DE10244902A1 - Eigenbelüfteter Bahnantrieb - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Bahnantrieb (2), welcher eigenbelüftet ist. Erfindungsgemäß weist dieser eigenbelüftete Bahnantrieb (2) einen Stromrichter (4), zumindest einen von diesem Stromrichter (4) räumlich getrennten eigenbelüfteten Motor (6) und wenigstens einen Luftführungskanal (8) auf, der den Stromrichter (4) mit dem/den eigenbelüfteten Motor(en) (6) kühllufttechnisch verbindet, wobei der Luftführungskanal (8) wenigstens einen bewegungsausgleichenden Bereich (10) aufweist. Somit erhält man einen eigenbelüfteten Bahnantrieb mit einer effektiven und aufwandsreduzierten Kühlung.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Bahnantrieb.
  • Ein Bahnantrieb weist einen Stromrichter und einen von diesem räumlich getrennten elektrischen Motor auf. Ein derartiger Bahnantrieb ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 26 56 572 A1 bekannt. Zur Kühlung des elektrischen Motors ist beispielsweise wie aus der Patentschrift US 4,241,666 bekannt, ein Fremdlüfter einsetzbar. Derartige Fremdlüfter sind Zusatzkomponenten des Bahnantriebs und erhöhen dessen Herstellungskosten und die Ausfallwahrscheinlichkeit nachteilig.
  • Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 92 09 636.0 ist weiterhin ein elektrischer Bahnantrieb bekannt, bei welchem Fremdlüfter zur Kühlung elektronischer Einheiten Verwendung finden. Sowohl die Fremdlüfter als auch die elektronischen Einheiten sind im Unterflurbereich eines Schienenfahrzeuges angebracht. Durch eine derartige Konstruktion ergibt sich sowohl wiederum ein erhöhter Kostenaufwand bezüglich des bereitzustellenden Fremdlüfters als auch ein enger und kleiner Einbauraum unterhalb des Schienenfahrzeugs. Um Fremdlüfter, welche sowohl ein Kostentreiber sind als auch die Ausfallwahrscheinlichkeit des Bahnantriebes erhöhen, zu vermeiden, sind als Kühleinrichtung beispielsweise eine oberflächenvergrößerte Struktur wie Kühlrippen oder auch Heat-pipes einsetzbar. Derartiges ist aus der Schrift EP 0 590 502 A2 bekannt. Dort ist ein Stromrichter offenbart, welcher über Heat-pipes gekühlt ist. Die Verwendung von Heat-pipes zur Kühlung ist jedoch auch kostenintensiv, wie auch eine mögliche Fehlerquelle.
  • Die bei Bahnantrieben verwendeten Stromrichter, seien dies nun Wechselrichter, Gleichrichter oder Umrichter, erzeugen beim Betrieb Verlustwärme die durch eine Kühleinrichtung ab zuführen ist. Eine mögliche Fremdbelüftung bzw. Zwangskühlung ist bei Bahnantrieben unerwünscht, da sie störanfällig und wartungsintensiv ist. Bisher wurde die Fremdbelüftung mittels eines Fremdlüfters oder mit Heat-pipes als notwendiges Übel in Kauf genommen. Sind die vorgesehenen Mittel zur Kühlung wie die Fremdbelüftung oder auch die Konvektionskühlung über Kühlrippen zur Kühlung des Stromrichters nicht ausreichend, so ist dieser überzudimensionieren. Dies verursacht neben einem höheren Gewicht auch höhere Kosten.
  • Bezüglich der Kühlung des Fahrmotors für Schienenfahrzeuge hat sich abgesehen von Lokomotiven die Eigenbelüftung bezüglich des Fahrmotors mehr und mehr durchgesetzt. Bei dieser Eigenbelüftung ist ein Lüfterrad auf einer Welle des Fahrmotors befestigt, wobei das Lüfterrad die Kühlluft weitestgehend wartungsfrei durch den Motor saugt oder drückt.
