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Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Im Zuge der COVID-19 Pandemie führen Schnelltests zu einer wirksamen Eindämmung der Ausbreitung und ermöglichen eine Kontrolle von Zugangsberechtigungen von öffentlichen Einrichtungen und Geschäften, die Teilnahme am Unterricht in Schulen und Hochschulen oder das Reisen zwischen verschiedenen Ländern. Grundsätzlich sind Schnelltests aber auch im Zusammenhang mit anderen gesundheitlichen Fragen, wie z.B. Blutzuckertests oder Stuhlproben verwendbar.
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Aufgrund der bisher fehlenden Nachweismöglichkeiten bei frei verkäuflichen Selbsttests dieser Art und anderer Nachweismittel, ob, wann und von wem der Test durchgeführt wurde, gelten diese bisher nicht als sicherer Nachweis, beispielsweise als Bescheinigung über ein negatives Ergebnis. Es bedarf eines offiziellen Zertifikats, ausgestellt von einem Testzentrum. Dies verursacht erheblichen Aufwand und Kosten. Insbesondere werden dadurch tägliche Tests erschwert und erfordern eine entsprechende Infrastruktur, die nicht überall vorhanden ist oder auch nicht vorgehalten werden kann. Damit sind ländliche Regionen und Schwellenländer in dieser Hinsicht besonders benachteiligt.
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Die vorgeschlagene Lösung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Einmalnutzung eines medizinischen Testkits, das von einem ersten Zustand, insbesondere einem unbenutzten Zustand in einen zweiten Zustand, insbesondere einen genutzten Zustand, wechseln kann. Bei einem COVID-Test gibt es z.B. zwei Zustände eines Testsignals, einen unbenutzten Zustand und einen genutzten Zustand (positiv, negativ, Fehleranzeige). Das Testkit kann aber als Testsignal auch Messergebnisse einer physiologischen Größe anzeigen, die bei unterschiedlichen Zuständen gemessen worden sind. Das Testkit ist dabei durch einen Erkennungscode individualisierbar, so dass sichergestellt ist, dass es von diesem Testkit nur ein Exemplar gibt.
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Dabei wird zunächst ein erster Bilddatensatzes vom Testkit im ersten Zustand erzeugt, wobei der erste Bilddatensatz den Erkennungscode aufweist.
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Zu einem späteren Zeitpunkt nach der Anzeige des Testergebnisses, z.B. nach ca. 15 - 20 Minuten, erfolgt dann die Erstellung eines zweiten Bilddatensatzes des Testkits in dem zweiten Zustand, wobei der zweite Bilddatensatz wieder den Erkennungscode aufweist.
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Zu einem späteren Zeitpunkt, insbesondere sofort anschließend, erfolgt eine Überprüfung, ob der Erkennungscode im ersten Bilddatensatz und der Erkennungscode im zweiten Bilddatensatz übereinstimmen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bilddatensätze am selben Testkit aufgenommen wurden.
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Dann erfolgt eine automatische Generierung eines Auswertungssignals und / oder eines Auswertungsdatensatzes in Abhängigkeit von der Überprüfung.
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Das Auswertungssignal kann z.B. darin bestehen, dass ein Negativsignal angezeigt oder erzeugt wird, wenn die Erkennungscodes nicht übereinstimmen.
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Ein Auswertungsdatensatz kann insbesondere eine automatische Auswertung eines Testergebnisses auf Basis des zweiten Bilddatensatzes umfassen, falls der Erkennungscode des ersten Bilddatensatzes und der Erkennungscode des zweiten Bilddatensatzes übereinstimmen. Somit kann der Auswertungsdatensatz nicht nur ein Nachweis über die gültige Durchführung des Tests sein, sondern gleichzeitig auch das Testergebnis selbst dokumentieren.
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Damit kann ein sicherer und einfacher Nachweis erstellt werden, beispielsweise für den Besuch von Geschäften oder Veranstaltungen. Eine missbräuchliche Wiederverwendung eines Testkits wird damit erschwert.
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Das medizinische Testkit kann beispielsweise einen COVID-19 Selbsttest, einen Test zur Messung des Blutzuckerspiegels, einen Test auf okkultes Blut im Stuhl, einen Hormontest und / oder eine Temperaturmessung umfassen.
