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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Bereitstellung eines digitalen Anwendungsprofils für einen Benutzer wenigstens eines Elektrowerkzeugs. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Computerprogramm sowie eine Vorrichtung zu diesem Zweck.
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Stand der Technik
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Sicherheit und Gesundheit einer Person während eines Betriebs eines Elektrowerkzeugs oder während einer handwerklichen Tätigkeit ist ein wichtiges und zu beachtendes Thema. Die Ausstattung einer Werkzeugtasche eines Handwerkers mit einer ausreichenden Anzahl an Sicherheitszubehör, sowie eine Gewährleistung einer sicherheitsbewussten Pflege und Nutzung der Werkzeugtasche vor und während eines Arbeitseinsatzes sind für Handwerker und Unternehmen von großer Bedeutung.
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Es fehlt in der Baubranche ein System zur zuverlässigen Bewertung von Arbeitssicherheit und Gesundheit in Bezug auf den Handwerker. Beispielsweise mangelt es an zufriedenstellenden Informationen wie sorgfältig ein Handwerker seine Werkzeugtasche pflegt, oder ob sein Verhalten während handwerklicher Tätigkeiten den vorgegebenen Arbeitssicherheitsrichtlinien genügt. Es werden zwar solche Aspekte im Rahmen von besonderen Inspektionen oder Audits berücksichtigt. Dennoch mangelt es diesen Methoden oder Systemen an einer zufriedenstellenden Präsentation und ausreichender Überwachung oder Nachverfolgung. Es ist daher schwierig, objektiv und transparent zu erkennen, wie gut oder schlecht bspw. ein Unternehmen oder ein Handwerker eines solchen Unternehmens sicherheits- und gesundheitsrelevante Regeln befolgt oder „lebt“.
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Offenbarung der Erfindung
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Computerprogramm sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient dabei für eine Bereitstellung eines digitalen Anwendungsprofils für einen Benutzer wenigstens eines Elektrowerkzeugs, umfassend die nachfolgenden Schritte:
- - Empfangen von Datenwerten bezüglich des wenigstens einen Elektrowerkzeugs und/oder bezüglich des Benutzers des wenigstens einen Elektrowerkzeugs, welche zumindest teilweise einer Tätigkeit des Benutzers mit dem wenigstens einen Elektrowerkzeug zugeordnet sind,
- - Erstellen des digitalen Anwendungsprofils, wobei das digitale Anwendungsprofil wenigstens einen Anwendungsindikator umfasst, welcher basierend auf den empfangenen Datenwerten und einer vorgegebenen Auswertungsfunktion erstellt wird, wobei der wenigstens eine Anwendungsindikator für Gesundheit und Sicherheit der Tätigkeit des Benutzers mit dem wenigstens einen Elektrowerkzeug spezifisch ist,
- - Ausgeben des digitalen Anwendungsprofils mit dem wenigstens einen Anwendungsindikator.
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Dies hat den Vorteil, dass eine deutlich nachprüfbarere und zuverlässigere Bewertung einer Leistung einer Person bezogen auf ein gesundheits- und sicherheitsgemäßes Verhalten und Tätigsein gewährleistet ist. Ferner ermöglicht dies, dass eine gesteigerte Objektivität oder eine verbesserte direkte Bewertung hinsichtlich einer gesundheits- und sicherheitsgemäßen Tätigkeit erreicht wird. Des Weiteren ermöglicht es, dass alle sicherheits- und/oder gesundheitsrelevanten Tätigkeiten des Benutzers eines Elektrowerkzeugs bezogen auf den Arbeitsprozess sowie externe Einflüsse auf diesen Prozess eine Veränderung des wenigsten einen Anwendungsindikator gewährleistet.
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Dabei kann eine Veränderung eine Verbesserung oder eine Verschlechterung eines Werts des Anwendungsindikators umfassen.
