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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von miteinander verbundenen Komponenten eines Innenverkleidungsteils. Die Erfindung betrifft auch miteinander verbundene Komponenten eines Innenverkleidungsteils.
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Aus der
WO 2021/219552 A1 ist sowohl ein Verfahren mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 als auch ein Innenverkleidungsteil mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 7 bekannt geworden.
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Bei dem Verfahren wird zunächst eine auf einer Trägerfolie befindliche Dekorschicht mit einem lichtdurchlässigem Material in einem Kunststoff-Spritzgusswerkzeug hinterspritzt. Nach dem Aushärten des lichtdurchlässigen Materials entsteht dadurch ein lichtdurchlässiger Körper, welcher mit der Dekorschicht fest verbunden ist. Nach dem Öffnen des Kunststoff-Spritzgusswerkzeugs wird eine Werkzeughälfte, auf der sich der lichtdurchlässige Körper mit der Dekorschicht befindet, um 180 Grad gewendet. Anschließend wird der gewendeten Kunststoff-Spritzgusswerkzeughälfte eine weitere Hälfte eines Spritzgusswerkzeugs zugeführt, wodurch über dem lichtdurchlässigen Körper eine zweite Kavität ausgebildet wird. Die zweite Kavität wird anschließend mit einem lichtundurchlässigen Material im Kunststoff-Spritzgussverfahren gefüllt. Nach dem Aushärten entstehen so miteinander verbundene Komponenten eines Innenverkleidungsteils mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
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Der vorliegenden Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zu Grunde, eine Alternative zu den bekannten Verfahren zu schaffen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der alternativen Bereitstellung miteinander verbundener Komponenten eines Innenverkleidungsteils.
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Vorliegende Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, und durch miteinander verbundene Komponenten eines Innenverkleidungsteils mit den Merkmalen von Patentanspruch 7 gelöst.
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Die Erfindung geht dabei zunächst von einem Verfahren zur Herstellung von miteinander verbundenen Komponenten eines Innenverkleidungsteils aus. Die miteinander verbundenen Komponenten umfassen wenigstens eine zumindest bereichsweise durchleuchtbare Dekorschicht, wenigstens einen zumindest abschnittsweise lichtdurchlässigen Körper und wenigstens ein lichtundurchlässiges Bauteil. Dabei werden der zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige Körper und das lichtundurchlässige Bauteil im Kunststoff-Spritzgussverfahren als Mehrkomponentenbauteil hergestellt. Unter einem Mehrkomponentenbauteil im Sinne der Erfindung soll ein solches Bauteil verstanden werden, welches mindestens zwei unterschiedliche Materialkomponenten aufweist, wobei jede Materialkomponente im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- • Es erfolgt zunächst eine Herstellung des lichtundurchlässigen Bauteils im Kunststoff-Spritzgussverfahren in einer ersten Kavität eines Werkzeugs.
- • Anschließend erfolgt ein Umsetzen des lichtundurchlässigen Bauteils in zumindest einen Teil einer zweiten Kavität eines Werkzeugs. Dabei ist in einem anderen Teil der zweiten Kavität eine die durchleuchtbare Dekorschicht tragende Trägerfolie derart positioniert, dass im geschlossenen Zustand des Werkzeugs zwischen der Dekorschicht und dem lichtundurchlässigen Bauteil ein Zwischenraum verbleibt.
- • Daran schließt sich eine Herstellung des zumindest abschnittsweise lichtdurchlässigen Körpers im besagten Zwischenraum durch ein Kunststoff-Spritzgussverfahren an.
- • Schließlich erfolgt eine Entnahme eines die zumindest bereichsweise durchleuchtbare Dekorschicht, den zumindest abschnittsweise lichtdurchlässigen Körper und das lichtundurchlässige Bauteil umfassenden Verbundteils aus dem Werkzeug.
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Durch diese Verfahrensschritte wird die Grundvoraussetzung dafür gegeben, dass das Verfahren für eine Serien- oder gar Massenfertigung tauglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist kostengünstig durchführbar und für eine Herstellung der miteinander verbundenen Komponenten in einer Serienfertigung mit großen Stückzahlen gut geeignet. Das aus dem Werkzeug entnehmbare bzw. entnommene Verbundteil besteht bevorzugt aus der zumindest bereichsweise durchleuchtbaren Dekorschicht, dem zumindest abschnittsweise lichtdurchlässigen Körper und dem lichtundurchlässigen Bauteil.