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Das medizinische Testkit kann ein oder mehreren Bestandteile (z.B. ein Gehäuse) umfassen. Insbesondere kann es einen Auswertungsbestandteil aufweisen, auf welchem das Testergebnis (Testsignal) ablesbar ist.
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Zu einem medizinischen Testkit in Form eines COVID-19 Selbsttests gehören typischerweise ein Stäbchen zur Entnahme von Proben, eine Pufferlösung in einem Fläschchen und das Testkit selbst, welches einen Teststreifen umfasst. Im ersten, ungenutzten Zustand ist der Teststreifen farblos.
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Wurde der medizinische Test durchgeführt, bzw. ein Testergebnis anhand des Auswertungsbestandteils erstellt, dann wechselt das Testkit in den zweiten, genutzten Zustand. Das Testergebnis eines medizinischen Tests kann beispielsweise anhand einer Anzahl von Markierungen, z.B. Streifen und / oder einer Positionierung von Streifen ablesbar sein. Es ist aber auch möglich, dass sich der erste Zustand und der zweite Zustand durch unterschiedliche Farben (z.B. Verfärbung von Indikatorpapier) unterscheiden. Bei einer Stuhlprobe auf okkultes Blut wird das Testkit mit einer speziellen Indikatorflüssigkeit in Kontakt gebracht, die dann ein Messergebnis ermöglicht.
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In einer Ausführungsform ist die Sichtbarkeit des Testsignals an das Sichtbarwerden eines Testcodes gekoppelt. Somit ist z.B. der Testcode im unbenutzten Zustand nicht sichtbar. Damit kann z.B. ein Testergebnis nicht gefälscht werden, indem mittels Bildbearbeitung ein gewünschtes Testergebnis in den zweiten Bilddatensatz eingeführt wird. Der Testcode muss insbesondere zu dem Erkennungscode des medizinischen Testkits passen. Der Testcode wird damit an die Einmaligkeit des Erkennungscodes gekoppelt.
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Damit kann insbesondere der Testcode erst mit dem Sichtbarwerden des Testsignals oder danach sichtbar werden und die automatische Generierung des Auswertungssignals und / oder des Auswertungsdatensatzes erfolgt in Abhängigkeit von der Überprüfung des Testcodes.
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Insbesondere kann der Erkennungscode und / oder der Testcode, mindestens ein digital scannbares, bzw. digital lesbares, insbesondere graphisch darstellbares Symbol, mindestens einen QR-Code, einen Barcode, einen Farbcode und / oder einen Zahlencode umfassen. Grundsätzlich weist jedes Testkit damit einen einzigartigen, individuellen Erkennungscode auf, der das Testkit eindeutig identifiziert. Der Testcode wird nach dem Erscheinen des Testsignals angezeigt und ist dem Erkennungscode eindeutig zugeordnet. Insbesondere ist der Testcode einem Erkennungscode dabei zugeordnet. Damit ist eine Fälschung des Testergebnisses erschwert.
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Der Erkennungscode kann auf mindestens einem der Bestandteile des Testkits angeordnet sein, insbesondere auf einem Gehäuse des Testkits.
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Auch kann der Testcode auf mindestens einem der Bestandteile des Teststreifens angeordnet sein.
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Nach der Erstellung des ersten Bilddatensatzes kann in einer Ausführungsform eine Validierung des Testkits auf Basis eines Abgleichs des Erkennungscodes und / oder des Testcodes mit Einträgen einer Datenbank erfolgen. Die Datenbank kann beispielsweise eine zentrale Datenbank sein, welche die Erkennungscodes (und ggf. die jeweils eindeutig zugeordneten Testcodes) einer Vielzahl mobiler Testkits umfasst. Damit kann sichergestellt werden, dass ein Testkit nur einmal verwendet wird.
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Die Datenbankabfrage kann beispielweise über ein mobiles Endgerät (ein Smartphone, ein Tablet-Computer) vorgenommen werden. Ein Erkennungscode und / oder ein Testcode kann als valide gelten, wenn er in der zentralen Datenbank gespeichert ist.
