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Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2016 202 113 A1 offenbart ein Hydraulikaggregat zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft und hilfsweise mit Muskelkraft und zu einer Regelung des Bremsdrucks bei einer Fremdkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage und bei einer Schlupfregelung in einer schlupfgeregelten, hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage. Das Hydraulikaggregat weist einen schmalen, quaderförmigen Hydraulikblock auf, in dem eine Fremdkraftzylinderbohrung durchgehend von einer zu einer gegenüberliegenden gro-ßen Seite des Hydraulikblocks angebracht ist. Koaxial zu der Fremdkraftzylinderbohrung ist ein Elektromotor zur Erzeugung des Bremsdrucks mit Fremdkraft au-ßen an einer der beiden großen Seiten des Hydraulikblocks angeordnet, der zur Erzeugung des Bremsdrucks einen Kolben in der Fremdkraftzylinderbohrung über einen Kugelgewindetrieb verschiebt. Die große Seite des Hydraulikblocks, an der der Elektromotor außen angeordnet ist, kann auch als Motorseite des Hydraulikblocks bezeichnet werden. Über der Fremdkraftzylinderbohrung weist der Hydraulikblock des bekannten Hydraulikaggregats eine Hauptbremszylinderbohrung auf, die den Hydraulikblock parallel zu den beiden großen Seiten durchsetzt. An der der Motorseite gegenüberliegenden großen Seite weist der Hydraulikblock des bekannten Hydraulikaggregats Magnetventile zur Regelung des Bremsdrucks auf, deren Ventildome von der gegenüberliegenden großen Seite abstehen und mit einem schachtelförmigen Deckel abgedeckt sind, der in einer dem Hydraulikblock fernen Seite ein elektronischens Steuergerät für die Regelung des Bremsdrucks aufweist, das die Magnetventile und den Elektromotor steuert. Die der Motorseite gegenüberliegende Seite des Hydraulikblocks des bekannten Hydraulikaggregats kann deswegen auch als Ventilseite oder als Steuergerätseite des Hydraulikblocks bezeichnet werden. Der Deckel weist Magnetspulen für die Magnetventile und das elektronische Steuergerät einen mehrpoligen, leistenförmigen Steckverbinder auf, der sich neben der Steuergerätseite an einer Schmalseite des Hydraulikblocks befindet.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft und zu einer Regelung des Bremsdrucks bei einer Fremdkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage und bei einer Schlupfregelung in einer schlupfgeregelten, hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage vorgesehen. Das Hydraulikaggregat weist einen insbesondere quaderförmigen Hydraulikblock auf, an den über Bremsleitungen hydraulische Radbremsen der Fahrzeugbremsanlage angeschlossen sind beziehungsweise werden.
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Schlupfregelungen sind beispielsweise Blockierschutz-, Antriebsschlupf- und/oder Fahrdynamikregelungen, für die die Abkürzungen ABS, ASR und/oder FDR gebräuchlich sind. Schlupfregelungen sind bekannt und werden hier nicht erläutert.
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Der Hydraulikblock dient einer mechanischen Befestigung und hydraulischen Verschaltung hydraulischer Bauelemente der Fahrzeugbremsanlage, der Bremsdruckerzugung und/oder der Bremsdruckregelung und/oder der Schlupfregelung. Solche hydraulischen Bauelemente sind unter anderem Magnetventile, Rückschlagventile, Hydrospeicher, Dämpferkammern und Drucksensoren. Die hydraulischen Bauelemente sind in Aufnahmen im Hydraulikblock befestigt, die meist als zylindrische Senkungen, Sacklöcher oder Durchgangslöcher, teilweise mit Durchmesserstufen und/oder umlaufenden Nuten, ausgebildet sind. „Verschaltet“ bedeutet, dass die Aufnahmen bzw. die in ihnen befestigten hydraulischen Bauelemente durch Leitungen im Hydraulikblock entsprechend einem hydraulischen Schaltplan der Fahrzeugbremsanlage verbunden sind. Die Leitungen sind typischerweise jedoch nicht zwingend im Hydraulikblock gebohrt.