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Durch ein derartiges Verfahren ist es möglich, dass derjenige Teil des Werkzeugs, auf dem sich die Trägerfolie mit der Dekorschicht befindet, während des Verfahrens nicht bewegt werden muss. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Positionierung beziehungsweise Neupositionierung der Dekorschicht für jeden darauffolgenden Arbeitsgang sichergestellt.
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Eine sehr schnelle und das Verfahren somit deutlich beschleunigende Positionierung der Dekorschicht kann dadurch erzielt werden, dass die die Dekorschicht tragende Trägerfolie als Bestandteil einer abrollbaren Endlosfolie durch das Werkzeug hindurchgeführt wird.
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Bei einer derartigen Weiterbildung ist es zudem zweckmäßig, wenn die Trägerfolie auf einer Seite des Werkzeugs abgerollt und auf einer gegenüberliegenden Seite des Werkzeugs aufgerollt wird. Die Abrollseite kann vorzugsweise oberhalb des Werkzeugs und die Aufrollseite vorzugsweise unterhalb des Werkzeugs angeordnet sein.
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Zu einer weiteren Beschleunigung und prozesssicheren Durchführung des Verfahrens trägt es bei, wenn die Umsetzung des lichtundurchlässigen Bauteils von der ersten Kavität in den zumindest einem Teil der zweiten Kavität in ein und demselben Werkzeug erfolgt. Mit anderen Worten wird vorteilhaft ein solches Werkzeug eingesetzt, welches mehrere, insbesondere zwei Stationen aufweist. Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist ein Transfer in ein zweites, separates Werkzeug in einer separaten Fertigungsmaschine ebenfalls möglich (nicht dargestellt).
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In der ersten Station, welche im Werkzeug die erste Kavität ausbildet, wird also zunächst das lichtundurchlässige Bauteil durch Einspritzung von lichtundurchlässigem Kunststoffmaterial hergestellt. Durch die zweite Station des Werkzeugs wird dann die zweite Kavität ausgebildet, in deren Teil dann das fertige, lichtundurchlässige Bauteil umgesetzt wird. In der zweiten Kavität erfolgt dann eine Einspritzung von lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial in den durch die Dekorschicht und das lichtundurchlässige Bauteil gebildeten Zwischenraum.
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Es trägt zu einer Prozesssicherheit und zu einer materialschonenden Behandlung des lichtundurchlässigen Bauteils bei, wenn die Umsetzung des lichtundurchlässigen Bauteils von der ersten Kavität in den zumindest einen Teil der zweiten Kavität mittels eines mechanisch und/oder durch Unterdruck auf das lichtundurchlässige Bauteil wirkenden Transfergreifers erfolgt.
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Die Geschwindigkeit des Verfahrens kann weiterhin dadurch erhöht werden, wenn das lichtundurchlässige Bauteil bei der Umsetzung von der ersten Kavität in den zumindest einen Teil der zweiten Kavität zunächst aus der ersten Kavität herausgezogen, anschließend transversal, vorzugsweise ausschließlich transversal bewegt, auf die zweite Kavität ausgerichtet und schließlich in den zumindest einen Teil der zweiten Kavität hineingeführt wird.
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Wie bereits ausgeführt, sollen durch die vorliegende Erfindung auch miteinander (zu einem Verbundteil) verbundene Komponenten eines Innenverkleidungsteils bereitgestellt werden. Derartige Komponenten eines Innenverkleidungsteils umfassen wenigstens eine zumindest bereichsweise durchleuchtbare Dekorschicht, wenigstens einen zumindest abschnittsweise lichtdurchlässigen Körper und wenigstens ein lichtundurchlässiges Bauteil. Dabei sind der zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige Körper und das wenigstens eine lichtundurchlässige Bauteil als im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestelltes Mehrkomponentenbauteil ausgebildet. Erfindungsgemäß sind die Komponenten des Innenverkleidungsteils durch das beschriebene, erfindungsgemäße Verfahren hergestellt. Die Komponenten können, wie beschrieben, somit kostengünstig in einem serien- oder sogar massentauglichen Verfahren hergestellt werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können. Wird der Begriff „und/oder“ in einer Aufzählung aus zwei oder mehr Begriffen bzw. Gegenständen verwendet, so kann dies bedeuten, dass ein beliebiger der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände allein verwendet werden kann. Es kann auch bedeuten, dass eine beliebige Kombination aus zwei oder mehr der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände verwendet werden kann.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1a bis 1i die Darstellung wesentlicher Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 die Darstellung eines Werkzeugs mitsamt der beiden, für das Verfahren genutzten Kavitäten,
- 3 eine Schnittdarstellung eines Innenverkleidungsteils, welches mit Hilfe des Verfahrens hergestellte Komponenten aufweist, gemäß Schnittverlauf III aus 4,
- 4 eine Ansicht des Innenverkleidungsteils gemäß Ansicht IV aus 3 und
- 5 den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit Innenverleidungsteilen, die Komponenten aufweisen, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind.
