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Die Erfindung betrifft einen Verteilförderer zum Verteilen von Gebinden, insbesondere Gebinden aus Behältern, mit einer Vielzahl umlaufend angetriebener Warenträger, die in einem Verteilabschnitt des Verteilförderer entlang zumindest zweier Führungsbahnen in Förderrichtung bewegbar sind, wobei die Warenträger zumindest teilweise über einen Führungsbolzen entlang einer der Führungsbahnen geführt sind und wobei zur Aufteilung der Warenträger auf die Führungsbahnen zumindest eine Umlenkeinrichtung vorgesehen ist.
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Verteilförderer der eingangs beschriebenen Art sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt und dienen dazu, einen zulaufenden Eingangsstrom aus hintereinander angeordneten Gebinden auf mehrere nebeneinander angeordnete Ausgangsströme zu verteilen. Hierbei bezieht sich die Erfindung insbesondere auf Gebinde aus der Getränkeindustrie, wobei dann die Gebinde eine Mehrzahl von Getränkebehältern umfassen. Bei den Behältern handelt es sich insbesondere um Dosen oder um Flaschen aus Glas oder Kunststoff. Nach dem Befüllen dieser Behälter werden diese in einer Gebindebildungsvorrichtung zu Gebinden zusammengefasst und die einzelnen Behälter innerhalb eines Gebindes miteinander fixiert. Sodann werden üblicherweise die Gebinde einem entsprechenden Verteilförderer zugeführt, um die Gebinde zum Zwecke einer nachgeordneten Verarbeitung, beispielsweise der Anbringung eines Traggriffes, auf mehrere Teilströme zu verteilen. Darüber hinaus kann es auch vorgesehen sein, dass die Gebinde anschließend in einer dem Verteilförderer nachgeschalteten Drehstation gedreht werden.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 293 453 A1 bekannt. Demnach ist eine umlaufende Antriebskette vorgesehen, welche über Querstangen formschlüssig darauf angeordnete Warenträger entlang einer Fördererrichtung transportiert. Die einzelnen Warenträger sind zu Transportgruppen zusammengeschlossen, wodurch eine möglichst breite Auflage für die darauf angeordneten Gebinde gebildet wird. Die Anzahl der zusammengeschlossenen Warenträger richtet sich dabei im Wesentlichen nach der Größe der darauf zu transportierenden Gebinde.
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Bei derartigen Verteilförderern ist zur Aufteilung auf die Führungsbahnen üblicherweise eine als stellbare Umlenkweiche ausgebildete Umlenkeinrichtung vorgesehen, welche mit Führungsbolzen der Warenträger zusammenwirkt. Üblicherweise sind die Warenträger mechanisch miteinander verbunden, wobei lediglich der in Transportrichtung vorderste Warenträger einen solchen Führungsbolzen aufweist. Durch Drehung der Umlenkweiche wird bewirkt, dass die Führungsbolzen abwechselnd in eine der Führungsbahnen geführt werden. Da die Umlenkweiche eine gewisse Dauer zum Umschalten der Stellposition benötigt, ist es zwingend erforderlich, dass lediglich einer der Warenträger mit einem entsprechenden Führungsbolzen ausgebildet ist. Die Zeit zwischen zwei in die Umlenkeinrichtung eingreifenden Führungsbolzen kann dann dazu genutzt werden, die Stellposition der Umlenkweiche zu verändern.
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Die gattungsgemäßen Verteilförderer haben sich in der Praxis grundsätzlich bewährt. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass aufgrund des einen Führungsbolzens pro Transportgruppe die auf diesen Führungsbolzen lastenden Kräfte mit zunehmender Betriebsdauer dazu führen, dass dieser mechanisch stark beansprucht wird. Dies kann einerseits die Laufeigenschaften des Verteilförderers schädigen. Andererseits ist auch ein Bauteilversagen in diesem Zusammenhang nicht auszuschließen.
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Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass aufgrund der erforderlichen Zeitdauer zum Verstellen der Umlenkweiche die Ausbildung der Transportgruppen nicht ausreichend flexibel ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verteilförderer anzugeben, welcher sich durch eine höhere Flexibilität und eine längere Betriebsdauer auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Verteilförderer gemäß Patentanspruch 1. Demnach sind zumindest zwei nebeneinander angeordnete Umlenkeinrichtungen vorgesehen. Zudem weisen die Warenträger ein separat von dem Führungsbolzen ausgebildetes Umlenkelement auf, welches dazu eingerichtet ist, durch Eingriff in eine der zumindest zwei nebeneinander angeordneten Umlenkeinrichtungen eine Aufteilung der Warenträger auf die Führungsbahnen zu bewirken.