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Bestückt mit den hydraulischen Bauelementen der Fahrzeugbremsanlage bzw. ihrer Schlupfregelung bildet der Hydraulikblock das Hydraulikaggregat, wobei „bestückt“ bedeutet, dass die hydraulischen Bauelemente in den für sie jeweils vorgesehenen Aufnahmen des Hydraulikblocks befestigt sind.
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Zur Erzeugung des Bremsdrucks weist der Hydraulikblock eine Hydraulikpumpe auf, die beispielsweise eine (Innen-)Zahnradpumpe oder eine Kolbenpumpe sein oder eine Kolben-Zylinder-Einheit mit einem in einem Zylinder beziehungsweise in einer Zylinderbohrung des Hydraulikblocks verschiebbaren Kolben aufweisen kann. Zum Antrieb der Hydraulikpumpe weist das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat einen Elektromotor auf, der außen von dem Hydraulikblock abstehend an einer Motorseite des Hydraulikblocks angeordnet ist.
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Magnetventile zur Regelung des Bremsdrucks sind - sofern vorhanden - insbesondere an einer der Motorseite gegenüberliegenden und hier als Steuergerätseite bezeichneten Seite des Hydraulikblocks angeordnet, an der auch ein erstes elektronisches Steuergerät zur Regelung des Bremsdrucks und seiner Erzeugung durch Steuerung des Elektromotors und der Magnetventile und gegebenenfalls weiterer Elemente der Bremsdruckerzeugung und der Bremsdruckregelung angeordnet ist. Unter einer „Regelung“ soll hier auch eine „Steuerung“ und umgekehrt verstanden werden.
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Eine Hauptbremszylinderbohrung zu einer Erzeugung des Bremsdrucks mit Muskelkraft ist an sich nicht vorgesehen, schließt die Erfindung allerdings auch nicht aus.
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Zu einer Erhöhung einer Verfügbarkeit beziehungsweise einer Redundanz weist das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat ein zweites elektronisches Steuergerät auf, das erfindungsgemäß an der Motorseite des Hydraulikblocks, vorzugsweise an dem Elektromotor und insbesondere an einer dem Hydraulikblock fernen Seite beziehungsweise Stirnseite des Elektromotors angeordnet ist. Die beiden elektronischen Steuergeräte sind also an verschiedenen Seiten des Hydraulikblocks des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats angeordnet, insbesondere an gegenüberliegenden Seiten. Bei einer Störung oder einem Ausfall eines der beiden elektronischen Steuergeräte werden der Elektromotor, die Magnetventile und gegebenenfalls die weiteren Elemente der Bremsdruckerzeugung und Bremsdruckregelung von dem anderen der beiden elektronischen Steuergeräte gesteuert.
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Es müssen nicht beide Steuergeräte alle Funktionen der Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage aufweisen sondern es genügt, wenn eines der beiden Steuergeräte bei Ausfall des anderen Steuergeräts die Bremsdruckerzeugung mit Fremdkraft steuert oder regelt. Die Schlupfregelung ist in diesem Fall nicht verfügbar.
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Die Anordnung der beiden elektronischen Steuergeräte an verschiedenen Seiten des Hydraulikblocks des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats erscheint sicherer gegen eine Beschädigung beider elektronischer Steuergeräte und ihrer elektrischen Anschlüsse und Kontaktierungen durch mechanische Beaufschlagung als eine Anordnung an einer Seite des Hydraulikblocks. Dabei erscheint eine Anordnung der beiden elektronischen Steuergeräte an gegenüberliegenden Seiten des Hydraulikblocks sicherer als eine Anordnung an benachbarten Seiten des Hydraulikblocks.
