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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, bei welchem das Kraftfahrzeug autonom fährt. Eine Beleuchtungseinrichtung des Kraftfahrzeugs wird in Abhängigkeit von wenigstens einem mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfassbaren Parameter betrieben. Bei dem Verfahren wird berücksichtigt, in welcher Art von Umgebung sich das Kraftfahrzeug befindet. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein zur Durchführung des Verfahrens ausgebildetes Kraftfahrzeug.
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Ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug, insbesondere ein vollautonom fahrendes Kraftfahrzeug, ist im Gegensatz zu einem menschlichen Fahrer nicht zwingend auf eine gute Ausleuchtung des Fahrwegs zum Zwecke der Steuerung des Kraftfahrzeugs angewiesen. Und ein Verzicht auf aktives Fahrlicht des Kraftfahrzeugs kann insbesondere in der Nacht die Umwelt schonen.
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Die
DE 10 2017 117 305 A1 beschreibt ein Wirtsfahrzeug mit einem Scheinwerfersystem. Wenn das Wirtsfahrzeug in einem autonomen Modus betrieben wird, kann das Scheinwerfersystem Scheinwerfer des Wirtsfahrzeugs ausgeschaltet lassen, wenn keine Objekte erfasst werden, und die Scheinwerfer als Reaktion darauf anschalten, dass ein Objekt erfasst wird. Bei einer Entscheidung, ob der autonome Modus des Wirtsfahrzeugs beibehalten werden soll oder nicht, und ob im autonomen Modus der Scheinwerfer ausgeschaltet werden soll, kann berücksichtigt werden, ob die Sicht gering ist. Zusätzlich kann bei dieser Entscheidung der Standort des Wirtsfahrzeugs berücksichtigt werden.
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DE 10 2015 200 859 A1 schreibt ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung eines sowohl zum autonomen als auch zum manuellen Fahren eingerichteten Kraftfahrzeugs. Beim autonomen Fahren wird ein Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs so betrieben, dass er dabei geringere Anforderungen an die Lichtverteilung erfüllt als beim Fahren mit manueller Fahrzeugsteuerung.
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Die
DE 10 2021 003 618 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Beleuchtungsvorrichtung, wobei wenigstens eine Leuchte der Beleuchtungsvorrichtung beim autonomen Fahren Warmlicht anstelle von Weißlicht ausstrahlt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches eine verbesserte Berücksichtigung einer Fahrsituation des Kraftfahrzeugs mit sich bringt, und ein zur Durchführung des Verfahrens ausgebildetes Kraftfahrzeug zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen sowie in der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs fährt das Kraftfahrzeug autonom. Eine Beleuchtungseinrichtung des Kraftfahrzeugs wird in Abhängigkeit von wenigstens einem mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfassbaren Parameter betrieben. Des Weiteren wird berücksichtigt, in welcher Art von Umgebung sich das Kraftfahrzeug befindet. Abhängig von dem wenigstens einen Parameter und von der Art der Umgebung wird ein einzustellender Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung aus einer Gruppe von vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt. Die Gruppe der vorbestimmten Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung umfasst eine normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs, eine gegenüber der normalen Fahrbeleuchtung reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs und eine gegenüber der reduzierten Fahrbeleuchtung minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs.
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Indem die Beleuchtungseinrichtung in demjenigen Lichtmodus betrieben wird, welcher aus der die wenigstens drei unterschiedlichen Lichtmodi umfassende Gruppe von vorbestimmten Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung ausgewählt wird, lässt sich die Fahrsituation des Kraftfahrzeugs besonders gut abgestuft und somit verbessert berücksichtigen. Selbst wenn nämlich als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt ist, ist aufgrund des Betreibens der Beleuchtungseinrichtung zumindest eine schwache Illumination eines Fahrzeugkorpus des Kraftfahrzeugs vorhanden, welche eine gewisse Erkennbarkeit des Kraftfahrzeugs mit sich bringt. Dies ist im Hinblick auf eine Vermeidung von Gefahren bei der autonomen Fahrt des Kraftfahrzeugs vorteilhaft.
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Dennoch wird eine Schonung der Umwelt erreicht. Insbesondere werden die Flora und Fauna geschützt, indem beispielsweise die Tierwelt durch von dem Kraftfahrzeug ausgehende Lichtkegel weniger gestört wird, wenn als der Lichtmodus die reduzierte Fahrbeleuchtung oder gar die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt wird. Auf diese Weise können beispielsweise Wildunfälle vermieden werden, und eine Lichtverschmutzung wird reduziert.
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Des Weiteren braucht das Kraftfahrzeug weniger Energie, wenn die reduzierte Fahrbeleuchtung oder die minimierte, also eine im Vergleich zu reduzierten Fahrbeleuchtung nochmals verringerte Ausleuchtung der Umgebung mit sich bringende, Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung eingestellt wird. Zudem wird eine Lebensdauer von Lichtquellen der Beleuchtungseinrichtung aufgrund einer verringerten Nutzung beziehungsweise verringerten Beanspruchung derselben verlängert.
