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Die Erfindung betrifft eine Förderbahn
für Stückgut, insbesondere
für Gepäck-Behälter, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 0 802 129 B1 ist eine
Förderbahn für Gepäck-Behälter bekannt,
die zwei voneinander beabstandete, in Förderrichtung parallel verlaufende Förderer aufweist,
auf denen die Gepäck-Behälter aufliegen,
jeweils mit einer Seite auf dem einen und mit der anderen Seite
auf dem anderen Förderer.
Einer der Förderer
verfügt über einen
als Zahnriemen ausgebildeten endlos umlaufenden angetriebenen Fördergurt,
der über
Umlenkräder
geführt
ist. Zwischen den Umlenkrädern
befinden sich mehrere hintereinander angeordnete Tragrollen, die
während
des Transports von Gepäck-Behältern den
Fördergurt von
unten abstützen.
An der gezahnten Seite des Fördergurtes
angeordnet befindet sich zur Führung ein
sich in Parallelrichtung des Fördergurtes
erstreckender Steg. Die Umlenkräder
als auch die Tragrollen weisen je eine den Steg aufnehmende radiale
Nut auf. Der andere Förderer
ist mit freidrehbaren Laufrollen versehen, auf denen die Gepäck-Behälter jeweils
aufliegen und abrollen können.
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Weiter ist aus der
DE 44 07 163 C1 eine Förderanlage
für Paletten
zum Abstellen von Kraftfahrzeugen bekannt, die ebenfalls im wesentlichen
aus zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Fördergurten
zum Transport der Paletten besteht. Die Fördergurte sind jeweils endlos
umlaufend ausgebildet und werden am Anfang und am Ende der Förderbahn über um horizontale
Achsen drehbare Umlenkräder
geführt,
von denen je Fördergurt
eines über
einen Elektromotor angetrieben ist. Die Übertragung der Antriebskraft
zwischen den Umlenkrädern und
dem Fördergurt erfolgt
reibschlüssig.
Die Umlenkräder
sind jeweils an den Enden von zwei parallel und in Förderrichtung
verlaufenden Längsträgern gelagert.
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Üblicherweise
werden die Fördergurte
vorgespannt, indem zumindest eines der beiden Umlenkräder horizontal
verschiebbar gelagert ist. Diese Vorspannung stellt den erforderlichen
Reibschluss für
die Kraftübertragung
zwischen dem angetriebenen Umlenkrad und dem Fördergurt sicher. Die unterhalb
des Obertrums angeordneten Tragrollen können aufgrund von Fertigungstoleranzen
einen Fluchtungsfehler aufweisen, d.h. die horizontale Flucht der Tragrollen
ist dann nicht immer gegeben. Dies kann dazu führen, dass während des
Betriebes das Obertrum des Fördergurtes
ohne aufliegendem Gepäck-Behälter nicht
an der Tragrolle anliegt, d.h. das Obertrum bewegt sich unter Bildung
eines schmalen Spaltes kontaktlos über die Tragrolle hinweg, die dann
aufgrund von Reibungsverlusten ihre Umdrehungsgeschwindigkeit verringert,
gegebenenfalls bis zum Stillstand. Beim Einlaufen eines Gepäck-Behälters in
den Bereich dieser Tragrolle wird der Fördergurt durch den Gepäck-Behälter an
diese Tragrolle gedrückt
und die Tragrolle wird unter Reibschluss beschleunigt, bis deren
Umfangsgeschwindigkeit wieder der Laufgeschwindigkeit des Fördergurtes
entspricht. Dies kann zu erhöhtem
Verschleiß an
der Tragrolle und dem Fördergurt
führen.
Beim Auslaufen des Gepäckbehälters aus
dem Bereich der Tragrolle entsteht der gleiche Effekt wie beim Einlaufen. Der
Verschleiß an
Tragrolle und Fördergurt
ist am größten, wenn
die Tragrolle stillsteht und wieder auf die volle Laufgeschwindigkeit
des Fördergurtes
beschleunigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Förderbahn
für Gepäck-Behälter anzugeben, welche
einen geringeren Verschleiß an
Fördergurt und
Tragrolle aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Förderbahn sind in den Unteransprüchen 2 bis
10 angegeben.
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Die Lösung sieht vor, dass Antriebsmittel
vorgesehen sind, welche sicherstellen, dass auch bei nicht auf der
Tragrolle aufliegendem Obertrum die Umfangsgeschwindigkeit dieser
Tragrolle jeweils gleich der Laufgeschwindigkeit des Fördergurtes
ist. Für
den Fall, dass eine Tragrolle und das Obertrum des unbeladenen Fördergurtes
nicht aneinander anliegen, kommen beim Einlaufen des Gepäck-Behälters in
den Bereich der Tragrolle jeweils immer die bereits mit „Laufgeschwindigkeit
des Fördergurtes" rotierende Tragrolle
und der sich bewegende Fördergurt
in Kontakt. Aufgrund der gleichen Geschwindigkeiten ist die Relativgeschwindigkeit
zueinander gleich null, so dass der Fördergurt ohne Gleitreibungsverluste
unter Bildung eines Haftreibschlusses an die Tragrolle gepresst
wird. Ein Beschleunigen der Tragrolle findet nicht mehr statt.