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Es wird zunächst auf die 1a bis 1i Bezug genommen.
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In den Figuren ist ein Werkzeug 100 zur Durchführung eines Kunststoff-Spritzgussverfahrens dargestellt. Das Werkzeug 100 weist ein Werkzeugteil 101 und ein Werkzeugteil 102 auf. In den Figuren sind lediglich Zuführkanäle 103 und 104 für die Zuführung von geschmolzenem Kunststoffgranulat zu einer jeweils zu befüllenden Kavität angedeutet. Weitere Komponenten, die zum Verständnis der Erfindung nicht notwendig sind, werden nicht dargestellt.
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In der 1a ist das Werkzeug 100 in geschlossenem Zustand dargestellt. Die Werkzeugteile 101 und 102 sind also zusammengeführt. Dadurch entsteht im Werkzeug 100 eine erste Kavität K1.
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In der 1b ist der Zustand dargestellt, in dem die erste Kavität K1 über die Zuführkanäle 103 mit Kunststoffmaterial gefüllt und das Kunststoffmaterial bereits zu einem lichtundurchlässigen Bauteil 12 abgekühlt ist.
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Anhand der 1c ist ersichtlich, wie anschließend das Werkzeug 100 durch eine Bewegung B1 des Werkzeugteils 101 geöffnet wurde. Außerdem ist dargestellt, wie das lichtundurchlässige Bauteil 12 mit Hilfe eines Transfergreifers 150 in einer Bewegung B3 aus dem Werkzeugteil 102 herausgezogen wird.
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Der Transfergreifer 150 wurde zuvor bei geöffnetem Werkzeug 100 in einer Bewegung B2 auf das lichtundurchlässige Bauteil 12 aufgesetzt. Der Transfergreifer 150 wirkt dabei durch Unterdruck und/oder mechanisch derart auf das lichtundurchlässige Bauteil 12, dass das lichtundurchlässige Bauteil 12 in beliebiger Weise und sehr bauteilschonend durch den Transfergreifer 150 bewegt werden kann.
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Die Bewegung B3 des Transfergreifers 150 erfolgt dabei so lange, bis das lichtundurchlässige Bauteil 12 komplett aus dem Werkzeugteil 102 herausgeführt ist. Dies ist in 1d dargestellt, wobei der Einfachheit halber das Werkzeugteil 101 nicht mehr mit dargestellt ist.
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Anschließend wird das lichtundurchlässige Bauteil 12 mit Hilfe des Transfergreifers 150 transversal (im vorliegenden Fall also senkrecht zur Zeichenebene) über das Werkzeugteil 102 bewegt, solange, bis es mit Teilen K2a und K2b einer zweiten Kavität zur Deckung kommt. Ist dies der Fall, wird das lichtundurchlässige Bauteil 12 mittels einer Bewegung B5 in den Teil K2a der zweiten Kavität eingesetzt, welche durch das Werkzeugteil 102 ausgebildet wird. Der andere Teil K2b der zweiten Kavität ist wiederum im Werkzeugteil 101 ausgebildet (vergleiche 1e und 1f).
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Zusätzlich ist erkennbar, dass im Teil K2b der zweiten Kavität eine auf einer Trägerfolie T befindliche Dekorschicht 11 positioniert ist. Der Einfachheit halber sind die Trägerfolie T und die Dekorschicht 11 (obwohl diese zwei Schichten ausbilden) nur als ein Strich dargestellt. Die Dekorschicht 11 ist zumindest bereichsweise durchleuchtbar.
