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Die Erfindung betrifft eine Sitzbank
für ein Fahrzeug
mit einer kippbaren Rücklehne,
die von einer Platte gebildet ist und auf der eine Verstärkung nach
Art eines Rahmens angeordnet ist.
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Sitzbänke sind in Kraftfahrzeugen
im Fond angeordnet. In der Regel sind sie so ausgestaltet, daß drei Personen
auf ihnen Platz nehmen können. Die
Rücklehnen
der Sitzbänke
erfüllen
dabei zweierlei Aufgaben: zum einen lehnen sich die Fondpassagiere
während
der Fahrt mit ihrem Rücken
an ihnen an; zum anderen trennen sie den Fahrgast- vom Kofferraum.
Zur Vergrößerung des
Transportvolumens der Fahrzeuge sind die Rücklehnen der Sitzbänke kippbar
im Fahrzeug angeordnet. Zur Erhöhung
der Variabilität
können
sie zusätzlich
geteilt ausgeführt sein.
In diesem Fall stützen sich
die beiden Teile der Rücklehne
nur noch an drei Punkten an der Fahrzeugkarosserie bzw. dem Fahrzeugboden
ab.
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Die passive Sicherheit der auf der
Sitzbank außen
sitzenden Passagiere ist mit Hilfe von Dreipunkt-Sicherheitsgurten
gewährleistet.
Der in der Mitte der Sitzbank befindliche Passagier war bisher mittels
eines Beckengurtes nur unzureichend gesichert. Zu Erhöhung der
passiven Sicherheit finden in modernen Fahrzeugen nun auch für die in
der Mitte der Rückbank
sitzenden Personen Dreipunkt-Sicherheitsgurte Anwendung.
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Um auch für diesen Fall die Kippbarkeit
der Rücklehne
zu gewährleisten,
muß der
Retraktor des mittleren Dreipunktgurtes an der Rücklehne befestigt sein. Bei
einem Unfall wird durch die abrupte Verzögerung des Fahrzeugs der Passagier
sehr stark beschleunigt. Dieser Beschleunigung und der damit einhergehenden
Vorverlagerung des Passagiers wirkt der Dreipunkt-Sicherheitsgurt
entgegen, wodurch in dem Sicherheitsgurt sehr hohe Kräfte auftreten,
die über
den Retraktor auf die Rücklehne übertragen
werden. Diese Kräfte
und die gegebenenfalls im Kofferraum transportierten Gegenstände, die
bei einem Unfall gegen die Rücklehne
geschleudert werden, führen
zu einem Einknicken der Rücklehne.
Dadurch ist das Verletzungsrisiko der auf der Sitzbank beförderten
Personen bei einem Unfall vergrößert.
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Zur Erhöhung der Stabilität von Rücklehnen ist
es bekannt, Stützkonstruktionen
an der Rücklehne vorzusehen.
So ist beispielsweise aus
US
4 493 505 A eine kippbare Rücklehne bekannt, bei der auf
einer durchgehenden Platte Verstärkungen
angeordnet sind. Die Verstärkungen
verlaufen im Wesentlichen entlang der Kontur der Platte. Die Verstärkungen
weisen teilweise einen rohrartigen Querschnitt auf. An ihren Enden
stehen die zueinander benachbarten Verstärkungen auf Stoss miteinander
in Verbindung. Darüber
hinaus ist aus
GB 2
298 123 A eine kippbare Rücklehne bekannt, die aus einer
Platte besteht, auf die eine Verstärkung aufgeschweißt ist.
Zwischen der Platte und der Verstärkung ist ein rohrartiger Querschnitt
ausgebildet. Durch die Verbindung der Platte mit der Verstärkung ist
eine Art Rahmen hervorgerufen. Der Rahmen ist einteilig ausgebildet.
Die bekannten Konstruktionen führen
zur Erhöhung
der Stabilität
der Rücklehne.