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In einer weiteren Ausführungsform erfolgt eine Messung des Zeitintervalls zwischen der Erstellung des ersten und der Erstellung des zweiten Bilddatensatzes. Damit kann sichergestellt werden, dass die Durchführung der Messung - dokumentiert durch den Wechsel des Testkits vom ersten Zustand in den zweiten Zustand - regelgerecht erfolgt. Bei einem COVID Test kann z.B. eine Verfälschung des Messergebnisses vorliegen, wenn Messungen mehr als 15 Minuten auseinander liegen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren eine Erstellung eines Testzertifikates auf Basis des Testsignals. Das Testzertifikat kann beispielsweise automatisch erstellt werden, nachdem die Testergebnisse ausgewertet wurden. Das Testzertifikat kann das Testergebnis und zusätzlich beispielsweise persönliche Daten des Nutzers (Name, Adresse, Personalausweisnummer, etc.) sowie mindestens ein Foto des Nutzers und / oder Fingerabdruckdaten des Nutzers umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann das Testzertifikat Ort und / oder Zeitpunkt der Testdurchführung umfassen.
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In einer Ausführungsform erfolgt die Erstellung des Testzertifikates nur dann, wenn das Zeitintervall zwischen dem Empfang des ersten Testdatensatzes und dem Empfang des zweiten Testdatensatzes geringer als ein Schwellenwert ist. Der Schwellenwert kann beispielsweise 20 Minuten betragen. Der Schwellenwert, welcher das Zeitintervall bestimmt, kann abhängig vom Testkit sein, und sich daran orientieren, wie lange ein Teststreifen des Auswertungsbestandteils benötigt, das Testergebnis anzuzeigen.
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Der erste Bilddatensatz kann den Erstellungszeitpunkt und / oder den Erstellungsort (z.B. über das GPS-System eines Smartphones) des ersten Bilddatensatzes und / oder Personendaten in Form von Gesichtserkennungsdaten und / oder Fingerabdruckdaten umfassen. Gleichermaßen kann der zweite Bilddatensatz den Erstellungszeitpunkt und / oder den Erstellungsort (z.B. über das GPS-System eines Smartphones) des zweiten Bilddatensatzes und / oder Personendaten in Form von Gesichtserkennungsdaten und / oder Fingerabdruckdaten umfassen. Damit können Fälschungen des Testkits leichter erkannt werden.
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Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Ein Bildaufnahmemittel dient der Erstellung eines ersten Bilddatensatzes des Testkits in einem ersten Zustand, wobei der erste Bilddatensatz den Erkennungscode des Testkits aufweist und zur Erstellung eines zweiten Bilddatensatzes des Testkits im zweiten Zustand, wobei der zweite Bilddatensatz ebenfalls den Erkennungscode aufweist.
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Mit einem Überprüfungsmittel ist feststellbar, ob die Erkennungscodes im ersten Bilddatensatz und im zweiten Bilddatensatz übereinstimmen.
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Ein Auswertungsmittel dient der automatischen Generierung eines Auswertungssignals und / oder eines Auswertungsdatensatzes in Abhängigkeit von der Überprüfung, insbesondere einer automatischen Auswertung eines Testergebnisses auf Basis des zweiten Bilddatensatzes im Fall, dass der Erkennungscode des ersten Bilddatensatzes und der Erkennungscode des zweiten Bilddatensatzes übereinstimmen.
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In einer Ausführungsform ist mit dem Auswertungsmittel ein Testcode mit der Sichtbarkeit des Testsignals gekoppelt, wobei insbesondere der Testcode erst mit dem Sichtbarwerden des Testsignals oder danach sichtbar ist und die automatische Generierung des Auswertungssignals und / oder des Auswertungsdatensatzes in Abhängigkeit von der Überprüfung des Testcodes erfolgt.
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In einer Ausführungsform kann die Vorrichtung ein Validierungsmittel zur Validierung eines Testergebnisses des Testkits auf Basis eines Abgleichs des Erkennungscodes und / oder des Testcode mit Einträgen einer Datenbank aufweisen. Die Vorrichtung kann z.B. drahtlos über eine Kommunikationsvorrichtung mit der Datenbank kommunizieren.
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Die Vorrichtung kann z.B. ein Zeitmessmittel für eine Messung des Zeitintervalls zwischen der Erstellung des ersten Bilddatensatzes und der Erstellung des zweiten Bilddatensatzes aufweisen.
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Durch ein Mittel zur Erstellung eines Testzertifikates auf Basis eines in Abhängigkeit vom zweiten Bilddatensatz erstellten Testergebnisses kann das Testergebnis für einen Nutzer der Vorrichtung unmittelbar nutzbar, z.B. vorzeigbar sein.
