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Vorliegende Erfindung betrifft einen Radialwellendichtring zum Abdichten einer in einem Gehäuse aufgenommenen Welle gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Radialwellendichtringe werden überall da eingesetzt, bei denen ein in einem stationären Bauteil aufgenommenes rotierendes Bauteil, insbesondere eine in einem Gehäuse gelagerte Welle, gegenüber einem Außenraum abgedichtet werden soll. Dabei weist der Radialwellendichtring üblicherweise einen Stützkörper auf, der einen Dichtungskörper trägt. Der Dichtungskörper wiederum hat ein statisches Dichtelement und ein dynamisches Dichtelement, wobei das statische Dichtelement für eine Abdichtung gegenüber dem stationären Bauteil sorgt, während das dynamische Dichtelement auf dem sich drehenden Bauteil, insbesondere der Welle, aufliegt und gegenüber diesem abdichtet. Das statische und dynamische Dichtelement sind üblicherweise einstückig aus einem elastomeren Material gefertigt und werden an den Stützkörper anvulkanisiert oder auf ihn aufgespritzt. Dabei sind weiterhin die Abmessungen des statischen Dichtelements und der Fläche des statischen Bauteils, die mit dem statischen Dichtelement zusammenwirkt, derart bemaßt, dass eine Überdeckung vorhanden ist, die für ein Presssitz des Radialwellendichtrings im bzw. an dem statischen Bauteil sorgt.
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Insbesondere bei Radialwellendichtringen, bei denen eine in einem Gehäuse in einer Bohrung aufgenommenen Welle abgedichtet werden soll, weist das statische Dichtelement einen größeren Außendurchmesser auf als ein Innendurchmesser der aufnehmenden Bohrung.
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Weiterhin weist das statische Dichtelement an seiner radialen Anlagefläche wellenförmige Strukturen auf, die eine gute Überdeckung zwischen statischem Dichtelement und statischem Bauteil schaffen, aber eine Montagekraft, die benötigt wird, um den Radialwellendichtring in/an dem feststehenden Bauteil anzubringen, nicht übermäßig erhöhen.
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Insbesondere bei Radialwellendichtringen, bei denen eine in einem Gehäuse in einer Bohrung aufgenommenen Welle abgedichtet werden soll, und das statische Dichtelement einen größeren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der aufnehmenden Bohrung aufweist, ist nachteilig, dass beim Einbau die überdeckenden wellenförmigen Strukturelemente nach radial innen gedrückt werden müssen, was erfordert, dass das Material des Dichtelements, das nach innen gedrückt wird, von dem radial innenliegenden Material aufgenommen werden muss. Aus diesem Grund erfordert der Einbau einen sehr großen Kraftaufwand, der zusätzlich im Zuge des Einbaus rapide ansteigt, da immer mehr Material aufgenommen werden muss. Dies führt gerade am Ende des Einbauprozesses nicht nur zu einer Verformung nach radial innen, sondern einer axial gerichteten Verformungskraft, aufgrund der jedoch Einrisse an dem Material des Dichtungselements entstehen, die vermieden werden müssen.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb, einen Radialwellendichtring bereitzustellen, der eine zuverlässige Abdichtung im statischen Bereich ermöglicht und gleichzeitig eine gleichmäßige Installationskraft während des gesamten Einbauprozesses ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Radialwellendichtring gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Im Folgenden wird ein Radialwellendichtring zum Abdichten einer in einem Gehäuse aufgenommenen Welle vorgestellt, wobei das Gehäuse eine Bohrung aufweist und der Radialwellendichtring dazu ausgelegt ist, einen zwischen der Bohrung und der Welle ausgebildeten Ringraum abzudichten. Dabei weist der Radialwellendichtring einen Stützkörper auf, der dazu ausgelegt ist, einen Dichtungskörper zu tragen, wobei der Stützkörper mindestens einen sich im Wesentlichen axial erstreckenden Axialteil und einem sich im Wesentlichen radial erstreckenden Radialteil umfasst. Beide Teile sind mittels eines gebogen verlaufenden Verbindungsteil miteinander verbunden. Weiterhin weist der Dichtungskörper ein statistisches Dichtelement auf, das dazu ausgelegt ist, im eingebauten Zustand eine Abdichtung zwischen Stützkörper und Bohrung bereitzustellen und ein dynamisches Dichtelement, insbesondere mindestens eine Dichtlippe, die dazu ausgelegt ist, im eingebauten Zustand dichtend an der Welle anzuliegen.
