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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verstellen eines Schaltelements eines automatisierten Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Zudem bezieht sich die Erfindung auf eine Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Schaltelements eines automatisierten Getriebes eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Bei automatisierten Getrieben von Kraftfahrzeugen werden jeweilige Schaltelemente, wie reibschlüssige oder formschlüssige Kupplungen, automatisch betätigt. Dafür weisen solche Getriebe Aktuatoren auf, welche üblicherweise radial außerhalb von jeweiligen Drehelementen des Getriebes, wie Planetenträgern, Sonnenrädern, Hohlrädern oder anderen Wellen und Zahnrädern, angeordnet sind. Zur eigentlichen Betätigung des Schaltelements ist der entsprechende Aktuator mechanisch über ein Verbindungselement mit dem Schaltelement wirkverbunden, wie beispielsweise einer Schaltgabel. Aus Bauraumgründen wird für eine Schaltsteuerung üblicherweise nur eine Position des Aktuators sensorisch überwacht. Durch Toleranzen bei der Fertigung kann es deswegen bei der tatsächlichen Position eines Schaltelementteils, wie beispielsweise einer Klaue einer Klauenkupplung, zu Abweichungen gegenüber einer gewünschten Position sowie auch einer gemessenen Stellung des Aktuators kommen. Dadurch kann das Getriebe falsch gesteuert werden. Um solche Fehlbedienungen zu vermeiden, müssen jeweilige Teile des Getriebes mit niedrigen Toleranzen gefertigt werden um ein ausreichend geringes Spiel zu erzielen oder ein hoher Ausschuss hingenommen werden, wodurch hohe Kosten entstehen können. Alternativ oder zusätzlich kann der Aktuator auch so gesteuert werden, dass sicher ein gewünschter Zustand des Schaltelements erreicht wird. Dadurch kann jedoch ein Schaltvorgang lange dauern oder auch eine eingestellte Position des Schaltelements mit erhöhtem Verschleiß verbunden sein, da eine präzise Positionierung für einen minimalen Verschleiß nicht immer erreicht wird.
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In der
DE 10 2018 222 026 A1 ist ein Verfahren zur Fehlererkennung beim Schalten eines Getriebes beschrieben. Dafür wird ein Ist-Schaltwegverlauf während des Verstellens des Schaltelements mit einem Soll-Schaltwegverlauf verglichen, um bei einer Abweichung einen Fehler zu erkennen. Der Fehler selbst wird so jedoch nicht vermieden.
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Darstellung der Erfindung
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstellen eines Schaltelements eines automatisierten Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Das Schaltelement kann mittels eines Aktuators verstellt werden. Der Aktuator kann mit dem Schaltelement verbunden sein, beispielsweise um ein bewegliches Schaltelementteil wie eine Klaue einer Klauenkupplung zu verschieben. Der Aktuator kann beispielsweise als pneumatischer oder hydraulischer Zylinder ausgebildet sein. Das mechanische Verbindungselement kann beispielsweise als Schaltgabel oder Stange eines Schaltgestänges ausgebildet sein. Das Verbindungselement kann einteilig ausgebildet sein oder durch mehrere Bauteile gebildet sein. Das Verbindungselement kann den Aktuator mechanisch mit dem Schaltelement zu dessen Betätigung durch den Aktuator verbinden. Das Schaltelement kann beispielsweise als reibschlüssiges oder formschlüssiges Schaltelement ausgebildet sein. Das formschlüssige Schaltelement kann beispielsweise als Klauenkupplung ausgebildet sein. In einem geschlossenen Zustand kann das Schaltelement beispielsweise zwei Elemente drehfest miteinander verbinden, wobei dies auch Zustände mit einem gewissen Schlupf umfasst. Das Schaltelement kann auch mehrere geschlossene Zustände aufweisen, in welchen beispielsweise jeweils unterschiedliche Elemente drehfest miteinander verbunden werden. In einem geöffneten Zustand des Schaltelements können diese zwei Elemente voneinander getrennt sein. Der geöffnete Zustand kann einem Neutralzustand des Schaltelements entsprechen. Das Getriebe kann beispielsweise zwei oder mehr unterschiedliche Gänge zur unterschiedlichen Übersetzung eines Drehmoments von einem Antrieb an einen Abtrieb des Kraftfahrzeugs bereitstellen. Wenigstens in einem Gang kann das Schaltelement geschlossen sein. Das Getriebe kann auch einen Leerlauf aufweisen, in welchem die Drehmomentübertragung unterbrochen ist. Das Getriebe kann je nach Betriebszustand des Kraftfahrzeugs automatisch die Gänge wechseln. Dafür kann der Aktuator automatisch gesteuert werden. Der Aktuator kann beispielsweise durch dessen Verstellen die Schaltgabel axial so verschieben, dass zwei Hälften einer Klauenkupplung miteinander in Eingriff gebracht werden oder der Eingriff getrennt wird. Beispielsweise wird bei einer Betätigung des Schaltelements eine Schaltmuffe oder eine Klaue axial bewegt.