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Dabei kann die Erstellung eines Testzertifikates insbesondere nur dann erfolgen, wenn das Zeitintervall zwischen der Erstellung des ersten Bilddatensatzes und der Erstellung des zweiten Bilddatensatzes geringer als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
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Die Vorrichtung kann z.B. in einem mobilen Gerät, insbesondere einem Mobilfunkgerät oder einem Tablet-Computer angeordnet sein oder mit dem mobilen Gerät koppelbar sein.
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Ausführungsformen der vorgeschlagenen Lösung werden anhand der folgenden Figuren beschrieben. Dabei zeigt
- 1A ein medizinisches Testkit in einem ersten, ungenutzten Zustand mit einem Erkennungscode;
- 1B ein medizinisches Testkit in einem zweiten, genutzten Zustand mit dem Erkennungscode;
- 2 eine Ausführungsform des Verfahrens zur Sicherstellung der Einmalnutzung des medizinischen Testkits;
- 3 beispielhaft eine weitere Ausführungsform des medizinischen Testkits;
- 4 eine weitere Ausführungsform unter Verwendung eines Testcodes zur Validierung des Testergebnisses;
- 4B eine Alternative zur Ausführungsform gemäß 4A.
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1A zeigt ein medizinisches Testkit 1 in einem ersten ungenutzten Zustand, 1B zeigt das medizinische Testkit 1 in einem zweiten, genutzten Zustand. Auf einem Gehäuse 10 des Testkits 1 ist ein Erkennungscode 2 (hier ein QR Code) angeordnet, der in der dargestellten Ausführungsform optisch leicht mit einer Kamera oder einem Barcodeleser zu erfassen ist. Der Erkennungscode 2 individualisiert jedes Testkit 1, so dass ein Nutzer und der Hersteller sicher sein können, jeweils ein Unikat vor sich zu haben.
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In der dargestellten Ausführungsform weist das Testkit 1 ferner einen Auswertungsstreifen 4 auf, auf dem das Testergebnis im zweiten Zustand ablesbar ist (siehe 1B).
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Der ungenutzte Zustand des Testkits 1 (1A) unterscheidet sich von dem genutzten Zustand des Testkits 1 (1B) darin, dass in dem genutzten Zustand mindestens eine Linie auf dem Auswertungsstreifen 4 erkennbar ist. In dem ungenutzten Zustand ist hingegen keine Linie auf dem Auswertungsstreifen 4 zu erkennen. In der 1 B ist das Testergebnis als Verfärbung des Auswertungsstreifens 4 dargestellt, so dass die Verfärbung ein Testsignal 20 bildet.
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Grundsätzlich kann das Testkit von einem genutzten Zustand nicht mehr in den ungenutzten Zustand zurückversetzt werden.
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Testergebnisse können in Form eines oder mehrerer Streifen, welche beispielsweise an vorherbestimmten Positionen auf dem Auswertungsstreifen 4 nach Benutzung des Testes erscheinen, ablesbar sein. Dies ist bei den grundsätzlich bekannten COVID Schnelltests der Fall. Bei anderen Anwendungen, wie z.B. bei einer Blutzuckeruntersuchung oder einem Stuhltest können die Testergebnisse aber auch anhand einer Anzeige in Form von mindestens einer Zahl oder mindestens einer bestimmten Farbe ablesbar sein.
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2 zeigt eine Ausführungsform des Verfahrens zur Sicherstellung der Einmalnutzung des medizinischen Testkits 1 auf einem mobilen Endgerät 5, beispielsweise einem Smartphone.
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In einem ersten Schritt 101 generiert das mobile Endgerät 5 einen ersten Bilddatensatz, der den Erkennungscode 2 des medizinischen Testkits 1 umfasst. Beispielsweise wird dazu das medizinische Testkit 1 im ungenutzten Zustand zusammen mit dem Erkennungscode 2 von einem Nutzer mittels einer Kamera des mobilen Endgerätes 5 aufgenommen. Dadurch wird der erste Bilddatensatz erzeugt, der den Erkennungscode 2 umfasst.
