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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Energieverbrauchs von mindestens zwei Heizkreisen einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm und ein Regel- und Steuergerät.
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Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten wächst das Interesse an Informationen zu dem Energieverbrauch einer Heizungsanlage. Häufig kommen zum Erfassen des Energieverbrauchs Sensoren wie Strom- oder Gaszähler zum Einsatz. Diese erfordern jedoch zusätzlichen Bauraum und Kosten.
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In
EP 2 952 865 A2 wird ein Verfahren zur Verbrauchsbestimmung von Gas während einer Zeitperiode vorgeschlagen, das jedoch für andere Systeme, wie Wärmpumpen nicht einsetzbar ist. Zudem können mittels des Verfahrens keine individuellen Kosten mehrerer Heizkreise einer Heizungsanlage, die beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus unterschiedlichen Wohneinheiten zugeordnet sein können, bestimmt werden.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen des Energieverbrauchs von mindestens zwei Heizkreisen einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm und ein Regel- und Steuergerät vorzuschlagen, die die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwinden. Insbesondere soll die Erfindung eine Möglichkeit zur Ermittlung des Energieverbrauches angeben, die universell einsetzbar und auch an bestehenden Anlagen durchführbar ist.
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Zudem soll die Erfindung die Komplexität einer Heizungsanlage zumindest nicht wesentlich erhöhen und nur geringe bauliche Veränderungen erfordern.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Verfahren zum Bestimmen des Energieverbrauchs von mindestens zwei Heizkreisen einer Heizungsanlage innerhalb eines Bestimmungszeitraumes bei, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Erfassen der abgegebenen Wärmeleistung mindestens eines Heizkreises unter Einbeziehung einer erfassten Vorlauf- und Rücklauftemperatur und eines Massestromes des Wärmeträgers des mindestens einen bzw. jeweiligen Heizkreises innerhalb des Bestimmungszeitraumes,
- b) Bestimmen eines Wirkungsgrades des mindestens einen Heizkreises anhand einer Wirkungsgradkurve des Heizkreises,
- c) Bestimmen des Energieverbrauches des Heizkreises innerhalb des Bestimmungszeitraumes unter Einbeziehung des in Schritt b) bestimmten Wirkungsgrades und der in Schritt a) erfassten Wärmeleistung.
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Die Verfahrensschritte a), b) und c) können dabei mindestens einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Das Verfahren dient einer Bestimmung eines Energieverbrauches eines Heizkreises einer Heizungsanlage. Insbesondere ermöglicht das Verfahren auch mittels einer Bestimmung des Energieverbrauches aller Heizkreise einer Heizungsanlage eine Bestimmung individueller Energiekosten mindestens eines Heizkreises.
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Die Heizungsanlage weist mindestens zwei Heizkreise auf, die beispielsweise verschiedenen Wohneinheiten eines Mehrfamilienhauses zugeordnet sein können. Zudem kann mindestens ein Wärmeerzeuger vorhanden sein, der Wärme zur Übertragung auf die mindestens zwei Heizkreise erzeugen kann. So kann ein Wärmetrauscher des Wärmerzeugers die erzeugte Wärme auf einen Primärheizkreis der Heizungsanlage übertragen. Der Primärheizkreis kann mit den mindestens zwei Heizkreisen verbunden sein, wobei jeder Heizkreis, somit auch der Primärheizkreis, eine Umwälzpumpe zum Umwälzen des Wärmeträgers haben kann. Bei dem in den Heizkreisen zirkulierenden Wärmeträger kann es sich insbesondere um Heizungswasser handeln. Jeder Heizkreis kann dabei einen Vorlauf und einen Rücklauf umfassen, wobei der Vorlauf erwärmten Wärmträger Verbrauchern (Heizkörper, Flächenheizungen) des Heizkreises zuführt und der Rücklauf den Wärmeträger zurück zu einem, mit dem Wärmeerzeuger verbundenen, Wärmtauscher zur erneuten Wärmaufnahme führt.
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Dabei kann jeder Heizkreis der Heizungsanlage Mittel zum Erfassen einer Vorlauftemperatur, einer Rücklauftemperatur und eines Massestromes im Heizkreis aufweisen. Die Vorlauftemperatur kann für alle Heizkreise einer Heizungsanlage gleich sein, so dass diese nur einmal erfasst werden muss. Das Erfassen von Vorlauf- und Rücklauftemperatur kann mittels geeigneter Temperatursensoren erfolgen. Zum Erfassen eines Massestromes eines Heizkreises kann ein geeigneter Massestromsensor vorgesehen sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Massestrom Wärmeträger anhand von Betriebsdaten der Umwälzpumpe zu ermitteln. Hierfür kann beispielsweise eine Drehzahl oder (alternativ) kann auch ein Volumenstrom mittels eines Volumenstromsensors erfasst werden, der in Kenntnis der spezifischen Dichte des Wärmeträgers (in Abhängigkeit der Temperatur desselben) in einen Massestrom überführt werden kann.