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Ein digitales Anwendungsprofil ist als eine digitale übersichtsartige Darstellung einer Information bezüglich eines Benutzers und seiner Tätigkeit zu verstehen. Die Information kann dabei einen oder mehrere Anwendungsindikatoren umfassen. Ein Anwendungsindikator weist dabei in einer kompakten Form, beispielsweise als dargestellter Zahlenwert oder als ein abgebildetes Symbol, eine bestimmte Information auf, die auf einer Auswertung von Messgrößen basiert. Der Anwendungsindikator kann eine Art von Bewertung einer bestimmten Leistung des Benutzers darstellen, die auf dem digitalen Anwendungsprofil zu finden ist. Das digitale Anwendungsprofil kann auf einer Benutzeroberfläche, insbesondere auf einer grafischen Benutzeroberfläche, eines Computers oder eines mobilen Endgeräts visuell angezeigt werden. Das Anwendungs-profil kann z.B. mittels eines Webbrowsers oder einem Anwendungsprogramm angezeigt werden. Es ist auch möglich, dass das Anwendungsprofil über ein Portal eines Dienstleisters Dritten über das Internet bereitgestellt werden kann.
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Eine Auswertungsfunktion ist als ein Anwendungsprogramm oder als ein Teil eines solchen Programms zur Analyse von Daten zu verstehen. Sie umfasst einen oder mehrere Algorithmen, welche eine Auswertung von Daten ermöglichen können.
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Datenwerte können Messwerte von Elektrowerkzeugen oder Messgeräten oder sogenannten Smart Wearables (Engl.) umfassen. Solch ein Messwert wird mittels eines Sensors oder eines Erfassungsgeräts eines Elektrowerkzeugs gemessen, gegebenenfalls gespeichert und dann von dem Elektrowerkzeug an eine Vorrichtung zur Datenverarbeitung gesendet, um dort dann beispielsweise unter Anwendung eines Programms verarbeitet zu werden. Ebenso können Datenwerte von Datenquellen wie Datenspeicher oder Datenbanken geladen, abgerufen, versendet oder gesammelt werden, um sie dann weiter zu verarbeiten. Bei einem Smart Wearable (Engl.) handelt es sich um eine tragbare Technologie, welche in einem tragbaren Gerät oder auch in einem Kleidungsstück angeordnet sein kann. Smart bedeutet, dass eine solches Gerät über das Internet als Kommunikationsnetz Daten senden und empfangen kann.
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Ein Elektrowerkzeug ist im Rahmen dieser Erfindung zu verstehen als ein Werkzeug, dass als handgehaltenes, handgeführtes, transportables oder stationäres Elektrowerkzeug ausgeführt sein kann. Dabei kann das Elektrowerkzeug auch als ein elektronisches Messwerkzeug ausgeführt sein. Ein Elektrowerkzeuge kann leitungsgebunden, d.h. mit einem Stromkabel oder einer direkten Verbindung zum Stromnetz, oder leitungsungebunden, d.h. mit einer Batterie ohne eine direkte Verbindung zum Stromnetz, ausgeführt sein. Elektrowerkzeuge, optional auch digitale Elektrowerkzeuge, können beispielsweis sein: eine elektrische Bohr- oder Schleifmaschine, Stich- oder Kreissäge, elektrisches Schraubwerkzeug wie z.B. ein Akkuschrauber, elektronisches Entfernungsmessgerät, elektronisches Nivelliergerät, oder ein elektrisches Spannungs- oder Strommessgerät.
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Auch ist es optional denkbar, dass das Ausgeben des digitalen Anwendungsprofils zumindest einen der nachfolgenden Schritte umfasst:
- - Anzeigen des digitalen Anwendungsprofils auf einer Benutzeroberfläche, wobei die Benutzeroberfläche einen digitalen Zwilling des Benutzers visualisiert,
- - Ausgeben einer Arbeitsanweisung als eine Anweisung für den Benutzer, die Anwendung des Elektrowerkzeugs auf Basis des wenigstens einen Anwendungsindikators anzupassen,
- - Ausgeben eines Steuersignals an das Elektrowerkzeug, um eine Einstellung des Elektrowerkzeugs basierend auf dem wenigstens einen Anwendungsindikator anzupassen.
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Dies ermöglicht eine unmittelbare Information des Benutzers durch eine Auswahl verschiedener Ausgaben wie die Anzeige, die Anweisung oder das Signal. Beispielsweise kann durch das Ausgeben des Steuersignals an das Elektrowerkzeug direkt bewirkt werden, dass eine Tätigkeit mit dem Elektrowerkzeug auf Basis eines Anwendungsindikators gesundheits- und sicherheitsbewusster durchgeführt werden kann. Ferner besteht die Möglichkeit, dass durch die Ausgabe einer Arbeitsanweisung an den Benutzer des Elektrowerkzeugs direkt ein Hinweis gegeben werden kann, welche eine gesundheits- und sicherheitsbewusstere Verwendung des Elektrowerkzeugs bewirkt, wie beispielsweise die Reduzierung einer Drehzahl eines Elektrowerkzeugs, um dadurch Lärmemissionen und Stromverbrauch zu reduzieren.
