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Vorrichtung
zum Transport und Abstapeln von Formteilen
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Formteilen,
insbesondere im Auslauf einer Presse, Pressenlinie, Transferpresse
oder Umformmaschinenanlage und zum Abstapeln in Stapelbehälter und
weiterführende
Transportmittel gemäß dem Oberbegriff
der Patentansprüche.
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Nach
DE 198 50 964 A1 ist
eine Einrichtung zum Transport von Werkstückteilen bekannt, bei der im
wesentlichen die Werkstücke
von der Transportvorrichtung der Presse auf einen Taktförderer abgelegt
werden. Der Taktförderer
besteht aus mit werkstückspezifischen
Schablonen versehenen Teilablagestationen, die die Formteile durch
vertikales Absenken auf eine wiederum mit Schablonen ausgestattete
Transportvorrichtung ablegen, mit der sie zur nächsten Teileablagestation weitergetaktet
werden. Von der letzten Transportstation gelangen die Werkstücke durch
mit Greifern ausgerüstete
Roboter in bereitgestellte Stapelbehälter. Dabei sind insbesondere
zwei Roboter vorgesehen, die die Werkstücke nacheinander im Wechsel
aufnehmen und in gleicher horizontaler Lage in die Behälter stapeln.
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Durch
den zeitlich versetzten Zugriff von zwei Robotern auf die gemeinsame
letzte Transportstation wird die Zykluszeit je Roboter gegenüber der Zykluszeit
der Presse/Fördereinrichtung
beim Stapeln von Formteilen verdoppelt. Bei hoher Taktzahl der Presse
bzw. zeitaufwendigen Stapelvorgängen von
komplizierten Formteilen und insbesondere bei Forderung nach dem
separaten Stapeln von Doppelteilen in jeweils getrennte Behälter kann
die Anwendung von lediglich zwei Robotern zykluszeitbestimmend wirken,
da insbesondere im letzten Fall beide Roboter im gleichen Takt der
Presse/Fördereinrichtung
zeitgleich auf die in der letzten Transportstation bereitgestellten
Doppelteile zugreifen müssten.
Eine Stapelmöglichkeit
der Werkstücke
in vertikaler Lage, die teilweise eine erhöhte Zykluszeit erfordert, ist
nicht vorgesehen.
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Im
Fall des manuellen Abstapelns der Werkstücke ist vorgesehen, dass die
Roboter die über dem
Taktförderer
bereitgestellten Teile auf ein Förderband
ablegen. Auch bei dieser Art des Stapelbetriebes ist der Einsatz
aller im Auslauf der Presse nachgeordneten Transportmittel, wie
Taktförderer und
Roboter einschließlich
der nicht unerheblichen Aufwendungen für teilespezifische Greif- und Ablageelemente
einschließlich
Umrüsten
der Wechselelemente erforderlich.
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Nach
DE 198 26 270 A1 ist
eine universell einsetzbare Stapelanlage für Blechformteile bekannt, bei
der am Ausgang der Pressenanlage in Transportrichtung streifenförmige Teilförderbänder angeordnet
sind, an denen sich jeweils beidseitig automatische Stapelstationen
mit Stapelrobotern und Behältertransportstrecken
zum Zu- und Abführen
von Stapelbehältern
anschließen.
Zur alternativen manuellen Abstapelung ist in Verlängerung
der Teilförderbänder zusätzlich ein
Breitband mit manuellen Stapelstationen nachgeordnet.
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Eine
in Längsrichtung
platzsparendere Breitbauweise nach
DE 199 34 618 A1 enthält zwei V-förmig am Ausgang der Pressenanlage
angeordnete lage- und höhenverstellbare,
im Arbeitstakt der Presse angetriebene Förderbänder, wobei sich jeweils an den
einander zugewandten Innenseiten der beiden Förderbänder in Transportrichtung hintereinander zwei
Stationen mit Stapelrobotern und Behältertransportstrecken befinden.
An den Außenseiten
der beiden Förderbänder sind
jeweils manuelle Abstapelplätze
nutzbar.
