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Die Erfindung betrifft eine Parksperre mit einer Sperrklinke, die in einer Sperrstellung in einem Parksperrenrad verriegelbar und in einer Entsperrstellung mit dem Parksperrenrad außer Eingriff ist, mit einem Parksperrengehäuse, das eine Gehäusewand aufweist, mit einer Druckfeder, die durch einen Aktuator vorspannbar ist, und mit einem durch die Druckfeder vorspannbaren, entlang der Gehäusewand bewegbaren Schlitten, durch den die Sperrklinke in die Sperrstellung bewegbar ist.
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Die aus
DE 101 44 063 A1 bekannte Parksperre eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs weist einen auf einer Getriebewelle angeordneten Rastring mit Rastausnehmungen auf. Mittels eines schwenkbaren Wählhebels und eines daran angelenkten Gestänges wird eine Klinke im Sperrzustand der Einrichtung mit den Rastausnehmungen in Eingriff gebracht. Das Gestänge weist an seinem Ende Rollen auf, von denen eine zweite Rolle das Gestänge in einem L-förmigen Führungsblech führt. Das Führungsblech ist im Gehäuse des Automatikgetriebes befestigt. Die zweite Rolle rollt bei einer Längsbewegung des Gestänges auf dem Führungsblech ab. Dabei umfasst das Führungsblech eine Seitenwand und eine horizontal verlaufende Wand. Die horizontal verlaufende Wand des Führungsblechs weist Langlöcher auf. Die Seitenwand des Führungsblechs ist ein separates Bauteil und weist an einem Rand zinnenartige Vorsprünge auf. Diese Vorsprünge sind hinsichtlich ihrer Abmessung den Langlöchern der horizontal verlaufenden Wand angepasst und können mittels einer Presspassung in die Öffnungen der horizontalen Wand eingreifen.
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Beim Parken eines Fahrzeugs, beispielsweise an einem Hang, erzeugt das Fahrzeuggewicht abhängig vom Raddurchmesser, von der Getriebeübersetzung und vom Radius des Sperrrads (Sperrverzahnung) eine Kraft auf die geschlossene Klinke und somit wiederum auf den Parksperrenmechanismus. Beim Entriegeln der Parksperre am Hang muss diese anliegende Kraft überwunden werden.
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Eine gattungsgemäße Parksperre benötigt daher zum Auslegen der Sperrklinke, d. h. zum Verbringen derselbe in die Entsperrstellung, eventuell eine relativ große Kraft. Diese kann sich aus der Geometrie zwischen dem Klinkenzahn und der Ausnehmung in der Sperrverzahnung ergeben, namentlich durch einen entsprechenden Hinterlegungswinkel. Eine hohe Kraft kann sich auch aufgrund der Reibungsverhältnisse und des realisierten Reibkeils ergeben.
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Die Kräfte müssen sicher abgestützt werden, andererseits sollen die Parksperre und das Getriebe möglichst leicht bauen. Insbesondere bei hohen Kräften und beengtem Bauraum können die beweglichen Teile der Parksperre am Gehäuse der Parksperre anschlagen, das den Körperschall überträgt. Wird ein Versuch unternommen, die Parksperre jenseits der Abweisgeschwindigkeit einzulegen, entsteht ein Ratschen, und unerwünschte Schwingungen breiten sich aus. Vor allem aber kann der Schlitten durch Überschwingen mit einem Endanschlag so stark kollidieren, dass die Bauteile beschädigt werden.
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Um die bei der Kollision entstehenden Kraftspitzen zu verringern, ist in
EP 3 545 217 B1 vorgeschlagen, am Endanschlag ein gedoppeltes Federblech vorzusehen. Durch Verformen des Doppelfederblechs kann der Impuls zeitlich gestreckt und damit in seinem Maximalbetrag verringert werden. Durch innere Reibung kann der Impuls sogar leicht abgebaut werden. Allerdings ist die Wirkung dieser Lösung nicht in jedem Fall hinreichend.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Parksperre zu verbessern und die Last beim Auftreffen auf den Endanschlag weiter zu verringern, ohne dass die Parksperre mehr Bauraum benötigt.