  • Durch die bisher bekannte separate Kühlung von Motor und Stromrichter entstehen hohe Kosten bezüglich der Kühleinrichtung und/oder ein schlechter Ausnutzungsgrad des Stromrichters. Insbesondere bei Schienenfahrzeugen, welche Fahrspiele ähnlich oder gleich wie im Nahverkehr aufweisen, ergibt sich durch die geringe Geschwindigkeit eine schlechte Kühlwirkung bei konvektionsgekühlten Stromrichtern über Kühlrippen, insbesondere für Anfahrvorgänge. Je höher die Temperatur des Stromrichters ist, desto geringer wird dessen Zuverlässigkeit und desto größer wird dessen Ausfallwahrscheinlichkeit.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für einen Bahnantrieb eine effektive und aufwandreduzierte Kühlung auszubilden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird ein eigenbelüfteter Bahnantrieb ausgebildet, der einen Stromrichter, einen oder zumindest zwei von diesem räumlich getrennte(n) eigenbelüftete(n) Motor(en) und wenigstens einen Luftführungskanal aufweist, der den Stromrichter mit dem eigenbelüfteten Motor kühllufttechnisch verbindet, wobei der Luftführungskanal wenigstens einen bewegungsausgleichenden Bereich aufweist. Durch die kühllufttechnische Verbindung des eigenbelüfteten Motors mit den Stromrichter ist es möglich, den von dem eigenbelüfteten Motor erzeugten Kühlluftstrom über eine Kühleinrichtung des Stromrichters zu führen, so dass dieser dadurch gekühlt ist. Da bei Bahnantrieben der Stromrichter räumlich weit getrennt vom Motor angebracht ist, sind diese beiden Einrichtungen kühllufttechnisch durch einen Luftführungskanal miteinander verbunden.
  • Der vom eigenbelüfteten Motor durch ein Lüfterrad erzeugte Kühlluftstrom wird erfindungsgemäß nunmehr nicht nur für die Kühlung des Motors herangezogen, sondern auch für die Kühlung des Stromrichters verwendet. Dafür ist wenigstens ein Luftführungskanal vorgesehen, welcher den Stromrichter mit dem oder den eigenbelüfteten Motor en) kühllufttechnisch verbindet. Diese kühltechnische Verbindung betrifft auch eine zum Stromrichter gehörende Kühleinrichtung, wie z.B. Kühlrippen. Für den Luftführungskanal ist wenigstens ein bewegungsausgleichender Bereich vorgesehen. Dieser Bereich ist notwendig, da der eigenbelüftete Motor vom Stromrichter räumlich getrennt ist. Durch die räumliche Trennung sind der Stromrichter und der eigenbelüftete Motor an verschiedenen Orten eines Schienenfahrzeugs angebracht. Zwischen diesen Orten ergibt sich während des Betriebes des Schienenfahrzeugs zumeist eine räumliche Verschiebung. Dies gilt insbesondere dann, wenn beispielsweise der Stromrichter an einem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs befestigt ist und der eigenbelüftete Motor sich in einem Drehgestell des Schienenfahrzeugs befindet. Der bewegungsausgleichende Bereich gleicht Bewegungen des eigenbelüfteten Motors in Bezug zum Stromrichter aus. Weist die Kühleinrichtung des Stromrichters beispielsweise Kühlrippen auf, so ist der bzw. sind mehrere Luftkühlungskanäle derart unter einem Fahrzeugboden des Wagenkastens anbringbar, dass die von einem oder mehreren eigenbelüfteten Motoren angesaugte Kühlluft über Rippen der Kühleinrichtung des Stromrichters führbar ist und damit für die Abfuhr der Verlustwärme sorgt.
  • Nicht nur die Leitung von Kühlluft vom Stromrichter zum eigenbelüfteten Motor hin ist möglich, sondern auch eine Führung der Kühlluft vom eigenbelüfteten Motor zum Stromrichter hin. Bei der Leitung der aus dem eigenbelüfteten Motor ausgeblasenen Luft zum Stromrichter, ist der Stromrichter, im Vergleich zur umgekehrten Kühlluftführung, einer geringeren Verschmutzung ausgesetzt. Die Kühlluft ist bereits durch den Motor geführt, wobei der Motor vorzugsweise einen Luftfilter aufweist. Durch die sauberere Kühlluft verschmutzen die Kühlrippen des Stromrichters weniger stark. Dadurch ergibt sich eine hohe Kühlleistung der Kühlrippen des Stromrichters. Durch die Leitung der Kühlluft durch den Motor ist auch die Kühlluft des Stromrichters trockener. Dadurch sind Korrosionsschäden reduzierbar.
