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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Kameraergänzungsvorschlägen für eine Überwachungsvorrichtung, wobei die Überwachungsvorrichtung eine Mehrzahl an Kameras umfasst und zur Überwachung eines Überwachungsbereichs ausgebildet ist.
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Überwachungsvorrichtungen umfassend eine Mehrzahl an Kameras werden sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich eingesetzt. Beispielsweise werden besonders sicherheitsrelevante öffentliche Einrichtungen, beispielsweise Flughäfen und Bahnhöfe, durch eine Überwachungsvorrichtung videotechnisch überwacht. Basierend auf den aufgenommenen Bildern und/oder Videos können so gesuchte Objekte und/oder Personen aufgefunden und detektiert werden, insbesondere können diese auch über die Erfassungsbereiche der unterschiedlichen Kameras hinweg verfolgt werden.
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Damit solche Überwachungsvorrichtungen sicher und effektiv angewendet werden können, ist die Anordnung und Verteilung der einzelnen Kameras zu optimieren. Bisher werden die einzelnen Kameras von Fachpersonal angeordnet, wobei die Kamerapositionen und/oder Kameraverteilung von dem Fachpersonal basierend auf Plänen der Überwachungsbereiche und der gesammelten Erfahrung bestimmt werden. Häufig kommt es so zu einer Unterabdeckung oder Überabdeckung in der Kameraverteilung, sodass Bereiche beispielsweise nicht ausreichend überwacht werden oder die Anschaffung und Betriebskosten durch Verwendung von mehr Kameras als zwingend nötig zu hoch sind.
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Die Druckschrift
KR 102024695 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Modellieren einer Kameraverteilung. Die Druckschrift beschäftigt sich insbesondere mit der Kalibrierung der Kameras. Die Modellierung basiert auf Kartendaten einer Kartierung des Überwachungsbereichs, wobei die Kartendaten beispielsweise topografische Informationen und/oder Informationen über Objekte in den Kartenabschnitten umfassen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Kameraergänzungsvorschlägen für eine Überwachungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogramm, ein Speichermedium mit dem Computerprogramm und eine Überwachungsvorrichtung. Weitere Vorteile, Wirkungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Es wird ein Verfahren zur Bestimmung von Kameraergänzungsvorschlägen für eine Überwachungsvorrichtung vorgeschlagen. Insbesondere ist das Verfahren zum Betreiben der Überwachungsvorrichtung und/oder zur Anwendung während des Betreibens und/oder der routinemäßigen Verwendung der Überwachungsvorrichtung. Das Verfahren ist insbesondere computerimplementiert und/oder softwareimplementiert ausführbar und/oder anwendbar. Die Überwachungsvorrichtung ist zur Überwachung eines Überwachungsbereichs ausgebildet und/oder eingerichtet. Insbesondere umfasst die Überwachungsvorrichtung hierzu eine Mehrzahl an Kameras, wobei die Kameras über den Überwachungsbereich verteilt angeordnet sind. Als Kameraergänzungsvorschläge werden insbesondere Vorschläge, insbesondere Positionen und/oder Verteilungen für Kameras verstanden, die die Überwachungsvorrichtung ergänzen sollen, verbessern sollen und/oder in diese integriert werden sollen. Beispielsweise ist die Verteilung der Kameras der Überwachungsvorrichtung nicht optimal und/oder ausreichend, insbesondere für die jeweilige Anwendung, sodass als Kameraergänzungsvorschläge solche Positionen und/oder Bereiche ermittelt werden, für die eine Kamera zu installieren und/oder vorzusehen ist, sodass die Abdeckung durch die Kameras für die Anwendung optimal und/oder ausreichend ist.
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Die Überwachungsvorrichtung umfasst eine Mehrzahl an Kameras, insbesondere mindestens zehn und vorzugsweise mindestens 100. Die Kameras sind verteilt und/oder beabstandet angeordnet, insbesondere zur Erfassung und/oder Aufnahme des Überwachungsbereichs. Vorzugsweise sind die Kameras datentechnisch verbunden. Insbesondere umfasst die Überwachungsvorrichtung ein Managementsystem, wobei dem Managementsystem Daten der Kameras bereitgestellt werden und/oder bereitgestellt sind. Der Überwachungsbereich ist beispielsweise als ein Innenbereich, beispielsweise ein öffentliches Gebäude ausgebildet. Vorzugsweise ist der Überwachungsbereich kartiert und/oder für den Überwachungsbereich ist eine Karte, Plan, Raumplan und/oder Modell bereitgestellt.
