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Die Erfindung betrifft ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zum Betreib eines Fortbewegungsmittels, mit deren Hilfe eine Person möglichst effizient bewegt werden soll.
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Aus
EP 3 133 541 A1 ist ein Fahrrad bekannt, bei dem ein gefahrener Streckenverlauf, Fahrbahnbedingen, Fahrgeschwindigkeit und das Betätigen einer Gangschaltung gemessen und mit hinterlegten Daten verglichen werden, um dem Fahrer eine für vergleichbare Randbedingungen hinterlegte Gangschaltstrategie vorzuschlagen, wobei die hinterlegten Daten auf früheren Messdaten basieren können.
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DE 10 2010 029 291 A1 offenbart ein Steuergerät zum Ansteuern eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs mit Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis den Betrieb eines Fortbewegungsmittels möglichst effizient an die aktuelle Situation angepasst zu betreiben.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein effizient an die aktuelle Situation angepasstes Fortbewegungsmittel ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Fortbewegungsmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Ein Aspekt betrifft ein Fortbewegungsmittel zur Bewegung einer Person zu Boden, zu Wasser und/oder in der Luft, mit einem Variator, insbesondere Gangschaltung, zur Veränderung einer Übersetzung zwischen einem Antriebsmoment und einem Abtriebsmoment und/oder Abtriebsschub, einem Messsystem zur Messung einer Position des Fortbewegungsmittels, eines Positionsverlaufs des Fortbewegungsmittels, einer Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fortbewegungsmittels und einen Schaltzustand des Variators, einer Vergleichsdaten enthaltenen Datenbank, wobei die Vergleichsdaten für verschiedene Positionsverläufe hinterlegte Schaltzustände für die jeweilige Position des Positionsverlaufs aufweisen, und einer Ausgabeeinheit zum Vorschlagen eines in der Datenbank für die aktuelle Position hinterlegten Schaltzustand und/oder zum automatisierten Einstellen des für die aktuelle Position hinterlegten Schaltzustands in dem Variator, wobei die Vergleichsdaten für mindestens einen bestimmten Positionsverlauf mehr als ein Datensatz von hinterlegten, aus einem vorherigen Verhalten des Fahrers entlang dieses Positionsverlaufs erlernten Schaltzuständen für die jeweilige Position des Positionsverlaufs aufweist, wobei Schaltzustände des Variators entlang dieses Positionsverlaufs gespeichert und aus mehreren vergleichbaren gespeicherten Daten daraus ein entsprechender Datensatz gebildet wird, und wobei dann, wenn die gespeicherten Daten zu stark voneinander abweichen, für verschiedene Randbedingungen jeweils ein gesonderter Datensatz erlernt wird, und eine Auswahleinheit zur Auswahl eines der Sätze für die Ausgabeeinheit vorgesehen ist.
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Es wurde erkannt, dass es für eine möglichst effiziente Anpassung eines Fortbewegungsmittels an die aktuelle Situation nicht ausreicht auf einen für die aktuelle Fahrstrecke, die sich aus den gemessenen Positionsverlauf ergibt, hinterlegten Datensatz zurückzugreifen, da die optimale Anpassung nicht nur von der Fahrstrecke, sondern auch von sich verändernden Randbedingen abhängt. Beispielsweise ist bei einem als Bodenfahrzeug ausgestaltetes Fortbewegungsmittel nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen eine optimierte Antriebsleistung und ein zugehöriger optimaler Schaltzustand des Variators von der