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Die Erfindung betrifft einen Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der Fahrzeugtechnik ist es seit langem bekannt, Fahrzeuge mit einem sogenannten Wankstabilisator auszustatten, um die Fahrzeugstabilität sowie den Fahrkomfort zu steigern. In einfacher Ausführung handelt es sich hierbei um eine im Wesentlichen C-förmige Drehstabfeder, die im mittigen Bereich gegenüber dem Fahrzeugaufbau gelagert ist und deren äußere, sich gegenüberliegende Enden jeweils mit einer Radaufhängung kinematisch gekoppelt sind. Durch diese Konstruktion sorgt der Wankstabilisator dafür, dass der Fahrzeugaufbau des Fahrzeugs bei einer Kurvenfahrt nicht nur an der kurvenäußeren Seite (bedingt durch die Zentrifugalkraft), sondern zudem an der kurveninneren Seite zumindest etwas einfedert (Kopierverhalten zur Verringerung des Wankens).
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Zur weiteren Steigerung der Fahrzeugstabilität und des Fahrkomforts ist es aus dem Stand der Technik bekannt, derartige Wankstabilisatoren verstellbar auszuführen.
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Der Wankstabilisator umfasst dazu einen Aktuator und ist in zwei, mit Hilfe des Aktuators relativ zueinander verdrehbare, Stabilisatorabschnitte geteilt. Durch Verdrehung der Stabilisatorabschnitte zueinander um eine gemeinsame Rotationsachse wird eine Wankbewegung des Fahrzeugaufbaus gezielt erzeugt oder einer durch äußere Einflüsse hervorgerufenen Wankbewegung des Fahrzeugaufbaus gezielt entgegengewirkt. Der Aktuator eines solchen verstellbaren Wankstabilisators umfasst als wesentliche Elemente eine Antriebseinheit, insbesondere in Form eines Elektromotors, und ein davon antreibbares Getriebe, das zur Erzielung einer konstruktiv notwendigen Übersetzung als mehrstufiges Planetengetriebe ausgeführt ist. Es sei beispielhaft auf die
DE 10 2019 207 055 A1 verwiesen, die einen verstellbaren Wankstabilisator für ein Kraftfahrzeug offenbart.
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Auf für sich gesehen bekannte Weise verfügt ein in einem Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator zum Einsatz kommendes mehrstufiges Planetengetriebe mehrere Getriebestufen, die entlang einer Rotationsachse des Getriebes axial zueinander versetzt, seriell angeordnet sind. Dabei weist jede Getriebestufe ein Sonnenrad, einen Planetenträger sowie mit dem Planetenträger verbundene Planetenräder, die mit dem Sonnenrad in kämmendem Eingriff stehen, auf. Zugleich stehen die Planetenräder in kämmendem Eingriff und wälzen sich ab an einem äußeren Hohlrad, das bei einem Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator üblicherweise gehäusefest, das heißt als Teil des Gehäuses des Aktuators ausgeführt ist. Das Sonnenrad und der zugehörige Planetenträger der jeweiligen Getriebestufe sind jeweils um die gemeinsame Rotationsachse drehbar. Bei einem wie in der Praxis üblichen dreistufigen Planetengetriebe stützen sich die drei Sonnenräder der Getriebestufen 1 bis 3 axial aufeinander ab und sind axial zueinander verspannt, um ein axiales Spiel im Betrieb, insbesondere hervorgerufen durch betriebsbedingte häufige Lastwechsel, und damit verbundene mechanische Schwingungen und Geräusche zu vermeiden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator anzugeben, bei dem die Lagerung der Sonnenräder der mehreren Getriebestufen verbessert ist. Dabei soll einerseits gewährleistet sein, dass ein axiales Spiel der Getriebekomponenten, insbesondere der Sonnenräder, zuverlässig vermieden wird, zugleich soll das Getriebe möglichst geringe Reibungsverluste im Betrieb aufweisen. Es soll eine einfache Herstellbarkeit und Montierbarkeit des Getriebes gewährleistet sein, wozu unter anderem einfach herzustellende Komponenten zum Einsatz kommen sollen.
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Die genannte Aufgabe wird gelöst durch einen Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei um einen Aktuator für einen verstellbaren Wankstabilisator, aufweisend ein Gehäuse, in welchem eine Antriebseinheit und ein davon antreibbares Getriebe angeordnet sind. Das Getriebe ist dabei als mehrstufiges Planetengetriebe mit mehreren entlang einer Rotationsachse axial versetzten, seriell angeordneten Getriebestufen ausgeführt. Jede Getriebestufe weist ein Sonnenrad, einen Planetenträger sowie mit dem Planetenträger verbundene Planetenräder auf, die mit dem Sonnenrad in kämmendem Eingriff stehen. Das Sonnenrad und die Planetenträger sind jeweils um die gemeinsame Rotationsachse drehbar, und die Sonnenräder sämtlicher Getriebestufen stützen sich axial aufeinander ab und sind axial zueinander verspannt. Erfindungsgemäß ist der Aktuator gekennzeichnet durch den Sonnenrädern zugeordnete Kontaktelemente zur Übertragung einer Axialkraft vom Sonnenrad einer ersten Getriebestufe zum Sonnenrad einer letzten Getriebestufe.