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Die Überwachungsvorrichtung umfasst mindestens eine erste Kamera, im Speziellen umfasst Überwachungsvorrichtung eine Mehrzahl an ersten Kameras. Die Überwachungsvorrichtung umfasst mindestens eine zweite Kamera, im Speziellen eine Mehrzahl an zweiten Kameras. Insbesondere werden die erste Kamera und zweite Kamera jeweils als ein Kameratyp und/oder eine Kameraart verstanden, sodass beispielsweise eine Mehrzahl an ersten Kameras bedeutet, dass die Überwachungsvorrichtung diese Mehrzahl an Kameras des Typs erste Kamera umfasst und/oder aufweist.
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Die erste Kamera weist vorzugsweise einen größeren Erfassungsbereich, auch Aufnahmebereich genannt, als die zweite Kamera auf. Beispielsweise ist die erste Kamera eine Weitwinkelkamera oder eine Domkamera. Vorzugsweise ist die erste Kamera als eine 360° Kamera ausgebildet. Der Erfassungsbereich ist insbesondere der Bereich. der von der jeweiligen Kamera aufnehmbar ist und/oder für den Bilddaten bereitstellbar sind. Die zweite Kamera weist vorzugsweise einen kleineren Erfassungsbereich als die erste Kamera auf, beispielsweise ist die zweite Kamera als eine PTZ-Kamera und/oder als eine Kamera mit üblichen Kameraobjektiv, insbesondere einem nicht Fischaugen und/oder nicht Weitwinkel objektiv ausgebildet und/oder eingerichtet. Die zweite Kamera weist insbesondere eine höhere Wiedergabe- und/oder Aufnahmetreue als die erste Kamera auf. Insbesondere ist die zweite Kamera ausgebildet und/oder eingerichtet, Bilder und/oder Videos, insbesondere Bilddaten, von höherer Qualität, Auflösung und/oder Bildrate aufzunehmen als die erste Kamera. Die erste Kamera weist insbesondere eine geringere Wiedergabe und/oder Aufnahmetreue auf. Mit anderen Worten bildet die zweite Kamera eine HiFi Kamera. Im Speziellen ist die zweite Kamera ausgebildet, einen kleineren Erfassungsbereich als die erste Kamera mit höherer Wiedergabetreue, Aufnahmetreue und/oder Auflösung aufzunehmen als die erste Kamera. Mit anderen Worten ist die erste Kamera ausgebildet, einen größeren Bereich mit geringer Qualität zu erfassen und/oder aufzunehmen, wobei die zweite Kamera ausgebildet ist, Teile und/oder kleinere Erfassungsbereiche dafür mit höherer Qualität und/oder Auflösung aufzunehmen.
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Die erste Kamera ist ausgebildet, für ihren jeweiligen Erfassungsbereich erste Bilddaten aufzunehmen und/oder bereitzustellen. Die ersten Bilddaten sind insbesondere Videodaten und/oder umfassen eine Bildsequenz. Die zweite Kamera ist ausgebildet und/oder eingerichtet, für ihren jeweiligen Erfassungsbereich zweite Bilddaten aufzunehmen und/oder bereitzustellen. Die zweiten Bilddaten sind insbesondere als Videodaten ausgebildet und/oder umfassen eine Bildsequenz. Die erste Kamera ist ausgebildet erste Kameradaten bereitzustellen, wobei die ersten Kameradaten die ersten Bilddaten umfassen. Ferner können die ersten Kameradaten Kameraparameter umfassen, beispielsweise eine Position der Kamera, Position und/oder Lage, Größe und/oder Form ihres Erfassungsbereich. Die zweite Kamera ist ausgebildet und/oder eingerichtet, zweite Kameradaten bereitzustellen und/oder zu generieren. Die zweiten Kameradaten umfassen die zweiten Bilddaten. Ferner können die zweiten Bilddaten Kameraparameter der zweiten Kamera umfassen und/oder aufweisen, beispielsweise eine Position, Lage und/oder Orientierung der zweiten Kamera, Lage, Größe, Orientierung und/oder Form ihres Erfassungsbereichs, insbesondere zur jeweiligen Zeit.
