DE102022118741A1

DE102022118741A1 - Trockenfuttermischung und Gebinde mit Trockenfuttermischung

Info

Publication number: DE102022118741A1
Application number: DE102022118741.1A
Authority: DE
Inventors: Benjamin Ruben Schmierer; Henrike Ludowig
Original assignee: Wynn Petfood GmbH
Current assignee: Wynn Petfood GmbH
Priority date: 2022-07-26
Filing date: 2022-07-26
Publication date: 2024-02-01

Abstract

Die Erfindung betrifft unter anderem eine Trockenfuttermischung aus Futterpartikeln zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit, aufweisend, jeweils bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, 10 bis 50 Masse-% Rohprotein, 1 bis 8 Masse-% Rohfaser, 3 bis 30 Masse-% Rohfett und 0,2 bis 5 Masse-% Calcium,wobei 10 bis 50 Masse-% der Futterpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße >3,15 mm vorliegen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Trockenfuttermischung, die zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit geeignet ist. Insbesondere handelt es sich bei der Trockenfuttermischung um ein Alleinfutter für Hunde und/oder Katzen.
Trockenfuttermischungen sind im Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausgestaltungen bekannt. Tierfuttermittel im Allgemeinen dienen der Ernährung von Tieren, insbesondere der Ernährung von Haus- und Nutztieren. Bei Tierfuttermitteln wird üblicherweise zwischen Einzelfuttermitteln, Mischfuttermitteln, Futtermittelzusatzstoffen, Vormischungen oder Fütterungsarzneimitteln unterschieden.
Als Mischfuttermittel wird üblicherweise eine Mischung aus mindestens zwei Einzelfuttermitteln, unter optionaler Zugabe von Futtermittelzusatzstoffen, zur oralen Fütterung in Form eines Alleinfuttermittels oder Ergänzungsfuttermittels bezeichnet. Ein Alleinfuttermittel ist dabei ein Mischfuttermittel, das wegen seiner Zusammensetzung den täglichen Nährstoffbedarf eines Tieres abdeckt.
Je nach Wassergehalt unterscheidet man bei Mischfuttermitteln ferner zwischen Trockenfuttermitteln und Nassfuttermitteln. Nassfuttermittel haben dabei einen üblichen Feuchtegehalt zwischen 75% und 85%, wobei Trockenfuttermittel einen üblichen Feuchtegehalt zwischen 10% und 14% aufweisen.
Industriell gefertigte Nassfuttermittel werden üblicherweise durch Erhitzung konserviert. Derartige Nassfuttermittel werden üblicherweise in Dosen, Aluminiumschalen oder Kunststoffbeuteln ausgeliefert.
Bei der Trockenfutterherstellung werden die Zutaten oftmals mittels Extrusion unter Einwirkung von Druck und Hitze in Form von Pellets, Blöcken oder Brocken gebracht. Insbesondere die Einwirkung von Druck und Hitze, sowohl bei der Herstellung von Trockenfutter als auch von Nassfutter, hat einen Einfluss auf die Nährstoffzusammensetzung bzw. führt zu einer Denaturierung hitzelabiler essentieller Nährstoffe, wie z. B. Vitaminen. Eine zusätzliche Supplementierung ist so häufig notwendig.
Trocken- und Nassfutter unterscheiden sich, trotz annähernd gleicher Beliebtheit in Deutschland (Statista Research Department, 2022), hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile. Während Trockenfuttermittel eine bessere Praktikabilität aufweisen, umweltschonender verpackt werden können und eine erhöhte Abrasion der Zähne erzeugen, überzeugt Nassfutter durch eine bessere Wasseraufnahme, eine höhere Naturnähe und eine wesentlich gesteigerte Akzeptanz (Meyer & Zentek, 2010). Zugleich belasten die derzeit gängigen Verpackungen von Nassfutter aufgrund Ihrer Energieintensität und des hohen Transportgewichts massiv die Umwelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Trockenfuttermischung, ein Gebinde mit einer Trockenfuttermischung und ein Verfahren zur Herstellung einer Trockenfuttermischung anzugeben, welches die voranstehenden Vorteile der derzeit angebotenen Futtervarianten eint, indem eine hohe Akzeptanz bei gleichzeitig verringerter Umweltbelastung, sowie physiologisch vorteilhafter Nahrungsaufnahme gewährleistet wird. Gleichzeitig soll die vorliegende Erfindung eine industrielle Herstellung ermöglichen.
Die vorgenannte Aufgabe ist mit einer Trockenfuttermischung gemäß Anspruch 1 gelöst, insbesondere mit einer aus Futterpartikeln zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit bestehenden Trockenfuttermischung, aufweisend, jeweils bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, 10 bis 50 Masse-% Rohprotein, 1 bis 8 Masse-% Rohfaser, 3 bis 30 Masse-% Rohfett und 0,2 bis 5 Masse-% Calcium, wobei 10 bis 50 Masse-% der Futterpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße >3,15 mm vorliegen. Insbesondere liegen 50 bis 90 Masse-% in einer Partikelgröße ≤ 3,15mm vor. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Summe der Trockenmassen von Rohprotein, Rohfaser, Rohfett und Calcium mindestens 35 Masse-% vorzugsweise mindestens 39 Masse-%, bevorzugt mindestens 43 Masse-%, und/oder maximal 50 Masse-%, vorzugsweise maximal 55 Masse-%, bevorzugt maximal 60 Masse-%, der Trockenmasse der Trockenfuttermischung ausmachen. Der Rest beinhaltet üblicherweise insbesondere stickstofffreie Extraktstoffe, z. B. Zucker und Stärke, und Rohasche.
Die Trockenfuttermischung liegt vorteilhaft als Schüttgut vor. Unter Schüttgut wird ein pulvriges, körniges und/oder stückiges Gemenge verstanden, das in einer schüttfähigen Form vorliegt. Die Futterpartikel weisen vorzugsweise einen natürlichen Zusammenhalt auf, sind also insbesondere nicht gepresst oder extrudiert, sondern der Zusammenhalt folgt aus der natürlichen Struktur des Rohstoffpartikels.
