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Die Erfindung betrifft einen Fahrradantrieb, mit dessen Hilfe ein elektrisch antreibbares Fahrrad mechanisch und/oder elektrisch angetrieben werden kann.
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DE 10 2016 223 363 A1 ist ein Fahrradantrieb für ein elektrisch antriebbares Fahrrad bekannt, bei dem ein Rotor einer elektrischen Maschine mit einem Hohlrad eines Planetengetriebes verbunden ist, wobei das Hohlrad mit einem Planetenrad kämmt, das gleichzeitig mit einem feststehenden ersten Sonnenrad und einem mit einer Tretkurbelwelle verbundenen drehbaren zweiten Sonnenrad kämmt.
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DE 10 2020 102 986 A1 ist ein Fahrradantrieb für ein elektrisch antriebbares Fahrrad bekannt, bei dem ein Rotor einer elektrischen Maschine mit einem Sonnenrad eines Planetengetriebes verbunden ist, das über ein Stufenplanetenrad mit einer ersten Zähnezahl mit einem feststehenden ersten Hohlrad und mit einer von der ersten Zähnezahl verschiedenen zweiten Zähnezahl mit einem mit einer Tretkurbelwelle verbundenen drehbaren zweiten Hohlrad kämmt.
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Die
DE 10 2020 102 986 A1 betrifft Planetengetriebe mit Schmiermittelzuführung sowie Tretgenerator mit Planetengetriebe. Die
DE 10 2016 223 363 A1 betrifft eine Tretkurbelanordnung für ein zumindest teilweise muskelbetriebenes Fahrzeug. Die
DE 10 2020 128 385 A1 betrifft ein Antriebssystem für ein motorisch unterstütztes Fahrrad. Die
DE 10 2021 100 607 A1 betrifft einen Planetenträger für ein Planetengetriebe. LOOMANN, J.: Zahnradgetriebe. Grundlagen, Konstruktionen, Anwendungen in Fahrzeugen. Dritte neubearbeitete und erweiterte Auflage 1996; Nachdruck in veränderter Ausstattung 2009. Berlin Heidelberg : Springer, 2009. S. 62 - 74. - ISBN 978-3-540-89459-9 befasst sich mit Zahnradgetrieben.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis den zur Verfügung stehenden Bauraum für einen Fahrradantrieb möglichst gut auszunutzen und den Bauraumbedarf zu reduzieren.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die einen kompakten Fahrradantrieb für ein elektrisch antreibbares Fahrrad ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Fahrradantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Fahrradantrieb für ein elektrisch antreibbares Fahrrad, mit einer Tretkurbelwelle zum Einleiten einer mechanischen Antriebsleistung, einer mit der Tretkurbelwelle koppelbaren elektrischen Maschine zum Einleiten einer elektrischen Antriebsleistung und/oder Ausleiten einer Generatorleistung und einem im Drehmomentfluss zwischen der elektrischen Maschine und der Tretkurbelwelle zwischengeschalteten Wolfromgetriebe.
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Bei dem Wolfromgetriebe kämmt abweichend zu einem klassischen Planetengetriebe ein Planetenrad nicht mit einem einzelnen Hohlrad, sondern mit zwei axial nebeneinander vorgesehenen Hohlrädern. Im Vergleich zu dem klassischen Planetengetriebe kann das ansonsten einzige Hohlrad in zwei ringförmige Hälften geteilt sein und/oder das Planetenrad ist in axialer Richtung verlängert. Aufgrund der zwei mit dem mindestens einen Planetenrad kämmenden Hohlrädern ist es möglich das eine Hohlrad bewegungsfest festzuhalten, so dass die Übersetzung maximiert werden kann. Mit Hilfe des anderen Hohlrads kann in einem radial äußeren Bereich ein Drehmomentfluss realisiert werden, ohne dass hierzu eine weiterer Planetenträger oder ein weiteres Sonnenrad benötigt wird. Dadurch kann in einem radial inneren Bereich Bauraum freigehalten werden, der es ermöglicht weitere Komponenten des Fahrradantriebs besonders kompakt anzuordnen, insbesondere in das Wolfromgetriebe axial einzustecken und eine bauraumsparende radiale Schachtelung zu erreichen.