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Das Verfahren weist einen Schritt eines Bestimmens eines Verbindungselementspiels von einem mechanischen Verbindungselement zwischen einem Aktuator und dem Schaltelement auf. Das Verbindungselementspiel kann beispielsweise durch ein Verstellen des Aktuators in eine Endanschlagstellung erfolgen. Eine Endanschlagstellung kann eine Stellung sein, in welcher eine Bewegung des Aktuators in eine Richtung durch das Schaltelement mechanisch blockiert ist. Beispielsweise kann der Aktuator eine Klaue des Schaltelements maximal gegen eine weitere Klaue des Schaltelements drücken und dann nicht mehr weiter ausgefahren werden. Dann kann ein tatsächlicher Verstellweg mit einem Sollverstellweg zur Bestimmung des Verbindungselementspiels verglichen werden. Der Aktuator kann auch in mehrere Endanschlagstellungen gefahren werden, sofern vorhanden. Das Verstellen in die Endanschlagstellung kann dediziert für die Bestimmung des Verbindungselementspiels erfolgen. Das Verstellen in die Endanschlagstellung kann aber beispielsweise im normalen Getriebebetrieb üblicherweise erfolgen, beispielsweise wenn ein Gang automatisch eingelegt oder ausgelegt wird. Das Bestimmen des Verbindungselementspiels kann im Betrieb des Getriebes oder Kraftfahrzeugs erfolgen. Beispielsweise kann das Verbindungselementspiel während der Benutzung des Getriebes erfolgen. Das Verbindungselementspiel kann beispielsweise bei einer erstmaligen Inbetriebnahme bestimmt werden. Das Verbindungselementspiel kann mittelbar bestimmt werden, beispielsweise ohne ein direktes und externes Messen. Das Verbindungselementspiel kann ein Verstellweg sein, um welchen der Aktuator noch in eine Schaltrichtung oder beide Schaltrichtungen verstellbar ist, wenn das durch den Aktuator verstellbare Schaltelement festgehalten ist.
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Für das Bestimmen des Verbindungselementspiels kann ein Bestimmen einer Aktuatorposition erfolgen, beispielsweise in der Endanschlagsstellung. Beispielsweise kann sensorisch erfasst werden, wie weit der Aktuator eingefahren oder ausgefahren ist. Es kann auch ein Verstellweg für das Bestimmen der Aktuatorposition erfasst werden. Für das Bestimmen des Verbindungselementspiels kann ein Bestimmen einer Positionsabweichung der bestimmten Aktuatorposition von einer Referenzposition erfolgen, beispielsweise in der Endanschlagstellung. Die Positionsabweichung kann eine Differenz der bestimmten Aktuatorposition in der Endanschlagsstellung, also beispielsweise der gemessenen Aktuatorposition bei dem Endanschlag, von der Referenzposition sein. Die Positionsabweichung kann einem tatsächlichen Verbindungselementspiel entsprechen. Die Referenzposition kann beispielsweise werksseitig hinterlegt werden. Die Referenzposition kann eine berechnete oder initial gemessene Position des Aktuators in der Endanschlagsstellung sein, welche beispielsweise werksseitig hinterlegt wird.
