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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbinden eines Fahrzeugs an das Internet nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Eine Internetverbindung zwischen einem Fahrzeug und einem fahrzeugexternen Server, beispielsweise einem Backendserver des Fahrzeugherstellers bzw. OEMs, ist soweit aus dem Stand der Technik bekannt. Rein beispielhaft kann in diesem Zusammenhang auf die
DE 10 2016 106 610 A1 verwiesen werden. Diese beschreibt ein Kommunikationssystem, das über verschiedene Zugriffspunkte bzw. Zugriffspunktnamen (APN) eine Verbindung zwischen dem Fahrzeug und Internet realisieren kann. Darin ist beschrieben einerseits einen Zugriffpunkt für einen privaten Kanal, eine Art Servicekanal, zu nutzen, welcher zwischen einer Telematikeinheit des Fahrzeugs und einem fahrzeugexternen Server des Fahrzeugherstellers Daten austauscht. Diese Daten können beispielsweise die Fahreigenschaften des Fahrzeugs beeinflussen, können Rechenvorgänge aus dem Fahrzeug auf den Server auslagern, beispielsweise im Rahmen einer Umgebungserkennung, einer Bilderkennung von Verkehrsschildern, Verkehrssituationen oder dergleichen. Auch das Auslagern der Funktionalität eines Navigationssystems ganz oder teilweise auf den fahrzeugexternen Server kann über einen solchen Servicekanal realisiert werden. Typisch für diesen Servicekanal, welcher in der oben genannten Schrift als privater APN bezeichnet wird, ist es, dass dieser relativ gut gesichert ist, um einen unberechtigten Zugriff auf das Fahrzeug zu verhindern.
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In der Praxis ist es außerdem so, dass über diesen Servicekanal für den Fahrzeugnutzer keine Kosten anfallen, da dieser Servicekanal auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Fahrzeughersteller und dem Internetanbieter beruht, sodass diese Internet-Services quasi mit dem Fahrzeug „mitgeliefert“ werden.
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Daneben kann ein zweiter Zugangspunkt genutzt werden, welcher in der genannten Schrift als öffentlicher APN bezeichnet wird. Dieser kann von dem Fahrzeugnutzer verwendet werden, beispielsweise für das Streamen von entsprechenden Inhalten wie beispielsweise Videos, Musik oder ähnlichem. Diese Art der Nutzung, welche sich inhaltlich von der Nutzung des Servicekanals unterscheidet, sollte typischerweise nicht über den Servicekanal erfolgen.
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Die oben genannten
DE 10 2016 106 610 A1 beschreibt im Wesentlichen wie für den Fall, dass eine der Verbindungen verlorengeht, diese wieder reinstalliert werden kann.
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Viel entscheidender in der Praxis ist es jedoch wie einen solche Verbindung überhaupt zustande kommen kann, beispielsweise dann, wenn ein Nutzer eine weitere Internetverbindung zu dem Internetanbieter parallel zum bestehenden Servicekanal des Fahrzeugherstellers mit dem Internetanbieter aufbauen möchte, um so in der Lage zu sein, aus dem Fahrzeug heraus weitere Services für seine privaten Zwecke zu nutzen.. Der Fahrzeughersteller selbst hat ein Interesse daran, dass eine derartige Kommunikation, alleine schon aus Sicherheitsgründen, nicht über seinen Servicekanal läuft.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht also darin ein verbessertes Verfahren zur Anbindung eines Fahrzeugs an das Internet zu schaffen, welches wenigstens zwei Zugangspunkte für einen Servicekanal einerseits und für einen weiteren Kanal andererseits anbieten kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich dabei aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun so, dass vor der Nutzung des weiteren Kanals das Steuerungssystem diesem bekannte oder für das Steuerungssystem auf über den Servicekanal angebundenen fahrzeugexternen Servern des Fahrzeugherstellers zugängliche nutzerbezogene Daten sammelt. Damit lassen sich z.B. Daten aus anderen Diensten oder aus Leistungsvereinbarungen mit dem Fahrzeughersteller nutzen, z.B. IDs, Bankverbindungen, etc. Im Anschluss werden dann aus den Daten die zum Aufbau einer Internetverbindung des weiteren Kanals bzw. über den zweiten Zugangspunkt erforderlichen Parameter extrahiert und dem Internetanbieter übermittelt, so dass dieser alle erforderlichen Daten zum Einrichten und Abrechnen des weiteren Kanals vorliegen hat. Da der weitere Kanal zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingerichtet ist, ist das Steuerungssystem (5) dazu eingerichtet, diese Übermittlung der Parameter über den ersten Zugangspunkt, also den Servicekanal, zu ermöglichen.