  • Für die Kühlung des eigenbelüfteten Motors erhöht sich durch den Luftführungskanal und den bewegungsausgleichenden Bereich, welcher beispielsweise durch einen Faltenbalg realisiert ist, der Strömungswiderstand. Auch durch die Kühleinrichtung des Stromrichters wird der Strömungswiderstand für den Kühlkreis des eigenbelüfteten Motors größer. Dies ist in vielen Anwendungsfällen wegen der Reserven in der Motorausnutzung verkraftbar. In Fällen, in denen der Strömungswiderstand zu groß wird, lässt sich dieser durch einen größeren Motorlüfter oder einen größeren Motor kompensieren. Wie auch bei fahrtwindgekühlten Stromrichtern ist eine ausreichend hohe Wärmekapazität der Kühleinrichtung, d.h. des Kühlkörpers für den Stromrichter, sicherzustellen. Die Kühlung des Bahnantriebs ist so ausgelegt, dass insbesondere während der Zeit niedriger Geschwindigkeit des Schienenfahrzeuges kein Teil des Bahnantriebs, insbesondere kein Teil des Stromrichters, zu heiß wird.
  • Der eigenbelüftete Bahnantrieb ist insbesondere geeignet zur Verwendung bei Nahverkehrsfahrzeuge, da diese während eines Fahrspieles nur kurze Zeiten bei niedriger Geschwindigkeit und hoher Last betrieben werden. Abhängig von dem jeweiligen Fahrspiel ist so die Wärmekapazität der Kühleinrichtung des Stromrichters so auslegbar, dass diese gemeinsam mit der Zwangsbelüftung des Stromrichters durch den eigenbelüfteten Motor in Verbindung mit dem Luftkühlungskanal eine ausreichende Kühlung des Systems bestehend aus Motor und Stromrichter bietet. Die notwendige Wärmekapazität ist wesentlich geringer als die bei einem herkömmlichen Schienenfahrzeug, bei welchem der eigenbelüftete Bahnantrieb keinen Luftführungskanal zwischen Stromrichter und eigenbelüftetem Motor aufweist. Je geringer die Temperatur des Stromrichters ist, desto höher wird die Zuverlässigkeit und desto kleiner ist die Ausfallwahrscheinlichkeit des Stromrichters. Ein Grund für die hohe Temperatur bei fahrtwindgekühlten Stromrichtern liegt insbesondere in der schlechten Entwärmung aufgrund der geringen Luftgeschwindigkeit bzw. des Fahrspiels bei Nahverkehrs-Schienenfahrzeugen. Die Kühlung des Stromrichters erfolgt beispielhaft über Kühlrippen.
  • In einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Bahnantriebs weist der eigenbelüftete Motor des eigenbelüfteten Bahnantriebs eine Luftführungs-Anschlusseinrichtung auf. Die Luftführungs-Anschlusseinrichtung ermöglicht den Anschluss beispielsweise des Luftführungskanals bzw. des bewegungsausgleichenden Bereichs an den eigenbelüfteten Motor. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der eigenbelüftete Bahnantrieb mit Standardmotoren auszuführen ist. Die Luftführungs-Anschlusseinrichtung übernimmt hier eine Adapterfunktion. Somit ist nicht zwingend eine Neukonstruktion eigenbelüfteter Motoren erforderlich.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des eigenbelüfteten Bahnantriebs ist der Luftführungskanal segmentartig aufgebaut. Da sich abhängig vom Aufbau des Schienenfahrzeugs die Aufhängungsorte des eigenbelüfteten Motors und des Stromrichters am Schienenfahrzeug unterscheiden können, ist der Luftführungskanal vorteilhaft in Segmente unterteilt. Durch die Verwendung der Segmente erfolgt eine Anpassung an die jeweiligen Umstände der Einbau-Erfordernisse innerhalb des Schienenfahrzeugs. Die Segmente sind jedoch auch bei nur einem einzigen Typ eines Schienenfahrzeugs vorteilhaft einsetzbar. Durch den segmentartigen Aufbau ergibt sich eine leichtere Montage und auch ein leichteres Realisieren gekrümmter Kühlluftwege. Auch Reinigungsarbeiten im Falle eines für Wartungsarbeiten demontierten Bahnantriebes sind bei einem segmentartigen Aufbau leichter ausführbar.