Die Trockenfuttermischung weist vorzugsweise einen Restfeuchtegehalt von etwa 5% bis 12%, bezogen auf die Masse der Trockenfuttermischung, vorzugsweise etwa 7%, 8% oder 9%, auf. Aufgrund dieses geringen Restfeuchtegehaltes kann sie als „Trockenfutter“ bezeichnet werden. Die Trockenfuttermischung liegt vorteilhaft als trockene - unter Berücksichtigung der vorgenannten Restfeuchte -, lose Mischung vor.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Trockenfuttermischung einen Anteil an nativen Fetten zwischen 10% und 20%, bezogen auf die Masse der Trockenfuttermischung, insbesondere von etwa 15%, aufweist. Die nativen Fette sind in den Rohstoffpartikeln der Rohstoffzusammenstellung, aus der die Trockenfuttermischung hergestellt ist, natürlich enthalten oder werden als flüssige Rohstoffe der Rohstoffzusammenstellung zugegeben. Zugegebene native Fette werden, insbesondere bei der Mischung, in oder an den Rohstoffpartikeln der Rohstoffzusammenstellung gebunden. Die Fette sind vorteilhaft vollständig in oder an den Futterpartikeln gebunden.
Die Trockenfuttermischung enthält folglich insbesondere flüssige Bestandteile, beispielsweise Öle und Wasser, die von den Futterpartikeln gebunden sind und daher nicht mehr separat erkennbar sind. Als flüssige Rohstoffe werden der Rohstoffzusammenstellung beispielsweise Fischöle, z. B. Lebertran, und/oder Pflanzenöle, insbesondere Sonnenblumenöl und/oder Rapsöl, zugegeben.
Es ist vorgesehen, dass aus der Trockenfuttermischung durch Zugabe von einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, eine Futterzubereitung bzw. ein Nassfutter herstellbar ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen Wasser und Trockenfuttermischung etwa 2:1 oder 3:1, bezogen auf die Masse der Trockenfuttermischung, beträgt. Vorzugsweise wird etwa 110 g der Trockenfuttermischung im Verhältnis 1:3 mit Wasser vermischt, woraus sich ein Nassfutter mit einem Fertiggewicht von etwa 440 g ergibt. Die erfindungsgemäße Trockenfuttermischung ist vorzugsweise ein Alleinfutter für Hunde und/oder Katzen.
Soweit nicht anders gekennzeichnet, sind Angaben in Masse-% auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung bezogen. Die Trockenmasse der Rohstoffzusammensetzung ist die Summe der Trockenmassen der einzelnen Rohstoffpartikel bzw. die Summe der einzelnen Trockenmassen aller partikelförmigen Bestandteile der Rohstoffzusammenstellung. Die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung enthält folglich nicht die Masse der ggf. zugegebenen flüssigen Rohstoffe. Für die gravimetrische Bestimmung der Trockenmasse, insbesondere der Rohstoffzusammenstellung, der Rohstoffpartikel oder der Trockenfuttermischung, wird eine Probe der Trockenfuttermischung in einem Trockenschrank bei einer Temperatur von 103 °C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Im Gegensatz zu Futtermitteln, die einer umfangreichen Verarbeitung unterzogen wurden, weist die vorliegende Trockenfuttermischung den Vorteil auf, dass durch den hohen Anteil an Partikeln mit einer Größe oberhalb von 3,15 mm eine gute physiologische Nahrungsaufnahme durch das Tier erzielt wird. Der erforderliche Kauvorgang führt zu einer forcierten Produktion bzw. Vermengung des Futterbreis mit Speichel bei gleichzeitig gesteigerter Verweilzeit im Maul des Tieres. Dadurch wird eine puffernde Wirkung erzielt, die zur Gesunderhaltung der Magenschleimhaut des Tieres beitragen kann.
Größere Partikelgrößen schaffen, entgegen fein vermahlenen und anschließend verpressten bzw. hoch verarbeiteten Futtermitteln, eine physiologische Mageninhaltsschichtung, welche vor dem Hintergrund der Gesundheit der Magenschleimhaut ebenfalls vorteilhaft ist.
Das Kauen trainiert die Kaumuskulatur und führt zu einer physiologischen Beanspruchung der Zähne des Tieres - insbesondere im caudalen (hinteren) Teil des Hundemauls. In diesem Bereich kommt es häufig zu der Bildung von Plaque und Zahnstein, welches weitere gesundheitliche Einschränkungen für das Tier bedeuten kann. Eine gesteigerte Beanspruchung der Zähne kann der Bildung von Zahnstein und Plaque vorbeugen.
Die Erfindung weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass durch die Trockenfuttermischung eine naturnahe Ernährung ermöglicht wird, die nicht mit hochverarbeiteten Futterprodukten (Pulver, Extrudate usw.) zu erreichen ist und in höherem Maße der physiologischen Nahrung entspricht. Zudem kann die Trockenfuttermischung beliebig portioniert und über eine längere Zeit gelagert werden.
Die beanspruchte Verteilung der Partikelgrößen lässt sich beispielweise mittels trockener Siebanalyse mit Sieben nach DIN ISO 3310-1 (Stand 2017-11) ermitteln. Der Siebturm wird beispielsweise aus neun Analysesieben gemäß der vorgenannten Norm mit folgenden Maschenweiten gebildet: 10,0 mm, 3,15 mm, 2,00 mm, 1,40 mm, 1,00 mm, 0,80 mm, 0,56 mm, 0,40 mm, 0,20 mm. Das Siebgut mit einer Partikelgröße < 0,20 mm wird in einer geschlossenen Auffangschale gesammelt.
Die einzelnen Analysesiebe des Siebturms sowie die Auffangschale werden jeweils leer gewogen und dann aufeinandergestapelt. Ca. 100 g Probenmaterial werden auf das oberste Sieb (10 mm) gegeben. Die Siebe werden in eine Analysesiebmaschine (Vibrationsmaschine) verspannt und 15 Minuten gesiebt. Hierbei erfolgt eine Sieb- bzw. Siebgutbewegung in Form eines Wurfes mit Drehimpuls der Siebe in einer Schwingungshöhe bzw. Amplitude von 1,05 mm. Anschließend werden die einzelnen Siebe ausgewogen, durch Differenzbildung die Gewichte der Fraktionen bestimmt und prozentual in Relation zur Einwaage (Summe aller Differenzen) in % angegeben.
Mit der beanspruchten analytischen Zusammensetzung lässt sich eine ausreichende Nährstoffzufuhr im Sinne eines Alleinfutters gewährleisten. Die Analyse der Nährstoffe kann wie nachfolgend beschrieben erfolgen:

