DE10237049A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial Download PDF

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Wolfgang Hör
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    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65GTRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
    • B65G63/00Transferring or trans-shipping at storage areas, railway yards or harbours or in opening mining cuts; Marshalling yard installations
    • B65G63/002Transferring or trans-shipping at storage areas, railway yards or harbours or in opening mining cuts; Marshalling yard installations for articles

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial, insbesondere in Industriezweigen, in denen pflanzliche Rohstoffe verarbeitet werden, wobei Rohmaterial unter Zuhilfenahme mindestens eines Transportmittels (5) zwischen Lagereinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m) und Bearbeitungseinrichtungen (4a, 4b) bewegt wird, die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) in mindestens einer Steuereinrichtung (6) unter Zuhilfenahme eines Referenzkoordinatensystems (O, X, Y) in einer Speichereinheit gespeichert werden, der Füllstand der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) mittels speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) fortlaufend erfasst und an die Steuereinrichtung (6) gemeldet wird, der Status der Transportmittel (5) an die Steuereinrichtung (6) gemeldet wird, die Steuereinrichtung (6) unter Berücksichtigung der gespeicherten Positionen sowie der Füllstände der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) und des Status der Transportmittel (5) Arbeitsvorgaben für die Transportmittel (5) ermittelt und die Steuereinrichtung (6) die Arbeitsvorgaben drahtlos an die Transportmittel (5) übermittelt, wo die Arbeitsvorgaben mit Hilfe eines Bedienterminals dargestellt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport zum Rohmaterial, insbesondere in Industriezweigen, in denen beispielsweise pflanzliche Rohstoffe verarbeitet werden.
  • Vor dem Zuführen zu Bearbeitungseinrichtungen werden Rohmaterialien wie beispielsweise Rundhölzer zumeist zwischengelagert. Der Lagerung ist dabei mit Vorteil ein Sortiervorgang vorgeschaltet. Gerade in der Holzindustrie erfolgt eine derartige Lagerung zumeist auf einem verhältnismäßig weiträumigen Gelände, weshalb der Transport zwischen einzelnen Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen beispielsweise mit Hilfe von Baggern bzw. Kränen erfolgt. Der Transport des Rohmaterials wird dabei u.a. durch die Unübersichtlichkeit der zumeist sehr weitläufigen Lagereinrichtungen erschwert. Zudem ist der Transport des Rohmaterials insbesondere aufgrund der Eigenschaften der zuvor genannten Transportmittel mit einem hohen Kostenaufwand hinsichtlich des Materials und Treibstoffs sowie mit hohen Personalkosten verbunden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand zu reduzieren, der beim Transport des Rohmaterials zwischen den Lager- und Bearbeitungseinrichtungen entsteht.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 12. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können für die Transportmittel logistisch besonders günstige Fahrwege ermittelt werden und der zum Transport des Rohmaterials nötige Personal- und Materialaufwand wird deutlich reduziert. Insbesondere wird Treibstoff für die Transportmittel eingespart und es ist möglich, die Gesamtzahl der zur Durchführung eines Verfahrens zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial nötigen Transportmittel zu vermindern und somit Kosten einzusparen. Des Weiteren wird vermieden, dass es an Bearbeitungseinrichtungen zu einem Nullbestand an Rohmaterial und somit zu einem Produktionsstillstand kommt. Ebenso wird die Ausnutzung der vorhandenen Lagereinrichtungen deutlich verbessert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist frei parametrierbar und somit an die verschiedensten Anforderungen anpassbar.
  • Die zuvor genannten erfindungsgemäßen Vorteile können weiter gesteigert werden, indem den Lager- und Bearbeitungseinrichtungen Prioritäten zugewiesen werden, die bei der Ermittlung der Arbeitsvorgabe für die Transportmittel berücksichtigt werden.
  • Um die Position eines Transportmittels besonders kostengünstig und mit geringen technischen Aufwendungen zu erfassen, ist es zweckmäßig, seine Position durch Zuordnung zu einer oder mehreren der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen zu bestimmen.
