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Die Erfindung betrifft einen Carport, umfassend zumindest eine Stützstruktur und eine Dachkonstruktion, die von der zumindest einen Stützstruktur getragen ist.
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Es gibt die Möglichkeit, Fahrzeuge in einer Garage oder in einem Carport unterzustellen. Bei beiden Möglichkeiten sind die Fahrzeuge vor Unwetter, wie zum Beispiel Hagel, geschützt. Im Vergleich zur Garage bietet der Carport jedoch den Vorteil, dass zu dessen Errichtung weniger Material aufgewendet werden muss. Dadurch sind Carports meist umweltfreundlicher zu bauen als herkömmliche gemauerte Garagen.
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Aus der
WO 2020/052711 A1 ist ein Solardachsystem bekannt, das eine Solarpanele aufweisende Dachfläche, wenigstens zwei Grundträgerelemente zur Halterung der Dachfläche und den Grundträgerelementen zugeordnete Fundamentadapter zur Befestigung der Grundträgerelemente an einem Fundament aufweist.
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Aus der
DE 20 2021 105 573 U1 ist ein Solar-Carport bekannt, das eine Trägereinheit und einen von der Trägereinheit gestützten Dachaufbau umfasst, zum Unterstellen von mindestens einem Kraftfahrzeug , wobei der Dachaufbau einen Grundrahmen und mindestens ein Solarmodul aufweist und wobei die Trägereinheit mindestens ein Schraubfundament aufweist.
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Aus der
DE 20 2016 006 723 U1 ist eine Aufständerung zur Überdachung von Flächen bekannt, an denen Solarmodule befestigt sind und die zumindest zwei Pfosten aufweist, welche an ihrem ersten, unteren Ende jeweils mit einem Schraubfundament zur Verankerung im Erdboden verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Carport bereitzustellen, der minimal invasiv für eine Umgebung und reversibel aufgestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Neben der schlechten Kohlenstoffdioxidbilanz von Beton durch das Brennen von Kalk für den im Beton benötigten Zement, sind Bau und Rückbau, sofern der Rückbau überhaupt durchgeführt wird, arbeitsintensiv und können die bebaute Fläche langfristig verunstalten.
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Als Lösung ist mit der Erfindung dagegen ein Carport bereitgestellt, der zumindest eine Stützstruktur und eine Dachkonstruktion umfasst, die von der zumindest einen Stützstruktur getragen ist, und der derart ausgestaltet ist, dass die Stützstruktur mit einer oberirdischen Stützstrukturhalterung verbunden ist, die auf einer Traverse montiert ist, welche durch Schraubfundamente im Boden und/oder Erdreich verankert ist.
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Mit anderen Worten stellt die Erfindung einen Carport zum Unterstellen von Fahrzeugen bereit, der sich dadurch auszeichnet, dass er durch Schraubfundamente ohne den Aufwand eines Betonfundaments im Boden verankert und reversibel zurückgebaut werden kann.
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Die Stützstruktur kann am oberen Ende, also gegenüberliegend zu dem Ende, das mit dem Boden verbunden ist, mit der Dachkonstruktion über beispielsweise Schwalbenschwanzverbindungen, Schraubverbindungen, Steckverbindungen oder Rastverbindungen verbunden sein. Eine besonders bevorzugte Ausführung sieht vor, die Stützstruktur über Schraubfundamente (zum Beispiel von dem Unternehmen Krinner™), also zum Beispiel Erdschrauben oder Erddübel mit dem Boden zu verbinden und/oder im Erdreich zu verankern. Dazu können Schraubfundamente in den Boden eingedreht oder eingeschraubt werden. Die Schraubfundamente können am oberen Ende, an dem Ende, das nicht in den Boden eingeschraubt ist, zum Beispiel an einem Schraubenkopf Befestigungseinrichtungen aufweisen. Eine Befestigungseinrichtung kann zum Beispiel eine Metallplatte sein, die Bohrungen oder Löcher mit oder ohne Gewinde aufweist. An oder auf diesen Befestigungseinrichtungen kann mit zum Beispiel Schrauben eine Traverse befestigt werden.