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Der Dichtungskörper ist vorzugsweise aus einem elastomeren Material hergestellt. Weiterhin bevorzugt sind das statische und das dynamische Dichtelement einstückig ausgebildet. Der Dichtkörper kann auf den Stützkörper anvulkanisiert und/oder aufgespritzt sein, oder anderweitig an ihm befestigt sein, beispielweise mittels Klebens.
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Weiterhin weist das statische Dichtelement einen axialen Dichtelementabschnitt und einen radialen Dichtelementabschnitt auf, wobei der radiale Dichtelementabschnitt zumindest teilweise radial außen eine Außenmantelfläche des Axialteils des Stützkörpers umschließt und der radiale Dichtelementabschnitt an dem Radialteil des Stützkörpers anliegt, sodass sich das statische Dichtelement von dem Axialteil des Stützkörpers über dem Verbindungsteil zu dem Radialteil des Stützkörpers erstreckt.
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Um eine gleichmäßige Einbaukraft bereitzustellen und ein mögliches Abreißen des Materials des Dichtungselements zu verhindern, weist der axiale Dichtelementabschnitt eine Au-ßenmantelfläche auf, an der im Bereich des Verbindungsteils eine nach radial außen gerichtete Dichtwulst ausgebildet ist. Dabei erstreckt sich die Außenmantelfläche axial und im Wesentlichen parallel zu der Bohrung, in der der Radialwellenring eingebaut werden soll.
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Durch die Anordnung der Dichtwulst im Bereich des Verbindungsteils wird eine Möglichkeit geschaffen, dass sich beim Einbau des Radialwellendichtrings in die Bohrung das Material des Dichtungselements in den axialen Dichtelementabschnitt hineindrückt und eine Verformung des Materials nach axial außen ermöglicht, sodass die Einbaukraft, die erforderlich ist, um den Radialwellendichtring in der Bohrung anzuordnen, reduziert wird. Gleichzeitig ist jedoch die Verformung aufgrund des radial innen liegenden Verbindungsteils nicht so leicht, dass die Anlagekraft der Dichtwulst im eingebauten Zustand so sehr reduziert würde, dass keine ausreichende Abdichtung mehr gewährleistet werden könnte. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Wellenprofil kann das Material des Dichtrings nur bedingt von dem Dichtelement aufgenommen werden, sodass ein Zusammenpressen des Gummis nur unter großem Kraftaufwand möglich ist, und ein Ausweichen des Materials in Richtung der axialen Außenseite nur durch ein Abreißen des Materials möglich wird.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiels erstreckt sich die sich axial erstreckende Außenmantelfläche entlang des Axialteils des Stützkörpers bis zumindest über das Verbindungsteil hinweg, wobei der axiale Dichtelementabschnitt im Bereich des Axialteils des Stützkörpers eine Materialdicke aufweist. Dadurch weist die erste Dichtwulst radial nach außen, was eine radial nach außen gerichtete Anlagekraft der Dichtwulst in der Bohrung und damit eine besonders gute Abdichtung ermöglicht. Die Verlängerung des Axialteils ermöglicht auch dadurch eine besonders gute Abdichtung, da über eine lange Länge der axiale Dichtelementabschnitt die Bohrung abdichtet.