Eine Probe der Trockenfuttermischung wurde zur Vorbereitung auf die Analysen mittels Messermühle (Grindomix GM 200, RETSCH GmbH, Haan, Deutschland) auf eine Endfeinheit von < 0,5 mm vermahlen. Die Analyse der Nährstoffe erfolgt auf Grundlage der amtlichen Methode der VDLUFA (VDLUFA Methodenbuch III, 3. Aufl. 1976 Gesamtwerk einschl. 1.-8. Ergänzungslieferung, Die chemische Analyse von Futtermitteln), insbesondere wie folgt:

Trockensubstanzgehalt (TS)
Die Bestimmung der TS-Gehalte erfolgte mittels Trockenschrank. In diesem wurden ca. 50 g des gemahlenen Probenmaterials über Nacht bis zur Gewichtskonstanz bei 103°C getrocknet. In eine gewichtskonstant getrocknete Aluminiumschale erfolge zuvor die Einwaage. Nach dem Trocknungsprozess wurden die Proben bis zum Erreichen der Raumtemperatur in einen Exsikkator verbracht, um anschließend ausgewogen zu werden. Die Trockensubstanz wurde dabei in g/kg ursprünglicher Substanz angegeben.
Rohprotein (Rp)
Nach der DUMAS (-Verbrennungsmethode) mit dem Analysator „Vario Max CNS“ (Fa. Elementar, Hanau, Deutschland) wurde für die Bestimmung des Rp-Gehaltes zunächst der Gesamtstickstoffgehalt ermittelt. Hierzu erfolgte eine Verbrennung von ca. 0,3 g der vermahlenen Probe unter Zugabe derselben Menge Wolfram(IV)-oxid bei 1140 °C unter Sauerstoffzufuhr. Durch Multiplikation mit dem Faktor 6,25 wurde nach entsprechender Stickstoffbestimmung der Rp-Gehalt errechnet.
Rohfett (Rfe)
Mit 3 g Probenmaterial erfolgte die Bestimmung des Rfe-Gehaltes. Hierzu wurde die Probe für 30 min in 140 ml Wasser sowie 60 ml einer 30 %igen Salzsäurelösung zum leichten Sieden gebracht und in der Folge mit Wasser auf 300 ml aufgefüllt. Anschließend folgten eine Filtration mit einem Papierfaltenfilter (MN 615, $\frac{1}{4} \emptyset 185 mm,$
Fa. Schleicher & Schuell Microscience GmbH, Dassel, Deutschland) sowie eine Trocknung bei 80°C für mindestens 12 Stunden. Im Soxhlet-Apparat erfolgte eine Extraktion des Fettes mit Petrolether über sechs Stunden. Aus dem Gemisch - bestehend aus Fett und Petrolether - wurde der Petrolether dann mit Hilfe eines Rotationsverdampfers abdestilliert und der Rückstand bei 80 °C für mindestens 12 Stunden getrocknet. Die Differenz des Kolbengewichts mit und ohne Rohfett ergibt den Rfe-Gehalt.
Rohfaser (Rfa)
Der Rfa-Gehalt wurde anhand von 1 g Probenmaterial, eingewogen in einen Glasfiltertiegel, ermittelt. Die Probe wurde in das Rohfaserbestimmungsgerät (Fibertec 2010 Hot Extractor, Fa. Foss, Schweden) verbracht, um zunächst für 30 min in 50 ml einer 1,25 %igen Natronlauge sowie dann 30 min in 50 ml einer 1,25 %igen Schwefelsäure gekocht zu werden. Bei 103 °C erfolgte eine Trocknung des Glasfiltertiegels für mindestens 12 Stunden. Nach dem Abkühlen in einem Exsikkator wurde das Gewicht bestimmt. Daraufhin wurde die Probe in einem Muffelofen bei 500 °C verascht, in dem Exsikkator abgekühlt und nach erneuter Wiegung aus der Differenz der Rfa-Gehalt ermittelt.
Ca-Bestimmung
Um Störionen abzufangen wurde die Probe für die Bestimmung des Ca-Gehalts in eine 0,5 %ige Lanthanchloridlösung gegeben. Die Bestimmung des Calciumgehalt erfolgte dann mittels Atomabsorptionsspektrometer (Unicam SOLAAR MSeries Flame and Furnace Atomic Absorption Spectrometer Systems, Fa. Thermo Scientific, Waltham, USA).
Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Trockenfuttermischung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und wenn 10 bis 50 Masse-% der Rohstoffpartikel der Rohstoffzusammenstellung, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, nicht-pflanzlichen Ursprungs sind. Die Rohstoffpartikel werden, insbesondere unter Zugabe von flüssigen Rohstoffen, zur Rohstoffzusammensetzung zusammengefügt und vorteilhaft durch Mischen zur Trockenfuttermischung verarbeitet.
Nicht-pflanzliche Rohstoffpartikel umfassen beispielsweise proteinreiche Rohstoffpartikel, Rohstoffpartikel tierischen Ursprungs und andere nicht-pflanzliche Rohstoffpartikel. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Rohstoffpartikel nicht-pflanzlichen Ursprungs Rohstoffpartikel tierischen Ursprungs und/oder Milcherzeugnispartikel und/oder -pulver und/oder Eierpartikel, insbesondere Volleipulver, umfassen. Die Rohstoffpartikel tierischen Ursprungs umfassen beispielsweise Fleischpartikel und/oder Schlachtnebenproduktpartikel und/oder Fischpartikel und/oder Meerestierpartikel und/oder Insektenpartikel.