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Des Weiteren ist ersichtlich, dass die die Dekorschicht 11 tragende Trägerfolie T als Bestandteil einer abrollbaren Endlosfolie durch das Werkzeug 100 hindurchgeführt wird. Insbesondere wird die Trägerfolie T auf einer Seite des Werkzeugs 100, vorzugsweise oberhalb des Werkzeugs 100, von einer Rolle 160 abgerollt und auf einer gegenüberliegenden Seite des Werkzeugs 100, vorzugsweise unterhalb des Werkzeugs 100, auf eine Rolle 161 aufgerollt.
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In 1f ist ersichtlich, dass die Trägerfolie T mitsamt der Dekorschicht 11 vor jedem darauffolgenden Arbeitsgang in einer vorzugsweise vertikalen Bewegung B7 positioniert und anschließend das Werkzeug 100 in einer Bewegung B6 wieder geschlossen wird.
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Die 1g zeigt den geschlossenen Zustand des Werkzeugs 100. Dabei wird zwischen der auf der Trägerfolie T befindlichen Dekorschicht 11 und dem lichtundurchlässigen Bauteil 12 ein Zwischenraum Z ausgebildet.
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Danach wird dem Zwischenraum Z in einem Spritzgussvorgang über Zufuhrkanäle 104 geschmolzenes Kunststoffgranulat zugeführt (nicht dargestellt). Das zugeführte Kunststoffgranulat ist lichtdurchlässig und bildet nach Aushärtung einen lichtdurchlässigen Körper 10 aus (vergleiche 1h).
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In der 1h ist dargestellt, wie das Werkzeug 100 nach dem Aushärten des lichtdurchlässigen Kunststoffmaterials zum lichtdurchlässigen Körper 10 auseinandergefahren und anschließend ein aus der Dekorschicht 11, aus dem lichtdurchlässigen Körper 10 und dem lichtundurchlässigen Bauteil 12 bestehendes Verbundteil V aus dem Werkzeugteil 102 herausbewegt wird.
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Es ist zu erwähnen, dass sich durch das Befüllen des Zwischenraums Z mit geschmolzenem Kunststoffmaterial (vergleiche 1g) die Dekorschicht 11 derart fest mit dem lichtdurchlässigen Körper 10 verbunden hat, dass beim Öffnen des Werkzeugs 100 die mit dem lichtdurchlässigen Körper 10 verbundene Dekorschicht 11 von der Trägerfolie T vollständig abgelöst wird. In der 1h ist ein Handhabungswerkzeug zur Bewegung des Verbundteils V der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Schließlich zeigt die 1i den Zustand, in dem das Verbundteil V vollständig aus dem Werkzeug 100 entnommen wurde. Es ist auch ersichtlich, dass das lichtundurchlässige Bauteil 12 Schweißrippen 12a zur weiteren Befestigung des Verbundteils V mit weiteren Bauteilen aufweist, wie später noch erläutert wird.
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In der 2 ist zum besseren Verständnis des Verfahrens noch eine andere Perspektive des Werkzeugs 100 äußerst schematisch dargestellt. Anhand dieser Figur soll lediglich verdeutlicht werden, dass sich die erste Kavität K1 und die aus den Teilen K2a und K2b gebildete zweite Kavität in ein und demselben Werkzeug 100 befinden. Dabei sind die Zuführkanäle 103 sowie 104 lediglich schematisch angedeutet. Außerdem ist das in der ersten Kavität K1 befindliche, lichtundurchlässige Bauteil 12 angedeutet. Dies wird nach dem Öffnen des Werkzeugs 100 und nach dem Herausziehen aus dem Werkzeugteil 102 mit dem ebenfalls angedeuteten Transfergreifer 150 in einer transversalen Bewegung B4 zu den Teilen K2a und K2b der zweiten Kavität bewegt und auf diese ausgerichtet (vergleiche auch die 1d bis 1g). Auch in dieser Figur ist ersichtlich, dass die Trägerfolie T von einer Seite des Werkzeugs 100 zur gegenüberliegenden Seite des Werkzeugs 100 durch dieses hindurchgeführt ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Trägerfolie T in der Bewegung B7 von oben nach unten durch das Werkzeug 100 hindurchgeführt.