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Nichtsdestotrotz kann in Gefahrensituationen oder bei Umfeldgegebenheiten, welche eine verbesserte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs sinnvoll machen, von der reduzierten Fahrbeleuchtung oder von der minimierten Fahrbeleuchtung auf die normale Fahrbeleuchtung umgeschaltet werden.
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Das autonom fahrende Kraftfahrzeug wird zumindest in einem hochautomatisierten Fahrmodus betrieben, in welchem die Führung des Kraftfahrzeugs dauerhaft von einer Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs übernommen wird. Bei dem hochautomatisierten autonomen Fahren gemäß dem Automatisierungsgrad des Levels 4 kann der Fahrer des Kraftfahrzeugs aufgefordert werden, die Führung zu übernehmen, wenn die Steuerungseinrichtung die Fahraufgaben nicht mehr bewältigen kann. Insbesondere kann das autonom fahrende Kraftfahrzeug jedoch in einem vollautomatisierten Fahrmodus betrieben werden, welcher dem Automatisierungsgrad des Levels 5 entspricht. Bei Vorliegen dieses Automatisierungsgrads ist während des autonomen Fahrens keinerlei menschliches Eingreifen in das Führen des Kraftfahrzeugs erforderlich.
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Wenn die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung eingestellt, ist insbesondere sichergestellt, dass derzeitig gültige gesetzliche oder sonstige regulatorische Anforderungen im Hinblick auf die Beleuchtung des Kraftfahrzeugs erfüllt sind, wie sie in gleicher Weise beim Betreiben eines von einem Fahrer gefahrenen Kraftfahrzeugs zu beachten sind.
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Wenn die Beleuchtungseinrichtung in dem Lichtmodus betrieben wird, in welchem die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt ist, so können insbesondere ein Standlicht und ein Abblendlicht inklusive von Rückleuchten des Kraftfahrzeugs eingeschaltet sein. Des Weiteren umfasst die normale Fahrbeleuchtung vorzugsweise, dass Bremsleuchten und/oder Fahrtrichtungsanzeiger des Kraftfahrzeugs aktiv sind beziehungsweise Licht aussenden, wenn das autonom fahrende Kraftfahrzeug ein entsprechendes Fahrmanöver durchführt, also beispielsweise abbremst und/oder mittels des Fahrtrichtungsanzeigers eine Änderung einer Fahrtrichtung signalisiert werden soll.
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Wenn als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die reduzierte Fahrbeleuchtung eingestellt ist, so kann die Fahrbeleuchtung um das Abblendlicht reduziert sein. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass bei Vorliegen der reduzierten Fahrbeleuchtung wenigstens eine helle Zusatzleuchte des Kraftfahrzeugs wie etwa wenigstens ein Nebelscheinwerfer, eine Nebelschlussleuchte oder dergleichen deaktiviert wird, wenn diese Zusatzleuchte zuvor eingeschaltet war und das Kraftfahrzeug wenigstens eine derartige Zusatzleuchte aufweist.
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Wenn als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt ist, so kann die Fahrzeugbeleuchtung auf ein Ambientelicht beschränkt sein, welches eine schwache Illumination eines Fahrzeugkorpus des Kraftfahrzeugs mit sich bringt. Beispielsweise kann hierfür eine Beleuchtungsstärke von einem Standlicht des Kraftfahrzeugs zugehörigen Lichtquellen des Kraftfahrzeugs reduziert werden. Zusätzlich oder alternativ kann zumindest eine der dem Standlicht des Kraftfahrzeugs zugehörigen Lichtquellen des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet werden, wenn als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung eingestellt ist.
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Insbesondere wenn die reduzierte Fahrbeleuchtung oder die minimierte Fahrbeleuchtung eingestellt ist, kann auf ein Aktivieren von Bremsleuchten und/oder von Fahrtrichtungsanzeigern des Kraftfahrzeugs verzichtet werden.
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Vorzugsweise wird dann, wenn als die Art der Umgebung eine Autobahn festgestellt wird, auf welcher das Kraftfahrzeug autonom fährt, und zusätzlich als der wenigstens eine Parameter erfasst wird, dass in der Umgebung des Kraftfahrzeugs wenigstens ein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist, als der Lichtmodus die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es aufgrund der auf einer Autobahn üblicherweise hohen Fahrgeschwindigkeiten sinnvoll ist, während des autonomen Fahrens auf der Autobahn die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs nicht zu verringern, wenn sich weitere Verkehrsteilnehmer in der Umgebung des Kraftfahrzeugs befinden. Dadurch können Gefahren besonders weitgehend vermieden werden.