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Dabei ist insbesondere bevorzugt, wie ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigt, dass sich die Materialdicke des axialen Dichtelementabschnitts im Bereich des Verbindungsteils aufgrund der Form des Verbindungsteils graduell vergrößert, wobei die Dichtwulst derart angeordnet ist, dass sie vollständig im Bereich der sich vergrößernden Dicke angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ermöglicht ein besonders gutes Ausweichen des elastomeren Materials beim Einbauvorgang und gleichzeitig eine gute Rückfederkraft und Anlagekraft, die für eine sichere Abdichtung des Dichtelements in der Bohrung sorgt.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels weist die Außenmantelfläche des statischen Dichtelements eine zweite Dichtwulst auf, die an einem dem radialen Dichtelementabschnitt abgewandten Ende des axialen Dichtelementabschnitts angeordnet ist. Diese zweite Dichtwulst ist rein optional und dient als Notfalldichtwulst, die für eine zusätzliche Abdichtungsmöglichkeit sorgt, falls eine Abdichtung zwischen zwei Bereichen erforderlich ist, bei denen ein Bereich ein Medium mit sehr hohem Druck beinhaltet, oder, wenn sichergestellt werden muss, dass keine Leckage auftreten kann
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Falls eine zweite Dichtwulst vorgesehen ist, ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Außenmantelfläche des axialen Dichtelementabschnitts in einem Bereich zwischen erster und zweiter Dichtwulst im Wesentlichen kontinuierlich die gleiche Materialdicke hat. Mit anderen Worten ist zwischen erster und zweiter Dichtwulst keine weitere Dichtwulst vorgesehen.
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Dies ermöglicht wiederum, dass auch für die zweite Dichtwulst beim Einbau ausreichend Platz für eine Aufnahme des eingepressten Materials in dem axialen Dichtelementabschnitt zur Verfügung steht.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist in einem nicht eingebauten Zustand ein Außendurchmesser der Außenmantelfläche des axialen Dichtelementabschnitts derart bemaßt, dass er kleiner ist als ein Innendurchmesser einer Bohrung, in der der Radialwellendichtring eingebaut werden soll.
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Dadurch, dass der Außendurchmesser der Außenmantelfläche kleiner ist als ein Innendurchmesser der Bohrung kann sowohl der ersten als auch der optional zweiten Dichtwulst ausreichend Platz verschafft werden, sich in die benachbarten Bereiche auszudehnen, ohne dass die Einbaukraft übermäßig erhöht wird. Dadurch wird sichergestellt, dass lediglich die erste und die optional zweite Dichtwulst an der Innenbohrung anliegen und nicht zusätzliche Elemente die Einbaukraft vergrößern, oder reibend an der Bohrung anliegen, was ebenfalls die erforderliche Einbaukraft erhöhen würde.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist in einem nicht eingebauten Zustand ein Außendurchmesser des statischen Dichtelements gemessen an der ersten und/oder zweiten Dichtwulst größer als ein Innendurchmesser der Bohrung, in der der Radialwellendichtring eingebaut werden soll.
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Mit anderen Worten ist eine Überdeckung von statischem Dichtelement und Bohrung vorgesehen, die es erfordert, dass das Material der Dichtwulst in das Material des axialen Dichtelementabschnitts während des Einbaus eingedrückt wird. Diese Überdeckung und insbesondere die Größe der Überdeckung definiert zu einem Großteil die Anlagekraft des statischen Dichtelements an der Bohrung und damit die Abdichteigenschaft der Dichtung. Zudem beeinflusst auch die Elastizität bzw. die Verformbarkeit des elastomeren Materials der Dichtung selbst die Anlagekraft. Neben der sicheren Abdichtung ist die Größe der Überdeckung so gewählt, dass auch bei einer Vergrößerung eines Abstands zwischen axialem Dichtelementabschnitt und Bohrung aufgrund thermischer Einflüsse eine ausreichende Abdichtung für alle Betriebszustände ermöglicht ist. Die Überdeckung ist dabei so zu wählen, dass zum einen die Einbaukräfte nicht übermäßig groß sind, und zum anderen in allen Betriebszuständen sichergestellt ist, dass eine Abdichtung zwischen Bohrung und Radialwellendichtring besteht.