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Anschließend validiert das mobile Endgerät in Schritt 102 den Erkennungscode 2 auf Basis des ersten Bilddatensatzes. Insbesondere kann das mobile Endgerät 5 ermitteln, ob der Erkennungscode 2 einem validen Testkit 1 zuzuordnen ist. Ein Testkit 1 kann beispielsweise als valide gelten, wenn es einen Erkennungscode 2 aufweist, der in einer Datenbank 7 (siehe 3) als valider Code registriert ist. Zusätzlich oder alternativ kann ein Testkit 1 als valide gelten, wenn die Abfrage des Erkennungscodes 2 erstmalig geschieht bzw. das Testkit 1 ein registriertes Testkit ist, welches ausweislich der Datenbank 7 vorher noch nicht benutzt wurde.
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Die Validierung kann durch eine Datenbankabfrage geschehen. Beispielsweise kann das mobile Endgerät 5 mit einer Servereinheit verbunden werden, welche Erkennungscodes 2 valider Testkits 1 in einer Datenbank 7 speichert. Die Servereinheit kann dem mobilen Endgerät 5 mitteilen, ob der Erkennungscode 2 einem validen Testkit 1 zuzuordnen ist oder nicht. In einer Ausführungsform wird der Erkennungscode 2, nachdem er validiert wurde, von der Datenbank 7 der Servereinheit gelöscht und gilt demensprechend nicht mehr als valider Erkennungscode 2.
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Durch eine positive Antwort der Servereinheit gilt das Testkit 1 als „freigeschaltet“.
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Der Nutzer kann nun den medizinischen Test mittels des Testkits 1 durchführen. Durch die Durchführung wird das medizinische Testkit 1 in den zweiten, genutzten Zustand überführt (siehe 1B).
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Anschließend wird das Testkit 1 - jetzt in genutztem Zustand - zusammen mit dem Erkennungscode 2 von dem Nutzer erneut, beispielsweise mittels der Kamera des mobilen Endgerätes 5, aufgenommen. Dadurch wird in Schritt 103 ein zweiter Bilddatensatz 6 erzeugt, der den Erkennungscode 2 umfasst.
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Das mobile Endgerät 5 prüft in Schritt 104, ob der Erkennungscode 2 des ersten Bilddatensatzes mit dem Erkennungscode 2 des zweiten Bilddatensatzes übereinstimmt.
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Im Fall, dass der Erkennungscode 2 im ersten Bilddatensatz und der Erkennungscode 2 des zweiten Bilddatensatzes übereinstimmen, wertet das mobile Endgerät 5 automatisch das Testergebnis auf Basis der zweiten Bilddaten aus (Schritt 105).
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Im Fall, dass der Erkennungscode 2 des ersten Bilddatensatzes und der Erkennungscode 2 des zweiten Bilddatensatzes nicht übereinstimmen, wird eine Fehlermeldung angezeigt (Schritt 106).
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3 zeigt eine Ausführungsform eines Systems zur Sicherstellung der Einmalnutzung eines Testkits 1. Das System umfasst dabei das Testkit 1 und ein mobiles Endgerät 5 (beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet mit eingebauter Kamera), welches mit einer zentralen Datenbank 7 koppelbar ist.
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Das Testkit 1 ist im Fall eines COVID 19-Schnelltests, insbesondere der Bestandteil, der einen Auswertungsstreifen 4 enthält, mit einem individuellen QR-Code als Erkennungscode 2 versehen, der in der zentralen Datenbank 7, beispielsweise auf einem Server, registriert ist.
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Vor der Durchführung des Testes durch einen Nutzer (nicht dargestellt) wird der QR-Code 2 wird mit Hilfe des mobilen Endgerätes 7 freigeschaltet, beispielsweise mittels Bilddaten 6 des QR-Codes 3. Dazu führt das mobile Endgerät 7 einen Datenabgleich des QR-Codes 3 mit QR-Codes durch, die in der zentralen Datenbank 7 registriert sind. Grundsätzlich kann jeder QR-Code nur einmal freigegeben werden. Dadurch wird sichergestellt, dass das Testkit 1, insbesondere der Auswertungsstreifen 4 des Testkits 1, nicht schon einmal verwendet wurde.
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In einer Ausführungsform ist der Datenabgleich mit der zentralen Datenbank 7 der einzige Außenkontakt des mobilen Endgerätes 5, der stattfindet. Dadurch wird vermieden, dass persönliche Daten vom mobilen Endgerät 5 an externe Einheiten gesendet werden. Die Datenbank 7 dient somit nur der Validierung des Testkits 1, das in der Regel keine persönlichen Daten enthält.