  • In vorteilhafter Weise weist der Stromrichter eine Kühleinrichtung auf, welche teilweise im Luftführungskanal angeordnet ist. Durch die Anordnung im Luftführungskanal wird es der Kühlluft ermöglicht, über die Kühleinrichtung Wärme vom Stromrichter weg abzuführen. Je besser die wärmeabführende Verbindung zwischen Kühleinrichtung und Luftführungskanal ist, desto größer ist die Kühlwirkung für den Stromrichter. So erklärt sich, dass eine zumindest teilweise Anordnung der Kühleinrichtung im Luftführungskanal besondere Vorteile birgt.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Luftführungskanals, welcher durch seine Kanalform Wandbereiche aufweist, ist wenigstens ein Wandbereich als Kühleinrichtung ausgebildet. Auf diese Weise wird es ermöglicht, bereits. durch den Stromrichter erwärmte Kühlluft während des Transports vom Stromrichter zum eigenbelüfteten Motor hin wieder, zumindest in begrenztem Maße, abzukühlen. Ist der zur Kühlung vorgesehene Wandbereich einem Fahrtwind ausgesetzt, so ergibt sich dadurch eine zusätzliche Kühlwirkung. Der zur Kühlung vorgesehene Wandbereich weist beispielsweise zumindest abschnittsweise eine oberflächenvergrößernde Struktur auf.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bahnantriebs sind den Unteransprüchen 6 bis 13 zu entnehmen.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen eigenbelüfteten Bahnantriebes schematisch veranschaulicht ist. Es zeigen:
  • 1 einen eigenbelüfteten Bahnantrieb,
  • 2 einen Luftführungskanal mit geschlossenem Querschnitt,
  • 3 einen Luftführungskanal an einem Stromrichter,
  • 4 einen Luftführungskanal, der ein einseitig offenes Profil aufweist,
  • 5 einen eigenbelüfteten Motor,
  • 6 eigenbelüftete Bahnantriebe und zwei Drehgestelle,
  • 7 einen Waggon im Querschnitt und
  • 8 ein perspektivische Darstellung eines Drehgestells.
  • Die Darstellung gemäß 1 zeigt einen Bahnantrieb 2, der einen Stromrichter 4, einen Luftführungskanal 8, bewegungsausgleichende Bereiche 10 und einen eigenbelüfteten Motor 6 aufweist. Zwei Motore 6 sind durch einen Stromrichter 4 speisbar und sind Teil des Bahnantriebs 2. Die zwei eigenbelüfteten Motoren 6 eines Drehgestells 53 treiben jeweils ein Treibrad 12 an. Ein nicht näher dargestelltes Lüfterrad eines eigenbelüfteten Motors 6 saugt Kühlluft über den bewegungsausgleichenden Bereich 10 und den Luftführungskanal 8 an. Die Strömungsrichtung wird durch einen Pfeil 14, welcher die Richtung der Luftströmung darstellt, gezeigt. Die bewegungsausgleichenden Bereiche 10 sind im vorliegenden Fall jeweils balgartig ausgeführt. Der Luftführungskanal 8 ist an einem Unterboden 28 eines nicht weiter dargestellten Waggons eines Schienenfahrzeugs angebracht. Der Stromrichter 4 weist Kühlrippen 15 auf, die eine Kühleinrichtung bilden, wobei in der Seitenansicht nach 1 nur eine Kühlrippen 15 durch eine unterbrochene Linie dargestellt ist und andere Kühlrippen 15 dahinter verborgen sind. Der Luftführungskanal 8 schließt die Kühlrippe 15 mit ein, so dass die angesaugte Kühlluft über den gesamten Bereich der Kühlrippen 15 streicht. Dies gibt auch der die Luftströmung repräsentierende Pfeil 14 wieder. Im Bereich des Luftführungskanals 8 wird ein Schnitt II-II' durchgeführt, wobei eine Darstellung in 2 erfolgt. Im Bereich dieses Schnittes II-II' weist der Luftführungskanal 8 zusätzliche Kühlrippen 32 auf, durch welche eine zusätzliche Kühlwirkung erzielbar ist. Durch einen Schnitt III-III' wird sowohl der Luftführungskanal 8 als auch der Stromrichter 4 mit seinen Kühlrippen 15 geschnitten. Die Darstellung des Schnitts ist in 3 gezeigt.