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Dies ist insbesondere zu berücksichtigen, wenn der Stützkörper und das Gehäuse aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind. Insbesondere bei Gehäusen aus Aluminium und Stützkörpern aus Stahl muss berücksichtigt werden, dass die thermische Expansion des Gehäuses größer ist als die thermische Expansion des Stahls, sodass sich der Abstand zwischen Stützkörper und Gehäusebohrung aufgrund der thermischen Expansion vergrößert. Dieser Spalt muss mit dem statischen Dichtelement ausgeglichen werden, was wiederum bedeutet, dass eine ausreichend große Überdeckung vorgesehen werden muss, die für eine zuverlässige Anlage des statischen Dichtelements an der Innenbohrung sorgt.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Axialteil des Stützkörpers einen ersten und einen zweiten Axialabschnitt auf, wobei der zweite Axialabschnitt derart bemaßt ist, dass er mit seiner Außenseite an einer Innenseite der Gehäusebohrung anliegt, und der ersten Axialabschnitt von dem zweiten Axialabschnitt nach radial innen versetzt angeordnet ist. Dadurch wird ein kombinierter Dichtungskörper-Stützkörper-Außensitz, insbesondere ein kombinierter Elastomere-Metall-Außensitz, geschaffen, bei der der Stützkörper zumindest teilweise direkt an der Bohrung anliegt. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn in einem nicht eingebauten Zustand ein Außendurchmesser des zweiten Axialabschnitts größer bemaßt ist als ein Innendurchmesser der Bohrung, in der der Radialwellendichtring eingebaut werden soll. Durch die Überdeckung zwischen Stützkörper und Bohrung kann wiederum ein besonders guter Sitz des Radialwellendichtrings in der Bohrung bereitgestellt werden.
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Weiterhin ist bei einem kombinierten Dichtungskörper-Stützkörper-Außensitz vorgesehen, dass sich der axiale Dichtelementabschnitt nur entlang des ersten Abschnitts des Stützkörpers erstreckt. Dadurch können zudem die von dem elastomeren Material des statischen Dichtelements aufgebrachten Kräfte auf die Innenbohrung während des Einbaus verringert werden. Gleichzeitig sorgt der axiale Dichtelementabschnitt für eine Abdichtung auch bei unterschiedlicher thermischer Expansion von Stützkörper und umgebendem Gehäuse.
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Wie oben erwähnt, ist insbesondere bevorzugt, dass der Dichtungskörper bzw. die Dichtelemente aus einem elastomeren Material, insbesondere aus einem Gummi gefertigt ist.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass der Dichtungskörper bzw. die Dichtelemente einstückig gefertigt sind und eine oder mehrere Dichtlippen aufweisen kann.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische Schnittansicht durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Radialwellendichtrings; und
- 2: eine Detailansicht des Radialwellendichtrings aus 1.
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Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt eine Schnittansicht durch einen Radialwellendichtring 1. Der Radialwellendichtring weist einen Stützkörper 2 und einen daran anvulkanisierten Dichtungskörper 4 auf. Der Dichtungskörper 4 ist vorzugsweise aus einem elastomeren Material, insbesondere aus einem Gummi gefertigt und weist ein statisches Dichtelement 6 und ein dynamisches Dichtelement 8 auf. Der Dichtungskörper 4 kann einstückig gefertigt sein. Wie weiterhin 1 zu entnehmen, weist das dynamische Dichtelement zwei Dichtlippen 10, 12 auf, wobei die Dichtlippe 12 als Staublippe und die Dichtlippe 10 als Mediendichtung ausgebildet ist. Weiterhin zeigt 1, dass eine Ringfeder 14 vorgesehen ist, die die Anpresskraft der Dichtlippe 10 auf eine nicht im Detail dargestellte Welle W erhöht. Dabei ist zu bemerken, dass das hier dargestellte dynamische Dichtelement 8 nur beispielhaft ist und selbstverständlich sämtliche andere bekannten dynamischen Dichtelementausgestaltungen für die Abdichtung gegenüber der Welle W gleichermaßen vorhanden sein können.