  • Es ist vorteilhaft, den Füllstand mindestens einer der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen durch fortlaufendes Einlesen variabler Daten zu ermitteln, um die Lagerung und den Transport des Rohmaterials zu den Bearbeitungsvorrichtungen im Hinblick auf den nachfolgenden Bearbeitungsvorgang optimiert zu gestalten.
  • Insbesondere bei pflanzlichem Rohmaterial wie beispielsweise Holz ist es vorteilhaft, den Füllstand der Lagereinrichtung anhand des Volumens des Rohmaterials zu ermitteln.
  • Es ist zweckmäßig, den Füllstand der Lager- und Bearbeitungseinrichtung zu synchronisieren, um Mengenfehler bei der Füllstandserfassung zu vermeiden.
  • Mit Vorteil werden mit Hilfe einer mit der Steuereinrichtung verbundenen Anzeigeeinheit die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen und Transportmittel und zusätzliche Informationen wie Status, Arbeitsvorgabe und Fahrtweg von Transportmitteln bzw. Füllstand und Status einer der Lagerund Bearbeitungseinrichtungen grafisch dargestellt. Derart wird beispielsweise ein zentrales Controlling mittels der Steuereinrichtung erleichtert. Zudem wird die Übersichtlichkeit des Gesamtprozesses, der aus Lagerung, Transport und gegebenenfalls auch Weiterverarbeitung des Rohmaterials besteht erhöht.
  • Es ist zweckmäßig, die Arbeitsvorgaben für ein Transportmittel in Form von Aufträgen mit Hilfe eines im oder am Transportmittel befindlichen Bedienterminals darzustellen, wobei das Bedienterminal mit einer Kommunikationseinheit zur Herstellung einer drahtlosen Datenverbindung zur Steuereinrichtung ausgestaltet ist. So kann beispielsweise auf fernmündliche Anweisungen an einen möglichen Bediener eines Transportmittels weitestgehend verzichtet werden.
  • Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus einem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel und der dazugehörigen Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung ergeben sich analog zu denen des Verfahrens.
  • 1 illustriert die Erfindung am Beispiel eines für die Holz verarbeitende Industrie typischen Rundholzplatzes.
  • Auf dem Rundholzplatz eingehende Rohstoffeinheiten eines beispielsweise pflanzlichen Rohmaterials wie z.B. Holz werden über eine Sortiervorrichtung 1 den Lagereinrichtungen 2a2m, 3a3m, insbesondere den Boxen 2a2m, zugeführt. Das Rohmaterial wird dabei zunächst auf Seite des Materialeinlaufs 1a der Sortiervorrichtung 1 zugeführt, wobei das Rohma terial bereits einem ersten Bearbeitungsprozess unterzogen worden sein kann.
  • Ein oder mehrere vorzugsweise mobile Transportmittel 5 befördern Rohmaterial den Boxen 2a2m zu den Poltern 3a – 3m bzw. zu den Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b. Eine Bearbeitungseinrichtung 4a, 4b kann beispielsweise ein Sägewerk sein. Rohmaterial wird mittels eines Transportmittels 5 von den Lagereinrichtungen 2a2m, 3a3m, also beispielsweise von Boxen 2a2m bzw. vorzugsweise von Poltern 3a3m zu einer der Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b transportiert. Der beispielhafte Fahrtweg eines Transportmittels 5 ist in 1 durch Pfeile dargestellt.
  • Die Steuereinrichtung 6 empfängt Signale von und/oder sendet Signale an die Transportmittel 5. Vorzugsweise werden Informationen von der Sortiervorrichtung 1, den Boxen 2a2m, den Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b, den Transportmitteln 5 sowie gegebenenfalls den Poltern 3a3m an die Steuereinrichtung 6 übermittelt und von dieser weiterverarbeitet. Informationen können auch in umgekehrter Richtung übermittelt werden.
