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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest und das zugehörige System mit der Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es bekannt, Kunststoffreste und Abfälle zum Teil zu recyceln.
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Bei den herkömmlichen Recycle-Verfahren wird der zu recycelnde Kunststoff zunächst in einem Extruder in Form von einem festen Granulat, wie z.B. Flakes, Chips zugeführt.
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Das heißt, der recycelte Kunststoff, hiernach auch als Rezyklat bezeichnet, ist in einer festen Form vorhanden, die zur weiteren Verarbeitung in einen verarbeitbaren Zustand gebracht werden muss.
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Das Rezyklat auf festem Granulat ist dann aufzuschmelzen und ggf. zu modifizieren und nötigenfalls abzukühlen.
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Zum weiteren Verarbeiten des recycelten Granulats muss das zuvor verfestigte Granulat transportiert und entsprechend getrocknet, dosiert und wieder aufgeschmolzen werden. Dieser zusätzliche Vorgang zum Verarbeiten des recycelten Granulats erfordert zusätzlich Energie, geeignete Vorrichtungen, wie beispielsweise zum Dosieren und Trocknen, und gegebenenfalls zusätzliche reine Rohstoffe, wie beispielsweise sog. Neukunststoffe (virgin palstic).
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Dies bedeutet auch einen zusätzlichen Zeitaufwand, wodurch die Kosten zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus recycelten und wiederaufbereiteten Kunststoffen steigen. Außerdem ist zusätzliche Energie notwendig, um das recycelte Kunststoffgranulat wieder in einen flüssigen bzw. schmelzbaren Zustand zum Verarbeiten zu bringen.
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Außerdem ist jeder zusätzliche Schmelzvorgang für recycelten Kunststoff schlecht, da dessen Dauerhaftigkeit und Qualität nachlässt, was gegebenenfalls die Zugabe von Neukunststoff bedingt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit denen jeweils ein Aufbereiten und direktes Verarbeiten der zuvor aufbereiteten Kunststoffreste möglich ist.
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Die Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung mit einer Vorrichtung zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit einem Verfahren zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest mit den Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst.
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Ferner wird ein erfindungsgemäßes System mit der Vorrichtung mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 - 14 bereitgestellt, die zum Durchführen des Verfahrens mit den Merkmalen nach Anspruch 15 bis 19 eingerichtet ist.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest bereitgestellt. Dafür weist die Vorrichtung einer Wiederaufbereitungsvorrichtung zum Wiederaufbereiten der Kunststoffreste zu einer wiederverwertbaren Kunststoffschmelze, eine Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung zum Bereitstellen und Sammeln der wiederverwertbaren Kunststoffschmelze und eine Herstellungsvorrichtung zum Herstellen von einem neuen Kunststofferzeugnis aus der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung bereitgestelltem und gesammeltem Kunststoffschmelze auf.
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Dadurch ist es möglich, den recycelten Kunststoff direkt zu verarbeiten und nicht erst in recycelten Granulaten zu sammeln, was einen großen Energiesparvorteil mit einer zusätzlichen Qualitätsverbesserung des recycelten Kunststoffes bereitstellt. Denn ein zusätzliches Aufschmelzen der recycelten Kunststoffreste entfällt komplett, wodurch die damit verbunden Aufbereitungs- und Filterungs- wie auch Verdunstungs- und Trocknungsprozesse komplett entfallen, die sich im Wesentlichen negativ auf die Qualität des recycelten bzw. wiederverwerteten Kunststoffes auswirken können. Die Kunststoffreste weisen bevorzugt PET auf.
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Nach einer Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung einen Kunststoffschmelzesammelbehälter auf, der zum kontinuierlichen Sammeln und diskontinuierlichen Abgeben der Kunststoffschmelze ausgebildet ist.
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Der Kunststoffschmelzesammelbehälter sammelt die aufbereitete Kunststoffschmelze und bevorratet so lange, bis diese mit einer Herstellvorrichtung zum Herstellen von einem neuen Kunststofferzeugnis verwendbar ist.
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Dies ist insbesondere bei Herstellungsvorrichtung erforderlich, die eine diskontinuierliche Zufuhr der Kunststoffschmelze bedingen, wie dies beispielsweise bei Spritzgusswerkzeugen der Fall ist.
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Die Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung und der zugehörige Kunststoffschmelzebehälter kann jedoch auch zum kontinuierlichen Abgeben der gesammelten Schmelze ausgebildet sein, so dass auch Kunststofferzeugnisse herstellbar sind, die eine kontinuierliche Kunststoffschmelzezufuhr brauchen, die beispielsweise Spinndüsenwerkzeuge, die zum Herstellen von synthetischen Fasern aus der Kunststoffschmelze eingerichtet sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung eine Schmelzepegeldetektionseinrichtung, eine Kunststoffschmelzezuführvorrichtung und eine Kunststoffschmelzeabführvorrichtung auf, wobei die Kunststoffschmelzezuführvorrichtung und / oder die Kunststoffschmelzeabführvorrichtung steuerbar und / oder regulierbar sind.
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Der Füllstand der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung kann mit einer Schmelzpegeldetektionseinrichtung festgestellt werden, so dass eine zu starke Ansammlung von Kunststoffschmelze in der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung rechtzeitig erkannt und notfalls geeignete Maßnahmen durchgeführt werden können.
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Ferner kann das Zuführen und / oder Abführen von Kunststoffschmelze durch die jeweilige Kunststoffschmelzezuführvorrichtung bzw. Kunststoffschmelzeabführvorrichtung geregelt und / oder gesteuert werden, je nachdem ob ein entsprechender Regel- oder Steuerkreis vorhanden ist.
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Beispielsweise kann der detektierte Pegel an Kunststoffschmelze für einen Regelkreis zum Schließen und Öffnen der Kunststoffschmelzeabführvorrichtung und / oder Kunststoffschmelzezuführvorrichtung angewendet werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter eine Temperiervorrichtung zum Temperieren der Kunststoffschmelze auf, so dass die Temperatur der Kunststoffschmelze regelbar ist.