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Die ersten Bilddaten, beispielsweise als Teil der ersten Kameradaten, werden ausgewertet und/oder analysiert. Insbesondere erfolgt das Auswerten und/oder die Analyse der ersten Kameradaten und/oder ersten Bilddaten durch die erste Kamera, beispielsweise durch ein Auswertemodul als Teil der ersten Kamera.
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Alternativ und/oder ergänzend erfolgt das Auswerten und/oder Analysieren der ersten Bilddaten durch das Managementsystem und/oder ersten Kameradaten, wobei dem Managementsystem die ersten Kameradaten bereitgestellt sind. Durch das Auswerten und/oder Analysieren, insbesondere basierend auf dem Auswerten und/oder Analysieren, der ersten Bilddaten werden erste Ereignisse detektiert und/oder festgestellt. Beispielsweise werden Bildauswertealgorithmen und/oder neuronale Netze zur Detektion und/oder Klassifizierung der ersten Ereignisse angewendet. Die ersten Ereignisse sind beispielsweise eine Bewegung, ein von einem Objekt induzierte optischer Fluss, ein Muster, ein Objekt und/oder allgemein ein Feature. Insbesondere können hierzu und/oder hierbei mehrere erste Ereignisse detektiert und/oder festgestellt werden. Die ersten Ereignisse sind insbesondere Ereignisse im Erfassungsbereich der ersten Kamera, mit anderen Worten im Überwachungsbereich.
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Basierend auf den bestimmten und/oder detektierten ersten Ereignissen und den zweiten Kameradaten, im Speziellen den zweiten Bilddaten, werden die Kameraergänzungsvorschläge ermittelt und/oder detektiert. Insbesondere wird hierbei geprüft, ob die der detektierten, bestimmten und/oder ermittelten ersten Ereignisse in den zweiten Bilddaten umfasst sind, gezeigt sind, bestimmbar und/oder auswertbar sind. Vorzugsweise wird hierzu geprüft, ob die Position, Lage und/oder der Abschnitt des Überwachungsbereichs, bzw. des ersten Erfassungsbereich der ersten Kamera, in dem das erste Ereignis detektiert wurde und/oder eingetreten ist, durch mindestens eine der zweiten Kameras erfasst und/oder aufgenommen wird.
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Optional ist es vorgesehen, dass die zweite Kamera die zweiten Kameradaten und/oder die zweiten Bilddaten ausgewertet und/oder analysiert, beispielsweise durch Anwendung von Verfahren und/oder Algorithmen der Bildauswertung und/oder eines neuronalen Netzes. Insbesondere sind die zweiten Kameras ausgebildet und/oder eingerichtet jeweils ihre zweiten Bilddaten und/oder ihre zweiten Kameradaten auszuwerten und/oder zu analysieren. Alternativ und/oder ergänzend werden die zweiten Kameradaten und/oder die zweiten Bilddaten dem Managementsystem bereitgestellt, wobei das Managementsystem die zweiten Bilddaten und/oder zweiten Kameradaten auswertet und/oder analysiert. Durch das Analysieren und/oder Auswerten der zweiten Bilddaten und/oder der zweiten Kameradaten, insbesondere basierend darauf, werden zweite Ereignisse detektiert, festgestellt und/oder ermittelt. Insbesondere erfolgt das Ermitteln, Bestimmen und/oder Detektieren der zweiten Ereignisse, wie für das erste Ereignis und/oder angelehnt an die ersten Ereignisse. Beispielsweise werden hierzu die zweiten Bilddaten und/oder die zweiten Kameradaten auf das Vorhandensein der ersten Ereignisse untersucht und/oder analysiert, z.B. auf die Bewegung, den optischen Fluss, das Muster, die Form und/oder die Features. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Kameraergänzungsvorschläge basierend auf den bestimmten, der detektierten und/oder ermittelten ersten Ereignissen und den bestimmten, ermittelten und/oder festgestellten zweiten Ereignissen bestimmt und/oder ermittelt werden. Alternativ und/oder ergänzend wird geprüft, ob für den Bereich und/oder den Abschnitt des Überwachungsbereichs, in dem das erste Ereignis ermittelt wurde und/oder ob für den Erfassungsbereich der ersten Kamera mit dem ersten Ereignis zweite Bilddaten aufgenommen werden und/oder eine zweite Kamera dort ihren Erfassungsbereich hat oder dorthin verlegen kann.