Fahrbahnbeschaffenheit abhängig, wobei bei einer trockenen Fahrbahn eine höhere Fortbewegungsgeschwindigkeit als bei einer nassen Fahrbahn möglich ist. Dies gilt insbesondere, wenn das Fortbewegungsmittel als Sportwagen oder Rennwagen ausgestaltet ist und in einem Rennen möglichst optimal über eine vorbekannte Rennstrecke gefahren werden soll. Eine Adaption eines Datensatzes mit hinterlegten Schaltzuständen für den aktuellen Positionsverlauf an das tatsächliche aktuelle Fahrverhalten des Fahrers würde viel zu lange dauern und wäre für eine nachfolgende weitere Änderung der Randbedingungen wiederum nicht gut genug geeignet. Da jedoch mehr als ein Datensatz an Schaltzuständen für denselben Positionsverlauf in den Vergleichsdaten der Datenbank hinterlegt sind, ist es möglich in Abhängigkeit von einem bestimmten Auswahlkriterium mit Hilfe der Auswahleinheit einen für dieses Auswahlkriterium am besten passenden Datensatz auszuwählen und den mindestens einen für diesen Positionsverlauf hinterlegten anderen Datensatz an Schaltzuständen aktuell unberücksichtigt zu lassen. Der unberücksichtigte Datensatz an Schaltzuständen wird jedoch nicht gelöscht, überspeichert oder mit Hilfe aktueller Messdaten variiert, sondern unverändert beibehalten. Dadurch steht der aktuelle nicht berücksichtigte Datensatz an Schaltzuständen in seiner optimierten Ausgestaltung zur Verfügung, wenn dieser Datensatz anhand des Auswahlkriteriums von der Auswahleinheit in einer anderen Fahrsituation bei anderen Randbedingungen ausgewählt wird. Durch die mehreren jeweils von der Auswahleinheit auswählbaren Sätzen an Schaltzuständen kann für einen aktuellen Positionsverlauf des Fortbewegungsmittels ein an veränderliche Randbedingungen besser optimierter Datensatz verwendet werden, so dass der Variator auch bei verschiedenen Randbedingungen ein effizient an die aktuelle Situation angepasstes Fortbewegungsmittel ermöglicht.
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Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise als Bodenfahrzeug, Wasserfahrzeug, Luftfahrzeug oder Raumfahrzeug ausgestaltet sein. Das Fortbewegungsmittel kann insbesondere eine autonome Antriebseinheit, beispielsweise eine elektrische Maschine und/oder eine Brennkraftmaschine, aufweisen, die aus einer Speicherquelle, beispielsweise eine Batterie und/oder ein Kraftstofftank, mit Antriebsenergie versorgt werden kann. Zusätzlich oder alternativ, kann das Fortbewegungsmittel für einen muskelkraftbetätigten Antrieb durch den Fahrer beziehungsweise die Fahrerin ausgelegt sein. Dies ist beispielsweise bei einem Fahrrad oder einem Tretroller der Fall.
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Der Variator kann zur stufenlosen oder inkrementellen Wandlung eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment zwischen einer Antriebsseite und einer Abtriebsseite eines Antriebsstrangs ausgestaltet sein. Beispielsweise ist der Variator als Gangschaltung, schaltbares Stufengetriebe oder Stufenlosgetriebe, beispielsweise Planetengetriebe oder Kegelradumschlingungsgetriebe, ausgestaltet. Der Variator kann durch einen externen Eingriff des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin und/oder die Ausgabeeinheit auf eine bestimmte Übersetzung eingestellt werden. Mit Hilfe der im Variator eingestellten Übersetzung kann die Antriebseinheit im einem möglichst optimalen Betriebspunkt, in dem beispielsweise der Verbrauch minimiert ist oder eine Antriebsleistung maximiert werden kann, betrieben werden und/oder ein möglichst müheloser muskelbetriebener Antrieb ermöglicht werden.
