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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Übertragen
von Informationen in einem Funk-Kommunikationssystem mit einer Mehrzahl
von Basisstationen und mindestens einer Teilnehmerstation nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
zumindest eine Mehrzahl von über
ein Basisstationsnetzwerk miteinander vernetzten Basisstationen
umfassendes Funkkommunikationssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
10.
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Kommunikationssysteme gewinnen zunehmend
an Bedeutung. Es sind starke Bestrebungen vorhanden, kabelgebundene
Kommunikationssysteme mit Funkkommunikationssystemen zu verknüpfen. Die
entstehenden hybriden Kommunikationssysteme führen zu einer Erhöhung der
Zahl der zur Verfügung
stehenden Dienste, ermöglichen
aber auch eine größere Flexibilität auf Seiten
der Kommunikation. Dabei werden Geräte entwickelt, die unterschiedliche
Systeme nutzen können
(Multi Homing).
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Den Funkkommunikationssystemen kommt aufgrund
der ermöglichten
Mobilität
der Teilnehmer eine große
Bedeutung zu. Es sind Bestrebungen im Gange, eine Funkkommunikation
mit mobilen Teilnehmerstationen auch mit hohen Übertragungsraten zu ermöglichen.
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In Funkkommunikationssystemen werden
Informationen (beispielsweise Sprache, Bildinformation, Videoinformation,
SMS [Short Message Service] oder andere Daten) mit Hilfe von elektromagnetischen
Wellen über
eine Funkschnittstelle zwischen sendender und empfangender Station
(Basisstation bzw. Teilnehmerstation) übertragen. Das Abstrahlen der
elektromag netischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequenzen, die in dem für das jeweilige
System vorgesehenen Frequenzband liegen.
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Für
das eingeführte
GSM-Mobilfunksystem (Global System for Mobile Communication) werden Frequenzen
bei 900, 1800 und 1900 MHz genutzt. Diese Systeme übermitteln
im wesentlichen Sprache, Telefax und Kurzmitteilungen SMS (Short
Message Service) als auch digitale Daten.
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Für
zukünftige
Mobilfunksysteme mit CDMA- oder TD/CDMA-Übertragungsverfahren, wie beispielsweise
UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) oder andere Systeme
der dritten Generation, sind Frequenzen im Frequenzband von ca. 2000
MHz vorgesehen. Diese Systeme der dritten Generation werden entwickelt
mit den Zielen weltweiter Funkabdeckung, einem großen Angebot
an Diensten zur Datenübertragung
und vor allem eine flexible Verwaltung der Kapazität der Funkschnittstelle,
die bei Funk-Kommunikationssystemen die Schnittstelle mit den geringsten
Ressourcen ist. Bei diesen Funk-Kommunikations-Systemen soll es vor allem durch die
flexible Verwaltung der Funkschnittstelle möglich sein, dass einer Teilnehmerstation
bei Bedarf eine große
Datenmenge mit hoher Datengeschwindigkeit senden und/oder empfangen
kann.
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Der Zugriff von Stationen auf die
gemeinsamen Funkressourcen des Übertragungsmedium,
wie zum Beispiel Zeit, Frequenz, Leistung oder Raum, wird bei diesen
Funk-Kommunikationssystemen durch Vielfachzugriffsverfahren (Multiple
Access, MA) geregelt.
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Bei Zeitbereichs-Vielfachzugriffsverfahren (TDMA)
wird jedes Sende- und Empfangsfrequenzband in Zeitschlitze unterteilt,
wobei ein oder mehrere zyklisch wiederholte Zeitschlitze den Stationen
zugeteilt werden. Durch TDMA wird die Funkressource Zeit stationsspezifisch
separiert.
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Bei Frequenzbereichs-Vielfachzugriffsverfahren
(FDMA) wird der gesamte Frequenzbereich in schmalbandige Bereiche
unterteilt, wobei ein oder mehrere schmalbandige Frequenzbänder den
Stationen zugeteilt werden. Durch FDMA wird die Funkressource Frequenz
stationsspezifisch separiert.