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Der Fahrzeughersteller bietet also letztlich über das Steuerungssystem des Fahrzeugs dem Fahrzeugnutzer, also seinem Endkunden, an, eine Einrichtung des weiteren Kanals in dem Fahrzeug über den ansonsten für derartige Daten gesperrten Servicekanal vorzunehmen, sodass der weitere Kanal in dem Fahrzeug trotz der noch nicht bestehenden Internetverbindung über den zweiten Zugangspunkt mit dem Internetanbieter ausgehandelt und eingerichtet werden kann. Damit wird eine technologische Lösung für eine sehr nutzerfreundliche Gestaltung derartiger Vorgänge geschaffen.
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Die beiden Zugangspunkte können dabei technisch über eine einzige SIM, und damit über einen Internetanbieter, in dem Fahrzeug realisiert werden, sodass der Fahrzeugnutzer den weiteren Kanal einfach und effizient in dem Fahrzeug erstellen kann ohne zuvor bezüglich der Internetanbindung aktiv werden zu müssen.
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Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht es dabei vor, dass die Parameter zumindest die Nutzeridentifikationsdaten zur Einrichtung des zweiten Zugangspunkts umfassen. Das Steuerungssystem filtert die ihm bekannten Daten also so, dass Nutzeridentifikationsdaten als Basis für den weiteren Kanal über den zweiten Zugangspunkt vorliegen. Das kann sowohl Daten in seinem eigenen Speicher umfassen, also auch Daten zu denen das Steuerungssystem über den Servicekanal Zugang hat, z.B. Registrierungsdaten des selben Nutzers bei anderen Services des Fahrzeugherstellers oder auch beim Fahrzeughersteller für derartige Zwecke hinterlegte Daten.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es dabei vorgesehen sein, dass die Parameter zumindest eine technischen Größe zur Einrichtung des zweiten Zugangspunkts umfassen. Eine solche technische Größe kann z.B. eine benötigte Datenmenge über den weiteren Kanal oder eine Sicherheitsstufe für die Kommunikation sein. Entsprechend einer solchen Größe kann dann zur Einrichtung eine Parameter übermittelt werden, welcher die entsprechende Datenmenge ermöglicht oder auch in Abhängigkeit der Datenmenge den benötigen Verbindungsstandard vorgibt. Im Falle einer hohen Sicherheitsstufe könnte der Parameter z.B. die Einrichtung direkt als VPN-Verbindung umfassen.
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Das Steuerungssystem kann gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ferner dazu eingerichtet sein, die im weiteren Kanal benötigte Datenmenge abzuschätzen. Dafür können gemäß einer sehr günstigen Ausgestaltung der Erfindung die vorgewählten Services, bereits installierte Applikationen oder auch zurückliegende Daten des Nutzers oder anderer Nutzer analysiert werden. Ergänzend lassen sich solche Analysen auch für weitere technische Größen und/oder Parameter einsetzten. Dabei können zusätzlich Randbedingungen, wie beispielsweise landestypische Vorschriften etc. mit berücksichtigte werden.
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Das Steuerungssystem kann gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung außerdem das Land der Fahrzeugzulassung als Parameter nutzen, sodass also beispielsweise bestimmte gesetzliche Vorgaben im Land der Fahrzeugzulassung entsprechend berücksichtigt werden können und die Dienste des Internetanbieters für dieses Land entsprechend ausgewählt bzw. angeboten werden. Auch die Berücksichtigung von Sprachvorgaben und/oder gesetzlichen Anforderungen des jeweiligen Landes lassen sich auf diese Art einfach und effizient über das Steuerungssystem verwalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders effizient, da es Die notwendigen Parameter selbsttätig sammelt und zusammenstellt. Der Nutzer kann dies dann einfach quittieren und so schnell und effizient die Einrichtung des zweiten Zugangspunkts für den weiteren Kanal veranlassen. Vorzugsweise kann dies über eine Single-Sign-On-Funktionalität erfolgen, bei welcher der Fahrzeugnutzer im Fahrzeugsystem bereits registriert und authentifiziert ist und dem Steuerungssystem die Übermittlung der Parameter zur Einrichtung des weiteren Kanals damit durch einen einfachen Tastendruck, Sprachbefehl oder dergleichen quittieren kann.