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Vorzugsweise wird dann, wenn als die Art der Umgebung eine Autobahn festgestellt wird, auf welcher das Kraftfahrzeug autonom fährt, und zusätzlich als der wenigstens eine Parameter erfasst wird, dass in der Umgebung des Kraftfahrzeugs kein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist, als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt. Wenn nämlich auf der Autobahn kein weiterer Verkehrsteilnehmer in der Umgebung des Kraftfahrzeugs vorhanden ist, so ist das Einstellen der minimierten Fahrbeleuchtung als dem Lichtmodus gefahrlos möglich. Dies trägt außerdem zu einem verringerten Energieverbrauch des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs und zu einer erhöhten Lebensdauer von Lichtquellen der Beleuchtungseinrichtung bei.
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Unter der Angabe, dass in der Umgebung des Kraftfahrzeugs kein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist, soll vorliegend insbesondere verstanden werden, dass sich in einem mittels der wenigstens einen Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfassbaren Umfeld des Kraftfahrzeugs kein solcher weiterer Verkehrsteilnehmer befindet, und/oder dass der weiterer Verkehrsteilnehmer sich in einer Entfernung von dem Kraftfahrzeug oder an einem Ort befindet, in welcher oder an welchem nicht von einer Beeinträchtigung des weiteren Verkehrsteilnehmers aufgrund der Fahrt des Kraftfahrzeugs auszugehen ist.
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Die für das autonome Fahren des Kraftfahrzeugs auf der Autobahn beschriebene Vorgehensweise gilt analog, wenn das Kraftfahrzeug auf einer autobahnähnlichen Straße autonom fährt, beispielsweise auf einer Kraftfahrstraße oder dergleichen.
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Vorzugsweise wird dann, wenn als die Art der Umgebung außerhalb einer geschlossenen Ortschaft eine von einer Autobahn verschiedene Straße festgestellt wird, auf welcher das Kraftfahrzeug autonom fährt, und zusätzlich als der wenigstens eine Parameter erfasst wird, dass in der Umgebung des Kraftfahrzeugs kein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist, als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass außerhalb von bebauten Gebieten beziehungsweise von geschlossenen Ortschaften, etwa beim Fahren auf einer Landstraße, gefahrlos die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt werden kann, wenn in der Umgebung des Kraftfahrzeugs kein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist. So lassen sich auch in einer derartigen Umgebung die mit dem Einstellen der minimierten Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs einhergehenden Vorteile realisieren.
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Vorzugsweise wird während des autonomen Fahrens auf der von der Autobahn verschiedenen Straße als der Lichtmodus die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt, wenn als der wenigstens eine Parameter erfasst wird, dass in der Umgebung des Kraftfahrzeugs wenigstens ein weiterer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist. So wird für den wenigstens einen weiteren Verkehrsteilnehmer eine gute Sichtbarkeit des außerhalb der geschlossenen Ortschaft auf der Straße fahrenden Kraftfahrzeugs erreicht.
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Demgegenüber wird während des autonomen Fahrens auf der von der Autobahn verschiedenen Straße vorzugsweise als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt, wenn zusätzlich erfasst wird, dass der in der Umgebung des Kraftfahrzeugs vorhandene wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer als autonom fahrendes Fahrzeug ausgebildet ist. Denn wenn der weitere Verkehrsteilnehmer ebenfalls autonom fährt, so ist eine Sichtbarkeit des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs in geringerem Ausmaß erforderlich, als dies der Fall wäre, wenn der weitere Verkehrsteilnehmer als von einem Fahrer gesteuertes Fahrzeug ausgebildet wäre. Dennoch können auf einer verringerten Sichtbarkeit des Kraftfahrzeugs beruhende Gefahren einfach vermieden werden.
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Dass es sich bei dem weiteren Verkehrsteilnehmer um ein autonom fahrendes Fahrzeug handelt, kann dem autonom fahrenden Kraftfahrzeug insbesondere über eine Einrichtung der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation mitgeteilt werden. Dementsprechend kann das Kraftfahrzeug als Erfassungseinrichtung eine zur Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation ausgebildete Empfangseinrichtung aufweisen. Dies macht die Feststellung besonders einfach, dass der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer als autonom fahrendes Fahrzeug ausgebildet ist.
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Vorzugsweise wird dann, wenn als die Art der Umgebung eine geschlossene Ortschaft festgestellt wird, geprüft, ob sich das Kraftfahrzeug innerhalb der geschlossenen Ortschaft in einem Wohngebiet befindet. In Wohngebieten ist nämlich üblicherweise mit geringeren Aktivitäten in Form von Fortbewegungen weiterer Verkehrsteilnehmer oder dergleichen zu rechnen, als dies in belebteren Bereichen innerhalb der geschlossenen Ortschaft der Fall ist. Indem Derartiges beim Auswählen des einzustellenden Lichtmodus berücksichtigt wird, kann in verbesserter Weise eine an die Fahrsituation des Kraftfahrzeugs angepasste Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt werden.