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Insbesondere bei Kunststoffen ist es wesentlich, dass der aufbereitete recycelte Kunststoff eine vorbestimmte Temperatur erhält, so dass eine Verschlechterung der Kunststoffschmelze verhindert werden kann.
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Zu starke Temperaturschwankungen können zu einem Polymerabbau und / oder andere Art des Qualitätsverlustes der Kunststoffschmelze führen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Kunststoffschmelzebehälter einen integrierten Filter zum Filtern der Kunststoffschmelze, insbesondere einen Vakuumfilter, auf.
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Zum zusätzlichen Aufbereiten der zu sammelnden Kunststoffschmelze kann in dem Kunststoffbehälter auch ein Vakuumfilter vorgesehen sein, der die Qualität und Viskosität der Kunststoffschmelze miteinstellt.
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Dies verhindert eine Degenerierung der Kunststoffschmelze beim Sammeln und Lagern in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter eine Entgasungseinrichtung auf, wobei die Entgasungseinrichtung durch Temperatur- und / oder Druckabsenkung eine Einstellung der Viskosität, eine Reinigung von Fremdstoffen und / oder eine Homogenisierung der Kunststoffschmelze bereitstellt.
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Der Kunststoffschmelzesammelbehälter weist zusätzliche die Viskosität und Zusammensetzung der Kunststoffschmelze verbessernde Einrichtungen auf. Dazu gehört eine Entgasungseinrichtung mit Hilfe der die Kunststoffschmelze auf eine vorbestimmte Viskosität weiter eingestellt und auch von gasförmigen Fremdstoffen gereinigt werden kann, so dass eine bessere Verarbeitung der aufbereiteten Kunststoffschmelze aus beispielsweise recycelten Kunststoffresten möglich ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter einen Vakuumerzeuger auf zum Vakuumieren der Kunststoffschmelze in dem Kunststoffsammelbehälter.
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Mit dem Vakuumieren der Kunststoffschmelzesammelbehälter ist es möglich, gasförmige Fremdstoffe aus der Kunststoffschmelze zu entgasen, so dass die Kunststoffschmelze eine bessere Qualität und Viskosität hat und zu höherwertigen Kunststoffprodukten verarbeitet werden kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Wiederaufbereitungsvorrichtung zum Aufbereiten der Kunststoffe eine Zugabeeinrichtung zum Zugeben und / oder Zerkleinern von Kunststoffresten, einen Kunststoffschmelzeextruder zum Schmelzen der Kunststoffreste in eine Kunststoffschmelze und eine Filtereinrichtung zum Filtern der Kunststoffschmelze aus dem Kunststoffschmelzeextruder auf.
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Die Vorrichtung ist insbesondere zum Wiederaufbereiten von bereits verwendeten Kunststoffen zu einer Kunststoffschmelze vorgesehen, die zum Ausbilden neuer Kunststoffprodukte von hoher Qualität verwendbar ist.
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Die gegenwärtigen aufbereiteten Kunststoffreste, die recycelt werden, weisen regelmäßig eine zu geringe Qualität auf, so dass diese zum Erzielen eines neuen Kunststoffproduktes gleicher Ausgangsqualität wie eines Kunststoffproduktes, das aus einem nicht wiederverwertbaren Kunststoffrohstoff hergestellt worden ist, nicht verwendbar sind.
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Mit dem neuen Wiederaufbereitungsverfahren ist dies zusammen mit dem Kunststoffsammelbehälter möglich, wobei sowohl die Wiederaufbereitungsvorrichtung als auch die Bereitstellungsvorrichtung Zusatzeinrichtungen aufweisen, die die Qualität des aufzubereitenden Kunststoffes verbessern können, wie zuvor bereits dargelegt und nachfolgend weiter erläutert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Filtereinrichtung zum mehrstufigen Filtern ausgebildet und weist wenigstens eine Filtereinrichtung zum Grobfiltern und eine zweite Filtereinrichtung zum Feinfiltern auf.
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Für das Grobfiltern der Kunststoffschmelze sind insbesondere Scheibenfilter geeignet, die eine Filtergröße bis etwa 30 µm aufweisen, wobei für das Feinfiltern insbesondere Kerzenfilter vorgesehen sind, deren Filtermaschengröße bis 10 µm reicht, die ein feineres und volumenartiges Filtern mit größerer Fläche und ein Filtern auch kleinerer Fremdstoffe erlauben.
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Durch das Filtern werden die Kunststoffreste, die für das Ausbilden der Kunststoffschmelze verwendet worden sind, noch zusätzlich von Fremdstoffen bereinigt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist zwischen der Filtereinrichtung und dem Kunststoffschmelzesammelbehälter und / oder zwischen dem Kunststoffschmelzesammelbehälter und der Herstellungsvorrichtung eine Kunststoffschmelzefördereinrichtung angeordnet.
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Die Kunststoffschmelzefördereinrichtung ist bevorzugt nach der Filtereinrichtung und nach dem Kunststoffschmelzesammelbehälter angeordnet, um eine sichere und kontinuierliche Förderung der Kunststoffschmelze in den Kunststoffschmelzesammelbehälter bzw. in die Herstellungsvorrichtung für Kunststoffprodukte sicherzustellen.
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Bei der Kunststoffprodukteherstellungsvorrichtung ist insbesondere die Fördereinrichtung notwendig, um während des Herstellungsvorganges sicherzustellen, dass auch bei einer diskontinuierlichen Herstellung von Kunststofferzeugen zum Herstellungszeitpunkt ausreichend Kunststoffschmelze der Herstellungsvorrichtung zugeführt wird.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist eine Additivzugabevorrichtung zum Zugeben von Additiven stromaufwärts und / oder stromabwärts des Kunststoffsammelbehälters angeordnet, wobei die Additvzugabevorrichtung stromaufwärts des Kunststoffschmelzesammelbehälters vor und/oder nach einer Entgasungseinrichtung des Kunststoffschmelzextruders angeordnet ist bzw. wobei die Additvzugabevorrichtung stromabwärts des Kunststoffschmelzesammelbehälters bei einer Herstellungsvorrichtung angeordnet ist.
