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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gemäß der Präambel von Anspruch 1. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Benutzervorrichtung, ein Fahrzeug, eine System-Vorrichtung-Kombination, ein Verfahren, ein Computerprogramm und ein computerlesbares Medium nach den Nebenansprüchen.
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Stand der Technik
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Heutzutage können Verkehrsinfrastrukturen, wie etwa Straßenkreuzungen, Einmündungen, Knotenpunkte und dergleichen mit Fahrzeugen sehr überfüllt werden. Gleichzeitig kann das Sichtfeld von Fahrern von Fahrzeugen leicht blockiert werden, beispielsweise durch Beifahrer in den Fahrzeugen, durch feste Objekte (z. B. Bäume, Gebäude) innerhalb der Verkehrsinfrastrukturen oder sogar durch andere Fahrzeuge. Darüber hinaus gibt es häufig tote Winkel um ein Fahrzeug herum. Um sicher durch solche überfüllten Verkehrsinfrastrukturgebiete durchzukommen, verwenden Fahrer typischerweise Spiegel, die in der Verkehrsinfrastruktur installiert sind, oder sie fahren einfach vorsichtig, um beispielsweise in der Lage zu sein, schnell auf plötzlich auftauchende andere Fahrzeuge zu reagieren. Derart vorzugehen ist allerdings nicht notwendigerweise sicher und in solchen überfüllten Verkehrsinfrastrukturen mit begrenzter Sicht treten viele Unfälle auf.
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Offenbarung der Erfindung
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Das Problem der Erfindung besteht darin, die oben erwähnten Nachteile zu überwinden oder zumindest abzumildern.
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Das Problem wird durch ein System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gelöst, wobei das System ausgelegt ist zum Senden einer Verkehrsinfrastrukturinformation an eine Benutzervorrichtung. Im Kontext dieser Beschreibung soll der Ausdruck „Verkehrsinfrastruktur“ derart verstanden werden, dass er sich beispielsweise auf Straßenverkehrsinfrastruktur wie etwa Straßenkreuzungen, Straßenkreuzungsabschnitte, Einmündungen, Knotenpunkte, Straßen, Tunnel, Tiefgaragen, Eisenbahnübergänge oder sogar Fußgängerüberwege bezieht. Darüber hinaus kann sich der Begriff „Verkehrsinfrastruktur“ auch auf Wasserverkehrsinfrastruktur beziehen, wie etwa Häfen, Hafenabschnitte oder Hafeneingänge oder sogar Luftverkehrsinfrastruktur, wie zum Beispiel Flughäfen. Der Ausdruck „Überwachen“ soll breit verstanden werden und umfasst beispielsweise Beobachten, Fotografieren und/oder Filmen. In typischen Ausführungsformen umfasst das System mindestens ein Sendemodul, das ausgelegt ist zum Senden der Verkehrsinfrastrukturinformation an die Benutzervorrichtung.
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Das Problem wird durch ein solches System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gelöst, weil es einem Benutzer der Benutzervorrichtung zusätzliche Informationen über die Verkehrsinfrastruktur zuführt. Diese zusätzlichen Informationen können dem Benutzer dabei helfen, eine bessere Einsicht in das zu erlangen, was sich in der Verkehrsinfrastruktur abspielt, und können dadurch die Verkehrssicherheit innerhalb der Verkehrsinfrastruktur verbessern.