  • Die Transportmittel 5 sind vorzugsweise mit einem Bedienterminal ausgestattet, das im bzw. am Transportmittel 5 angebracht ist und sich mit Vorteil im unmittelbaren Blickfeld des Bedieners eines Transportmittels 5 befindet. Derartige Bedienterminals weisen mit Vorteil einen Touchscreen als Bedien- und Anzeigevorrichtung auf. Die Bedienterminals der Transportmittel 5 sind mit Vorteil drahtlos mit der Steuereinrichtung 6 gekoppelt. Dabei verfügen die Bedienterminals beispielsweise über integrierte PCMCIA-Karten um eine drahtlose Funkverbindung bzw. eine Einbindung in ein drahtloses lokales Netzwerk (WLAN) herzustellen.
  • Die Positionen der Boxen 2a2m, der Polter 3a3m und gegebenenfalls die Position der Sortiervorrichtung 1 bzw. die Positionen der Eingänge der Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b sind in der Steuereinrichtung 6 mittels einer Speichereinheit gespeichert. Dafür wird ein vorzugsweise zweidimensionales Koordinatensystem, beispielsweise im Meterraster, mit den Koordinatenachsen X und Y und dem Ursprung 0 verwendet. Für jede der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen 2a2m, 3a3m, 4a, 4b werden eine X-Koordinate, eine Y-Koordinate sowie vorzugsweise eine eindeutige Nummer in der Steuereinrichtung 6 erfasst.
  • Vorzugsweise werden auch die Positionen der Transportmittel 5 in der Steuereinrichtung 6 erfasst und gespeichert. 3. Die Positionserfassung der Transportmittel 5 kann beispielsweise mit Hilfe des GPS-Systems und des Referenzkoordinatensystems durchgeführt werden. Eine kostengünstige Alternative besteht darin, die Position eines Transportmittels 5 zu bestimmen, in dem es der Position einer oder mehrerer der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) zugeordnet wird.
  • Die Zuordnung eines Transportmittels 5 zu einer der Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) kann auf verschiedene Weisen erfolgen. So kann beispielsweise mittels Sensor- bzw. Identifikationsvorrichtungen erfasst werden, wenn ein Transportmittel 5 eine bestimmte Entfernung zu einer der Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) unterschreitet. Die Position des Transportmittels 5 wird dann in der Steuereinrichtung 6 der Position der entsprechenden Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtung (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) zugeordnet. Die Sensor- bzw. Identifikationsvorrichtungen sind beispielsweise mit optischen bzw. elektromagnetischen Signalgebern ausgestaltet.
  • Die Position eines Transportmittels 5 kann auch durch einen Bediener beispielsweise durch Eingabe einer Box- bzw. Polternummer mittels des Bedienterminals des Transportmittels 5 einer der Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) zugeordnet werden. Diese Positionsinformation wird in der Steuereinrichtung 6 vorzugsweise durch zusätzliche Statusinformationen wie beispielsweise "beim Entladen" bzw. "beim Beladen" ergänzt erfasst.
  • Werden mobile Transportmittel 5 wie Bagger bzw. Kräne neu eingesetzt oder wird beispielsweise das Gesamtsystem bzw. die Steuereinrichtung 6 initialisiert, ist die Position der Transportmittel 5 in der Regel zunächst nicht in der Steuereinrichtung 6 erfasst. Das Transportmittel 5 wird dann der nächstgelegenen entsprechenden Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtung (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) beispielsweise durch Eingabe des Bedieners des Transportmittels 5 zugeordnet.
  • Stillstände der Transportmittel 5, z.B. aufgrund von Defekten bzw. Tankfahrten, werden ebenfalls in der Steuereinrichtung 6 erfasst, indem sich das Transportmittel automatisch abmeldet oder bedienergeführt abgemeldet wird. Die Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung 6 und den Bedienterminals der Transportmittel 5 erfolgt mit Vorteil unter Zuhilfenahme des TCP/IP-Protokolls.