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Ein Digitaler Zwilling (Engl.: Digital Twin) kann für ein reales Objekt oder eine reale Person in der digitalen Welt stehen. Es kann sich um materielle oder immaterielle Objekte handeln. Ein Digitaler Zwilling umfasst Daten und Algorithmen und er kann über einen Sensor mit der realen Welt gekoppelt sein. Reale Objekte lassen sich mit Daten und Algorithmen als Digitale Zwillingen abbilden, da sie Eigenschaften und Verhalten eines realen Objekts unter bestimmten Bedingungen beschreiben können. Die abgebildeten Objekte eines Digitalen Zwillings können ein materielles oder immaterielles Objekt wie ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Person aufweisen. Ein Digitaler Zwilling kann ein reales abzubildendes Objekt, einen virtuellen Darstellungsraum und Daten zu den Umgebungsbedingungen umfassen. Ein digitaler Zwilling kann auch als ein Profil, insbesondere digitales Anwendungsprofil, eines Benutzers oder eines Elektrowerkzeugs oder eines Geräts verstanden werden.
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Ferner ist es optional vorgesehen, dass eine computergestützte Autorisierung eines Nutzers durchgeführt wird, um einen Zugang zu der Benutzeroberfläche zu erhalten.
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Dies hat den Vorteil, dass das bereitgestellte Anwendungsprofil mit den sicherheitssensitiven Daten bezüglich des Benutzers nur einem bestimmten Kreis an Kunden oder Bewertenden bereitgestellt wird und somit dessen Daten besser geschützt sind.
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Eine Autorisierung, insbesondere eine computergestützte Autorisierung, ist zu verstehen als ein Erlauben, Zuweisen oder Überprüfen von Zugriffsrechten mittels spezieller Methoden bezüglich interessierter Nutzer zu Daten und zu Diensten. Eine solche Autorisierung kann durch eine Autorisierungseinheit einer Vorrichtung zur Datenverarbeitung erfolgen oder einer Autorisierungskomponente eines Computerprogramms.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn das digitale Anwendungsprofil des Benutzers wenigstens einen Anwendungsindikator umfasst, wobei die Anzahl der Anwendungsindikatoren durch die Benutzeroberfläche konfiguriert wird.
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Dies ermöglicht es dem Benutzer eine flexiblere und von den jeweiligen Bedingungen oder Anforderungen eines Bewertungsportals entsprechende Anpassung seines Profils vornehmen zu können.
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Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung die vorgegebene Auswertungsfunktion anhand der empfangenen Datenwerte und vorzugsweise anhand wenigstens einer weiteren Information über eine Arbeitsumgebung des Benutzers den wenigstens einen Anwendungsindikator jeweils in der Form einer Gesundheits- und Sicherheitsmessgröße erstellt, wobei vorzugsweise die Gesundheits- und Sicherheitsmessgröße als wenigstens eine der folgenden Messgrößen für eine Bewertung hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit ausgeführt ist:
- - Gesamtanzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen,
- - Durchschnittliche Anzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen
- - Änderungsrate vergessener Sicherheitsausrüstungen,
- - Anzahl der verwendeten Elektrowerkzeuge und/oder Zubehör,
- - Anzahl der Ausfälle und/oder Defekte,
- - Anzahl der aufgearbeiteten Werkzeuge und/oder Ersatzteile/ausgetauschtes Zubehör,
- - Anzahl der verschiedenen Werkzeuggruppen, Werkzeugtypen, Werkzeugzyklen,
- - Anzahl der Arbeitsstunden, die in verschiedenen gesundheits- und sicherheitsrelevanten Umgebungen aufgewendet wurden.
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Dies hat den Vorteil, dass die relevanten Messgrößen für eine einfachere und objektivere Aus- und Bewertung verwendet werden können.