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Die Heizungsanlage kann Umwälzpumpen umfassen, die dazu eingerichtet ist, den Wärmträger bzw. das Wärmeträgermedium in den mindestens zwei Heizkreisen zu zirkulieren bzw. umzuwälzen. Insbesondere kann jeder Heizkreis eine gesonderte Umwälzpumpe aufweisen.
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Der mindestens eine Wärmeerzeuger kann Teil eines Heizgerätes der Heizungsanlage sein und zur Nutzung fossiler Energien eingerichtet sein, wie ein Gasheizgerät oder auch regenerative Energien nutzen, wie eine Wärmepumpe.. Ein zur Verbrennung eines Brennstoffes eingerichteter Wärmeerzeuger kann einen gasförmigen Brennstoff, wie beispielsweise Erdgas, Wasserstoff oder ein Gemisch derselben, unter Zufuhr von Umgebungsluft als Verbrennungsluft verbrennen, und so Wärme für mindestens zwei Heizkreise der Heizungsanlage bereitstellen. Das Heizgerät kann hierfür in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung aufweisen, die ein Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördern kann. Nach einer Verbrennung können die Verbrennungsprodukte zu einer Abgasanlage geführt werden, die einen heizgerätinternen Abgaskanal umfassen kann. Im Abgasweg des Brenners kann mindestens ein Wärmetauscher angeordnet sein, dazu eingerichtet Wärmeenergie von einem das Heizgerät durchströmenden Gasstrom (Luftstrom oder Abgasstrom) des Brenners auf den Heizkreis zu übertragen.
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Das Heizgerät kann insbesondere ein Gas-Brennwertgerät sein, dazu eingerichtet durch eine Abkühlung des Abgasstromes des Brenners auch die Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes nutzbar zu machen. Hierfür kann im Abgasstrom des Heizgerätes ein vierter Wärmetauscher vorgesehen sein.
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Alternativ oder kumulativ kann die Heizungsanlage bzw. das Heizgerät eine Wärmepumpe umfassen, aufweisend einen Kältekreislauf, in dem ein Kältemittel umgewälzt werden kann. Durch einen Phasenwechsel in einem Verdampfer und einem Kondensator (Verflüssiger) des Kältemittelkreislaufes kann ein Wärmetransport von einem Entnahmemedium, beispielsweise Erdboden, Umgebungsluft oder Grundwasser zu einem Abgabepunkt, häufig einem zu versorgenden Gebäude, bewirkt werden. Ein Verdichter und ein Expansionsventil können die notwendigen Druckunterschiede für den Phasenwechsel des Kältemittels erzeugen.
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Durch den Verdichter im Kältemittelkreis kann das gasförmige Kältemittel komprimiert, dessen Druck somit erhöht werden, wodurch gleichzeitig dessen Temperatur ansteigt. Im sich anschließenden Verflüssiger kann das gasförmige Kältemittel sich abkühlen und Wärme über einen mit dem Verflüssiger in Wirkverbindung stehenden Wärmetauscher in die mindestens zwei Heizkreise eines Gebäudes übertragen. Das nunmehr in flüssiger Phase vorliegende Kältemittel wird nun zu einem Expansionsventil (auch als Drossel bezeichnet) geführt und entspannt sich dort, wobei es sich dabei weiter abkühlt. In einem nachfolgenden Verdampfer kann das Kältemittel Wärme aus einem Umgebungsmedium (Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdwärme) aufnehmen und sich erwärmen, bevor es erneut dem Verdichter zugeführt werden kann. Zur Aufrechterhaltung dieses Prozesses muss Energie durch den Verdichter zugeführt werden. Der Verdichter wird in der Regel von einem Elektromotor angetrieben, der für den wesentlichen Energieverbrauch der Wärmepumpe verantwortlich ist.
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Insbesondere kann die Heizungsanlage eine Wärmepumpe und einen, zur Verbrennung eines Brennstoffes eingerichteten, Wärmeerzeuger umfassen. Die Wärmpumpe kann hierfür beispielsweise in einem Luftweg (Zuführung Verbrennungsluft, Abgaskanal, Abgasanlage) des zur Verbrennung eingerichteten Wärmerzeugers angeordnet sein, insbesondere, in einer Durchströmungsrichtung des Wärmeerzeugers gesehen, dem Brenner nachgeordnet.