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Durch die eingeschlagene Vorgehensweise, nämlich in der ersten Kavität K1 zunächst das lichtundurchlässige Bauteil 12 zu spritzen und erst nach dem Umsetzen des lichtundurchlässigen Bauteils 12 in die zweite Kavität des Werkzeugs 100 die lichtdurchlässige Dekorschicht 11 mit lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial zu hinterspritzen, braucht die Trägerfolie T mitsamt den Rollen 160, 161 (vergleiche 1f bis 1h) nicht geschwenkt oder gedreht werden.
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Vielmehr kann die Trägerfolie T über den Teilen K2a, K2b der zweiten Kavität ausgerichtet verbleiben und braucht zur Positionierung vor einem darauffolgenden Arbeitsgang lediglich so weit durch das Werkzeug 100 hindurchbewegt zu werden, bis die Trägerfolie T mit der darauf befindlichen Dekorschicht 11 wieder genau auf Höhe der Teile K2a, K2b der zweiten Kavität positioniert ist.
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Anhand der 3 wird nun der allgemeine Aufbau eines Innenverkleidungsteils 1 näher beschrieben, welches miteinander verbundene Komponenten aufweist, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurden (vgl. auch 1i).
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So ist anhand der Figur erkennbar, dass das Innenverkleidungsteil 1 den lichtdurchlässigen Körper 10 aufweist. Der lichtdurchlässige Körper 10 ist vorzugsweise transparent, also glasklar ausgebildet. Es ist auch denkbar, dass der lichtdurchlässige Körper 10 eingefärbt ist und/oder lediglich durchscheinend (transluzent) ausgebildet ist.
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Der lichtdurchlässige Körper 10 ist ferner flächig ausgebildet. Seine Flächenerstreckung ist also um ein Mehrfaches größer als seine Dicke.
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Eine Seite des lichtdurchlässigen Körpers 10 ist von der zumindest bereichsweise durchleuchtbaren Dekorschicht 11 überzogen. Die Dekorschicht 11 bildet somit eine Sichtseite S für einen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs K befindlichen Fahrzeuginsassen ab (vgl. auch 5).
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Die Dekorschicht 11 ist vorzugsweise eine im sogenannten IMD-Verfahren (IMD = In-Mold-Decoration) hergestellte Dekorschicht. Sie kann aus einer oder auch mehreren Farbbeziehungsweise Lackschichten bestehen. Die Dekorschicht 11 ist bereichsweise lichtdurchlässig ausgebildet, und kann auf diese Weise ein durchleuchtbares Muster, durchleuchtbare Schriftzeichen und/oder Symbole oder dergleichen enthalten.
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Der lichtdurchlässige Körper 10 ist, wie bereits beim Verfahren erläutert, an die Dekorschicht 11 angespritzt, also fest mit der Dekorschicht 11 verbunden.
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Des Weiteren ist der lichtdurchlässige Körper 10 auf seiner Rückseite im Randbereich mit dem lichtundurchlässigen Bauteil 12 abgedeckt. Das lichtundurchlässige Bauteil 12 ist, wie bereits erläutert, ebenfalls an den lichtdurchlässigen Körper 10 angespritzt, also auch fest mit dem lichtdurchlässigen Körper 10 verbunden.
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Der lichtdurchlässige Körper 10 und das lichtundurchlässige Bauteil 12 bilden somit ein aus mehreren unlösbar miteinander verbundenen Komponenten bestehendes Mehrkomponentenbauteil MK aus. Insbesondere ist das Mehrkomponentenbauteil MK ein aus einer lichtdurchlässigen Materialkomponente und einer lichtundurchlässigen Materialkomponente bestehendes Zweikomponentenbauteil. Ein umlaufender Rand des Mehrkomponentenbauteils MK ist mit R bezeichnet.
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Das lichtundurchlässige Bauteil 12 ist im Umriss rahmenartig ausgebildet. Dies führt dazu, dass ein Durchleuchtungsbereich LB entsteht, welcher durch Lichtstrahlen L durchleuchtbar ist. Die Lichtstrahlen L sind durch ein oder mehrere Leuchtmittel 15 (vorzugsweise Leuchtdioden) erzeugbar, welche sich im Innenverkleidungsteil 1 befinden.