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Sollten dem Steuerungssystem nicht alle Daten zum Extrahieren der für die Einrichtung erforderlichen Parameter zugänglich sein, dann kann gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens gemäß der Erfindung eine Abfrage dieser zusätzlich erforderlichen Daten beim Fahrzeugnutzer erfolgen. Dies kann vorzugsweise in Form eines Pop-Up-Menüs beispielsweise über eine sogenannte Headunit, mit einen zentralen Touchscreen des Fahrzeugs erfolgen, um so einfach und effizient die erforderlichen Daten ergänzen zu können, um die benötigten Parameter von dem Fahrzeug des Fahrzeugnutzers an den Internetanbieter übertragen zu können.
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Wie bereits erwähnt kann es technisch so realisiert sein, dass zur Ermöglichung der Übertragung der Parameter über den ersten Zugangspunkt und damit dem Servicekanal die Zugriffsdaten auf die für die Einrichtung des weiteren Kanals benötigten Internetadressen über eine Ausnahmeliste für den Servicekanal explizit erlaubt werden. Eine solche Ausnahmeliste, welche auch mit dem englischen Begriff White List bezeichnet wird, würde also das Durchschalten eben dieser Parameter über den Servicekanal erlauben, und könnte weiterhin sicherstellen, dass keine anderen Datentransfers über den Servicekanal erfolgen.
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Gemäß einer sehr günstigen Ausgestaltung der Erfindung kann es dementsprechend vorgesehen sein, dass das Steuerungssystem den Datentransfer über den Servicekanal und den Datentransfer über den weiteren Kanal unmittelbar nach Abschluss der Einrichtung desselben strikt trennt, um einerseits eine klaren Kostenaufteilung zu realisieren und andererseits die Sicherheit des Servicekanals einfach und effizient gewährleisten zu können.
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Das Steuerungssystem selbst kann dabei zumindest teilweise auf dem fahrzeugexternen Server realisiert sein, sodass der Servicekanal in die Abwicklung des gesamten durch das Steuerungssystem erfolgenden Kommunikationsmanagements eingebunden wird. Alternativ dazu kann das Steuerungssystem auch zumindest teilweise in einer Recheneinheit des Fahrzeugs realisiert werden. Vorzugsweise handelt es sich um ein Hybrid-Steuerungssystem, bei dem einzelne Komponenten innerhalb des Fahrzeugs und andere Komponenten ausgelagert auf dem fahrzeugexternen Server realisiert sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der durch das Verfahren ermöglichten Abläufe ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung der Beziehung zwischen Fahrzeug, Fahrzeugnutzer und Internetanbieter;
- 2 eine schematische Darstellung der Internetverbindungen zwischen dem Fahrzeug, dem fahrzeugexternen Server und dem Unterhaltungsangebot des Internet;
- 3 eine mögliche Systemarchitektur zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 4 ein möglicher Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 5 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung einer vereinfachten Authentifizierung.
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Grundsätzlich ist es so, dass bei einem neuen Fahrzeug 2 keine Internetverbindung des Fahrzeugs 1 für Unterhaltungszwecke, also beispielsweise das Streaming von Video- und Audiodiensten, besteht, weil ein Fahrzeugbesitzer oder Fahrzeugnutzer 1 noch keinen eigenständigen Vertrag bei einem Internetanbieter ASP (Application Service Provider) hat. Die Beziehung zwischen diesen drei Einheiten, also dem Fahrzeugnutzer 1 einerseits, dem Fahrzeug 2 bzw. seinem hier durch einen Kasten um das Fahrzeug 2 symbolisierten Hersteller OEM (Original Equipment Manufacturer) andererseits und dem Internetanbieter ASP ist in der Darstellung der 1 schematisch verdeutlicht.