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Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass bei dem Fahrradantrieb die Tretkurbelwelle zentral vorgesehen sein soll und die übrigen Komponenten, das heißt die elektrische Maschine und das Wolfromgetriebe in einem zur Tretkurbelwelle radial äußeren Ringraum vorgesehen werden sollen. Dies ist durch den radial innen eingesparten Bauraum des Wolfromgetriebes besonders gut und bauraumsparend umsetzbar. Zudem wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass die radiale Erstreckung des Bauraumbedarfs des Fahrradantriebs im Wesentlichen durch die ringförmig um die Tretkurbelwelle herum ausgebildete elektrische Maschine bestimmt wird, so dass diese radiale Erstreckung für die Hohlräder des Wolfromgetriebes gut ausgenutzt werden kann, um durch die Bereitstellung von freiem Bauraum in einem radial inneren Ringbereich radial außerhalb der Tretkurbelwelle den Bauraumbedarf des Fahrradantriebs in axialer Richtung zu reduzieren oder gering zu halten. Der elektrifizierte Fahrradantrieb kann dadurch leicht zwischen den Pedalen der Tretkurbelwelle in einem Bereich eines Fahrradrahmens vorgesehen sein, in dem bei einem konventionellen nicht elektrifizierten Fahrrad ein Tretlager der Tretkurbelwelle vorgesehen wäre. Im Vergleich zu dem konventionellen Fahrrad ist es möglich durch eine gemäßigte Vergrößerung des radialen Bauraumraums im Bereich des konventionellen Tretlagers eine Elektrifizierung des Fahrrads mit Hilfe des kompakt aufgebauten Fahrradantriebs zu erreichen, ohne dass hierzu der axiale Bauraumbedarf signifikant vergrößert werden müsste. Durch den mit Hilfe des Wolfromgetriebes geschaffenen radial inneren Bauraum ist ein kompakter Fahrradantrieb für ein elektrisch antreibbares Fahrrad mit hoher Übersetzung ermöglicht.
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Das antreibbare Fahrrad kann insbesondere ein E-Bike, Pedelec, Dreirad, Rikscha oder sonstiges Fortbewegungsmittel sein, das eine von einem Benutzer oder einer Benutzerin über die Tretkurbelwelle eingeleitete mechanische Leistung an mindestens ein Antriebsrad zum Vortrieb übertragen kann.
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Die elektrische Maschine, die vorzugsweise als Innenläufer ausgestaltet ist, kann einen Elektromagnete aufweisenden Stator und einen mit dem Stator zusammenwirkenden Permanentmagnete aufweisenden Rotor aufweisen. Die elektrische Maschine, insbesondere der Stator, ist insbesondere mit einer wiederaufladbaren Batterie gekoppelt, in der elektrische Energie gespeichert werden kann. Die Batterie kann als Ganzes oder teilweise beispielsweise zusammen mit der elektrischen Maschine und/oder zusammen mit dem Wolfromgetriebe in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, dass die Batterie als Ganzes oder teilweise zu dem Fahrradantrieb beabstandet angeordnet ist und über In einem Motorbetrieb kann die elektrische Maschine eine von der Batterie gespeiste elektrische Leistung erzeugen, die über das Wolfromgetriebe der Tretkurbelwelle zugeführt werden kann, beispielsweise um den mechanischen Vortrieb zu unterstützen oder zu ersetzen. In einem Generatorbetrieb kann die elektrische Maschine eine an der Tretkurbelwelle angreifende mechanische Leistung ganz oder teilweise über das Wolfromgetriebe abzweigen und elektrische Energie erzeugen, die in der Batterie gespeichert werden kann. Die mechanische Leistung der Tretkurbelwelle kann, beispielsweise bei einer Bergabfahrt, über das mindestens eine Antriebsrad eingeleitet sein und/oder von dem Benutzer oder der Benutzerin des Fahrrads aufgebracht sein.
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Das Wolfromgetriebe bewirkt im Drehmomentfluss von der elektrischen Maschine zu der Tretkurbelwelle insbesondere eine Wandlung der Drehzahl ins Langsamere, also eine Untersetzung, so dass das von der elektrischen Maschine im Motorbetrieb in das Wolfromgetriebe eingespeiste Drehmoment erhöht werden kann, wenn es in die Tretkurbelwelle eingeleitet wird. Ein über ein Sonnenrad oder einen Planetenträger von der elektrischen Maschine eingeleitete Leistung kann von dem drehbaren Hohlrad des Wolfromgetriebes auf eine niedrigere Drehzahl und ein höheres Drehmoment gewandelt ausgeleitet werden.