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In
den beiden letztgenannten Stapelanlagen sind im Bereich der Stapelstationen
unterhalb der Teilförderbänder Einrichtungen
zum Zentrieren der abzustapelnden Blechformteile vorgesehen. Dabei werden
Zentrieranschläge
im Arbeitsfeld eingeschwenkt, die mit nicht unaufwendigen NC-gesteuerten
Verstellachsen auf die jeweilige Werkstücklänge einstellbar sind. Da die
Lage der Zentrieranschläge von
den eingestellten Lücken
der streifenförmigen Teilförderbänder abhängig ist,
ist die Flexibilität
der Zentrierfunktion hinsichtlich eines vielfältigen Teilespektrums und Ausgleichs
erhöhter
Lageungenauigkeiten der Formteile auf den Förderbändern eingeschränkt.
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Alternativ
sind Vorrichtungen bekannt, die durch ein Visionsystem unterstützt werden,
indem die aktuelle Istlage der Formteile als Korrekturparameter an
die Bewegungssteuerung beispielsweise von Robotern übermittelt
werden.
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Das
Problem der Lagepositionierung der Formteile vor dem automatischen
Einstapeln in Stapelbehälter
wird bei einer Vorrichtung nach
DD
288 333 mit zwei übereinander
angeordneten Transportwagen derart gelöst, dass die Transportwagen
teilespezifische Formteilaufnahmen zur reproduzierbaren Lagesicherung
der Formteile aufweisen und gegenläufig zwischen einer Aufnahme-
und Abgabeposition verfahrbar sind, wodurch kurze Taktzeiten realisiert werden
können.
Da die beiden Transportwagen über ein
gemeinsames Antriebsmittel synchronisiert werden, können weitere
Taktzeitreserven durch Nutzung unterschiedlicher Geschwindigkeiten
zwischen Transport- und Rücklaufhubbewegung
nicht ausgeschöpft
werden. Da der Teiletransport auch im Fall alternativer manueller
Abstapelung über
die Transportwagen erfolgt, sind erhöhte Aufwendungen für die teilespezifischen
Formteilaufnahmen und für
arbeitssicherheitstechnische Maßnahmen
erforderlich.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, im Auslauf einer Pressenanlage eine Vorrichtung
zur manuellen oder automatischen Abstapelung von Formteilen zu schaffen,
dass keine achsengesteuerten Zentriereinrichtungen zur Lagepositionierung
der Formteile oder keine visionsystemunterstützte Stapelgeräte erforderlich
sind.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale von jeweils einem der Patentansprüche 1 bis
5 gelöst.
Weitere detaillierte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 6 bis
21 beschrieben.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass ab Ausgang der Pressenanlage
alternative, räumlich
voneinander getrennte Förderstrecken
zum manuellen und/oder automatischen Abstapeln der Formteile wählbar sind,
wobei für
automatisches Abstapeln intermittierende Taktförderer mit Elementen zur Lagesicherung
der Formteile nutzbar sind. Dabei werden die Formteile mit einer
Transporteinheit in Form eines Feeders oder Roboters entweder aus
der letzten Umformstufe oder aus einer nachgeordneten ersten Ablagestation
entnommen.
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Es
können
ebenso zwei Transporteinheiten eingesetzt werden, die zeitlich nacheinander
oder insbesondere bei Mehrfachteilen auch zeitlich parallel betreibbar
sind. Die Übergabe
der Formteile erfolgt wahlweise auf ein getaktetes oder kontinuierlich umlaufendes
Förderband,
wenn eine bedarfsweise manuelle Abstapelung vorgesehen ist, wobei
keine zusätzlichen
Maßnahmen
zur Lagesicherung der Formteile erforderlich sind.
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Im
Fall der automatischen Abstapelung, die eine reproduzierbare Lagesicherung
der Formteile erfordert, stehen vom Förderband räumlich getrennt angeordnete
Förderstrecken
am Übergabepunkt
der zuvor beschriebenen Transporteinheiten zur Verfügung.