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Das Fahrzeug 2 steht in der Darstellung der 1 symbolisch sowohl für das Fahrzeug 2 als solches aber auch für die - in 2 gezeigten - Kommunikationseinrichtungen 3 und Steuerungssysteme 5 sowie die sogenannte Headunit 6, also das zentrale Anzeige- und Bediengerät des Fahrzeugs 2 andererseits. Typischerweise ist es so, dass es zwischen dem Hersteller OEM des Fahrzeugs 2 und dem Internetanbieter ASP eine generelle vertragliche Vereinbarung 4 gibt, sodass das Fahrzeug 2 bzw. sein Steuerungssystem 5 über einen ersten in 2 angedeuteten Zugangspunkt APN1 (APN - Access Point Name) einen Servicekanal 8 zwischen dem Fahrzeug 2 und einem fahrzeugexternen Server 7, typischerweise dem sogenannten Backendserver des Fahrzeugherstellers OEM, betreiben kann. In der Darstellung der 2 ist das Fahrzeug 2 mit seinem Steuerungssystem 5 und seine Headunit 6, welche auch als Frontend bezeichnet werden könnte, zu erkennen. Über entsprechende Kommunikationseinrichtungen 3 besteht eine Verbindung zumindest zu einem Backendserver 7 des Fahrzeugherstellers, welcher hier als Cloud angedeutet ist. Über die generelle vertragliche Vereinbarung 4 zwischen dem Hersteller OEM des Fahrzeugs 2 und dem Internetanbieter ASP wird nun über einen ersten Zugangspunkt APN1, welcher auch mit der englischen bezeichnet Access Point Name bezeichnet wird, ein Servicekanal 8 zwischen dem Fahrzeug 2 und dem fahrzeugexternen Server 7 aufgebaut. Dieser Servicekanal 8, welcher auf der generellen Vereinbarung 4 und damit auf einem Vertrag zwischen dem Fahrzeughersteller OEM und dem Internetanbieter ASP basiert, stellt eine Internetverbindung für verschiedene telematische Services des Fahrzeugs 2 sicher. Darunter kann beispielsweise die Unterstützung der Umfelderkennung durch Berechnung der Sensordaten des Fahrzeugs 2 in dem fahrzeugexternen Server 7 fallen, beispielsweise eine in diesem Server 7 durchgeführte oder zumindest teilweise durchgeführte Bilderkennung oder dergleichen. Auch der Austausch von Fahrdaten, Navigationsdaten, das Aufspielen von Updates der Fahrzeugsoftware oder dergleichen kann über diesen Servicekanal 8 erfolgen. Im Normalfall ist dieser Servicekanal 8 strikt von anderen Internetverbindungen getrennt, sodass einerseits eine relativ hohe Sicherheit gewährleistet ist, da der Zugriff typischerweise eben nur zwischen dem fahrzeugexternen Server 7 einerseits und dem Fahrzeug 2 andererseits erfolgen kann, da der Zugriff verschlüsselt erfolgt und da eine anderweitige Nutzung des Servicekanals 8 über den für ihn vorgesehenen ersten Zugangspunkt APN1 nicht zugelassen ist.
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Für den in 1 dargestellten Fahrzeugnutzer 1 kann nun eine zusätzliche Internetanbindung über einen in der Darstellung der 2 mit 9 bezeichneten weiteren Kanal wünschenswert sein. Der Fahrzeugnutzer 1 kann hierüber beispielsweise Videodaten oder Musikdaten streamen, Recherchen im Internet durchführen, Onlineshopping betreiben oder dergleichen. Die für derartige Services, anfallenden Datenmengen sollen alleine schon aus Sicherheitsgründen nicht über den Servicekanal 8 abgewickelt werden. Aus diesem Grund kann der Fahrzeugnutzer 1, wie es wiederum in der schematischen Darstellung der 1 zu erkennen ist, eine eigenständigen Verbindung 10 mit dem Internetanbieter ASP oder auch einem alternativen Internetanbieter abschließen. In der Praxis ist es jedoch relativ aufwendig, eine solche Verbindung 10 dann wieder in dem Fahrzeug 2 einzupflegen, sodass für den Fahrzeugnutzer 1 ein entscheidender Vorteil entsteht, wenn er eine solche Verbindung zwischen sich und dem Internetanbieter ASP einfach und effizient in seinem Fahrzeug 2, also über dessen Steuerungssystem 5 bzw. dessen Headunit 6 als Anzeige und Bedienteil des Steuerungssystems 5 aufbauen kann. Anstelle der in 1 gezeigten gestrichelt dargestellten Verbindung 10 lässt sich für den Fahrzeugnutzer 1 ein entscheidender Gewinn an Komfort erzielen, wenn er die Verbindung zu dem Internetanbieter ASP über das Fahrzeug 2 aufbauen kann. Eine solche Verbindung mit dem Fahrzeug 2 bzw. dessen Steuerungssystem 5 als Vermittlungsinstanz ist durch die strichpunktiert ein gezeichnete dargestellte Verbindung 11 dargestellt.