  • Bewegt sich ein Transportmittel 5 von bzw. zu einer der Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b), beispielsweise von der Position des Polters 3m zur Position der Bearbeitungseinrichtung 4b, einem Sägewerkseingang, so können zur Positionsbestimmung des Transportmittels 5 entweder die Position der Ausgangseinrichtung, hier des Polters 3m, oder die Position der Zieleinrichtung, hier des Sägewerkseingangs 4b, bzw. beide Positionen in der Steuereinrichtung erfasst werden. Diese Positionsinformationen werden in der Steuereinrichtung 6 vorzugsweise durch zusätzliche Statusinformationen wie beispielsweise "bewegt sich nach" bzw. "kommt von" und/oder Daten über die voraussichtliche Fahrtzeit bzw. die aktuell zu erledigende Arbeitsvorgabe ergänzt erfasst.
  • Vorzugsweise wird das Rohmaterial sortiert und mit Hilfe des Sortierstrangs 1 auf die Boxen 2a2m verteilt. Ist das Rohmaterial beispielsweise Holz, wird beim Verlassen des Sortierstrangs 1 der Durchmesser des Holzstamms und die Boxnummer, in die er geworfen wird, über eine Schnittstelle zur Steuereinrichtung 6, vorzugsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), erfasst. Die SPS ist vorzugsweise über ein Kommunikationsnetzwerk mit der Steuereinrichtung 6 gekoppelt. Im gegebenen Beispiel wird der Füllstand der Boxen 2a2m fortlaufend durch Einlesen variabler Daten mit Hilfe der SPS ermittelt und in der Steuereinrichtung 6 erfasst. Erfasst werden auch Qualität und Charakter des Rohmaterials. Vorzugsweise werden die Füllstände der Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b in analoger Weise erfasst.
  • Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b sind beispielsweise Spanereingänge eines Sägewerks oder auch Bahnverladestellen. Die Bearbeitungseinrichtungen 4a, 4b sind vorzugsweise als Aufgabenstellen definiert. Zu jeder Aufgabenstelle gehört ein Auftrag. Ein Auftrag lautet beispielsweise, Holz von einem Polter 3a3m bzw. einer Box 2a2m an die Aufgabenstelle zu liefern. In der Steuereinrichtung 6 wird beispielsweise erfasst, welche Polternummer mit dem Auftrag einer Bearbeitungseinrichtung 4a, 4b korrespondiert. In der Speichereinrichtung der Steuereinheit 6 kann beispielsweise gespeichert werden, von welchen Poltern 3a3m eine Bearbeitungseinrichtung 4a, 4b beliefert werden soll.
  • Die Priorität eines Auftrags wird vorzugsweise an den Füllstand der Aufgabenstelle angepasst, wobei eine umgekehrte Proportionalität zugrunde gelegt wird. Das heißt beispielsweise, je weniger Holz an einer Spanerlinie auf die Verarbeitung wartet, desto dringender wird der Auftrag, diese Spanerlinie mit Holz zu beliefern. Bei einem Füllstand von 100% hat ein zugehöriger Auftrag beispielsweise die Priorität 0. Vorzugsweise werden Prioritätsschwellen festgelegt, in Abhängig keit derer Aufträge von der Steuereinrichtung 6 als Arbeitsvorgaben an die Transportmittel 5 übermittelt werden.
  • Jeder Aufgabenstelle wird vorzugsweise ein Prioritätsfaktor zugeordnet, der geteilt durch den Füllstand die Auftragspriorität ergibt. Der Prioritätsfaktor wird vorzugsweise derart festgelegt, dass die Priorität einer Aufgabenstelle auch bei Aufträgen von Boxen 2a2m mit höchster Priorität nicht übertroffen wird.
  • Bei jedem Füllvorgang wird das aktuelle Füllvolumen einer Lager- bzw. Bearbeitungsvorrichtung 2a2m, 3a3m, 4a, 4b angepasst. Dies geschieht analog bei jedem Entladevorgang. Um Mengenfehler der Füllstände aufgrund etwas unterschiedlicher tatsächlicher Be- bzw. Entladungen zu vermeiden, sind Synchronisationsmechanismen vorgesehen. Wird beispielsweise als Transportmittel 5 ein Bagger verwendet, der einer Box 2a2m Holz entnimmt, so kann der tatsächliche Greiferhub des Baggers von der planmäßig mittels des Greifers aufzunehmenden Holzmenge abweichen. Am Transportmittel 5 kann nun beispielsweise ein Bediener den Boxenfüllgrad auf „leer" bzw. „voll" setzen, wenn dies dem tatsächlichen Füllgrad entspricht.