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Die Zugabe von speziellen Additiven verbessert insbesondere die Aufbereitung und / oder auch das Wiederverwerten der Kunststoffschmelze insbesondere bei der Herstellung und / oder nach einem gewissen Lagerungszeitraum.
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Kunststoffe in flüssiger Form verlieren bei einer zu langen Lagerung und Bereitstellung in der Phase als Schmelze ihre Verarbeitungsqualität, da dabei z.B. ein Polymerabbau stattfinden kann.
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Durch Zugabe von entsprechenden Additiven, die ein längeres Lagern und / oder ein längeres Verflüssigen der Kunststoffschmelze erlauben, ist es möglich, die Verarbeitbarkeit und / oder die Qualität der Kunststoffschmelze zu verbessern bzw. den Verarbeitungszeitpunkt der Kunststoffschmelze hinauszuzögern.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist dem Kunststoffschmelzesammelbehälter eine Herstellungsvorrichtung, insbesondere eine Spritzgussvorrichtung nachgeschaltet, die mit Kunststoffschmelze aus dem Kunststoffschmelzesammelbehälter diskontinuierlich versorgt wird.
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Bevorzugt ist die Herstellungsvorrichtung, eine Spritzgussvorrichtung, die ein diskontinuierliches Versorgen mit Kunststoffschmelze bedingt.
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Es sind jedoch auch andere Herstellungsvorrichtungen vorstellbar, wie insbesondere Spinndüsen, die ein kontinuierliches Versorgen mit Kunststoffschmelze bedingen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter ein Abgebesteuerventil zum diskontinuierlichen Abgeben der Kunststoffschmelze auf. Der Kunststoffschmelzesammelbehälter ist insbesondere zum diskontinuierlichen Abgeben von Kunststoffschmelze ausgebildet.
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Dafür ist eine Schließvorrichtung notwendig, die geeignet ist, eine ausreichende Menge an eine Herstellungsvorrichtung abzugeben und, wenn die Herstellungsvorrichtung mit ausreichend Kunststoffschmelze versorgt ist, den Zufluss an Kunststoffschmelze wieder zu unterbrechen.
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Hierfür sind entsprechende Ventile und / oder andere Schließ- und Öffnungsvorrichtung vorgesehen.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Vorrichtung ist an dem Abfluss des Kunststoffsammelbehälters eine Abflussleitung mit Bypassleitung und Entsorgungsleitung vorgesehen.
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Mit der Abflussleitung ist ein Entsorgen von überschüssiger Kunststoffschmelze über die Entsorgungsleitung möglich.
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Außerdem kann über die Abflussleitung mit Hilfe der Bypassleitung die in dem Kunststoffsammelbehälter gesammelte Kunststoffschmelze auch wieder dem Aufbereitungsprozess zugeführt werden, in dem die Kunststoffschmelze entweder dem Extruder und / oder der Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt wird.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest bereitgestellt, welches die Schritte aufweist:
- - Aufbereiten von Kunststoffrest zu einer wiederverwertbaren Kunststoffschmelze,
- - Bereitstellen und Sammeln der wiederverwertbaren Kunststoffschmelze,
- - Herstellen von einem neuen Kunststofferzeugnis aus der bereitgestellten und gesammelten Kunststoffschmelze.
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Mit dem Verfahren ist es möglich, in einem direkten Recycling- und Herstellungsprozess aus einem aufbereiteten Kunststoffrest, der aus recycelten Kunststoffresten aus zuvor hergestellten Kunststofferzeugnissen aufbereitet werden kann, ein neues Kunststofferzeugnis herzustellen, ohne dass hier der Schritt notwendig ist, dass der recycelte Kunststoff aus den aufbereiteten Kunststoffresten zuvor in entsprechende Kunststoff-Flakes, Kunststoffchips oder Kunststoffgranulat zwischengespeichert wird.
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Dies hat den Vorteil, dass weniger Schritte, Lagerfläche für die Kunststoffgranulate und auch zusätzliche Energie zum Aufschmelzen der Kunststoffgranulate notwendig ist.
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Nach einer Ausgestaltung des Verfahrens weist das Aufbereiten der Kunststoffreste wenigstens die Schritte eines Zerkleinerns von Kunststoffresten und ein Zugeben von zerkleinerten Kunststoffresten in eine Schmelzevorrichtung, ein Schmelzen der zerkleinerten Kunststoffresten zu einer Kunststoffschmelze und ein Filtern der Kunststoffschmelze auf.
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Vorteilhafterweise wird der recycelte Kunststoffrest derart in den jeweiligen Zerkleinerungszugabe und Schmelzschritten derart aufbereitet und auch gefiltert, dass die Kunststoffschmelze einen geringen Qualitätsverlust aufweist, so dass aus der Kunststoffschmelze ein gleichwertiges Kunststofferzeugnis ähnlicher Qualität wie von einem Kunststofferzeugnis aus Neukunststoff hergestellt werden kann.
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Die Kunststoffreste stammen von vorherigen Kunststofferzeugnissen, wobei hierbei sowohl textile Kunststoffreste als auch Kunststoffreste anderer Herstellungsverfahren wie beispielsweise Spritzgießkunststoffteile in Frage kommen.
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Diese können in der jeweiligen Kunststoffart wie PET, PP, und / oder PA in der jeweiligen reinen Form bereitgestellt werden.
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Aus der jeweiligen Kunststoffart wird dann eine Kunststoffschmelze erzeugt und derart gefiltert und / oder aufbereitet durch die Zugabe geeigneter Additive, dass diese Kunststoffschmelze annähernd einer Kunststoffschmelze aus einem nichtrecycelten Kunststoff entspricht.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Kunststoffschmelze kontinuierlich gesammelt und diskontinuierlich abgegeben.
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Durch dieses kontinuierliche Sammeln ist es möglich, laufend Kunststoffreste in Kunststoffschmelze zu wandeln und vorteilhafterweise in entsprechenden Bevorratungseinrichtungen auch aufzubereiten, so dass es zu keinen Qualitätsverlusten kommt und produktionsbedingt auch diskontinuierlich abzugeben, so dass im Herstellungsprozess immer ausreichen qualitativ hochwertige Kunststoffschmelze vorliegt, insbesondere aus recycelten Kunststoffresten.