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Vorzugsweise wird dann, wenn sich das Kraftfahrzeugs in dem Wohngebiet befindet, der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von einer Uhrzeit eingestellt. Dadurch kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass selbst innerhalb des Wohngebiets abhängig von der Uhrzeit mit unterschiedlich viel Aktivitäten weiterer Verkehrsteilnehmer zu rechnen ist. Durch das Berücksichtigen der Uhrzeit kann demnach besonders gut der Lichtmodus an die jeweilige Fahrsituation des Kraftfahrzeugs angepasst werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann dann, wenn sich das Kraftfahrzeug in dem Wohngebiet befindet, der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von einer Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs eingestellt werden. Bei einer geringen Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs ist nämlich selbst dann, wenn in dem Wohngebiet weitere Verkehrsteilnehmer zugegen sein sollten, eine geringere Sichtbarkeit des Kraftfahrzeugs im Hinblick auf eine Vermeidung von Gefährdungen ausreichend, als dies bei einer höheren Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs der Fall wäre. Dementsprechend trägt die Berücksichtigung der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs beim Einstellen des jeweiligen Lichtmodus beziehungsweise beim Auswählen des Lichtmodus aus den vorbestimmten Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung zu einer verbesserten Reaktion auf die jeweilige Fahrsituation des Kraftfahrzeugs bei.
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Vorzugsweise wird als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt, wenn die Uhrzeit innerhalb einer nächtlichen Zeitspanne liegt. Innerhalb der nächtlichen Zeitspanne ist nämlich üblicherweise mit weniger Fortbewegungen oder dergleichen Aktivitäten weiterer Verkehrsteilnehmer zu rechnen, als dies in der Zeit zwischen früh morgens und spät abends der Fall ist. Insbesondere kann die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs daher eingestellt werden, wenn eine Uhrzeit zwischen etwa Mitternacht und etwa 5 Uhr morgens vorliegt. Demgegenüber kann beispielweise in einer Zeitspanne zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs als der Lichtmodus eingestellt werden, wenn sich das Kraftfahrzeug in dem Wohngebiet befindet. So kann besonders gut den in Wohngebieten von geschlossenen Ortschaften üblichen Aktivitäten weiterer Verkehrsteilnehmer beim Einstellen der Fahrbeleuchtung des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs Rechnung getragen werden.
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Vorzugsweise wird als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt, wenn die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts liegt. Denn wenn die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs sehr gering ist, kann eine ausreichende Sicherheit im Hinblick auf die Fahrt des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs in dem Wohngebiet erreicht werden, selbst wenn das Kraftfahrzeug die reduzierte Fahrbeleuchtung aufweist.
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Insbesondere kann die reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt werden, wenn ein Stillstand des Kraftfahrzeugs vorliegt. Denn wenn das Kraftfahrzeug in dem Wohngebiet steht, sind potentielle Gefahren unterbunden, welche mit der Fortbewegung des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs zusammenhängen können. Demnach kann bei stillstehendem Kraftfahrzeug im autonomen Fahrbetrieb desselben problemlos die reduzierte Fahrbeleuchtung als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung eingestellt beziehungsweise aus den vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt werden.
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Vorzugsweise wird als der wenigstens eine weitere Parameter erfasst, ob sich das Kraftfahrzeug innerhalb einer geschlossenen Ortschaft in einem Bereich mit einer vorbestimmten Mindestausleuchtung befindet. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass häufig in belebteren Bereichen von geschlossenen Ortschaften eine intensivere Beleuchtung mit nicht natürlichen Lichtquellen vorliegt, als dies in weniger belebten Bereichen einer geschlossenen Ortschaft der Fall ist. Das Heranziehen der in dem Bereich der geschlossenen Ortschaft vorliegenden Ausleuchtung als Parameter beim Auswählen des Lichtmodus aus den vorbestimmten Lichtmodi ist somit im Hinblick auf die verbesserte Berücksichtigung der Fahrsituation des Kraftfahrzeugs vorteilhaft.
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Insbesondere kann als der weitere Parameter erfasst werden, ob sich das Kraftfahrzeug innerhalb der geschlossenen Ortschaft in einem Innenstadtbereich mit einer vorbestimmten Mindestausleuchtung befindet. Denn in dem Innenstadtbereich ist häufig mit weiter gehenden oder mehr Aktivitäten von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen, als dies in Randbereichen einer geschlossenen Ortschaft der Fall ist. Indem die Ausleuchtung des Innenstadtbereichs berücksichtigt wird, kann durch Einstellen des Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung verbessert auf die spezifische Fahrsituation innerhalb der geschlossenen Ortschaft reagiert werden.