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Gemäß Schritt a) kann eine abgegebenen Wärmeleistung mindestens eines Heizkreises innerhalb des Bestimmungszeitraumes unter Einbeziehung einer erfassten Vorlauf- und Rücklauftemperatur und eines Massestromes des Heizkreises erfasst bzw. bestimmt werden. Eine abgegebene Wärmeleistung kann festgestellt werden, wenn die Vorlauftemperatur größer der Rücklauftemperatur und der Volumenstrom größer null ist.
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Eine abgegebene Wärmleistung kann anhand der sich aus Vorlauftemperatur T
vorl und Rücklauftemperatur T
Rückl ergebenden Temperaturspreizung in Verbindung mit dem erfassten Massestrom und der spezifischen Wärmekapazität c des Wärmeträgers ermittelt werden:
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Eine abgegebene Wärmleistung in einem Bestimmungszeitraum kann durch eine Integration der Wärmeleistung Q über den Bestimmungszeitraum bestimmt werden.
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Eine Umsetzung auf einem Regel- und Steuergerät kann beispielsweise erfolgen, indem in äquidistanten Zeitpunkten eine Berechnung der abgegebenen Wärmleistung erfolgt und aufsummiert werden.
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Gemäß Schritt b) kann ein Wirkungsgrad des mindestens einen Heizkreises anhand einer Wirkungsgradkurve des Heizkreises ermittelt werden. Die Wirkungsgradkurve kann dabei einen Zusammenhang zwischen einem Wirkungsgrad des Heizkreises in Abhängigkeit verschiedener Betriebsparameter des Heizkreises angeben. Die Betriebsparameter können dabei insbesondere eine Temperatur des Wärmeträgers im Heizkreis und ein Massestrom des Heizkreises sein. Eine Wirkungsgradkurve kann beispielsweise von Herstellern durch Labortests gemessen und in Form von Messwertkurven bereitgestellt werden. Im Rahmen der Durchführung des Schrittes b) kann der Wirkungsgrad des jeweiligen Heizkreises (Rohrbaugruppe) aus einer derartigen Wirkungsgradkurve (Messkurve) ermittelt werden.
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Gemäß Schritt c) kann ein Bestimmen des Energieverbrauches des Heizkreises innerhalb des Bestimmungszeitraumes unter Einbeziehung des in Schritt b) bestimmten Wirkungsgrades und der in Schritt a) erfassten Wärmeleistung erfolgen.
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Insbesondere kann ein Energieverbrauch eines Heizkreises innerhalb eines Bestimmungszeitraumes ermittelt werden, indem die in Schritt a) erfasste Wärmeleistung durch den in Schritt b) bestimmten Wirkungsgrad dividiert wird.
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Ein Bestimmen des Energieverbrauches des Heizkreises für einen Bestimmungszeitraum kann dabei insbesondere erfolgen, indem die Schritte a), b) und c) für inkrementelle Zeiträume durchgeführt werden und ein Energieverbrauch durch Integration über den Bestimmungszeitraum berechnet wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann ein Verbrauch elektrischer Energie der Heizungsanlage ermittelt werden, insbesondere können hierzu zumindest die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- - Erfassen des Einschaltzustands elektrischer Einrichtungen der Heizungsanlage;-
- Summieren aller hinterlegten konstanten elektrischen Leistungen unter Berücksichtigung des Einschaltzustands beziehungsweise aller hinterlegten lastabhängigen elektrischen Leistungen unter Berücksichtigung der Last zu einer momentanen elektrischen Gesamtleistung,
- - Ermitteln des Verbrauchs an elektrischer Energie während der Zeitperiode durch Integration über die Zeit oder durch Aufsummieren von mit der Dauer von Zeitinkrementen multiplizierten momentanen elektrischen Gesamtleistung. Alternativ oder kumulativ können auch ein oder mehrere Stromzähler in allen Zuführzungen elektrischer Energie der Heizungsanlage angeordnet sein, und so den gesamten Verbrauch elektrischer Energie der Heizungsanlage erfassen.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann ein Gesamtenergieverbrauch der Heizungsanlage ermittelt werden. Hierzu kann eine Abfrage eines Brennstoffmengenzählers (insbesondere eines Gasmengenzählers) erfolgen, und der Verbrauch für einen Bestimmungszeitraum durch Integration über die Zeit ermittelt werden.