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Konstruktiv einfache Antriebsmittel
erhält man,
wenn diese als parallel zu den Tragrollen angeordnete Andrückrollen
ausgebildet sind, die das Untertrum jeweils von unten an die Tragrollen
andrücken,
wobei die den Tragrollen zugewandte Innenseite des Untertrums die
Tragrollen reibschlüssig
antreibt. Die Rotationsrichtung der Tragrollen entspricht dabei
der Rotationsrichtung der Umlenkräder. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Tragrollen ist auf diese Weise jederzeit gleich der Laufgeschwindigkeit
des Fördergurtes
Um den Andruck an die Tragrollen einfach einstellen zu können, ist
jede Andrückrolle
in Förderrichtung
gesehen zwischen zwei Tragrollen angeordnet.
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Indem jede Andrückrolle mit Überschneidung
zur Tragrolle angeordnet ist, wird eine Führung des Untertrums hergestellt, die
eine sichere Anlage der Innenseite des Untertrums an der Tragrolle
erzielt.
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Eine Überschneidung bei der die unterste vertikale
Höhe des
Umfangs einer Tragrolle 5 mm niedriger ist als die oberste vertikale
Höhe des
Umfangs der Andrückrolle
erzielt eine optimale Wirkung.
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Der Schlupf verringert sich, wenn
als Fördergurt
ein Zahnriemen verwendet wird.
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Ein preiswerter Fördergurt ist gegeben, wenn
als Fördergurt
ein Flachriemen verwendet wird.
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Der Antrieb der Tragrolle ist ebenso
sichergestellt, wenn die Tragrolle als mit zu dem Zahnriemen korrespondierende
Zahnrolle ausgebildet ist, wobei als Antriebsmittel die ineinandergreifenden Verzahnungen
wirken. Der Spalt, der zwischen Tragrolle und Fördergurt entstehen kann und
für den Verschleiß beider
Elemente verantwortlich ist, kann überbrückt werden durch die hervorstehenden
Zähne des
Zahnriemens und der Zahnrolle. Die Zähne des Zahnriemens hintergreifen
die korrespondierend ausgebildeten Zähne der Zahnrolle und treiben
diese schlupffrei an.
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Eine sichere seitliche Führung des
Zahnriemens ist gegeben, wenn der Zahnriemen auf der gezahnten Seite
einen aus der Oberfläche
des Fördergurtes
hervorstehenden Steg aufweist, der parallel zur Längserstreckung
des Fördergurtes
verläuft.
Dieser Steg greift in eine zu dem Steg korrespondierende radiale
Nut ein und verhindert somit das seitliche Verschieben.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der
Figuren. Dabei zeigen:
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1 Draufsicht
auf eine Förderbahn,
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2 Seitenansicht
der Förderbahn
gemäß 1,
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3 eine
Schnittdarstellung der Förderbahn
gemäß 2
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1 zeigt
eine Förderbahn 1 für Stückguter in
einer Draufsicht. Die Förderbahn 1 ist
durch zwei das Stückgut
tragende und voneinander durch Quertraversen 6 beabstandete
Förderer 2 ausgebildet,
die parallel zur Förderrichtung
F verlaufen. An den beiden Förderern 2 angeordnet
ist ein endlos umlaufender Fördergurt 5,
der als Flachriemen ausgebildet über
Umlenkräder 9 geführt ist.
An einem Umlenkrad 9 ist ein nicht dargestellter elektrischer
Antrieb für den
Fördergurt 5 angeschlossen.
Der Fördergurt 5 weist
ein Obertrum 7 und ein Untertrum 10 auf, wobei auf
der Oberfläche
des Obertrums 7 das Stückgut
abtragbar ist. Jeder Förderer 2 ist
im Querschnitt (s. 3)
C-förmig
ausgeführt
und weist auf seiner dem Obertrum 7 des Fördergurtes 5 zugewandten
Seite mehrere Öffnungen 8 auf,
aus denen jeweils eine Tragrolle 4 herausragt. Die Drehachsen
der Tragrollen 4 sind dabei parallel zu denen der Umlenkräder 9 angeordnet.
In Förderrichtung
F gesehen sind die Tragrollen 4 hintereinander gelagert.
Die zwischen den Umlenkrädern 9 angeordneten
Tragrollen 4 unterstützen
während
des Transportes von Stückgut das
Obertrum 7 des Fördergurtes 5. Üblicherweise
ist ihr Abstand zueinander und zu den Umlenkrädern geringer als die halbe
Länge eines
zu transportierenden Stückgutes.