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Bei Codebereichs-Vielfachzugriffsverfahren (CDMA)
wird durch einen Spreizcode, der aus vielen einzelnen sogenannten
Chips besteht, die zu übertragende
Leistung/Information stationsspezifisch codiert, wodurch die zu übertragende
Leistung codebedingt zufällig über einen
großen
Frequenzbereich gespreizt wird. Die von unterschiedlichen Stationen
benutzen Spreizcodes innerhalb einer Zelle/Basisstation sind jeweils
gegenseitig orthogonal oder im wesentlichen orthogonal, wodurch
ein Empfänger
die ihm zugedachte Signalleistung erkennt und andere Signale unterdrückt. Durch
CDMA wird die Funkressource Leistung durch Spreizcodes stationsspezifisch
separiert.
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Bei orthogonalen Frequenz-Vielfachzugriffsverfahren
(OFDM) werden die Daten breitbandig übermittelt, wobei das Frequenzband
in äquidistante, orthogonale
Unterträger
eingeteilt wird, so dass die simultane Phasenverschiebung der Unterträger einen
zwei-dimensionalen Datenfluss im Zeit-Frequenz Bereich aufspannt.
Durch OFDM wird die Funkressource Frequenz mittels orthogonalen
Unterträgern
stationsspezifisch separiert. Die während einer Zeiteinheit auf
den orthogonalen Unterträgern übermittelten
zusammengefassten Datensymbole werden als OFDM Symbole bezeichnet.
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Die Vielfachzugriffsverfahren können kombiniert
werden. So benutzen viele Funkkommunikationssysteme eine Kombination
der TDMA und FDMA Verfahren, wobei jedes schmalbandige Frequenzband
in Zeitschlitze unterteilt ist.
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Für
das erwähnte
UMTS-Mobilfunksystem wird zwischen einem sogenannten FDD-Modus (Frequency
Division Duplex) und einem TDD-Modus (Time Division Duplex) unterschieden.
Der TDD-Modus zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein gemeinsames
Frequenzband sowohl für
die Signalübertragung
in Aufwärtsrichtung
(UL – Uplink)
als auch in Abwärtsrichtung
(DL – Downlink)
genutzt wird, während
der FDD-Modus für
die beiden Übertragungsrichtungen
jeweils ein unterschiedliches Frequenzband nutzt.
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In Funkkommunikationsverbindungen
der zweiten und/oder dritten Generation können Informationen kanalvermittelt
(CS Circuit Switched) oder paketvermittelt (PS Packet Switched) übertragen
werden.
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Die Verbindung zwischen Basisstation
und Teilnehmerstation erfolgt über
eine Funkkommunikations-Schnittstelle. Eine Basisstation kann dabei auch
gegebenfalls mehrere Funkzellen bedienen.
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Üblicherweise
sind mindestens eine Basisstation und eine Funknetzwerkkontrolleinrichtung (RNC
Radio Network Controller) Bestandteile eines Basisstationssubsystems
(RNS Radio Network Subsystem). Ein Funkkommunikationssystem umfasst
in der Regel mehrere Basisstationssubsysteme, die an ein Kernnetz
(CN Core Network) angeschlossen sind. Dabei ist die Funknetzwerkkontrolleinrichtung des
Basisstationssubsystems mit einer Zugangseinrichtung (beispielsweise:
SGSN Serving GPRS Support Node) des Kernnetzes verbunden.
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Insbesondere bei der Übertragung
von Information mit hohen Datenraten ist ein möglichst verzögerungsfreies
bzw. -armes Übertragen
der Daten erwünscht.
Im Zusammenhang mit einem Handover, d.h. der Über- bzw. Weitergabe einer
bestehenden Verbindung mit einer Teilnehmerstation von einer Basisstation
an eine andere Basisstation bzw. von einer Zelle einer Basisstation
an eine andere Zelle der Basisstation, stellt dies eine besonders
schwierig zu erreichende Herausforderung dar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und ein Funkkommunikationssystem der eingangs
genannten Art aufzuzeigen, welche eine möglichst schnelle und verzögerungsfreie
bzw. -arme Datenübertragung
ermöglichen.
