DE10236683A1 - Vorrichtung zur Plasmabehandlung von Hohlkörpern, insbesondere Flaschen - Google Patents
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- H01J37/32458—Vessel
Abstract
Bei einer Vorrichtung zur Plasmabehandlung von Hohlkörpern mit mehreren auf einer Kreisbahn kontinuierlich umlaufenden Niederdruck-Plasma-Behandlungseinrichtungen mit evakuierbaren Kammern ist eine stationäre Wand mit mindestens einer an eine Vakuumquelle angeschlossenen Öffnung vorgesehen, an der die umlaufenden Bereiche der Kammern dichtend anliegen. Hierdurch wird einfachen Mitteln ein schnelles Evakuieren der Kammern und dadurch eine wesentliche Leistungssteigerung ermöglicht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Plasmabehandlung von Hohlkörpern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es sind bereits derartige Vorrichtungen zum Sterilisieren (
DE 199 09 826 A1 ) oder zum Beschichten (WO 01/31680 A1) von Flaschen bekannt, bei denen die zylindrisch ausgebildeten, einen abnehmbaren Deckel aufweisenden Kammern als Ganzes auf einer Kreisbahn umlaufen. Um in den Kammern ein Plasma zünden zu können, müssen diese nach dem Einführen einer Flasche und dem Aufsetzen des Deckels auf einen Druck von 0,1 bis 10 Millibar evakuiert werden. Hierzu sind die Kammern über separate Leitungen und Drehverteiler an eine Vakuumquelle angeschlossen. Auf Grund der hierbei begrenzten Leitungsquerschnitte ist die Leistung dieser bekannten Vorrichtungen stark eingeschränkt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Plasmabehandlung von Hohlkörpern mit einfachen Mitteln ein schnelles Evakuieren der Kammern und dadurch eine wesentliche Leistungssteigerung zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die aktiven Kammern über die stationäre Wand auf kürzestem Wege und mit großen Strömungsquerschnitten evakuierbar, so dass mit relativ wenig Kammern problemlos die in Abfüllanlagen geforderten Leistungen von 20.000 Flaschen und mehr pro Stunde realisierbar sind.
- Die stationäre Wand ist nach einer Weiterbildung der Erfindung konzentrisch zur Kreisbahn der umlaufenden Kammerbereiche angeordnet, wodurch sich eine einfache Abdichtung mittels gleitender Dichtringe realisieren lässt.
- Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung werden die radial äußeren, parallel zur Mittelachse der Kreisbahn verlaufenden Begrenzungen der Kammern durch die stationäre Wand gebildet. Hierdurch wird es möglich, die Behälter vollständig oder zumindest teilweise durch eine radiale Bewegung in die inaktiven Kammern einzuführen, wozu die stationäre Wandung im atmosphärischen Ein- und Auslaufbereich ganz oder teilweise weggelassen wird. Auch wird hierdurch ein besonders großer Querschnitt der Vakuumöffnungen ermöglicht, da die Höhe einer Kammer im Allgemeinen wesentlich größer ist als der Durchmesser. Entsprechende Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Im Zusammenhang mit der vorbeschriebenen Anordnung der stationären Wand am äußeren Umlaufbereich der aktiven Kammern ist eine stabförmige Elektrode oder Antenne für die Plasmaerzeugung in den Behältern besonders vorteilhaft, da diese unabhängig von der äußeren Begrenzung der Kammern arbeitet. Entsprechende Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Die Erfindung ist bei verschiedenen Niederdruck-Plasmabehandlungsverfahren einsetzbar, insbesondere beim Sterilisieren und/oder Beschichten.