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Bei typischen Ausführungsformen ist das System dafür ausgelegt, mindestens eine 80 %-Sicht, bevorzugt mindestens eine 90 %-Sicht, besonders bevorzugt mindestens ungefähr eine 100 %-Sicht der Verkehrsinfrastruktur aufzuweisen. Der Ausdruck „ungefähr“ in dieser Schrift soll bevorzugt eine Toleranz von +/- 15 %, bevorzugt +/- 10 %, besonders bevorzugt +/- 5 % bedeuten. Der Ausdruck „80 %-Sicht“ soll so verstanden werden, dass das System derart ausgelegt ist, dass 80 % der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere 80 % einer Oberfläche der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere 80 % einer horizontalen Oberfläche der Verkehrsinfrastruktur durch das System überwacht werden können. Mit anderen Worten: wenn das System dafür ausgelegt ist, eine 80 %-Sicht aufzuweisen, akzeptiert es beispielsweise tote Winkel und/oder oder Totwinkelgebiete und/oder nicht-überwachte Gebiete von bis zu 20 % innerhalb der überwachten Verkehrsinfrastruktur. Die Ausdrücke „90 %-Sicht“ und „100 %-Sicht“ sind dementsprechend zu verstehen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das System ein Überwachungsmittel, wobei das Überwachungsmittel bevorzugt mindestens eine Kamera umfasst. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Kamera eine optische Kamera und/oder eine Videokamera und/oder eine Infrarotkamera. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Überwachungsmittel einen oder mehrere Sensoren, wie ein Radar und/oder ein Lidar und/oder ein Mikrofon. Bei typischen Ausführungsformen umfasst das Überwachungsmittel eine Vielzahl von Kameras und/oder anderen der vorerwähnten Sensorarten. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Überwachungsmittel ein Datenanalysemittel, das typischerweise mindestens teilweise durch einen Computerprogrammcode implementiert ist, und/oder ein Rechenmittel, ausgelegt zum Analysieren von Daten, die durch das Überwachungsmittel erfasst wurden. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das System einen oder mehrere Masten, wobei das eine oder die mehreren Überwachungsmittel, insbesondere die Kamera(s), auf dem Mast installiert ist bzw. sind. Alternativ oder in Kombination damit umfasst das System bei manchen Ausführungsformen eine oder mehrere Kameras und/oder andere der vorerwähnten an Lichtzeichenanlagen und/oder an Gebäuden installierten Sensoren.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das System ausgelegt zum Identifizieren von Verkehrsbewegungen innerhalb der Verkehrsinfrastruktur und/oder zum Identifizieren von Objekten, insbesondere von Verkehrsteilnahmeobjekten, die sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur befinden. In diesem Kontext soll der Ausdruck „Verkehrsteilnahmeobjekte“, zumindest in gewissen Ausführungsformen, Fahrzeuge und/oder Fußgänger und/oder Tiere umfassen. Der Ausdruck „befindet sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur“ soll bevorzugt derart verstanden werden, dass er sich auf ein Gebiet bezieht, das durch das System, zumindest teilweise, überwacht wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das System ausgelegt zum Zuweisen einer Objektart und/oder eines Objektstatus und/oder einer Objektgeschwindigkeit und/oder einer Objektfortbewegungsrichtung zu jedem Objekt und/oder zu jedem Verkehrsteilnahmeobjekt. Bei typischen Ausführungsformen kann die Objektart beispielsweise die Werte „Auto“, „Lastwagen“, „Bus“, „Motorrad“, „Fahrrad“ oder „Fußgänger“ aufweisen. Bei typischen Ausführungsformen kann der Objektstatus beispielsweise den Wert „bewegt sich“ oder „Stillstand“ aufweisen. Bei speziellen Ausführungsformen kann die Objektgeschwindigkeit einen numerischen Wert aufweisen, wie etwa einen gewissen Wert in km/h, m/s oder sogar mph. Bei typischen Ausführungsformen kann die Objektfortbewegungsrichtung die Werte „Norden“, „Osten“, „Süden“ „Westen“ annehmen oder sogar einen Kompasskurs, der in Grad zwischen 0 Grad und 360 Grad ausgedrückt wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das System ein Analysemodul zum Identifizieren und/oder Analysieren der Verkehrsbewegungen und/oder der sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur befindlichen Objekte. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Verkehrsinfrastrukturinformation ein durch die Kamera aufgezeichnetes Bild und/oder einen durch die Kamera aufgezeichneten Videostream und/oder eine durch das Analysemodul gelieferte Ausgabe, insbesondere die Objektart und/oder den Objektstatus und/oder die Objektgeschwindigkeit und/oder die Objektfortbewegungsrichtung. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das System ein V21112V-Technologiesystem, oder mit anderen Worten: ein Technologiesystem, das ausgelegt ist zum Teilnehmen an V2I/I2V-Prozeduren, wobei „V2I““ für „vehicle to infrastructure“ (Fahrzeug zu Infrastruktur) steht und „I2V“ für „infrastructure to vehicle“ (Infrastruktur zu Fahrzeug) steht.