Jedoch sind die vorgesehenen Verstärkungen bzw. Profile in ihren
Abmessungen und ihrer Form jeweils auf eine bestimmte Rücklehne
bezogen, das heißt
sie sind nur für
einen einzigen Typ Rücklehne
anwendbar. Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es aus WO 01/89875
A1 bekannt, die Verstärkung
aus Modulen herzustellen, die zusammen einen Rahmen bilden. Die
Module weisen hierzu Anbindungen auf, wodurch sie ineinander steckbar
sind. Die so ausgebildete Rücklehne
erfüllt alle
an sie gestellten Anforderungen. Allerdings benötigt die Rückbank Sondermodule, die in
den Ecken der Rückbank
angeordnet und gebogen ausgeführt sind,
um die Verbindung von vertikal und horizontal ausgerichteten Modulen
zu erreichen. Aufgrund der dadurch hervorgerufenen gebogenen Ausbildung sind
die Sondermodule nur mit hohem technischen Aufwand als tiefgezogene
Teile herstellbar, was die Bearbeitung erschwert und gleichzeitig
die Fertigungskosten erhöht.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kippbare Rücklehne
für ein
Kraftfahrzeug zu schaffen, die einerseits eine hohe Stabilität aufweist
und andererseits einfach und damit preiswert zu fertigen ist. Gemäss der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Verstärkung
von Profilen gebildet ist, die an ihren Enden mit Lappen und/oder
Laschen versehen sind.
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Mit der Erfindung ist eine kippbare
Rücklehne
für ein
Fahrzeug geschaffen, die einfach aufgebaut ist und dadurch mit geringem
Aufwand herstellbar ist. Es finden im Wesentlichen nur gerade ausgerichtete
Profile Verwendung, die mit geringem Materialaufwand und einfachen
Fertigungsverfahren herstellbar sind. Gleichzeitig ist durch die
an den Enden der Profile vorgesehenen Lappen und/oder Laschen eine
hohe Passgenauigkeit hervorgerufen, da die Lappen die Laschen überlappen
und so die benachbarten Profile sicher zusammenfügbar sind. Die Herstellung
der Sitzbank ist dadurch zusätzlich
erleichtert.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen
die Profile einen U-förmigen
Querschnitt auf. Im Gegensatz zu der im Stand der Technik wiedergegebenen Verstärkung für Rücklehnen,
ist auf die Anbringung von Flanschen an dem Profil verzichtet. Hierdurch
ist das für
die Ausbildung von Flanschen erforderliche Material eingespart,
wodurch die Kosten für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Rücklehne zusätzlich reduziert sind.
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Andere Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind in den übrigen
Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen
beschrieben. In der einzigen Figur der Zeichnung zeigt eine dreidimensionale
Darstellung einer Rücklehne.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte kippbare
Rücklehne
einer Sitzbank ist asymmetrisch im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt. In
Abwandlung dessen kann die Rücklehne
ungeteilt sein. Sie weist eine im Wesentlichen rechteckige Form
auf, wobei an den der Mittellinie der Rückenlehne abgewandten Seiten jeweils
eine Aussparung vorgesehen ist. Die Aussparung bietet dem Radhaus
der Hinterachse des jeweiligen Fahrzeugs nach Einbau der Rücklehne
in ein Fahrzeug Platz.
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Der 1/3 ausmachende Teil der Rücklehne
ist von einer Platte 1, der 2/3 ausmachende Teil der Rücklehne
ist von einer Platte 2 gebildet. Auf den Platten 1, 2 ist
jeweils eine Verstärkung
in Form von Profilen 3 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
sind die Profile 3 mit den Platten 1, 2 verschweißt. Die Verstärkung weist
an ihrem dem Fahrzeugboden zugewandten Ende – nicht dargestellte – Aufnahmen
für Scharniere
auf, die das Umklappen der Rücklehne ermöglichen.
Die Aufnahmen nehmen Lagerbuchsen auf, die mit an dem Fahrzeug angeordneten
Lagern korrespondieren. Die Lagerbuchsen sind zueinander fluchtend
angeordnet. Durch ihre Längsmittellinie verläuft die
Drehachse der kippbaren Rücklehne.
Auf der Drehachse ist in der Regel zwischen den Lagerbuchsen und
zu diesen beabstandet eine weitere Lagerung vorgesehen, die einen
mittleren Dreh- und Abstützpunkt
der Rücklehne
bildet.