  • Ein Ent- bzw. Beladevorgang, der an einer Lager- bzw. Bearbeitungsvorrichtungen 2a2m, 3a3m, 4a, 4b durch ein Transportmittel 5 durchgeführt wird, kann auf verschiedene Weise erfasst werden. So besteht die Möglichkeit, dass beispielsweise bestimmte Greiferbewegungen eines Baggers ein Signal auslösen, das an die Steuereinrichtung 6 weitergegeben wird. Ein Signal kann auch durch an den Lager- bzw. Bearbeitungsvorrichtungen 2a2m, 3a3m; 4a, 4b vorgesehene Erfassungsvorrichtungen wie z.B. Lichtschranken ausgelöst und weitergegeben werden. Die Erfassung eines Ent- bzw. Beladevorgangs kann auch mittels einer manuellen Eingabe eines Bediener eines Transportmittels 5 ausgelöst werden.
  • Ein Rundholzplatz in der Holzindustrie weist als Lagereinrichtungen 2a2m, 3a3m beispielsweise Boxen 2a2m und Polter 3a – 3m auf. Die Boxen 2a – 2m stehen dabei vorzugsweise neben dem Sortierstrang 1 und werden von dort befällt. Sie werden vorzugsweise mittels Transportmitteln 5 auf Polter 3a3m entleert. Vorzugsweise wird in der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 für jede Box 2a2m eine Boxnummer abgespeichert, die systemweit eindeutig ist. Zusätzlich erhält jede Box 2a2m einen Namen zur Identifizierung von außen.
  • In der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 werden zum Beispiel für eine Box 2a unter anderem nachfolgende Attribute abgelegt: zu lagernde Holzart, minimale bzw. maximale Länge des Holzes, minimaler bzw. maximaler Zopfdurchmesser des Holzes, Holzqualität, Prioritätsfaktor der Box 2a und ein oder mehrere der Box 2a zugeordnete Polter 3a.
  • Die Boxen 2a2m bieten nur begrenzten Lagerraum. Die Boxen 2a2m werden daher auf die Polter 3a3m ausgeleert. Polter 3a3m sind vorzugsweise große Sammelflächen für sperriges Material, im Beispiel für bereits sortiertes Holz. In der Regel erhält eine Bearbeitungsvorrichtung 4a, 4b das zu verarbeitende Holz aus den Poltern 3a3m. Auch für die Polter 3a3m sind in der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 systemweit eindeutige Nummern zur Identifizierung abgelegt.
  • Für Lager- bzw. Bearbeitungseinrichtungen 2a2m, 3a3m, 4a, 4b ist vorzugsweise ein maximales Volumen in der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 abgelegt. Das maximale Volumen dient vorzugsweise also Messzahl dafür wie viel Holz in ihnen jeweils maximal gelagert werden kann.
  • Transportmittel 5 sind beispielsweise Bagger, die in einem Sägewerk eingesetzt werden. Bagger übernehmen vorzugsweise und im Gegensatz zur Darstellung in 1 nur Aufträge auf einer Hälfte des Rundholzplatzes. In der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 ist ein Kostenfaktor für jeden Bagger abgelegt. Der Kostenfaktor steht in Relation dazu, welche Kosten der Bagger pro Kilometer Fahrtweg bzw. bei Stillstand verursacht. In der Speichereinheit ist auch das Greifervolumen eines Baggers abgelegt, das festlegt welche Materialmenge er transportieren kann. Es ist abgespeichert, ob der Bagger in Operation ist und ob er an- oder abgemeldet ist, also verfügbar oder nicht verfügbar ist. Abgemeldeten Baggern können keine Aufträge zugeteilt werden. Mittels der Steuereinrichtung 6 ist es z.B. möglich festzulegen, dass ein Bagger die X-Koordinate des Sortierstrangs 1 nicht überschreitet.