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Die jeweilige Stützstruktur selbst kann aus mehreren Balken und/oder Stäben zusammengesetzt sein. Mit einem sogenannten Balken ist der mechanische Fachbegriff einer zur Längskraft-, Querkraft- und Biegemomentenaufnahme eingerichteten Tragstruktur gemeint, zum Beispiel ein Holzbalken. Im Gegensatz zum Balken ist der sogenannte Stab nur zur Aufnahme von Längskräften, den Normalkräften, eingerichtet. Werkstoffe, aus denen die Stützstruktur oder Teile der Stützstruktur gefertigt sind, können Holz, Faserverbundwerkstoffe, Verbundwerkstoffe, Metall, Metalllegierungen, Stahl, Stahllegierungen, Beton, Stahlbeton, Kunststoff und/oder Glas sein. Die Stützstruktur und/oder die Dachkonstruktion kann jeweils als Fachwerk oder Tragwerk ausgestaltet sein.
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Ein Wartungsgang kann sich mittig in der Dachkonstruktion befinden und dazu ausgelegt sein, mindestens eine Person, insbesondere mindestens die Gewichtskraft von 800 Newton, zu tragen. Die Dachkonstruktion, die sich zu beiden Seiten des Wartungsgang erstrecken kann, kann zu dem Wartungsgang hingeneigt sein, damit Wasser, wie Regen- oder Schmelzwasser, zum Wartungsgang hinfließt. Dabei kann ein Gefälle oder die Steigung gegenüber einer Horizontalen der Dachkonstruktion hin zum Wartungsgang oder Teilen der Dachkonstruktion zwischen 2° und 15° Bogengrad betragen. Der Wartungsgang kann als Sieb oder Gitter ausgeführt sein, unter dem sich zum Beispiel eine Metallwanne befindet, die als Kanal eines Kanalsystems ausgebildet ist. An einem Ende des Kanals kann ein Abfluss vorgesehen sein, der in einem Rinnen- und/oder Kanalsystem zum Beispiel mit einem Fallrohr verbunden ist, das in eine Kanalisation oder einen Wasserspeicher führt.
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Je nach zu erwartenden Lasten kann die Traverse als sogenannte Quer- oder H-Traverse ausgestaltet sein.
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Die Schraubfundamente, auf denen die jeweiligen Traversen befestigt werden können, können entlang einer Linie in den Boden geschraubt sein. Auf den entlang einer Linie in den Boden eingedrehten Schraubfundamenten kann zum Beispiel die Quertraverse analog zur oben beschriebenen Montage der Traverse montiert werden. Zusätzlich oder alternativ können die Schraubfundamente versetzt in Form des Buchstaben „H“ als sogenannte H-Traverse angeordnet sein, um erhöhte Kräfte in Längsrichtung des Carports aufzunehmen. Abhängig von den jeweiligen Bodenverhältnissen werden statische Momente mittels entsprechender Anzahl von bevorzugt linear angeordneten Schraubfundamenten in den Boden geleitet. Für eine H-Traverse kann das bedeuten, dass die Längsseiten des „H“ mit linear angeordneten Schraubfundamenten befestigt sind. Zusätzlich oder alternativ kann auch das Verbindungsstück mit linear angeordneten Schraubfundamenten befestigt sein. Durch den Buchstaben H ist die H-Traverse hier als eine Fundamentkonstruktion aus drei länglichen, miteinander verbundenen Elementen oder Metallbalken oder -platten beschrieben, also streifenförmigen Elementen. Die Proportionen dieser Elemente zueinander können sich von dem Buchstaben H unterscheiden. Die Stützstrukturhalterung, auf der die Stützstruktur befestigt ist, ist bevorzugt auf dem Verbindungsstück oder -element der beiden parallelen Elemente des Buchstaben H montiert. Dieses Verbindungsstück kann länger sein als eines der parallelen Elemente oder als beide parallele Elemente zusammen. Eines der parallelen Elemente kann ein Vielfaches der Länge, insbesondere ein drei- bis achtfaches der Länge des Verbindungsstückes zwischen den parallel verlaufenden Elementen betragen. Bevorzugt ist die H-Traverse derart zur Dachkonstruktion ausgerichtet, dass zwei Enden, die zu jeweils einer der parallel verlaufenden Elemente gehören und auf der selben Seite des Verbindungsstückes zwischen den parallelen Elementen liegen, von einer Dachkante der Dachkonstruktion wegweisen, wobei die Stützstruktur an der Dachkante die Dachkonstruktion stützt.