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Vorzugsweise wird dann, wenn sich das Kraftfahrzeug innerhalb der geschlossenen Ortschaft in dem Bereich mit der vorbestimmten Mindestausleuchtung befindet und zusätzlich kein weiterer Verkehrsteilnehmer in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst wird, als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt. So kann erreicht werden, dass in dem vergleichsweise gut ausgeleuchteten Bereich innerhalb der geschlossenen Ortschaft das autonom fahrende Kraftfahrzeug aufgrund der reduzierten Fahrbeleuchtung selbst dann gut erkennbar ist, wenn aktuell keine weiteren Verkehrsteilnehmer zugegen sind. Dies ist im Hinblick auf eine sehr vorausschauende Vermeidung von Gefahrensituationen vorteilhaft.
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Vorzugsweise wird dann, wenn sich das Kraftfahrzeug innerhalb der geschlossenen Ortschaft in dem Bereich mit der vorbestimmten Mindestausleuchtung befindet und zusätzlich wenigstens ein weiterer Verkehrsteilnehmer in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst wird, als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eingestellt. Dies ist einer Vermeidung von Gefahrensituationen im Zusammenhang mit weiteren Verkehrsteilnehmern in besonders hohem Maße zuträglich.
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Eine Zuordnung der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu einer jeweiligen Art der Umgebung kann insbesondere in wenigstens einer digitalen geografischen Karte hinterlegt sein, welche etwa in einem entsprechenden Kartenspeicher des Kraftfahrzeugs enthalten ist und/oder von einem fahrzeugexternen Kartenspeicher bezogen werden kann. Es können also unterschiedliche Bereiche der Karte jeweiligen Klassen oder Kategorien zugeordnet oder auf sonstige Art und Weise klassifiziert sein, wobei eine jeweilige Klasse oder Kategorie der jeweiligen Art der Umgebung entspricht. Aus einer Zuordnung der aktuellen Umgebung des Kraftfahrzeugs zu der jeweiligen Klasse oder Kategorie ergibt sich hierbei die Art der Umgebung, welche für das Auswählen und das Einstellen des jeweiligen Lichtmodus berücksichtigt wird.
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Beispielsweise kann ein Navigationssystem des Kraftfahrzeugs einen derartigen Kartenspeicher aufweisen. Insbesondere indem eine Position des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs innerhalb eines von der Karte abgedeckten Bereichs oder Umgebungsbereichs erfasst wird, etwa mittels einer Positionserfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs, kann sehr einfach festgestellt werden, in welcher Art von Umgebung sich das autonom fahrende Kraftfahrzeug jeweils befindet.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine Steuerungseinrichtung auf, mittels welcher ein autonomes Fahren des Kraftfahrzeug bewirkbar ist. Des Weiteren weist das Kraftfahrzeug eine Beleuchtungseinrichtung auf, welche mittels der Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfassbaren Parameter betreibbar ist. Die Steuerungseinrichtung ist dazu ausgebildet zu berücksichtigen, in welcher Art von Umgebung sich das Kraftfahrzeug befindet. Des Weiteren ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet, abhängig von dem wenigstens einen Parameter und von der Art der Umgebung einen einzustellenden Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung aus einer Gruppe von vorbestimmten Lichtmodi auszuwählen, welche eine normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs, eine gegenüber der normalen Fahrbeleuchtung reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs und eine gegenüber der reduzierten Fahrbeleuchtung minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs umfasst.
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Entsprechend ist das Kraftfahrzeug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beziehungsweise wenigstens einer vorteilhaften Ausgestaltung desselben ausgebildet. Aufgrund des Einstellens des aus der Gruppe der vorbestimmten Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung auswählbaren Lichtmodus ermöglicht das Kraftfahrzeug eine verbesserte Berücksichtigung einer Fahrsituation des Kraftfahrzeugs beim Betreiben der Beleuchtungseinrichtung.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug und umgekehrt.
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Zu der Erfindung gehören demnach auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 schematisch ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug mit einer Beleuchtungseinrichtung, wobei die Beleuchtungseinrichtung in einem Lichtmodus betreibbar ist, welcher aus einer Gruppe von vorbestimmtem Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung ausgewählt wird, und wobei sich in einer Umgebung des autonom fahrenden Kraftfahrzeugs ein weiteres Fahrzeug befindet; und
- 2 stark schematisiert das Kraftfahrzeug gemäß 1 in einer weiteren Ansicht.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisiert ein Kraftfahrzeug 10 gezeigt, welches zum autonomen Fahren ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Steuerungseinrichtung 12 auf, mittels welcher das autonome Fahren des Kraftahrzeugs 10 bewirkbar ist. Dementsprechend ist die Steuerungseinrichtung 12 dazu ausgebildet, etwa eine Antriebseinrichtung, eine Bremseinrichtung sowie eine Lenkeinrichtung zum Lenken lenkbarer Räder des Kraftfahrzeugs 10 derart anzusteuern, dass das Kraftfahrzeug 10 ohne Eingriff eines Fahrers des Kraftfahrzeugs 10 geführt wird.