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Je
nach Formteilsortiment mit Einfach- und/oder Mehrfach-Formteilen,
Teilegröße, verfügbarem Platz
im Auslauf der Pressenanlage und erforderlicher Ausstoßleistung
kann die Vorrichtung aus Modulen kombinierbar aufgebaut werden.
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So
können
die Formteile in einem ersten Fall unmittelbar durch die Transporteinheiten
aus der letzten Umformstufe oder ersten Ablagestation in die Stapelbehälter transportiert
werden. Die Transporteinheiten und deren Haltemittel können mehrachsig
operieren, um eine beliebige Lage der Formteile in den Stapelbehältern zu
ermöglichen.
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Für große Transportwege
sind in einem zweiten Fall neben den ersten Transporteinheiten zum
Einstapeln der Formteile zusätzlich
zweite Transporteinheiten einsetzbar, die die Formteile aus der
Entnahmeposition der Presse oder ersten Ablagestation auf zwischenliegende
zweite Ablagestationen transportieren. Für die Betriebsart manuelles
Abstapeln übergeben
die zweiten Transporteinheiten die Formteile direkt auf das Förderband.
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Werden
die Formteile mittels der ersten Transporteinheit direkt aus der
letzten Umformstufe entnommen, können
in einem dritten Fall, insbesondere bei größeren Transportwegen, dritte
Ablagestationen eingesetzt werden, wobei innerhalb der Förderstrecke
zwischen den zweiten und dritten Ablagestationen dritte Transporteinheiten
operieren. Die dritten Transporteinheiten können einfach oder im Tandembetrieb
doppelt ausgeführt
werden, so dass bei gegenläufiger
Arbeitsweise kurze Taktzeiten erreichbar sind.
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Da
die Ablagestationen und Transporteinheiten werkstückspezifische
Formteilaufnahmen aufweisen, sind zur Minimierung dieser zusätzlichen
Toolingaufwände
verfahrbare Zwischenablagen einsetzbar. Diese können die Formteile in einem
vierten Fall innerhalb der Förderstrecke
zwischen der Übergabeposition
der pressenseitigen Fördereinrichtung
und den Übernahmepositionen
transportieren, von denen sie mittels erster Transporteinheiten
in die Stapelbehälter
automatisch einstapelbar sind.
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Zur
manuellen Abstapelung werden die Formteile von der pressenseitigen
Transfereinrichtung in diesem Fall direkt an das Förderband übergeben.
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In
einem fünften
Fall erfolgt die Übergabe
der Formteile von der letzten Umformstufe oder ersten Ablagestation
durch die zweiten Transporteinheiten an die Übergabeposition der verfahrbaren
Zwischenablagen, wenn eine automatische Abstapelung vorgesehen ist.
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Im
Fall der manuellen Abstapelung können die
zweiten Transporteinheiten die Formteile direkt auf den Förderbändern ablegen.
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Es
ist vorteilhaft, dass in allen Fällen
die Förderstrecke
zum automatischen Abstapeln jeweils rechts und/oder links vom mittig
angeordneten Förderband
verlaufen. Dabei können
die Förderstrecken sowohl
längs,
quer als auch diagonal zum Förderband
verlaufen.
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Die
Ablagestationen, verfahrbaren Zwischenablagen oder Transportmittel
sind mit Elementen zur Lagesicherung der Formteile ausgestaltet.
Dabei können
entweder formteilspezifische, zu wechselnde Formteilaufnahmen oder
formteilneutrale mit ggf. achsverstellbaren Zentrierelementen eingesetzt
werden.
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Zur
Erreichung kurzer Taktzeiten können
die Förderstrecken
mehrfach am Auslauf der Pressenanlage angeordnet werden, so dass
die aus der letzten Umformstufe oder ersten Ablagestation entnommenen
Formteile nacheinander auf die mehrfach angeordneten Förderstrecken
verteilt werden. Diese können
dabei längs
und/oder quer und/oder diagonal in Bezug auf die Transportrichtung
der Pressenanlage angeordnet werden.
