenden Pressung eines länglichen
Metalllegierungskörpers und
beeinflusst damit die Korngrößen von
bestimmten Ausrichtungen entlang der Oberfläche des Metalllegierungskörpers. Dabei
sind die jeweiligen ersten und zweiten Stempelelemente eines Flächensegments
einzeln ansteuerbar. Weiterhin wird in jedem Flächensegment im ersten Presszyklus
das ersten Stempelelement durch einen Kraftüberträger angesteuert und in einem
zwei Pressungszyklus das zweite Stempelelement angesteuert und anschließend wird
in einem hierzu nächstgelegenen
Flächensegment
ein neuer Presszyklus initiiert. Hierdurch wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
entlang einer Ausrichtung der Oberfläche die Korngröße der Metalllegierung
verändert.
Nach Abschluss aller Prozesszyklen wird der Metalllegierungskörper aus
dem Container entfernt.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass
nur entlang ausgewählter
Ausrichtung vertikal zur Längsachse
des Metalllegierungskörpers
die Korngrößen reduziert
werden, wobei die Ausrichtungen der reduzierten Korngrößen entlang
der Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
bezüglich
der Längsachse
des Metalllegierungskörpers
symmetrisch sind und insbesondere eine Sandwich-Struktur bezüglich der
behandelten und unbehandelten Oberflächen des Metalllegierungskörpers bilden.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen
sind in den übrigen
Unteransprüchen
beschrieben; die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und der nachfolgenden
Figuren näher
beschrieben; es zeigt:
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1a schematische
Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem bezüglich
der Mittelachse symmetrischen ersten Stempelelement;
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1b schematische
Längsansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entlang einer periodischen Anordnung der gesamten Oberfläche mit
bezüglich
der Mittelachse symmetrischen ersten Stempelelementen;
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2a schematische
Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem bezüglich
der Mittelachse asymmetrischen ersten Stempelelement;
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2b schematische
Längsansicht
der endungsgemäßen Vorrichtung
entlang einer periodischen Anordnung der gesamten Oberfläche mit
bezüglich
der Mittelachse asymmetrischen ersten Stempelelementen;
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3 schematische
Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem bezüglich
der Mittelachse asymmetrischen ersten Stempelelement und einem rückstellenden
Federelement während des
zweiten Presszyklusses;
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4 Aufnahme
der Mikrostruktur einer Metalllegierung (AZ31) vor und nach der
lokalisierten Bearbeitung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren;
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5 Exemplarische
Abmessungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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6 schematische
Ansicht des erfindungsgemäßen Erzeugnisses.
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1a zeigt
eine schematische Darstellung der Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung während dreier
unterschiedlicher Prozessabschnitte. Während des ersten Prozesszyklussees
(linke Darstellung) wird der Metalllegierungskörper 10 innerhalb
eines Containers 11 durch ein erstes Stempelelement 12 komprimiert.
Dabei ist dieser schematischen Darstellung nur der Querschnitt des
Metalllegierungskörpers 10 sichtbar.
Die nach oben ausgerichtete Oberfläche des Metalllegierungskörpers 10 entspricht
dabei einem definierten Flächensegment. Das
ersten Stempelelement 12 komprimiert nur einen bezüglich der
Form des Flächensegments
symmetrischen Teil. Nach vollständiger
Pressung des ersten Stempelelements 12 in den Metalllegierungskörper 10 wird
in einem zweiten Prozessabschnitt (mittlere Darstellung) das zweite
Stempelelement 13 in den verbleibenden Zwischenraum des
Flächensegments
eingefügt
und in den Metalllegierungskörper 10 hineingepresst.
Nach Abschluss diese zweiten Pressryklusses (rechte Darstellung)
ist aufgrund volumentrische Rückstellkräfte das
im zweiten Prozesszyklus unbelastete erste Stempelelement 12 teilweise
aus dem Container 11 herausgedrückt worden und der Metalllegierungskörper 10 hat
seine Ausgangsvolumenform angenommen. Während des gesamten Prozessen
wird der Metalllegierungskörper 10 durch
eine Heizung (nicht dargestellt) auf eine vorgegebene Prozesstemperatur
temperiert oder der Metalllegierungskörper 10 besitzt selbst
die erforderliche Prozesstemperatur aufgrund einer Vorheizung (nicht
dargestellt).
