DE10212839B4

DE10212839B4 - Absorptionsmaterial

Info

Publication number: DE10212839B4
Application number: DE2002112839
Authority: DE
Inventors: Ulrich Steinbach; Frank Landgraf; Christoph Tautenhahn
Original assignee: Saechsisches Textilforschungsinstitut STFI eV
Current assignee: Saechsisches Textilforschungsinstitut STFI eV
Priority date: 2002-03-22
Filing date: 2002-03-22
Publication date: 2007-02-15
Anticipated expiration: 2022-03-23
Also published as: DE10212839A1

Abstract

Absorptionsmaterial für Öle, Emulsionen und andere Wasser- und Bodenschadstoffe„ bestehend aus einer textilen voluminösen Schicht aus endlosen, fibrillierten und schlingenförmig angeordneten Polyolefinfoliefilamenten, die mittels Bindefäden übernäht ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein textiles voluminöses Absorptionsmaterial für Öle, Emulsionen und andere Wasser- und Bodenschadstoffe.
Als textile Absorptionsmaterialien werden konfektionierte Vliesstoffe aus Stapelfasern, feintitrige Spinnvliesstoffe und Melt- blown- Vliesstoffe verwendet. Außerdem ist die Verwendung von Textilien, die mit Sorptionsmitteln (Bentonite, Zeolithe) gefüllt sind, bekannt.
In DE 195 19 217 A1 werden Verfahren und Erzeugnisse zum Absorbieren, Filtern und Beseitigen von Fluidabfall, insbesondere Kohlenwasserstoffen offenbart. Die Absorptionserzeugnisse haben Partikel von Sorptionsmaterial, die in einer hochporösen Faserbahn verteilt sind, die ihrerseits in einer Stoffhülle eingeschlossen ist. Das Sorptionsmaterial ist in der Lage, den Fluidabfall zu absorbieren und entweder eine feste Masse, eine hochviskose Flüssigkeit oder ein Gel mit dem absorbierten Fluidabfall zu bilden. Es werden außerdem Absorptionstaschen offenbart, bei denen in einer Stoffhülle fein verteilt Sorptionsmaterial eingeschlossen ist. Die Absorptionstaschen können zur Bildung einer Filtersäule verwendet werden, wobei sie in einem flexiblen Gehäuse eingeschlossen sind, um ein Sorptionserzeugnis zu bilden, oder sie sind in einer Sorptionssteppmatte angeordnet. Mehrere Sorptionstaschen können in einer Filtersäule angeordnet werden, um ein Fluid zu filtern und wenigstens eine Verunreinigung aus diesem zu entfernen.
Der Nachteil dieser Absorptionserzeugnisse besteht in der zwingenden Notwendigkeit, dass das Sorptionsmaterial in einer Stoffhülle eingeschlossen werden muss, was den verfahrenstechnischen Aufwand der Herstellung kompliziert und aufwendig gestaltet.
In der EP 0 351 018 A1 wir eine absorbierende Vorrichtung beschrieben, dass aus zwei Schichten besteht, wobei die erste Schicht ein aus einem absorbenden hydrophobischen Material, vorzugsweise Material aus Polyolefin, besteht, dass direkt mit dem aufzusaugendem Produkt in Kontakt gebracht wird. Die zweite Schicht fungiert als Schutzschicht, wobei zwischen die Schichten 1 und 2 noch Folien als Sperrschichten eingefügt sein können. Diese aufwendige Schicht-Konstruktion kann ebenfalls noch in verschieden konstruierte Umhüllungen eingebracht werden, ist aber ebenfalls in der Herstellung kompliziert und aufwendig gestaltet.
Die Erzeugnisse in beiden dargestellten Patentschriften basieren auf der Weiterverarbeitung von Filamenten oder Fasern aus Polyolefinen oder anderen thermoplastischen Materialien, die naturgemäß nach bekannten Schmelzspinntechnologien ersponnen und anschließend zu Vliesstoffen oder Vliesstoffverbundkonstruktionen weiterverarbeitet werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein vielseitig und mehrfach verwendbares voluminöses textiles Absorptionsmaterial zu schaffen, welches zur Absorption von Mineralölkohlenwasserstoffen und anderen Wasser- und Bodenschadstoffen geeignet und infolge einer einfachen Fertigungstechnik kostengünstig herstellbar ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebenen Erfindungsmerkmale. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher beschrieben. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen
1: die Draufsicht des Absorptionsmaterials aus schlingenförmig abgelegten, endlosen Polyolefinfoliefilamenten, verfestigt durch Übernähen,
2: eine Ölaufsaugmatte gemäß 1.
Gemäß 1 besteht das erfindungsgemäße Absorptionsmaterial aus monoaxial verstreckten, fibrillierbaren Flach- oder Blasfolien aus Polyolefinen, das nach dem im Patent DE 199 39 084 beschriebenen Verfahren durch Fibrillierung, schlingenförmiger Ablage der endlosen, noch durch Querstege verbundenen Foliefilamente zu einem Vlies im Saugluftstrom und Übernähen nach der Maliwatttechnologie hergestellt wird.

Claims

Absorptionsmaterial für Öle, Emulsionen und andere Wasser- und Bodenschadstoffe„ bestehend aus einer textilen voluminösen Schicht aus endlosen, fibrillierten und schlingenförmig angeordneten Polyolefinfoliefilamenten, die mittels Bindefäden übernäht ist.
Absorptionsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyolefinfoliefilamente aus monoaxial verstreckten, fibrillierbaren Flach- oder Blasfolien hergestellt sind.
Absorptionsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie bei der Extrusion durch Zusatz halogenhaltiger und halogenfreier Additive flammfest ausgerüstet ist.
Absorptionsmaterial nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie nicht reckbare anorganische Füllstoffe enthält, deren Korngröße auf die Foliedicke abgestimmt ist und die in der Folie Mikrorisse erzeugen, die eine wesentliche Vergrößerung der inneren Oberfläche im Absorptionsmaterial bewirken.
Absorptionsmaterial nach 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Konfektionierung zu Kissen, Tüchern, Matten, Schläuchen erfolgt, die dabei zusätzlich mit anderen Sorptionsmitteln (Bentonite, Zeolithe) gefüllt werden können.
Absorptionsmaterial nach 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Rückseite eine ölundurchlässige Schicht angebracht wird.