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Es
ist ebenso denkbar, dass ausgehend vom Stand der Technik innerhalb
einer verfahrbaren Zwischenablage oder Förderkombination mehrere, beispielsweise
zwei gegenläufig
verfahrbare Transporteinheiten einsetzbar sind. Die gegenläufige Verfahrbarkeit
kann dabei in vorteilhaften Ausgestaltungen seitlich und/oder höhenversetzt
erfolgen, wodurch kurze Taktzeiten für eine hohe Ausstoßleistung erreichbar
sind.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen kann die erste Ablagestation
zur Erreichung kurzer Taktzeiten zusätzlich als Speicher für die Formteile genutzt
werden. Dabei können
insbesondere bei Fertigung von Mehrfachteilen mehrere, beispielsweise zwei
Formteile oder zwei Formteilpaare mittels der pressenseitigen Transfereinrichtung
auf der ersten Ablagestation in und/oder quer zur Transportrichtung hintereinander
abgelegt werden.
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Im
weiteren Transport zu den Stapelbehältern werden diese zwischengespeicherten
Formteile oder Formteilpaare mit den Transporteinheiten und verfahrbaren
Zwischenablagen gemeinsam transportiert.
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Ausgehend
vom Stand der Technik sind die Stapelbehälter auf Drehtischen angeordnet.
Je nach Taktzahl und erforderlicher Ausstoßleistung können ein oder mehrere Paare
von Drehtischen jeweils in oder quer zur Transportrichtung der Pressenanlage hintereinander
angeordnet werden.
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Die
Drehtische können
sowohl große
als auch mehrere, beispielsweise zwei kleine Behälter nebeneinander aufnehmen.
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Während auf
den den Transporteinheiten zugewandten Seiten die Stapelbehälter gefüllt werden, können die
gefüllten
Behälter
auf der gegenüberliegenden
Seite des Drehtisches zum weiteren Transport bereitgestellt werden.
Der Behälterwechsel
kann bei großen
und kleinen Behältern
beispielsweise durch eine 90° Drehung
des Drehtisches erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es zur Erreichung kurzer Taktzeiten
ebenso denkbar, dass kleine nebeneinander angeordnete Behälter wechselweise
auf dem Drehtisch linear verfahren, um jeweils einen Behälter auf
der Vorderseite zu füllen, während der
andere Behälter
auf der Rückseite
entsorgt wird. In diesem Fall ist die Drehfunktion des Drehtellers
beim Behälterwechsel
deaktiviert.
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Der
Weitertransport der gefüllten
Behälter kann
konventionell mit manuell gesteuerten Gabelstaplern oder mit automatischen
Flurförderfahrzeugen
oder Hängebahnen
erfolgen.
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Im
Fall der Anwendung von verfahrbaren Zwischenablagen ist es vorteilhaft,
dass diese beim Rüsten
der formteilspezifischen Ablageschablonen in eine Rüstposition
verfahren. Diese können
gleichzeitig die formteilspezifischen Saugerspinnen der ersten und/oder
zweiten Transporteinheiten zwecks automatischen Rüstens aufnehmen.
In der Rüstposition können in
einem Fall die Zwischenablagen insgesamt gewechselt werden und in
einem anderen Fall jeweils nur der Wechsel der teilespezifischen
Formmasken und/oder Saugerspinnen manuell oder automatisch durchgeführt werden.
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Es
ist ebenso denkbar, dass auf den Zwischenablagen Universalschablonen
einsetzbar sind, die bedarfsweise manuell oder automatisch an die
jeweilige Kontur der Formteile anpassbar sind, ohne dass beim Rüsten ein
Wechsel erforderlich ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
zugehörigen Zeichnungen
zeigen:
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1 Vorrichtung mit einer
ersten Transporteinheit zwischen der letzten Umformstufe und den
Stapelbehältern
nach einem ersten Ausführungsbeispiel.