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Eine erfindungsgemäße Benutzervorrichtung ist ausgelegt zum Empfangen der Verkehrsinfrastrukturinformation, die durch ein System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen gesendet wurde.
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Bei typischen Ausführungsformen umfasst die Benutzervorrichtung ein Empfangsmodul zum Empfangen der Verkehrsinfrastrukturinformation, wobei das Empfangsmodul bevorzugt ein V2I/I2V-Technologiesystem umfasst. Bei typischen Ausführungsformen umfasst das Empfangsmodul Mittel zum Empfangen von Daten durch drahtlose Kommunikation. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Empfangsmodul ein V2I/I2V-Technologiesystem.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Benutzervorrichtung ein Benutzerinformationsmodul zum Informieren eines Benutzers der Benutzervorrichtung über die Verkehrsinfrastrukturinformation, wobei das Benutzerinformationsmodul bevorzugt ein Anzeigemodul zum Anzeigen der Verkehrsinfrastrukturinformation und/oder zum Anzeigen einer auf der Grundlage der Verkehrsinfrastrukturinformation aufbereiteten Benutzerinformation umfasst, wobei das Anzeigemodul bevorzugt eine HMI-Konsole umfasst. Bei typischen Ausführungsformen umfasst das Anzeigemodul einen Bildschirm. Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Benutzerinformationsmodul ein Tonausgabemodul und/oder ein Vibrationsmodul und/oder ein Elektroschockmodul. Bei typischen Ausführungsformen umfasst das Tonausgabemodul mindestens einen Lautsprecher. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Anzeigemodul eine HMI-Konsole. „HMI“ ist eine Abkürzung für „Human-Machine-Interface“, auch als „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ bekannt. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Benutzervorrichtung eine wearable elektronische Vorrichtung, wie etwa eine Smartwatch. Bei typischen Ausführungsformen ist die Benutzervorrichtung eine tragbare elektronische Vorrichtung, wie etwa ein Smartphone. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Benutzervorrichtung in eine Smartwatch integriert und/oder ist in ein Smartphone integriert und/oder ist in eine wearable elektronische Vorrichtung oder in eine tragbare elektronische Vorrichtung integriert.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug umfasst eine Benutzervorrichtung gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Fahrzeug ausgelegt zum Ausführen einer Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyse der Verkehrsinfrastrukturinformation. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Fahrzeug weiterhin ausgelegt zum, auf der Grundlage eines Ergebnisses der Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyse, autonomen und/oder automatischen Überqueren einer Straße der Verkehrsinfrastruktur und/oder zum autonomen und/oder automatischen Bremsen und/oder zum autonomen und/oder automatischen Einschlagen eines alternativen Wegs. Der Ausdruck „Einschlagen eines alternativen Wegs“ bedeutet insbesondere, dass sich das Fahrzeug von einer geplanten Trajektorie zu einer anderen Trajektorie verschiebt, um ein Hindernis zu vermeiden, und/oder dass das Fahrzeug eine Fahrspur wechselt.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur ausgelegt zum Senden eines Signals, z. B. eines Notbremssignals und/oder eines Fahrspurwechselsignals und/oder eines Verzögerungssignals direkt an das Fahrzeug. Bei bevorzugten Ausführungsformen wird die Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyse daher zumindest teilweise in dem System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur und nicht oder zumindest nicht vollständig in dem Fahrzeug vorgenommen.
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Eine erfindungsgemäße System-Vorrichtung-Kombination umfasst ein System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen und eine Benutzervorrichtung gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen, wobei die System-Vorrichtung-Kombination bevorzugt ein Fahrzeug gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen umfasst, wobei das Fahrzeug bevorzugt die Benutzervorrichtung umfasst.