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass für die ersten Ereignisse, insbesondere basierend auf den ersten Bilddaten und/oder ersten Kameradaten, eine Ereignisposition und/oder ein Ereignisabschnitt ermittelt und/oder bestimmt wird. Die Ereignisposition ist beispielsweise die Position des ersten Ereignisses im Überwachungsbereich, beispielsweise als 2- oder 3-dimensionale Koordinate. Der Ereignisabschnitt ist beispielsweise ein Bereich und/oder ein Abschnitt des Überwachungsbereichs, insbesondere des ersten Erfassungsbereichs, in welchem das erste Ereignis eintritt und/oder stattfindet. Insbesondere wird die Ereignisposition und/oder der Ereignisabschnitt basierend auf den ersten Kameradaten, insbesondere der Kameraaufnahmerichtung, Blickrichtung und/oder Position ermittelt und/oder bestimmt. Vorzugsweise wird zur Bestimmung, Ermittlung und/oder Feststellung der Kameraergänzungsvorschläge geprüft und/oder ermittelt, ob die zu dem ersten Ereignis gehörige Ereignisposition und/oder zugehöriger Ereignisabschnitt von der zweiten Kamera und/oder einer der zweiten Kameras erfassbar ist, erfasst wird, aufnehmbar ist und/oder aufgenommen wird. Insbesondere wird hierbei geprüft, ob die zweite Kamera so angesteuert und/oder positioniert werden kann, dass die deren Erfassungsbereich die Ereignisposition und/oder den Ereignisabschnitt aufnimmt, wobei hierzu die zweite Kamera beispielsweise geschwenkt, verfahren und/oder deren Zoom verändert wird.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass basierend auf den ersten Ereignissen, insbesondere den ersten Bilddaten und/oder den ersten Kameradaten, eine erste Ereignisanzahl bestimmt und/oder ermittelt wird. Ferner wird vorzugsweise für die zweiten Ereignisse, im Speziellen basierend auf den zweiten Bilddaten und/oder den zweiten Kameradaten, eine zweite Ereignisanzahl bestimmt und/oder ermittelt. Die Ereignisanzahlen sind beispielsweise eine Anzahl, insbesondere die Summe, an ersten Ereignissen und/oder an zweiten Ereignissen. Beispielsweise können die ersten und/oder zweiten Ereignisse zusätzlich klassifiziert und/oder unterschieden werden, so dass für die ersten und/oder zweiten Ereignisse eine Mehrzahl, insbesondere ein Zahlentupel als Ereignisanzahlen bestimmt und/oder ermittelt werden. Die Ereignisanzahl kann insbesondere die Zahl der Ereignisse in einem Abschnitt, Bereich oder Parzelle des Überwachungsbereichs und/oder des Erfassungsbereichs beschreiben, wobei hierzu beispielsweise der Überwachungsbereich und/oder der Erfassungsbereich in Parzellen aufgeteilt und/oder untergliedert wird. Die Parzellen können hierbei regelmäßig, beispielsweise rechteckige Abschnitte bilden, 6-eckige Abschnitte bilden oder als Polygon, insbesondere als Gitter ausgebildet sein. Alternativ und/oder ergänzend können die Parzellen unregelmäßig und/oder vor dem Benutzer festgelegt ausgestaltet sein. Diese Ausgestaltung sieht insbesondere vor, dass die Kameraergänzungsvorschläge basierend auf der ersten Ereigniszahl und der zweiten Ereigniszahl bestimmt und/oder ermittelt wird. Vorzugsweise wird hierzu ein Vergleich von erster Ereignisanzahl und zweiter Ereignisanzahl angestellt. Insbesondere wird eine Abweichung von ersten Ereignisanzahlen und zweiten Ereignisanzahlen ermittelt. Ist die Abweichung zwischen erster Ereignisanzahl und zweiter Ereignisanzahl größer als ein festgelegter, insbesondere vom Benutzer festgelegter Schwellwert, wird z.B. auf einen Kameraergänzungsvorschlag geschlossen. Diese Ausgestaltung basiert auf der Überlegung, dass bei einer ersten Ereigniszahl größer als der zweiten Ereigniszahl darauf zu erwarten sind, dass nicht alle der detektierten ersten Ereignisse von den zweiten Kameras, insbesondere mit höherer Auflösung und/oder Qualität, aufgenommen werden, so dass auf Ereignisse zu schließen ist, die nicht genügend und/oder zufriedenstellend auszuwerten und/oder zu analysieren werden können.