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Es kann ferner möglich sein, dass die vorgegebene Auswertungsfunktion die empfangenen Datenwerte auf Basis eines multidimensionalen Datenmodells analysiert und auswertet, wobei eine Dimension die empfangenen Datenwerte aus unterschiedlichen Perspektiven, vorzugsweise Zeit und/oder Region und/oder Unternehmen und/oder Wettbewerb und/oder Branche und/oder Markt, spezifiziert, und/oder dass die Datenwerte aus unterschiedlichen Datenquellen empfangen werden, wobei die Auswertungsfunktion die empfangenen Datenwerte aus den unterschiedlichen Datenquellen für die Auswertung berücksichtigt.
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Dies ermöglicht eine umfangreichere, bedeutungsvollere und kompaktere Darstellung von Indikatoren zur Gesundheit und Sicherheit aus der Auswertung. Ferner hat dies den Vorteil, dass deutlich schneller auf die Daten zugegriffen werden kann und eine Handhabung der Daten für das Anwendungsprofil vereinfacht wird.
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Ein multidimensionales Datenmodell oder auch mehrdimensionales Datenmodell ist als eine Methode zu verstehen, mit welcher Daten geordnet werden können. Die Grundidee eines multidimensionalen Datenmodells ist die Unterscheidung von Fakten, Dimensionen und Klassifikationshierarchien. Zum besseren Verständnis dient ein mehrdimensionaler Würfel. Fakten sind dabei Punkte im multidimensionalen Raum und Klassifikationshierarchien stellen Achsenbeschriftungen/Koordinaten in unter-schiedlichem Verfeinerungsgrad dar. Dimensionen setzen Kennzahlen in Bezug zu Eigenschaften bzw. sachlichen Kriterien und ermöglichen eine Strukturierung der Daten.
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Fakten können dabei z.B. gemessene Werte sein. Eine Dimension hat ein Schema wie beispielsweise nach Zeit mit Tag, Woche, Jahr oder nach Region mit Landkreis, Land, Staat oder nach Produkt wie Produktgruppe, Produktklasse, Produktfamilie und zugehörige Werte. Dimensionen beschreiben somit Daten und ermöglichen den Zugriff auf Kennzahlen. Dimensionen spiegeln eine bestimmte Sichtweise wider, nach der Fakten aufgeschlüsselt werden. Eine Dimension kann somit auch als Betrachtungs-perspektive verstanden werden. Die Dimensionen lassen sich wiederum zu Hierarchien verdichten wie z.B. Monat - Quartal - Jahr. Bei einfachen Hierarchien enthalten die jeweils höheren Hierarchieebenen die aggregierten Datenwerte der jeweils niedrigeren Ebene.
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Zudem ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Auswertungsfunktion eine oder mehrere von folgenden Datenminingfunktionen für die Analyse der Datenwerte umfasst: eine Verschlüsselungsfunktion, eine Standardisierungsfunktion, eine Harmonisierungsfunktion, eine Aggregierungsfunktion, eine k-Anonymitätsfunktion oder eine Datenmaskierungsfunktion.
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Dies hat den Vorteil, dass durch die Anwendung einer oder mehrerer dieser Funktionen eine zuverlässigere und qualitativ wertvollere Analyse und/oder Bewertung hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit von handwerklichen Tätigkeiten des Benutzers gewährleisten werden kann.
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Vorteilhafterweise kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass die Datenwerte zusätzlich wenigsten eine Angabe umfassen, welche die Datenwerte einem Hersteller des wenigstens einen Elektrowerkzeugs und/oder einem durch den Benutzer verwendeten Arbeitsmaterial zuordnet, wobei vorzugsweise die Datenwerte mindestens einen Messwert, welcher bei der Tätigkeit des Benutzers erfasst wird, umfassen.
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Dies ermöglicht es, dass dadurch eine genauere und zuverlässigere Ermittlung von Anwendungsindikatoren für das digitale Anwendungsprofil ermöglicht wird.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Computerprogramm, insbesondere Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogrammes durch einen Computer diesen veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Damit bringt das erfindungsgemäße Computerprogramm die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind.
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Als der Computer kann bspw. eine Datenverarbeitungsvorrichtung vorgesehen sein, welche das Computerprogramm ausführt. Der Computer kann wenigstens einen Prozessor zur Ausführung des Computerprogramms aufweisen. Auch kann ein nicht-flüchtiger Datenspeicher vorgesehen sein, in welchem das Computerprogramm hinterlegt und von welchem das Computerprogramm durch den Prozessor zur Ausführung ausgelesen werden kann.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung kann ein computerlesbares Speichermedium sein, welches das erfindungsgemäße Computerprogramm umfasst. Das Speichermedium ist bspw. als ein Datenspeicher wie eine Festplatte und/oder ein nicht-flüchtiger Speicher und/oder eine Speicherkarte ausgebildet. Das Speichermedium kann z. B. in den Computer integriert sein.