Unter dem Begriff „Fleisch“ soll neben Muskelgewebe mit Fett- und Bindegewebe auch Knorpelgewebe, Sehnen sowie innere Organe verstanden werden. Unter dem Begriff „Schlachtnebenprodukte“ sollen alle verbleibenden Teile eines Tieres, beispielsweise Haut, Därme und Knochen, verstanden werden.
Die verwendeten Fleischpartikel bzw. die Schlachtnebenproduktpartikel stammen beispielsweise von Säugetieren, insbesondere vom Rind und/oder Geflügel und/oder Schaf, insbesondere Lamm und/oder Schwein.
Eine weitere Ausgestaltung der Trockenfuttermischung sieht vor, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass 50 bis 90 Masse-% der Rohstoffpartikel der Rohstoffzusammenstellung, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, pflanzlichen Ursprungs sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sämtliche Rohstoffpartikel und ggf. flüssigen Rohstoffe der Rohstoffzusammenstellung vegetarisch und/oder vegan sind. Vorteilhaft handelt es sich um eine vegetarische oder vegane Trockenfuttermischung. Pflanzliche Rohstoffpartikel umfassen vorzugsweise eiweißreiche, stärkehaltige und/oder kohlenhydratreiche Rohstoffpartikel. Die pflanzlichen Rohstoffpartikel umfassen beispielsweise Getreidepartikel, insbesondere Reis, und/oder Leguminosenpartikel und/oder Nachtschattengewächspartikel und/oder Obstpartikel und/oder Gemüsepartikel und/oder Nebenerzeugnispartikel, die auf die vorgenannten Rohstoffpartikel zurückzuführen sind.
Insbesondere um die Transportmöglichkeiten zu verbessern, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass zumindest ein Teil der Rohstoffpartikel aus getrockneten Rohstoffpartikeln, insbesondere gefriergetrockneten Rohstoffpartikeln, hergestellt ist. Unter „getrockneten Rohstoffpartikeln“ werden solche Rohstoffpartikel verstanden, die nach einem Trocknungsprozess eine Restfeuchte von weniger als 15%, insbesondere weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 8%, aufweisen. „Gefriergetrocknete Rohstoffpartikel“ sind Rohstoffpartikel, die dem Prozess der Gefriertrocknung unterworfen worden sind.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zwischen 6 und 16 Masse-%, insbesondere etwa 11 Masse-%, der Rohstoffpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, getrocknete und/oder gefriergetrocknete Rohstoffpartikel sind. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die getrockneten und/oder gefriergetrockneten Rohstoffpartikel Fleischpartikel enthalten oder aus Fleischpartikeln bestehen.
Beispielsweise ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Rohstoffpartikel pflanzlichen Ursprungs gefriergetrocknet ist und/oder dass zumindest ein Teil, vorzugsweise der gesamte Anteil, der Rohstoffpartikel nicht-pflanzlichen Ursprungs gefriergetrocknet ist.
Durch die Verwendung von gefriergetrockneten Rohstoffpartikeln lässt sich vorteilhaft der Restfeuchtegehalt der Trockenfuttermischung reduzieren, wodurch insbesondere eine Verpackung in Verpackungen auf Papierbasis ermöglicht wird.
Besonders bevorzugt ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, wenn zumindest ein Teil des Anteils der Futterpartikel mit einer Partikelgröße > 3,15 mm, insbesondere alle Futterpartikel mit einer Partikelgröße > 3,15 mm, aus getrockneten Rohstoffpartikeln, insbesondere gefriergetrockneten Rohstoffpartikeln, hergestellt sind. Bei den Futterpartikeln mit einer Partikelgröße oberhalb von 3,15 mm handelt es sich insbesondere um Futterpartikel aus Rohstoffpartikeln nicht-pflanzlichen Ursprungs, beispielsweise Fleischpartikel und Schlachtnebenproduktpartikel.
Vorteilhaft ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohprotein aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohprotein enthaltenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Rindfleischpartikel und/oder Hühnerfleischpartikel, Volleipulver und/oder Quinoaflocken und/oder Weizenkeimflocken und/oder Reisflocken. Die Hühnerfleischpartikel umfassen vorzugsweise Hühnerherzpartikel und/oder Hühnerleberpartikel.
Als „Flocken“ werden feine Blättchen eines Materials verstanden, die beispielsweise durch Quetschen zwischen Walzen hergestellt sind. Ein „Partikel“ ist ein fester Teil einer Substanz und kann unterschiedliche Dimensionen aufweisen. Ein Pulver ist eine spezielle Form von Partikeln. Pulver beinhalten feste, lose, trockene und mehr oder weniger feine Partikel mit einer unterschiedlichen Form, Größe und Struktur. Als Pulver wird folglich ein staubfein zerteilter bzw. zerriebener fester Stoff verstanden.