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Das statische Dichtelement 6 sorgt dagegen für eine Abdichtung gegenüber einer in 2 angedeuteten Bohrung B, bzw. einem feststehenden Gehäuse, wobei keine Bewegung zwischen dem statischen Dichtelement und dem den Radialwellendichtring 1 aufnehmenden Gehäuse vorgesehen ist. Das statische Dichtelement 6 weist einen radialen Dichtelementabschnitt 16 und einen axialen Dichtelementabschnitt 18 auf, die derart angeordnet sind, dass sie sich von einen sich radial erstreckenden Radialteil 20 des Stützkörpers 2 über ein gebogen verlaufendes Verbindungsteil 22 des Stützkörpers 2 zu einem sich axial erstreckenden Axialteil 24 erstrecken.
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Wie weiterhin 1 zu entnehmen, umschließt der axiale Dichtelementabschnitt 18 zumindest teilweise radial außen eine Außenmantelfläche 26 des Axialteils 24 des Stützkörpers 2, während der radiale Dichtelementabschnitt 16 Radialteil an dem Radialteil 20 des Stützkörpers 2 anliegt, sodass sich das statische Dichtelement 6 von dem Axialteil 24 des Stützkörpers über den Verbindungsteil 24 zu dem Radialteil 20 erstreckt.
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Weiterhin zeigt 1, dass der Stützkörper 2, genauer der Axialteil 24 einen ersten Axialteilabschnitt 28 und einen zweiten Axialteilabschnitt 30 aufweisen, wobei der erste Abschnitt 28 gegenüber dem zweiten Abschnitt 30 radial nach innen versetzt ist. In dem sich dadurch bildenden Raum wiederum ist der axiale Dichtelementabschnitt 18 aufgenommen.
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Um für eine Abdichtung zwischen Bohrung B und Radialwellendichtring 1 zu sorgen, ist weiterhin an einer Außenmantelfläche 32 des axialen Dichtelementabschnitts 18 eine erste Dichtwulst 34 vorgesehen, die in einem Bereich des Verbindungsteils 22 ausgebildet ist. Um sicherzustellen, dass auch bei großen Belastungen, z.B. aufgrund von hohem Drücken, eine Abdichtung der Bohrung B im Bereich des statischen Dichtelements 6 bereitsteht, ist weiterhin eine zweite Dichtwulst 36 an einem der ersten Dichtwulst 34 entgegengesetzten Ende des axialen Dichtelementabschnitts 18 vorgesehen.
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Dabei sind, wie 2 zeigt, die erste Dichtwulst 34 und die zweite Dichtwulst 36 derart ausgebildet, dass ihr Außendurchmesser Da größer ist als ein Innendurchmesser Di der Bohrung B. Weiterhin zeigt 2, dass ein zwischen erster und zweiter Dichtwulst 34, 36 angeordneter Mittelbereich 38 einen kleineren Durchmesser Dm hat als die Innenbohrung Di. Dabei zeigt 2 in gestrichelter Weise den Verlauf einer Mittelachse A des Radialwellendichtrings 1.
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Weiterhin 2 zu entnehmen ist, dass sich die sich axial erstreckende Außenmantelfläche 32 des axialen Dichtelementabschnitts 18 entlang des Axialteils 24 des Stützkörpers 2 bis zumindest über das Verbindungsteil 22 hinweg erstreckt, wobei der axiale Dichtelementabschnitt im Bereich des Axialteils 28 des Stützkörpers 2 eine Materialdicke di aufweist. Diese Materialdicke d des axialen Dichtelementabschnitts 18 vergrößert sich im Bereich des Verbindungsteils 22 aufgrund der gebogenen Form des Verbindungsteils 22 graduell (Dicke d2). Dabei ist die erste Dichtwulst 34 derart angeordnet ist, dass sie vollständig im Bereich der sich vergrößernden Dicke angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ermöglicht ein besonders gutes Ausweichen des elastomeren Materials beim Einbauvorgang und gleichzeitig eine gute Rückfederkraft und Anlagekraft, die für eine sichere Abdichtung des Dichtelements in der Bohrung sorgt.