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Die Aufgabe wird für das Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und für das Funkkommunikationssystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Erfindungsgemäß werden in einem Verfahren
zum Übertragen
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit einer Mehrzahl
von Basisstationen und mindestens einer Teilnehmerstation, wobei
die Basisstationen über
ein Basisstationsnetzwerk miteinander vernetzt sind und wobei über einen
Funkkanal zwischen einer ersten Basisstation und der einen Teilnehmerstation
Nutzdaten übertragen
werden, mindestens zwei Basisstationen in einer Gruppe zusammengefasst
und in jeder Basisstation der Gruppe identische Nutzdaten und/oder
identische Signalisierungsdaten für die Nutzdatenübertragung
an die eine Teilnehmerstation vorgehalten.
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Das erfindungsgemäße Vorgehen trägt wesentlich
dazu bei, dass die Möglichkeit
eines schnellen und in der Regel verzögerungsfreien Umschaltens von
einer Basisstation zu einer anderen Basisstation der Gruppe gegeben
ist.
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Eine Gruppe umfasst dabei Basisstationen und
vorzugsweise alle diejenigen Basisstationen, die für eine aktive
Verbindung mit der Teilnehmerstation unter Berücksichtigung von bestimmten
oder netzwerkseitig zu bestimmenden Vorgaben in Betracht kommen.
Die Bildung bzw. Zusammensetzung einer Gruppe ist spezifisch für eine Teilnehmerstation.
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Das Vorhalten der identische Nutzdaten und/oder
identische Signalisierungsdaten für die Nutzdatenübertragung
erfolgt durch Speicherung bzw. Pufferung der Daten in den Basisstationen
der Gruppe. Dabei kann die Specher- bzw. Pufferzeit geeignet gewählt werden.
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Die Gruppe der Basisstationen kann
sich in Abhängigkeit
von der Mobilität
der Teilnehmerstation sehr rasch bis quasi gar nicht (im wesentlichen
statisch) ändern.
Dabei kann auch die Anzahl der Basisstationen in der Gruppe variieren. Änderungen
der Gruppe der Basisstationen können
aber auch durch zahlreiche andere Gründe hervorgerufen werden wie etwa
die Auslastung der Funknetzressourcen und/oder die Qualitätsanforderungen
von zu übertragenden
Diensten.
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Es erfolgt die Übermittlung der identischen Nutzdaten
und/oder identischen Signalisierungsdaten an die Basisstationen
der Gruppe, bevor eine Funkverbindung zwischen der einen Teilnehmerstation
und einer anderen oder weiteren Basisstation der Gruppe aufgebaut
wird. Damit ist ein schneller Handover wirksam vorbereitet.
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Grundsätzlich ist im Rahmen der Erfindung denkbar,
die identischen Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten
für die
Nutzdatenübertragung über die
Luft an die Basisstationen der Gruppe zu übertragen. Bevorzugt wird aber
die Variante, dass die identischen Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten
an die Basisstationen der Gruppe über das Basisstationsnetzwerk übermittelt werden.
Durch die Übermittelung über das
Netzwerk wird weniger Interferenz erzeugt und die in der Regel knappen
Funkressourcen werden nicht ohne Not belegt.
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Mit Vorteil erfolgt wird die Übermittlung
der identischen Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten
an die Basisstationen der Gruppe von mindestens einem Netzwerkkontroller,
vorzugsweise von genau einem Netzwerkkontroller des Basisstationsnetzwerks
gesteuert.
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Jeder Verbindung zwischen einer Teilnehmerstation
und dem Funknetz ist beipielsweise im Falle des UTRAN (UMTS Terrestrial
Radio Access Network) ein Netzwerkkontroller (RNC Radio Network
Controller) im sogenannten dienenden Basisstationssubsystems (SRNS
Serving Radio Network Subsystem) zugeordnet. Der zugehörige Netzwerkkontroller
führt in
diesem Fall Funktionen einer dienenden Funknetzwerkkontrolleinrichtung (SRNC.Serving
Radio Network Controller) durch.