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Auf diesen Weg lässt sich dann für den Fahrzeugnutzer 1 einfach und effizient ein eigener weiterer Kanal 9, wie er in der 2 dargestellt ist, aufbauen, welcher getrennt von dem Servicekanal 8 über einen eigenen Zugangspunkt APN2 des Steuerungssystems 5 des Fahrzeugs 2 verwaltet wird. In der Darstellung der 2 ist das allgemein von Fahrzeugnutzer für private bzw. vom Fahrzeugservice unabhängige Zwecke genutzte Internet 12 getrennt und unabhängig von dem fahrzeugexternen Server 7 ausgebildet. Es ist dementsprechend unterhalb desselben ebenfalls als Cloud 12 dargestellt. In der Praxis werden beide Netze/Server 12, 7 dabei über ein und das selbe Internet an das Fahrzeug 2 angebunden. Die Trennung der beiden Clouds 7, 12 in der Darstellung der 2 soll lediglich die üblicherweise strikte Trennung der Datenströme einerseits über den Servicekanal 8 und andererseits über den weiteren Kanal 9 in den Fokus der Darstellung rücken.
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Der Ablauf für den Fahrzeugnutzer 1 ist nun im Wesentlichen der Folgende: Der Fahrzeugnutzer 1 befindet sich in seinem Fahrzeug 2 und bekommt über die Headunit 6 des Steuerungssystems 5 beispielsweise ein Medienpaket von dem Fahrzeughersteller OEM bzw. in der von diesem verwalteten Anwendung auf dem Steuerungssystem 5 bzw. der Headunit 6 angeboten. Um dieses Unterhaltungspaket anzunehmen muss der Fahrzeugnutzer 1 sich entsprechend registrieren und eine eigene Internetverbindung zu dem Internetanbieter ASP einrichten. Über die Headunit 6 kann der Fahrzeugnutzer 1 beispielsweise über diese Möglichkeit informiert werden, dem Fahrzeugnutzer 1 wird also der Aufbau einer Verbindung für den weiteren Kanal 9 angeboten. Wenn der Fahrzeugnutzer 1 dies annehmen möchte, kann er dieser einfach auf der Headunit 6 oder per Sprachbefehl zustimmen. Das Steuerungssystem 5, welches zumindest teilweise in dem Fahrzeug 2 realisiert und dort mit dem 5 bezeichneten Baustein symbolisiert ist, kann nun alle für das Steuerungssystem 5 zugänglichen Daten des Fahrzeugnutzers 1 sammeln. Dafür können der eigene Speicher des Steuerungssystems 5 ebenso ausgewertet werden, wie auf dem fahrzeugexternen Server 7 gespeicherte Daten. Dabei sind insbesondere auch solche Daten relevant, welche das Steuerungssystem 5 durch die Nutzung anderer Services und/oder Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers OEM bekannt sind.
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Das Steuerungssystem 5 extrahiert aus diesen Daten dann Parameter, welche erforderlich sind um über dem zweiten Zugangspunkt APN2 die Internetverbindung für den weiteren Kanal 9 einzurichten. Diese Parameter können nun an den Internetanbieter ASP übertragen werden. Sofern erforderlich kann der Fahrzeugnutzer 1 über ein Pop-Up-Menü oder dergleichen auf der Headunit 6, dazu aufgefordert werden, gegebenenfalls noch fehlende Daten einzutragen, um alle erforderlichen Parameter extrahieren und übertragen zu können. Mit der Übertragung der Parameter kann dann eine Internetverbindung initiiert werden und es kommt nun die in 1 gezeigte Verbindung 11 zwischen dem Fahrzeugnutzer 1 und dem Internetanbieter ASP zustande, die über den Fahrzeughersteller OEM vermittelt wurde. Nun kann der weitere Kanal 9 aufgebaut werden und die Nutzung der Inhalte des gebuchten Medienpakets über das Internet in dem Fahrzeug 2 kann starten.
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Technisch ist es nun problematisch, dass zu dem Zeitpunkt, zu dem dem Fahrzeugnutzer 1 das Medienpaket angeboten wird, die diesem Medienpaket später zugrundeliegende Internetverbindung über den zweiten Zugangspunkt APN2 und den weiteren Kanal 9 noch nicht existiert. Die technische Lösung sieht es daher vor, dass für diesen Vorgang des Einrichtens die Serviceleitung 8 ausnahmsweise genutzt werden kann, indem diejenigen Internetadressen, welche für die beschriebenen Vorgänge bis zur Einrichtung des weiterer Kanals 9 notwendig sind, dort über eine White List freigeben werden, sodass neben dem regulären nur für die fahrzeuginternen Servicezwecke übertragenen Daten in diesem Fall ausnahmsweise auch andere Parameter zu ausgewählten Internetadressen über den Servicekanal 8 übertragen werden können.