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Das Verfahren weist einen Schritt eines Steuerns des Aktuators zum Verstellen des Schaltelements in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel auf. Dadurch ist ein präziseres und zuverlässigeres Betätigen eines Schaltelements möglich. Beispielsweise kann das Verbindungselementspiel so durch die Steuerung so wenigstens teilweise oder sogar vollständig kompensiert werden. Ein Gangwechsel kann so schnell und zuverlässig erfolgen, auch wenn bei dem Getriebe ein ungewöhnlicher Toleranzwert bei der mechanischen Verbindung zwischen Aktuator und Schaltelement vorliegt. Beispielsweise kann ein werkseitig vorgegebener Verstellweg für einen bestimmten Gangwechsel so an das tatsächlich gefertigte Getriebe angepasst werden.
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Das Getriebe kann mehrere Schaltelemente und zugeordnete Aktuatoren aufweisen. Beispielsweise kann pro Schaltelement ein Aktuator vorgesehen sein. Es können aber auch mehrere Schaltelemente durch einen gemeinsamen Aktuator betätigt werden, beispielsweise in Serie. Entsprechend können mehrere mechanische Verbindungselemente vorgesehen sein. Das Verfahren kann dazu ausgebildet sein, das Verstellen nur eines Aktuators, mehrerer oder aller Aktuatoren zu steuern. Dazu kann pro Aktuator ein Verbindungselementspiel eines zugeordneten mechanischen Verbindungselements bestimmt und in Abhängigkeit davon dieser Aktuator gesteuert werden.
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Das Verbindungselementspiel kann sich durch die Benutzung verändern. Beispielsweise kann die Schaltgabel so weit verschlissen sein, dass eine bestimmte Position des Aktuators im Vergleich zu der unverschlissenen Schaltgabel nicht mehr ausreicht, um die Klauenkupplung wie gewünscht zu schließen. Der Verschleiß kann beispielsweise durch Abrieb und alternativ oder zusätzlich Verformung entstehen. Dies kann so bei der Steuerung des Aktuators kompensiert werden. Das Verbindungselementspiel kann einer Abweichung einer Größe des Verbindungselements zu einer Nenngröße entsprechen.
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Ebenso kann bei jedem individuellen Getriebe einer Bauserie ein Verbindungselementspiel unterschiedlich sein. Durch das Verfahren kann das spezifische Verbindungselementspiel bestimmt und dann bei der Steuerung berücksichtigt werden, statt die Steuerung in Abhängigkeit von einem statistisch und alternativ oder zusätzlich durch Simulationen bestimmten Verbindungselementspiel festzulegen.
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Beispielsweise kann bei einem werksneuen Getriebe ein Ausfahren des Aktuators von einer vollständig eingefahrenen Startposition um 10 mm erforderlich sein, um die Klauenkupplung des Getriebes zu schließen und an einem Endanschlag anzukommen. Durch Verschleiß kann dieser Verstellweg länger oder auch kürzer werden. Beispielsweise kann es nach einer umfangreichen Benutzung notwendig sein, den Aktuator von einer vollständig eingefahrenen Startposition um 12 mm auszufahren, um die Klauenkupplung des Getriebes zu schließen und an einem Endanschlag anzukommen. Es ergibt sich eine Änderung des Verbindungselementspiels von 2 mm. Dies kann bei der Steuerung des Aktuators zum Verstellen des Schaltelements so berücksichtigt werden.
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Das Verstellen des Aktuators kann in Abhängigkeit weiterer Faktoren erfolgen. Beispielsweise können eine Betriebstemperatur, eine Last im Antriebsstrang, eine Verformung aufgrund von einer Fahrzeugbewegung und alternativ oder zusätzlich Fahrzeugbeladung sowie Lenkbewegungen und Bremsbetätigungen bei dem Steuern des Aktuators ebenfalls berücksichtigt werden.