  • Weitere Transportmittel 5 sind beispielsweise Kräne. Kräne sind eingeschränkt durch ihren Greiferradius, d.h. sie können nur in einem bestimmten Bereich agieren und somit auch nur Aufträge innerhalb eines bestimmten Radius ausführen. Analog wie für die Bagger sind auch für die Kräne Daten in der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 abgelegt und bestimmte Parameter mittels der Steuereinrichtung 6 festlegbar.
  • Auf der Basis von Aufträgen und den zuvor beschriebenen Prioritäten ermittelt die Steuereinrichtung 6 Arbeitsvorgaben für die Transportmittel 5. Die Bedienterminals der Transportmittel 5 zeigen Listen der Arbeitsvorgaben vorzugsweise in grafische Darstellung an.
  • Eine Grundlage für die Fahrtwegeberechnung der Transportmittel 5 bildet die in der Speichereinheit der Steuereinrichtung 6 abgelegte Prioritätsliste. Die Sortierung von Aufträgen für die Transportmittel 5 erfolgt vorzugsweise jedes mal erneut, wenn aufgrund geänderter Prioritäten ein Auftrag in die Liste aufgenommen oder ihr entnommen wird bzw. wenn ein Auftrag abgearbeitet wurde. Die Liste wird zudem vorzugsweise periodisch gemäß der im Folgenden beispielhaft beschriebenen Vorgehensweise überarbeitet.
  • Mit Hilfe der Recheneinheit der Steuereinrichtung 6 wird vorzugsweise beginnend mit dem Auftrag höchster Priorität ermittelt, welches Transportmittel 5 einen Auftrag am kostengünstigsten erledigen kann. Zuvor wird überprüft, ob das Transportmittel 5 überhaupt verfügbar ist, d.h. ob es gerade einen Auftrag ausführt, gewartet bzw. betankt wird oder gerade defekt ist. Es wird dann geprüft, ob der Auftrag in Reichweite des Transportmittels 5 liegt. Als nächstes werden die Kosten berechnet, die für die Ausführung des Auftrags anfallen würden. Es wird dabei berücksichtigt, wie oft eine Strecke zurückgelegt werden muss, um einen Auftrag vollständig abzuarbeiten. Dem Transportmittel 5, das zumindest die vorbenannten Bedingungen erfüllt und die geringsten Kosten aufweist wird der Auftrag schließlich zugeteilt.
  • Mit Hilfe der zuvor beschriebenen Fahrtwegeberechnung werden die Arbeitsvorgaben der Transportmittel 5 stets aktualisiert. Vorzugsweise übermittelt die Steuereinrichtung geänderte Arbeitsvorgaben an das Bedienterminal entsprechender Transportmittel 5. Die neuen Arbeitsvorgaben werden mit Hilfe des Displays des Bedienterminals des Transportmittels 5 angezeigt, wobei der Bediener des Transportmittels 5 gegebenenfalls akustisch und/oder visuell auf die Änderung aufmerksam gemacht wird.
  • Mittels einer mit der Steuereinrichtung 6 verbundenen Anzeigeeinheit sind die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen 2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b und Transportmittel 5 sowie zusätzliche Informationen wie Status, Arbeitsvorgabe und Fahrtweg von Transportmitteln 5 bzw. Füllstand, Aufträge und Status mindestens einer der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen 2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b sowie Kostenfunktionen graphisch darstellbar und durch einen Administrator manipulierbar.