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In der Darstellung der 3 ist der fahrzeugexterne Server 7 nochmals dargestellt. Es kann sich beispielsweise um einen Cloudsystem des Fahrzeugherstellers OEM handeln, beispielsweise ein intelligentes Cloudsystem, in welchem eine Datenbereitstellung über Kubernetes erfolgt. Dabei können in dem System verschiedene Services implementiert sein. Zentral ist in der Darstellung der 3 daher ein Servicebereich 13 zu erkennen, welcher eine Datenbank 14 sowie verschiedene Microservices 15.1, 15.2-15.n umfassen kann. Über eine Programmierschnittstelle API (Application Programming Interface) ist das Servicemodul 13 mit dem Internetanbieter ASP verbunden. Neben dem im Servicemodul 13 dargestellten Microservices 15.1, 15.2-15.n sind in dem fahrzeugexternen Server 7 weitere Services über Programmierschnittstellen API angebunden und hier rein beispielhaft mit 16.1, 16.2-16.n bezeichnet. Diese Services können z.B. vom Fahrzeugnutzer individuell gebuchte Services sein, z.B. Navigationsservices, Wartungsflatrates oder ähnliches. Der fahrzeugexterne Server 7 bzw. sein Servicemodul 13 ist nun außerdem mit dem Fahrzeug 2 verbunden, insbesondere mit dessen Steuerungssystem 5 bzw. der zugehörigen Headunit 6. In der Darstellung der 3 gezeigte Verbindung stellt dabei sowohl den Servicekanal 8 als auch den weiteren Kanal 9 in einem dar.
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Teile des fahrzeugexternen Servers 7 können dabei Aufgaben des Steuerungssystems 5 mit übernehmen, stellen also einen Teil des Steuerungssystems 5 dar, welches in diesem bevorzugten Fall als Hybrid-Steuerungssystem 5 in Teilen sowohl in dem Fahrzeug 2 als auch auf dem fahrzeugexternen Server 7 realisiert ist.
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Das Servicemodul 13 bzw. das Steuerungssystem 5, insbesondere mit ihrem in dem fahrzeugexternen Server 7 ausgelagerten Teil, kommuniziert nun über die Programmierschnittstellen API mit anderen bereits existenten Services des Fahrzeugherstellers OEM, welche hier als die Services 16.1, 16.2-16.n zusammengefasst sind. Hierdurch lassen sich relevante Daten für die Einrichtung des weiteren Kanals 9 des Fahrzeugnutzers 1 beim Internetanbieter ASP sammeln. Daraus werden dann einige der notwendigen Parameter extrahiert und mit weiteren Parametern des Steuerungssystem 5, welche z.B. auf technischen Größen, wie dem benötigten Datenvolumen etc. basieren können, und über die Programmierschnittstelle API des Internetanbieters ASP an diesen weitergeben.. Das Steuerungssystem 5 mit der Headunit 6 kann dann im Bereich des Fahrzeugs 2 eine Zustimmung zur Übermittlung der Parameter an den Internetanbieter ASP für den weiteren Kanal 9 abfragen. Anstelle der Headunit 6 kann auch jede andere mit dem Internet verbundene Baueinheit verwendet werden, beispielsweise ein Browser auf einem beliebigen Computer, eine mobile Applikation auf einem Smartphone, Tablet oder dergleichen.