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Die Tretkurbelwelle kann an ihren axialen Enden mit Fußpedalen oder Handgriffen versehene Kurbeln aufweisen, so dass ein Benutzer oder eine Benutzerin des Fahrrads leicht die mechanische Leistung in die Tretkurbelwelle einleiten kann. Beispielsweise kann mit der Tretkurbelwelle ein Übertragungselement, insbesondere ein Antriebszahnrad, drehfest verbunden sein, das über beispielsweise über ein Zugmittel, insbesondere eine Antriebskette, das mindestens eine Antriebsrad, beispielsweise über ein mit einer Antriebsradwelle des Antriebsrads drehfest verbundenes Ritzel, das Antriebsrad in Drehung versetzen kann, um den Vortrieb des Fahrrads zu erzeugen.
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Insbesondere sind die elektrische Maschine und das Wolfromgetriebe koaxial zur Tretkurbelwelle in axialer Richtung nebeneinander angeordnet. Der radiale Bauraumbedarf ist dadurch geringgehalten. Die Tretkurbelwelle kann sowohl zur elektrischen Maschine als auch zum Wolfromgetriebe radial innerhalb, insbesondere zentral, verlaufen. Eine Drehachse des Rotors der elektrischen Maschine und eine Hauptdrehachse des Wolfromgetriebes können mit der Drehachse der Tretkurbelwelle zusammenfallen.
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Vorzugsweise sind die elektrische Maschine und das Wolfromgetriebe innerhalb eines Gehäuses angeordnet, wobei die Tretkurbelwelle an beiden axialen Seiten des Gehäuses aus dem Gehäuse herausragt. Das Gehäuse kann die drehbaren Komponenten des Fahrradantrieb vor Umwelteinflüssen schützen. Hierbei ist es insbesondere möglich innerhalb des Gehäuses ein Schmiermittel, beispielsweise Schmierfett oder Schmieröl, vorzusehen, beispielsweise um Lager und/oder das Wolfromgetriebe zu schmieren. Durch das Gehäuse kann eine Verschmutzung des Schmiermittels vermieden werden.
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Besonders bevorzugt ist die Tretkurbelwelle, insbesondere an den Axialwänden des Gehäuses, über Lager, vorzugsweise Wälzlager, an dem Gehäuse gelagert. Zusätzlich oder alternativ kann die Tretkurbelwelle beispielsweise mit Hilfe jeweils eines Radialwellendichtrings, gegenüber dem Gehäuse abgedichtet sein. Die Tretkurbelwelle kann zusammen mit dem Gehäuse ein Tretlager ausbilden, wobei das Gehäuse groß genug dimensioniert sein kann, um auch die elektrische Maschine und das Wolfromgetriebe aufzunehmen. Durch die Abdichtung kann vermieden werden, dass ein innerhalb des Gehäuses vorgesehenes Schmiermittel austreten kann oder verunreinigt werden kann.
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Insbesondere weist die elektrische Maschine einen an dem Gehäuse und/oder an der Tretkurbelwelle gelagerten Rotor auf. Die elektrische Maschine kann als Innenläufer ausgestaltet sein, so dass eine als Hohlwelle ausgestaltete Rotorwelle des Rotors bauraumsparend über ein Gleitlager an der Tretkurbelwelle gelagert und/oder abgestützt sein kann, wobei dieses Gleitlager insbesondere als Radialgleitlager ausgestaltet sein kann. Die Lagerung des Rotors an dem Gehäuse kann insbesondere als Wälzlager ausgestaltet sein, welches vorzugsweise den Rotor radial und axial abstützen kann. Besonders bevorzugt ist der Rotor in beiden Axialrichtungen über die Lagerung an dem Gehäuse abgestützt und dadurch in axialer Richtung definiert positioniert.
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Vorzugsweise weist das Gehäuse eine überwiegend die elektrische Maschine einhausende erste Gehäusehälfte und eine überwiegend das Wolfromgetriebe einhausende zweite Gehäusehälfte auf. Die erste Gehäusehälfte und die zweite Gehäusehälfte können in axialer Richtung aufeinander zu angepresst sein.