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Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat ist zu einem autonomen Fahren eines Kraftfahrzeugs auf öffentlichen Straßen bis zu den Automatisierungsgraden der Level 4 und Level 5 vorgesehen. Level 4 bedeutet Hochautomatisierung, das heißt die Führung des Fahrzeugs wird von einem System übernommen, das einen Fahrzeugführer zur Übernahme der Führung des Fahrzeugs auffordern kann, wenn es die Fahraufgaben nicht mehr bewältigt. Level 5 ist der höchste Grad und bedeutet eine Vollautomatisierung, was bedeutet, dass kein Fahrzeugführer erforderlich ist. Ein solches Fahrzeug kommt ohne Lenkrad und Pedale aus, allerdings ist ein Vorhandensein von Lenkrad und Pedalen nicht ausgeschlossen. Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat lässt sich auch für niedrigere Automatisierungsgrade und auch für nicht autonomes Fahren verwenden.
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Die abhängigen Ansprüche haben Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Sämtliche in der Beschreibung und der Zeichnung offenbarten Merkmale können einzeln für sich oder in grundsätzlich beliebiger Kombination bei Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle, sondern nur ein oder mehrere Merkmale eines Anspruchs oder einer Ausführungsform der Erfindung aufweisen, sind grundsätzlich möglich.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung eines Hydraulikaggregats gemäß der Erfindung; und
- 2 eine Ansicht einer Oberseite des Hydraulikaggregats aus 1.
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Die Zeichnung ist eine schematisierte und vereinfachte Darstellung zur Veranschaulichung und zum Verständnis der Erfindung.
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Ausführungsform der Erfindung
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Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Hydraulikaggregat 1 ist zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft und zu einer Regelung des Bremsdrucks bei einer Fremdkraftbetätigung und bei einer Schlupfregelung in einer im Übrigen nicht dargestellten schlupfgeregelten, hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage vorgesehen. Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat ist zu einem autonomen Fahren eines Kraftfahrzeugs auf öffentlichen Straßen bis zu den Automatisierungsgraden der Level 4 und Level 5 vorgesehen. Level 4 bedeutet Hochautomatisierung, das heißt die Führung des Fahrzeugs wird von einem System übernommen, das einen Fahrzeugführer zur Übernahme der Führung auffordern kann, wenn es die Fahraufgaben nicht mehr bewältigt. Level 5 ist der höchste Grad und bedeutet eine Vollautomatisierung, was bedeutet, dass kein Fahrzeugführer erforderlich ist. Ein solches Fahrzeug kommt ohne Lenkrad und Pedale aus, allerdings ist ein Vorhandensein von Lenkrad und Pedalen nicht ausgeschlossen. Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat 1 lässt sich auch für niedrigere Automatisierungsgrade und auch für nicht autonomes Fahren verwenden.
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Schlupfregelungen sind beispielsweise Blockierschutz-, Antriebsschlupf- und/oder Fahrdynamikregelungen, für die die Abkürzungen ABS, ASR und/oder FDR gebräuchlich sind. Schlupfregelungen sind bekannt und werden hier nicht erläutert.
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Eine Muskelkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage ist an sich nicht vorgesehen. Allerdings kann ein Hydraulikblock 2 des Hydraulikaggregats 1 mit einer nicht dargestellten Hauptbremszylinderbohrung versehen oder über eine oder mehrere Bremsleitungen an einen nicht dargestellten, muskelkraftbetätigbaren Hauptbremszylinder angeschlossen werden, um hilfsweise den hydraulischen Bremsdruck mit Muskelkraft erzeugen zu können.
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Der Hydraulikblock 2 ist ein - im Ausführungsbeispiel quaderförmiger - Metallblock, der einer mechanischen Befestigung und hydraulischen Verschaltung hydraulischer Bauelemente der Fahrzeugbremsanlage, der Bremsdruckerzeugung und/oder der Bremsdruckregelung und/oder der Schlupfregelung dient. Solche hydraulischen Bauelemente sind unter anderem Magnetventile 10, Rückschlagventile, Hydrospeicher, Dämpferkammern und Drucksensoren. Die hydraulischen Bauelemente sind in Aufnahmen im Hydraulikblock 2 befestigt, die meist als zylindrische Senkungen, Sacklöcher oder Durchgangslöcher, teilweise mit Durchmesserstufungen und/oder umlaufenden Nuten, ausgebildet sind. „Verschaltet“ bedeutet, dass die Aufnahmen bzw. die in ihnen befestigten hydraulischen Bauelemente durch Leitungen im Hydraulikblock 2 entsprechend einem hydraulischen Schaltplan der Fahrzeugbremsanlage verbunden sind. Die Leitungen sind typischerweise jedoch nicht zwingend im Hydraulikblock 2 gebohrt. Der Hydraulikblock 2 muss nicht zwingend aus Metall sondern kann auch aus einem anderen Material bestehen.
