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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kameravorrichtung für ein Fahrzeug, ein Fahrzeug mit einer solchen Kameravorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kameravorrichtung.
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Fahrzeuge, wie etwa Personenkraftwagen, sind heutzutage mit Kameras zur Überwachung einer Umgebung des Fahrzeugs ausgestattet. Ein Beispiel ist eine Frontkamera, die an einer Innenfläche der Frontscheibe befestigt ist und einen Bereich vor dem Fahrzeug überwacht. Solche Kameravorrichtungen umfassen gewöhnlich ein Gehäuse, das an der Frontscheibe befestigt ist. In vielen Fällen ist das Gehäuse aus drei oder mehr Teilen zusammengebaut, die aneinander befestigt sind. Im Inneren des Gehäuses umfasst eine Frontkamera gewöhnlich ein Objektiv mit einer oder mehreren Linsen, einen Bildsensor, einen Bildprozessor und eine Schnittstelle zu einem elektronischen Steuerungssystem (ECU) oder Bussystem des Fahrzeugs. Der Bildsensor ist so angeordnet, dass er eine optische Achse des Objektivs schneidet. Das Objektiv und der Bildsensor werden genau miteinander ausgerichtet, um hochauflösende Bilder der Umgebung des Fahrzeugs bereitzustellen. Herkömmlicherweise wird das Objektiv von einem Objektivhalter gestützt, der an einer Leiterplatte befestigt ist, auf der der Bildsensor montiert ist. Die
DE 10 2012 210 818 A1 schlägt vor, das Objektiv/die Linse mit dem Kameragehäuse zu verbinden. Bei dieser Verbindung wird die Linse von dem Kameragehäuse getragen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Kameravorrichtung für ein Fahrzeug und ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Kameravorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Kameravorrichtung für ein Fahrzeug bereitgestellt. Die Kameravorrichtung umfasst:
- ein Gehäuse, das mit Bezug auf einen eingebauten Zustand in dem Fahrzeug einen oberen Teil und einen unteren Teil, die aneinander befestigt sind, einschließt, und
- ein Bildgebungsmodul, das zumindest teilweise in dem Gehäuse untergebracht ist und ein Objektiv, eine Bildsensoreinheit, die so angeordnet ist, dass sie eine optische Achse des Objektivs schneidet, und eine Leiterplatte, auf der die Bildsensoreinheit montiert ist, einschließt, wobei
- das Objektiv und die Leiterplatte jeweils an dem oberen Teil des Gehäuses befestigt sind.
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Das Objektiv und die Leiterplatte sind insbesondere jeweils direkt an dem oberen Teil des Gehäuses befestigt. Der obere Teil des Gehäuses stützt und trägt insbesondere das Objektiv und die Leiterplatte. Dadurch ist kein zusätzliches Trägerelement erforderlich. Insbesondere ist kein separater Objektivhalter bzw. kein separates Trägerelement für die Leiterplatte erforderlich. Daher kann die Anzahl der Teile, die während der Herstellung der Kameravorrichtung zusammengebaut werden müssen, reduziert werden. Daher kann der Herstellungsprozess vereinfacht werden. Ferner werden Toleranzen eines separaten Objektivhalters und eines separaten Leiterplattenträgers vermieden und können daher die optische Ausrichtung zwischen dem Objektiv und der Bildsensoreinheit nicht negativ beeinflussen. Dies ermöglicht eine verbesserte Bildqualität der von der Kamera aufgenommenen Bilder.
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Der obere Teil des Gehäuses schließt insbesondere einen einstückig ausgeformten Halteabschnitt zum Befestigen und Tragen des Objektivs und der Leiterplatte ein.
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Die Kameravorrichtung wird insbesondere in einem Fahrzeug, wie etwa einem Kraftfahrzeug, eingesetzt. Das Fahrzeug ist zum Beispiel ein Personenkraftwagen, ein Auto, ein Bus, ein Sport-Nutzfahrzeug, ein Lastkraftwagen, ein Zug, ein Wasserfahrzeug und/oder ein Luftfahrzeug. Die Kameravorrichtung kann auch in einem Fahrzeug eingesetzt werden, das autonomes oder teilautonomes Fahren erlaubt.