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Die Aufgabe wird durch eine Parksperre mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Die Parksperre nach Anspruch 1 weist eine Schlittenbremse auf, welche mit der Seitenwand zusammenwirkt. Die Schlittenbremse ist damit nicht bzw. nicht ausschließlich stirnseitig zwischen dem Schlitten und einem Endanschlag, auf den der Schlitten auftreffen kann, angeordnet, sondern kann quer zum Verfahrweg des Schlittens und damit radial auf diesen einwirken. Damit steht zum einen nicht nur die vergleichsweise kleine Stirnfläche des Schlittens zum Abbremsen zur Verfügung, zum anderen kann die Parksperre durch die radiale Anordnung der Schlittenbremse um den Bauraum axial kürzer bauen. Die radiale Anordnung hat den zusätzlichen Vorteil, dass der Schlitten, nachdem er die für die Sperrstellung der Sperrklinke erforderliche Axialposition überschritten hat, auf dem gesamten nachfolgenden Verfahrweg bereits gebremst werden kann und nicht erst unmittelbar vor dem Endanschlag. Dadurch steht mehr Zeit zur Verfügung, den Schlitten abzubremsen, so dass dessen Geschwindigkeit stärker herabgesetzt werden kann als im Stand der Technik. Dadurch dass sich der Schlitten entlang der Gehäusewand und damit parallel zu ihr bewegt, steht eine vergleichsweise große überstrichene Fläche der Gehäusewand zur Verfügung, über die die Schlittenbremse einwirken kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schlittenbremse als ein Federblech ausgebildet. Das Federblech durchdringt die Seitenwand, so dass es sich einerseits an ihr abstützen kann und andererseits mit dem Schlitten zusammenwirkt. Das Federblech kann sich verformen und damit einen Teil der Schlittenenergie zwischenspeichern und zeitlich verzögert wieder abgeben.
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In einer Weiterbildung kann sich das Federblech verdrehen. Dazu weist die Parksperre beispielsweise eine Nadel auf, an der sich das Federblech zusätzlich abstützt. Die Nadel kann als ein Bolzen oder allgemein als ein vorzugsweise zur Gehäusewand stationäres und ebenfalls vorzugsweise verrundetes Abstützelement ausgebildet sein, an dem das Federblech anliegt.
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In einer nächsten Weiterbildung weist das Federblech einen ersten Endabschnitt auf, der gewinkelt ist und hinter dem eine Nase des Schlittens in einer Entsperrstellung verschnappt. Dadurch kann, nachdem ein Aktuator den Schlitten in die Entsperrstellung verbracht hat, die Schlittenbremse den Schlitten in der Entsperrstellung sichern, so dass der Aktuator wieder zurückgefahren werden kann und der Schlitten in der Entsperrstellung verbleibt. In einer Ausgestaltung verschnappt das Federblech mit seinem gewinkelten Endabschnitt hinter einer Nase des Schlittens.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Federblech einen ersten, zum Verfahrweg des Schlittens gewinkelten Mittelabschnitt auf. Der Schlitten weist einen die Seitenwand durchdringenden Abschnitt auf, der das Federblech beim Verfahren des Schlittens vorspannen kann. Beispielsweise ist der Abschnitt als ein Stift gebildet, der in einem Langloch in er Seitenwand angeordnet ist und mit seiner quer zur Verfahrrichtung orientierten Stirnseite auf das Federblech einwirken kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Federblech einen zweiten, zum Verfahrweg des Schlittens gewinkelten Mittelabschnitt aufweist, gegen welchen der Schlitten anschlagen kann und durch dessen Verformung die Schlittenbremse ausbildet wird. Der zweite, gewinkelte Mittelabschnitt kann ohne den oder zusätzlich zum vorstehend genannten ersten, gewinkelten Mitteabschnitt vorhanden sein. Der zweit Mittelabschnitt kann durch eine stirnseitig am Schlitten angeordnete Fase beaufschlagt werden. Damit werden keine zusätzlichen Teile benötigt, um das Federblech zu beaufschlagen.
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Ein die Parksperre vorspannende Aktuator weist in bevorzugter Ausführungsform einen Stößel auf, welcher koaxial zur Druckfeder angeordnet ist. Dadurch baut die Parksperre kompakt.
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Die Druckfeder umschließt in einer Ausgestaltung eine Betätigungsstange. Diese kann mit Ausnahme ihrer Stirnseiten einen konstanten Durchmesser aufweisen, was eine günstige Massenfertigung ermöglicht. Auf einer der Stirnseiten kann sie mit einem vorzugsweise ringförmigen Flansch versehen sein, an dem ein zur Entriegelung der Parksperre vorgesehener Mechanismus ansetzt.