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Um Elektrofahrzeuge monetär günstig mit Strom aufzuladen, ist es vorteilhaft, den Carport mit photovoltaischen Solarpanelen auszurüsten, um Sonnenenergie in elektrischen Strom umzuwandeln.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Carports ist die Dachkonstruktion durch Halteeinrichtungen dazu eingerichtet, photovoltaische Solarpanele befestigt zu halten.
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Die jeweilige Dachkonstruktion kann aus Stäben und/oder Balken zusammengesetzt und als Fachwerk oder Tragwerk ausgestaltet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Dachkonstruktion durch Halteeinrichtungen dazu eingerichtet sein, eine oder mehrere Dachplatten über Verbindungselemente wie Schrauben aufzunehmen. Die Halteeinrichtungen können Erhebungen in der Dachkonstruktion für eine definierte Auflagefläche sein. Die Erhebungen können Gewindegänge aufweisen, in welche die Verbindungselemente wie Schrauben eingedreht werden können. Die Dachplatten können Befestigungsfächer für elektrische Funktionsmodule aufweisen. Eine Dachplatte kann beispielsweise als photovoltaisches Solarpanel oder Glasplatte oder Wellblechplatte ausgeführt sein. Zudem können die Dachplatten, ebenso wie die Dachkonstruktion, aus Holz, Faserverbundwerkstoffen, Verbundwerkstoffen, Metall, Metalllegierungen, Stahl, Stahllegierungen, Beton, Stahlbeton, Kunststoff und/oder Glas gefertigt sein. Die Dachkonstruktion mit soll einen örtlichen Bereich (Abstellbereich) überdachen oder sich über diesem erstrecken, in dem Fahrzeuge abgestellt werden können.
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Mittels Stromanschlüssen und/oder elektrischer Kontaktelemente kann ein Stromleitungsnetz übergreifend oder durchgehend sowohl in der Stützstruktur als auch der Dachkonstruktion angeordnet sein und mit einem oder mehreren photovoltaischen Solarpanelen und/oder elektrischen Funktionsmodulen verbunden sein. Das Stromleitungsnetz kann mit einem Versorgungsstromnetz, wie einem Hausstromnetz verbunden sein. Die elektrische Energie, die von den photovoltaischen Solarpanelen bereitgestellt werden kann, kann in ein Versorgungsstromnetz eingespeist werden, das zum Beispiel ein Hausstromnetz sein kann. Zusätzlich oder alternativ kann das Carport eine Ladevorrichtung für Elektrofahrzeuge aufweisen, die mit Versorgungsstrom, bezogen aus dem Versorgungsstromnetz, und/oder mit elektrischem Strom, der von den Solarpanelen bereitgestellt wird, betrieben werden kann.
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Die Schraubfundamente, auf denen der Carport errichtet ist, können unterschiedlich ausgestaltet sein, wobei unterschiedliche Ausführungsformen für eine jeweilige Bodenbeschaffenheit des Bodens, auf dem der Carport aufgestellt werden soll, bevorzugt werden können. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Carport auf unterschiedlich beschaffenen Böden aufgestellt werden kann.
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Bei einer Ausführungsform des Carports sind die Schraubfundamente als Erddübel, Bodendübel, Erdschrauben, Schraubpfähle und/oder Erdnägel ausgestaltet. Die oben genannten Bezeichnungen für die unterschiedlich ausgeführten Schraubfundamente sind dem Stand der Technik entnommen.