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Die Kameravorrichtung ist zum Beispiel zur Befestigung an einem Fenster des Fahrzeugs eingerichtet. Das Fenster des Fahrzeugs kann ein beliebiges Fenster des Fahrzeugs sein. Das Fenster des Fahrzeugs ist beispielsweise eine Windschutzscheibe (z. B. eine Frontscheibe) oder ein Rückfenster des Fahrzeugs. Das Fenster besteht zum Beispiel aus Glas. Die Kameravorrichtung ist insbesondere zur Anordnung an einer Innenseite des Fensters eingerichtet. Wenn die Kameravorrichtung an der Innenseite der Frontscheibe angeordnet ist, wird sie als Frontkamera bezeichnet. Die Kameravorrichtung kann jedoch auch an einem anderen Fenster des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Das Gehäuse der Kameravorrichtung und/oder der obere Teil des Gehäuses besteht zum Beispiel aus Metall, wie etwa Aluminium. Durch die Verwendung eines Gehäuses aus Metall können das Objektiv und die Leiterplatte stabil von dem Gehäuse bzw. dem oberen Teil des Gehäuses getragen werden.
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Die Kameravorrichtung schließt das Bildgebungsmodul zum Aufnehmen von Bildern der Umgebung des Fahrzeugs ein. Das Bildgebungsmodul ist zum Beispiel eingerichtet, um hochauflösende Bilder der Umgebung bereitzustellen. Je nach Anordnung der Kameravorrichtung und des Bildgebungsmoduls in dem Fahrzeug können verschiedene Überwachungsbereiche im Frontbereich, im Heckbereich und/oder an den Seiten des Fahrzeugs überwacht werden. Insbesondere können mit Hilfe des Bildgebungsmoduls Objekte im Ruhezustand oder sich bewegende Objekte erfasst werden, wie etwa andere Fahrzeuge, Menschen, Tiere, Pflanzen, Hindernisse, eine Straßenunebenheit (z. B. Schlaglöcher oder Steine), Fahrbahnmarkierungen, Verkehrszeichen oder freie Räume (z. B. Parkplätze).
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Das in dem Gehäuse untergebrachte Bildgebungsmodul schließt den Fall ein, dass das Objektiv aus dem Gehäuse herausragt.
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Das Objektiv schließt zum Beispiel eine oder mehrere Linsen und einen Linsenrahmen (z. B. Linsenfassung) zum Umrahmen und/oder Halten der einen oder der mehreren Linsen ein.
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Die Bildsensoreinheit schließt zum Beispiel eine CCD-Kamera (CCD = Charged Coupled Device bzw. ladungsgekoppeltes Bauteil) oder einen CMOS-Sensor (CMOS = Complementary Metal-Oxide Semiconductor-Sensor bzw. komplementärer Metall-Oxid-Leiter) ein. Beispielsweise schließt die Bildsensoreinheit einen aktiven Pixelsensor basierend auf CMOS-Technologie (CMOS-APS, in CMOS-Technik hergestellter aktiver Pixelsensor) ein. Bei der Bildsensoreinheit handelt es sich beispielsweise um ein elektronisches Bauelement, das auf der Leiterplatte montiert ist. Bei der Leiterplatte handelt es sich zum Beispiel um eine Bildsensor-Leiterplatte. Die Kameravorrichtung kann neben dieser Leiterplatte auch eine oder mehrere weitere Leiterplatten einschließen.