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In 2 ist
die Förderbahn 1 gemäß 1 als Seitenansicht dargestellt.
Am horizontal verlaufenden Förderer 2 sind
die Tragrollen 4 zwischen den Umlenkrädern 9 in vertikaler
Richtung angeordnet, wobei sie oben etwas aus den Öffnungen 8 des
Förderers 2 herausragen.
Zwischen den Umlenkrollen 9 fluchten die Auflagebereiche
der Tragrollen 4 für
den Fördergurt 5,
so dass ein zu transportierendes Stückgut in einer Ebene abgetragen
wird. Horizontal zwischen den Tragrollen 4 und parallel
zu diesen angeordnet befinden sich als Antriebsmittel Andrückrollen 11,
die das Untertrum 10 im Förderer 2 derart führen, dass
dieses an der Unterseite an zumindest einer Tragrolle 4 anliegt.
In vertikaler Richtung sind die Andrückrollen 11 so positioniert,
dass ihr höchster
Umfangspunkt oberhalb des untersten Umfangspunkts einer Tragrolle 4 liegt.
Diese Überschneidung 12 führt zu einem
leicht wellenlinienförmigen
Verlauf des Untertrums 10.
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Die erzwungene Führung des Untertrums 10 durch
die Andrückrollen 11 bedingt
das sichere Anliegen an den Tragrollen 4. Ein permanenter
Antrieb der Tragrollen 4 ist somit gegeben, so dass ein
verlustbehaftetes Beschleunigen der Tragrollen 4 durch
das Obertrum 7 entfällt.
Diese Anordnung ist anwendbar für
Förderbahnen 1,
die als Fördergurte 5 Flachriemen
oder auch Zahnriemen verwenden, der auch einem umlaufenden Steg
aufweisen kann.
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Ein Schnitt gemäß der Schnittlinie A-A in 2 ist in 3 dargestellt. Die Quertraverse 6 verbindet
und beabstandet die beiden Förderer 2 der Förderbahn 1.
Am im Querschnitt C-förmigen Förderer 2 sind
die Tragrollen 4 und die Andrückrollen 11 mit parallelen
Drehachsen zueinander angeordnet. Unterhalb der Tragrolle 4 angeordnet
ist eine Andrückrolle 11 mit
einer Überschneidung 12 von
5 mm. Das zwischen der Tragrolle 4 und der Andrückrolle 11 verlaufende
Untertrum 10 des Fördergurtes 5 liegt
als zusätzliches
Antriebsmittel der Tragrolle 4 von unten an dieser an.
Aus dem Förderer 2 oben
herausragend ist die Tragrolle 4 ersichtlich, die das Obertrum 7 des
Fördergurtes 5 tragen
soll.
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Der Fördergurt 5 ist mit
einem umlaufenden Steg 15 ausgeführt. Die Tragrollen 4 als
auch die Umlenkräder 9 weisen
eine radiale Nut 17 auf, in die der Steg 15 des
Zahnriemens eingreift und aufliegt. Das seitliche Verschieben des
Fördergurtes 5 gegenüber der
Tragrolle 4 wird durch den Steg 15 des Fördergurtes 4 verhindert.
weiter ist der Fördergurt 5 auf
der Stegseite mit Zähnen
versehen, um diesen schlupffrei mittels eines der Umlenkräder 9 anzutreiben,
die hierzu eine korrespondierende Zahnung aufweisen. Die Zähne des
Fördergurtes 5 kommen
mit den Umfangsflächen
der Tragrollen 4 nicht in Kontakt.
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Selbstverständlich kann der Fördergurt 5 auch
als Zahnriemen ausgebildet sein. Die Zähne des Zahnriemens hintergreifen
dabei die Zähne
der dann als Zahnrollen (nicht dargestellt) ausgeführten Tragrollen 4 und
treiben diese an. Diese bilden in diesem Fall die Antriebsmittel,
die jederzeit die gewünschte
Drehbewegung der Tragrollen 4 sicherstellen. Eine seitliche
Führung
des Zahnriemens mittels eines an der den Tragrollen 4 zugewandten
Seite umlaufenden Steges 15 ist zusätzlich möglich. Dann müssen die
Zahnrollen als auch die Umlenkräder 9 eine
radiale Nut 17 aufweisen, in der der Steg 15 geführt wird.
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- 1
- Förderbahn
- 2
- Längsträger
- 3
- Förderrollen
- 4
- Tragrollen
- 5
- Fördergurt
- 6
- Quertraverse
- 7
- Obertrum
- 8
- Öffnungen
- 9
- Umlenkräder
- 10
- Untertrum
- 11
- Andrückrolle
- 12
- Überschneidung
- 15
- Steg
- 17
- Nut
- F
- Förderrichtung