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Neben der Bodenbeschaffenheit kann auch die Neigung des Bodens, auf dem der Carport aufgestellt werden soll, variieren. Um die Dachkonstruktion jedoch einheitlich zum Beispiel hinsichtlich ihrer Neigung ausrichten zu können, insbesondere waagerecht, ist die zumindest eine Stützstruktur, die die Dachkonstruktion trägt, in variabler Montagehöhe an der Stützstrukturhalterung befestigbar.
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Bei einer Ausführungsform des Carports ist die Stützstrukturhalterung dazu eingerichtet, Balken der zumindest einen Stützstruktur aufzunehmen und in variabler Montagehöhe befestigt zu halten.
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Auf der Traverse, also auf einer Quer- und/oder einer H-Traverse, kann durch Schraubenverbindungen und/oder Schweißverbindungen eine Stützstrukturhalterung angebracht sein. Diese kann aus Metall gefertigt sein und einen horizontalen oder waagerechten Grundteil aufweisen, der mit der Traverse verbunden werden kann. Der Grundteil hat bevorzugt eine rechteckige Form von oben betrachtet. Dabei verläuft bevorzugt der längliche Teil des Rechtecks kollinear mit dem oben beschriebenen Teil einer H-Traverse und bei einer Quertraverse kollinear zur längsten ihrer drei Seiten (Länge, Breite und Höhe). Von dem Grundteil vertikal oder bevorzugt schräg nach außen, also voneinander und/oder von einer Mitte des Grundteils wegzeigend, können Metallschienen verlaufen. Mit der Mitte ist hier die Mitte der längsten Seite des Grundteils gemeint (die Länge bei der Länge, Breite und Höhe eines Quaders). Diese mindestens zwei Metallschienen oder Metallleisten können mit dem Grundteil verschweißt und/oder verschraubt sein und mit jeweils einer Querverstrebung, die auf dem Grundteil befestigt sein kann, abgestützt sein. Auf den Metallschienen oder Metallleisten können Balken und/oder Stäbe der Stützstruktur beispielsweise über Verschraubungen befestigt werden. Die Metallschienen oder Metallleisten der Stützstrukturhalterung können 30 bis 150 Zentimeter lang sein. Korrespondierend zu Bohrlöchern in den Metallschienen oder Metallleisten der Stützstrukturhalterung, können die Balken der Stützstruktur in vorgegebenen Abständen Bohrlöcher aufweisen. Um die Balken der Stützstruktur in unterschiedlichen Höhen an einer der Metallschienen oder Metallleisten mit zum Beispiel Schrauben montieren zu können, können eine Vielzahl von Bohrlöchern, also zum Beispiel 20 Stück, in den Metallschienen oder Metallleisten und/oder in den Balken und/oder Stäben der Stützstruktur vorgesehen sein. Die einzelnen Löcher der Vielzahl an Bohrlöchern können in stets gleichem Anstand zueinander positioniert sein. Der Spielraum oder die diskrete Schrittweite, in der Korrekturen an der Höhe der Stützstruktur bei der Montage durchgeführt werden können, ergibt sich aus dem Abstand der equidistanten Bohrlöcher zueinander. Dieser Abstand soll insbesondere mindestens 0,5 Zentimeter betragen.
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Durch die Möglichkeit, die Balken der Stützstruktur und somit die Stützstruktur selbst in unterschiedlichen Höhen entlang der Metallschienen oder Metallleisten der Stützstrukturhalterung zu montieren, kann bei unterschiedlicher Untergrundneigung eine gleichbleibende Dachneigung der Dachkonstruktion gewährleistet werden.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 schematische, dreidimensionale Darstellung eines Carports mit Stützstrukturen und Dachkonstruktion; und
- 2 schematische Darstellung einer im Boden befestigten Stützstruktur mit Stützstrukturhalterung und Dachkonstruktion; und
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt einen errichteten Carport mit einer Dachkonstruktion 14, die von Stützstrukturen 10 getragen wird. Unter der Dachkonstruktion 14 kann, wie in 1 dargestellt, ein Fahrzeug untergestellt werden.