  • Die Darstellung gemäß 2 zeigt einen Schnitt II-II' gemäß 1 durch den Luftführungskanal 8, der einen geschlossenen Querschnitt 46 aufweist. Der Luftführungskanal 8 ist durch Befestigungsmittel 49, wie z.B. Schweißnähte, Schrauben bzw. Nieten, an den Unterboden 28 lösbar und/oder nicht lösbar befestigt. Im vorliegenden Fall weist der Luftführungskanal 8 darüber hinaus Kühlrippen 32 auf. Diese Kühlrippen 32 bilden eine Kühleinrichtung für den Luftführungskanal 8. Dadurch kann bereits vom Stromrichter erwärmte Luft vor der Zuführung der Luft an den Motor gekühlt werden. Der Luftführungskanal 8 ist im vorliegenden Fall so ausgeführt, dass er einen in sich geschlossenen Querschnitt aufweist. Durch den in sich geschlossenen Querschnitt ist eine flexible Anbringung des Luftführungskanals 8 im oder am Schienenfahrzeug weitgehend unabhängig von der Aufbauform umgebender Teile realisierbar.
  • Die Darstellung gemäß 3 zeigt eine Schnittansicht gemäß dem Schnitt III-III' nach 1. Dargestellt ist wiederum der Unterboden 28, an den der Stromrichter 4, der im Einzelnen nicht näher dargestellt ist, angebracht ist. Die Kühlrippen 15 des Stromrichters 4 befinden sich gänzlich innerhalb des Luftführungskanals 8. Dadurch ist eine gute Wärmeabführung erzielbar.
  • Die Darstellung gemäß 4 zeigt ein einteilig offenes U-förmiges Profil 48 eines Luftführungskanals 8, wobei die Öffnung des Profils sich am Unterboden 28 eines Schienenfahrzeuges befindet. Der Unterboden 28 bildet für den Luftführungskanal 8 eine Montagewand 50. Die Montagewand 50 schließt das einseitig offene Profil 48, so dass sich ein geschlossener Kanal ergibt, der eine Luftströmung zu führen vermag. Das einteilig offene Profil 48 ist über eine Schweißnaht 51 mit dem Unterboden 28 verbunden. Mit dem einseitig offenen Profil sind Kosteneinsparungen, wie auch Platzeinsparungen erzielbar. Ist die Montagewand ein guter Wärmeleiter bzw. weist diese eine hohe Wärmekapazität auf, so wird durch diese Montagewand die Kühlwirkung für den Bahnantrieb verbessert.
  • Die Darstellung gemäß 5 zeigt einen eigenbelüfteten Motor 6. Der eigenbelüftete Motor 6 weist einen Ständer 40 und einen Rotor 42 auf. Im Bereich des Ständers 40 bzw. im Bereich des Rotors 42 bildet sich durch ein Lüfterrad 44, welches auf einer Welle 38 aufgesetzt ist, eine Luftströmung aus, deren Strömungsrichtung durch Pfeile 14 dargestellt ist. Die Luft, welche zur Kühlung des eigenbelüfteten Motors 6 verwendet wird, ist über den Luftführungskanal 8, den als balgartig ausgeführten bewegungsausgleichenden Bereich 10 und eine daran anschließende Luftführungs-Anschlusseinrichtung 18 zum eigenbelüfteten Motor 6 geführt. Zum Schutz vor eindringende Fremdkörper, die den Motor 6, insbesondere innenseitig, beschädigen könnten, dient beispielsweise ein nicht dargestellter Lufteintrittsfilter beim Lufteintritt am Stromrichter.