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Das Verfahren kann gangabhängig erfolgen. Beispielsweise können bei verschiedenen Gängen verschiedene Aktuatoren und alternativ oder zusätzlich Verbindungselementspiele berücksichtigt werden. Das Verbindungselementspiel kann gangabhängig und alternativ oder zusätzlich schaltrichtungsabhängig bestimmt werden. Jeweilige Aktuatoren können gangabhängig gesteuert werden. Das Verfahren kann betriebszustandsabhängig erfolgen. Beispielsweise können jeweilige Aktuatoren in Abhängigkeit von einem Betriebszustand gesteuert werden. Beispielsweise kann so eine Betriebstemperatur berücksichtigt werden. Je nach Betriebstemperatur kann sich eine Länge jeweiliger mechanischer Verbindungselemente ändern.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Bestimmen des Verbindungselementspiels erfolgt, indem der Aktuator bei geschlossenem Schaltelement und einem an dem Schaltelement anliegenden Mindestmoment verstellt wird, beispielsweise nur in eine oder auch beide Richtungen. Beispielsweise kann eine Drehmomentübertragung über das Schaltelement erfolgen, wenn das Verbindungselementspiel bestimmt wird. Das anliegende Mindestmoment kann so groß gewählt werden, dass das Schaltelement durch Verstellen des Aktuators nicht geöffnet wird. Alternativ oder zusätzlich kann eine Betätigungskraft des Aktuators so gering eingestellt werden, dass das anliegende Mindestmoment zum Öffnen des Schaltelements nicht überwunden werden kann. Das mechanische Verbindungselement wird so gewissermaßen durch das unter Last stehende Schaltelement gehalten, sodass der Aktuator nur um ein Spiel in der mechanischen Übertragung von dem Aktuator zu dem Schaltelement bewegt werden kann. So ist die Bestimmung des Verbindungselementspiels ohne zusätzliche Sensoren möglich. Beispielsweise wird der Aktuator in beide Richtungen aus seiner derzeitigen Stellung bei dem Bestimmen des Verbindungselementspiels verstellt. So kann ein Gesamtspiel bestimmt werden. Beispielsweise wird dazu der Verstellweg des Aktuators erfasst, während so das Schaltelement nicht verstellt wird.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Verfahren ein Bestimmen einer Verbiegung des mechanischen Verbindungselements aufweist. Dazu kann beispielsweise eine Betätigungskraft des Aktuators erfasst werden. Die Betätigungskraft kann beispielsweise auch mittels eines Rechenmodells, einer Simulation oder tabellarisch hinterlegten Werten bestimmt werden. Die Betätigungskraft kann auch gemessen werden. So kann auf eine Verbiegung des mechanischen Verbindungselements in Abhängigkeit von der Betätigungskraft geschlossen werden. Die Verbiegung kann beispielsweise mittels eines Rechenmodells, einer Simulation oder tabellarisch hinterlegten Werten in Abhängigkeit von der Betätigungskraft und alternativ oder zusätzlich einem eingelegten Gang und alternativ oder zusätzlich einem Betriebszustand bestimmt werden. Das Bestimmen des Verbindungselementspiels kann in Abhängigkeit von der bestimmten Verbiegung erfolgen. So kann beispielsweise eine Verbiegung des mechanischen Verbindungselements bei der Bestimmung des Verbindungselementspiels herausgerechnet werden. Dadurch kann das bestimmte Verbindungselementspiel beispielsweise einfach universell auf verschiedene Betriebszustände angewandt werden. Das Bestimmen der Verbiegung kann bei dem Bestimmen des Verbindungselementspiels erfolgen. Die Betätigungskraft kann bei dem Bestimmen des Verbindungselementspiels bestimmt werden. Beispielsweise kann beim Bestimmen des Verbindungselementspiels bei anliegendem Mindestmoment auch das Bestimmen der Verbiegung des mechanischen Verbindungselement erfolgen. Die Verbiegung kann eine elastische Verformung sein.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Verbindungselementspiel in bestimmten Zeitabständen wiederholt wird, beispielsweise im Betrieb des Getriebes. Dadurch kann eine Veränderung des Verbindungselementspiels bei der Steuerung des Aktuators berücksichtig werden. Beispielsweise kann das Verbindungselementspiel in bestimmten fest vorgegebenen Intervallen, beispielsweise jeden Tag oder jeden Monat, bestimmt werden. Dies ist besonders einfach zu implementieren. Beispielsweise kann das Verbindungselementspiel in bestimmten Zeitabständen einer Betriebsdauer des Getriebes bestimmt werden. So kann die Bestimmung besonders bedarfsgerecht