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Die einzelnen Warenträger weisen somit jeweils nicht nur einen Führungsbolzen, sondern auch ein separat davon ausgebildetes Umlenkelement auf. Dem Umlenkelement kommt hierbei die Aufgabe zu, den Warenträger innerhalb der Umlenkeinrichtungen auf die einzelnen Führungsbahnen zu verteilen, während die Führung der Warenträger selbst weiterhin von dem Führungsbolzen übernommen wird. Entsprechend greift das Umlenkelement lediglich im Bereich der Umlenkeinrichtungen aktiv in die Führung der Warenträger ein, während der Führungsbolzen in diesem Bereich vorzugsweise freiliegt und erst dann wieder die Führung der Warenträger übernimmt, sobald der Warenträger in die zugeordnete Führungsbahn eingreift. Auch das zumindest eine Umlenkelement kann als Umlenkbolzen ausgebildet sein.
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Das Umlenkelement ist bevorzugt senkrecht zur Förderrichtung neben dem Führungsbolzen angeordnet, wobei sich zur Zuordnung der einzelnen Transportgruppen auf die Führungsbahnen unterschiedliche Anordnungen der Umlenkelemente ergeben. Bevorzugt weisen eine erste Anzahl von Warenträgern ein Umlenkelement auf einer ersten Seite der Warenträger und eine zweite Anzahl ein Umlenkelement auf einer zweiten Seite der Warenträger auf, wobei Umlenkelemente auf der ersten Seite zum Eingriff in die erste Umlenkeinrichtung und Umlenkelemente auf der zweiten Seite zum Eingriff in die zweite Umlenkeinrichtung vorgesehen sind.
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Es wird somit deutlich, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einer Aufteilung auf einen Führungsbolzen und ein Umlenkelement eine Lastverteilung zwischen den einzelnen Elementen ermöglicht wird, wodurch insbesondere die Beanspruchung des Materials verringert wird. Zugleich ist im einfachsten Fall der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auch eine Aufteilung auf zwei Führungsbahnen möglich, ohne dass in irgendeiner Weise eine Verstellung der Umlenkeinrichtungen erforderlich ist.
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Allerdings liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass die Umlenkeinrichtungen als stellbare Umlenkweichen ausgebildet sind. Hierdurch ist es möglich, dass nicht nur eine Aufteilung auf zwei Führungsbahnen, sondern auch auf drei, vier oder mehr Führungsbahnen erfolgt. Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vier Führungsbahnen vor, wobei drei Führungsbahnen zum Weitertransport vorgesehen sind und eine vierte Führungsbahn als Ausschlussbahn dient, über die beschädigte oder anderweitig nachteilige Gebinde aussortiert werden können. Zur Aufteilung auf die einzelnen Führungsbahnen können dann die als Umlenkweichen ausgebildeten Umlenkeinrichtungen verstellt, insbesondere verdreht, werden. Vorzugsweise sind mehrere Stellpositionen vorgesehen, wobei einzelne Stellpositionen beispielweise zueinander zwischen 4° und 12°, bevorzugt zwischen 6° und 10° Drehwinkel voneinander beabstandet sind. Bei einer Ausgestaltung, bei der eine der Führungsbahnen als Ausschlussführungsbahn vorgesehen ist, kann diese Führungsbahn gegenüber der Förderrichtung beispielweise um einen Drehwinkel von 12° bis 20°, bevorzugt zwischen 14° und 18° beabstandet sein. Auch bei einer solchen Ausgestaltung ergibt sich der besondere Vorteil, dass die Führung im Bereich der Umlenkeinrichtungen lediglich von einer der beiden Umlenkeinrichtungen übernommen wird, sodass entsprechend für die jeweils andere Umlenkeinrichtung ausreichend Zeit zum Einstellen der entsprechenden Stellposition bzw. für die Auswahl der erforderlichen Führungsbahn vorhanden ist. Hierdurch ist es möglich, die Anzahl der erforderlichen Führungsbahnen zu erhöhen. Zudem ergibt sich auch der Vorteil, dass nunmehr die einzelnen Warenträger nicht mehr zwangsläufig miteinander mechanisch gekoppelt werden müssen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass jeder Warenträger einen Führungsbolzen aufweist, sodass sich eine Ausbildung von Transportgruppen allein durch die Stellung bzw. die Anordnung des Umlenkelementes ergibt. Dies hat den Vorteil, dass nunmehr zusätzlich die einzelnen Warenträger jeweils mit einem Führungsbolzen ausgebildet sein können, sodass die infolge der Umlenkung und Führung einwirkende Kraft auf eine Vielzahl