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2 Vorrichtung mit einer
ersten Transporteinheit zwischen der ersten Ablagestation und den
Stapelbehältern
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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3 Vorrichtung nach 1 mit zusätzlicher
zweiten Transporteinheit und zweiten Ablagestation nach einem dritten
Ausführungsbeispiel.
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4 Vorrichtung mit verfahrbaren
Zwischenablagen am Beispiel von Einfachteilen nach einem vierten
Ausführungsbeispiel.
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5 Vorrichtung mit verfahrbaren
Zwischenablagen am Beispiel von Doppelteilen nach einem fünften Ausführungsbeispiel.
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6 Vorrichtung mit verfahrbaren
Zwischenablagen am Beispiel von 4fach-Teilen nach einem sechsten Ausführungsbeispiel.
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Die 1 zeigt den Auslauf einer
Pressenanlage mit einer ersten Transporteinheit 1.1, 1.2,
die die Formteile (Einfachteil 2) aus der letzten Umformstufe 3 den
Stapelbehältern 4.1, 4.2 auf
je einer vom mittig angeordneten Förderband 9 unabhängigen Förderstrecke 15 zuführen. Die Formteile
sind beispielhaft als großflächiges Einfachteil 2 dargestellt und
werden von den ersten Transporteinheiten 1.1, 1.2 in
Form von Feedern oder Robotern mit Haltemitteln 16, beispielsweise
in Form von Saugern, nacheinander im Tandembetrieb transportiert.
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Es
ist ebenso möglich,
dass beide Transporteinheiten 1.1, 1.2 im Parallelbetrieb
zeitgleich die Formteile, z.B. Doppelteile, aus der Umformstufe 3 in die
Stapelbehälter 4 transportieren.
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Bei
Anwendung von zwei ersten Transporteinheiten 1.1, 1.2 wird
die Zykluszeit für
das Einstapeln in die Stapelbehälter 4.1, 4.2 gegenüber dem Pressentakt
verdoppelt.
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In
einer alternativen Betriebsart können
die Einfachteile 2 auch auf dem in Transportrichtung der Pressenanlage
angeordnete Förderband 9 für eine manuelle
Abstapelung in Stapelbehälter 4.5 bereitgestellt
werden.
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Die
Stapelbehälter 4.1, 4.2 für das automatische
Abstapeln sind jeweils auf einem Drehteller 5.1, 5.2 angeordnet.
Wenn der Füllgrad
erreicht ist, kann der Drehteller 5 vor dem nächsten Stapelvorgang
um 180° gedreht
werden, um einen leeren Stapelbehälter 4.1, 4.2 bereitzustellen.
Die Stapelbehälter 4.1, 4.2 sind
mit Vorrichtungen zur distanzierten Lagesicherung der Formteile
ausgerüstet,
um einen schonenden Transport zu ermöglichen. Der Weitertransport
der Stapelbehälter 4.1, 4.2 kann
verschiedenartig mit konventionellen Gabelstaplern oder automatisierten
Flur- oder Hängeförderern 25 (siehe 4) erfolgen.
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In 2 ist am Beispiel von Formteilen
als Doppelteile 6.1, 6.2 die Vorrichtung um eine
erste Ablagestation 7 ergänzt, die nach der letzten Umformstufe 3 angeordnet
ist.
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Hier
gelangen die Doppelteile 6.1, 6.2 von der pressenseitigen
Transfereinrichtung 8 auf die mit formteilspezifischen
Ablageschablonen 10 ausgerüstete erste Ablagestation 7.
Eine Verdoppelung der Zykluszeit erfolgt dadurch, dass in den Ablageschablonen 10 der
ersten Ablagestation 7 zwei Doppelteile 6.1, 6.2 im
Takt der Presse zwischengespeichert werden, indem die erste Ablagestation 7 zwischen
zwei Hüben
der pressenseitigen Transfereinrichtung 8 einen Zusatzhub
in Transportrichtung durchführt.