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Wie weiterhin 2 deutlich zu entnehmen, ist in dem Mittelbereich 38 zwischen den Dichtwülsten 34, 36 eine Beabstandung des axialen Dichtelementabschnitts 18 zu der Bohrung B erreicht, und ein Kontakt mit der Bohrung B nur an dem zweiten Abschnitt 30 des Stützkörpers 2 und den Dichtwülsten 34, 36 vorgesehen.
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Wie weiterhin in 2 angedeutet, kann das Material der Dichtwülste 34, 36 (sh. Pfeile) in die benachbarten Umgebungen während des Einbaus ausweichen, sodass die Einbaukraft, die während des Einbaus benötigt ist, auch bei zunehmendem Eintritt des Radialwellendichtrings 1 in die Bohrung B gleichmäßig ist. Dabei kommen sich die beiden Dichtwülste 34 und 36 während des Einbaus nicht in die Quere und der gesamte Platz im Mittelbereich 38 des axialen Dichtelementabschnitts 18 steht für nur eine einzige Dichtwulst 36 zur Verfügung.
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Die erste Dichtwulst 34 dagegen kann sich aufgrund der Anordnung im Bereich des Verbindungsteils 22 sowohl nach radial innen als auch nach axial außen ausdehnen. Durch die Ausbildung der Dichtwulst 34 in den Bereich des Verbindungsteils 22 kann bei einem Einbau des Radialwellendichtrings 1 in die Bohrung B sichergestellt werden, dass sich das überstehende Material der Dichtwulst 34 in die umgebenden Bereiche einpressen kann und ausreichend Platz für eine Deformierung gegeben ist, ohne dass die Einbaukraft übermäßig vergrößert ist. Dadurch dass lediglich die Dichtwülste 34, 36 einen Kontakt mit der Bohrung, in der der Radialwellendichtring 1 aufgenommen wird, haben, während der mittlere Abschnitt 38 von dem Innendurchmesser der Bohrung beabstandet ausgebildet ist, kann zum einen eine ausreichende Abdichtung erreicht werden und zum anderen die Einbaukraft reduziert werden.
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Der zweite Abschnitt 30 des Stützkörpers kann, wie in 2 angedeutet, ebenfalls eine Überdeckung gegenüber dem Innendurchmesser der Bohrung aufweisen, sodass auch hier ein besonders guter Sitz zwischen Radialwellendichtring 1 und Bohrung B erreicht werden kann.
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Insgesamt kann durch die Anordnung der ersten Dichtwulst im Bereich des Verbindungsteils 22 und weiterhin durch den optionalen Abstand zwischen den beiden Dichtwülsten 34, 36 eine gleichmäßige Verteilung des elastomeren Materials in dem axialen Dichtungsabschnitt des Dichtelements erreicht werden. Diese gleichmäßige Verteilung des elastomeren Materials auf dem Außendurchmesser trägt wiederum dazu bei, den Rückfederungseffekt und ein mögliches Abreißen des elastomeren Materials zu minimieren und die Installationskraft insgesamt zu reduzieren und zu vergleichmäßigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radialwellendichtring
- 2
- Stützkörper
- 4
- Dichtungskörper
- 6
- statisches Dichtelement
- 8
- dynamisches Dichtelement
- 10, 12
- Dichtlippen
- 14
- Ringfeder
- 16
- radialer Dichtelementabschnitt des statischen Dichtelements
- 18
- axialer Dichtelementabschnitt des statischen Dichtelements
- 20
- Radialteil des Stützkörpers
- 22
- Verbindungsteil des Stützkörpers
- 24
- Axialteil des Stützkörpers
- 26
- Außenmantelfläche des Axialteils des Stützkörpers
- 28
- erster Axialteilabschnitt
- 30
- zweiter Axialteilabschnitt
- 32
- axiale Außenmantelfläche des axialen Dichtelementabschnitts
- 34
- erste Dichtwulst
- 36
- zweite Dichtwulst
- 38
- Mittelbereich zwischen Dichtwülsten
- d
- Materialdicke des axialen Dichtelementabschnitts
- Di
- Innendurchmesser der Bohrung
- B
- Bohrung
- Dm
- Durchmesser Mittelbereich
- Da
- Außendurchmesser statisches Dichtelement
- A
- Mittelachse