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Auf dem mobilen Endgerät 5 können persönliche Daten des Nutzers, beispielsweise der Name, die Adresse, die Personalausweisnummer etc. des Nutzers und / oder individuelle Erkennungsdaten des Nutzers, beispielsweise Fingerabdruckdaten und / oder Gesichtserkennungsdaten des Nutzers und / oder Daten zu Zeit und / oder Ort der Testdurchführung, gespeichert sein. Hierdurch wird sichergestellt, dass der jeweilige Besitzer des mobilen Endgerätes 5 den Vorgang durchführt. Zusätzlich oder alternativ kann die Unterzeichnung einer Verpflichtungserklärung des Nutzers eingefordert werden.
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Der medizinische Test wird durchgeführt und das Testergebnis (Verfärbungen als Testsignal 20) erscheint innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters, beispielsweise von max. 20 Minuten, auf dem Auswertungsstreifen 4.
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Der Auswertungsstreifen 4 mit dem Ergebnis und dem QR-Code 3 wird ein zweites Mal abgebildet, insbesondere fotografiert.
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In einer Ausführungsform muss die zweite Aufnahme innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters geschehen, beispielsweise innerhalb von 20 Minuten nach der ersten Aufnahme.
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Die zweite Aufnahme des QR-Codes 3 sollte grundsätzlich von dem gleichen Nutzer mit dem gleichen mobilen Endgerät 7 angefertigt werden, was z.B. dadurch sichergestellt sein kann, dass nur ein Nutzer Zugang zu dem mobilen Endgerät 5 haben sollte. Zusätzlich könnte noch ein Abgleich mit biometrischen Daten (Fingerabdruck, Gesichtserkennung etc.) erfolgen.
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Der QR-Code 3 der zweiten Aufnahme (d.h. dem zweiten Bilddatensatz) wird dann mit dem QR-Code 3 der ersten Aufnahme (d.h. dem ersten Bilddatensatz) abgeglichen und validiert.
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Auf Basis der zweiten Aufnahme wird das Testergebnis gescannt und ausgewertet.
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Das Testergebnis der zweiten Aufnahme wird zusammen mit beispielsweise Datum, Uhrzeit, Ort und den im mobilen Endgerät 7 hinterlegten persönlichen Daten (Name, Personalausweisnummer, etc.) gespeichert und in einem Bild zusammengefügt.
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Auf Basis der zweiten Aufnahme wird das Testergebnis gescannt und ausgewertet. Auf Basis des Testergebnisses wird eine Freigabe in Form eines entsprechenden Zeichens erteilt.
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Das zusammengefügte Bild und alle Daten verbleiben auf dem mobilen Endgerät 7, insbesondere werden sie dort - und nicht extern - gespeichert.
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In einer Ausführungsform kann das zusammengefügte Bild für den Nachweis und das Ergebnis des durchgeführten Tests nutzbar sein. Insbesondere kann das zusammengefügte Bild über den Handybildschirm, zum Beispiel bei der Eingangskontrolle in Restaurants und / oder öffentlichen Einrichtungen, gezeigt werden.
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Mittels des zusammengefügten Bildes kann überprüft werden, ob der Nachweis von dem Nutzer erbracht wurde, der den Test durchgeführt hat. Diese Überprüfung kann anhand des Fingerabdrucks und / oder die Gesichtserkennung erfolgen. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Test auch von der gleichen Person vorgezeigt wird, welche auch den Test durchgeführt hat.
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In einer Ausführungsform werden das zusammengefügte Bild und / oder alle zugehörigen Daten nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht. Die automatische Löschung kann beispielsweise durch einen neuerlich durchgeführten Test initiiert werden und / oder nach einem vorbestimmten Zeitraum. Im Fall eines COVID-19 Selbsttests kann eine automatische Löschung zum Beispiel nach maximal 72 Stunden erfolgen.
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Die Ausführungsformen gemäß 1 bis 3 zeigen zwei Zustände des Testkits in Form eines ungenutzten Zustandes und eines genutzten Zustandes. Es ist grundsätzlich auch möglich, das Testkit 1 mit einem ersten benutzten Zustand (z.B. einer ersten Temperaturmessung) und einem zweiten benutzten Zustand (z.B. einer zweiten, später vorgenommenen Temperaturmessung) zu verwenden. Damit kann dann die Authentizität der Temperaturmessungen nachgewiesen werden.