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Ein Ermitteln des Verbrauches elektrischer Energie der Heizungsanlage kann Bestandteil des Ermittelns eines Gesamtenergieverbrauchs der Heizungsanlage sein. Sofern die Heizungsanlage eine mit elektrischer Energie betriebene Wärmepumpe umfasst, kann elektrische Energie auch die einzige zugeführte Energieform sein und damit den Gesamtenergieverbrauch repräsentieren.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann ein Gesamtenergieverbrauch der Heizungsanlage mit einer Summe der in Schritt c) ermittelten Energieverbräuche aller Heizkreise verglichen werden. Anhand von Abweichungen können Korrekturfunktionen oder -faktoren ermittelt werden, die in die Durchführung des Schrittes c) einfließen können.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann zusätzlich ein Energieverbrauch einer dem mindestens einen Heizkreis zugeordneten Einrichtung zur Warmwasserbreitstellung bzw. Warmwasserentnahme erfasst werden. Einrichtungen zur Warmwasserbereitstellung können auch für einen wesentlichen Energieverbrauch verantwortlich sein. Eine Zuordnung der Verbrauchsstellen zu den Heizkreisen der Heizungsanlage kann ermöglichen einen Gesamtenergieverbrauch einer Einrichtung zur Warmwasserbereitstellung verschiedenen Heizkreisen zuzuordnen. Der einem Heizkreis zugeordnete Energieverbrauch einer Einrichtung zur Warmwasserbereitstellung kann in Schritt c) jedem Heizkreis zugeordnet und zu dem ermittelten Energieverbrauch des Heizkreises addiert werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann eine Information über einen aktuellen Energieverbrauch mindestens eines Heizkreises, bzw. einen Energieverbrauch in einem anzugebenden Zeitraum mindestens eines Heizkreises über eine Anzeigeeinrichtung der Heizungsanlage angezeigt werden, und/ oder über ein Netzwerk versandt oder zum Abruf bereitgestellt werden. In vorteilhafter Weise kann so ermöglicht werden eine Information über einen Energieverbrauch eines Heizkreises (gegebenenfalls mit einbezogenen Energieverbräuchen einer Einrichtung zur Warmwasserbereitstellung) einem Nutzer des Heizkreises für einen wählbaren Zeitraum zur Verfügung zu stellen, beispielsweise über ein mobiles Endgerät mittels eines Computerprogrammes (einer App). Gleichfalls wird ermöglicht, Warnmeldungen bei auftretenden hohen Energieverbräuchen auszugeben.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer der Heizungsanlage, diesen veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen. Das Computerprogramm kann insbesondere auf einem Regel- und Steuergerät eines Heizgerätes bzw. der Heizungsanlage durchgeführt werden. Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät insbesondere eines Heizgerätes oder einer Heizungsanlage vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/ oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. In vorteilhafter Weise können auf dem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch Daten wie eine Wirkungsgradkurve, Korrekturfaktoren oder - funktionen zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt werden oder sein.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Heizungsanlage vorgeschlagen, aufweisend ein hier vorgeschlagenes Regel- und Steuergerät. Das Heizgerät kann insbesondere erzeugte Wärme auf einen Primärheizkreis übertragen, mit dem mindestens zwei Heizkreise verbunden sein können. Die Heizungsanlage kann zudem mit einem Netzwerk, insbesondere dem Internet, verbunden sein und Informationen austauschen.
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Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm, dem Regel- und Steuergerät und der Heizungsanlage auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
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Hier werden somit ein Verfahren zum Bestimmen des Energieverbrauchs von mindestens zwei Heizkreisen einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und eine Heizungsanlage angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät und die Heizungsanlage zumindest dazu bei, einen Energieverbrauch eines Heizkreises einer Heizungsanlage für beliebige vorgebbare Zeiträume zu bestimmen und eine Information hierzu bereitzustellen.
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Zudem kann die Erfindung besonders einfach umgesetzt werden, da keine bzw. nur geringe bauliche Änderungen notwendig sind. In der Regel ist lediglich eine Implementation einer Software in ein Regel- und Steuergerät einer Heizungsanlage bzw. eines Heizgerätes ausreichend.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens, und
- 2 eine hier vorgeschlagene Heizungsanlage.
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1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Verfahren dient einem Bestimmen der Energieverbräuche einer Heizungsanlage 1. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen.
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2 zeigt beispielhaft und schematisch eine hier vorgeschlagene Heizungsanlage 1 umfassend ein Heizgerät 2. Dieses kann mindestens einen Wärmeerzeuger, beispielsweise ein Gas (Brennwert)kessel und/ oder eine Wärmpumpe, umfassen, der über einen Wärmetauscher erzeugte Wärme auf einen Primärheizkreis 11 übertragen kann, wobei erwärmter Wärmeträger über einen Vorlauf 9 einem Heizkreisverteiler 3 zugeführt und über einen Rücklauf 10 von diesem zurück zum Heizgerät 2 geführt werden kann. Am oder im Heizgerät 2 kann ein Regel- und Steuergerät 16 angeordnet sein, dass Betriebsprozesse des Heizgerätes 1 regelt und steuert, sowie dazu eingerichtet sein kann, ein hier vorgeschlagenes Verfahren durchzuführen.