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Falls erforderlich, kann die Kunststoffschmelze auch kontinuierlich abgegeben werden, wenn größere Mengen für die Herstellung des zu produzierenden bzw. herzustellenden Kunststofferzeugnisses notwendig sind. Dies ist auch abhängig von dem verwendeten Werkzeug zum Herstellen des ausgewählten Kunststofferzeugnisses.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Kunststoffschmelze in einem Werkzeug zu einem Kunststoffprodukt ausgebildet.
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Mit dem Verfahren ist es aufgrund der kontinuierlichen Sammlung und diskontinuierlichen Abgabe auch möglich, verschiedene Kunststoffprodukte herzustellen. Das verwendete Werkzeug ist bevorzugt eine Spritzgussvorrichtung. Die Spritzgussvorrichtung weist ein entsprechendes Förderelement zum Fördern der Kunststoffschmelze zu einem Spritzgießwerkzeug auf.
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Vorteilhafterweise können aber auch andere Werkzeuge zum Erstellen von anderen Kunststofferzeugnissen verwendet werden. In Frage kommen auch Spinndüsenvorrichtungen zum Herstellen von synthetischen Fäden, wobei dann das Verfahren von einer diskontinuierlichen Abgabe auf eine kontinuierliche Abgabe umstellbar ist, so dass immer eine ausreichend qualitativ hochwertige Kunststoffschmelze für das jeweilige herzustellende Kunststoffprodukt bereitgestellt werden kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Kunststoffschmelze beim / oder nach dem Schmelzen und / oder beim und / oder nach dem Sammeln mit einem Additiv versehen.
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Bei dem Additiv kann es sich um geeignete Zusatzmittel und / oder Zusatzstoffe handeln, die ein Aufschmelzen, Lagern und / oder Verfestigen der Kunststoffschmelze in den jeweiligen Zustand verlangsamen und / oder beschleunigen, je nachdem welcher Produktionsprozess gerade angestrebt ist.
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Eine Zugabe eines Additivs zur Verlangsamung der Verfestigung der Kunststoffschmelze kann beispielsweise auch beim Sammeln der Kunststoffschmelze zugegeben werden, wenn die diskontinuierliche Abgabe der Kunststoffschmelze sich aus produktionsbedingten Einschränkungen verlangsamt.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein System zum Aufbereiten von wiederverwertbaren Kunststoffen zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus den aufbereiteten Kunststoffresten bereitgestellt, wobei bei diesem Verfahren die in den Ausgestaltungen dargestellte Vorrichtung mit dem zugehörigen Verfahren in dem System angewendet werden, wobei die Vorrichtung zum Ausführen des in den Ausgestaltungen vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist.
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Vorteilhafterweise ist das Verfahren und die Vorrichtung bzw. das zugehörige System zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen insbesondere aus recyceltem Polymer ausgebildet, wobei eine kontinuierliche Zufuhr einer Polymerkunststoffschmelze und eine diskontinuierliche Abgabe zum Ausbilden von Kunststofferzeugnissen möglich ist. Die diskontinuierliche Abgabe der Kunststoffschmelze kann aber auch kontinuierlich umgestellt werden, um andere Kunststoffschmelzeerzeugnisse herzustellen.
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Die kontinuierliche Zufuhr und diskontinuierliche Abgabe der Kunststoffschmelze ist insbesondere in Spritzgussverfahren vorteilhaft, wenn zur Herstellung das Kunststofferzeugnis ein entsprechendes Werkzeug vorgehalten wird.
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Vorteilhafterweise ist das System zum Ausbilden der entsprechenden Kunststofferzeugnisse ausgebildet und mit dem Verfahren bzw. zu der Vorrichtung kompatibel ausgestaltet, so dass über eine Kunststofferzeugnis-Herstellungsvorrichtung systemgemäß ein kontinuierliches und / oder diskontinuierliches Entnehmen der Kunststoffschmelze gesteuert oder geregelt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, das erfindungsgemäße Verfahren und das zugehörige erfindungsgemäße System werden nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
- 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest,
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der in 1 dargestellten Vorrichtung,
- 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der in 1 dargestellten Vorrichtung,
- 4 ein viertes Ausführungsbeispiel der in 1 dargestellten Vorrichtung, und
- 5 ein schematisches Blockdiagramm von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen eines Verfahrens zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest.
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In 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen 105 aus aufbereiteten Kunststoffrest 101.
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Die Vorrichtung 1 weist drei Hauptvorrichtungen auf:
- eine Wiederaufbereitungsvorrichtung W zum Aufbereiten des Kunststoffrestes 101 zu einer wiederverwertbaren Kunststoffschmelze 103,
- eine Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B zum Bereitstellen und Sammeln der wiederverwertbaren Kunststoffschmelze 103 und
- eine Herstellungsvorrichtung P zum Herstellen von einem Kunststofferzeugnis 105 aus der aus der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B bereitgestellten und gesammelten Kunststoffschmelze 103.
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Wie in 1 dargestellt weist die Wiederaufbereitungsvorrichtung W zum Aufbereiten des Kunststoffrestes eine Zugabeeinrichtung 2 auf. Die Zugabeeinrichtung 2 ist zum Zugeben, zum Transportieren und auch zum Zerkleinern der aufzubereitenden Kunststoffreste 101 ausgebildet.
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Hierfür kann die Zugabeeinrichtung 2 entsprechende Zerkleinerungs- und Fördervorrichtungen 23 aufweisen. Bevorzugt sind die Fördereinrichtungen 23 geeignete Verdrängervorrichtungen in Form von Außenzahnrädern 23, die sowohl ein Zerkleinern als auch ein Transportieren zum Fördern und Zugeben von Kunststoffresten 101 in ausreichenden Mengen bereitstellen können.
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Ferner weist die Wiederaufbereitungsvorrichtung W einen Kunststoffschmelzeextruder 4 auf. Der Kunststoffschmelzeextruder 4 weist einen Aufnahmetrichter 100 zum Aufnehmen und Zugeben der zerkleinerten Kunststoffreste 101 auf, die von der Fördereinrichtung 23 stammen.