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Gemäß einer Ausführungsform des ersten Aspekts schließt der obere Teil des Gehäuses einen Halteabschnitt zum Halten und Befestigen des Objektivs ein, wobei der Halteabschnitt eine zylindrisch geformte Innenfläche aufweist, die eine erste Passfläche bildet. Ferner schließt das Objektiv eine zylindrisch geformte Außenfläche, die eine zweite Passfläche bildet, ein. Das Objektiv wird an dem oberen Teil des Gehäuses befestigt, indem die erste und die zweite Passfläche aneinander befestigt werden
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Somit können das Objektiv und der obere Teil des Gehäuses zusammengebaut werden, indem das Objektiv (z. B. teilweise) in einen Hohlraum eingesetzt wird, der durch eine zylindrisch geformte Öffnung gebildet ist, wobei die zylindrisch geformte Öffnung durch die zylindrisch geformte Innenfläche definiert ist. Ferner stellt der Halteabschnitt des oberen Teils des Gehäuses mit seiner zylindrisch geformten Innenfläche eine Führung zur Positionierung des Objektivs an dem oberen Teil des Gehäuses bereit.
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Der Halteabschnitt ist insbesondere ein einstückiger Bestandteil des oberen Teils des Gehäuses. Mit anderen Worten, der obere Teil des Gehäuses einschließlich seines Halteabschnitts ist ein einteiliges Element.
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Eine Achse eines Zylinders, der durch die zylindrisch geformte Innenfläche des Halteabschnitts definiert ist, ist zum Beispiel parallel zu der optischen Achse des Objektivs angeordnet. Ferner ist eine Achse eines Zylinders, der durch die zylindrisch geformte Außenfläche des Objektivs definiert ist, zum Beispiel parallel zu der optischen Achse des Objektivs angeordnet.
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Die erste und die zweite Passfläche sind zum Beispiel konzentrisch zu der optischen Achse des Objektivs angeordnet.
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Die zylindrisch geformte Außenfläche des Objektivs, das die zweite Passfläche bildet, ist zum Beispiel eine Außenfläche eines Linsenrahmens des Objektivs, wobei der Linsenrahmen die Linsen des Objektivs umrahmt/hält.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des ersten Aspekts schließt der obere Teil des Gehäuses eine Schulter ein, die von der zylindrisch geformten Innenfläche in Richtung der optischen Achse vorsteht, und eine Rückfläche des Objektivs liegt an der Schulter an.
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Die Schulter hintergreift zum Beispiel - in Bezug auf das einfallende Licht - das Objektiv. Die Schulter ermöglicht eine bessere Befestigung und Fixierung des Objektivs an dem oberen Teil des Gehäuses.
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Die Schulter ist zum Beispiel eine umlaufende Schulter. Eine Kante der umlaufenden Schulter definiert zum Beispiel eine Öffnung zum Projizieren eines Bildes durch das Objektiv auf die Bildsensoreinheit.
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Das Objektiv weist zum Beispiel eine Frontfläche auf, die einem Sichtfeld der Kameravorrichtung zugewandt ist. Die Rückseite des Objektivs ist zum Beispiel gegenüber der Frontfläche angeordnet.
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Die Schulter kann zum Beispiel senkrecht von der zylindrisch geformten Innenfläche vorstehen. Je nach der äußeren Form des Objektivs kann die Schulter jedoch auch in einem von 90 Grad abweichenden Winkel von der zylindrisch geformten Innenfläche vorstehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des ersten Aspekts ist das Objektiv mittels eines Klebstoffs an dem oberen Teil des Gehäuses befestigt.
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Beispielsweise sind die erste und die zweite Passfläche mittels eines Klebstoffs aneinander befestigt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des ersten Aspekts ist die Leiterplatte mittels eines Klebstoffs oder Löten an dem oberen Teil des Gehäuses befestigt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des ersten Aspekts umfasst die Kameravorrichtung: eine weitere Leiterplatte, die in dem Gehäuse untergebracht ist und mit der Leiterplatte elektronisch verbunden ist, und
eine Bildprozessoreinheit, die auf der weiteren Leiterplatte montiert ist.