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Der Netzwerkkontroller ist für die Funkressourcenverwaltung
seines Basisstationssubsystems und damit für alle an ihn angeschlossenen
Zellen verantwortlich. Er regelt folglich üblicherweise für jede einzelne
Funkverbindung die Sendeleistung und verwaltet und weist beispielsweise
die Codes für
die CDMA-Kanäle
zu. Das Kernnetz ist über
eine Iu-Schnittstelle mit dem Netzwerkkontroller verbunden, wodurch
diesem die Aufgabe zuteil wird, den Datenaustausch mit dem Kernnetz
sicherzustellen. Aus Sicht der Basisstation ist diese mit einem
Netzwerkkontroller über
die Iub-Schnittstelle verbunden, den man für diese Basistation als ihren
kontrollierenden Netzwerkkontroller (CRNC Controlling Radio Network Controller)
bezeichnet. Dieser kontrolliert die Datenmenge und den Datenfluss.
Eine Teilnehmerstation in einer Zelle nutzt beispielsweise unter
Einsatz eines vom Netzwerkkontroller zugewiesenen Codes einen entsprechenden
CDMA-Funkkanal. Im Funkbereich von zwei Funkzellen sorgt der Netzwerkkontroller
für die
Makrodiversität,
d.h. es werden zwei Funkkanäle (jeweils
ein Funkkanal pro Funkzelle) für
die Teilnehmerstation aufgebaut und verwaltet. Werden die zwei Funkzellen
von jeweils einem unterschiedlichen Netzwerk kontroller verwaltet
und gesteuert, arbeitet derjenige Netzwerkkontroller in der Funktion
eines DRNC (Drift Radio Network Controller), welcher nicht als SRNC
(Serving Radio Network Controller) aktiv ist. Der SRNC Netzwerkkontroller
(Serving Radio Network Controller) ist über eine Iur-Schnittstelle mit dem
DRNC Netzwerkkontroller (Drift Radio Network Controller) verbunden.
Der Netzwerkkontroller als Gerät
kann folglich die Funktionen eines SRNC (Serving RNC), DRNC (Drift
RNC) und CRNC (Controlling RNC) ausführen.
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Wird die Übermittlung der identischen
Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten an die Basisstationen
der Gruppe von genau einem Netzwerkkontroller des Basisstationsnetzwerks
gesteuert, so ist dies bevorzugt der Netzwerkkontroller in der Funktion
des SRNC (Serving Radio Network Controller) .
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In Weiterbildung der Erfindung umfassen
die identischen Signalisierungsdaten Daten, welche die Schichten
4 und/oder höher
nach ISO/OSI-Referenzmodell, insbesondere die Schichten 5 bis 7
nach ISO/OSI-Referenzmodell, betreffen.
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Der Informationsaustausch zwischen
zwei kommunizierenden Einrichtungen eines Funkkommunikationssystems
ist komplex und wird in einzelne, hierarchische Schichten (Lager)
gegliedert. Von der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO
(International Organization for Standardization) wurde ein allgemein
akzeptiertes Schichtenmodell – das
ISO/OSI-Referenzmodell-
für offene
Kommunikationssysteme spezifiziert. Das Modell beschreibt die Verbindung
offener digitaler Systeme (OSI Open Systems Interconnection) und
findet nahezu in allen heute realisierten Kommunikationssystemen
Anwendung. Das ISO/OSI-Referenzmodell hat wesentlich zu einer weitgehenden
Standardisierung der Kommunikationssysteme beigetragen.
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Im ISO/OSI-Referenzmodell bietet
jede Schicht (mit Ausnahme der obersten) der nächstenhöheren Schicht Dienste (Services)
an. Um die Dienste erbringen zu können, erfolgt eine Informationsübermittlung
zwischen den Instanzen der jeweiligen Schicht der kommunizierenden
Systeme mittels sogenannter Protokolle. Für diese Übermittlung stehen einer Schicht
die Dienste der nächstniedrigen Schicht
zur Verfügung.
Innerhalb eines Prozesses kommuniziert also jede Instanz direkt
lediglich mit der nächsthöheren und
der nächstniedrigen
Instanz. Übergeordnete
Schichten werden als Dienstnutzer und die unterliegende Schicht
als Diensterbringer bezeichnet.