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In den 4 und 4A wird eine weitere Ausführungsform dargestellt, die eine Abwandlung der in 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen ist. Auf die entsprechende obige Beschreibung kann daher Bezug genommen werden.
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In 4 ist ein Testkit 1 dargestellt, das (wie in 1A und 3 dargestellt) eine Verfärbung auf dem Auswertungsstreifen 4 aufweist; die Verfärbung bildet das Testsignal 20. Das Testsignal 20 kann - wie oben beschrieben - über den Vergleich der Bilddatensätze ausgewertet werden. Damit wird sichergestellt, dass das Testkit 1 jeweils nur genau einmal verwendbar ist.
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Nun ist es grundsätzlich möglich, dass insbesondere der zweite Bilddatensatz manipuliert werden könnte, in dem ein gewünschtes Testergebnis in dem Bilddatensatz vorgetäuscht wird.
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Dieses Problem adressiert die Ausführungsform gemäß der 4 und 4A, indem im Auswertungsstreifen 4 ein Testcode 21 zusammen mit dem Testsignal 20 angezeigt wird. Der Testcode 21 ist dabei dem Erkennungscode 2 des Testkits 1 zugeordnet.
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Einem Nutzer ist zu Beginn der Nutzung des Testkits 1 nicht bekannt, welcher Testcode 21 dem jeweiligen Testkit 1 zugeordnet ist. Erst wenn das Testergebnis feststeht, indem der Auswertungsstreifen 4 die Verfärbungen zeigt, wird auch der Testcode 21 sichtbar und auswertbar.
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Die Sichtbarkeit des Testsignals 20 ist damit an das Sichtbarwerden des Testcodes 21 gekoppelt. Die automatische Generierung des Auswertungssignals und / oder des Auswertungsdatensatzes (d.h. die Validierung des Testkits 1) erfolgt nun aber auch in Abhängigkeit von der Überprüfung des Testcodes 21 und nicht nur in Abhängigkeit von der Auswertung des Erkennungscodes 2 des Testkits 1.
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Die Zuordnung zwischen Erkennungscode 2 und Testcode 21 kann, muss aber nicht, eindeutig sein. Das Risiko einer Fälschung würde sich z.B. bereits reduzieren, wenn es z.B. 3 unterschiedliche Zahlen zwischen 0 und 9 dargestellt werden (also 10x1 0x10) unterschiedliche Testcodes 21 gäbe und jedem Erkennungscode 2 wäre einer dieser 1000 Testcodes 21 zugewiesen. Damit läge die Chance, den Testcode 21 korrekt vorherzusagen, nur bei ca. 0,01%. Wenn eine eindeutige Zuordnung zwischen Erkennungscode 2 und Testcode 21 bestehen würde, würden die Chancen zur korrekten Vorhersage gegen Null gehen. Es ist auch möglich, dass die Zahlenkombination über eine Tastatur des mobilen Endgerätes 5 eingegeben wird.
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In der Ausführungsform gemäß 4 ist der Testcode 21 als Barcode ausgebildet. In der Ausführungsform gemäß 4A ist der Testcode 21 ein Zahlencode, der von dem mobilen Endgerät 5 erkennbar und auswertbar ist. Grundsätzlich sind auch Kombinationen dieser (und anderer Kodierungsarten) möglich.
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Mit der Datenbank 7 (siehe 3) wird nunmehr nicht nur anhand des Erkennungscodes 2 überprüft, ob das Testkit 1 bereits verwendet wurde, sondern es wird auch überprüft, ob der Testcode 21, der sichtbar geworden ist, einer vorab in der Datenbank gespeicherten Zuordnung zwischen Erkennungsode 4 und Testcode 21 entspricht.
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Da der Nutzer ä priori nicht weiß, welcher Testcode 21 zu welchem Erkennungscode 2 passt, wird eine Fälschung des Testergebnisses sehr erschwert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Testkit
- 2
- Erkennungscode
- 4
- Auswertungsstreifen
- 5
- mobiles Endgerät
- 6
- Bilddaten des QR-Codes
- 7
- zentrale Datenbank
- 10
- Gehäuse des Testkits
- 20
- Testsignal
- 21
- Testcode