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Das Problem wird weiterhin durch ein Verfahren zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur gelöst, wobei eine Verkehrsinfrastrukturinformation während des Verfahrens an eine Benutzervorrichtung gesendet wird.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen verwendet das Verfahren ein System und/oder eine Benutzervorrichtung und/oder ein Fahrzeug und/oder eine System-Vorrichtung-Kombination gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Verfahren einen Identifikationsschritt, während dessen eine Verkehrsbewegung innerhalb der Verkehrsinfrastruktur und/oder ein Objekt, das sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur befindet, identifiziert werden bzw. wird, einen Sendeschritt, während dessen die Verkehrsinfrastrukturinformation an die Benutzervorrichtung gesendet wird, und bevorzugt einen Informationsausgabeschritt, während dessen die Verkehrsinfrastrukturinformation an das Benutzerinformationsmodul der Benutzervorrichtung übertragen wird, wobei das Benutzerinformationsmodul bevorzugt die empfangene Verkehrsinfrastrukturinformation als Benutzerinformation anzeigt und/oder bevorzugt eine auf der Grundlage der Verkehrsinfrastrukturinformation aufbereitete Benutzerinformation, bevorzugt auf einem Anzeigemodul, anzeigt. Bei gewissen Ausführungsformen umfasst das Verfahren keinen Informationsausgabeschritt, sondern umfasst beispielsweise andere Schritte, die die Benutzervorrichtung und/oder ein Fahrzeug, in dem die Benutzervorrichtung installiert ist, befähigen zum direkten Reagieren auf die empfangene Verkehrsinfrastrukturinformation, ohne Informationen an den Benutzer zu liefern. Bei bevorzugten Ausführungsformen wird die Benutzerinformation auf dem Benutzerinformationsmodul angezeigt, das bevorzugt in der Benutzervorrichtung enthalten ist. Alternativ oder in Kombination damit umfasst die Benutzerinformation einen Ton und/oder ein haptisches Signal und/oder eine Vibration und/oder einen Elektroschock.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Verfahren einen Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyseschritt, während dessen die durch die Benutzervorrichtung empfangene Verkehrsinfrastrukturinformation analysiert wird, bevorzugt durch die Benutzervorrichtung und/oder durch das Fahrzeug, und bevorzugt einen Entscheidungsvornehmschritt, während dessen durch die Benutzervorrichtung und/oder durch das Fahrzeug auf der Grundlage eines Ergebnisses des Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyseschritts eine Entscheidung vorgenommen wird, wobei der Entscheidungsvornehmschritt bevorzugt die Schaffung eines Befehlssignals für das Fahrzeug umfasst, wobei, auf der Grundlage der Entscheidung, ein oder mehrere angemessene Befehlssignal(e) bevorzugt aus den folgenden Signalen gewählt wird bzw. werden: ein Überquerensignal, das das Fahrzeug anweist, eine Straße und/oder eine Straßenkreuzung autonom und/oder automatisch zu überqueren, und/oder ein Bremssignal, das das Fahrzeug anweist, autonom und/oder automatisch zu verzögern oder anzuhalten, und/oder ein Wegmodifikationssignal, das das Fahrzeug anweist, autonom und/oder automatisch einen alternativen Weg einzuschlagen.
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Ein Computerprogrammprodukt umfasst, bei einer Ausführungsform der Erfindung, Anweisungen, die, wenn das Programm von einem Computer ausgeführt wird, bewirken, dass der Computer ein Verfahren gemäß einer der oben erwähnten Ausführungsformen ausführt. Der Ausdruck „Computer“ ist so zu verstehen, dass er sich auf eine beliebige Vorrichtung oder Struktur bezieht, die zum Ausführen der Anweisungen in der Lage ist. Das Computerprogramm kann auch als Computerprogrammprodukt bezeichnet werden.