von Umlenkelemente und Führungsbolzen aufgeteilt wird. Entsprechend können die einzelnen Elemente hinsichtlich ihrer Materialstärke dünner ausgebildet sein bzw. eine längere Betriebsdauer aufweisen. Hierbei wird auch in Kauf genommen, dass im Bereich einer Umlenkung oder Steigung die einzelnen Warenträger einer Gruppe sich ein Stück weit zueinander verschieben können. Es hat sich allerdings gezeigt, dass eine solche Verschiebung quer zur Transportrichtung für die darauf transportierten Gebinde nicht nachteilig ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das zumindest eine Umlenkelement verstellbar ausgebildet. Wenngleich auch hier die Erfindung nicht auf bestimmte Ausführungsformen beschränkt ist, so sieht eine besonders bevorzugte Ausgestaltung vor, dass die Warenträger jeweils zwei voneinander beabstandete Umlenkelemente aufweisen, wobei die Umlenkelemente so zueinander verstellbar sind, dass lediglich eines der Umlenkelemente mit einem der Umlenkeinrichtungen in Eingriff gebracht werden kann. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise vorsehen, dass der Führungsbolzen zwischen den Umlenkelementen angeordnet ist, wobei die beiden Umlenkelemente so an dem Warenträger angeordnet sind, dass ein erstes Umlenkelement zum Eingriff mit der ersten Umlenkeinrichtung und ein zweites Umlenkelement zum Eingriff mit der zweiten Umlenkeinrichtung vorgesehen ist. Die Umlenkelemente sind dann jeweils verstellbar angeordnet und können wahlweise entweder mit der zugeordneten Umlenkeinrichtung in Eingriff gebracht werden oder auch nicht. Dies erfolgt üblicherweise durch eine Verstellbarkeit in Richtung der Warenträgeroberfläche, wobei die Warenträgeroberfläche die Seite der Warenträger beschreibt, welche zur Aufnahme der zu transportierenden Gebinde vorgesehen sind. Entsprechend können die Umlenkelemente durch Verfahren in Richtung der Warenträgeroberfläche dem Eingriff in die Umlenkeinrichtungen entzogen werden, wobei entsprechend durch ein Stellen der Umlenkelemente entgegen der Warenoberfläche ein Eingriff in die entsprechenden Umlenkeinrichtungen möglich ist.
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Darüber hinaus ist gemäß einer solchen Ausgestaltung auch vorgesehen, dass lediglich eines der beiden Umlenkelemente in einer Eingriffsposition und das jeweils andere Umlenkelement nicht in einer Eingriffsposition angeordnet sind. Hierzu können die beiden Umlenkelemente mechanisch gekoppelt sein, z. B. in Form einer Hebelanordnung. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung mit einer längsverschieblichen Platte mit zwei gegenläufigen Kurvenführungen. Die Umlenkelemente greifen jeweils mit einem Stellzapfen in die Kurvenführung ein. Durch die gegenläufige Ausgestaltung der Kurvenführungen wird zugleich eine gegenläufige Bewegung der Umlenkelemente bewirkt. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung führt ein Bewegen des ersten Umlenkelementes in eine Eingriffsposition zu einer Bewegung des zweiten Umlenkelementes aus der Eingriffsposition heraus. Selbstverständlich kann es im Rahmen der Erfindung aber auch vorgesehen sein, dass bei der Verwendung von zwei separaten Umlenkelementen keine entsprechende mechanische Kupplung vorgesehen ist. Gemäß einer solchen Ausgestaltung ist aber auch dann stets sicherzustellen, z. B. in Form einer Sichtprüfung, dass lediglich eines der Umlenkelemente pro Warenträger in Eingriffsposition steht.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, dass die Führungsbolzen gegenüber den Umlenkelementen in einer Richtung senkrecht zur Förderrichtung bzw. in einer Richtung senkrecht zur Warenträgeroberfläche vorstehen. Entsprechend sind die Führungsbolzen üblicherweise länger ausgebildet als die Umlenkelemente. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass während der Bewegung der Warenträger entlang der einzelnen Führungsbahnen die ebenfalls vorstehenden Umlenkelemente nicht mit weiteren mechanischen Bauteilen in Eingriff gebracht werden können. Dies ist insbesondere problematisch, wenn die einzelnen Führungsbahnen zunehmend auseinanderlaufen, wobei dann entsprechend die einzelnen Umlenkelemente bei einer identisch langen Ausbildung bezüglich der Führungsbolzen mit diesen Führungsbahnen in Eingriff gebracht werden könnten, so dass ein weiteres Verfahren der Warenträger behindert würde.