erfolgen. Beispielsweise kann das Verbindungselementspiel auch erfolgen, wenn ein Schaltvorgang fehlgeschlagen ist oder ein sonstiger Fehler beim Steuern des Aktuators aufgetreten ist. Dann kann gegebenenfalls dieser Fehler ohne eine Wartung beseitigt werden oder ein zuverlässiges Schalten wieder ermöglicht werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass eine Toleranz eines Verstellwegs des Aktuators in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel verändert wird, um den Aktuator zum Verstellen des Schaltelements in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel zu steuern. Beispielsweise kann werksseitig vorgegeben sein, dass ein Verstellweg des Aktuators von 10 mm bis 15 mm notwendig ist, um das Schaltelement erfolgreich zu betätigen. In Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel kann dieser Wertebereich verkleinert oder vergrößert werden. Alternativ oder zusätzlich kann in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel einer oder beide Grenzwerte verändert werden. Beispielsweise kann die Größe des Wertebereichs gleichbleiben aber dieser insgesamt verschoben werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass ein Wegbereich einer Zahn-auf-Zahn Stellung des Schaltelements in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel verändert wird. Eine Zahn-auf-Zahn Stellung des Schaltelements kann eine Stellung sein, in welcher die Klauen eines formschlüssigen Schaltelements nicht miteinander eingreifen, sondern vielmehr jeweilige Zähne der beiden Klauen ohne formschlüssigen Eingriff stirnseitig aufeinander stehen. Dadurch kann zufällig ein Gangwechsel blockiert sein und Fehlschlagen. Durch die Veränderung des Wegbereichs der Zahn-auf-Zahn Stellung des Schaltelements in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel kann dieser Zustand zuverlässiger erkannt werden. Der Aktuator kann zum Verstellen des Schaltelements in Abhängigkeit von dem veränderten Wegbereich der Zahn-auf-Zahn Stellung gesteuert werden. Beispielsweise kann der Aktuator bei Erkennen der Zahn-auf-Zahn Stellung zurückgefahren werden und ein erneuter Gangwechselversuch unternommen werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass eine Reglertoleranz in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel verändert wird. Die Reglertoleranz kann eine Steuerung einer Kenngröße betreffen. Der Aktuator kann zum Verstellen des Schaltelements von einem Regler mit der veränderten Reglertoleranz gesteuert werden. So kann das bestimmte Verbindungselementspiel einfach berücksichtigt werden und dabei weitere Steuergrößen angepasst werden, wie eine Verstellgeschwindigkeit.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass eine Zielposition des Aktuators in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel verändert wird. Beispielsweise kann eine Untergrenze und alternativ oder zusätzlich eine Obergrenze eines Verstellwegs zum Betätigen des Schaltelements an das bestimmte Verbindungselementspiel angepasst werden. Beispielsweise kann so eine Zielposition des Aktuators für das Einlegen oder Auslegen eines Gangs verändert werden. Die Zielposition kann Schaltrichtungsabhängig und alternativ oder zusätzlich gangabhängig sein. Der Aktuator kann zum Verstellen des Schaltelements in Abhängigkeit von der veränderten Zielposition gesteuert werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass das bestimmte Verbindungselementspiel in einem nichtflüchtigen Speicher gespeichert wird. Ein nichtflüchtiger Speicher kann beispielsweise als eine Festplatte oder ein Speicherbaustein ausgebildet sein. Der nichtflüchtige Speicher kann ein Abrufen des bestimmten Verbindungselementspiels auch nach einer Stromunterbrechung, beispielsweise durch Abschalten des Kraftfahrzeugs, ermöglichen. So kann eine Anzahl an Verbindungselementspielbestimmungen gering sein.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Verbindungselementspiel gangabhängig bestimmt wird. Das Verbindungselementspiel kann je nach eingelegtem Gang unterschiedlich sein. Dies kann so entsprechend berücksichtigt werden. Das Steuern des Aktuators zum Verstellen des Schaltelements kann in Abhängigkeit von dem bestimmten gangabhängigen Verbindungselementspiel erfolgen. Das Steuern des Aktuators zum Verstellen des Schaltelements kann in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel entsprechend gangabhängig erfolgen.