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Ein computerlesbares Medium umfasst, bei einer Ausführungsform der Erfindung, Anweisungen, die, wenn sie durch einen Computer ausgeführt werden, den Computer veranlassen zum Ausführen eines Verfahrens gemäß einer der oben erwähnten Ausführungsformen, und/oder umfasst ein Computerprogramm gemäß der oben erwähnten Ausführungsform. Der Ausdruck „computerlesbares Medium“ kann so verstanden werden, dass er sich insbesondere aber nicht ausschließlich auf Festplatten und/oder Server und/oder Speichersticks und/oder Flash-Laufwerke und/oder DVDs und/oder Blu-ray-Disks und/oder CDs bezieht. Darüber hinaus kann sich der Ausdruck „computerlesbares Medium“ auch auf einen Datenstrom beziehen, der beispielsweise erstellt wird, wenn ein Computerprogramm und/oder ein Computerprogrammprodukt aus dem Internet heruntergeladen wird. Darüber hinaus kann sich der Ausdruck „computerlesbares Medium“ auch auf ein Datenträgersignal, das irgendwelche der oben erwähnten Computerprogramme führt, beziehen.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung mittels Figuren erläutert, welche zeigen:
- 1: eine schematische Visualisierung der Erfindung bei einer ersten Ausführungsform,
- 2: eine schematische Visualisierung der Erfindung bei einer zweiten Ausführungsform,
- 3: eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs und eines Systems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 4: eine schematische Ansicht eines Anzeigemoduls einer Benutzervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 5: ein Flussdiagramm, das ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einer ersten Ausführungsform beschreibt, und
- 6: ein Flussdiagramm, das ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einer zweiten Ausführungsform beschreibt.
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Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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1 zeigt eine schematische Visualisierung der Erfindung bei einer ersten Ausführungsform. Insbesondere zeigt 1 eine Verkehrsinfrastruktur 12. Die Verkehrsinfrastruktur 12 umfasst zwei Straßen 13.1, 13.2, die sich in einer Straßenkreuzung 14 schneiden. Die Straßen 13.1, 13.2 umfassen beide jeweils zwei Fahrspuren. Aus Gründen der Klarheit sind nur die Fahrspuren 2.1, 2.2 der Straße 13.2 mit Bezugszeichen versehen. Vier Fahrzeuge 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 sind in der Verkehrsinfrastruktur 12 vorhanden. Die Fahrtrichtungen, die diese Fahrzeuge 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 in der Verkehrsinfrastruktur 12 nehmen, sind durch gestrichelte Pfeile angegeben. Aus Gründen der Klarheit sind die gestrichelten Pfeile nicht mit separaten Bezugszeichen versehen. Anhand des gestrichelten Pfeils des Fahrzeugs 1.1 wird klar, dass das Fahrzeug 1.1 dabei ist, nach links in die Straßenkreuzung 14 abzubiegen, um seinen Weg auf der Straße 13.1 fortzusetzen. Daher muss das Fahrzeug 1.1 das Fahrzeug 1.3 beachten, das dabei ist, seinen Weg geradeaus in die Straßenkreuzung 14 fortzusetzen. Weiterhin muss das Fahrzeug 1.1 das Fahrzeug 1.4 beachten, das bereits innerhalb der Straßenkreuzung 14 abbiegt, um auf der Straße 13.1 weiterzufahren. Das Fahrzeug 1.2 hat gerade die linke Fahrspur 2.2 der Straße 13.2 verlassen und ist in die Fahrspur 2.1 der Straße 13.2 eingetreten, um das Fahrzeug 1.1 zu überholen. Währenddessen ist das Fahrzeug 1.2 bereits teilweise in das Totwinkelgebiet 10 von Fahrzeug 1.1 eingetreten. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug 1.2 eine möglicherweise gefährliche Situation für das Fahrzeug 1.1 schafft, da es, wenn das Fahrzeug 1.1 nach links abzubiegen beginnt, eine Kollision zwischen dem Fahrzeug 1.1 und dem Fahrzeug 1.2 geben kann. Mit anderen Worten kann somit das Fahrzeug 1.1 die Fahrzeuge 1.3 und 1.4 sehen, kann aber das Fahrzeug 1.2 nicht sehen, da letzteres dabei ist, in das Totwinkelgebiet 10 einzutreten. Dies ist der Punkt, an dem das erfindungsgemäße System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur ins Spiel kommt. 1 zeigt ein solches System 15.1 zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur. Das System 15.1 umfasst einen ersten Mast 11.1, auf dem ein Überwachungsmittel 6.1, das eine Kamera umfasst, installiert ist. Das System 15.1 ist ausgelegt zum Überwachen der Verkehrsinfrastruktur 12 mittels seines Überwachungsmittels 6.1 und zum Aussenden einer Verkehrsinfrastrukturinformation 7.1 an in den Fahrzeugen 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 installierte Benutzervorrichtungen. Diese Benutzervorrichtungen sind aus Gründen der Klarheit in 1 nicht explizit gezeigt. Falls eine Benutzervorrichtung in Fahrzeug 1.1 die Infrastrukturinformation 7.1 von dem System 15.1 empfängt, kann sie beispielsweise die Infrastrukturinformation 7.1 für einen Fahrer des Fahrzeugs 1.1 anzeigen. In dem in 1 gezeigten Beispiel umfasst die Infrastrukturinformation 7.1 beispielsweise einen Videostream, der durch das Überwachungsmittel 6.1 geschaffen wird. Dieser Videostream kann dem Fahrer des Fahrzeugs 1.1 beispielsweise auf einer Konsole gezeigt werden, die Teil der Benutzervorrichtung in dem Fahrzeug 1.1 ist. In diesem angezeigten Videostream wird der Fahrer des Fahrzeugs 1.1 dann nicht nur die Fahrzeuge 1.3 und 1.4 sehen, sondern auch das Fahrzeug 1.2 in dem Totwinkelgebiet 10. Auf diese Weise wird die Verkehrssicherheit in der Verkehrsinfrastruktur 12 verbessert. 1 zeigt auch ein System 15.2 zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur. Dieses System 15.2 umfasst auch einen Mast 11.2, auf dem ein Überwachungsmittel 6.2, das eine Kamera umfasst, montiert ist. Dieses System 15.2 sendet auch eine Infrastrukturinformation 7.2 aus, die auch durch entsprechende Benutzervorrichtungen in den Fahrzeugen 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 empfangen werden kann. Insbesondere umfasst die in 1 gezeigte Infrastrukturinformation 7.2 einen Videostream, der durch eine Kamera in dem Überwachungsmittel 6.2 aufgezeichnet wird, der unter einem anderen Winkel als der in der Infrastrukturinformation 7.1 enthaltene Videostream aufgenommen wird. Verwendung von zwei separaten Systemen 15.1, 15.2, von denen jedes die Verkehrsinfrastruktur 12 unter einem anderen Winkel überwacht, weist den Vorteil auf, dass eine Kombination von Infrastrukturinformationen 7.1, 7.2 geschaffen wird und dass diese Kombination die Überwachung der Verkehrsinfrastruktur 12 verbessert.