  • Die Darstellung gemäß 6 zeigt einen Bahnantrieb 2, der einen Stromrichter 4 aufweist, durch welchen vier eigenbelüftete Motoren 6, 7 beidseitig vom Stromrichter 4 gespeist werden. Auch mehrere Stromrichter 4 sind in dieser Position am Schienenfahrzeug ausbildbar. Im Vergleich dazu zeigt 1 einen Bahnantrieb, bei dem der Bereich, in dem sich der Stromrichter befindet, nur einem Drehgestell über einen Luft führungskanal zugeordnet ist. Die eigenbelüfteten Motoren 6, 7 aus der 6 saugen über ihr zugeordnetes nicht näher dargestelltes Lüfterrad über den Luftführungskanal 8 Kühlluft an. Da zugleich beidseitig vom Stromrichter 4 jeweils zwei eigenbelüftete Motoren 6, 7 Luft ansaugen, wird etwa mittig an den Kühlrippen 15 des Stromrichters 4 Luft angesaugt, welche dann jeweils entlang dieser Kühlrippen 15 beidseitig weitergeführt wird. Je mehr eigenbelüftete Motoren 6, 7 Kühlluft über die Kühlrippen 15 des Stromrichters 4 ansaugen, desto größer ist die Kühlleistung bezüglich des Stromrichters 4 und desto besser kann der Stromrichter 4 ausgelastet werden. Jeweils zwei Motoren 6 bzw. 7 sind Teil eines Drehgestells 53 bzw. 54.
  • Die Darstellung gemäß 7 zeigt den Querschnitt eines Waggons 16 eines Schienenfahrzeugs. Der Wagon 16 weist einen Wagenkasten 19 auf. Auf einem Dach 17 des Wagenkastens 19 des Schienenfahrzeugs befinden sich zwei Stromrichter 4. Die Treibräder 12 eines Drehgestells werden von den eigenbelüfteten elektrischen Motoren 6 angetrieben, wobei sich die Treibräder 12 auf Schienen 52 führen lassen. Die eigenbelüfteten Motoren 6 saugen Luft über den Luftführungskanal 8 an. Der Anschluss an den Luftführungskanal 8 erfolgt über eine Luftführungs-Anschlusseinrichtung 18. Diese ist über einen balgartig ausgeführten bewegungsausgleichenden Bereich 10 mit dem Luftführungskanal 8 verbunden. Die Kühlluft wird über einen Lufteinlass 47 zwischen den Stromrichtern 4 angesaugt. Danach strömt die Luft über die hier durch eine unterbrochen Linie dargestellte Kühlrippen 32, welche den Stromrichter 4 kühlen. Die Richtung der Luftführung ist durch Pfeile 14 gekennzeichnet. In der Darstellung gemäß 7 ist der Luftführungskanal 8 segmentartig aufgebaut. Im oberen Bereich des Wagons 16 befindet sich ein waagrecht verlaufendes Segment 22, an welches sich dann ein senkrecht verlaufendes Segment 20 anschließt. Bei dem vorliegenden Beispiel eines Waggons 16 handelt es sich um einen Waggon eines Nachverkehrs-Schienenfahr zeugs, insbesondere eines Niederflur-Nahverkehrs-Schienenfahrzeugs.
  • Die Darstellung gemäß 8 zeigt ein Drehgestell 54 mit zwei eigenbelüfteten Motoren 6. Der eine eigenbelüftete Motor 6 ist an einen Luftführungskanal 8 angeschlossen. Der Luftführungskanal 8 ist durch einen bewegungsausgleichenden Bereich zumindest in zwei Teile aufgeteilt. Der bewegungsausgleichende Bereich 10, der als Balg ausführbar ist, ermöglicht es, Bewegungen des Drehgestells in vertikaler Richtung bezüglich eines in dieser Figur nicht dargestellten Wagenkastens auszugleichen.