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Ein zweiter Aspekt betrifft eine Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Schaltelements eines automatisierten Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Die Verstellvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt auszuführen. Jeweilige weitere Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile sind den Beschreibungen des ersten Aspekts zu entnehmen. Umgekehrt stellen auch Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile des zweiten Aspekts Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile des ersten Aspekts dar.
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Die Verstellvorrichtung kann einen Aktuator und ein mechanisches Verbindungselement aufweisen. Der Aktuator kann dazu ausgebildet sein, das Schaltelement über das mechanische Verbindungselement zu verstellen. Das mechanische Verbindungselement kann den Aktuator mit dem Schaltelement mechanisch verbinden. Die Verstellvorrichtung kann eine Bestimmungsvorrichtung, welche zum Bestimmen eines Verbindungselementspiels von dem mechanischen Verbindungselements zwischen dem Aktuator und dem Schaltelement ausgebildet ist, aufweisen. Die Bestimmungsvorrichtung kann beispielsweise eine Sensorvorrichtung aufweisen, welche zum Erfassen einer Aktuatorposition ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Sensorvorrichtung dafür einen Wegsensor oder Positionssensor aufweisen, welcher an dem Aktuator angeordnet ist. Dagegen kann die Verstellvorrichtung frei von einem an dem mechanischen Verbindungselement befestigtem Sensor sein. Die Diagnosevorrichtung weist eine Steuervorrichtung auf, welche zum Steuern des Aktuators in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung jeweilige elektrische Signale an den Aktuator übermitteln, damit sich dieser in eine in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel festgelegte Zielposition verstellt, um einen Gang zu wechseln.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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- 1 veranschaulicht schematisch ein Verfahren zum Verstellen eines Schaltelements eines automatisierten Getriebes eines Kraftfahrzeugs.
- 2 veranschaulicht eine Verstellvorrichtung, welche zum Durchführen des Verfahrens gemäß 1 ausgebildet ist.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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1 veranschaulicht ein Verfahren zum Verstellen eines Schaltelements 14 mittels eines Aktuators 12, welcher mit dem Schaltelement 14 über ein als Schaltgabel ausgebildetes mechanisches Verbindungselement 10 verbunden ist. Der Aktuator 12 und das mechanische Verbindungselement 10 sind Teil einer Verstellvorrichtung 16. Eine Verstellvorrichtung 16 zum Durchführen des Verfahrens ist in 2 veranschaulicht. Der Aktuator 12 ist in dem gezeigten Beispiel als pneumatischer Zylinder ausgebildet, welcher durch sein Verstellen das Verbindungselement 10 axial bewegt. Das Schaltelement 14 ist als formschlüssige Klauenkupplung ausgebildet, welche zwei Wellen drehfest miteinander verbinden kann. Das Schaltelement 14 kann durch den Aktuator 12 über das Verbindungselement 10 betätigt und so zwischen einem geöffneten und geschlossenen Zustand verstellt werden.