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Optional ist es vorgesehen, dass die zweite Kamera und/oder die zweiten Kameras, einen veränderbaren, schwenkbaren, zoombaren und/oder bewegbaren Erfassungsbereich aufweisen. Beispielsweise sind die zweiten Kameras und/oder ist die zweite Kamera als eine PTZ-Kamera ausgebildet und/oder eingerichtet. Die zweite Kamera, z.B. das Verändern, Schwenken, Zoomen und/oder Bewegen des Erfassungsbereichs ist insbesondere durch einen Benutzer, vorzugsweise mittels eines Joysticks, oder durch eine Bildauswertesoftware, insbesondere das Managementsystem, ansteuerbar und/oder ausführbar. Das Verändern, Schwenken, Zoomen und/oder Bewegen des Erfassungsbereichs der zweiten Kamera wird aufgenommen und/oder gespeichert und/oder vorzugsweise als Teil der zweiten Kameradaten bereitgestellt. Die zweiten Kameradaten umfassen vorzugsweise eine Position und/oder Lage der zweiten Kamera, eine Position, Lage des zweiten Erfassungsbereichs, insbesondere zum jeweiligen Zeitpunkt, einer Kameraorientierung, eine Kamerablickrichtung und/oder eine Kameraposition. Die Kameraergänzungsvorschläge werden vorzugsweise basierend auf den zweiten Kameradaten ermittelt und/oder bestimmt. Insbesondere werden die Kameraergänzungsvorschläge basierend auf der Position und/oder der Lage der zweiten Kamera und/oder des zweiten Erfassungsbereichs, der Kameraorientierung, der Kamerablickrichtung und/oder der Kameraposition der zweiten Kamera ermittelt und/oder bestimmt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass basierend auf den ersten Ereignissen und einer Karte und/oder einem Modell des Überwachungsbereichs erste Ereignisbereiche bestimmt und/oder ermittelt werden. Die ersten Ereignisbereiche sind beispielsweise Bereiche und/oder Abschnitte, im Speziellen Parzellen, des Überwachungsbereichs, in welchem erste Ereignisse detektiert, bestimmt und/oder ermittelt werden. Insbesondere sind die ersten Ereignisbereiche bestimmt und/oder ermittelt basierend auf den Ereignispositionen und/oder Ereignisabschnitten. Im Speziellen bilden erste Ereignisbereich erste Ereignisabschnitte und/oder umgekehrt. Besonders bevorzugt ist es, die Kameraergänzungsvorschläge basierend auf einem Vergleich und/oder einer Korrelation der ersten Ereignisbereiche und den und/oder mit den zweiten Ereignissen bestimmt und/oder ermittelt werden. Beispielsweise wird hierzu überprüft, ob eine Korrelation zwischen den zweiten Ereignissen und den ersten Ereignisbereichen besteht.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass basierend auf den zweiten Ereignissen und einer Karte und/oder einem Modell des Überwachungsbereichs zweite Ereignisbereiche bestimmt und/oder ermittelt werden. Insbesondere werden die zweiten Ereignisbereiche analog und/oder angelehnt an die Bestimmung der ersten Ereignisbereiche ermittelt und/oder bestimmt. Im Speziellen bilden zweite Ereignisbereiche zweite Ereignisabschnitte und/oder umgekehrt. Die Kameraergänzungsvorschläge werden hierbei vorzugsweise basierend auf den ersten Ereignisbereichen und den zweiten Ereignisbereichen ermittelt und/oder bestimmt. Beispielsweise wird ein Vergleich der ersten Ereignisbereiche und der zweiten Ereignisbereiche untersucht und/oder ermittelt. Insbesondere wird hierbei eine Korrelation zwischen den zweiten Ereignisbereichen und den ersten Ereignisbereichen geprüft.