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Wie ferner aus 1 ersichtlich, weist die Wiederaufbereitungsvorrichtung W eine erste Filtereinrichtung 6 und eine zweite Filtereinrichtung 8 auf, mittels der die über die Kunststoffschmelzeleitung 30 aus dem Kunststoffschmelzeextruder 4 stammende Kunststoffschmelze 102 mehrstufig gefiltert wird.
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Die erste Filtereinrichtung 6 ist mit der zweiten Filtereinrichtung 8 über eine Kunststoffschmelzefilterleitung 31 verbunden.
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In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können die beiden Filtereinrichtungen 6, 8 auch in einer zusammengefassten Einrichtung ohne zusätzliche Kunststoffschmelzefilterleitung 31 ausgebildet sein.
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Die erste Filtereinrichtung 6 ist zur Grobfilterung der Kunststoffschmelze 102 vorgesehen und weist hierfür Scheibenfilter 61 auf.
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Die zweite Filtereinrichtung 8 dient der Feinfilterung der Kunststoffschmelze 102 und weist hierzu Kerzenfilter 81 auf, die eine genauere Filterung der Kunststoffschmelze erlauben, da schon der Filterweg durch die Kerzenfilter ein längerer ist.
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Wie ferner aus 1 ersichtlich ist, schließt an die Wiederaufbereitungsvorrichtung W eine Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B an.
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Die Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B ist zum Sammeln, Bereitstellen und Abgeben der wiederaufbereiteten Kunststoffschmelze 103 aus der Wiederaufbereitungsvorrichtung B vorgesehen.
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Die Schmelze 103, die mehrfach gefiltert worden ist mittels den Filtereinrichtungen 6 und 8 wird über eine Kunststoffschmelzezuführvorrichtung 32 und eine erste Fördereinrichtung 10 hin zu einem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B zugeführt.
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Die Kunststoffschmelzezuführvorrichtung 32 kann in der einfachsten Ausführungsform eine einfache Rohrleitung sein. In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann die Kunststoffschmelzezuführvorrichtung 32 auch mit Schließventilen versehen sein, die eine Zufuhr der gefilterten Kunststoffschmelze 103 zu dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 unterbrechen können, um beispielsweise den Kunststoffsammelbehälter 12 zu warten und / oder eine weitere Zufuhr von Kunststoffschmelze zu unterbrechen, da ansonsten der Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 sein Fassungsvermögen überschreiten würde.
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Die erste Fördereinrichtung 10 kann zum Fördern der gefilterten Kunststoffschmelze 103 eine Verdrängervorrichtung mit Außenzahnrad 11 aufweisen. Mit Hilfe der Verdrängervorrichtung bzw. Schmelzepumpe der Fördereinrichtung 10 kann der Druckverlust und die Verringerung der Fördergeschwindigkeit durch die Filterung mit den Filtereinrichtungen 6 und 8 ausgeglichen werden und ein Fließen und Fördern der gefilterten Kunststoffschmelze 102 hin zu und in den Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 gefördert und fortgesetzt werden.
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In der dargestellten Ausführungsform von 1 weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 einen Vakuumfilter 122 auf, der mit einer Entgasungsvorrichtung 120 und einem Vakuumerzeuger 125 zusammenwirkt.
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Der Vakuumfilter 122 sorgt für eine Einstellung der Viskosität der Kunststoffschmelze 103 und sorgt gleichzeitig für das Herausfiltern von gasförmigen Fremdstoffen, wobei dies durch die Entgasung und Vakuumieren unterstützt wird, wobei der Vakuumerzeuger 125 auch dafür sorgt, dass die gasförmigen Fremdstoffe über die Entgasungseinrichtung 120 abgesaugt werden können.
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Der Vakuumfilter 122 ist in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 integriert, d.h. der Vakuumfilter 122 wird von dem Kunststoffschmelzesammelbehälter vollständig umschlossen und umgeben.
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Außerdem weist das Ausführungsbeispiel des Kunststoffschmelzesammelbehälters 12 eine Temperiervorrichtung 124 zum Temperieren der Kunststoffschmelze 103 auf. Mit Hilfe der Temperiervorrichtung 124 kann die Kunststoffschmelze 103 temperiert werden, d.h. die Temperatur kann gekühlt oder erwärmt werden, um auf eine vorbestimmte Schmelzetemperatur gebracht und / oder gehalten zu werden.
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Eine weitere Aufgabe der Entgasungseinrichtung 120 ist auch eine Druckerhöhung oder Druckabsenkung, um die Viskosität der Kunststoffschmelze 103 einzustellen. Gleichzeitig kann dadurch die Kunststoffschmelze 103 von Fremdstoffen gereinigt werden, was einer zusätzlichen Homogenisierung auch zuträglich ist.
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Durch die Entfernung von gasförmigen Fremdstoffen ist es möglich, eine homogenere Kunststoffschmelze 103 zu erzielen.
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Ferner weist der Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 eine Schmelzepegeldetektionseinrichtung 123 auf, mit der der Pegelstand der gefilterten Kunststoffschmelze 103 in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 festgestellt werden kann.
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Die Schmelzepegeldetektionseinrichtung 123 weist einen Pegel 126 auf, der auf dem Niveau der Kunststoffschmelze 103 schwimmt und mittels einer Pegelführung 127 in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 112 geführt wird.
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Es sind auch andere Ausführungsbeispiele der Pegelmessung denkbar. Beispielsweise können entsprechende Messindikatoren mit Detektoren in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 vorgesehen sein, die nach Füllstand bzw. Pegelstand aktiviert werden und ihre Signale beispielsweise an die Kunststoffschmelzezuführvorrichtung 32 weitergeben, so dass eine Überfüllung des Kunststoffschmelzesammelbehälters 12 vermieden werden kann.
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Ferner weist der Kunststoffsammelbehälter 12 eine Kunststoffschmelzeabführvorrichtung 33 zum Abführen bzw. Ableiten der in dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 bevorrateten und gesammelten Kunststoffschmelze 103 auf.