Alternativ oder zusätzlich dazu ist vorgesehen, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohfaser aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohfaser aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Kartoffelflocken und/oder Haferflocken und/oder Weizenkeimflocken und/oder Kokosflocken und/oder Karottenflocken und/oder Quinoaflocken.
Alternativ oder zusätzlich dazu ist vorgesehen, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohfett aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohfett aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Rindfleischpartikel und/oder Kokosflocken und/oder Hühnerfleischpartikel und/oder Volleipulver.
Alternativ oder zusätzlich dazu ist vorgesehen, dass die Rohstoffzusammenstellung Calcium aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Calcium aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Algenkalkpartikel und/oder Zucchiniflocken und/oder Rindfleischpartikel und/oder Löwenzahnpartikel und/oder Hühnerfleischpartikel und/oder Karottenflocken.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass der Rohstoffzusammenstellung flüssige Rohstoffe zugefügt sind, insbesondere Sonnenblumenöl und/oder Rapsöl und/oder Lebertran.
Ein möglichst physiologischer Kauprozess kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch gefördert werden, dass mindestens 5 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse, in einer Partikelgröße ≥ 10 mm vorliegen und/oder dass maximal 25 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse, in einer Partikelgröße ≥ 10 mm vorliegen. Vorzugsweise sind die Futterpartikel mit einer Partikelgröße ≥ 10 mm Fleischpartikel, insbesondere Rinderfleischpartikel und/oder Hühnerfleischpartikel, und/oder Schlachtnebenproduktpartikel, insbesondere vom Rind und/oder vom Huhn.
Diese grobe Futterpartikelgröße gewährleistet eine physiologische Mageninhaltsschichtung, welche vor dem Hintergrund der Gesundheit der Magenschleimhaut vorteilhaft ist.
Um eine vorteilhafte Konsistenz einer aus der Futtermittelzusammensetzung zubereitbaren Futterzubereitung zu gewährleisten, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass 2 bis 10 Masse-% einer Partikelgröße 2 mm ≤ 3,15 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 10 Masse-% in einer Partikelgröße 1,4 mm < 2 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 12 Masse-% in einer Partikelgröße 1 mm < 1,4 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 12 Masse-% in einer Partikelgröße 0,8 mm < 1 mm und/oder dass 7 bis 18 Masse-% in einer Partikelgröße 0,56 mm < 0,8 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 10 Masse-% in einer Partikelgröße 0,4 mm < 0,56 mm vorliegen und/oder dass 20 bis 50 Masse-% in einer Partikelgröße < 0,4 mm vorliegen. Die Anteile ergänzen sich in der Trockenmasse der Trockenfuttermischung stets zu 100%. Die vorstehenden Angaben beziehen sich auf Masse-% der Trockenmasse der Trockenfuttermischung.
Eine weitere Ausgestaltung der Trockenfuttermischung sieht vor, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass mindestens 60 Masse-% der Rohstoffpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, keinem Prozess unterzogen wurden, bei dem die Rohstoffpartikel der Einwirkung von Druck und/oder einer Temperatur von mehr als 60 °C, insbesondere mehr als 70 °C, bevorzugt mehr als 80 °C, unterworfen sind. Bei den Temperaturangaben handelt es sich vorzugsweise um die Kerntemperatur in den einzelnen Partikeln. Insbesondere gilt eine Kerntemperatur dann als erreicht, wenn sie länger als 10 Sekunden im Kern eines Partikels vorherrscht.
Im Gegensatz zu bekannten, industriell hergestellten Trockenfuttermischungen, insbesondere Hunde- oder Katzenfutter, wird bei der Herstellung einer erfindungsgemä-ßen Trockenfuttermischung folglich keine Hitzeeinwirkung auf einen Großteil der Rohstoffpartikel notwendig, wodurch insbesondere temperatursensitive Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. Vorteilhaft ist zudem der geringe Grad an Verarbeitung, so dass in der Trockenfuttermischung ein Großteil der Zutaten mit bloßem Auge zu erkennen ist.