- Im nachstehenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 die Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Sterilisieren von Flaschen, -
2 den Schnitt A-B nach1 bei einem ersten Ausführungsbeispiel und -
3 den Schnitt A-B nach1 bei einem zweiten Ausführungsbeispiel. - Die Vorrichtung nach
1 und2 ist zum Sterilisieren des Innenraums von PET-Flaschen für Getränke, nachstehend kurz Flaschen1 genannt, eingerichtet. Sie weist einen Rotor9 mit senkrechter Drehachse D auf, der in Pfeilrichtung kontinuierlich antreibbar ist. Der Rotor9 ist am äußeren Umfang gleichmäßig verteilt mit mehreren Kammern4 versehen, die somit zusammen mit dem Rotor9 kontinuierlich auf einer Kreisbahn2 umlaufen. Die Kammern4 sind an ihrer Ober- und Unterseite, an ihrem radial inneren Bereich sowie an den beiden Seitenbereichen durch ortsfest Wandungen des Rotors9 begrenzt und gasdicht geschlossen. Einzig die radial nach außen weisende Seite ist frei. - An der radial inneren Wandung jeder Kammer
4 ist eine nockengesteuerte Greiferzange10 angeordnet, die eine zu behandelnde Flasche1 unterhalb des Halskragens erfassen und mit allseitigem Abstand zu den Kammerwandungen in der Kammer4 fixieren kann. Die Ausbildung der Greiferzangen ist der WO 99/52810 zu entnehmen. - Weiter ist jeder Kammer
4 eine Einrichtung zur Plasmaerzeugung mit einer stabförmigen Elektrode5 zugeordnet, die höhenbeweglich an der Oberseite des Rotors9 gelagert und mittels einer stationären Steuerkurve11 heb- und senkbar ist. Die Elektrode5 ist der Greifzange10 derart zugeordnet, dass sie von oben her mittig durch die Öffnung einer Flasche1 in diese bis nahe zum Boden einfahrbar ist. Die Elektroden5 stehen über einzelne Leitungen12 und/oder eine Ringleitung mit einem auf dem Rotor9 angeordneten Mikrowellengenerator21 in Verbindung. - Konzentrisch zur Drehachse D ist an der Umlaufbahn des Rotors
9 eine teilzylindrische, stationäre Wandung6 vorgesehen, die dem äußeren Umfang des Rotors mit geringstem Abstand gegenüberliegt. Auf dieser stationären Wand6 gleiten am Rotor9 angeordnete Dichtringe13 ,14 und Dichtleisten15 , wodurch die aktiven Kammern4 gasdicht gegenüber der Atmosphäre verschlossen werden. Im nahe einem Einlaufstern16 befindlichen Anfangsbereich der Wand6 sind drei Öffnungen7 ausgebildet, die an Vakuumpumpen8 direkt angeschlossen sind. Die einen relativ großen Querschnitt aufweisenden Öffnungen7 werden von den vorbeilaufenden Kammern4 bestrichen bzw. überdeckt, wodurch diese auf kürzestem Weg auf den gewünschten Unterdruck von 0,1 bis 0,5 Millibar evakuiert werden. Im nahe einem Auslaufstern17 befindlichen Endbereich der Wand6 sind zwei Öffnungen22 ausgebildet, die gleichfalls von den vorbeilaufenden Kammern4 bestrichen bzw. überdeckt werden und an eine Sterilluftquelle23 angeschlossen sind. Auf diese Weise werden die Kammern4 nach Abschluss der Sterilisierung kurz vor dem Eintreffen am Auslaufstern17 mittels Sterilluft auf normalen atmosphärischen Druck gebracht. - Die stabförmigen Elektroden
5 bzw. Antennen sind nach Art eines Hohlleiters ausgebildet und weisen einen keramischen Mantel und einen metallischen Innenleiter auf. Der Mantel ist am freien, in die Flasche1 eintauchenden Ende vakuumdicht verschlossen und am anderen, aus der Kammer4 herausragenden Ende mit einem metallischen Aussenleiter versehen. Dort wird die Mikrowellenenergie eingekoppelt. Durch diese spezielle Anordnung ist es möglich, Mikrowellen dem evakuierten Innenraum einer in einer Kammer4 fixierten Flasche1 zuzuführen und zu gewährleisten, dass sich die Mikrowellen geführt im Vakuum ausbreiten können und dort zur Plasmabildung in der Flasche1 führen. Durch das Plasma werden die in der Flasche1 befindlichen Keime mit hoher Abtötungsrate vernichtet. - Die Steuerung des Plasmas in den aktiven, evakuierten Kammern
4 erfolgt durch in die Leitungen12 eingesetzte Schalter24 die im Umlaufbereich der zugehörigen Kammer zwischen den Entlüftungsöffnungen7 und den Belüftungsöffnungen22 die Elektrode5 mit Mikrowellenenergie versorgen und damit das Plasma im Innenraum der Flasche1 aufrechterhalten. - In dem nicht von der stationären Wand
6 abgedeckten Umlaufbereich der Kammern4 werden die zu sterilisierenden Flaschen1 durch den rotierenden Einlaufstern16 in die Greifzangen10 der Kammern4 eingeführt und die sterilisierten Flaschen1 durch den rotierenden Auslaufstern17 von den Greifzangen10 übernommen und aus den Kammern4 herausgeleitet. Die zu behandelnden Flaschen1 werden durch einen Luftförderer18 zugeführt und durch eine Förderschnecke19 auf Abstand gebracht und teilungsgerecht dem Einlaufstern16 zugeführt. Die sterilisierten Flaschen1 werden vom Auslaufstern17 an einen weiteren Luftförderer20 übergeben und zu einer nicht gezeigten Füll- und Verschließmaschine transportiert. Die Ausbildung von Einlaufstern16 und Auslaufstern17 ist der WO 99/52810 zu entnehmen. - Im Bereich zwischen den Entlüftungsöffnungen