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2 zeigt eine schematische Visualisierung der Erfindung bei einer zweiten Ausführungsform. Insbesondere zeigt 2 eine Situation, die der bereits in 1 gezeigten Situation ähnlich ist. Elemente von 2, die bereits mit Bezug auf 1 erläutert wurden, sind in 2 zumindest teilweise nicht neu mit Bezugszeichen versehen, um Wiederholungen zu vermeiden. Die in 2 gezeigte Verkehrsinfrastruktur zeigt noch einmal die Fahrzeuge 1.1, 1.2, 1.3, 1.4. Die Verkehrsinfrastruktur in 2 umfasst auch zwei Bäume 3.1, 3.2. Diese Bäume begrenzen ein Sichtfeld 5 des Fahrzeugs 1.1. Das Sichtfeld 5 ist in 2 durch zwei gestrichelte Linien und einen doppelseitigen Pfeil dargestellt. Aufgrund seines begrenzten Sichtfelds 5 kann das Fahrzeug 1.1 nur das Fahrzeug 1.4 (das sich innerhalb des Sichtfelds 5 befindet) beobachten, kann aber die Fahrzeuge 1.2 und 1.3, die sich beide außerhalb des Sichtfelds 5 befinden, nicht beobachten. 2 umfasst allerdings auch zwei Systeme 15.1, 15.2 zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur. Diese Systeme 15.1, 15.2 senden Infrastrukturinformationen 7.1, 7.2 aus, die durch in den Fahrzeugen 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 installierte Benutzervorrichtungen empfangen werden können. Wiederum sind die Benutzervorrichtungen in 2 nicht explizit gezeigt. Das Fahrzeug 1.1 und/oder ein Fahrer des Fahrzeugs 1.1 empfängt die Infrastrukturinformation 7.1 und die Infrastrukturinformation 7.2, beispielsweise in der Form eines auf der Benutzervorrichtung des Fahrzeugs 1.1 angezeigten Videostreams. Dieser Videostream kann beispielsweise nicht nur das Fahrzeug 1.4, sondern auch die Fahrzeuge 1.2 und 1.3 umfassen. Auf diese Weise wird die Verkehrssicherheit in der in 2 gezeigten Verkehrsinfrastruktur 12 verbessert, da das Fahrzeug 1.1 befähigt wird, auch Objekte außerhalb seines Sichtfelds 5 zu berücksichtigen.
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3 zeigt nun eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs und eines Systems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Insbesondere zeigt 3 ein Fahrzeug 1.1. Das Fahrzeug 1.1 umfasst eine Benutzervorrichtung 8 und einen Fahrer 9. Die Benutzervorrichtung 8 umfasst eine Anzeige (in 3 nicht explizit gezeigt), die ausgelegt ist zum Anzeigen eines Videostreams für den Benutzer 9. 3 zeigt weiterhin ein System 15.1 zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur. Das System 15.1 weist einen Mast 11.1 auf. Auf dem Mast 11.1 ist ein Überwachungsmittel 6.1 installiert, das eine Kamera umfasst. Das System 15.1 sendet eine Infrastrukturinformation 7.1 aus, die auf einem oder mehreren Bildern oder auf einem Videostream basiert, die bzw. der durch die Kamera in dem Überwachungsmittel 6.1 aufgenommen wurde bzw. wurden. Die Infrastrukturinformation 7.1 kann durch die Benutzervorrichtung 8 des Fahrzeugs 1.1 empfangen werden. Dieses Empfangen wird durch den gestrichelten Pfeil in 3 angegeben. Auf der Grundlage der durch das System 15.1 ausgesendeten und durch die Benutzervorrichtung 8 empfangenen Infrastrukturinformation 7.1 kann die Benutzervorrichtung 8 eine Benutzerausgabe erstellen, beispielsweise einen Echtzeit-Videostream oder eine andere Art von animierter Ansicht, die dem Benutzer 9 helfen kann, einen besseren Eindruck von einer Verkehrsinfrastruktur zu erlangen, in der sich das Fahrzeug 1.1 befindet und die das System 15.1 überwacht.
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4 zeigt eine schematische Ansicht eines Anzeigemoduls 4. Dieses Anzeigemodul 4 ist bei gewissen Ausführungsformen in eine erfindungsgemäße Benutzervorrichtung integriert, beispielsweise in die in 3 gezeigte Benutzervorrichtung 8. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform zeigt das Anzeigemodul 4 die Situation mit Fahrzeugen und Bäumen an, was bereits in 2 gezeigt wurde. Es wird klar, dass das in dem Anzeigemodul 4 angezeigte Bild die Probleme von Sichtfeldbeschränkungen, die durch Bäume eingeführt werden, überwindet. Solche in Fahrzeugen in einem Anzeigemodul 4 angezeigten Ansichten helfen den Fahrzeugen und/oder den Benutzern oder Fahrern der Fahrzeuge, sich innerhalb der betroffenen Verkehrsinfrastrukturen sicher fortzubewegen.