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In einer nächsten Ausbildung weist der Schlitten ein Schlittengehäuse mit zwei parallelen Seitenwänden auf. Das Schlittengehäuse ist vorzugsweise aus Blechbauteilen hergestellt.
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Die Seitenwände bilden vorzugsweise einen Kasten aus. Dazu können sie über zwei Stirnwände miteinander verstemmt sein.
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In einer Weiterbildung weist der Schlitten zwei Taschen auf, in denen zwei oder mehr Rollen gelagert sind. Die Rollen stützen sich aneinander ab, wobei eine der Rollen auf dem Rücken der Sperrklinke abrollt und eine andere Rolle sich unmittelbar an einem Getriebegehäuse oder mittelbar über einen Teil des Gehäuses der Parksperre, beispielsweise ein Laufbahnblech für die Rolle, an einem Getriebegehäuse abstützen kann. Im Falle zweier Rollen sind diese vorzugsweise in Richtung der durch die Sperrklinke ausgeübten Verriegelungskraft hintereinander angeordnet. Dadurch stützen sie die Momente in der Sperrstellung möglichst unter Umgehung des Schlittens und der die Sperrklinke betätigenden Bauteile am Getriebegehäuse ab.
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Der Schlitten kann Führungseinsätze aufweisen, mit denen er in einem Gehäuse der Parksperre zwangsgeführt ist. Beispielsweise greifen die Führungseinsätze in Langlöcher des Gehäuses ein, so dass der Freiheitsgrad nur noch in Linearrichtung parallel zur Haupterstreckungsrichtung der Betätigungsstange besteht.
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Die Sperrklinke ist eine um einen Drehpunkt bewegliche Klinke mit einem Sperrzahn an ihrem vom Drehpunkt abgewandten Ende, mittels dem die Sperrklinke in ein auf dem Parksperrenrad angeordnetes Zahnprofil formschlüssig verriegelbar ist. Auf der radial vom Parksperrenrad dem Sperrzahn abgewandten Seite weist die Sperrklinke einen Klinkenrücken mit einem Klinkenprofil auf, das beim Einlegen der Parksperre von einer Betätigungseinheit beaufschlagt wird. Das Klinkenprofil kann ein Profil im engeren Sinne bilden, dass es als ein Profilgebirge ausgebildet ist. In einer Variante ist das Klinkenprofil eine ebene Fläche mit einer Überhöhung, so dass auch am Klinkenrücken ein Formschluss in Sperrstellung vorliegt.
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Mittels der Betätigungsstange wird die extern eingeleitete Kraft zur Betätigung und/oder Entriegelung der Parksperre auf die Sperrklinke übertragen. Dabei bewegt sich die Betätigungsstange vorzugsweise linear; in der Regel ist diese Bewegungsrichtung in etwa parallel zur Sperrklinke in ihrem eingelegten Zustand. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakt bauende Parksperre.
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Das Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug sein. Das Fahrzeug kann ein Hybridfahrzeug oder ein Elektrofahrzeug sein. Das Fahrzeug kann einen Antriebsstrang mit einem Getriebe aufweisen. Das Getriebe kann in einer E-Achse eingebaut sein. Das Getriebe kann ein dediziertes Hybridgetriebe sein. Das Getriebe kann ein Automatikgetriebe sein.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung und den Abbildungen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Parksperreineinheit mit einer Parksperre nach dem Stand der Technik,
- 2a eine erfindungsgemäße Parksperre mit einer Schlittenbremse, einem Schlitten, einer Laufbahn und einer Seitenwand in einer perspektivischen Ansicht,
- 2b die Seitenwand nach 2a in einer perspektivischen Ansicht,
- 2c die Parksperre nach 2a ohne die Seitenwand und die Schlittenbremse in einer perspektivischen Ansicht,
- 2d den Schlitten der Parksperre nach 2a in einer perspektivischen Ansicht,
- 2e ein Federblech als Schlittenbremse der Parksperre nach 2a in einer perspektivischen Ansicht,
- 2f die Parksperre nach 2a mit einem Aktuator in einer perspektivischen Ansicht,
- 3a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 2e ohne die Laufbahn in einer Sperrstellung,
- 3b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 3a,
- 4a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a zu Beginn des Entriegelungsvorgangs,
- 4b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 4a,