  • Die Steuereinheit 6 erfasst die Gesamtkosten von Transport und Lagerung des Rohmaterials. Betriebskosten und Produktivi tät der Transportmittel 5 bzw. des mit Lagerung und Transport der Rohmaterialien verbundenen Gesamtprozesses sind erfindungsgemäß jederzeit zurückverfolgbar, abrufbar und optimierbar.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial, bei dem das Rohmaterial unter Zuhilfenahme mindestens eines Transportmittels (5) zwischen Lagereinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m) und Bearbeitungseinrichtungen (4a, 4b) bewegt wird, wobei die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) in mindestens einer Steuereinrichtung (6) unter Zuhilfenahme eines Referenzkoordinatensystems (0, X, Y) gespeichert sind, wobei a) der Füllstand der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) an die Steuereinrichtung (6) gemeldet wird, b) der Status der Transportmittel (5) an die Steuereinrichtung (6) gemeldet wird, c) die Steuereinrichtung (6) unter Berücksichtigung der gespeicherten Positionen sowie der Füllstände der Lagerund Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) und des Status der Transportmittel (5) Arbeitsvorgaben für die Transportmittel (5) ermittelt d) und die Steuereinrichtung (6) die Arbeitsvorgaben drahtlos an die Transportmittel (5) übermittelt.
  2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) Prioritäten zugewiesen werden, die bei der Ermittlung der Arbeitsvorgaben für die Transportmittel (5) berücksichtigt werden.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Position eines Transportmittels (5) durch Zuordnung zu einer oder mehreren der Lagerund Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) bestimmt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand mindestens einer der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) durch fortlaufendes Einlesen variabler Daten ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand der Lagereinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m) anhand des Volumens des Rohmaterials ermittelt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) synchronisiert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe einer mit der Steuereinrichtung (6) verbundenen Anzeigeeinheit die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) und Transportmittel (5) und zusätzliche Informationen wie Status, Arbeitsvorgabe und Fahrtweg von Transportmitteln (5) bzw. Füllstand und Status einer der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) graphisch dargestellt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsvorgaben für ein Transportmittel (5) in Form von Aufträgen mit Hilfe eines im oder am Transportmittel (5) befindlichen Bedienterminals dargestellt werden, wobei das Bedienterminal mit einer Kommunikationseinheit zur Herstellung einer drahtlosen Datenverbindung zur Steuereinrichtung (6) ausgestaltet ist.
  9. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsvorgaben für die Transportmittel (5) durch die Steuereinrichtung (6) unter Berück sichtigung der durch die Transportmittel (5) entstehenden Kosten ermittelt werden.
  10. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lagereinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m) auf einem Platz befinden.
  11. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in der Holzindustrie angewendet wird.
  12. Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport von Rohmaterial, wobei die Vorrichtung mindestens eine Steuereinrichtung (6), mindestens ein Transportmittel (5), mindestens eine Lagereinrichtung (2a bis 2m, 3a bis 3m) und mindestens eine Bearbeitungseinrichtung (4a, 4b) aufweist, wobei a) die Steuereinrichtung (6) eine Speichereinheit aufweist, in der die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) unter Zuhilfenahme eines Referenzkoordinatensystems (0, X, Y) abgelegt sind, b) die Steuereinrichtung (6) eine Recheneinheit aufweist, in der Arbeitsvorgaben für die Transportmittel berechnet werden, c) die Steuereinrichtung (6) mit mindestens einer Anzeigeeinheit verbunden ist, mittels derer die Positionen der Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) und Transportmittel (5) und zusätzliche Informationen wie Status, Arbeitsvorgabe und Fahrtweg von Transportmitteln (5) bzw. Füllstand und Status einer Lager- oder Bearbeitungseinrichtung (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) darstellbar sind. d) die Lager- und Bearbeitungseinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m, 4a, 4b) Mittel zur Füllstandserfassung aufweisen, die mit der Steuereinrichtung (6) gekoppelt sind, e) die Transportmittel (5) jeweils ein mit einer Kommunikationseinheit ausgestaltetes Bedienterminal aufweisen, das mittels der Kommunikationseinheit mit der Steuereinrich tung (6) drahtlos gekoppelt ist und mit Hilfe dessen die Arbeitsvorgaben für ein Transportmittel (5) in Form von Aufträgen darstellbar sind.
  13. Vorrichtung nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtungen (2a bis 2m, 3a bis 3m) auf einem Platz angeordnet sind.
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