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Besonders bevorzugt ist es, dass basierend auf den ersten und/oder basierend auf den zweiten Ereignisbereichen mindestens eine Heatmap ermittelt und/oder bestimmt wird. Die Heatmap ist insbesondere eine Darstellung der Ereignisse und/oder der Ereignisanzahlen. Als Heatmap wird insbesondere eine Abbildung des R2 bzw. dem zweidimensionalen Plan, Karte und/oder Modell des Überwachungsbereichs auf dem Bereich der reellen Zahlen verstanden. Beispielsweise wird hierzu der Überwachungsbereich und/oder Abschnitte des Überwachungsbereichs mit der Ereignisanzahl, insbesondere erste oder zweite Ereignisanzahl, versehen. Hierbei ist es besonders bevorzugt, dass die Kameraergänzungsvorschläge basierend auf der Heatmap ermittelt und/oder bestimmt werden. Alternativ und/oder ergänzend wird die Heatmap einem Benutzer, insbesondere dem Fachpersonal und/oder Installateur, ausgegeben und/oder angezeigt. Der Benutzer kann die Darstellung dazu nutzen, die Kameraergänzungsvorschläge und/oder Positionen und/oder Bereiche, die durch die Installation einer weiteren zweiten Kamera zu überwachen sind, zu bestimmen und/oder zu ermitteln. Insbesondere ist eine solche Darstellung für den Benutzer und/oder das Fachpersonal, besonders gut auswertbar und/oder interpretierbar.
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Beispielsweise wird eine der Heatmaps und/oder für eine der Heatmaps eine Kartierung und/oder ein Auftragen der ersten Ereignisse, der ersten Ereignisanzahlen und/oder der ersten Ereignisbereiche im Überwachungsbereich vorgesehen. Beispielsweise wird hierzu der Überwachungsbereich, eine Karte und/oder ein Modell des Überwachungsbereichs in die Parzellen zergliedert, weil für die Parzellen jeweils die ersten Ereignisse, erste Ereignisanzahlen und/oder erste Ereignisbereiche angezeigt, hinterlegt und/oder umfasst sind.
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Ferner ist es besonders bevorzugt, das als eine der Heatmaps die zweiten Ereignisse, die zweiten Ereignisanzahlen und/oder die zweiten Ereignisbereiche für den Überwachungsbereich, die Karte des Überwachungsbereichs und/oder das Modell des Überwachungsbereichs kartiert und/oder aufgetragen werden. Beispielsweise werden hierzu die zweiten Ereignisse, die zweiten Ereignisanzahlen und/oder über die zweiten Ereignisbereiche in die Parzellen des Überwachungsbereichs eingetragen, dort hinterlegt und/oder angezeigt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass basierend auf den zweiten Kameradaten für den Überwachungsbereich und/oder für Abschnitte des Überwachungsbereichs eine Überwachungsdauer ermittelt und/oder bestimmt werden. Die Überwachungsdauer beschreibt beispielsweise wie lange und/oder wie oft, insbesondere wie regelmäßig, der entsprechende Überwachungsbereich und/oder die Abschnitte des Überwachungsbereichs von der zweiten Kamera aufgenommen und/oder erfasst werden. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass eine der Heatmaps die Überwachungsdauer für den Überwachungsbereich und/oder die Abschnitte des Überwachungsbereichs kartiert, aufträgt und/oder umfasst. Beispielsweise sind die Abschnitte des Überwachungsbereichs als die Parzellen ausgebildet und/oder definiert.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm, wobei das Computerprogramm zur Ausführung auf einem Computer, einer Cloud, einer Kamera und/oder einer Überwachungsvorrichtung ausgebildet und/oder eingerichtet ist. Das Verfahren ist ausgebildet und/oder eingerichtet, bei seiner Ausführung das Verfahren und/oder Verfahrensschritte des Verfahrens zur Bestimmung der Kameraergänzungsvorschläge auszuführen, anzuwenden und/oder zu implementieren.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm, insbesondere ein maschinenlesbares und/oder nichtflüchtiges Speichermedium. Auf dem Speichermedium ist das Computerprogramm gespeichert.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Überwachungsvorrichtung, wobei die Überwachungsvorrichtung ausgebildet und/oder eingerichtet ist, einen Überwachungsbereich aufzunehmen und/oder zu überwachen. Die Überwachungsvorrichtung umfasst eine Mehrzahl an Kameras, wobei die Mehrzahl an Kameras mindestens eine erste Kamera und mindestens eine zweite Kamera umfasst. Die erste Kamera weist einen größeren Erfassungsbereich als die zweite Kamera auf und/oder die erste Kamera weist eine geringere Wiedergabetreue als die zweite Kamera auf. Die erste Kamera ist ausgebildet und/oder eingerichtet, für ihren Erfassungsbereich erste Bilddaten aufzunehmen und erste Kameradaten bereitzustellen, wobei die Kameradaten die Bilddaten umfassen. Die zweite Kamera ist ausgebildet und/oder eingerichtet für ihren Erfassungsbereich zweite Bilddaten aufzunehmen und zweite Kameradaten bereitzustellen. Die zweiten Kameradaten umfassen die zweiten Bilddaten. Die Überwachungsvorrichtung umfasst ein Auswertemodul, im Speziellen umfasst das Managementsystem und/oder die erste Kamera das Auswertemodul. Das Auswertemodul ist ausgebildet und/oder eingerichtet, die ersten Bilddaten auszuwerten und basierend auf der Auswertung der ersten Bilddaten erste Ereignisse zu detektieren und/oder zu bestimmen.