Besonders bevorzugt ist ferner folgendes Ausführungsbeispiel einer Trockenfuttermischung aus Futterpartikeln zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit, aufweisend, jeweils bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, 10 bis 50 Masse-% Rohprotein, 1 bis 8 Masse-% Rohfaser, 3 bis 30 Masse-% Rohfett, und 0,2 bis 5 Masse-% Calcium, wobei 10 bis 50 Masse-% der Futterpartikel, bezogen auf die Trockenmasse, in einer Partikelgröße >3,15 mm vorliegen, wobei die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und wobei die Rohstoffzusammenstellung folgende Rohstoffpartikel enthält (Anteile in Masse-% der Rohstoffzusammenstellung):

	Anteil in Masse-%	Restfeuchte
Rinderpartikel	27,30	6 bis 10%
Reisflocken	14,10	8 bis 12%
Kartoffelflocken	12,70	4 bis 8%
Haferflocken	9,90	6 bis 10%
Weizenkeimflocken	8,20	6 bis 10%
Kokosflocken	6,40	2 bis 6%
Volleipulver	4,50	2 bis 8%
Zucchiniflocken	3,20	6 bis 10%
Getrocknete Apfelpartikel	3,20	5 bis 20%
Rote Beete Partikel	3,00	4 bis 8%
Sonnenblumenöl (raffiniert)	2,10	-
Algenkalkpartikel	2,60	2 bis 10%
Seealgenpulver (Ascophylum nodosum Algen)	0,70	5 bis 10%
Lebertran	0,80	-
Flohsamenschalenpartikel	0,50	5 bis 10%
Basilikumpartikel	0,40	5 bis 10%
Löwenzahnpartikel	0,40	5 bis 10%

Die Rinderpartikel setzen sich vorzugsweise zusammen aus 16,4 Masse-%, getrockneten und gemahlenen Rindfleischpartikeln bei einer Restfeuchte von 6 bis 10% und 10,9 Masse-% gefriergetrockneten Rindfleischpartikel bei einer Restfeuchte von 1,85%. Beispielsweise setzen sich die 10,9 Masse-% gefriergetrocknete Rindfleischpartikel aus 5,45 Masse-% gefriergetrockneten Rindfleischpartikeln bei einer Restfeuchte von 1,30% und 5,45 Masse-% gefriergetrockneten Rinderleberpartikeln bei einer Restfeuchte von 2,40% zusammen. Alle Angaben in Masse-% in diesem Absatz sind bezogen auf die Masse der Rohstoffzusammenstellung (alle Rohstoffpartikel und flüssigen Rohstoffe).

Besonders bevorzugt ist ferner folgendes Ausführungsbeispiel einer Trockenfuttermischung aus Futterpartikeln zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit, aufweisend, jeweils bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, 10 bis 50 Masse-% Rohprotein, 1 bis 8 Masse-% Rohfaser, 3 bis 30 Masse-% Rohfett und 0,2 bis 5 Masse-% Calcium, wobei 10 bis 50 Masse-% der Futterpartikel, bezogen auf die Trockenmasse, in einer Partikelgröße >3,15 mm vorliegen, wobei die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und wobei die Rohstoffzusammenstellung folgende Rohstoffpartikel enthält (Anteil in Masse-% der Rohstoffzusammenstellung):

	Anteil in Masse-%	Restfeuchte
Hühnerpartikel	27,3	6 bis 10%
Reisflocken	21,80	8 bis 12%
Quinoaflocken	13,60	8 bis 12%
Karottenflocken	7,40	6 bis 10%
Kokosflocken	6,40	2 bis 6%
Zucchiniflocken	5,50	6 bis 10%
Volleipulver	4,50	2 bis 8%
Bananenpartikel (getrocknet)	3,60	5 bis 10%
Sonnenblumenöl (raffiniert)	2,10	-
Bierhefepartikel	1,80	2 bis 10%
Algenkalkpartikel	1,80	2 bis 10%
Hagebuttenpulver	1,40	5 bis 10%
Seealgenpulver (Ascophylum nodosum Algen)	0,70	5 bis 10%
Lebertran	0,80	-
Flohsamenschalenpartikel	0,50	5 bis 10%
Löwenzahnpartikel	0,40	5 bis 10%
Basilikumpartikel	0,40	5 bis 10%

Die Hühnerpartikel setzen sich vorzugsweise zusammen aus 16,4 Masse-%, getrockneten und gemahlenen Hühnerfleischpartikeln bei einer Restfeuchte von 6 bis 10% und 10,9 Masse-% gefriergetrockneten Hühnerfleischpartikel bei einer Restfeuchte von 1,05%. Beispielsweise setzen sich die 10,9 Masse-% gefriergetrocknete Hühnerfleischpartikel aus 5,45 Masse-% gefriergetrockneten Hühnerherzpartikeln bei einer Restfeuchte von 1,30% und 5,45 Masse-% gefriergetrockneten Hühnerleberpartikeln bei einer Restfeuchte von 0,80% zusammen. Alle Angaben in Masse-% in diesem Absatz sind bezogen auf die Masse der Rohstoffzusammenstellung (alle Rohstoffpartikel und flüssigen Rohstoffe).
Die eingangs genannte Aufgabe ist ferner durch ein Verfahren zur Herstellung einer Trockenfuttermischung gemäß einem der beschriebenen Ausführungsbeispiele gelöst, wobei das Verfahren mindestens die folgenden Verfahrensschritte umfasst:

- Bereitstellen einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung, insbesondere auch aufweisend flüssige Rohstoffe,
- Mischen der Bestandteile der Rohstoffzusammenstellung zur Trockenfuttermischung.