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Die Bildprozessoreinheit ist insbesondere eingerichtet, Bilddaten zu verarbeiten, die durch das Bildgebungsmodul bereitgestellt werden. Die Bildprozessoreinheit schließt zum Beispiel einen Videoprozessor ein. Die Bildprozessoreinheit ist insbesondere durch eine elektronische Hardwarekomponente realisiert, die auf der weiteren Leiterplatte montiert ist.
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Die Kameravorrichtung kann zum Beispiel auch eine oder mehrere Speichereinheiten einschließen. Eine, mehrere oder alle der einen oder mehreren Speichereinheiten sind zum Beispiel auf der weiteren Leiterplatte, der Leiterplatte (d. h. der Bildsensor-Leiterplatte) montiert und/oder können in der Bildprozessoreinheit enthalten sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des ersten Aspekts sind der obere Teil und der untere Teil des Gehäuses miteinander verschraubt.
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In Ausführungsformen können der obere Teil und der untere Teil des Gehäuses durch selbstschneidende Schrauben miteinander verschraubt werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Fahrzeug mit der oben beschriebenen Kameravorrichtung bereitgestellt.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Kameravorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Bereitstellen des oberen Teils des Gehäuses,
- Befestigen des Objektivs an dem oberen Teil des Gehäuses,
- Bereitstellen der Leiterplatte mit der montierten Bildsensoreinheit,
- Ausrichten des Objektivs und der Bildsensoreinheit miteinander durch Bewegen des oberen Teils des Gehäuses relativ zu der Leiterplatte, und
- Befestigen der Leiterplatte an dem oberen Teil des Gehäuses.
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Gemäß einer Ausführungsform des dritten Aspekts werden das Objektiv und die Bildsensoreinheit miteinander ausgerichtet, indem der obere Teil des Gehäuses fixiert gehalten und die Leiterplatte bewegt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des dritten Aspekts werden das Objektiv und die Bildsensoreinheit miteinander ausgerichtet, indem die Leiterplatte fixiert gehalten und der obere Teil des Gehäuses bewegt wird.
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Die Bildsensoreinheit ist in Hardware implementiert. Die oben und im Folgenden weiter beschriebenen Einheiten, wie etwa die Bildprozessoreinheit, die Speichereinheit und eine Steuereinheit, können jeweils in Hardware und/oder Software implementiert sein. Im Falle einer Hardwareimplementierung kann die entsprechende Einheit als Vorrichtung oder als Teil einer Vorrichtung, zum Beispiel als Computer oder als Mikroprozessor, ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Vorrichtung eine zentrale Prozessoreinheit (engl.: Central Processing Unit; CPU), eine grafische Prozessoreinheit (engl.: Graphical Processing Unit, GPU), eine programmierbare Hardwarelogik (z. B. ein feldprogrammierbares Gate-Array; engl.: Field Programmable Gate Array, FPGA), eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (engl.: Application-Specific Integrated Circuit; ASIC) oder dergleichen einschließen. Ferner können die eine oder die mehreren Einheiten, wie etwa die Bildprozessoreinheit, die Speichereinheit und die Steuereinheit, zusammen in einer einzigen Hardwarevorrichtung implementiert sein, und sie können sich zum Beispiel einen Speicher, Schnittstellen und dergleichen teilen. Die Einheiten, wie etwa die Bildprozessoreinheit, die Speichereinheit und die Steuereinheit, können auch in separaten Hardwarevorrichtungen implementiert sein. Bei einer Softwareimplementierung kann die jeweilige Einheit als Computerprogrammprodukt, als Funktion, als Routine, als Algorithmus, als Teil eines Programmcodes oder als ausführbares Objekt ausgebildet sein. Darüber hinaus können diese Einheiten auch als Teil eines übergeordneten Steuersystems des Fahrzeugs, wie etwa einer zentralen elektronischen Steuereinheit (engl.: Electronic Control Unit; ECU), ausgebildet sein.
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Merkmale, die in Verbindung mit der Kameravorrichtung beschrieben sind, gelten gleichermaßen für das Fahrzeug und das Verfahren gemäß den weiteren Aspekten und umgekehrt.