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Bestückt mit den hydraulischen Bauelementen der Fahrzeugbremsanlage bzw. ihrer Schlupfregelung bildet der Hydraulikblock 2 das Hydraulikaggregat 1, wobei „bestückt“ bedeutet, dass die hydraulischen Bauelemente in den für sie jeweils vorgesehenen Aufnahmen des Hydraulikblocks 2 befestigt sind.
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Zur Erzeugung des hydraulischen Bremsdrucks mit Fremdkraft weist der Hydraulikblock 2 eine Fremdkraftzylinderbohrung 3 auf, die den Hydraulikblock 2 von einer zu einer gegenüberliegenden Seite durchsetzt, deren eine hier als Motorseite 4 bezeichnet wird. Koaxial zu der Fremdkraftzylinderbohrung 3 ist ein Elektromotor 5 außen vom Hydraulikblock 2 abstehend an der Motorseite 4 angeordnet, der zur Erzeugung des Bremsdrucks über ein Schraubgetriebe 6, im Ausführungsbeispiel einen Kugelgewindetrieb, einen Fremdkraftzylinderkolben 7 in der Fremdkraftzylinderbohrung 3 verschiebt. Das Schraubgetriebe 6, das allgemein auch als Rotations-/Translations-Wandelgetriebe aufgefasst werden kann, ist koaxial zum Elektromotor 5 und zu der Fremdkraftzylinderbohrung 3 zwischen dem Elektromotor 5 und der Fremdkraftzylinderbohrung 3 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist dem Elektromotor 5 und dem Schraubgetriebe 6 ein Planetengetriebe als Untersetzungsgetriebe 8 zwischengeschaltet, das koaxial zum Elektromotor 5 und zum Schraubgetriebe 6 zwischen dem Elektromotor 5 und dem Schraubgetriebe 6 angeordnet ist.
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In 1 sind die Magnetventile 10, der Elektromotor 5, das Schraubgetriebe 6 und das Planetengetriebe 8 vereinfacht als Schaltzeichen gezeichnet.
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Die Fremdkraftzylinderbohrung 3 und der in ihr verschiebliche Fremdkraftkolben 7 können auch als Kolben-Zylinder-Einheit, als Kolbenpumpe oder allgemein als Hydraulikpumpe 35 aufgefasst werden. Anstelle der Fremdkraftzylinderbohrung 3 und des Fremdkraftkolbens 7 kann der Hydraulikblock 2 auch eine andere Hydraulikpumpe 35 wie beispielsweise eine (Innen-)Zahnradpumpe zur Erzeugung des Bremsdrucks aufweisen (nicht dargestellt).
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In einer der Motorseite 4 gegenüberliegenden Seite, die hier als Ventilseite 9 bezeichnet wird, weist der Hydraulikblock 2 des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats 1 durchmessergestufte Sacklöcher als Aufnahmen für die Magnetventile 10 auf, in denen hydraulische Teile der Magnetventile 10 druckdicht angeordnet sind. Anker 36 der Magnetventile 10 enthaltende Ventildome 37 stehen nach au-ßen von der Ventilseite 9 ab.
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Die Ventildome 37 werden von einem Deckel 11 überdeckt, der im Ausführungsbeispiel die Form einer an einer Seite offenen, quaderförmigen Schachtel aufweist. Der Deckel 11 ist mit seiner offenen Seite an der Ventilseite 9 des Hydraulikblocks 2 des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats 1 angeordnet.