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Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren auch als ein computerimplementiertes Verfahren ausgeführt sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
- 1 a: ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- 1b: ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- 2: ein weiteres Beispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren, und
- 3 ein weiteres Beispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
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In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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In 1a ist schematisch ein Beispiel für einen Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. Das erfindungsgemäße Verfahren dient dabei für eine Bereitstellung eines digitalen Anwendungsprofils für einen Benutzer wenigstens eines Elektrowerkzeugs.
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In Schritt 101 werden Datenwerte bezüglich des wenigstens einen Elektrowerkzeugs und/oder bezüglich des Benutzers des wenigstens einen Elektrowerkzeugs empfangen, welche zumindest teilweise einer Tätigkeit des Benutzers mit dem wenigstens einen Elektrowerkzeug zugeordnet sind. Danach wird in Schritt 102 ein digitales Anwendungsprofil erstellt, wobei das digitale Anwendungsprofil wenigstens einen Anwendungsindikator umfasst, welcher basierend auf den empfangenen Datenwerten und einer vorgegebenen Auswertungsfunktion erstellt wird, wobei der wenigstens eine Anwendungsindikator für eine Gesundheit und Sicherheit der Tätigkeit des Benutzers mit dem wenigstens einen Elektrowerkzeug spezifisch ist. Sodann wird in Schritt 103 das digitale Anwendungsprofil mit dem wenigstens einen Anwendungsindikator ausgegeben.
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In 1b ist ein Computerprogramm 60 dargestellt, welches Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer 70 diesen veranlassen, die Schritte des Verfahrens 100 gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung auszuführen. Ebenfalls ist eine Vorrichtung 70 zur Datenverarbeitung abgebildet, wobei diese Datenverarbeitungsvorrichtung 70 Mittel zur Ausführung der Schritte eines Verfahren 100 gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung umfassen kann.
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In 2 ist eine schematische Übersicht als Beispiel dargestellt, die zeigt, welche Daten 1,2,3,4,5 für ein Anwendungsprofil verwendet werden können. Ferner stellt 2 dar, wie die Daten 1,2,3,4,5 für das Anwendungsprofil verarbeitet werden können. Dabei umfassen die Daten Informationen zu Gesundheit und Sicherheit bezogen auf
- - Elektrowerkzeug und Zubehör 1,
- - einen Benutzer 2 und/oder ein Arbeitsumfeld des Benutzers 2,
- - gesundheits- und sicherheitsrelevante Tätigkeiten 3,
- - eine Kundenbewertung und/oder -zufriedenheit 4,
- - das Unternehmen des Benutzers 5.
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Daten von Elektrowerkzeugen, welche von diesen empfangen werden können, umfassen z. B. Daten bezgl. einer Betriebseffizienz des Elektrowerkzeugs, oder einen Nutzungsindikator hinsichtlich einer sicherheitsrelevanten Anwendung von Werkzeug und Zubehör des Benutzers, gesundheits- und sicherheitsrelevante Daten aus dem Arbeitsumfeld des Benutzers können beispielsweise umfassen Daten aus der Werkstatt, Daten zum Werkzeug oder Zubehör.
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Daten, welche ebenfalls empfangen werden können, umfassen z. B. eine Gesamtanzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen, eine durchschnittliche Anzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen, eine Änderungsrate vergessener Sicherheitsausrüstungen, eine Anzahl der verwendeten Elektrowerkzeuge und/oder Zubehör, eine Anzahl der Ausfälle und/oder Defekte, eine Anzahl der aufgearbeiteten Werkzeuge und/oder Ersatzteile/ausgetauschtes Zubehör, eine Anzahl der verschiedenen Werkzeuggruppen, Werkzeugtypen, Werkzeugzyklen oder eine Anzahl der Arbeitsstunden, die in verschiedenen gesundheits- und sicherheitsrelevanten Umgebungen aufgewendet wurden.