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Netzwerkseitig ist es beispielsweise so, dass das Fahrzeug 2 über den Fahrzeughersteller OEM und den Internetanbieter ASP der erste Zugangspunkt APN1 eingerichtet ist, um über den über ihn aufgebauten Servicekanal 8 Daten auszutauschen. Das Fahrzeug 2 kann die Internetverbindung über den Servicekanal 8 z.B. nutzen um Softwareupdates herunterzuladen, telematische Systeme zu unterstützten, beispielsweise indem die Bilderkennung bei der Nutzung einer Umfeldsensorik zumindest teilweise in den fahrzeugexternen Server 7 ausgelagert wird oder dergleichen. Wenn der Fahrzeugnutzer 1 nun eigene Services nutzen möchte, wie beispielsweise Videostreaming, Musikstreaming oder dergleichen sollte der Fahrzeugnutzer 1 eine für ihn selbst eingerichtete Verbindung 10, 11 mit dem Internetanbieter ASP haben. Dazu will der Fahrzeughersteller OEM dem Fahrzeugnutzer 1 einen möglichst komfortablen Service anbieten, sodass das Fahrzeug 2 bzw. das Steuerungssystem 5 als eine Art Vermittler auftritt und dem Fahrzeugnutzer 1 eine Verbindung 11 zu dem Internetanbieter ASP bezüglich eines zweiten Zugangspunkt APN2 zum Aufbauen des Weiterer Kanals 9 anbietet. Zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Verbindung 11 aufgebaut werden soll, liegt jedoch keine für den Fahrzeugnutzer 1 als Endkunden nutzbare Internetverbindung zwischen dem Fahrzeug 2 und dem Internetanbieter ASP vor. Deshalb ermöglicht nun das Steuerungssystem 5 speziell für diesen Fall ausnahmsweise die Nutzung des Servicekanals 8. Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass die hierfür benötigten Internetseiten in einer White List des Steuerungssystems 5 geführt werden, sodass trotz der ansonsten strikten Trennung zwischen Servicedaten und weiteren Daten in diesem Fall der Servicekanal 8 für die Einrichtung des weiteren Kanals 9 über den zweiten Zugangspunkt genutzt werden kann. Die IP Adressen dieser White List können beispielsweise in der Headunit 6 oder auch im Bereich des fahrzeugexternen Servers 7 gespeichert sein.
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Der Aufbau kommt dabei mit einer einzigen SIM aus, welche beispielsweise als SIM-Karte oder eSIM realisiert sein kann. Damit wird der erste Zugangspunkt APN1 als auch der zweite Zugangspunkt APN2 über ein und denselben Internetanbieter ASP realisiert, was insofern von Vorteil sein kann, dass dadurch der Internetanbieter ASP mit dem generellen Vertrag mit dem jeweiligen Fahrzeughersteller OEM auch von dem Endkundengeschäft, welches der Fahrzeughersteller OEM entsprechend vermittelt, profitiert und für die Kunden des jeweiligen Fahrzeugherstellers OEM bevorzugte Preise aufgrund des zu erwartenden höheren Volumens derartiger Endkundenverträge anbieten kann.
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4 zeigt nun die wesentlichen Schritte, welche zur Durchführung des Verfahrens realisiert werden:
- Im ersten dargestellten Schritt geht der Aktivierungswunsch für den weiteren Kanals 9 ein. Der Fahrzeugnutzer gibt beispielsweise in der Headunit 6 des Fahrzeugs 2 ein, dass er ein bestimmtes Medienpaket wünscht, beispielsweise eine Jahresflatrate, eine Monatsflatrate, eine themenbezogene Flatrate, eine bestimmte Datenmenge oder dergleichen.
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Im nächsten Schritt werden Fahrzeugdaten und Fahrzeugnutzerdaten aus allen für das Steuerungssystem 5 intern oder auf dem fahrzeugexternen Server 7 zugänglichen Quellen empfangen, um so alle zum Einrichten der neuen Internetverbindung benötigten Parameter aus diesen Daten nach Möglichkeit unmittelbar bereitzustellen. Diese Parameter können insbesondere die Nutzeridentifikation, eine Fahrzeugidentifikation sowie weitere Parameter umfassen, welche technischen Größen für das Einrichten der Internetverbindung umfassen können oder aus ihnen hergeleitet sind. Darunter können z.B. das Datenvolumen, die Sicherheitseinstellungen und dergleichen fallen.
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Diese Parameter lassen sich dann über den Servicekanal 8 an den Internetanbieter ASP übermitteln, welcher hiermit die Einrichtung der Verbindung 11 vorbereitet. Dieser Schritt kann sowohl beim Internetanbieter als auch über das Steuerungssystem 5, insbesondere in seinem mit dem Servicemodul 13 zusammenarbeitenden Teil, umgesetzt werden. Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel übernimmt diese Vorbereitung vorzugsweise der Internetanbieter ASP.
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Das Steuerungssystem 5 empfängt dann eine URL des Internetanbieters ASP über den Servicekanal, welche die Vorbereitungen für die Verbindung 11 zusammengefasst bereitstellt. Diese wird dem Fahrzeugnutzer 1 beispielsweise auf der Headunit 6 angezeigt, sodass dieser die gegebenenfalls noch fehlende Daten ergänzen und insbesondere durch eine geeignete Authentifizierung und Quittierung, das Einrichten des weiteren Kanals 9 starten kann..