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Das ISO/OSI-Modell beruht auf verschiedenen
Prinzipien. Jede Schicht realisiert eine genau definierte Funktion,
wobei sich die Festlegung der Funktionen an genormten Protokollen
orientiert. Die Grenzen zwischen den einzelnen Schichten sind so
gewählt,
dass der Nachrichtenfluss über
die Schnittstellen möglichst
gering ausfällt.
In der Regel bedeutet jede höhere
Schicht einen neuen Abstraktionsgrad der tiefer liegenden Schichten.
Teilweise werden auch verschiedene Funktionen in dieselbe Schicht gelegt.
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Für
die Übertragung
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit mindestens zwei
zumindest über
eine Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierenden Einrichtungen des
Funkkommunikationssystems wird die Kommunikation in hierarchische
Schichten gegliedert. Dabei werden Informationen von einer Schicht
an eine Schicht anderer Hierarchie als Nachricht (primitive) übermittelt.
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Im Rahmen der Erfindung ist eine
leitungsvermittelte Übertragung
der Nutzdaten möglich.
Besondere Vorteile ergeben sich aber für den Fall, dass die Übertragung
der Nutzdaten paketvermittelt erfolgt. Insbesondere im Rahmen von
Datenübertragungen
wie etwa nach den HSDPA Konzepten (High Speed Downlink Packet Access),
welche beispielsweise für
UTRA FDD und UTRA TDD diskutiert werden, unterstützt die Erfindung dadurch,
dass ein schneller Zellwechsel (FCS Fast Cell Selection) ermöglicht wird,
besonders effektiv eine Übertragung mit
hoher Datenrate.
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Die Übermittlung der identischen
Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten an die Basisstationen
der Gruppe kann intermittierend, d.h. zeitweise in gleichen oder
verschiedenen Zeitabständen,
oder fortlaufend, d.h. bei paketvermittelter Übertragung der Nutzdaten paketweise,
durchgeführt werden.
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In Ausbildung der Erfindung kann
die Übertragung
der Nutzdaten über
allgemeine und/oder über
dedizierte Kanäle
erfolgen. Im Falle des HSDPA (High Speed Downlink Packet Access)
kann beispielsweise der HS-DSCH (High Speed Downlink Shared Channel)
als allgemeiner Kanal genutzt werden.
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In einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Übertragung der Nutzdaten anhand
eines Datenflussprotokolls. Auf diese Weise können beispielsweise sich ergänzende Informationen
geregelt zusammengeführt
werden, nämlich
z.B, die netzseitigen Informationen über die Gruppe der Basisstationen
und die Informationen der verbindungsaktiven Basisstation.
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Besondere Vorteile sind dadurch zu
erzielen, dass auf eine an alle Basisstationen der Gruppe von einem
Netzwerkkontroller gesendete Kapazitätsanfrage eine Rückmeldung
mit Angabe der Kapazitätsbelegung
von der die aktive Funkverbindung haltenden Basisstation vor der
Datenübertragung
an die Basisstationen der Gruppe erfolgt.
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Die Erfindung ermöglicht zumindest eine grobe
und in der Regel über
einen verhältnismäßig langen
Zeitraum (z.B. Sekunde bis einige Sekunden) wirksame Synchronisation
der Speicher (Pufferung) der Basisstationen der Gruppe. Eine eigene Übertragung
von Signalisierungsdaten zur Synchronisation der Speicher der Basisstationen
der Gruppe ist daher entbehrlich. Damit kann die Erfindung auf einfache Art
und Weise einen wirksamen Beitrag für einen schnellen Handover
leisten.
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Im erfindungsgemäßen Funkkommunikationssystem,
welches zumindest eine Mehrzahl von über ein Basisstationsnetzwerk
miteinander vernetzten Basisstationen umfasst, wobei Mittel zur Übertragung
von Nutzdaten über
einen Funkkanal zwischen einer ersten Basisstation und mindestens
einer Teilnehmerstation vorgesehen sind, sind mindestens zwei Basisstationen
in einer Gruppe zusammengefasst und in jeder Basisstation der Gruppe
sind Mittel zum Vorhalten von identischen Nutzdaten und/oder identischen
Signalisierungsdaten für
die Nutzdatenübertragung
an die eine Teilnehmerstation vorhanden. Diese Mittel umfassen geeignete
Speichermittel zum Puffern der Daten in den Basisstationen.