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Das Messsystem kann mehrere Messsensoren aufweisen, mit deren Hilfe verschiedene Parameter für die aktuelle Betriebssituation sowie Auswahlkriterien für die Auswahleinheit gemessen werden können. Beispielsweise kann das Messsystem einen Positionsbestimmungssensor, insbesondere GPS-Sensor, aufweisen, mit dessen Hilfe die aktuelle Position sowie ein Positionsverlauf, der einer aktuellen Fahrstrecke entspricht, gemessen werden kann. Mit Hilfe von in der Datenbank hinterlegten Kartenmaterial kann auch der weitere Positionsverlauf in bestimmten Grenzen vorausgesagt werden kann und mit diesem Positionsverlauf verknüpfte weitere Daten, beispielsweise Verkehrsregelungen, ermittelt werden, aus denen aus sich verändernde Randbedingungen geschlossen werden kann. Beispielsweise kann das Messsystem einen Geschwindigkeitssensor zur Detektion der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fortbewegungsmittels aufweisen. Die Fortbewegungsgeschwindigkeit ist üblicherweise ein vom Fahrer beziehungsweise Fahrerin vorgegebener Wert, der beispielsweise von aktuellen Verkehrsaufkommen abhängt und zur Bestimmung einer bestimmten Randbedingung zur Auswahl eines der hinterlegten Datensätze herangezogen werden kann. Das Messsystem kann auch einen Zeitmesser, beispielsweise eine Uhr, aufweisen, um eine Zeit absolut oder relativ messen zu können. Beispielsweise kann aus der Zeitdauer für einen bestimmten Positionsverlauf auf eine durchschnittliche Fortbewegungsgeschwindigkeit in diesem Positionsverlauf geschlossen werden. Zudem kann das Messsystem den Schaltzustand, insbesondere die aktuell eingestellte Übersetzung, messen, um daraus einen Handlungsbedarf für eine Veränderung dieses Schaltzustands mit Hilfe der in der Datenbank hinterlegten Vergleichsdaten zu ermitteln.
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Die Datenbank kann für mehrere Positionsverläufe, die insbesondere einer bestimmten Fahrstrecke entsprechen, indizierte Vergleichsdaten einhalten, wobei die Vergleichsdaten wiederum mehrere Datensätze an Schaltzuständen für verschiedene Betriebssituation enthalten, die für verschiedene Randbedingungen hinterlegt sind, die für den betrachteten Positionsverlauf auftreten können. Die Datenbank kann insbesondere die für den jeweiligen Positionsverlauf und/oder benachbarter Positionsverläufe relevanten Vergleichsdaten lokal in dem Fortbewegungsmittel gespeichert haben, wobei es möglich ist, dass die für eine Region relevanten Vergleichsdaten zuvor von einem externen Datenserver übertragen wurden. Falls keiner der hinterlegten Datensätze gut genug zu der aktuellen Fahrsituation passen sollte, kann die Ausgabeeinheit solange deaktiviert sein, bis wieder ein für die aktuelle Fahrsituation passender Datensatz aus den Vergleichsdaten ausgewählt werden kann. Fehlinformationen und/oder ungünstige Einstellungen bei dem Variator können dadurch vermieden werden und der möglichst günstigste Betrieb in der Verantwortung des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin belassen werden. Insbesondere kann dieser Zeitraum genutzt werden eine weiteren Datensatz für den aktuellen Positionsverlauf zu detektieren und, vorzugsweise mit Hilfe einer Kl, zu erlernen. Der so ermittelte Datensatz kann in einer vergleichbaren Situation wiederverwendet und durch Lernen mit Hilfe der KI weiter verbessert werden.
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Die Auswahleinheit kann dazu hergerichtet sein in Abhängigkeit von einem Auswahlkriterium einen Datensatz auszuwählen, der für dieses Auswahlkriterium und insbesondere einen gemessenen oder hinterlegten Betrag für dieses Auswahlkriterium am besten geeignet ist. Beispielsweise sind verschiedene für den betrachteten Positionsverlauf in den Vergleichsdaten hinterlegten Datensätze an Schaltzustände für dieses Auswahlkriterium indiziert abgelegt. Wenn die Auswahleinheit einen Datensatz auswählen soll, kann die Auswahleinheit beispielsweise zunächst die für die aktuelle Position oder den aktuellen Positionsverlauf relevanten Vergleichsdaten auswählen, überprüfen ob die Vergleichsdaten mehr als einen Datensatz an Schaltzuständen ausweisen und in diesem Fall mit Hilfe des mindestens einen Auswahlkriteriums denjenigen Datensatz an Schaltzuständen auswählen, der zu dem mindestens einen Auswahlkriterium am besten passt.