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Das Mehrkomponentenbauteil MK beziehungsweise sein lichtundurchlässiger Körper 12 ist mit einer ebenso lichtundurchlässigen Halterung 13 fest verbunden, vorzugsweise verschweißt. Die Halterung 13 kann vorzugsweise mit einer reflektierenden Innenbeschichtung versehen sein und so als Reflektor wirken.
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Dazu weist das lichtundurchlässige Bauteil 12 Schweißrippen 12a auf, welche durch Durchgangsöffnungen 13c der Halterung 13 hindurchgesteckt sind und durch den Schweißvorgang zu Schweißbuckeln 12a' umgewandelt werden, damit ein Formschluss zwischen diesen Bauteilen entsteht.
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Auf diese Weise wird zwischen dem Mehrkomponentenbauteil MK und der Halterung 13 ein im Wesentlichen geschlossener Aufnahmeraum 13a gebildet, in dem ein Lichtleiter 14 aufgenommen ist.
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Die Halterung 13 dient also in hier nicht näher dargestellter Weise zur Halterung des Lichtleiters 14. Der Lichtleiter 14 ist ebenfalls flächig ausgebildet und liegt auf einem Boden 13b der Halterung 13 auf.
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Der Aufnahmeraum 13a ist dabei vorzugsweise so bemessen, dass ein lichter Abstand a zwischen dem Lichtleiter 14 und dem lichtdurchlässigen Körper 10 verbleibt.
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Der Lichtleiter 14 ist ebenfalls vorzugsweise als transparenter Körper ausgebildet. Er kann an seiner dem lichtdurchlässigen Körper 10 abgewandten Rückseite nicht näher dargestellte Lichtauskoppelstrukturen aufweisen, über die von den Leuchtmitteln 15 seitlich in den Lichtleiter 14 eingekoppeltes Licht in Richtung des lichtdurchlässigen Körpers 10 wieder ausgekoppelt wird. Auch die als Reflektor ausgebildete Halterung 13 kann dazu beitragen.
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Aus der Figur geht hervor, dass der lichtdurchlässige Körper 10 an der Sichtseite S vollständig von der Dekorschicht 11 überzogen ist. Insbesondere ist die Dekorschicht 11 bis an das lichtundurchlässige Bauteil 12 herangeführt. Die Dekorschicht 11 liegt dabei mit einer Rand- bzw. Stirnseite am lichtundurchlässigen Bauteil 12 an.
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Bevorzugt sind der lichtdurchlässige Körper 10, das lichtundurchlässige Bauteil 12 und die Dekorschicht 11 derart ausgebildet, dass im Bereich des besagten, umlaufenden Randes R eine Oberfläche 11o der Dekorschicht 11 und eine Oberfläche 12o des lichtundurchlässigen Bauteils 12 bündig aneinanderstoßen.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist es jedoch auch denkbar, dass der lichtdurchlässige Körper 10 etwas kleiner ausgebildet ist, derart, dass die besagten Oberflächen 11o und 12o nicht bündig aneinanderstoßen, sondern dass sich eine sogenannte Schindelung ergibt. Die Schindelung erfolgt aber nur in der Weise, dass das lichtundurchlässige Bauteil 12 randseitig über den lichtdurchlässigen Körper 10 übersteht.
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In jedem Fall ist hervorzuheben, dass die Dekorschicht 11 bis an das lichtundurchlässige Bauteil 12 herangeführt ist. Bei dem Heranführen der Dekorschicht 11 an das lichtundurchlässige Bauteil 12 verbleibt also kein Spalt mehr zwischen der Dekorschicht 11 und dem lichtundurchlässigen Bauteil 12, durch den unerwünschtes Streulicht entweichen könnte.
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Durch eine derartige Konstruktion ergibt sich im Bereich des Randes R des Innenverkleidungsteils 1 eine lichttechnische Kapselung des lichtdurchlässigen Körpers 10 durch die Dekorschicht 11 auf der einen Seite und durch das lichtundurchlässige Bauteil 12 auf der anderen Seite.
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Hierdurch wird die Grundvoraussetzung für eine sehr effiziente Vermeidung von unerwünschtem Streulicht geschaffen.