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Das Kraftfahrzeug 10 kann insbesondere zum vollautonomen oder vollautomatisierten Fahren entsprechend dem Automatisierungsgrad des Levels 5 ausgebildet sein. Wenn das Kraftfahrzeug 10 demgegenüber in einem hochautomatisierten autonomen Fahrmodus betrieben wird, welcher dem Automatisierungsgrad des Levels 4 entspricht, kann der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 aufgefordert werden, die Führung des Kraftfahrzeugs 10 zu übernehmen, wenn die Fahraufgaben nicht mehr von der Steuerungseinrichtung 12 bewältigt werden können.
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Das Kraftfahrzeug 10 umfasst des Weiteren eine Beleuchtungseinrichtung 14, wobei als Komponenten der Beleuchtungseinrichtung 14 vorliegend beispielhaft und schematisch lediglich Frontscheinwerfer 16 sowie Rückleuchten 18 des Kraftfahrzeugs 10 gezeigt sind.
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Mittels der Steuerungseinrichtung 12 lässt sich ein Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 einstellen. Beim Einstellen dieses Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14, wird der Lichtmodus aus einer Gruppe von vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt, welche einen normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10, eine gegenüber der normalen Fahrbeleuchtung reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 und eine gegenüber der reduzierten Fahrbeleuchtung minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 umfasst.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das autonom fahrende, insbesondere vollautonom fahrende, Kraftfahrzeug 10 selbst bei Dunkelheit oder bei Dämmerung in weniger starkem Ausmaß auf eine Ausleuchtung eines Fahrwegs des Kraftfahrzeugs 10 angewiesen ist, als dies der Fall wäre, wenn der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 das Kraftfahrzeug 10 selber fährt.
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Daher kann etwa die von der Beleuchtungseinrichtung 14 bereitgestellte normale Fahrbeleuchtung in Fahrsituationen, welche dies erlauben oder zulassen, durch eine stufenweise reduzierte Beleuchtung ersetzt werden.
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Dementsprechend kann in diesen Fahrsituationen anstelle der normalen Fahrbeleuchtung die reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrrzeugs 10 oder gar die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 als Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 eingestellt werden, in welchem die Beleuchtungseinrichtung 14 betrieben wird. In Gefahrensituationen oder bei Umfeldgegebenheiten, welche ein Reaktivieren der normalen Fahrbeleuchtung sinnvoll machen, kann die Steuerungseinrichtung 12 dafür sorgen, dass automatisch von der reduzierten Fahrbeleuchtung oder von der minimierten Fahrbeleuchtung wieder auf die normale Fahrbeleuchtung umgeschaltet wird.
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In 1 ist ein Beispiel für eine Fahrsituation schematisch veranschaulicht, in welcher ein solches Umschalten von einer verringerten Beleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 in die normale Fahrbeleuchtung vorteilhaft ist. Es kann nämlich in einer Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 wenigstens ein weiterer Verkehrsteilnehmer 22 vorhanden sein. Bei dem weiteren Verkehrsteilnehmer 22 kann es sich gemäß 1 um ein weiteres Fahrzeug handeln, welches beispielsweise in eine dem Kraftfahrzeug 10 entgegengesetzte Richtung fährt beziehungsweise auf einer Straße entgegenkommt. Eine Fahrtrichtung 24 des weiteren Verkehrsteilnehmers 22 sowie eine Fahrtrichtung 26 des Kraftfahrzeugs 10 sind in 1 durch jeweilige Pfeile veranschaulicht.
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Anders als in 1 schematisch dargestellt, kann das Umschalten des Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 in die normale Fahrbeleuchtung in analoger Weise stattfinden, wenn sich das Kraftfahrzeug 10 und der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer 22 in die gleiche Richtung fortbewegen und hierbei einander näher kommen oder sich an einer Kreuzung oder dergleichen einander annähern.
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Gemäß 2 kann das die Steuerungseinrichtung 12 aufweisende Kraftfahrzeug 10 eine Vielzahl von Erfassungseinrichtungen aufweisen, mittels welchen sich Parameter erfassen lassen, welche für das Auswählen des einzustellenden Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 aus der Gruppe der vorbestimmten Lichtmodi der Beleuchtungseinrichtung 14 berücksichtigt werden können.