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Weitere mögliche Implementierungen oder alternative Lösungen der Erfindung umfassen auch Kombinationen - die hier nicht explizit erwähnt sind - von Merkmalen, die oben oder im Folgenden im Hinblick auf die Ausführungsformen beschrieben sind. Der Fachmann kann der Grundform der Erfindung auch einzelne oder isolierte Aspekte und Merkmale hinzufügen.
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Weitere Ausführungsformen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt eine Frontansicht eines Fahrzeugs;
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Kameravorrichtung des Fahrzeugs von 1 gemäß einer Ausführungsform;
- 3 zeigt eine Ansicht ähnlich wie 2, jedoch mit einem unteren Teil eines Gehäuses der Kameravorrichtung, das durch gestrichelte Linien dargestellt ist;
- 4 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht der Kameravorrichtung von 2;
- 5 zeigt eine Querschnittsansicht der Kameravorrichtung entlang der Linie V in 2; und
- 6 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Betätigen einer Kameravorrichtung eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform veranschaulicht.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktional äquivalente Elemente, sofern nicht anders angegeben.
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1 zeigt eine Frontansicht eines Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 ist in diesem Beispiel ein Personenkraftwagen. In anderen Beispielen kann das Fahrzeug 1 auch ein Lastkraftwagen, ein Bus oder ein anderes Kraftfahrzeug sein. An einer Frontscheibe 2 des Fahrzeugs 1 ist eine Kameravorrichtung 3 befestigt. Die Kameravorrichtung 3 ist - vom Fahrer aus gesehen - hinter oder in der Nähe eines Rückspiegels (nicht gezeigt) des Fahrzeugs 1 befestigt.
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2 bis 4 zeigen perspektivische Ansichten der Kameravorrichtung 3. Die Kameravorrichtung 3 umfasst ein Gehäuse 4. Das Gehäuse 4 umfasst einen oberen Teil 5 und einen unteren Teil 6, die aneinander befestigt sind. Der obere und der untere Teil 5, 6 sind zum Beispiel durch Verbindungsmittel 7, 8, wie etwa Schrauben (z. B. selbstschneidende Schrauben), aneinander befestigt.
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In 2 ist nur der obere Teil 5 des Gehäuses 4 sichtbar. In 3 ist der untere Teil 6 des Gehäuses 4 durch gestrichelte Linien dargestellt. 4 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht des Gehäuses 4, in der beide Gehäuseteile 5, 6 sichtbar sind.
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In dem gezeigten Beispiel umfasst der obere Teil 5 des Gehäuses 4 eine Abdeckung 9 (3) mit Seitenwänden 10 und mehreren Deckwänden 11. Die Seiten- und Deckwände 10, 11 definieren einen Innenraum 12 (5) zur Unterbringung von optischen, elektronischen und mechanischen Komponenten der Kameravorrichtung 3.
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Ferner umfasst in dem gezeigten Beispiel der untere Teil 6 des Gehäuses 4 eine Abdeckung 13 (4) mit einer Bodenwand 14 (Bodenplatte) und einer Seitenwand 15 (Seitenplatte). In dem gezeigten Beispiel sind die Boden- und Seitenwände 14, 15 im Querschnitt gesehen L-förmig angeordnet (siehe auch 5).
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In anderen Beispielen kann die geometrische Form des oberen und des unteren Teils 5, 6 des Gehäuses 4 jedoch auch eine andere geeignete Ausgestaltung aufweisen.
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Die Kameravorrichtung 3 umfasst ein in dem Gehäuse 4 untergebrachtes Bildgebungsmodul 16 (5) zur Überwachung einer Umgebung des Fahrzeugs 1, insbesondere eines Bereichs vor dem Fahrzeug 1.
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Das Bildgebungsmodul 16 schließt ein Objektiv 17, eine Bildsensoreinheit 18, die so angeordnet ist, dass sie eine optische Achse A des Objektivs 17 schneidet, und eine Leiterplatte 19, auf der die Bildsensoreinheit 18 montiert ist, ein.