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Die 1b zeigt
eine schematische Längsansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in zwei unterschiedlichen Prozessstadien. Innerhalb eines durch
das erste Stempelelement 12 definierten Flächensegments
A entlang der Oberfläche
des Metalllegierungskörpers 10 wird
das erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt,
in dem in einem ersten Prozesszyklus das erste Stempelelement 12 in
den Metalllegierungskörper 10 gepresst
und in einem zweiten Presszyklus das zweite Stempelelement 13 ebenfalls
in den Metalllegierungskörper 10 gepresst wird
und das erste Stempelelement 12 unbelastet zurückrelaxiert
(linke Darstellung). Anschließend
wird das endungsgemäße Verfahren
auf das folgende Flächensegment
B und auf die anschließenden
Flächensegmente
entlang der Oberfläche
angewendet (rechte Darstellung).
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In der 2a ist
eine schematische Darstellung der Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
während
dreier unterschiedlicher Prozessabschnitte zu sehen. Das Flächensegment
der Oberfläche
des Metalllegierungskörpers
wird hierbei asymmetrisch bezüglich
der Mittelachse des Containers 11 belastet. Während des
ersten Prozesszyklussees (linke Darstellung) wird der Metalllegierungskörper 10 innerhalb
eines Containers 11 durch ein erstes asymmetrisches Stempelelement 12 komprimiert. Dabei
ist in dieser schematischen Darstellung nur der Querschnitt des
Metalllegierungskörpers 10 sichtbar. Das
ersten Stempelelement 12 komprimiert nur einen asymmetrischen
Teil des Flächensegments. Nach
vollständiger
Pressung des ersten Stempelelements 12 in den Metalllegierungskörper 10 wird
in einem zweiten Prozessabschnitt (mittlere Darstellung) das zweite
Stempelelement 13 in den verbleibenden Zwischenraum des
Flächensegments
eingefügt
und in den Metalllegierungskörper 10 hineingepresst. Nach
Abschluss diese zweiten Presszyklusses (rechte Darstellung) ist
aufgrund volumentrische Rückstellkräfte das
im zweiten Prozesszyklus unbelastete erste Stempelelement 12 teilweise
aus dem Container 11 herausgedrückt worden und der Metalllegierungskörper 10 hat
seine Ausgangsvolumenform angenommen. Während des gesamten Prozessen
wird der Metalllegierungskörper 10 durch
eine Heizung (nicht dargestellt) auf eine vorgegebene Prozesstemperatur
temperiert oder der Metalllegierungskörper 10 besitzt selbst
die erforderliche Prozesstemperatur aufgrund einer Vorheizung (nicht
dargestellt).
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Die 2b zeigt
eine schematische Längsansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in zwei unterschiedlichen Prozessstadien für eine asymmetrische Variante
der erfinderischen Anordnung in 1b.
Innerhalb eines definierten Flächensegments
A wird das erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt, in
dem in einem ersten Prozesszyklus das erste Stempelelement 12 in
den Metalllegierungskörper 10 asymmetrisch
gepresst und in einem zweiten Presszyklus das zweite Stempelelement 13 ebenfalls
in den Metalllegierungskörper 10 gepresst wird,
wobei im zweiten Presszyklus das erste Stempelelement 12 unbelastet
zurückrelaxiert
(linke Darstellung). Anschließend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
auf das folgende Flächensegment
B und auf die anschließenden
Flächensegmente
entlang der Oberfläche
angewendet (rechte Darstellung).
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3 zeigt
eine schematische Queransicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem bezüglich der
Mittelachse asymmetrischen ersten Stempelelement. In einem ersten
Prozesszyklus wird das erste Stempelelement 12 durch einen
Kraftüberträger 14,
wie z.B. eine Stahlplatte, in den Container 11 gepresst
(linke Darstellung). Als korrespondierende Halterung wird der Boden
des Containers 11 durch eine Stahlplatte 15 fixiert.