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Beispielsweise kann mittels einer Erfassungseinrichtung in Form wenigstens einer Kamera 28 des Kraftfahrzeugs 10 erfasst werden, ob in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 der weitere Verkehrsteilnehmer 22 vorhanden ist oder nicht. Zusätzlich oder alternativ kann das Kraftfahrzeug 10 eine Erfassungseinrichtung in Form einer Empfangseinrichtung 30 aufweisen, welche für ein Empfangen einer Nachricht über eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation ausgebildet ist. Dementsprechend kann der weitere Verkehrsteilnehmer 22 dem Kraftfahrzeug 10 über die Empfangseinrichtung 30 mittels der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation mitteilen, dass sich der weitere Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 befindet. Das Kraftfahrzeug 10 kann auch andere und/oder weitere vorliegend nicht näher gezeigte Erfassungseinrichtungen wie etwa wenigstens eine Ultraschalleinrichtung, wenigstens eine Lidareinrichtung, wenigstens eine Radareinrichtung oder dergleichen aufweisen, mittels welcher sich in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 vorhandene Verkehrsteilnehmer 22 erfassen lassen.
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Gemäß 2 kann das Kraftfahrzeug 10 eine Erfassungseinrichtung in Form eines Lichtsensors 32 aufweisen, mittels welchem sich eine Helligkeit der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erfassen lässt. Die mittels des Lichtsensors 32 erfasste Helligkeit der Umgebung 20 kann dazu herangezogen werden, um die Beleuchtungseinrichtung 14 zu aktivieren. Dementsprechend kann die Beleuchtungsstufe in Form der normalen Fahrbeleuchtung, der reduzierten Fahrbeleuchtung oder der minimierten Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 insbesondere dann eingestellt werden, wenn der Lichtsensor 32 erfasst, dass die Helligkeit in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 einen vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet.
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Der mittels der Steuerungseinrichtung 12 einzustellende Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14, also der Lichtmodus, welcher von der Steuerungseinrichtung 12 aus der Gruppe der vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt wird, und in welchem die Beleuchtungseinrichtung 14 betrieben wird, hängt außerdem von der Fahrsituation des Kraftfahrzeugs 10 ab.
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Beispielhafte Verwendungen der jeweiligen Lichtmodi in unterschiedlichen Verkehrssituationen oder Fahrsituationen sollen nachfolgend erläutert werden. Beispielsweise kann als die Art der Umgebung 20 eine Autobahn festgestellt werden, auf welcher das Kraftfahrzeug 10 autonom fährt, insbesondere vollautonom fährt. Wird hierbei wie in 1 veranschaulicht der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer 22 in der näheren Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erkannt oder erfasst, so wird als der Lichtmodus die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrezeugs 10 eingestellt.
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Im Lichtmodus der normalen Fahrbeleuchtung können ein Standlicht und ein Abblendlicht inklusive der Rückleuchten 18 des Kraftfahrzeugs 10 eingeschaltet sein. Des Weiteren können (nicht gezeigte) Blinker und Bremsleuchten des Kraftfahrzeugs 10 aktivierbar sein, wenn als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt wird.
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Wenn als der Lichtmodus die reduzierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt ist, so kann die normale Fahrbeleuchtung um das Abblendlicht und andere helle Lichtquellen wie etwa (nicht gezeigte) Nebelscheinwerfer und/oder eine Nebelschlussleuchte des Kraftfahrzeugs 10 gegenüber der normalen Fahrbeleuchtung verringert sein.
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Wenn demgegenüber als der Lichtmodus die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 aus den vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt wird und dementsprechend eingestellt ist, so kann die Fahrzeugbeleuchtung auf ein Ambientelicht beschränkt sein, welches lediglich zu einer schwachen Illumination eines Fahrzeugkorpus des Kraftfahrzeugs 10 führt.
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Wird bei dem auf der Autobahn autonom fahrenden Kraftfahrzeug 10 kein anderer Verkehrsteilnehmer 22 in der näheren Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erkannt, so kann die Beleuchtungseinrichtung 14 in dem Lichtmodus der minimierten Fahrbeleuchtung betrieben werden.
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Ob sich das Kraftfahrzeug 10 auf einer Autobahn befindet, kann insbesondere festgestellt werden, indem eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 10 in der Umgebung 20 ermittelt wird, etwa mittels eines (nicht gezeigten) Positionssensors des Kraftfahrzeugs 10. Der Positionssensor kann in ein Navigationssystem 34 des Kraftfahrzeugs 10 integriert sein. Des Weiteren können in einem Kartenspeicher des Navigationssystems 34 Karten mit Einstufungen der Umgebung 20 hinterlegt sein, aus welchen sich ableiten lässt, in welcher Art von Umgebung 20 sich das Kraftfahrzeug 10 aktuell befindet.
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Beispielsweise kann das Kraftfahrzeug 10 außerhalb einer geschlossenen Ortschaft beziehungsweise außerhalb von bebauten Gebieten auf einer von einer Autobahn verschiedenen Straße fahren. Wird hierbei festgestellt, dass kein anderer Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 vorhanden ist, so kann der Lichtmodus der minimierten Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt werden.