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Bevorzugt beträgt das Verhältnis aus der vorstehenden Länge der Führungsbolzen gegenüber der vorstehenden Länge der Umlenkelemente in einer Stellposition zwischen 1,5:1 und 2,5:1, besonders bevorzugt zwischen 1,8:1 und 2,2:1.Die vorstehende Länge bezieht sich hierbei auf die Länge der Führungsbolzen und der Umlenkelemente bezogen auf eine der Warenträgeroberfläche abgewandten Warenträgerunterseite.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die als Umlenkweichen ausgebildeten Umlenkeinrichtungen über einen Motor des Verteilförderers verstellbar. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen Servomotor. Bei einem Servomotor handelt es sich um spezielle Elektromotoren, die die Kontrolle der Winkelposition ihrer Motorwelle sowie der Drehgeschwindigkeit und der Beschleunigung erlauben. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem Elektromotor, der zusätzlich mit einem Sensor zur Positionsbestimmung ausgestattet ist. Hierdurch ist es möglich, eine positionsgenaue Verstellung der Umlenkeinrichtungen zu ermöglichen, sodass eine Vielzahl von Führungsbahnen angesteuert werden kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an einem dem Verteilabschnitt gegenüber liegenden Rückführabschnitt des Verteilförderers eine Sammelführungsbahn angeordnet ist. Diese Sammelführungsbahn ist dazu eingerichtet, die im Verteilabschnitt auf die einzelnen Führungsbahnen verteilten Warenträger zusammenzuführen, sodass diese über eine entsprechende Umlenkung in einem Eingangsabschnitt den einzelnen Umlenkeinrichtungen erneut zugeführt werden können. Die Sammelführungsbahn kann im Wesentlichen aus V-förmig angeordneten Führungsbahnelementen bestehen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, dass eine Gruppiervorrichtung zur Einstellung der Umlenkelemente vorgesehen ist. Wie bereits zuvor erläutert können die einzelnen Warenträger durch Einstellung der Umlenkelemente miteinander gruppiert werden. Sofern beispielsweise eine Vielzahl von hintereinander angeordneten Warenträgern gruppiert werden sollen, so müssen diese auch eine identische Stellung der Umlenkelemente aufweisen. Dies führt dann zwangsläufig dazu, dass die Warenträger auch dieselbe Führungsbahn durchlaufen und so an ihrer Warenträgeroberfläche eine gemeinsame Transportfläche zur Aufnahme eines Gebindes bilden.
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Durch Einstellung der einzelnen Umlenkelemente mithilfe der Gruppiervorrichtung können die einzelnen Umlenkelemente derart verstellt werden, dass größere oder kleinere Transportgruppen herausgebildet werden. Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht diesbezüglich war, dass die Warenträger zu Transportgruppen zusammengeschlossen sind, wobei jede Transportgruppe dazu eingerichtet ist, dieselbe Führungsbahn zu durchlaufen. Bevorzugt sind zwischen vier und zehn Warenträger zu einer Transportgruppe zusammengefasst. Besonders bevorzugt können die Warenträger zu Transportgruppen zu je sechs oder zu acht Warenträgern zusammengeschlossen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Gruppiervorrichtung zumindest einen vertikal betätigbaren Stempel zum Drücken zumindest eines der Umlenkelemente auf. Ein Stempel ist grundsätzlich ausreichend, wenn die beiden Umlenkelemente eines Warenträgers miteinander mechanisch gekoppelt sind. Wenn jedoch zwei Stempel vorgesehen sind, können die beiden Umlenkelemente unabhängig voneinander geschaltet werden.