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Vorzugsweise kann ein Teil der einen gehäusehälfte in ein Teil der anderen Gehäusehälfte, insbesondere über eine in axialer Richtung und/oder radialer Richtung dazwischen vorgesehene Dichtung, ineinander eingesteckt sein. Besonders bevorzugt kann die Tretkurbelwelle über zwei Lager an dem Gehäuse gelagert sein, wobei die Lager jeweils zwischen einem Wellenabsatz der Tretkurbelwelle und einem Sicherungselement, beispielsweise ein Sicherungsring, axial definiert positioniert sein können. Dadurch können bei der Montage der Lager, wenn das jeweilige Lager an den Wellenabsatz herangedrückt wird, gleichzeitig die an dem jeweiligen Lager axial anschlagende Gehäusehälfte an die jeweils andere Gehäusehälfte angepresst werden. Die Montage des Fahrradantrieb ist dadurch vereinfacht.
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Besonders bevorzugt weist das Wolfromgetriebe ein mit einem Rotor der elektrischen Maschine gekoppeltes Sonnenrad, ein mit dem Sonnenrad kämmendes Planetenrad, ein mit dem Planetenrad kämmendes feststehendes erstes Hohlrad und ein mit dem Planetenrad kämmendes und mit der Tretkurbelwelle koppelbares zweites Hohlrad auf. Das feststehende erste Hohlrad ist insbesondere an einem zur elektrischen Maschine weisenden Axialbereich des Planetenrads vorgesehen, während das drehbare zweite Hohlrad an einem von der elektrischen Maschine wegweisenden Axialbereich des Planetenrads vorgesehen ist. Das Wolfromgetriebe kann dadurch im Drehmomentfluss von der elektrischen Maschine zur Tretkurbelwelle eine maximale Untersetzung der Drehzahl und eine maximale Übersetzung des Drehmoments erreichen. Dies ermöglicht einen besonders kraftvollen Vortrieb des Fahrrads mit Hilfe der elektrischen Maschine.
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Insbesondere weist das Sonnenrad eine axial abstehende Nabe auf, wobei die Nabe drehfest, insbesondere über eine Steckverzahnung, mit einem/dem Rotor der elektrischen Maschine drehfest verbunden ist. Die Nabe kann gleichzeitig einen axialen Versatz der mit dem mindestens einen Planetenrad kämmenden Sonnenradverzahnung zur elektrischen Maschine als auch eine drehfeste Koppelung des Sonnenrads mit dem Rotor der elektrischen Maschine bereitstellen. Das Sonnenrad kann zusammen mit der Nabe auf die Tretkurbelwelle aufgesteckt sein, wodurch ein Verkippen des Sonnenrads aus einer zur Drehachse der Tretkurbelwelle senkrechten Radialebene vermieden oder zumindest minimiert werden kann.
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Vorzugsweise ist das Sonnenrad, insbesondere die Nabe des Sonnenrads, an der Tretkurbelwelle, insbesondere über ein Gleitlager, relativ drehbar gelagert. Ein Verkippen des Sonnenrads aus einer zur Drehachse der Tretkurbelwelle senkrechten Radialebene ist dadurch vermieden oder zumindest minimiert, ohne dass hierzu der radiale Bauraumbedarf erhöht werden muss.
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Besonders bevorzugt weist das Planetenrad im Eingriff mit dem ersten Hohlrad und mit dem zweiten Hohlrad einen konstanten Durchmesser und eine konstante Zähnezahl auf. Das Planetenrad kann abgesehen von Formschrägen an den axialen Enden und/oder einer gegebenenfalls vorgesehenen Schrägverzahnung in axialer Richtung einen konstanten Querschnitt aufweisen. Ein gestufter Verlauf des Planetenrads, durch den das Planetenrad zu einen Stufenplanetenrad würde, ist vermieden. Da dadurch ein Teilbereich des Planetenrads mit einem zum übrigen Planetenrad stufenartig zurückgesetzten geringeren Durchmesser vermieden ist, kann der in radialer Richtung zur Verfügung stehende Bauraum am radial äußeren Rand besonders gut für die Ausbildung der Hohlräder des Wolfromgetriebes ausgenutzt werden. Es ist nicht erforderlich durch eine komplexe und kostenintensive Abwandlung des Wolfromgetriebes durch einen Ersatz des Planetenrads durch eine Stufenplanetenrad Hohlräder mit unterschiedlichen Nenndurchmessern vorzusehen. Stattdessen kann ein im Wesentlichen zylindrischer Bauraum kompakt ausgenutzt werden und im radial inneren Bereich radial außerhalb der Tretkurbelwelle Bauraum geschaffen werden, der eine kompaktere Ausgestaltung des Fahrradantriebs mit einer geringen axialen Erstreckung begünstigt.