  • In einem Rechenbeispiel soll die Temperaturproblematik bezüglich der Kühlung noch einmal im Fall eines konkreten Nahverkehrs-Schienenfahrzeugen näher dargestellt werden. Bei einer mittleren Fahrzeuggeschwindigkeit von 48 km/h beträgt der thermische Widerstand eines vorgesehenen Heat-pipe-Kühlers von der Bodenplatte, auf der die Stromrichterventile des Stromrichters lösbar befestigt sind, bis zur Kühlluft beispielsweise 68,5 K/kW. Bei Zugrundelegung von vier Motoren generiert bei dieser Geschwindigkeit bereits jeder Motor eine Kühlluftmenge von beispielsweise 0,33 m3/s. Schon die Luftmenge eines Motors würde – über einen vergleichbaren für Fremdbelüftung vorgesehenen Kühlkörper geleitet – zu einem thermischen Widerstand von 36,3 K/kW führen. Bei einer mittleren Verlustleistung für das zugehörige Stromrichterventil von etwa 1 kW ergibt die erfindungsgemäße Kühlung des Bahnantriebs des Schienenfahrzeugs um mehr als 30 K geringere Temperaturen im Stromrichter.
  • Die Ausfallrate elektronischer Komponenten halbiert sich pro 10 K Temperaturreduzierung. Daraus lässt sich ableiten, dass eine verbesserte Kühlung nach dem erfinderischen Konzept Vorteile bezüglich der Qualität und Ausfallsicherheit des Bahnantriebs bringt.

Claims (14)

  1. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2), der einen Stromrichter (4), wenigstens einen von diesem Stromrichter (4) räumlich getrennten eigenbelüfteten Motor (6) und wenigstens einen Luftführungskanal (8) aufweist, der den Stromrichter (4) mit dem eigenbelüfteten Motor (6) kühllufttechnisch verbindet, wobei der Luftführungskanal (8) wenigstens einen bewegungsausgleichenden Bereich (10) aufweist.
  2. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eigenbelüftete Motor (6) eine Luftführungs-Anschlusseinrichtung (18) aufweist.
  3. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungskanal (8) segmentartig (20, 22) aufgebaut ist.
  4. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromrichter (4) eine Kühleinrichtung aufweist, die zumindest teilweise im Luftführungskanal (8) angeordnet ist.
  5. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Wandbereich (26) des Luftführungskanals (8) als Kühleinrichtung (30) ausgebildet ist.
  6. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegungsausgleichende Bereiche (10) des Luftführungskanal (8) mit der Luftführungs-Anschlusseinrichtung (18) des eigenbelüfteten Motors (6) verbunden ist.
  7. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühleinrichtung (30) Kühlrippen (15, 32) aufweist.
  8. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungskanal (8) einen in sich geschlossenen Querschnitt (46) aufweist.
  9. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungskanal (8) ein einseitig offenes Profil (48) aufweist, das an einer Montagewand (50) angebracht ist.
  10. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegungsausgleichende Bereich (10) einteilig ausgeführt ist.
  11. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegungsausgleichende Bereiche (10) balgartig ausgeführt ist.
  12. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegungsausgleichende Bereiche (10) aus elastischem Material besteht.
  13. Eigenbelüfteter Bahnantrieb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegungsausgleichende Bereich (10) mehrteilig ausgeführt ist.
  14. Verwendung des eigenbelüfteten Bahnantriebs (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche bei einem Nahverkehrs-Schienenfahrzeug.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2012031966A1 (de) * 2010-09-09 2012-03-15 Siemens Aktiengesellschaft Fahrmotor mit kühlung
CN104843017A (zh) * 2015-04-27 2015-08-19 南车株洲电力机车有限公司 电力机车及牵引电机冷却装置
DE102019210192A1 (de) * 2019-07-10 2020-08-20 Siemens Aktiengesellschaft Kühlung von elektrischen Bauelementen

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