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Die Gruppiervorrichtung ist bevorzugt zwischen dem Rückführabschnitt und den Umlenkeinrichtungen angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die einzelnen Warenträger zunächst zusammengeführt werden können, sodass eine einzelne stationär angeordnete Gruppiervorrichtung ausreichend ist, um die einzelnen Umlenkelemente zu verstellen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Verteilförderer,
- 2 der Verteilförderer gemäß der 1 in einer isometrischen Ansicht und ohne Darstellung der Warenträger,
- 3A, 3B unterschiedliche Ansichten der Warenträger und
- 4 eine Draufsicht auf den Rückführabschnitt des Verteilförderers gemäß der 1.
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Die 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verteilförderer in einer Draufsicht auf den Verteilabschnitt, wobei einzelne Warenträger 1 zu Transportgruppen 2 zu je sechs Warenträgern 1 zusammengefasst auf unterschiedliche Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d während ihrer Bewegung in Vorderrichtung F verteilt werden. Die Warenträger 1 sind umlaufend in dem Verteilförderer angeordnet und grenzen unmittelbar aneinander an.
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Zum Antrieb sind Plattengestänge 4 vorgesehen, wobei zur besseren Darstellbarkeit lediglich fünf dieser Plattengestänge 4 dargestellt sind und auf die Darstellung der übrigen Plattengestänge verzichtet wurde. Die Plattengestänge 4 erstrecken sich quer zur Förderrichtung F und werden umlaufend von einem Kettenantrieb angetrieben. Hierbei liegen jeweils zwei benachbarte Warenträger 1 an einem Plattengestänge 4 an, wodurch die Warenträger 1 durch Bewegung der Plattengestänge 4 in Förderrichtung F bewegt werden. Die Warenträger 1 sind derart an dem Plattengestänge 4 angeordnet, dass eine Verschiebung bzw. eine Relativverschiebung der Warenträger 1 untereinander parallel zu den Plattengestängen 4 bzw. entlang der Plattengestänge 4 möglich ist.
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Anhand der 1 ist zu erkennen, dass die Warenträger 1 zunächst mittig und fluchtend zueinander zugeführt werden, wobei dann die einzelnen Warenträger 1 durch Verschiebung quer zur Förderrichtung F in verschiedene Transportgruppen 2 gruppiert werden. Die genaue Funktionsweise wird insbesondere anhand der 2 deutlich. Demnach ist zunächst zu Beginn des Verteilabschnittes eine Einlaufkurvenbahn 5 vorgesehen, welche eine nutförmige Ausprägung aufweist und in der die einzelnen Warenträger 1 mit einem in den 3A, 3B dargestellten Führungsbolzen 6 eingreifen und geführt werden.
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Hinter der Einlaufkurvenbahn 5 sind sodann zwei als stellbare Umlenkweichen ausgebildete Umlenkungseinrichtungen 7, 8 vorgesehen, welche durch Eingriff von separat von den Führungsbolzen 6 ausgebildeten Umlenkelementen 9, 10 der Warenträger 1 zusammenwirken und eine Bewegung in eine der Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d bewirken. Während des Durchfahrens der Umlenkeinrichtungen 7, 8 ist lediglich eines der Umlenkelemente 9, 10 mit einer der Umlenkeinrichtungen 7, 8 im Eingriff. Die Führungsbolzen 6 liegen in diesem Abschnitt frei und greifen in keine der Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d ein. Die Umlenkeinrichtungen 7, 8 sind ferner jeweils über einen Servomotor um eine vertikale Drehachse rotierbar, wodurch die einzelnen Warenträger 1 dann auf die einzelnen Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d gelenkt werden können.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen alle Warenträger 1 einen Führungsbolzen 6 sowie zwei als Umlenkbolzen ausgebildete Umlenkelemente 9, 10 auf, wobei anhand der 3B ersichtlich ist, dass die beiden Umlenkelemente 9, 10 verstellbar ausgebildet sind. Hierbei befindet sich das erste Umlenkelement 9 in einer Eingriffsposition und steht gegenüber dem zweiten Umlenkelement 10 vor. Hierdurch kann das erste Umlenkelement 9 mit einer der Umlenkeinrichtungen 7, 8 in Eingriff gebracht werden, während das zweite Umlenkelement 10 über die jeweils andere Umlenkeinrichtung 7, 8 schwebt und nicht mit dieser in Eingriff gebracht werden kann. Über eine Stellplatte 11 mit Kurvenführungen 12 sind die Umlenkelemente 9, 10 derart mechanisch miteinander gekoppelt, dass lediglich eines der beiden Umlenkelemente 9, 10 in eine Eingriffsstellung gebracht werden kann. Wird somit beispielsweise das erste Umlenkelement 9 in Eingriffsstellung gebracht, fährt das zweite Umlenkelement 10 automatisch ein und wird somit aus einer Eingriffsposition herausgefahren - und umgekehrt.