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Insbesondere weist das erste Hohlrad und das zweite Hohlrad einen gleichen Innendurchmesser auf, wobei das erste Hohlrad und das zweite Hohlrad eine gleiche oder eine verschiedene Zähnezahl aufweisen. Vorzugsweise sind das erste Hohlrad und das zweite Hohlrad identisch ausgestaltet, wodurch die Herstellungskosten geringgehalten werden können. Es kann aber vorgesehen sein, dass sich das erste Hohlrad und das zweite Hohlrad in ihrer Zähnezahl und ihres Moduls etwas unterscheiden, beispielsweise um die Übersetzung des Wolfromgetriebes geeignet einstellen oder durch einen Austausch des zweiten Hohlrads nachträglich ändern zu können.
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Vorzugsweise weist das zweite Hohlrad eine nach radial innen abstehender Scheibe auf, wobei die Scheibe, insbesondere über einen Freilauf, mit der Tretkurbelwelle koppelbar ist. Über die Scheibe kann der Drehmomentfluss von der radial außen vorgesehenen Innenverzahnung des zweiten Hohlrads an die radial innen vorgesehene Tretkurbelwelle geleitet werden. Die Scheibe kann insbesondere in radialer Richtung einen abgekröpften Verlauf aufweisen, an beiden Axialseiten vorgesehenen Einbauten vorbeilaufen zu können.
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Besondres bevorzugt weist die Scheibe eine das Planetenrad radial innen umgreifende Scheibennabe auf. Die Scheibennabe kann eine ausreichende axiale Erstreckung bereitstellen, um eine drehmomentübertragende Koppelung mit der Tretkurbelwelle vorzusehen. Dies erleichtert es zwischen der Scheibennabe des zweiten Hohlrads und der Tretkurbelwelle einen Freilaufvorzusehen, der bei dem zu übertragenen Drehmoment robust und stabil genug ausgestaltet sein kann.
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Insbesondere weist das zweite Hohlrad einen nach radial innen versetzten und axial abstehenden Lagerkragen zum Aufstecken eines radial außerhalb des Lagerkragens vorgesehenen Hohlradlagers zur Lagerung des zweiten Hohlrads an einem/dem Gehäuse auf. Der Lagerkragen ermöglicht eine gute Lagerung des drehbaren zweiten Hohlrads, wobei die Lagerung insbesondere ein Verkippen des zweiten Hohlrads aus einer zur Drehachse der Tretkurbelwelle senkrechten Radialebene verhindert oder zumindest reduziert. Hierzu kann die Lagerung radial außen an dem Lagerkragen vorgesehen sein, so dass das Lager im Vergleich zu einem radial innen an dem Lagerkragen vorgesehen Lager einen großen Durchmesser aufweist. Das Lager kann insbesondere einen Außendurchmesser aufweisen, der dem Außendurchmesser des zweiten Hohlrads entspricht. Der am radial äußeren Rand vorhandene Bauraum kann dadurch gut ausgenutzt werden und radial innen Bauraum für andere Komponenten freigehalten werden.
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Vorzugsweise ist das Planetenrad an einem Planetenträger relativ drehbar gehalten, wobei insbesondere der Planetenträger an dem Sonnenrad, insbesondere einer Nabe des Sonnenrads, relativ drehbar gelagert ist. Der Planetenträger kann sich insbesondere an einer radial äußeren Mantelfläche einer Nabe des Sonnenrads radial abstützen. Zudem kann die axiale Relativlage des Planetenträgers zwischen dem Sonnenrad und der elektrischen Maschine definiert vorgegeben werden. Der Planetenträger kann die elektrische Maschine an der zum Wolfromgetriebe weisenden Axialseite abdecken und einen Luftspalt zwischen dem Rotor und dem Stator der elektrischen Maschine schützen.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:
- 1: eine schematische Schnittansicht eines Fahrradantriebs.