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Die Kunststoffschmelzeabführvorrichtung 33 kann zusätzlich mit einem Abgebesteuerventil 121 zusammenwirken, welches die Kunststoffschmelzeabführvorrichtung 33 wenigstens verschließen kann und / oder auch die Durchflussmenge an Kunststoffschmelze 103 regeln bzw. steuern kann, so dass kontinuierlich oder diskontinuierlich eine vorbestimmte Menge 104 von Kunststoffschmelze 103 zu einem vorbestimmten Zeitpunkt und über einen vorbestimmten Zeitraum der Herstellungsvorrichtung P zugeführt werden kann.
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Unterstützt wird die Kunststoffschmelzeabführvorrichtung 33 zusätzlich mit einer Fördereinrichtung 10, die die Kunststoffschmelze hin zu der Herstellungsvorrichtung P in vorbestimmter Durchflussmenge und vorbestimmter Durchflussgeschwindigkeit der Herstellungsvorrichtung P zuführt.
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Dies kann kontinuierlich oder diskontinuierlich allein durch die Fördereinrichtung 10 erfolgen und / oder in Zusammenwirkung mit der Kunststoffschmelzeabführvorrichtung 33 und / oder der den Abgebesteuerventil 121.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Herstellungsvorrichtung P eine Spritzgussvorrichtung 14. Die Spritzgussvorrichtung 14 weist einen Antrieb 140 und eine Extruderwelle 141 auf, die zum Fördern der Kunststoffschmelze 104 aus dem Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 dient.
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Die Spritzgussvorrichtung 14 weist ferner ein Spritzgießwerkzeug 142 auf, in dem die zu formende und dosiert abgegebene Kunststoffschmelze 104 zu einem Kunststoffprodukt 105 geformt wird.
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In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 zum Aufbereiten von wiederverwertbaren Kunststoffresten 101 und zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen 105 dargestellt.
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In dem dort gezeigten Ausführungsbeispiel weist insbesondere die Wiederaufbereitungsvorrichtung B eine erste Additivzugabevorrichtung 21 auf, mittels der Additive 200 über eine additive Verdrängervorrichtung 24 zugeführt werden können.
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Die Additivzugabevorrichtung 21 kann beispielsweise ein Extruder sein, der die Additive in Form von Granulat aufschmilzt, um diese dann in geschmolzener Form über eine Verdrängervorrichtung 24 zum Beispiel dem Kunststoffschmelzeextruder 4 an geeigneter Position zuzuführen, so dass die Additivschmelze mit der Kunststoffschmelze 102 vermischt werden können. Die Zugabe der Additive 200 kann stromaufwärts der Förderrichtung und/oder stromabwärts der Förderrichtung der Kunststoffreste 101 in dem Kunststoffschmelzeextruder 4 positioniert sein.
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Die Additive 200, 222 können Zusatzmittel und / oder Zusatzstoffe sein, die die Eigenschaften der Kunststoffschmelze 102 hinsichtlich ihrer Viskosität, Mischbarkeit, Lagerbarkeit und/oder, Dauerhaftigkeit verbessern können.
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Bei der Verarbeitung und beim Aufbereiten von Kunststoffen, insbesondere Kunststoffresten 101 aus Kunststoffabfall, erlauben Additive, die Eigenschaften der aufzubereitenden Kunststoffschmelze einzustellen und zu verändern. Die Additive wirken insbesondere mit den Polymeren, die damit veränderbar werden und an vorbestimmte Eigenschaften anpassbar werden.
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Dabei wird auch unterschieden in Additive 200, 222 die einen Einfluss auf die Verarbeitbarkeit und Aufbereitung des Kunststoffes haben und Additive 200, 222, die einen Einfluss auf die Produkteigenschaften haben.
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Nachfolgend werden Beispiel für Additive 200, 222 und deren Wirkung aufgeführt, die sich schon bei der Verarbeitung und Aufbereitung zeigen, oder später erst nach der Herstellung in dem neu hergestellten Kunststofferzeugnis: Additive, wirken z.B. als Verarbeitungsstabilisatoren, vorwiegend in der Schmelzephase (Compoundierung, Spritzguss, Extrusion) zum Entgegenwirken von Polymerabbau, Hitzestabilisatoren, Lichtstabilisatoren (e.g. Farbstabilität und Schutz gegen Polymerabbau durch UV-Strahlung), Prozesshilfsmittel, Modifikatoren (z.B. für den Polymerketten -auf als auch -abbau), insbesondere bei der Aufbereitung, Schlagzähmodifikatoren (Impact Modifiers), Weichmacher. Je nach aufzubereitendem Kunststoffrest können Additive mit der oben genannten Wirkung zugegeben werden.
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Additive 200, 222 gewährleisten eine bessere Verarbeitbarkeit der Kunststoffschmelze, können die Produkteigenschaften, Lebensdauer und Qualität der hergestellten Kunststofferzeugnisse verbessern.
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Zu den Additiven 200, 222 gehören in diesem Zusammenhang auch
- - Antiblockmittel: Verringerung der Klebeneigung, z.B. Folienextrusion,
- - Antioxidantien: Vermeidung von Abbau in Kombination mit Wärme in Anwesenheit von Sauerstoff, z.B. beim Lagern der Kunststoffschmelze
- - Antistatika: Vermeidung von statischer Aufladung, wie ein Anziehen von Schmutz, Staub, des herzustellenden Produkts,
- - Farbstoffe: lösliche organische oder anorganische Pigmente zur Einfärbung des herzustellenden Produkts,
- - Füllstoffe mit hohem Aspektverhältnis zum Erhöhen der Festigkeit,
- - Füllstoffe mit kugeliger Form (z.B. Glasperlen): Erhöhung der Steifigkeit,
- - Gleitmittel: leichtere Verarbeitung, Verminderung von Reibung (Friktionswärme) und Anhaftung an Oberflächen,
- - Haftvermittler: Verbesserung der Haftung zwischen Kunststoffen oder anderen Füllstoffen (auch Coextrusion, Coating),
- - Inhibitoren (z.B. zur Vermeidung von Reaktionen): Verhinderung von Polymerisation,
- - Lichtstabilisatoren: Erhöhung der Resistenz gegen Lichteinstrahlung,
- - Radikalerzeuger (z.B. Peroxide): Aktivierung von Polymerisation,
- - Schwerentflammbarkeitszusätze (z.B. Halogen, Chlorparaffine, Bromverbindungen, etc.): Verringerung der Entflammbarkeit, Selbstlöschung,
- - Trennmittel: Verringerung der Entformungskräfte (z.B. Spritzgießen), und/oder
- - Wärmestabilisatoren: Erhöhung der Resistenz gegen Wärme.