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2 zeigt eine Verankerung einer Stützstruktur 10 über eine Stützstrukturhalterung 15, die durch Schraubfundamente 17 im Boden befestigt sein kann. Die Schraubfundamente können Schrauben darstellen, die in einen Boden geschraubt werden können. Eine solche Schraube kann zum Beispiel von dem Unternehmen Krinner in Form des „E 140x1600-E76-100“-Schraubfundaments bereitgestellt werden, das 1,6 Meter lang ist, einen Durchmesser von unter 0,14 Meter aufweist und 18,5 Kilogramm schwer ist. Die Schraubfundamente 17 können entlang einer Linie in den Boden geschraubt werden. Zusätzlich oder alternativ können die Schraubfundamente 17 leicht versetzt in Form des Buchstaben „H“ als „H-Traverse“ angeordnet sein, um erhöhte Kräfte in Längsrichtung des Carports aufzunehmen. Abhängig von den jeweiligen Bodenverhältnissen werden die statischen Momente mittels entsprechender Anzahl von bevorzugt linear angeordneten Schraubfundamenten im Boden verankert. Die Schraubfundamente 17 können am oberen Ende, an dem Ende, das nicht in den Boden eingeschraubt wird, zum Beispiel an einem Schraubenkopf Befestigungseinrichtungen aufweisen. Eine Befestigungseinrichtung kann zum Beispiel eine Metallplatte sein, die Bohrungen oder Löcher mit oder ohne Gewinde aufweist. An oder auf diesen Befestigungseinrichtungen kann mit zum Beispiel Schrauben eine Traverse 16 befestigt werden. Die Traverse 16 kann in Form einer Quertraverse als Metallbalken oder als Metallplatte ausgeführt sein, wobei Bohrungen oder Löcher in dem Metallbalken oder der Metallplatte vorgesehen sein können, um ihn oder sie mit den Befestigungseinrichtungen mit zum Beispiel Schrauben zu verbinden. Auf der Quertraverse kann die Stützstrukturhalterung 15 durch zum Beispiel Schrauben befestigt sein. Die Stützstrukturhalterung 15 kann als Metall- oder Betonteil ausgeführt sein, das über zum Beispiel Bohrungen dazu eingerichtet sein kann, die Stützstruktur 10 über eine Schrauben- und/oder Bolzenverbindung lasttragend aufzunehmen. Stützstruktur 10 kann so ausgestaltet sein, dass sich, wie in 1 und 2 dargestellt, ein Zwischenraum 13 zwischen Tragestrukturen der Stützstruktur 10 ergibt. Die Verankerung eines Carports durch die beschriebenen Schraubfundamente 17 kann den Vorteil bieten, dass ein Ausgangszustand einer Fläche vor dem Errichten des Carports durch Herausdrehen der Schraubfundamente 17 wiederhergestellt werden kann und dass die Schraubfundamente 17 wiederverwendet werden können.
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Die Dachkonstruktion 14 kann von einer Stützstruktur 10, bevorzugt jedoch von zwei Stützstrukturen 10 getragen werden. Die Dachkonstruktion 14 kann durch zum Beispiel Halterungen wie Haken, Löcher und/oder Bohrungen dazu eingerichtet sein, photovoltaische Solarpanele 11 auf der Oberseite der Dachkonstruktion 14 aufzunehmen. Die photovoltaischen Solarpanele 11 können die Dachkonstruktion 14 vollständig oder nur teilweise überspannen. Die Dachkonstruktion 14 kann aus zwei Teilen bestehen, die sich jeweils mittig von der Stützstruktur 10 nach außen erstrecken. Unter der Dachkonstruktion 14 können Fahrzeuge 18 untergestellt sein. Zwischen den beiden Teilen der Dachkonstruktion 14 kann ein Wartungsgang 12 liegen. Der Wartungsgang 12 kann dazu eingerichtet sein, dass er von Personen betreten werden kann, um zum Beispiel die photovoltaischen Solarpanele 11 zu montieren. Der Wartungsgang 12 kann zusätzlich oder alternativ als Gründach ausgeführt werden. Die beiden sich nach außen hin erstreckenden Teile der Dachkonstruktion können ein Verbund von Tragbalken sein.