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Im Anschluss erfolgt dann nach dem Einrichten das Freischalten des weiteren Kanals 9. Abschließend kann nun der Status des weiteren Kanals 9 auf verbunden gesetzt werden, um dann den Datentransfer zwischen dem weiteren Kanal 9 einerseits und dem Servicekanal 8 andererseits wieder strikt zu trennen, sodass der Servicekanal 8 wirklich ausschließlich für die servicerelevante Datenübermittlung genutzt wird und hier nur ausnahmsweise zum Einrichten des weiteren Kanals 9 zwischen dem Fahrzeugnutzer 1 und dem Internetanbieter ASP quasi zweckentfremdet werden durfte.
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Darüber hinaus kann bei den Fahrzeugdaten zum Extrahieren der Parameter das Land der Fahrzeugregistrierung mit abgefragt werden, um so beispielsweise die Verbindung zu dem Internetanbieter in der entsprechenden Sprache und/oder mit den für das jeweiligen Land passenden rechtlichen Rahmenbedingungen anzubieten.
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Besonders effizient und komfortabel für den Fahrzeugnutzer 1 wird der ganze Vorgang, wenn die Authentifizierung für die Verbindung 11 einfach und effizient unter Zuhilfenahme einer bereits erfolgten Authentifizierung in dem Fahrzeug 2 erfolgen kann. Dies wird als Single-Sign-On bezeichnet. Hierfür kann beispielsweise eine Hardwareauthentifizierung des Fahrzeugnutzers 1 gegenüber dem Fahrzeug 2 genutzt werden, beispielsweise ein entsprechender Code, welcher in einer mobilen Einrichtung einen Schlüssel, einem Smartphone, einer Smartwatch, einem Smartring oder ähnlichem abgelegt ist und den Fahrzeugnutzer 1 gegenüber dem Fahrzeug 2 z.B. im Rahmen einer Prüfung der Zugangs- und/oder Fahrberechtigung authentifiziert.
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Ein Single-Sign-On kann beispielsweise auch gemäß der Darstellung in 5 realisiert werden. Dabei ist als Kreis unten der Fahrzeugnutzer 1 exemplarisch dargestellt. Links befindet sich eine mit 17 bezeichnete Domain des Fahrzeugherstellers OEM, oben in der Mitte ein mit 18 bezeichneter Authentifizierungsserver und ganz rechts mit 19 bezeichnet die Domain des Internetanbieters ASP. Dazwischen befindet sich ein Cookie-Speicher 20, welcher beispielsweise Teil eines in der Headunit 6 oder einem andersartigen Gerät genutzten Browsers sein kann. Der Ablauf wäre nun so, dass zuerst der Fahrzeugnutzer 1 zur Domain 19 des Fahrzeugherstellers OEM browst. Von der Domain 17 des Fahrzeugherstellers OEM erfolgt dann eine Weiterleitung gemäß des Pfeils 22 zum Authentifikationsserver 18, in welchem ein Login des Fahrzeugnutzers 1 oder ein Cookie verfügbar ist und authentifiziert wird. Dies wird im Cookie-Speicher 20 entsprechend gespeichert, was hier durch den Pfeil 23 angedeutet ist. Danach wird ein Token gemäß des Pfeils 24 an die Domain 17 des Fahrzeugherstellers gesendet, wo der Token genutzt wird, um dem Fahrzeugnutzer 1 zu authentifizieren. Über den Pfeil 25 ist dann angedeutet, dass ein weiterer Cookie in dem Cookie-Speicher 20 basierend auf dieser Authentifizierung abgelegt wird. Im nächsten Schritt browst der Fahrzeugnutzer 1 gemäß des Pfeils 26 zur Domain 19 des Internetanbieters ASP, wobei hier der gleiche Ablauf nochmals erfolgt. Dies beginnt wiederum mit der Weiterleitung gemäß des Pfeils 27 zum Authentifizierungsserver 18 der Ablage des entsprechenden Cookies gemäß des Pfeils 23 im Cookie-Speicher 20 und dem Zurücksenden eines Tokens gemäß des Pfeils 28 an die Domain 19 des Internetanbieters ASP. Auch hier erfolgt unter Nutzung des Tokens eine Authentifikation mit einer Speicherung eines Cookies gemäß des Pfeils 29, sodass die Authentifizierung hiermit angeschlossen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016106610 A1 [0002, 0005]