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Darüber hinaus zeigt die 3B auch deutlich, dass der Führungsbolzen 6 gegenüber beiden Umlenkelementen 9, 10 vorsteht. Dies ermöglicht, dass die Umlenkelemente 9, 10 nur beim Durchfahren der Umlenkeinrichtungen 7, 8 in Eingriff gebracht werden können, während sie über die Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d hinwegschweben.
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Die 3A zeigt ferner, dass die Warenträger 1 im Seitenprofil im Wesentlichen Doppel-T-förmig mit zwei seitlichen Nuten 13 ausgebildet sind, in die die einzelnen Plattengestänge 4 eingreifen.
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Wie bereits zuvor erläutert wurde, ist der dargestellte Verteilförderer mit insgesamt vier Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d ausgebildet, wobei die Führungsbahnen 3a, 3b, 3c die eigentlichen Verteilwege definieren, wobei über die Führungsbahn 3d Ausschlussware, z. B. in Form beschädigter oder optisch beeinträchtigter Gebinde, aussortiert wird. Die einzelnen Führungsbahnen 3a, 3b, 3c, 3d sind in einem Winkel von 8° zueinander versetzt, sodass auch die Umlenkeinrichtungen 7, 8 in entsprechenden Winkelschritten rotierbar ausgebildet sein müssen. Dies wird ermöglicht durch die servomotorischen Antriebe.
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Die 4 zeigt den Verteilförderer in einem Rückführabschnitt, welche auf einer Unterseite des Verteilförderers ausgebildet ist. Über V-förmig angeordnete Führungsbahnelemente 14 können die einzelnen Warenträger 1 wieder auf eine gemeinsame Bahn zurückgeführt und sodann über die Einlaufkurvenbahn 5 erneut den Umlenkeinrichtungen 7, 8 zugeführt werden.
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Darüber hinaus befindet sich auch eine Gruppiervorrichtung 15 unmittelbar hinter den V-förmig angeordneten Führungsbahnelementen 14. Mit Hilfe der Gruppiervorrichtung 15 können die Umlenkelemente 9, 10 in eine Eingriffsposition bewegt oder aus einer solchen heraus bewegt werden. Vor diesem Hintergrund ist exemplarisch eine Transportgruppe 2 dargestellt. Darüber hinaus sind auch die Führungselemente 6 sowie die Umlenkelemente 9, 10 dargestellt, wobei die schwarz ausgefüllten Umlenkelemente 9, 10 bedeuten, dass diese in Eingriffsposition stehen und die weiß ausgefüllten Umlenkelemente 9, 10 aus einer solchen herausgeführt sind. Mithilfe von vertikal betätigbaren Stempeln können die einzelnen Umlenkelemente 9, 10 hinein bzw. aus einer Eingriffsposition bewegt werden, wobei bei den ersten beiden Warenträgern 1 bereits die zweiten Umlenkelemente 10 in eine Eingriffsposition gebracht wurden, während bei den daran anschließenden Warenträgern 1 die ersten Umlenkelemente 9 noch in einer Eingriffsposition sind. Mithilfe einer solchen Gruppiervorrichtung 15 ist es demnach möglich, die einzelnen Warenträger 1 anhand der Stellung der Umlenkelemente 9, 10 zu gruppieren, sodass beispielsweise insgesamt sechs, acht oder mehr Warenträger 1 zu einer Transportgruppe 2 zusammengefasst werden können. Die einzelnen Transportgruppen 2 unterscheiden sich demnach durch die Stellung der Umlenkelemente 9, 10. Dies hat den Vorteil, dass nunmehr sämtliche Warenträger 1 mit einem Führungsbolzen 6 sowie zwei Umlenkelementen 9, 10 ausgebildet werden können. Eine Kopplung der einzelnen Warenträger 1 untereinander ist nicht länger notwendig, wodurch die auf die Führungsbolzen 6 einwirkende Kraft auf eine Vielzahl von Warenträgern 1 verteilt werden kann. Zugleich wird sichergestellt, dass die Umlenkeinrichtungen 7, 8 immer abwechselnd von den einzelnen Transportgruppen 2 durchfahren werden, wodurch sich ein ausreichender Zeitraum für ein Verstellen der zu diesem Zeitpunkt nicht genutzten Umlenkeinrichtungen 7, 8 ergibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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