Nach Ablauf des erste Presszyklusses wird der Kraftüberträger 14 durch einen
asymmetrischen Kraftüberträger 14 ersetzt (mittlere
Darstellung). In dem Kraftüberträger 14 befindet
sich an der zum ersten Stempelelement 12 korrespondierenden
Position ein rückstellendes
Federelement 16, das während
des zweiten Prozesszyklussees die Relaxation des ersten Stempelelements 12 bei
gleichzeitiger Kompression des zweiten Stempelelements 13 in
den Metalllegierungskörpers 10 durch die
gewählte
Federkonstante steuert (rechte Darstellung). Durch das Federelement 16 wird
zu Beginn des zweiten Presszyklusses eine rückartige Bewegung der dekomprimierenden
ersten Teilfläche
vermieden. Diese ruckartige Bewegung wird vor allem durch die Haftreibung
zwischen der Innenfläche
des Containers 11 und des ersten Stempelelements 12 bestimmt.
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Die 4 zeigt
eine Aufnahme der Korngrößen innerhalb
eines Metalllegierungskörpers
vor und nach der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Als Ausgangskörper dient
eine AZ31 Magnesiumlegierung mit einer durchschnittlichen Korngröße von 800μm (4A). Nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einer Prozesstemperatur von 400°C und einer Nachheizperiode nach
Abschluss der Presszyklen von 30min bei 400°C ist es in der Deformationsregion
der Flächensegmente
zu einer Verkleinerung der Korngrößen auf durchschnittliche 17 μm gekommen.
Die Verkleinerung der Korngrößen ist – gemessen
von der Außenseite
des Magnesiumlegierungskörpers – bis in
eine Deformationstiefe von 9mm messbar.
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5 zeigt
zwei unterschiedliche Konfigurationen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Konfiguration 5A wird
in einem kreisförmigen Container 11 mit
einem Innendruchmesser von 30mm ein kreisförmiger Magnesiumlegierungskörper 10 eingeführt. Dieser
Magnesiumlegierungskörper 10 wird
durch ein erstes ringförmiges
Stempelelement 12 belastet, wobei der Innendruchmesser
des ersten Stempelelements 12 mit 15mm dem Aussendruchmesser
des zweiten Stempelelements 13 entspricht. Die Stempelelemente 12,13 sind über eine Stahlplatte 14 als
Kraftüberträgen mit
einer äußeren Presse
(nicht dargestellt) verbunden. In der Konfiguration 5B sind beide Stempelelemente 12,13 halbkreisförmig ausgebildet,
wobei der jeweilige Außendurchmesser
der Stempelelemente 12,13 dem Innendruckmesser
des Containers 10 entspricht. Weiterhin ist in dieser Konfiguration
der Kraftüberträger 14 mit
einem Feder-rückstellenden
Element 16 versehen. Durch das Federrückstellende Element 16 wird
zu Beginn des zweiten Presszyklusses eine rückartige Bewegung der dekomprimierenden
ersten Teilfläche
vermieden.
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Nur in diesen beiden Beispielen sind
alle Abmessungen des Magnesiumlegierungskörpers 10 geringer
als die des Containers 11. Auch die absoluten Abmessungen
der gezeigten Konfigurationen sind nur als Beispiele im Labormaßstab anzusehen.
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In der 6 ist
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Erzeugnisses abgebildet.
Der Metalllegierungskörper 10 ist
dadurch gekennzeichnet, dass auf zwei, zueinander symmetrischen
Seitenflächen
bezüglich
der Längsachse
des Metalllegierungskörper 10 eine
Verringerung der Korngrößen durch
das erfindungsgemäße Verfahren erreicht
wird und durch diese Sandwich-Struktur bezüglich der erfindungsgemäß bearbeiteten
und unbearbeiteten Oberflächen
die Bruch- und Rissneigung vor allem an den Rändern des Metalllegierungskörpers 10 bei
der Weiterumformung, insbesondere beim Walzen, des erfindungsgemäßen Erzeugnisses reduziert
wird.
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- 10
- Metalllegierungskörper
- 11
- Container
- 12
- erstes
Stempelelement
- 13
- zweites
Stempelelement
- 14
- Kraftüberträger
- 15
- Stahlplatte
- 16
- Federelement