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5 zeigt eine Querschnittsansicht der Kameravorrichtung 3, die an einer Innenseite 20 der Windschutzscheibe 2 befestigt ist.
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Wie in 5 zu sehen ist, schließt das Objektiv 17 eine oder mehrere Linsen 21 ein, die von einem Linsenrahmen 22 (einer Linsenhalterung) gehalten werden.
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Das Objektiv 17 und die Leiterplatte 19, auf der die Bildsensoreinheit 18 montiert ist, sind jeweils direkt an dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 befestigt.
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Insbesondere schließt der obere Teil 5 des Gehäuses 4 einen Halteabschnitt 23 (5) zum Halten und Befestigen des Objektivs 17 ein. Der Halteabschnitt 23 ist einstückig mit dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 ausgebildet. Der Halteabschnitt 23 umfasst eine Öffnung 24, in der das Objektiv 17 so untergebracht ist, dass es teilweise aus der Öffnung 24 herausragt. Der Halteabschnitt 23 weist eine zylindrisch geformte Innenfläche 25 auf, die die Öffnung 24 definiert. Die zylindrisch geformte Innenfläche 25 bildet eine erste Passfläche 26.
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Ferner schließt das Objektiv 17, insbesondere der Linsenrahmen 22 des Objektivs 17, eine zylinderförmige Außenfläche 27 ein, die eine zweite Passfläche 28 bildet.
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Das Objektiv 17 wird an dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 befestigt, indem die erste und die zweite Passfläche 26, 28 aneinander befestigt, z. B. geklebt, werden.
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Darüber hinaus schließt der obere Teil 5 des Gehäuses 4 (z. B. der Halteabschnitt 23) eine Schulter 29 ein, die von der zylindrisch geformten Innenfläche 25 der Öffnung 24 in Richtung der optischen Achse A des Objektivs 17 (z. B. senkrecht) vorsteht. Die Schulter 29 ist zum Beispiel eine umlaufende Schulter 29. Die Schulter 29 hintergreift - in Bezug auf einen einfallenden Lichtstrahl - das Objektiv 17, so dass eine Rückfläche 30 des Objektivs 17 an der Schulter 29 anliegt.
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Der obere Teil 5 des Gehäuses 4 trägt nicht nur das Objektiv 17, sondern auch die Leiterplatte 19, auf der die Bildsensoreinheit 18 montiert ist, wie in 5 gezeigt. Der obere Teil 5 des Gehäuses 4 (z. B. der Halteabschnitt 23) umfasst zum Beispiel eine Befestigungsfläche 31 zur Befestigung der Leiterplatte 19. Die Leiterplatte 19 ist zum Beispiel an der Befestigungsfläche 31 angeklebt oder angelötet.
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Es wird darauf hingewiesen, dass in 5 die Kameravorrichtung 3 mit einem Spalt zwischen der ersten und der zweiten Passfläche 26, 28, einem Spalt zwischen der Rückfläche 30 des Objektivs 17 und der Schulter 29 und einem Spalt zwischen der Befestigungsfläche 31 des oberen Teils 5 des Gehäuses 4 und der Leiterplatte 19 gezeigt ist. Diese Spalte sind jedoch lediglich zum Zwecke der Veranschaulichung gezeigt. Im fertiggestellten Zustand der Kameravorrichtung 3 sind ein, mehrere oder alle dieser Spalte nicht vorhanden.