Das Mischen erfolgt vorzugsweise kontinuierlich oder chargenweise. Insbesondere um ein Verklumpen von Rohstoffpartikeln und flüssigen Rohstoffen zu verhindern und eine möglichst homogene Verteilung der flüssigen Rohstoffe zu gewährleisten, erfolgt beispielsweise eine stufenweise Vermischung von Teilmengen der Rohstoffpartikel und flüssigen Rohstoffe nach dem Prinzip einer Verdünnungsreihe.
Die Rohstoffzusammenstellung wird vorteilhaft durch Zusammenfügen der Rohstoffpartikel und ggf. von flüssigen Rohstoffen gebildet. Anschließend wird die Rohstoffzusammenstellung zur Trockenfuttermischung gemischt. Dabei werden die flüssigen Rohstoffe vollständig in oder an den Rohstoffpartikeln gebunden. Das Verfahren ist vorzugsweise dadurch weitergebildet, dass mindestens 60 Masse-% der Rohstoffpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, keinem Prozess unterzogen wurden, bei dem die Rohstoffpartikel der Einwirkung von Druck und/oder einer Temperatur von mehr als 60 °C, insbesondere mehr als 70 °C, bevorzugt mehr als 80 °C, unterworfen sind.
Die eingangs genannte Aufgabe ist ferner durch eine Verwendung einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung, insbesondere nach einem der beschriebenen Ausführungsbeispiele, zur Herstellung einer Trockenfuttermischung nach einem der beschriebenen Ausführungsbeispiele gelöst.
Zudem ist die eingangs genannte Aufgabe durch ein Gebinde, aufweisend eine Verpackung auf Papierbasis, insbesondere einen Standbodenbeutel, und eine darin angeordnete Trockenfuttermischung nach einem der beschriebenen Ausführungsbeispiele, gelöst. Durch die spezielle Komposition der Trockenfuttermischung und der Darreichungsform im im Wesentlichen trockenen Zustand kann die erfindungsgemäße Trockenfuttermischung in einer Verpackung auf Papierbasis, insbesondere in einem Standbodenbeutel auf Papierbasis, verpackt werden. Das Gebinde enthält beispielsweise zwischen 100 g und 120 g der Trockenfuttermischung.
Die Verwendung einer Verpackung auf Papierbasis wird insbesondere durch den geringen Feuchtgehalt von etwa 7%, bezogen auf die Masse der Trockenfuttermischung, und einen Fettgehalt von etwa 15%, bezogen auf die Masse der Trockenfuttermischung, an nativen Fetten ermöglicht, wobei die nativen Fette in oder an den Futterpartikeln gebunden sind.
Vorzugsweise weist die Verpackung gemäß einer ersten Ausgestaltung mindestens eine außenliegende Schicht aus Papier und mindestens eine innenliegende Barriereschicht auf. Vorzugsweise ist die Barriereschicht dazu geeignet, die Migration von Sauerstoff, Wasserdampf, Fett, MOSH/MOAH und Aromastoffen zu verhindern. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Barriereschicht heißsiegelfähig ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Verpackung gemäß einer weiteren Ausgestaltung ein Flächengewicht zwischen 60 g/m² und 120 g/m² aufweist. Besonders bevorzugt ist ein Flächengewicht von etwa 75 g/m² vorteilhaft, da damit das Optimum an geringem Gewicht und Stabilität erzielt wird. Durch die Verwendung einer derartigen Verpackung wird zudem das Transportgewicht erheblich verringert.
Um die Verpackung dem Altpapierkreislauf zuführen zu können, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Verpackung auf Papierbasis recyclingfähig ist. Die Verpackung wird insbesondere dadurch recyclingfähig, dass der Anteil der Verpackung (Masse-%), der nicht aus Papier besteht, weniger als 5% des Flächengewichts, insbesondere weniger als 2% des Flächengewichts, bevorzugt weniger als 1% des Flächengewichts, beträgt.
Die Verpackung kann dadurch dem Altpapierkreislauf einfach zugeführt und vollständig recycelt werden, wodurch sich für den Verbraucher und die Umwelt Vorteile gegenüber herkömmlichen Verpackungen von Feuchtfuttermitteln ergeben. Die Verwendung einer derartigen Verpackung spart über 85% des anfallenden CO₂ im Vergleich zu herkömmlichen Nassfuttermitteldosen. Die Verpackung aus Papier reduziert beim Endverbraucher zudem das Müllaufkommen.
Die Verwendung eines Standbodenbeutels aus Papier in Kombination mit dem trockenen Futtermix ist zudem für den Anwender vorteilhaft, da das Futter einfach und fast rückstandslos in den Napf eines Tieres gegeben kann.
Die Erfindung betrifft ferner eine Trockenfuttermischung nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele, abgepackt in einer Verpackung auf Papierbasis, insbesondere einer Verpackung nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer Trockenfuttermischung nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele als Alleinfutter, insbesondere für Hunde oder Katzen.
Zu der Beschreibung wird beansprucht, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr ist jedes einzelne Teilmerkmal des/jedes Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen Ausführungsbeispiels von Bedeutung für den Gegenstand der Erfindung.

Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen beziehungsweise durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.

Quellen:
(Statista Research Department, 2022) -	https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156341/umfrage/umsatz-mit-hundefutter-in-deutschland-nach-futterart/ abgerufen am 21.07.22
(Meyer & Zentek, 2010) -	Meyer, Helmut und Jürgen Zentek. Ernährung des Hundes. Georg Thieme Verlag, 2010