- 5a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a kurz vor dem Abschluss des Entriegelungsvorgangs,
- 5b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 5a,
- 6a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a in einer Entsperrstellung,
- 6b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 6a,
- 7a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a in der Entsperrstellung beim Zurückfahren des Aktuators,
- 7b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 7a,
- 8a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a in der Entsperrstellung kurz nach einer Freigabe der Entsperrstellung durch den Aktuator,
- 8b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 8a,
- 9a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a während des Verriegelungsvorgangs,
- 9b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 9a,
- 10a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a beim Abbremsen des Verriegelungsvorgangs durch die Schlittenbremse,
- 10b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 10a,
- 11 a eine Aufsicht auf die Parksperre nach 3a in der Sperrstellung,
- 11 b eine vergrößerte Teildarstellung der Parksperre nach 10a und
- 12 eine alternative Ausführungsform einer Schlittenbremse für eine Parksperre in einer perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt eine Parksperreneinheit 21, die aus einer Parksperre 1, einem Aktuator 22 und einem Parksperrenrad 3 gebildet ist. Die Parksperre 1 weist eine Sperrklinke 2 auf, die um eine Drehachse 30 verdrehbar ist. Beim Verdrehen der Sperrklinke 2 bewegt sich ein mit ihr einteilig ausgebildeter Klinkenzahn 23 als Sperrzahn im Wesentlichen in Bezug auf die (nicht dargestellte) Getriebehauptwelle in radialer Richtung. Die Parksperre 1 ist für den Einbau in ein Fahrzeuggetriebe eines Kraftfahrzeugs vorgesehen und bewirkt ein Festsetzen eines Parksperrenrads 3, das mit der Getriebehauptwelle drehfest verbunden ist. Das Parksperrenrad 3 weist dazu eine an seinem Außenumfang angeordnete Sperrverzahnung 29 auf, in die der Klinkenzahn 23 in der Sperrstellung der Parksperre 1 formschlüssig verriegelt. In der Entsperrstellung sind der Klinkenzahn 23 und die Sperrverzahnung 29 außer Eingriff.
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Die Sperrklinke 2 ist durch eine Rückholfeder 28 gehalten, die verhindert, dass die Sperrklinke 2 im unbelasteten Zustand schwerkraftbedingt unbeabsichtigt gegen das Parksperrenrad 3 verriegelt.
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Die Parksperre 1 weist weiterhin eine erste Gehäusewand 31 und eine zweite Gehäusewand 32 auf, die als Blechteile parallel zueinander angeordnet sind. Beide Gehäusewände 31, 32 werden durch mehrere, vorliegend zwei, Distanzhülsen 33 voneinander beabstandet und bilden zusammen mit einem Laufbahnelement 13 ein Parksperrengehäuse 25 aus. Die Distanzhülsen 33 erlauben als Hohlzylinder zugleich eine Befestigung der Parksperre 1 am nicht dargestellten Getriebe, indem sie Hülsen für nicht dargestellte Schrauben bilden. Zusammen mit einem die Sperrklinke 2 lagernden Bolzen 34 bilden die beiden Distanzhülsen 33 ein etwa rechtwinkliges Dreieck. Eine der Distanzhülsen 33 ist dazu stirnseitig vor der Sperrklinke 2 angeordnet. Die Parksperre 1 baut damit kompakt und ist sicher abgestützt.
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Die Parksperre 1 weist einen durch eine Druckfeder 4 vorgespannten Schlitten 5 auf, so dass die Parksperre 1 auch bei einer Fehlfunktion des Aktuators 22 verriegelbar ist, indem sie den Schlitten 5 so verschiebt, dass dieser die Sperrklinke 2 in die Sperrstellung bringt oder im Falle einer Zahn-auf-Zahn-Stellung des Klinkenzahns 23 mit der Sperrverzahnung 29 zumindest so vorbelastet, dass bei kleiner Bewegung des Parksperrenrads 3 ein Verrasten in diesem erfolgt.
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Eine Betätigungsstange 6 dient als Zugstange und ist linear entlang ihrer Haupterstreckungsrichtung, die im Wesentlichen tangential zum Parksperrenrad 3 verläuft, beweglich. Dazu weist sie endseitig einen Flansch 20 auf, der von einem Betätigungsmaul 24 als Teil des Aktuators 22 hintergriffen ist. Der Aktuator 22 wird vorzugsweise elektrisch betrieben und weist vorliegend einen Spindelantrieb auf.