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Im Funkkommunikationssystem kann
vorgesehen sein, dass mindestens ein Netzwerkkontroller, vorzugsweise
genau ein Netzwerkkontroller, des Basisstationsnetzwerks zur Steuerung
der Übermittlung der
identischen Nutzdaten und/oder identischen Signalisierungsdaten
an die Basisstationen der Gruppe vorhanden ist.
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Bevorzugt sind im erfindungsgemäßen Funkkommunikationssystem
Mittel zum paketvermittelten Übertragen
der Nutzdaten vorhanden.
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Vorteilhafterweise sind im erfindungsgemäßen Funk-Kommunikationssystem
Mittel zum Übertragen
der Nutzdaten Übertragung
der Nutzdaten anhand eines Datenflussprotokolls vorhanden.
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Das beschriebene Funkkommunikationssystem
eignet sich insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im Funkkommunikationssystem bzw. seinen einzelnen Bestandteilen können jeweils
entsprechende Mittel und Einrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens und seiner Ausgestaltungen und Weiterbildungen vorhanden sein.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
und zwei Figuren näher
erläutert
werden.
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Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Funkkommunikationsnetzes zur Anwendung
der Erfindung im UTRAN,
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2 eine
schematische Darstellung des Ablaufprinzips der erfindungsgemäßen Übertragung der
Daten
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3 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Übertragung zwischen Netzwerkkontroller,
Basisstation und Teilnehmerstation.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Funkkommunikationsnetzes des
UTRAN für eine
erfindungsgemäße Übertragung
von Information. Das Funkkommunikationsnetz umfasst mehrere Basisstationssubsysteme
RNSl und RNS2, die an ein Kernnetz CN jeweils über eine Iu-Schnittstelle angeschlossen
sind.
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Jedes der Basisstationssubsysteme
RN51 und RNS2 in 1 weist
einen Netzwerkkontroller auf: Basisstationssubsystem RNS1 den Netzwerkkontroller
RNC1 und Basisstationssubsysteme RNS2 den Netzwerkkontroller RNC2.
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Der Netzwerkkontroller RNC1 ist im
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
funktionell in die Netzwerkkontroller SRNC (Serving Radio Network Controller)
und CRNC1 (Controlling Radio Network Controller) aufgeteilt. Ferner
sind drei Basisstationen NodeB11, NodeB12 und NodeB13 als Bestandteile des
Basisstationssubsystems RNS1 gezeigt.
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Der Netzwerkkontroller RNC2 ist im
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
funktionell in die Netzwerkkontroller DRNC (Drift Radio Network
Controller) und CRNC1 (Controlling Radio Network Controller) aufgeteilt.
Die drei Basisstationen NodeB21, NodeB22 und NodeB23 gehören zum
Basisstationssubsystem RNS2.
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Die Basisstationen bedienen einzelne und/oder
mehrere jeweils nicht dargestellte Funkzellen. Die Basisstationen
sind jeweils mit dem Netzwerkkontrollern CRNC1 bzw. CRNC2 (Controlling Radio
Network Controller) über
Iub-Schnittstellen verbunden.
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Der Netzwerkkontroller SRNC (Serving
Radio Network Controller) des Basisstationssubsystems RNSl ist außerdem über eine
Iur-Schnittstelle mit dem Netzwerkkontroller DRNC (Drift Radio Network
Controller) des Basisstationssubsystems RNS2 verbunden.
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Die Basisstationen NodeB12, NodeB13
und NodeB21 sind beispielsweise in einer Gruppe zusammengefasst,
wobei in jeder Basisstation NodeB12, NodeB13 und NodeB21 dieser
Gruppe identische Nutzdaten und/oder identische Signalisierungsdaten
für die
Nutzdatenübertragung
an die eine Teilnehmerstation vorgehalten werden.
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Die Teilnehmerstation UE hält derzeit
eine Funkverbindung über
eine Uu-Schnittstelle mit der Basisstation NodeB13 des Basisstationssubsystems RNS1,
wobei ein Handover zur vom Netzwerkkontroller CRNC2 kontrollierten
Basisstation NodeB21 des Basisstationssubsystems RN52 bevorsteht.