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Die Ausgabeeinheit kann in Abhängigkeit von der von der Auswahleinheit getroffenen Auswahl eine an den ausgewählten Datensatz an Schaltzuständen angepasste Reaktion auslösen. Die Reaktion kann rein informativ sein, indem dem Fahrer beziehungsweise der Fahrerin der als optimal hinterlegte Schaltzustand signalisiert wird. Die Reaktion der Ausgabeeinheit kann aber auch als Regeleingriff ausgestaltet sein, indem die Ausgabeeinheit in dem Variator automatisiert den als optimal hinterlegte Schaltzustand einstellt. Vorzugsweise kann der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin einstellen, ob die Ausgabeeinheit unmittelbar den Schaltzustand am Variator ändern darf oder nur rein informativ darauf hinweist den Schaltzustand zu ändern.
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Insbesondere ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von der aktuell vorliegenden Fortbewegungsgeschwindigkeit auszuwählen. Dadurch kann beispielsweise ein Verkehrsstau berücksichtigt werden, der eine deutlich geringere Fortbewegungsgeschwindigkeit als üblich erforderlich macht. Dadurch kann insbesondere ein in Abhängigkeit von der aktuellen Fortbewegungsgeschwindigkeit optimierter Schaltzustand realisiert werden, der berücksichtigt, dass bei einem Verkehrsstau oder anderen von der üblichen zu erwartenden Betriebssituation verschiedenen aktuellen Randbedingungen ein anderer Betriebspunkt der Antriebseinheit vorgegeben ist. Insbesondere kann die Fortbewegungsgeschwindigkeit ein guter Indikator sein, dass ein aktuell ausgewählter Datensatz an Schaltzuständen, bei dem eigentlich andere Fortbewegungsgeschwindigkeiten angenommen werden, doch nicht passend ist und ein anderer Datensatz ausgewählt werden sollte oder sogar gar kein Datensatz ausgewählt werden sollte, falls keiner der hinterlegten Datensätze gut genug passen sollte. In diesem Fall kann die Ausgabeeinheit solange deaktiviert sein, bis wieder ein für die aktuelle Fahrsituation passender Datensatz aus den Vergleichsdaten ausgewählt werden kann.
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Vorzugsweise ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von aktuell vorliegenden Wetterbedingungen auszuwählen. Dadurch kann berücksichtigt werden, dass je nach Wetterverhältnissen ein Flugzeug in unterschiedlichen Höhen fliegen kann und aufgrund der abweichenden Höhe eine andere Strategie für den Variator benötigt. Insbesondere bei einem Bodenfahrzeug kann dadurch auf unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheiten infolge von Trockenheit beziehungsweise Nässe reagiert werden und der Schaltzustand des Variators an eine besonders sichere Fahrweise angepasst werden.
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Besonders bevorzugt ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von aktuell geltenden Verkehrsregelungen auszuwählen. Verkehrsregelungen, insbesondere Geschwindigkeitsbegrenzungen, können sich im Laufe der Zeit verändern, so dass eine zuvor erlaubte Fahrweise aktuell nicht mehr erlaubt ist. Insbesondere ist es auch möglich, dass beispielsweise aus Gründen des Lärmschutzes in bestimmten Uhrzeitbereichen unterschiedliche Verkehrsregelungen und/oder unterschiedliche Fahrstrecken erlaubt sind. Durch die Berücksichtigung sich ändernder Randbedingungen infolge sich ändernder Verkehrsregelungen kann problemlos zwischen deutlich unterschiedlichen Datensätzen gewechselt werden, ohne dass dies eine nicht auflösbare Problemsituation indiziert. Zudem kann berücksichtigt werden, dass ein Bodenfahrzeug Verkehrsampeln passieren kann, die entweder eine Durchfahrt erlauben oder einen Stopp erzwingen. Ein derartiges Verkehrssignal kann vergleichsweise einfach von dem Messsystem detektiert werden, so dass die Auswahleinheit in Abhängigkeit davon, ob an der Verkehrsampel angehalten werden muss oder die Verkehrsampel passiert werden kann, den hierzu am besten geeigneten Datensatz auswählen kann.