Claims

Trockenfuttermischung aus Futterpartikeln zur Zubereitung eines Nassfutters durch Zugabe einer Flüssigkeit, aufweisend, jeweils bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, 10 bis 50 Masse-% Rohprotein, 1 bis 8 Masse-% Rohfaser, 3 bis 30 Masse-% Rohfett und 0,2 bis 5 Masse-% Calcium, wobei 10 bis 50 Masse-% der Futterpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße >3,15 mm vorliegen.
Trockenfuttermischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass 10 bis 50 Masse-% der Rohstoffpartikel der Rohstoffzusammenstellung, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, nicht-pflanzlichen Ursprungs sind.
Trockenfuttermischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohstoffpartikel nicht-pflanzlichen Ursprungs Rohstoffpartikel tierischen Ursprungs, insbesondere Fleischpartikel, Schlachtnebenproduktpartikel, Fischpartikel, Meerestierpartikel und/oder Insektenpartikel, Milcherzeugnispartikel oder -pulver und/oder Eierpartikel, insbesondere Volleipulver, umfassen.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass 50 bis 90 Masse-% der Rohstoffpartikel der Rohstoffzusammenstellung, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, pflanzlichen Ursprungs sind.
Trockenfuttermischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohstoffpartikel pflanzlichen Ursprungs Getreidepartikel, insbesondere Reis, Leguminosenpartikel, Nachtschattengewächspartikel, Obstpartikel, Gemüsepartikel und/oder Partikel aus Nebenerzeugnissen, die auf die vorgenannten Zutaten zurückzuführen sind, umfassen.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und das zumindest ein Teil der Rohstoffpartikel, insbesondere zwischen 6 und 16 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, aus getrockneten Rohstoffpartikeln, insbesondere gefriergetrockneten Rohstoffpartikeln, hergestellt ist, vorzugsweise dass zumindest ein Teil der Rohstoffpartikel pflanzlichen Ursprungs gefriergetrocknet ist und/oder zumindest ein Teil der Rohstoffpartikel nicht-pflanzlichen Ursprungs gefriergetrocknet ist.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Anteils der Futterpartikel mit einer Partikelgröße > 3,15 mm, insbesondere der gesamte Anteil der Futterpartikel mit einer Partikelgröße > 3,15 mm, aus getrockneten Rohstoffpartikeln, insbesondere gefriergetrockneten Rohstoffpartikeln, hergestellt ist.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohprotein aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohprotein aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Rindfleischpartikel, Hühnerfleischpartikel, Volleipulver, Quinoaflocken, Weizenkeimflocken und/oder Reisflocken und/oder die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohfaser aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohfaser aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Kartoffelflocken, Haferflocken, Weizenkeimflocken, Kokosflocken, Karottenflocken und/oder Quinoaflocken und/oder die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, dass die Rohstoffzusammenstellung Rohfett aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Rohfett aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Rindfleischpartikel, Kokosflocken, Hühnerfleischpartikel und/oder Volleipulver und/oder die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, dass die Rohstoffzusammenstellung Calcium aufweisende Rohstoffpartikel aufweist, und dass die Calcium aufweisenden Rohstoffpartikel aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Algenkalkpartikel, Zucchiniflocken, Rindfleischpartikel, Löwenzahnpartikel, Hühnerfleischpartikel und/oder Karottenflocken.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass der Rohstoffzusammenstellung flüssige Rohstoffe zugefügt sind, insbesondere Sonnenblumenöl und/oder Rapsöl und/oder Lebertran.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 5 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße ≥ 10 mm vorliegen und/oder dass maximal 25 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße ≥ 10 mm vorliegen.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass 2 bis 10 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 2 mm ≤ 3,15 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 10 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 1,4 mm < 2 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 12 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 1 mm < 1,4 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 12 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 0,8 mm < 1 mm und/oder dass 7 bis 18 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 0,56 mm < 0,8 mm vorliegen und/oder dass 2 bis 10 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße 0,4 mm < 0,56 mm vorliegen und/oder dass 20 bis 50 Masse-%, bezogen auf die Trockenmasse der Trockenfuttermischung, in einer Partikelgröße < 0,4 mm vorliegen.
Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfuttermischung aus einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung hergestellt ist, und dass mindestens 60 Masse-% der Rohstoffpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, keinem Prozess unterzogen wurden, bei dem die Rohstoffpartikel der Einwirkung von Druck und/oder einer Temperatur von mehr als 60 °C, insbesondere mehr als 70 °C, bevorzugt mehr als 80 °C, unterworfen sind.
Verfahren zur Herstellung einer Trockenfuttermischung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, umfassend mindestens die folgenden Verfahrensschritte: - Bereitstellen einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung, - Mischen der Bestandteile der Rohstoffzusammenstellung zur Trockenfuttermischung.
Verfahren zur Herstellung einer Trockenfuttermischung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 60 Masse-% der Rohstoffpartikel, bezogen auf die Trockenmasse der Rohstoffzusammenstellung, keinem Prozess unterzogen wurden, bei dem die Rohstoffpartikel der Einwirkung von Druck und/oder einer Temperatur von mehr als 60 °C, insbesondere mehr als 70 °C, bevorzugt mehr als 80 °C, unterworfen sind.
Verwendung einer Rohstoffpartikel aufweisenden Rohstoffzusammenstellung zur Herstellung einer Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
Gebinde, aufweisend eine Verpackung auf Papierbasis, insbesondere einen Standbodenbeutel, und eine darin angeordnete Trockenfuttermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
Gebinde nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung mindestens eine außenliegende Schicht aus Papier und mindestens eine innenliegende Barriereschicht aufweist, insbesondere, dass die Barriereschicht die Migration von Sauerstoff, Wasserdampf, Fett, MOSH/MOAH und Aromastoffen verhindert, vorzugsweise dass die Barriereschicht heißsiegelfähig ist.
Gebinde nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung ein Flächengewicht zwischen 60 g/m² und 120 g/m², insbesondere 75 g/m² aufweist.
Gebinde nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung auf Papierbasis recyclingfähig ist, insbesondere dadurch, dass der nicht-Papier Anteil der Verpackung weniger als 5% des Flächengewichts, insbesondere weniger als 2% des Flächengewichts, bevorzugt weniger als 1% des Flächengewichts, beträgt.