Der weitere Transport der Doppelteile 6.1, 6.2 in
die Stapelbehälter 4.3, 4.4 erfolgt
analog den Verfahrensschritten des ersten Ausführungsbeispiels, wobei die beiden
ersten Transporteinheiten 1.1, 1.2 im Parallelbetrieb
gleichzeitig auf die rechten bzw. linken Doppelteile 6.1, 6.2 zugreifen
und diese nahezu gleichzeitig in die Stapelbehälter 4.3, 4.4 transportieren.
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Je
nach Teilegröße ist es
ebenso denkbar, dass auch mehr als zwei Teile hinter- oder nebeneinander
zwischengespeichert und eingestapelt werden.
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Die
Stapelbehälter 4.3, 4.4 sind
mittels Fördereinrichtung 27 linear
verschiebbar angeordnet. Während
einer der beiden Stapelbehälter 4.3, 4.4 gefüllt wird,
kann der benachbarte zurückgefahrene
und volle Stapelbehälter
entsorgt und gegen einen neuen leeren Stapelbehälter gewechselt werden.
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Wenn
eine Qualitätskontrolle
der Teile jeweils vor dem Einstapeln in die Stapelbehälter 4.3, 4.4 erforderlich
ist, kann eine mit einem Visionsystem gesteuerte automatische Qualitätskontrollvorrichtung eingesetzt
werden. Die optoelektronische Erfassung der Qualitätsmerkmale
erfolgt vorzugsweise über
der ersten Ablagestation 7. Im Fall von nichtqualitätsgerechten
Formteilen 2, 6 kann die erste Transporteinheit 1.1, 1.2 die
Formteile auf das Förderband 9 ausschleusen,
von wo aus eine manuelle Entsorgung möglich ist. Der Transport der
Formteile 2,6 erfolgt auch bei der alternativen
Betriebsart mit manuellem Abstapeln über das Förderband 9. Bevor
die Formteile die Position der bereitstehenden Stapelbehälter 4.5 erreichen,
können
die Formteile auch innerhalb der Sichtkontrollstrecke 11 bezüglich ihrer
Qualitätsmerkmale
manuell inspiziert werden.
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Für eine optimalere
Platzaufteilung im Auslauf der Pressenanlage und zur Überbrückung größerer Transportwege
in die Stapelbehälter
kann das Verfahren und die Vorrichtung modular wie folgt erweitert
werden.
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In
einem zweiten Fall gemäß drittem
Ausführungsbeispiel
nach 3 werden die Doppelteile 6.1, 6.2 von
der pressenseitigen Transfereinrichtung 8 auf die Ablageschablonen 10 der
ersten Ablagestation 7 transportiert, von wo sie mittels
je einer zweiten Transporteinheit 12.1, 12.2 innerhalb
der Förderstrecke 15 auf
zweite Ablagestationen 13.1, 13.2 weitervurteilt
werden. Um die Zykluszeit der ersten Transporteinheiten 1.1, 1.2 für das Einstapeln
der Doppelteile 6.1, 6.2 in die Stapelbehälter 4.3, 4.4 zu
verdoppeln sind die zweiten Ablagestationen 13.1, 13.2 als
Zwischenspeicher 14 ausgebildet, in dem mittels der zweiten
Transporteinheiten 12.1, 12.2 durch zwei hintereinanderfolgende
Hübe je
ein Paar Doppelteile 6.1, 6.2 gebildet wird. Im
Fall größerer Transportwege
können
für kurze
Taktzeiten auch zwei gegenläufig
operierende zweite Transporteinheiten 12.1, 12.2 eingesetzt
werden, wobei ein Formteil von der ersten Ablagestation 7 zur
zweiten Ablagestation 13 mit einer der beiden Transporteinheiten 12 transportiert wird,
während
die andere Transporteinheit sich im Rücklauf von der zweiten Ablagestation 13 zur
ersten Ablagestation 7 befindet.
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Der
modulare Aufbau der Vorrichtung kann auch so gestaltet werden, dass
in Analogie zum ersten Ausführungsbeispiel
auf die erste Ablagestation 7 verzichtet wird und der Transport
der Formteile mittels den zweiten Transporteinheiten 12.1, 12.2 direkt aus
der letzten Umformstufe 3 in die zweiten Ablagestationen 13 erfolgt.