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Die Kameravorrichtung 3 kann auch eine oder mehrere weitere Leiterplatten 32 (5) einschließen, die in dem Gehäuse 4 untergebracht sind. In dem Beispiel von 5 ist eine weitere Leiterplatte 32 gezeigt, die zum Beispiel um einen Winkel zwischen 60 bis 120 Grad, 80 bis 100 Grad und/oder 90 Grad in Bezug auf die Leiterplatte 19 geneigt angeordnet ist. Die weitere Leiterplatte 32 ist mit der Leiterplatte 19 elektronisch verbunden (Verbindungsmittel 33, z. B. elektronisches Kabel 33). Die weitere Leiterplatte 32 ist zur Montage weiterer elektronischer Einheiten, wie etwa einer Bildprozessoreinheit 34, einer Speichereinheit 35, einer Steuereinheit 36 und dergleichen, bereitgestellt. Obwohl in den Figuren nicht gezeigt, enthält die Kameravorrichtung 3 eine Schnittstelle zur elektronischen Kommunikation mit einem Bussystem und/oder einer zentralen elektronischen Steuereinheit (ECU) des Fahrzeugs 1.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung der Kameravorrichtung 3 in Bezug auf 6 beschrieben.
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In einem ersten Schritt S1 des Verfahrens wird der obere Teil 5 des Gehäuses 4 bereitgestellt.
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In einem zweiten Schritt S2 des Verfahrens wird das Objektiv 17 an dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 befestigt.
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In einem dritten Schritt S3 des Verfahrens wird die Leiterplatte 19 in einem Zustand bereitgestellt, in dem die Bildsensoreinheit 18 bereits auf der Leiterplatte 19 montiert ist.
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In einem vierten Schritt S4 des Verfahrens werden das Objektiv 17 und die Bildsensoreinheit 18 durch Bewegen des oberen Teils 5 des Gehäuses 4 relativ zu der Leiterplatte 19 miteinander ausgerichtet.
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In Schritt S4 können das Objektiv 17 und die Bildsensoreinheit 18 miteinander ausgerichtet werden, indem der obere Teil 5 des Gehäuses 4 fixiert gehalten wird und die Leiterplatte 19 bewegt wird. Alternativ kann die Leiterplatte 19 fixiert gehalten werden, und der obere Teil 5 des Gehäuses 4 kann bewegt werden.
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In einem fünften Schritt S5 des Verfahrens wird die Leiterplatte 19 an dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 befestigt.
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Da sowohl das Objektiv 17 als auch die Leiterplatte 19 direkt an dem oberen Teil 5 des Gehäuses 4 befestigt werden, sind keine zusätzlichen separaten Trägerelemente zum Tragen des Objektivs 17 und der Leiterplatte 19 erforderlich. Ferner umfasst das Gehäuse nur zwei Gehäuseteile 5, 6. Somit können die Anzahl der Teile, die bei der Herstellung der Kameravorrichtung 3 zusammenzubauen sind, sowie Toleranzen reduziert werden.
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Obwohl die vorliegende Erfindung in Übereinstimmung mit bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, ist es für den Fachmann offensichtlich, dass in sämtlichen Ausführungsformen Modifikationen möglich sind.
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BEZUGSZEICHEN
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fenster
- 3
- Kameravorrichtung
- 4
- Gehäuse
- 5
- oberer Teil
- 6
- unterer Teil
- 7
- Verbindungsmittel
- 8
- Verbindungsmittel
- 9
- Abdeckung
- 10
- Seitenwand
- 11
- Deckwand
- 12
- Raum
- 13
- Abdeckung
- 14
- Bodenwand
- 15
- Seitenwand
- 16
- Bildgebungsmodul
- 17
- Objektiv
- 18
- Bildsensoreinheit
- 19
- Leiterplatte
- 20
- Innenseite
- 21
- Linse
- 22
- Linsenrahmen
- 23
- Halteabschnitt
- 24
- Öffnung
- 25
- Fläche
- 26
- Passfläche
- 27
- Fläche
- 28
- Passfläche
- 29
- Schulter
- 30
- Fläche
- 31
- Befestigungsfläche
- 32
- Leiterplatte
- 33
- Verbindungsmittel
- 34
- Bildprozessoreinheit
- 35
- Speichereinheit
- 36
- Steuereinheit
- A
- optische Achse
- S1-S5
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012210818 A1 [0002]