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Das Auswertemodul zur Auswertung der ersten Bilddaten und/oder ein weiteres Auswertemodul, beispielsweise als Teil des Managementsystems und/oder der zweiten Kamera, ist ausgebildet und/oder eingerichtet, basierend auf den ersten Ereignissen und basierend auf den zweiten Bilddaten Kameraergänzungsvorschläge zu bestimmen. Insbesondere ist die Überwachungsvorrichtung ausgebildet und/oder eingerichtet, das Verfahren zur Bestimmung der Kameraergänzungsvorschläge auszuführen, anzuwenden und/oder zu implementieren.
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Weitere Vorteile, Wirkungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den beigefügten Figuren und deren Beschreibung. Dabei zeigen:
- 1 ein Beispiel eines Überwachungsbereichs mit Ereignisbereichen;
- 2 ein Beispiel eines Überwachungsbereich mit Überwachungsdauerabschnitten.
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1 zeigt ein Beispiel eines Überwachungsbereichs 1, wobei der Überwachungsbereich 1 einen Innenraum bildet und als zweidimensionales Modell, hier einem Raumplan der Überwachungsvorrichtung 2 bereitgestellt ist und/oder in dieser hinterlegt ist. Die Überwachungsvorrichtung 2 ist zur Überwachung des Überwachungsbereichs 1 ausgebildet und umfasst eine erste Kamera 3 und eine zweite Kamera 4. Die erste Kamera 3 ist als eine Domkamera ausgebildet und in einem Bereich des Überwachungsbereichs 1 angeordnet, der die Erfassung eines oder einen möglichst großen Bereich des Überwachungsbereichs 1 erlaubt. Die erste Kamera 3 weist beispielsweise einen 360° Erfassungsbereich auf. Die zweite Kamera 4 ist als eine PTZ-Kamera ausgebildet und weist einen zweiten Erfassungsbereich 5 auf, der insbesondere schwenkbar 6 ausgebildet ist. Der zweite Erfassungsbereich 5 ist kleiner als der erste Erfassungsbereich der ersten Kamera 3 ausgebildet, wobei die zweite Kamera 4 ausgebildet ist und/oder eingerichtet ist, zweite Bilddaten mit einer höheren und/oder größeren Wiedergabetreue aufzunehmen, als die erste Kamera 3 erste Bilddaten für ihren Erfassungsbereich aufnimmt. Die erste Kamera 3 weist einen ersten Erfassungsbereich auf, der die Überwachungsbereichsabschnitte 7a, 7b und 7c erfasst. Die zweite Kamera hier kann bei derzeitiger Orientierung und/oder Ausrichtung nur den Überwachungsbereichsabschnitt 7a aufnehmen und für diesen zweite Bilddaten bereitstellen.
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Die erste Kamera 3 nimmt erste Bilddaten für die Überwachungsbereichsabschnitte 7a, 7b und 7c auf. Diese ersten Bilddaten werden ausgewertet und/oder analysiert, wobei basierend auf der Auswertung der Bilddaten Ereignissen 8a,8b,8c und 8d ermittelt werden. Die Ereignisse 8a,b,c,d sind beispielsweise erfasste Bewegungen und/oder optische Flüsse. Da die Ereignisse 8a,b,c,d basierend auf den ersten Bilddaten, welche nur eine geringe Wiegewiedergabetreue aufweisen, schlecht oder ungenügend auswertbar und/oder weiter analysierbar sind, wird zur Überwachung dieser Ereignisse 8a,b,c,d durch die Überwachungsvorrichtung 2 deren Erfassung und/oder Aufnahme durch zweite Kamera 4 verlangt. Basierend auf den zweiten Kameradaten der zweiten Kamera 4, welche die zweiten Bilddaten und eine Kameraposition, Kamerablickrichtung und/oder Kameraorientierung aufweisen, wird geprüft, ob die basierend auf den ersten Bilddaten bestimmten Ereignisse 8a,b,c,d auch in den zweiten Bilddaten umfasst und/oder gezeigt sind, insbesondere basierend auf den zweiten Bilddaten analysierbar und/oder detektierbar sind. Für die ersten Ereignisse 8a bis 8d werden ersten Ereignisbereiche 9a,b,c,d ermittelt.