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Auf den über den Aussparungen für die Radkästen vorgesehenen
Vorsprüngen
ist auf den Profilen 3 eine Aufnahme 5 zur Befestigung
je eines Schlosses vorgesehen, die der lösbaren Befestigung der Rücklehne
mit der Karosserie des Fahrzeugs dienen.
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An dem dem Boden abgewandten horizontalen
Profil 3 sind weiterhin Kopfstützhalter 6 vorgesehen,
in die die jeweiligen Kopfstützen
mit ihren Stangen einsteckbar sind. Die Kopfstützhalter 6 sind an dem
Profil 3 angeschweißt.
Darüber
hinaus ist an der Rücksitzlehne
eine Gurtaufnahme 7 vorgesehen. Die Gurtaufnahme 7 ist
einerseits mit der Platte 2, andererseits mit einer Mittelstrebe 8 verschweißt.
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An der Gurtaufnahme 7 ist
ein – nicht
dargestellter – Retraktor
befestigbar, der zu einem ebenfalls nicht dargestellten Dreipunkt-Sicherheitsgurt
gehört.
Dieser Sicherheitsgurt ist für
einen in der Mitte der Rückbank
sitzenden Passagier vorgesehen. Zusätzlich ist an der Rücklehne
eine Durchladeöffnung 9 mit
einer – nicht
dargestellten – Klappe
vorgesehen, an der ein Skisack befestigbar ist. Auf ihrer dem Kofferraum
zugewandten Seite ist die Rücklehne
mit einem Teppich beklebbar.
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Die Verstärkung besteht an jeder Platte 1, 2 aus
mindestens vier Profilen 3, die nach Art eines Rahmens
zusammengesetzt sind. Die Profile 3 sind in der Nähe des Randes
der Platte 1 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist die Verstärkung auf
der Platte 2 des 2/3 ausmachenden Teils der Rücklehne
ergänzt
durch die – optionale – Mittelstrebe 8.
Bei den Profilen 3 handelt es sich um zwei horizontal ausgerichtete
Profile 31 und zwei im Wesentlichen vertikal ausgerichtete
Profile 32. Bei einer ungeteilten Ausbildung der Rücklehne
sind in der Regel zwei horizontale und zwei vertikale Profile 31 und 32 vorgesehen, wobei
das dem Boden zugewandte horizontale Profil auch geteilt ausgeführt sein
kann, um den oben genannten mittleren Abstützpunkt der kippbaren Lehne zu
ermöglichen.
Die Profile 3 weisen einen U-förmigen Querschnitt auf. Sie
haben alle im Wesentlichen die gleiche Form, sind jedoch in ihrer
Länge variabel. Die
Profile 3 sind aus hochfestem Material hergestellt.
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An ihren Enden sind die Profile 3 mit
Lappen 33 und/oder Laschen 34 versehen. Im Ausführungsbeispiel
weisen die horizontal ausgerichteten Profile 31 an ihren
Enden Lappen 33, die vertikal ausgerichteten Profile 32 Laschen 34 auf.
Es ist selbstverständlich
möglich,
die Lappen 33 an den vertikalen Profilen 32 und
die Laschen 34 an den horizontalen Profilen 31 vorzusehen.
Auch die Kombination von Lappen 33 an einem Ende und Lasche 34 an
dem anderen Ende eines Profils ist möglich.
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Die Lappen 33 sind in einfacher
Weise dadurch gebildet, dass die Basis zwischen den Schenkeln des
U-förmigen
Profils länger
ist als die Schenkel selbst, sodass die überstehende Lappen 33 hervorgerufen
ist. Die Lasche 34 ist in einfacher Weise dadurch ausgebildet,
dass nach Ablängen
des Profils ein Druck auf das Profil ausgeübt wird, wodurch das jeweilige
Profil im Bereich der Lasche 34 in seiner Höhe reduziert
ist. Die Höhendifferenz
zwischen der Lasche und dem Rest des Profils entspricht im Wesentlichen
der Materialstärke
der Lappen 33.