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Die in 2 dargestellte Ausführungsform der Wiederaufbereitungsvorrichtung W entspricht im Wesentlichen den restlichen Vorrichtungen der in 1 gezeigten Wiederaufbereitungsvorrichtung W mit Ausnahme der zusätzlichen Additivzugabevorrichtung 21.
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Die in 2 dargestellte Wiederaufbereitungsvorrichtung W, Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B und Herstellungsvorrichtung P weisen im Detail nicht alle Einrichtungen der Wiederaufbereitungsvorrichtung W, der Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung B und der Herstellungsvorrichtung des Ausführungsbeispiels von 1 auf, können aber diese zusätzlich aufweisen und damit kombiniert werden, basierend auf dem verwendeten Kunststoffrest 101 und dem herzustellendem Kunststofferzeugnis 105.
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Zum besseren Verständnis und zur besseren Darstellung ist in 2 zusätzlich eine Abflussleitung 300 an dem Kunststoffschmelzesammelbehälter dargestellt.
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Die Abflussleitung 300 ist vorgesehen, um beispielsweise den Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 zu reinigen bzw. von der dort gesammelten Kunststoffschmelze 103 zu befreien.
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Die Abflussleitung 300 weist außerdem eine Abzweigung zu einer Bypassleitung 301 und eine Entsorgungsleitung 302 auf.
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Über die Bypassleitung 301 kann die Kunststoffschmelze beispielsweise wieder der Wiederaufbereitungsvorrichtung W zugeführt werden. Die Bypassleitung 301 kann beispielsweise hin zum Extruder 4 an geeigneter Stelle führen und / oder an geeigneter Stelle der Filtereinrichtungen 6 bzw. 8.
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Die Entsorgungsleitung 302 dient lediglich der Entsorgung der angefallenen Kunststoffschmelze 103 in dem Kunststoffsammelbehälter 12, die nicht mehr verarbeitbar ist. Ein Grund für eine Entsorgung der dort gesammelten Kunststoffschmelze 103 kann beispielsweise ein zu langes Lagern und / oder falsches Wiederaufbereiten sein.
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Diese schadhafte Kunststoffschmelze kann dann über die Entsorgungsleitung 302 entsorgt werden, ohne dass dies über die Spritzgussvorrichtung 14 erfolgen muss.
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In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 zum Aufbereiten und Verarbeiten von Kunststoffresten gezeigt. Hier ist insbesondere auf eine zusätzliche zweite Additivzugabevorrichtung 22 bei der Herstellungsvorrichtung P zu achten.
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Die zweite Additvzugabevorrichtung 22 stellt ebenfalls Additiv 200 bereit, das über eine Fördervorrichtung 24 dem Werkzeug 14, hier in der Form der Spritzgussvorrichtung 14, zugeführt werden kann.
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Die Zugabe der Additive 200 kann an der jeweiligen Vorrichtung 4, 14 in den jeweiligen Positionen, an der Stelle oder dem Abschnitt der jeweiligen Vorrichtung mit der größten Wirkung zugeführt werden, um die Kunststoffschmelze 103 für die weitere Herstellung optimal vorzubereiten. Hierbei können die Additive 200 entsprechende Zusatzstoffe und Zusatzmittel aufweisen, die beispielsweise eine bessere Verarbeitung der Kunststoffschmelze 103 in dem Werkzeug der Spritzgussvorrichtung 14 erlauben.
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Es können auch andere Werkzeuge vorgesehen sein wie z.B. Werkzeuge zum Herstellen synthetischer Fäden, wie Spinndüsen einer Spinnvorrichtung zum Spinnen synthetischer Fäden aus der aufbereiteten Kunststoffschmelze 103.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 zum Aufbereiten und Verarbeiten von Kunststoffen zu einem Kunststofferzeugnis 105 dargestellt.
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Hierbei weisen insbesondere der Schmelzeextruder 4 und die Spritzgussvorrichtung 14 jeweils eine erste und zweite Additvzugabevorrichtung 21, 22 auf, wobei die zugegebenen Additive 200, 222 unterschiedliche Funktionen und Wirkstoffe enthalten können, abhängig von der Position und dem Zustand zu verarbeitenden Kunststoffreste 101 bzw. Kunststoffschmelze 103.
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Damit kann beispielsweise die Filterung und Aufbereitung der Kunststoffschmelze 103 und / oder die Verarbeitung in dem Werkzeug, hier z.B. der Spritzgussvorrichtung verbessert werden.
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Die anderen Vorrichtungen der Wiederaufbereitung W und der Bereitstellungsvorrichtung B sind hier nur ansatzweise gezeigt, wobei je nach gezeigtem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 zusätzliche Vorrichtungen hinzugefügt und / oder weggelassen werden können. Die in den 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung 1 sind jeweils miteinander kombinierbar. Zum Beispiel kann jede Vorrichtung 1 auch mit einer Bypassleitung 301 und/oder einer ersten und zweiten Additvzugabevorrichtung 21, 22 versehen sein.
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In 5 ist schematisch ein Blockdiagramm für ein Verfahren zum Aufbereiten und Verarbeiten von Kunststoffresten 101 gezeigt, welches auch in den Ausführungsbeispielen der in den 1 bis 4 gezeigten Vorrichtungen 1 zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen 105 aus aufbereiteten Kunststoffresten 103 anwendbar ist.
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Hierbei ist insbesondere ein System vorgesehen, das sowohl die Vorrichtung als auch die hiernach dargestellten Verfahrensschritte und Merkmale anwendet.
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Unter Bezugnahme auf 5 werden hiernach die wesentlichen Verfahrensschritte des Verfahrens zum Aufbereiten von wiederverwertbaren Kunststoffresten 101 und zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen 105 aus den aufbereiteten Kunststoffresten 101 im Einzelnen erläutert.