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Von einer Innenseite des Deckels 11 stehen Magnetspulen 12 ab, die den Magnetventilen 10 zugeordnet sind und die die Ventildome 37 umschließen derart, dass durch Bestrohmung der Magnetspulen 12 die Magnetventile 10 betätigt werden können.
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In einer dem Hydraulikblock 2 fernen und zu der Ventilseite 9 parallelen Seite des Deckels 11 weist der Deckel 11 ein erstes elektronisches Steuergerät 13 auf. Das erste elektronische Steuergerät 13 erhält Signale unter anderem von einem sogenannten elektronischen Bremspedal 14, von Raddrehsensoren 15, die Fahrzeugrädern zugeordnet sind und von denen einer in 1 dargestellt ist. Das erste elektronische Steuergerät 13 steuert den Elektromotor 5 und die Magnetventile 10 zur Erzeugung des hydraulischen Bremsdrucks in Abhängigkeit vom Signal des elektronischen Bremspedals 14 und die Magnetventile 10 zur Schlupfregelung. Es wird hier nicht zwischen „Regelung“ und „Steuerung“ unterschieden, sondern es soll unter „Regelung“ hier auch eine „Steuerung“ verstanden werden und umgekehrt. Wegen der Anordnung des ersten elektronischen Steuergeräts 13 in dem Deckel 11 an der Ventilseite 9 des Hydraulikblocks 2 kann die Ventilseite 9 auch als Steuergerätseite 16 des Hydraulikbocks 2 aufgefasst werden.
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Zwecks Redundanz beziehungsweise zu einer Erhöhung seiner Verfügbarkeit weist das Hydraulikaggregat 1 ein zweites elektronisches Steuergerät 17 auf, das dem ersten elektronischen Steuergerät 13 gegenüber an der Motorseite 4 des Hydraulikblocks 2 angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel ist das zweite elektronische Steuergerät 17 an einer dem Hydraulikblock 2 fernen Stirnseite des Elektromotors 5 angeordnet. In 1 ist das zweite elektronische Steuergerät 17 als Schaltzeichen gezeichnet.
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Bei einem Fehler oder einem Ausfall eines der beiden elektronischen Steuergeräte 13, 17 kann das Hydraulikaggregat 1 beziehungsweise die hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit dem anderen elektronischen Steuergerät 17, 13 gesteuert beziehungsweise geregelt werden.
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Das auf der Steuergerätseite 16 des Hydraulikbocks 2 angeordnete erste elektronische Steuergerät 13 erhält ein Signal von einem Drehlagesensor 18 des Elektromotors 5, der Signale von einem eine umlaufende Verzahnung aufweisenden, scheibenförmigen Drehlagegeber 19 erhält, der drehfest mit einer Motorwelle 20 des Elektromotors 5 auf einer dem Hydraulikblock 2 zugewandten Stirnseite eines Rotors 21 des Elektromotors 5 angeordnet ist und mit dem Rotor 21 mitdreht. Andere Drehlagegeber sind möglich.
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Signal- und Stromversorgungsleitungen 22 für den Drehlagesensor 18 sind von dem ersten elektronischen Steuergerät 13, das in dem Deckel 11 auf der Ventilseite 9 des Hydraulikblocks 2 angeordnet ist, durch eine Bohrung 38 im Hydraulikblock 2 hindurch zur Motorseite 4 des Hydraulikblocks 2 und zu dem Drehlagesensor 17 in dem Elektromotor 5 geführt.
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Das zweite, an der Stirnseite des Elektromotors 5 angeordnete elektronische Steuergerät 17 erhält ein Signal von einem Drehlagesensor 23, der ein Signal von einem Permanentmagneten als Drehlagegeber 24 erhält, der an einem dem Hydraulikblock 2 fernen Stirnende der Motorwelle 20 des Elektromotors 5 angeordnet ist.