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In 2 wird dargestellt, dass Daten 1,2,3,4,5 zunächst erfasst 6 oder gesammelt 6 werden, um dann mittels oder auf Basis einer Auswertungsfunktion 7, insbesondere einem Algorithmus 7, so bearbeitet werden, dass ein digitales Anwendungsprofil 8 für den Benutzer erstellt werden kann. Dabei werden alle überprüfbaren und/oderzertifizierten und/oder quantifizierbaren und/oder rohen Daten gesammelt. Darunter fallen auch jene Daten über die von einem Benutzer, insbesondere einem Arbeiter oder Handwerker, ausgeführten Tätigkeiten.
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Die gesammelten Daten 1,2,3,4,5 werden dann im Rahmen einer Datenanalyse unter Anwendung eines vorgegebenen Algorithmus als sogenannte zertifizierte Profilinformationen oder als Anwendungsindikatoren bezüglich der Gesundheit und Sicherheit des Benutzers ermittelt, um das Anwendungsprofil zu erstellen. Dies kann optional in Form eines digitalen Zwillings erfolgen. Im Rahmen der Datenanalyse können auf Basis einer sogenannten komplexe Analyse und/oder anderer Analysemethoden weitere oder erweiterte Informationen bezüglich der Gesundheit und Sicherheit für das Anwendungsprofil generiert werden. Die komplexe Analyse berücksichtigt dafür beispielsweise ein multidimensionales Datenmodell. Außerdem können Erkenntnisse aus einer kognitiven Analyse, d.h. unter Einbeziehung z.B. von Daten anderer Benutzer oder anderer Märkte, um einen oder mehrere Indikatoren zu ermitteln. Optional kann auch auf Methoden des maschinellen Lernens dabei helfen, zu entscheiden, welche Daten zu integrieren sind, um Indikatoren zu bestimmen. Der Algorithmus kann selbstlernend sein und/oder künstlicher Intelligenz unterstützt werden.
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Je nach Analyseergebnis kann das Anwendungsprofil eines Benutzers zusammenfassend beispielsweise mit einer Punktzahl bewertet werden, um das gesundheits- und sicherheitsgemäße Verhalten und Tätig sein darzustellen.
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Mit anderen Worten werden Daten gesammelt, mittels eines oder mehrerer Algorithmen analysiert und ausgewertet und dabei Indikatoren für eine Gesundheit und Sicherheit bestimmt, die in einem Anwendungsprofil visualisiert werden können.
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Auf Basis der automatisierten Datenerfassung und -auswertung von in Verwendung befindlichen Elektrowerkzeugen des Benutzers oder von sicherheitsrelevantem Zubehör können Änderungen bei einem oder mehreren Anwendungsindikatoren auf dem Anwendungsprofil sofort, d.h. in Echtzeit, angepasst werden.
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Das Anwendungsprofil kann je nach Zielgruppe vom Benutzer, d.h. dem Handwerker oder Arbeiter individuell angepasst werden, d. h., dass bestimmte Indikatoren oder Anwendungsindikatoren bezüglich der Gesundheit und Sicherheit beispielsweise durch einen Filtermechanismus auf der Benutzeroberfläche eines Computers oder eines jeweiligen Portals oder Programms bestimmte Indikatoren ausgeblendet oder eingeblendet werden können. Ebenso kann vorgesehen sein, dass dies auch auf einem mobilen Endgerät wie z.B. einem Tablet-Computer oder einem Smartphone durchgeführt wird.
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Ferner ermöglicht der Eingabelink (nicht abgebildet) beispielsweise für einen Kunden ein direktes Feedback in Form einer Bewertung zu geben. So kann er zu einer Tätigkeit oder einem Verhalten des Benutzers bezüglich Gesundheit und Sicherheit, einen Indikator auf dem Profil beeinflussen. Parallel kann durch die Auswertung der erfassten Daten von dem wenigstens einen Elektrowerkzeug während der Tätigkeiten bei dem Kunden eine relative Bestätigung der Bewertung erfolgen. Dies kann den Nachweis einer Objektivität der Bewertung des Kunden durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens transparenter machen und deutlich verbessern.
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In 3 ist ein Beispiel für ein digitales Anwenderprofil für einen Benutzer, insbesondere einen Arbeiter oder Handwerker, für ein erfindungsgemäßes Verfahren dargestellt. Der Benutzer ist dabei als Symbol 50 auf einer Benutzeroberfläche dargestellt.