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In
einem dritten Fall kann die Förderstrecke 15 so
erweitert werden, dass der Transport der Formteile von der zweiten
Ablagestation 13 mittels einer dritten Transporteinheit
in eine dritte, nicht dargestellte Ablagestation erfolgt.
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Mit 4 folgt in einem vierten
Ausführungsbeispiel
die Ausgestaltung mittels quer zur Transportrichtung der Pressenanlage
verfahrbarer Zwischenablagen 19. Von der pressenseitigen
Transfereinrichtung werden beispielhaft die Einfachteile 2 in
der Übergabeposition 20 an
die Zwischenablage 19.1, 19.2 nacheinander im
Takt der Presse übergeben.
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Etwa
zeitgleich erfolgt jeweils in der Übernahmeposition 21.2 (21.1)
die Übernahme
des Einfachteils 2 aus der Zwischenablage 19.2 (19.1)
mittels der ersten Transporteinheit 1.2 (1.1)
zwecks Einstapeln in die Stapelbehälter 4.2 (4.1).
Die verfahrbaren Zwischenablagen 19 weisen je einen Schlitten 22 mit
darauf positioniertem Toolingträger 23 für Ablageschablonen 10 zur
Lagesicherung der Einfachteile 2 auf. Die Antriebe der
beiden Schlitten 22 werden gleichsinnig synchron gesteuert,
so dass beide Schlitten 22 nacheinander die mittig angeordnete Übergabeposition 20 anfahren.
Die Anwendung von zwei Schlitten 22 verdoppelt die Taktzeit
zur Übernahme
der Einfachteile 2 in beide Stapelbehälter 4.1, 4.2.
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Es
ist ebenso denkbar, die Zykluszeit der verfahrbaren Zwischenablagen 19 weiter
zu verdoppeln, indem 2 Paar jeweils in Transportrichtung
hintereinander angeordnete Zwischenablagen 19 verwendet
werden, wobei vorteilhaft jeweils 2 Paar Stapelzellen 24 quer
zur Transportrichtung der Pressenanlage hintereinander anordbar
sind. In der Stapelzelle 24 erfolgt der Wechsel der Stapelbehälter 4.1, 4.2 mittels
Drehtisch 5.1, 5.2 analog dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Der
Weitertransport der Stapelbehälter
kann automatisiert mittels einer Hängebahn 25 erfolgen. Beim
Werkzeugwechsel werden die Toolingträger 23 mit formteilspezifischen
Ablageschablonen 10 in der Tooling- Rüstposition 26 gewechselt,
indem der alte, zu wechselnde Toolingträger in die Leerposition 26.1 gefördert wird.
Nach anschließender
Querfahrt gelangt der vorgerüstete,
neue Toolingträger 23 aus
der Vollposition 26.2 in den Bereich zur Übernahme durch
die Zwischenablagen 19.
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Im
Fall der manuellen Abstapelung der Einfachteile 2 können diese
mittels der pressenseitigen Transporteinrichtung 8 durch
eine Toolingdreheinrichtung etwa 90° gedreht auf dem Förderband 9 abgelegt
werden.
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Die
Vorrichtung mit verfahrbaren Zwischenablagen wird am Beispiel von
Doppelteilen in einem fünften
Ausführungsbeispiel
nach 5 ergänzt.
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Die
pressenseitige Transfereinrichtung 8 transportiert die
Doppelteile 6.1, 6.2 in die Ablageschablonen 10 der
ersten Ablagestation 7 analog dem zweiten Ausführungsbeispiel
nach 2.
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Die
zwischengespeicherten Doppelteil-Paare 6.1, 6.2 werden
von dort mittels der zweiten Transporteinheiten 12.1, 12.2 auf
die verfahrbaren Zwischenablagen 19.1, 19.2 in
Transportrichtung der Pressenanlage in der Übergabeposition 20 abgelegt. Die
beiden Schlitten 22 der verfahrbaren Zwischenablagen 19.1, 19.2 fahren
aus der Übergabeposition 20 gegenläufig in
die Übernahmepositionen 21.1, 21.2,
von wo der weitere Transport der Doppelteile 6.1, 6.2 mittels
der ersten Transporteinheiten 1.1, 1.2 in die
Stapelbehälter 4.3, 4.4 erfolgt.