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Zu ihrer Stromversorgung, zur Kontaktierung mit dem elektronischen Bremspedal 14, den Raddrehsensoren 15 und gegebenenfalls weiteren Sensoren der Fahrzeugbremsanlage und zur Stromversorgung des Elektromotors 5 weisen die elektronischen Steuergeräte 13, 17 mehrpolige, elektrische Steckverbinder 25 auf, die seitlich außerhalb der Motorseite 4 und der Ventilseite 9 beziehungsweise Steuergerätseite 16 an einer Seite 26 des Hydraulikblocks 2 derart angeordnet sind, dass Stecker 39 auf der Seite 26 des Hydraulikblocks 2 in die Steckverbinder 25 eingesteckt werden können. Die eingesteckten Stecker befinden sich auf der Seite 26 des des Hydraulikblocks 2 (2). Die Steckverbinder 25 der beiden elektronischen Steuergeräte 13, 17 sind einander gegenüber und einander zugewandt derart angeordnet, dass die Stecker 39 sich in einem Zwischenraum zwischen den Steckverbindern 25 befinden und Steckrichtungen der Stecker 39 beim Einstecken in die Steckverbinder 25 der elektronischen Steuergeräte 13, 17 einander entgegengesetzt und voneinander weg gerichtet sind. Die Steckrichtungen 40 der beiden Stecker 39 sind in 2 mit Pfeilen dargestellt.
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Motorstromleitungen 27 zu einer Stromversorgung des Elektromotors 5 vom Steckverbinder 25 des ersten, im Deckel 11 auf der Steuergerätseite 16 angeordneten elektronischen Steuergeräts 13 sind ebenfalls durch Bohrungen 41 im Hydraulikblock 2 zum Elektromotor 5 auf die Motorseite 4 des Hydraulikblocks 2 durchgeführt, wo sie elektrisch leitend mit Statorspulen 28 des Elektromotors 5 verbunden sind. Elektrisch parallel dazu sind die Statorspulen 28 des Elektromotors 5 über Motorstromleitungen 42 an den Steckverbinder 25 des zweiten elektronischen Steuergeräts 17 angeschlossen.
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Eine der Bohrungen 40 mit einer Motorstromleitung 28 ist in 1 zu sehen, die anderen Bohrungen 40 und Motorstromleitungen 28 befinden sich außerhalb der Schnittebene der 1 und sind deswegen nicht sichtbar. Die Steckverbinder 25 sind nur in 2 sichtbar.
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Kreisringförmige Leiterplatten 43, die an beiden Stirnenden der Statorspulen 28 koaxial die Motorwelle 20 umschließend in einem Motorgehäuse 44 des Elektromotors 5 angeordnet sind, verteilen die von den beiden Steuergeräten 13, 17 kommenden Motorstromleitungen 27 auf die Statorspulen 28 des Elektromotors 5.
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Jedes elektronische Steuergerät 13, 17 weist eine eigene elektrische Stromversorgung 29, im Ausführungsbeispiel einen Akkumulator oder eine Batterie, auf, die auch den Elektromotor 5 mit Strom versorgen.
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In einer Oberseite 30 weist der Hydraulikblock 2 des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats 1 Bremsleitungsanschlüsse 31 für hydraulische Radbremsen 32 auf, von denen in 1 eine dargestellt ist. Die Anschlüsse 31 sind Senkungen in der Oberseite 30 des Hydraulikbocks 2, an denen die Radbremsen 32 durch nicht dargestellte Bremsleitungen mit Einpress- oder Schraubnippeln angeschlossen sind. Die Oberseite 30 grenzt an die Motorseite 4, an die Ventilseite 9 beziehungsweise Steuergerätseite 16 und an die Seite 26 des Hydraulikblocks 2 an, an der sich die Steckverbinder 25 der elektronischen Steuergeräte 13, 17 befinden. In einer vorgesehenen Einbau- und Gebrauchslage des Hydraulikaggregats 1 befindet sich die Oberseite 30 oben und sie ist zu einem Aufsetzen eines Bremsflüssigkeitsbehälters 34 vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016202113 A1 [0002]