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Des Weiteren sind Anwendungsindikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 oder Indikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 für eine Bewertung einer Gesundheit und Sicherheit abgebildet, die beispielsweise auf einer Benutzeroberfläche 50 eines Computers oder eines Web-Portals dargestellt sein können.
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Ein Indikator 10 ist als ein Wert für eine Gesamtbewertung von Gesundheit und Sicherheit 10 grafisch in Form von Kreuzsymbolen dargestellt. Die Anzahl der grünen Symbole beträgt vier von maximal fünf Kreuzsymbolen.
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Ein weiterer Indikator 11 ist als ein Wert für eine Bewertung eines Umgangs mit Elektrowerkzeugen bezüglich Gesundheit und Sicherheit 11 dargestellt, wobei der Wert mit zwei von fünf möglichen Werkzeugsymbolen abgebildet ist.
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Ein weiterer Indikator 12 ist als ein Wert für einen Zubehörstatus 12 grafisch dargestellt. Hier wird die Wertung mit einem Batteriesymbol abgebildet. Ein weiterer Indikator 13 stellt eine Bewertung für ein verwendetes Arbeitssicherheitssystem dar. Die Anwendungsindikatoren 14, 15, 16 zeigen eine Bewertung hinsichtlich der aktuellen Werkzeugausstattung des Benutzers 14, der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitsumgebung 15 und des Qualifikationsstands hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit 16 dar.
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Der Anwendungsindikator 20 zeigt eine Bewertung für den Benutzer bezüglich der Nutzung von Sicherheitsausstattung an.
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Für die vorgenannten Indikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 gilt, dass je mehr Symbol farbig dargestellt werden desto besser ist die Bewertung für den Arbeiter oder Handwerker des Anwendungsprofils.
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Weitere Messgrößen für Anwendungsindikatoren, welche für die Erstellung des Anwendungsprofils verwendet werden können, umfassen z.B. eine Gesamtanzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen, eine durchschnittliche Anzahl der vergessenen Sicherheitsausrüstungen, eine Änderungsrate vergessener Sicherheitsausrüstungen, eine Anzahl der verwendeten Elektrowerkzeuge und/oder Zubehör, eine Anzahl der Ausfälle und/oder Defekte, eine Anzahl der aufgearbeiteten Werkzeuge und/oder Ersatzteile/ausgetauschtes Zubehör, eine Anzahl der verschiedenen Werkzeuggruppen, Werkzeugtypen, Werkzeugzyklen oder eine Anzahl der Arbeitsstunden, die in verschiedenen gesundheits- und sicherheitsrelevanten Umgebungen aufgewendet wurden.
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Ein Eingabelink (nicht abgebildet) ist auf der Benutzeroberfläche des Anwendungsprofils vorgesehen, welcher die Möglichkeit bietet, eine Bewertung für den Handwerker einzugeben, dem das Anwendungsprofil zugeordnet ist.
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Ferner ist für jeden der dargestellten Anwendungsindikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 wenigstens eine weitere zusätzliche Detailinformation bezüglich des jeweiligen Indikators 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 hinterlegt. Die Detailinformation kann dabei über einen Web-Link (nicht abgebildet) oder ein weiteres Anzeigefenster 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46 auf der Benutzeroberfläche 50 angezeigt werden.
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Der Benutzer kann beispielsweise sein Anwendungsprofil abhängig von einem jeweils genutzten Portal wie z.B. ein Handwerkerportal, Social-Media-Portal oder Job-Portal mit mehr oder weniger Indikatoren und/oder Detailinformationen anzeigen lassen. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, dass einem Kunde oder Nutzer mittels eines QR-Codes, der vorab bereitgestellt wird, ein entsprechendes Anwendungsprofil angezeigt wird. Dieses Anwendungsprofil umfasst dabei nur solche Indikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 und/oder Detailinformationen, welche auf Basis des QR-Codes freigeben sind. D.h. dass der QR-Code eine Information hinsichtlich des anzuzeigenden Anwenderprofils aufweist. Damit kann eine Steuerung für eine Zugangsberechtigung für Nutzer oder Kunden mit unterschiedlichen Freigabestufen bezüglich eines Zugriffs auf Daten des Anwenderprofils erfolgen. D.h., dass eine Gruppe von Nutzern in einer Freigabestufe lediglich Anwendungsindikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 angezeigt bekommt. Eine andere Nutzergruppe erhält Zugang zu den Indikatoren 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 20 und den zusätzlichen Detailinformationen 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.