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Der in 1 im Wesentlichen nur mit seiner oberen Hälfte dargestellte Fahrradantrieb 10 kann insbesondere für ein als E-Bike ausgestaltetes elektrisch antreibbares Fahrrad anstelle im Bereich eines ansonsten vorgesehene Tretlagers eines konventionellen Fahrrads vorgesehen sein. Der Fahrradantrieb 10 weist ein aus einer ersten Gehäusehälfte 12 und einer zweiten Gehäusehälfte 14 zusammengesetztes zylindrisches Gehäuse 16 auf, das zentral von einer Tretkurbelwelle 18 durchdrungen ist. In der ersten Gehäusehälfte 12 ist eine als Innenläufer ausgestaltete elektrische Maschine 20 untergebracht, die einen mit der ersten Gehäusehälfte 12 verbundenen Stator 22 und einen mit dem Stator 22 zusammenwirkenden Rotor 24 aufweist. Der Rotor 24 ist über ein Gleitlager 26 an der Tretkurbelwelle 18 und über ein als Wälzlager ausgestaltetes Rotorlager 28 an der ersten Gehäusehälfte 12 gelagert und abgestützt. Die Tretlagerwelle 18 ist über als Wälzlager ausgestaltete Wellenlager 28 an der einen Axialseite des Gehäuses 16 an der ersten Gehäusehälfte 12 und der anderen Axialseite des Gehäuses 16 an der zweiten Gehäusehälfte 14 gelagert und abgestützt. Gegebenenfalls kann die Tretlagerwelle 18, beispielsweise über Radialwellendichtringe gegenüber dem Gehäuse 16 abgedichtet sein.
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Die elektrische Maschine 20 kann über ein Wolfromgetriebe 30 und einen Freilauf 32 mit der Tretkurbelwelle 18 gekoppelt werden, um in einem Motorbetrieb das Fahrrad elektrisch anzutreiben und/oder in einem Generatorbetrieb elektrische Energie zu erzeugen. Hierzu ist der Rotor 24 der elektrischen Maschine 20 beispielsweise über eine Steckverzahnung mit einer axial abstehenden Nabe 34 eines Sonnenrads 36 des Wolfromgetriebe 30 drehfest gekoppelt. Das Sonnenrad 36 kämmt mit mindestens einem Planetenrad 38, das an einem Planetenträger 40 um eine Nebendrehachse drehbar gehalten ist. Der Planetenträger 40 kann in radialer Richtung an der Nabe 34 des Sonnenrads 36 gelagert und abgestützt sein sowie in axialer Richtung zwischen dem übrigen Sonnenrad 36 und dem Rotor 24 definiert positioniert gelagert und/oder abgestützt sein, beispielsweise über eine Axial/Radial-Gleitlagerkombination. In einem gemeinsamen Axialbereich mit einer mit dem Planetenrad 38 kämmenden Sonnenradverzahnung des Sonnenrads 36 ist ein erstes Hohlrad 42 vorgesehen, das mit dem Planetenrad 38 kämmt und bewegungsfest mit dem unbeweglichen Gehäuse 16, insbesondere mit der zweiten Gehäusehälfte 14, verbunden ist. Das Planetenrad 38 ist mit einem konstanten Durchmesser und einer konstanten Zähnezahl über die axiale Erstreckung des ersten Hohlrads 42 und der Sonnenradverzahnung des Sonnenrads 36 in axialer Richtung verlängert, so dass in axialer Richtung neben dem ersten Hohlrad 42 ein relativ zum Gehäuse 16 drehbares zweites Hohlrad 44 mit dem Planetenrad 38 kämmen kann.
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Das zweite Hohlrad 44 weist eine axial neben dem Planetenrad 38 nach radial innen verlaufende und gegebenenfalls abgekröpfte Scheibe 46 auf. An der von dem Planetenrad 38 wegweisenden Axialseite steht von der Scheibe 46 ein Lagerkragen 48 ab, auf dessen nach radial außen weisenden Mantelfläche ein, insbesondere als Wälzlager ausgestaltetes, Hohlradlager 50 aufgesteckt ist. Über das Hohlradlager 50 ist das zweite Hohlrad 44 an dem Gehäuse 16, insbesondere an der zweiten Gehäusehälfte 14, gelagert und in radialer Richtung und/oder axialer Richtung abgestützt. Radial innerhalb zu dem Planetenrad 38 steht von der Scheibe 46 eine Scheibennabe 52 ab, die auf den Rotor 24 zuweist. Die axiale Erstreckung der Scheibennabe 52 in einen gemeinsamen Axialbereich mit dem Planetenrad 38 hinein ist dadurch groß genug, dass eine Koppelung mit der Tretkurbelwelle 18 über den in axialer Richtung entsprechend langen Freilauf 32 erfolgen kann. Der Freilauf 32 kann dadurch teilweise in einen ringförmigen Bauraum zwischen der Tretlagerwelle 18 und dem Planetenrad 38 axial eingesteckt und in radialer Richtung geschachtelt angeordnet sein, so dass sich ein kompakter und in axialer Richtung bauraumsparender Aufbau für den Fahrradantrieb 10 ergibt.