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Der Heizkreisverteiler 3 kann den Primärheizkreis 11 mit einem ersten Heizkreis 6 und einem zweiten Heizkreis 7 verbinden und diesen erwärmten Wärmeträger zuführen. Hierzu hat der erste Heizkreis 6 einen Vorlauf 12 und einen Rücklauf 13, sowie analog der zweite Heizkreis 7 einen Vorlauf 14 und einen Rücklauf 15. Der erste Heizkreis 6 und der zweite Heizkreis 7 können beispielsweise verschiedenen Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus zugeordnet sein, und Verbraucher 8, wie Heizkörper und/ oder Flächenheizungen, der jeweiligen Wohneinheiten mit Wärme versorgen.
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Der erste Heizkreis 6 kann eine Pumpenbaugruppe 4 und der zweite Heizkreis 7 kann eine Pumpenbaugruppe 5 aufweisen. Die Pumpenbaugruppen 4, 5 können eine Umwälzpumpe, Temperatursensoren für Vorlauf 14, 12 und Rücklauf 15, 13 umfassen. Beispielsweise zum Austausch von Betriebsdaten können die Pumpenbaugruppen 4, 5 mit dem Regel- und Steuergerät 16 elektrisch verbunden sein.
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In Block 110 kann gemäß Schritt a) ein Erfassen der abgegebenen Wärmeleistung innerhalb des Bestimmungszeitraumes mindestens eines Heizkreises, im vorliegenden Fall des ersten Heizkreises 6 und/ oder des zweiten Heizkreises 7 unter Einbeziehung einer erfassten Temperatur von Vorlauf 14, 12 und Rücklauf 13, 15 und eines Massestromes des jeweiligen Heizkreises 6, 7 stattfinden. Der Massestrom kann über einen entsprechenden Durchflusssensor ermittelt werden oder insbesondere anhand von Betriebsdaten der jeweiligen Umwälzpumpe, beispielsweise der Drehzahl oder der aufgenommenen Leistung. Der Bestimmungszeitraum kann dabei ein beliebiger Zeitraum sein, wobei insbesondere ein kleiner bzw. inkrementeller Zeitraum vorgesehen sein kann, wodurch eine spätere Ermittlung des Energieverbrauchs für einen vorgegebenen Zeitraum durch eine Integration bzw. Summenbildung der ermittelten Energieverbräuche in diesem Zeitraum ermittelt werden kann.
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In Block 120 kann gemäß Schritt b) ein Bestimmen eines Wirkungsgrades des mindestens einen Heizkreises anhand einer Wirkungsgradkurve des Heizkreises stattfinden. Hierzu können bekannten Messwertkurven der Rohrbaugruppen eines jeweiligen Heizkreises herangezogen werden. Im vorliegenden Fall kann anhand einer vorgegebenen Wirkungsgradkurve des ersten Heizkreises 6 und des zweiten Heizkreises 7 ein Wirkungsgrad der Heizkreise 6, 7 ermittelt werden.
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In Block 130 findet nunmehr gemäß Schritt c) ein Bestimmen des Energieverbrauches des Heizkreises innerhalb des Bestimmungszeitraumes unter Einbeziehung des in Schritt b) bestimmten Wirkungsgrades und der in Schritt a) erfassten Wärmeleistung statt. Im vorliegenden Fall kann für den ersten Heizkreis 6 und den zweiten Heizkreis 7 ein Energieverbrauch innerhalb des Bestimmungszeitraumes ermittelt werden.
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Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“, ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann („mindestens ein“), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heizungsanlage
- 2
- Heizgerät
- 3
- Heizkreisverteiler
- 4
- Pumpenbaugruppe erster Heizkreis
- 5
- Pumpenbaugruppe zweiter Heizkreis
- 6
- erster Heizkreis
- 7
- zweiter Heizkreis
- 8
- Verbraucher
- 9
- Vorlauf Primärheizkreis
- 10
- Rücklauf Primärheizkreis
- 11
- Primärheizkreis
- 12
- Vorlauf erster Heizkreis
- 13
- Rücklauf erster Heizkreis
- 14
- Vorlauf zweiter Heizkreis
- 15
- Rücklauf zweiter Heizkreis
- 16
- Regel- und Steuergerät
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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