Nach erfolgtem Handover zur Basisstation NodeB21 wird der Netzwerkkontroller
DRNC zum neuen Netzwerkkontroller SRNC und verwaltet dann über die
entsprechende Iu-Schnittstelle (gestrichelt dargestellt) die Anbindung
an das Kernnetz CN.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des Ablaufprinzips der erfindungsgemäßen Übertragung
der Daten. Der Ablauf basiert beispielsweise auf einem Datenflussprotokoll.
Der Netzwerkkontroller SRNC (Serving Radio Network Controller) überträgt direkt
an die entsprechenden Basisstationen der Gruppe, die über den
zugehörigen
kontrollierenden Netzwerkkontroller CRNC verbunden sind (im Beispiel
nach 1 überträgt der Netzwerkkontroller SRNC
einerseits an die Basisstationen NodeB12 und NodeB13 direkt) und
andererseits via Iur-Schnittstelle über den Netzwerkkontroller
DRNC (Drift Radio Network Controller) und an die entsprechenden
Basisstationen der Gruppe (im Beispiel nach 1 überträgt der Netzwerkkontroller
SRNC über
den mittels Iur-Schnittstele angebundenen Netzwerkkontroller DRNC
an die Basisstation NodeB21).
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Auf die an alle Basisstationen NodeB
der Gruppe vom Netzwerkkontroller SRNC gesendete Kapazitätsanfrage
CAPREQ (CAPACITY REQUEST) erfolgt eine Rückmeldung CAPALLOC mit Angabe
der Kapazitätsbelegung
(CAPACITY ALLOCATION) von der die aktive Funkverbindung haltenden
Basisstation (im Beispiel von 1 ist
das die Basisstation NodeB13). Die Kenntnis der Gruppe beim Netzwerkkontroller
SRNC ist in 2 mit einem Kästchen Gr
angedeutet. Anschließend
werden die Nutzdaten DP (DATA PACKET) an alle Basisstationen der
Gruppe übertragen
(dies sind im Falle des Beispiels zu 1 die
Basisstation NodeB12, NodeB13 und NodeB21).
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3 liefert
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Datenübertragung zwischen Netzwerkkontroller
SRNC/CRNC, den beiden an einem Handover beteilgten Basisstationen
NodeB13 und NodeB21 und der Teilnehmerstation UE. Es sind im unteren
Teil der Darstellung Funkrahmen FRN_3, FRN_2,
FRN_1, FRN, FRN+1, FRN+2, FRN+3 und FRN+4 über
einer Zeitachse t aufgetragen.
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Der von der Basisstation NodeB13
bzw. NodeB21 zum Netzwerkkontroller SRNC/CRNC von unten nach oben
gerichtete Pfeil mit gestrichelter Linie symbolisiert die Kapazitätsanfrage
CAPREQ (CAPACITY REQUEST) aus 2.
Ferner sind mit vom Netzwerkkontroller SRNC/CRNC zu den Basisstationen
NodeB13 bzw. NodeB21 von oben nach unten gerichteten Pfeilen die
Nutzdatenübertragungen
DP (DATA PACKET) gezeigt. Die von der Basisstation NodeB13 bzw.
NodeB21 zur Teilnehmerstation UE von oben nach unten gerichtete
Pfeil mit strichpunktierter Linie stehen für die Nutzdatenübertragungen
zur Teilnehmerstation UE über
die Luftschnittstelle. Bis zum Zeitpunkt tHO des
Handovers und dem Funkrahmen FRN erfolgt
eine Nutzdatenübertragungen
zur Teilnehmerstation UE ausschließlich über die Basisstation NodeB13,
während
nach dem Zeitpunkt tHO des Handovers ab
dem Funkrahmen FRN+1 eine Nutzdatenübertragungen
zur Teilnehmerstation UE ausschließlich über die Basisstation NodeB13
durchgeführt
wird. Die Zeiträume,
in denen die Basisstation NodeB13 bzw. NodeB21 die verbindungsaktive
Basisstation ist, sind mit einem dunklen Balken in 3 hervorgehoben.