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5 zeigt ein Flussdiagramm, das ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einer ersten Ausführungsform beschreibt. Insbesondere zeigt 5 ein Verfahren, das einen Identifikationsschritt S1, einen Sendeschritt S2 und einen Informationsausgabeschritt S3 umfasst. Während des Identifikationsschritts S1 (was auch als ein Identifikationsprozess bezeichnet werden kann, da er typischerweise einer stattfindenden Überwachung einer Verkehrsinfrastruktur, innerhalb der das Verfahren ausgeführt wird, entspricht) wird eine Verkehrsbewegung innerhalb einer Verkehrsinfrastruktur und/oder ein Objekt, das sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur befindet, identifiziert. Während eines nachfolgenden Sendeschritts S2 (der auch als ein Sendeprozess bezeichnet werden kann) wird die Verkehrsinfrastrukturinformation, erstellt auf der Grundlage des Identifikationsschritts S1, an eine Benutzervorrichtung gesendet. Nachfolgend wird die Verkehrsinfrastrukturinformation in dem Informationsausgabeschritt S3 (der auch als Informationsausgabeprozess bezeichnet werden kann) an das Benutzerinformationsmodul einer Benutzervorrichtung übertragen und an einen Benutzer ausgegeben.
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6 zeigt ein Flussdiagramm, das ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einer zweiten Ausführungsform beschreibt. Genauso wie das Verfahren in 5 startet das Verfahren in 6 mit einem Identifikationsschritt S1, während dessen eine Verkehrsbewegung innerhalb einer Verkehrsinfrastruktur und/oder ein sich innerhalb der Verkehrsinfrastruktur befindliches Objekt identifiziert wird bzw. werden, und einem Sendeschritt S2, während dessen die Verkehrsinfrastrukturinformation an eine Benutzervorrichtung gesendet wird. Anstelle des in 5 angezeigten Informationsausgabeschritts, umfasst das Verfahren in 6 allerdings einen Infrastrukturinformationenanalyseschritt S4 und einen Entscheidungsvornehmschritt S5. Während des Infrastrukturinformationenanalyseschritts S4 (der auch als ein Infrastrukturinformationenanalyseprozess bezeichnet werden kann) wird die durch die Benutzervorrichtung empfangene Infrastrukturinformation analysiert. Während des Entscheidungsvornehmschritts S5 wird durch die Benutzervorrichtung und/oder durch das Fahrzeug, in dem die Benutzervorrichtung installiert ist, auf der Grundlage eines Ergebnisses des Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyseschritts S4 eine Entscheidung vorgenommen. Die Entscheidung kann beispielsweise umfassen, dass ein Notbremsprozess in dem Fahrzeug eingeleitet werden muss, um eine Kollision zu vermeiden.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Der Schutzumfang wird durch die Ansprüche definiert.
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Es sei ferner angemerkt, dass in der Schrift oder in den Ansprüchen offenbarte Verfahren durch eine Vorrichtung implementiert werden können, die Mittel zum Durchführen jeder der jeweiligen Handlungen dieser Verfahren aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1, 1.2, 1.3, 1.4
- Fahrzeuge
- 2.1, 2.2
- Fahrspuren
- 3.1. 3.2
- Bäume
- 4
- Anzeigemodul
- 5
- Sichtfeld
- 6.1, 6.2
- Überwachungsmittel, umfassend Kameras
- 7.1, 7.2
- Infrastrukturinformation
- 8
- Benutzervorrichtung
- 9
- Benutzer
- 10
- Totwinkelgebiet
- 11.2, 11.2
- Masten
- 12
- Verkehrsinfrastruktur
- 13.1, 13.2
- Straßen
- 14
- Straßenkreuzung
- 15.1, 15.2
- System zum Überwachen einer Verkehrsinfrastruktur
- S1
- Identifikationsschritt
- S2
- Sendeschritt
- S3
- Informationsausgabeschritt
- S4
- Verkehrsinfrastrukturinformationenanalyseschritt
- S5
- Entscheidungsvornehmschritt