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Der Aufbau einer erfindungsgemäßen Parksperre 1 geht aus den 2a bis 2e hervor. Ihre Funktion wird anhand der 3a bis 10b erläutert, die die gleiche Parksperre 1 in unterschiedlichen Stellungen zeigen.
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2a zeigt die vormontierte Parksperre 1, die als Einheit in ein Getriebe eingesetzt werden kann. Sie weist ein Parksperrengehäuse 25 auf, das aus zwei Gehäusewänden 31, 32 und einem Laufbahnelement 13 gebildet ist. Die beiden Gehäusewände 31, 32 sind als Blechbauteile ausgebildet und parallel zueinander angeordnet. Das Laufbahnelement 13 verbindet die beiden Gehäusewände 31, 32 miteinander und kapselt einen Schlitten 5. Der Schlitten 5 (2d) weist stirnseitig zwei Taschen 14, 15 auf, in denen zwei Rollen 26, 27 angeordnet sind. Eine der Rollen 26 stützt sich am Laufbahnelement 13, die andere der Rollen 27 stützt sich am Rücken der Sperrklinke 2 ab. Der Schlitten 5 wird durch die auf einer Führungsstange 11 angeordnete Druckfeder 4 vorgespannt (2c). Die Parksperre 1 weist eine Schlittenbremse 7 in Form eines Federblechs 8 (2e) auf, das sich an der Gehäusewand 31 abstützt. Die Parksperre 1 kann ein zweites, dem Federblech 8 gegenüberliegendes und mit der anderen Gehäusewand 32 zusammenwirkendes Federblech (nicht gezeigt) aufweisen. Die Gehäusewand 31 ist in 31 dargestellt. Sie weist ein Langloch 12 auf, in das eine Nase 18 des Schlittens 5 eingreift. Am Laufbahnelement 13 ist eine Nadel eingepresst, welche ein erstes Gegenlager 16 für das Federblech 8 bildet. Ein zweites Gegenlager 17 für das Federblech 8 ist durch eine Aussparung in der Gehäusewand 31 gebildet. Das zweite Gegenlager 17 wird durch einen Arm 19 des das als Formfeder ausgebildeten Federblechs 8 hintergriffen. Die Formfeder 8 weist einen ersten Endabschnitt 38 auf, mit dem sich die Formfeder 8 an der Gehäusewand 31 abstützt. Gegenüberliegend weist die Formfeder 8 einen zweiten Endabschnitt 41 auf der mit dem Schlitten 5 zusammenwirkt. Zwischen den Endabschnitten 38, 41 sind zwei Mittelabschnitte angeordnet, wobei der erste Mittelabschnitt 29 gewinkelt zur Gehäusewand 31 und der zweite Mittelabschnitt 40 parallel zur Gehäusewand 31 ausgebildet sind.
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Die 3a und 3b zeigen die Parksperre 1 in der Sperrstellung, die der Parkstellung (Stellung P) entspricht. Die Druckfeder 4 ist ausgefahren, und die Sperrklinke 2 verriegelt das Parksperrenrad 3. In dieser Stellung sind der Schlitten 5 und der Stößel 10 des Aktuators 22 voneinander beabstandet, d.h. der Stößel 10 berührt weder die Rolle 26 noch die Stirnwand 37 des Gehäuses des Schlittens 5. Die Schlittenbremse 7 ist aktiv, was sich darin ausdrückt, dass der Schlitten 5 den zwischen diesem und der Gehäusewand 31 angeordneten zweiten Endabschnitt 41 vorbelastet und damit verformt.
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Die 4a und 4b zeigen die Parksperre 1 zu Beginn des Entriegelungsvorgangs, wobei die Druckfeder 4 in diesen und den nachfolgenden Zeichnungen der Einfachheit halber nicht gezeigt ist. Zum Entriegeln wird der Stößel 10 linear verfahren, bis er auf die Stirnwand 37 trifft. Der Stößel 10 ist kragt radial zu dessen Verfahrrichtung weniger weit aus als der Schlitten 5, so dass bei weiterem Verfahren des Stößels ein radialer Raum entsteht, in den sich der zweite Endabschnitt 41 des Federblechs 8 entspannen kann. Die Schlittenbremse 7 entspannt sich damit, hat aber noch Kontakt zum Stößel 10, damit sie nicht um die Nadel 9 schwenkt, um ein späteres, erneutes Verriegeln sicherstellen zu können.