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Wie ferner anhand der 3 deutlich wird, wird durch das Mehrkomponentenbauteil MK ein umlaufender Überdeckungsbereich ÜB geschaffen, in dem die Materialkomponenten des lichtdurchlässigen Körpers 10 und des lichtundurchlässigen Bauteils 12, eine Material-Grenzfläche G bildend, aneinander liegen.
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Es wird an der Darstellung ersichtlich, dass die Material-Grenzfläche G, ausgehend vom umlaufenden Rand R des Mehrkomponentenbauteils MK, nach innen zumindest abschnittsweise derart verläuft, dass das Material des lichtdurchlässigen Körpers 10 stetig zunimmt, wohingegen das Material des lichtundurchlässigen Bauteils 12 stetig abnimmt.
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Durch einen derartigen Materialverlauf werden die Fließeigenschaften der Werkstoffe beim Herstellungsprozess sehr günstig beeinflusst, wodurch Materialfehler, beispielsweise Verfärbungen im lichtdurchlässigen Körper 10 weitest möglich vermieden werden können.
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Des Weiteren sollen noch mehrere rückseitige Befestigungsvorsprünge 13d erwähnt werden, an deren Enden das Innenverkleidungsteil 1 mit Hilfe von Befestigungsmitteln 13e (z.B. Verschraubungen) im Innenraum eines Kraftfahrzeugs befestigt werden kann.
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In der 4 ist das Innenverkleidungsteil 1 in einer Draufsicht auf seinen Umriss von der Sichtseite S aus gesehen, dargestellt.
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Es ist hierbei gestrichelt das rahmenartig umlaufende, lichtundurchlässige Bauteil 12 angedeutet, wodurch der fensterartige Durchleuchtungsbereich LB und der randseitig umlaufende Überdeckungsbereich ÜB gebildet werden.
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Ferner ist der längliche, flächige Lichtleiter 14 angedeutet, an dessen gegenüberliegenden Stirnseiten die Leuchtmittel 15 angeordnet sind, deren Licht in den Lichtleiter 14 eingekoppelt werden kann.
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Es wird schließlich noch auf die 5 Bezug genommen. In dieser Figur ist ein Innenraum eines Kraftfahrzeugs K im Bereich eines Cockpits 2 ersichtlich. Vom Innenraum des Kraftfahrzeugs K sind eine Instrumententafel 3, ein Lenkrad 4, seitliche Türverkleidungen 5 und eine Mittelkonsole 6 zu erkennen. Ferner sind mehrere längliche, leistenartige Innenverkleidungsteile 1 dargestellt, welche sich horizontal über die Instrumententafel 3 und entlang der Türverkleidungen 5 erstrecken. Jedes der Innenverkleidungsteile 1 weist, wie erläutert, miteinander verbundene Komponenten auf, die mit Unterstützung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenverkleidungsteil
- 2
- Cockpit
- 3
- Instrumententafel
- 4
- Lenkrad
- 5
- Türverkleidung
- 6
- Mittelkonsole
- 10
- lichtdurchlässiger Körper
- 11
- Dekorschicht
- 11o
- Oberfläche
- 12
- lichtundurchlässiges Bauteil
- 12a
- Schweißrippen
- 12a'
- Schweißbuckel
- 12o
- Oberfläche
- 13
- lichtundurchlässige Halterung
- 13a
- Aufnahmeraum
- 13b
- Boden
- 13c
- Durchgangsöffnung
- 13d
- Befestigungsvorsprung
- 13e
- Befestigungsmittel
- 14
- Lichtleiter
- 15
- Leuchtmittel, LEDs
- 100
- Werkzeug
- 101
- Werkzeugteil
- 102
- Werkzeugteil
- 103
- Zuführkanäle
- 104
- Zuführkanäle
- 150
- Transfergreifer
- 160
- Rolle
- 161
- Rolle
- a
- lichter Abstand
- B1-B7
- Bewegungen der Werkzeugteile
- G
- Material-Grenzfläche
- K
- Kraftfahrzeug
- K1
- erste Kavität
- K2a
- Teil einer zweiten Kavität
- K2b
- Teil einer zweiten Kavität
- L
- Lichtstrahl
- LB
- Durchleuchtungsbereich
- MK
- Mehrkomponentenbauteil
- R
- umlaufender Rand
- S
- Sichtseite
- T
- Trägerfolie
- ÜB
- Überdeckungsbereich
- V
- Verbundteil
- Z
- Zwischenraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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