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Wird demgegenüber von dem autonom, insbesondere vollautonom, fahrenden Kraftfahrzeug 10 außerhalb von bebauten Gebieten beziehungsweise außerhalb der geschlossenen Ortschaft auf der von der Autobahn verschiedenen Straße der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erkannt, so kann der Lichtmodus der normalen Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt werden.
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Wird außerhalb von bebauten Gebieten beziehungsweise außerhalb der geschlossenen Ortschaft auf der von der Autobahn verschiedenen Straße festgestellt, dass der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 ebenfalls als autonom fahrendes, insbesondere vollautonom fahrendes, Fahrzeug ausgebildet ist, so kann als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 demgegenüber die minimierte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt werden.
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Des Weiteren sei der Fall betrachtet, dass sich das Kraftfahrzeug 10 innerhalb einer geschlossenen Ortschaft in einem Wohngebiet befindet. Durch Zugriff auf einen Zeitgeber 36 beziehungsweise eine Uhr, insbesondere einen Zeitgeber 36 des Kraftfahrzeugs 10, kann als Parameter erfasst werden, ob eine Uhrzeit innerhalb einer nächtlichen Zeitspanne vorliegt oder nicht. Beispielsweise kann in dem Wohngebiet in der Zeitspanne von Mitternacht bis 5 Uhr morgens die Beleuchtungseinrichtung 14 in dem Lichtmodus der minimierten Fahrbeleuchtung betrieben werden. Demgegenüber kann während einer Zeitspanne von 5 Uhr morgens bis Mitternacht und bei sich in dem Wohngebiet befindenen Kraftfahrzeug 10 die Beleuchtungseinrichtung 14 in dem Lichtmodus der normalen Fahrbeleuchtung betrieben werden.
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Des Weiteren kann die Steuerungseinrichtung 12 des Kraftfahrzeugs 10 auf einen Geschwindigkeitssensor 38 des Kraftfahrzeugs 10 zugreifen, um eine Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 zu berücksichtigen. Stellt sich heraus, dass sich das Kraftfahrzeug 10 in dem Wohngebiet befindet und eine Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts vorliegt, insbesondere das Kraftfahrzeug 10 stillsteht, so kann der Lichtmodus der reduzierten Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt und dementsprechend die Beleuchtungseinrichtung 14 in diesem Lichtmodus betrieben werden. Insbesondere kann derart verfahren werden, wenn das Erfassen der Uhrzeit ergibt, dass das Kraftfahrzeug 10 in dem Zeitraum zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht stillsteht.
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Wenn festgestellt wird, dass das Kraftfahrzeug 10 volllautonom durch einen Bereich innerhalb einer geschlossenen Ortschaft fährt, welcher beispielsweise als Innenstadtbereich ausgebildet ist und in welchem zudem eine vorbestimmte Mindestausleuchtung vorliegt, so kann ebenfalls der einzustellende Lichtmodus aus den vorbestimmten Lichtmodi ausgewählt werden.
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Beispielsweise kann bei einer autonomen, insbesondere vollautonomen, Fahrt des Kraftfahrzeugs 10 durch den beleuchteten Innenstadtbereich der Lichtmodus der reduzierten Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt werden, wenn kein weiterer Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erfasst wird.
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Demgegenüber kann dann, wenn das Kraftfahrzeug 10 autonom, insbesondere vollautonom, durch den beleuchteten beziehungsweise die vorbestimmte Mindestausleuchtung aufweisenden Innenstadtbereich der geschlossenen Ortschaft fährt und zusätzlich der wenigstens eine weitere Verkehrsteilnehmer 22 in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erfasst wird, als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt werden.
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Sowohl dann, wenn das Kraftfahrzeug 10 teilautonom fährt als auch dann, wenn das Kraftfahrzeug 10 nicht autonom fährt, sondern von einem Fahrer geführt wird, wird vorzugsweise als der Lichtmodus der Beleuchtungseinrichtung 14 die normale Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 eingestellt.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie in einem autonomen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs 10, insbesondere im vollautonomen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs 10, ein reduziertes Fahrlicht beziehungsweise eine verringerte Fahrbeleuchtung des Kraftfahrzeugs 10 zum Einsatz kommen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Steuerungseinrichtung
- 14
- Beleuchtungseinrichtung
- 16
- Frontscheinwerfer
- 18
- Rückleuchte
- 20
- Umgebung
- 22
- Verkehrsteilnehmer
- 24
- Fahrtrichtung
- 26
- Fahrtrichtung
- 28
- Kamera
- 30
- Empfangseinrichtung
- 32
- Lichtsensor
- 34
- Navigationssystem
- 36
- Zeitgeber
- 38
- Geschwindigkeitssensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017117305 A1 [0003]
- DE 102015200859 A1 [0004]
- DE 102021003618 A1 [0005]