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Die 5a und 5b zeigen die Parksperre 1 zu im weiteren Verlauf des Entriegelungsvorgangs. Der Stößel 10 ist fast vollständig ausgefahren. Die Nase 18, die der Schlitten 5 aufweist und die das Langloch 12 durchdringt, nähert sich bei dem Verschiebevorgang dem Federblech 8 im Bereich seines ersten Mittelabschnitts 39 an, weil dieser gewinkelt zur Gehäusewand 31 verläuft. Kommt es zum Kontakt, wird das Federblech 8 durch die Nase 18 vorgepannt, bis bei vollständig ausgefahrenem Stößel 10 der erste Endabschnitt 38 hinter der Nase 18 verschnappt (6a und 6b). Dadurch ist der Schlitten 5 in dieser Position gesichert, so dass der Stößel 10 wieder in seine Ausgangsposition verfahren kann (7a und 7b), ohne dass die Druckfeder 4 den Schlitten 5 beschleunigen kann. In dieser Stellung ist die Parksperre 1 inaktiv (Stellung NP). Dadurch dass das Federblech 8 sich am Stößel 10 abstützt, wird eine Rotation um die Nadel 9 unterbunden, wodurch der erste Endabschnitt 28 nicht von der Gehäusewand 31 abheben kann. Der Stößel 10 kann damit zurückfahren, ohne dass der Schlitten 5 ihm folgt.
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Soll die Parksperre 1 wieder verriegelt werden, muss der Stößel des Aktuators 22 weiter zurückfahren, als für die Entriegelungsposition (nP) vorgesehen ist. Erst dadurch wird der radiale Bauraum zwischen der Gehäusewand 31 und dem nunmehr fehlenden Stößel 10 so groß (8a und 8b), dass sich das Federblech 8 entspannen kann und vollständig entlastet ist. Durch den nicht vollständig parallel an der Nase 18 anliegenden ersten Endabschnitt 38 des Federelements 8 erfährt dieses eine Kraftkomponente, die ein Drehmoment auf das Federblech 8 um die Nadel 9 ausübt. Dadurch kann sich das Federelement 8 so weit verdrehen, dass es die Nase 18 und damit den Schlitten 5 freigibt, so dass dieser vorschnellen kann (9a und 9b).
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Die 10a und 10b zeigen den Zeitpunkt, zu dem beim Verriegeln die Schlittenbremse 7 wirksam wirkt. Der Schlitten 5 trifft mit seiner Stirnwand 37 auf das Federblech. Um dieses nicht zu beschädigen, kann die Stirnwand 37 eine Fase 42 aufweisen, die eine flächiges Auftreffen auf das Federblech 8 ermöglicht. Sollte der Schlitten 5 überschwingen, kann die Bewegungsenergie des Schlittens 5 teilweise in Verformungsenergie des Federblechs 8 gewandelt und durch Reibung abgebaut werden. Damit wird der Schlitten verlangsamt, so dass die Wahrscheinlichkeit, den Stößel 10 des Aktuators 22 zu beschädigen, verringert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parksperre
- 2
- Sperrklinke
- 3
- Parksperrenrad
- 4
- Druckfeder
- 5
- Schlitten
- 6
- Betätigungsstange
- 7
- Schlittenbremse
- 8
- Federblech
- 9
- Nadel
- 10
- Stößel
- 11
- Führungsstange
- 12
- Langloch
- 13
- Laufbahnelement
- 14
- erste Tasche
- 15
- zweite Tasche
- 16
- erstes Gegenlager
- 17
- zweites Gegenlager
- 18
- Nase
- 19
- Arm
- 20
- Flansch
- 21
- Parksperreneinheit
- 22
- Aktuator
- 23
- Klinkenzahn
- 24
- Betätigungsmaul
- 25
- Parksperrengehäuse
- 26
- Rolle
- 27
- Rolle
- 28
- Rückholfeder
- 29
- Sperrverzahnung
- 30
- Drehachse
- 31
- Gehäusewand
- 32
- Gehäusewand
- 33
- Distanzhülse
- 34
- Bolzen
- 35
- Wandabschnitt
- 36
- Langloch
- 37
- Stirnwand
- 38
- erster Endabschnitt
- 39
- erster Mittelabschnitt
- 40
- zweiter Mittelabschnitt
- 41
- zweiter Endabschnitt
- 42
- Fase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10144063 A1 [0002]
- EP 3545217 B1 [0006]