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Die Verbindung der Profile 3 erfolgt
im Bereich ihrer Enden, also im Bereich der Lappen 33 und der
Laschen 34. Die Verbindung ist von den Lappen 33 und
den Laschen 34 gebildet. Die im Ausführungsbeispiel an den horizontalen
Profilen 31 angeordneten Lappen 33 ragen in montiertem
Zustand über
die Laschen 34 der benachbarten vertikalen Profile 32.
In dem daraus resultierenden überlappenden
Bereich sind die Profile 31 und 32 miteinander verschweißt. Aufgrund
der Höhendifferenz
zwischen Lasche und Profil ist nach dem Verschweißen der Profile 31 und 32 keine
Erhöhung
hervorgerufen, da die Materialstärke
des Lappens 33 der Höhendifferenz
entspricht. Vielmehr ist auch im Bereich der Überlappung zu den übrigen Bereichen
der Profile eine gleichmäßige Oberfläche geschaffen.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Rücklehne
werden zunächst
die Profile 3 hergestellt. Hierzu wird das hochfeste Material,
das zu Beginn der Verarbeitung als Stahlband zu einem Coil aufgewickelt
ist, in seinen U-förmigen
Querschnitt geformt. Dies erfolgt in der Regel in einem kontinuierlichen Prozess,
bei dem das Stahlband an Rollen entlang geführt wird und unter dem Eindruck
der Rollen die gewünschte
Form, nämlich
die U-förmige
Gestalt annimmt. Das durchgängige
Profil wird dann auf die gewünschte
Länge abgelängt. Im
Anschluss an das Ablängen
werden an den Enden der Profile die Lappen bzw. die Laschen ausgebildet.
Beim Herstellen der Laschen ist darauf zu achten, dass unter dem
von oben auf das Profil ausgeübten
Druck die Schenkel nicht seitlich ausweichen. Hierzu ist das Profil
seitlich geführt,
während
der Druck aufgebaut wird.
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Die Profile 3 werden dann
in die gewünschte Anordnung
gebracht, sodass jeweils ein im Wesentlichen viereckiger Rahmen
aus horizontalen Profilen 31 und vertikalen Profilen 32 geschaffen
ist, wobei die Profile 31 und 32 mit Hilfe der
Lappen/Laschen passgenau zueinander angeordnet sind. Zur stabilen Verbindung
der Profile 31 und 31 werden diese im Bereich
der Lappen 33 und Laschen 34 miteinander verschweisst.
Wie oben beschrieben ragen in diesem Zustand die Lappen 33 eines
horizontalen Profils 31 über die Laschen 34 der
benachbarten vertikalen Profile 32. Die Verstärkung nach
Art eines Rahmens ist auf diese Weise hergestellt. Bei Bedarf wird
die Mittelstrebe 8 zusätzlich
zwischen zwei parallelen Profilen angebracht. Dies erfolgt ebenfalls
durch Verschweissen.
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Im Anschluss wird die rahmenartige
Verstärkung
auf die in der Regel aus Blech hergestellten Platte 1, 2 aufgesetzt
und verschweißt.
Das U-förmige
Profil 3 steht mit den freien Enden seiner Schenkel auf
den Platten 1, 2 auf und wird der Länge nach
mit dieser verschweisst. Durch den U-förmigen Querschnitt der Profile 3 ist
im Zusammenspiel mit den Platten 1, 2 ein rohrartiger
Querschnitt der Verstärkung
hervorgerufen. Das Verschweissen erfolgt dabei ohne Verwendung von
an den Profilen 3 vorgesehenen Flanschen, wie dies im Stand
der Technik der Fall ist. Da das Material für die Flansche an den Profilen
bei der erfindungsgemäßen Rücklehne
eingespart ist, sind die Kosten für die Rücklehne im Verhältnis zum
Stand der Technik zusätzlich
reduziert.
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Durch Veränderung des Querschnitts Profils 3 ist
die Stabilität
variabel. Durch die Variation der Länge der Profile 31 und 32 ist
weiterhin eine einfache Anpassung an unterschiedliche Abmessungen der
Rücklehne
möglich.