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In einem ersten Schritt 50 des Verfahrens wird das Getriebe mit einem initial vorgegebenen Verbindungselementspiel und einem initial vorgegebenen Steuerprogramm in Betrieb genommen. Bei dem initial vorgegebenen Steuerprogramm verstellt der Aktuator 12 das Schaltelement 14 zum Gangwechsel jeweils je nach Gang in einen Zielpositionsbereich.
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In einem Schritt 52 wird gangabhängig ein Verbindungselementspiel von dem mechanischen Verbindungselement 10 zwischen dem Aktuator 12 und dem Schaltelement 14 bestimmt. Dafür weist die Verstellvorrichtung 16 eine Bestimmungsvorrichtung 20 auf, welche zum Bestimmen des Verbindungselementspiels von dem mechanischen Verbindungselement 10 zwischen dem Aktuator 12 und dem Schaltelement 14 ausgebildet ist. Die Bestimmungsvorrichtung 20 weist einen Wegsensor auf, mittels welchem ein Verstellweg eines Kolbens des Aktuators 12 erfasst wird. Dieses derzeitige Verbindungselementspiel wird für den derzeit eingelegten Gang mehrfach bestimmt. Für die Bestimmung des Verbindungselementspiels wird das Schaltelement 14 in einem geschlossenen Zustand mit einem Mindestmoment belastet, beispielsweise indem eine bestimmte Antriebskraft durch das Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt wird. Durch das so anliegende Mindestmoment wird das Schaltelement 14 in Position gehalten und der Aktuator 14 kann lediglich um das Verbindungselementspiel verstellt werden.
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In einem Schritt 54 wird das bestimmte Verbindungselementspiel in einem nichtflüchtigen Speicher einer Speichervorrichtung 18 gespeichert. In einem Schritt 56 wird in Abhängigkeit von dem gespeicherten bestimmten Verbindungselementspiel das Steuerprogramm des Aktuators 12 adaptiert. In dem gezeigten Beispiel werden dazu jeweilige Zielpositionsbereiche des Aktuators 12 und damit des Schaltelements 14 für die jeweiligen Gänge des Getriebes angepasst.
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In einem Schritt 60 wird der Aktuator 12 zum Verstellen des Schaltelements in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel durch eine Steuervorrichtung 24 der Verstellvorrichtung 16 gesteuert. Die Steuervorrichtung 24 ist zum Steuern des Aktuators 12 in Abhängigkeit von dem bestimmten Verbindungselementspiel ausgebildet. Der Aktuator 12 wird nun so gesteuert, dass dieser in die angepassten Zielpositionsbereiche verstellt wird. So ist die Steuerung zum Verstellen des Schaltelements 14 des automatisierten Getriebes des Kraftfahrzeugs an das derzeitige Verbindungselementspiel adaptiert worden.
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Wie in 1 veranschaulicht, wird das Bestimmen des Verbindungselementspiels in bestimmten Zeitabständen wiederholt. In dem gezeigten Beispiel erfolgt diese Wiederholung in einem fest vorgegebenen Zeitabstand, nämlich täglich. In einer anderen Ausführungsform erfolgt die Wiederholung nach einer fest vorgegeben Anzahl von Betriebsstunden des Getriebes.
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Bezugszeichen
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- 10
- mechanisches Verbindungselement
- 12
- Aktuator
- 14
- Schaltelement
- 16
- Verstellvorrichtung
- 20
- Bestimmungsvorrichtung
- 24
- Steuervorrichtung
- 50
- Schritt eines Inbetriebnehmens des Getriebes
- 52
- Schritt eines Bestimmens eines Verbindungselementspiels
- 54
- Schritt eines Speicherns des Verbindungselementspiels
- 56
- Schritt eines Adaptierens des Steuerprogramms des Aktuators
- 60
- Schritt eines Steuerns des Aktuators
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018222026 A1 [0003]