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Beim
Werkzeugwechsel können
die Haltemittel 16 der zweiten Transporteinheit 12 auf
den Zwischenablagen 19 abgesteckt und gemeinsam mit den
formteilspezifischen Ablageschablonen 10 mittels der ersten
Transporteinheit 1 in einen Tooling-Stapelbehälter 4 gefördert werden.
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6 zeigt am Beispiel der
Entsorgung von 4fach-Teilen eine weitere Ausgestaltung mit verfahrbaren
Zwischenablagen 19. Die in der letzten Umformstufe 3 fertiggepressten
4fach-Teile 28 (A-D) werden von der Transfereinrichtung 8 gemeinsam
in die erste Ablagestation 7 transportiert. In der Ablagestation 7 erfolgt
eine Zwischenspeicherung von zwei Paar 4fach-Teilen 28 (A-D), indem in einem
ersten Fall jedes zweite Paar 4fach-Teile A,B und C,D mittels einer
auf dem Saugerbalken 29 angeordneten Querfahreinheit 30 quer
zur Transportrichtung auseinander gefahren wird.
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In
einem anderen Fall kann die Querfahrt zur paarweisen Ablage eines
4fach-Teils 28 und
Bildung eines Zwischenspeichers 14 auf der ersten Ablagestation 7 durch
eine Querfahrt der Ablageschablonen 10 zwischen den Pressentakten
erfolgen.
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Mit
Hilfe der zweiten Transporteinheiten 12.1, 12.2 werden
die 4fach-Teile 28 im Quartett auf die in der Übergabeposition 20 parkenden
und anschließend
verfahrbaren Zwischenablagen 19.1 bis 19.4 verteilt.
Gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach 5 ist je ein Paar Zwischenablagen 19.1, 19.2 und 19.3, 19.4 in
Transportrichtung der Pressenanlage hintereinander angeordnet. Die
in einer Spur quer verfahrbaren Zwischenablagen 19.1, 19.2 und 19.3, 19.4 sind
jeweils gegenläufig
antreibbar. Nach der Übernahme
von jeweils einem Paar gleichartiger 4fach-Teile A,B,C,D werden
die Übernahmepositionen 21.1 bis 21.4 zwecks
Weitertransport mit den ersten Transporteinheiten 1.1 bis 1.4 in
die Stapelbehälter 4.3, 4.4 angefahren.
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Der
Weitertransport und Wechsel der Stapelbehälter 4 erfolgt analog
der voranstehenden Ausführungsbeispiele.
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- 1.1-1.4
- erste
Transporteinheit
- 2
- Einfachteil
- 3
- Umformstufe
- 4,4.1-4.5
- Stapelbehälter
- 5,5.1,5.2
- Drehtisch
- 6.1,6.2
- Doppelteile
- 7
- erste
Ablagestation
- 8
- Transfereinrichtung
- 9,9.1,9.2
- Förderband
- 10
- Ablageschablonen
- 11
- Kontrollstrecke
- 12.1,12.2
- zweite
Transporteinheit
- 13.1,13.2
- zweite
Ablagestation
- 14
- Zwischenspeicher
- 15
- Förderstrecke
- 16
- Haltemittel
- 19.1-19.4
- verfahrbare
Zwischenablagen
- 20
- Übergabeposition
- 21.1-21.4
- Übernahmepositionen
- 22
- Schlitten
- 23
- Toolingträger
- 24
- Stapelzelle
- 25
- Hängebahn
- 26,26.1,26.2
- Tooling-Rüstposition
- 27
- Fördereinrichtung
- 28
- 4fach-Teil
(A, B, C, D)
- 29
- Saugerbalken
- 30
- Querfahreinheit