7 und den Belüftungsöffnungen22 können in der Wand6 weitere Öffnungen angeordnet sein, beispielsweise zum Zuführen von Prozessgasen oder zum zusätzlichen Evakuieren, um einen unerwünschten Druckanstieg durch Undichtigkeiten usw. zu verhindern. Die Öffnungen können auch schlitzförmig ausgebildet sein und sich über mehrere Kammern erstrecken. Ferner können die Öffnungen fensterartig ausgebildet sein und zu zusätzlichen Einrichtungen führen, mittels denen eine Außensterilisierung der Flaschen möglich ist. Dies alles ist in1 strichpunktiert angedeutet. - Im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Flaschen
1 ohne Höhenbewegung im wesentlichen in radialer Richtung in die Kammern4 hinein- und hinausbewegt. Die Unterbrechung30 in der stationären Wand6 kann daher relativ klein gehalten werden und der Transfer der Flaschen beansprucht wenig Zeit und Transportweg. Es ist jedoch eine Höhenbewegung der Elektroden5 erforderlich, die dementsprechend vakuumdicht im Rotor9 gelagert werden müssen. Statt dessen ist es auch möglich, die Elektroden5 starr im Rotor9 zu befestigen und die Flaschen1 im Ein- und Auslaufbereich zu heben und zu senken. In3 ist eine entsprechende Vorrichtung dargestellt. Hier ist die stationäre Wand6 nicht unterbrochen sondern durchgehend zylindrisch. Der Boden25 jeder Kammer4 ist höhenbeweglich am Rotor9 gelagert und mittels einer stationären Steuerkurve26 heb- und senkbar. Die Greifzangen10 sind mittels einer senkrechten Stange27 am Boden24 befestigt, so dass bei abgesenktem Boden24 die Flaschen1 in radialer Richtung in die Greifzangen10 hinein bzw. aus diesen heraus bewegt werden können. Diese Position ist in3 gezeigt. Im Anschluss an das Einführen der Flaschen1 in die Greifzangen10 werden die Böden25 mitsamt der Flasche1 angehoben, bis sie die in3 strichpunktiert angedeutete obere Arbeitsposition erreichen. - Dabei sind die Elektroden
5 ins Innere der Flaschen1 eingedrungen und die Böden25 sind gegenüber dem Rotor9 und der stationären Wand4 mittels Dichtungen28 abgedichtet. Entsprechend umgekehrt erfolgt im Auslaufbereich ein Absenken der Böden25 mitsamt den Flaschen1 , so dass diese durch den Auslaufstern17 von den Greifzangen10 abgenommen werden können. - Um eine Verkeimung der sterilisierten Flaschen
1 nach dem Verlassen der Kammern4 zu verhindern, ist der Auslaufbereich und der Auslaufstern17 mittels stationärer Trennwände29 von der Umgebung getrennt und wird von einer Sterilluftquelle23 mit steriler Luft versorgt.
Claims (8)
- Vorrichtung zur Plasmabehandlung von Hohlkörpern (
1 ), insbesondere Flaschen, mit mehreren auf einer Kreisbahn (2 ) kontinuierlich umlaufenden Niederdruck-Plasma-Behandlungseinrichtungen (3 ), von denen jede eine evakuierbare Kammer (4 ) für einen Behälter und eine Einrichtung (5 ) zur Plasmaerzeugung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Begrenzung der Kammern (4 ) durch eine stationäre Wand (6 ) gebildet wird, an der umlaufende Bereiche der Kammern (4 ) dichtend anliegen, und dass die stationäre Wand (6 ) in dem von den umlaufenden Bereichen der Kammern (4 ) überstrichenen Bereich mindestens eine Öffnung (7 ) aufweist, die an eine stationäre Vakuumquelle (8 ) angeschlossen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die stationäre Wand (
6 ) konzentrisch zur Kreisbahn (2 ) der umlaufenden Kammerbereiche angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radial äußere, parallel zur Mittelachse der Kreisbahn (
2 ) verlaufende Begrenzung der Kammern (4 ) durch die stationäre Wand (6 ) gebildet wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Einrichtung (
5 ) zur Plasmaerzeugung eine in den Behälter einführbare Elektrode oder Antenne aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (
5 ) gesteuert höhenbeweglich an den umlaufenden Bereichen der Kammern (4 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die stationäre Wand (
6 ) eine Unterbrechung (30 ) aufweist, durch welche die Hohlkörper (1 ) im wesentlichen radial zur Kreisbahn in die Kammern (4 ) hinein bzw. aus den Kammern (4 ) herausbewegt werden. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (
5 ) starr an den umlaufenden Bereichen der Kammern (4 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die stationäre Wand (
6 ) ununterbrochen ist und die Hohlkörper (1 ) im wesentlichen senkrecht zur Kreisbahn in die Kammern (4 ) hinein bzw. aus den Kammern (4 ) heraus bewegt werden.
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