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Insbesondere ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von mit Hilfe des Messsystems gemessenen Vitaldaten zur Abschätzung einer körperlichen Belastung eines Fahrers auszuwählen. Wenn das Fortbewegungsmittel muskelkraftbetrieben ist, können die gemessenen Vitaldaten eine Überbelastung des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin indizieren und den Wechsel zu einem weniger anstrengenden Datensatz auslösen. Zudem kann auch bei einem mit einer Antriebseinheit angetriebenen Fortbewegungsmittel beispielsweise eine hohe Herzfrequenz eine hohe Aufregung des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin indizieren, was einen Wechsel zu einer defensiveren und/oder weniger aufregenden Fahrweise auslösen kann, indem ein entsprechend defensiverer Datensatz von der Auswahleinheit ausgewählt wird.
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Vorzugsweise ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von einem individuell ausgewählten Fahrprogramm, insbesondere ein erste Fahrprogramm für eine verbrauchsoptimierte Fahrt und ein zweites Fahrprogramm für eine maximale Leistung optimiertes zweites Fahrprogramm, auszuwählen. Der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin kann auswählen, ob ein eher sportlicher oder verbrauchsoptimierter Fahrbetrieb stattfinden soll, wobei die Auswahleinheit den für diese Auswahl am besten geeigneten Datensatz auswählen kann. Dadurch kann berücksichtigt werden, dass auch ein Optimierungsziel für den Schaltzustand des Variators variabel sein kann.
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Besonders bevorzugt ist die Auswahleinheit ausgestaltet, einen von mehreren hinterlegten Sätzen in Abhängigkeit von mit Hilfe des Messsystems gemessenen Beladung des Fortbewegungsmittels auszuwählen. Hierbei kann berücksichtigt werden, dass bei einer niedrigen und einer hohen Beladung des Fortbewegungsmittels die zu beschleunigende träge Masse sowie Zentrifugalkräfte bei Kurvenfahrten sich ändern können und nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen jeweils andere Einstellungen am Variator besser geeignet sind. Zudem kann sich das Verbrauchsverhalten des Fortbewegungsmittels in Abhängigkeit von der Beladung ändern, so dass das Erreichen einer bestimmten vorgegebenen Reichweite mit einem begrenzten Energievorrat unterschiedliche Einstellungen beim Variator sinnvoll erscheinen lassen.
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Insbesondere beruhen die in der Datenbank hinterlegten Vergleichsdaten auf von dem Messsystem gemessenen Messwerten desselben Fahrers und/oder von dem aktuellen Fahrer verschiedenen Fahrern. Es ist möglich ein auf einen bestimmten Fahrer beziehungsweise Fahrerin personalisierten Datensatz vorzuhalten, der in einer besonderen Weise an den Fahrstil des betrachteten Fahrers beziehungsweise Fahrerin angepasst ist. Das Fahrerlebnis kann dadurch leicht an individuelle Vorlieben angepasst werden. Insbesondere wenn für eine bestimmte Fahrstrecke, die einem bestimmten Positionsverlauf entspricht, kein für diese Person individualisierter Datensatz vorliegt, kann ein für eine anderen Person hinterlegter Datensatz oder ein Durchschnitt verschiedener Datensätze oder ein Default-Datensatz verwendet werden, wobei vorzugsweise ein Datensatz derjenigen Person ausgewählt wird, der für eine anderen Positionsverlauf, für den ein individualisierter Datensatz das aktuellen Fahrers vorliegt, möglichst ähnlich ist. Dies ermöglicht es einen auf für eine Fahrstrecke, die der aktuelle Fahrer noch nicht gefahren ist, einen Datensatz auszuwählen, der dem Fahrstil des aktuellen Fahrers noch am ehesten entspricht.