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In dem Hauptschritt SW erfolgt ein Aufbereiten der Kunststoffreste 101 zu einer wiederverwertbaren Kunststoffschmelze 103. Hierzu können Kunststofferzeugnisse und Kunststoffreste 101 aus Kunststoffabfällen verwendet werden, die entsprechend zerkleinert werden, wobei diese nach der jeweiligen Kunststoffart zu ordnen sind zum weiteren Verarbeiten.
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Dem Aufbereiten der Kunststoffreste 101 folgt ein Bereitstellen und Sammeln SB der wiederverwertbaren Kunststoffschmelze 103 aus den aufgeschmolzenen Kunststoffrest 101, an das sich ein kontinuierliches oder diskontinuierliches Herstellen eines Kunststofferzeugnisses 105 im Hauptschritt SW anschließt. Die Hauptschritte SW, SB und SP weisen die Unterschritte S1, S2, S3, S4 sowie S20, S21 als auch S5, S6 und S7 auf.
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Der Hauptschritt der Wiederaufbereitung weist insbesondere ein Zerkleinern von Kunststofferzeugnisse in geeignete Kunststoffreste 101 auf, so dass ein Zugeben S2 der zerkleinerten Kunststoffreste 101 in eine Schmelzvorrichtung 4, wie einem Schmelzeextruder 4, möglich ist.
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Die zerkleinerten Kunststoffreste 101 können nach dem Aufschmelzen eine Zugabe eines Additivs im Schritt S20 mit einem geeigneten Additiv 200 aufweisen, das Zugeben des Additivs 200 weist auch ein entsprechendes Zerkleinern und Aufschmelzen der Additive im Schritt 21 auf, wobei das zerkleinerte und aufgeschmolzene Additiv 200 nachfolgend der Kunststoffschmelze 103 aus dem Schmelzen im Schritt S21 zu zugeben ist.
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Im Schritt S3 erfolgt ein Schmelzen der Kunststoffreste zu der Kunststoffschmelze 103. Das Zugeben des Additivs 200 in aufgeschmolzener Form kann auch nach dem Schmelzen der Kunststoffreste 101 in die Kunststoffschmelze 103 erfolgen
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In Schritt S4 erfolgt ein Filtern der Kunststoffschmelze 103, um diese beispielsweise durch ein mehrstufiges Filtern von Fremdstoffen und insbesondere gasförmigen Fremdstoffen zu reinigen, so dass eine qualitativ hochwertig verarbeitbare Kunststoffschmelze 103 vorliegt.
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Der Hauptschritt des Bereitstellens SB der Kunststoffschmelze weist insbesondere das Sammeln der Kunststoffschmelze 103 in einem geeigneten Kunststoffschmelzesammelbehälter 12 auf.
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Das Sammeln S5 kann auch ein entsprechendes Vakuumfiltern, Temperieren und / oder Entgasen umfassen.
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Der Hauptschritt SB des Sammelns eines Kunststofferzeugnisses 105 weist insbesondere eine diskontinuierliche Abgabe im Schritt S6 auf, die auch eine diskontinuierliche Produktion umfasst.
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Bei der diskontinuierlichen Herstellung im Schritt S7 des Kunststofferzeugnisses 105 kann insbesondere auch die Zugabe eines Additivs 222 im Schritt S20 aufweisen, der ein Zusatzzerkleinern und Aufschmelzen S22 des Additivs 222 umfasst.
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Der Schritt S7 umfasst das Herstellen eines Kunststofferzeugnisses 105 in einem Werkzeug, wie beispielsweise einer Spritzgussvorrichtung 14.
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Wie oben dargelegt, kann auch dieses gerade dargestellte Verfahren noch zusätzliche Verfahrensschritte aufweisen, die in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der Vorrichtung beschrieben worden sind.
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Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung zum Herstellen von Kunststofferzeugnissen aus aufbereiteten Kunststoffrest
- 2
- Zugabeeinrichtung zum Zugeben und/oder Zerkleinern von Kunststoff
- 20
- zerkleinerte Kunststoffreste
- 21
- erste Additvzugabevorrichtung
- 22
- zweite Additvzugabevorrichtung
- 23
- Zerkleinerungsvorrichtung
- 24
- Additiv-Verdrängervorrichtung
- 200
- Additive
- 30
- Kunststoffschmelzeleitung
- 31
- Kunststoffschmelzefilterleitung
- 32
- Kunststoffschmelzezuführvorrichtung
- 33
- Kunststoffschmelzeabführvorrichtung
- 4
- Kunststoffschmelzeextruder
- 41
- Entgasungseinrichtung
- 6
- erste Filtereinrichtung
- 61
- Scheibenfilter
- 8
- zweite Filtereinrichtung
- 81
- Kerzenfilter
- 10
- Fördereinrichtung,
- 11
- Schmelzepumpe, Verdrängervorrichtung mit Außenzahnrad
- 12
- Kunststoffschmelzesammelbehälter
- 14
- Spritzgussvorrichtung
- 140
- Antrieb
- 141
- Extruderwelle
- 142
- Spritzgießwerkzeug
- 16
- Entgasungseinrichtung (Vakuumeinrichtung zum Einstellen der Viskosität)
- 100
- Aufnahmetrichter
- 101
- Kunststoffrest
- 102
- Kunststoffschmelze
- 103
- gefilterte Kunststoffschmelze
- 104
- aufbereitete und dosierte Kunststoffschmelze
- 105
- Kunststoffprodukt, Spritzformteil, Kunststofferzeugnis
- 120
- Entgasungseinrichtung
- 121
- Abgebesteuerventil
- 122
- Vakuumfilter
- 123
- Schmelzepegeldetektionseinrichtung
- 124
- Temperiervorrichtung
- 125
- Vakuumerzeuger
- 126
- Pegel
- 127
- Pegelführung
- 300
- Abflussleitung
- 301
- Bypassleitung
- 302
- Entsorgungsleitung
- W
- Wiederaufbereitungsvorrichtung
- B
- Kunststoffschmelzebereitstellvorrichtung
- P
- Herstellungsvorrichtung, Werkzeug