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Als erste Ereignisbereiche 9a bis 9d werden Abschnitte und/oder Bereiche des Überwachungsbereichs 1 gesetzt, in welchem die ersten Ereignisse 8a bis 8d liegen und/oder detektiert werden. Beispielsweise wird hierzu ein Umkreis und/oder eine Umgebung um den Schwerpunkt und/oder Mittelpunkt der detektierten ersten Ereignisse 8 bestimmt. Basierend auf den ersten Kameradaten, insbesondere den ersten Ereignisbereichen 9a bis 9d sowie den Kameradaten der zweiten Kamera 4 wird geprüft, ob die ersten Ereignisbereiche 9a bis 9d im Erfassungsbereich der zweiten Kamera 4 liegen und/oder liegen können. Im vorliegenden Fall wird von der zweiten Kamera 4 der erste Ereignisbereich 9a und der zweite Ereignisbereich 9b erfasst, wobei die ersten Ereignisbereiche 9c und 9d nicht von der zweiten Kamera 4 erfasst werden. Somit sind die Ereignisse 8a bis 8b von den zweiten Bilddaten umfasst und können ausgewertet und/oder analysiert werden. Für die Ereignisse 8c und 8d sind keine zweiten Bilddaten vorhanden, sodass diese nicht näher auswertbar sind. Die Ereignisbereiche 9c und 9d werden somit als Kameraergänzungsvorschläge bestimmt, da für sie keine zweiten Kameradaten aufgenommen werden.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel das als Ausführungsbeispiel aus 1 angelegt ist und denselben Überwachungsbereich 1 beschreibt. Die Figur zeigt die Darstellung und/oder Kartierung des Überwachungsbereichs 1 umfassend Abschnitte 10a bis 10d, die basierend und/oder entsprechend ihren Überwachungsdauern kenntlich gemacht und/oder bestimmt sind, beispielsweise als und/oder angelehnt an eine Heatmap. Die Überwachungsdauern beschreiben hierbei die kumulierte Zeit und/oder Dauer der Aufnahme und/oder Überwachung durch die zweite Kamera 4. Beispielsweise wurde der Bereich 10a von der zweiten Kamera 4 35 Minuten aufgenommen und der Bereich 10b 10 Minuten. Der Bereich 10c wurde von der zweiten Kamera 4 nur 1 Minute aufgenommen und der Bereich 10d von der zweiten Kamera 14 Minuten. Zur Darstellung und/oder Kartierung dieser Überwachungsdauer kann eine Farbkartierung, beispielsweise wie für eine Heatmap verwendet werden. Entsprechend stark koloriert ist der Bereich 10a in der Kartierung dargestellt, wobei sich deren Stärke der Darstellung in den Bereichen 10a über 10b, 10d zu 10c abschwächt und/oder reduziert. Die Kameraergänzungsvorschläge werden beispielsweise basierend auf der Kartierung, der Heatmap, insbesondere den Bereichen 10a bis 10d zusammen mit den ersten Ereignissen 8a bis 8d bestimmt. Hierbei wird geprüft, ob und/oder wie regelmäßig die Bereiche, in denen die Ereignisse 8a bis 8d detektiert werden von der zweiten Kamera erfasst und/oder aufgenommen werden. Hierbei kann beispielsweise auch ein Fachpersonal durch Anzeige der Kartierung und/oder der Heatmap erkennen, dass die Ereignisse 8a und 8b regelmäßig und/oder häufig von der zweiten Kamera erfasst und/oder überwacht werden, die Ereignisse 8d noch hin und wieder von der zweiten Kamera erfasst und/oder aufgenommen werden und die Ereignisse 8c kaum und/oder ungenügend von der zweiten Kamera aufgenommen und/oder überwacht werden, so dass insbesondere der Bereich 10c durch eine weitere zweite Kamera zu überwachen ist und als Kameraergänzungsvorschlag anzusehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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