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Die Stützstruktur 10 und die Dachkonstruktion 14 können durch Halterungen und/oder hohle Tragstrukturen dazu eingerichtet sein, dass in ihnen elektrische Leitungen, wie zum Beispiel Stromleitungen oder Netzwerkkabel vorinstalliert werden können. Mittels Stromanschlüssen und/oder elektrischer Kontaktelemente kann ein Stromleitungsnetz übergreifend oder durchgehend sowohl in der Stützstruktur 10 als auch der Dachkonstruktion 14 angeordnet sein und mit einem oder mehreren photovoltaischen Solarpanelen 11 und/oder elektrischen Funktionsmodulen verbunden sein. Das Stromleitungsnetz kann mit einem Versorgungsstromnetz, wie einem Hausstromnetz verbunden sein. Die elektrische Energie, die von den photovoltaischen Solarpanelen 11 bereitgestellt werden kann, kann in das Versorgungsstromnetz eingespeist werden. Zusätzlich oder alternativ kann der Carport eine Ladevorrichtung für Elektrofahrzeuge aufweisen, die mit Versorgungsstrom und/oder mit elektrischem Strom, der von den photovoltaischen Solarpanelen 11 bereitgestellt wird, betrieben werden kann.
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Die Idee ist somit das Ersetzen der aufwendigen und kohlenstoffdioxidintensiven Betonfundamente durch metallische Schraubanker mit Lastplatte oder Stützstrukturhalterung 15.
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Im Folgenden wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Aktuelle PV-Carports (PV: Photovoltaik), insbesondere im niedrigen Preissegment, bestehen nämlich meist aus wenig nachhaltigen Materialien wie Beton, Stahl und Kunststoff. Hierdurch wird bei der Produktion und dem Aufbau ein hoher Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck generiert. Der weiterentwickelte PV-Carport, größtenteils basierend auf nachwachsenden Materialen, soll auf der Kostenstruktur eines Low-Cost-Produkts (Low Cost: geringe finanzielle Kosten) das Thema Nachhaltigkeit fokussiert betrachten und optisch ansprechend - bei gleichbleibender Statik und Funktionalität - darstellen. Klassische Holz- oder Stahlcarports werden meist mit Pfostenträgern oder Betonankern mit einem Betonfundament verbunden.
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Durch die Vermeidung von Beton im Fundamentbereich entstehen geringere Kosten für Material, Bodenarbeiten, gegebenenfalls Arbeiten an der Asphaltdecke als auch Kohlenstoffdioxidemissionen. Zudem ist der Aufbau reversibel und zeitsparend, wodurch die (Weiter-) Nutzung des Parkplatzes innerhalb einer kürzeren Zeit, zum Beispiel innerhalb von zwei Wochen, möglich wird.
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Durch die schlanke Gestaltung des Dachaufbaus und eine statisch optimierte Krafteinlenkung in eine Bodenplatte aus Stahl kann der PV-Carport durch Bodendübel gehalten werden. Es wird kein aufwendiges Betonfundament benötigt.
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Hierdurch erlangbare Vorteile sind insbesondere die folgenden:
- - Kosteneinsparung: Keine aufwändigen Bodenarbeiten, Materialeinsparung Beton; Schraubfundament als Teil eines Mietmodells im Sinne Cradle2Cradle
- - Geringerer Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck, Beton als starker Kohlenstoffdioxid-Emittent
- - Zeiteinsparung: schneller Aufbau möglich, dadurch geringerer Ausfall des Parkplatzes
- - Reversibler Rückbau möglich, da die Stahlplatte in der Regel über dem Asphalt liegt und die Bodenanker lediglich Bohrungen brauchen oder benötigen
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie Carport mit betonfreier Bodenverankerung bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2020052711 A1 [0003]
- DE 202021105573 U1 [0004]
- DE 202016006723 U1 [0005]