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Ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fortbewegungsmittels, das insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, mit den Schritten Bereitstellen einer Datenbank, wobei die Datenbank Vergleichsdaten für mindestens einen bestimmten Positionsverlauf des Fortbewegungsmittels mehr als einen Datensatz von hinterlegten Schaltzuständen eines Variators des Fortbewegungsmittels für die jeweilige Position des Positionsverlaufs aufweist, Auswählen eines von mehreren für die aktuelle Position in der Datenbank hinterlegten Datensatz von Schaltzuständen in Abhängigkeit von einem vordefinierten Auswahlkriterium und Verwenden des ausgewählten Datensatzes zur Anzeige für einen Fahrer und/oder zur automatischen Einstellung des Variators. Das Verfahren kann insbesondere wie vorstehend anhand des Fortbewegungsmittels erläutert aus- und weitergebildet sein. Durch die mehreren jeweils von der Auswahleinheit auswählbaren Sätzen an Schaltzuständen kann für einen aktuellen Positionsverlauf des Fortbewegungsmittels ein an veränderliche Randbedingungen besser optimierter Datensatz verwendet werden, so dass der Variator auch bei verschiedenen Randbedingungen ein effizient an die aktuelle Situation angepasstes Fortbewegungsmittel ermöglicht.
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Vorzugsweise weist das Auswahlkriterium eines oder mehrere Messdaten ausgewählt der Gruppe aufweisend, insbesondere bestehend aus, Fortbewegungsgeschwindigkeit, Wetterbedingungen, aktuell geltende Verkehrsregelungen, Vitaldaten eines Fahrers, individuell ausgewählten Fahrprogramm und/oder Beladung des Fortbewegungsmittels, auf. Wie vorstehend anhand des Fortbewegungsmittels erläutert kann ein einzelnes dieser Auswahlkriterien sowie eine Kombination aus zwei oder mehr dieser Auswahlkriterien mehrere für einen Positionsverlauf zugeordnete Datensätze an Schaltzuständen für den Variator identifizieren, um für die dadurch jeweils identifizierte Fahrsituation einen geeigneten Betrieb des Fortbewegungsmittels auswählen zu können.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:
- 1: eine schematische Prinzipdarstellung eines Fortbewegungsmittels.
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Das in 1 prinzipiell dargestellte Fortbewegungsmittel 10 weist einen Variator 12, beispielsweise eine Gangschaltung oder ein Getriebe, auf, der eine Antriebsmoment 14 in ein Abtriebsmoment 16 zu Fortbewegung des Fortbewegungsmittels 10 wandeln kann. Ein Messsystem 18 kann verschiedene Parameter messen. Mit Hilfe eines von dem Messsystem 18 gemessenen Positionsverlaufs kann eine Auswahleinheit 20 für diesen Positionsverlauf in einer Datenbank 22 hinterlegte Vergleichsdaten 24 auswählen, wobei die Vergleichsdaten 24 verschiedene für unterschiedliche Auswahlkriterien indizierte (Daten-)Sätze 26 aufweisen kann. In Abhängigkeit von diesem Auswahlkriterium, das vorzugsweise von dem Messsystem 18 gemessen wurde, kann die Auswahleinheit 20 gegebenenfalls auf Basis eines geeigneten Auswahlalgorithmus den für die aktuelle Fahrsituation am besten passenden Datensatz 26 auswählen und an eine Ausgabeeinheit 28 senden. Die Ausgabeeinheit 28 kann einen für die aktuelle Position aus dem ausgewählten Datensatz 26 gespeicherten Schaltzustand dem Fahrer anzeigen, damit dieser den Variator entsprechend einstellt, oder den Variator selber entsprechend einstellen.
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Die für den jeweiligen Positionsverlauf hinterlegten Sätze 26 werden aus einem vorherigen Verhalten des Fahrers entlang dieses Positionsverlaufs gegebenenfalls mit Hilfe einer KI erlernt, indem die Schaltzustände des Variators 12 entlang dieses Positionsverlaufs gespeichert und gegebenenfalls nach einer Mittelwertbildung aus mehreren vergleichbaren gespeicherten Daten daraus ein entsprechender Datensatz 26 gebildet wird. Wenn die gespeicherten Daten zu stark voneinander abweichen, spricht dies eher für verschiedene Randbedingungen, für die jeweils ein gesonderter Datensatz 26 erlernt wird.