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Als erste Getriebestufe kann im Sinne der Erfindung insbesondere die getriebeeingangsseitige Getriebestufe verstanden werden, die der Antriebseinheit zugewandt ist. Als letzte Getriebestufe kann insbesondere die abtriebsseitige Getriebestufe des mehrstufigen Planetengetriebes verstanden werden, die mit einem anzutreibenden Stabilisatorabschnitt unmittelbar oder über ein zwischengeschaltetes Kopplungselement in Antriebsverbindung steht. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass den Sonnenrädern jeder Getriebestufe gesonderte Kontaktelemente zugeordnet sind, die zur Übertragung einer Axialkraft vom Sonnenrad der ersten Getriebestufe zum Sonnenrad der letzten Getriebestufe dienen. Grundsätzlich kann es sich bei den Kontaktelementen um verschiedenartig gestaltete Bauteile handeln, mit denen sich zwischen den Sonnenrädern Axialkraft übertragen lässt und die zugleich gewährleisten, dass trotz zwischen den Sonnenrädern unterschiedlicher Getriebestufen vorherrschender Relativgeschwindigkeiten (Drehung um die Rotationsachse) eine verhältnismäßig geringe Reibung bzw. verhältnismäßig geringe Reibungsverluste auftreten.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass jedem Sonnenrad zumindest ein Kontaktelement zugeordnet ist, das ein Kontaktelement eines benachbarten Sonnenrads in einem Kontaktbereich berührt.
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Vorteilhaft kann dazu vorgesehen sein, dass die Kontaktelemente benachbarter Sonnenräder miteinander eine Kontaktpaarung bilden, wobei zumindest ein Kontaktelement einer solchen Kontaktpaarung eine kugelförmige, kugelabschnittsförmige oder ähnlich gewölbte Oberfläche aufweist, mit welcher dieses Kontaktelement das benachbarte Kontaktelement der Kontaktpaarung berührt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Kontaktelemente einer Kontaktpaarung beide eine kugelförmige, kugelabschnittsförmige oder ähnlich gewölbte Oberfläche aufweisen.
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Zur Erzielung einer möglichst geringen Reibung innerhalb des Getriebes ist vorteilhaft vorgesehen, dass der zwischen den Kontaktelementen zweier benachbarter Sonnenräder gebildete Kontaktbereich auf der Rotationsachse liegt.
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Eine besonders geringe Reibung wird erzielt, indem bevorzugt der Kontaktbereich zwischen den Sonnenrädern annähernd punktförmig ist. Mit anderen Worten, es wird angestrebt, dass der zwischen den Kontaktelementen zweier benachbarter Sonnenräder gebildete Kontaktbereich auf der Rotationsachse liegt und eine möglichst kleine Ausdehnung aufweist.
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Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Kontaktelemente können auf ganz unterschiedliche Weise gestaltet sein. Gemäß einer möglichen Ausführung dient als Kontaktelement zumindest eine an einem Sonnenrad auf der Rotationsachse angeordnete Kugel. Eine Kugel bietet den Vorteil, dass sich diese verhältnismäßig einfach fertigen und auch härten lässt, zudem lässt sich eine Kugel verhältnismäßig einfach, nämlich unabhängig von einer Ausrichtung, montieren.
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Ergänzend oder alternativ kann als Kontaktelement zumindest ein an einem Sonnenrad auf der Rotationsachse angeordneter Zylinderstift oder eine Gleitscheibe dienen. Auch bei einem derartig ausgestalteten Kontaktelement ist eine verhältnismäßig einfache Herstellbarkeit einschließlich Oberflächenvergütung möglich. Es ist denkbar, dass der zumindest eine Zylinderstift oder die zumindest eine Gleitscheibe in wenigstens einem Kontaktbereich eine kugelabschnittsförmige oder ähnlich gewölbte Oberfläche aufweist. Weiterhin ist denkbar, dass der zumindest eine Zylinderstift oder die zumindest eine Gleitscheibe in wenigstens einem Kontaktbereich eine ebene Oberfläche aufweist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Aktuators ist es denkbar, dass sowohl als Kugel ausgestaltete Kontaktelemente als auch als Zylinderstift oder Gleitscheibe ausgestaltete Kontaktelemente in Kombination zum Einsatz kommen.
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Zur Gewährleistung einer sicheren Positionierung sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung des Aktuators vor, dass ein Kontaktelement, insbesondere die zumindest eine Kugel und/oder der zumindest eine Zylinderstift und/oder die zumindest eine Gleitscheibe, in eine am Sonnenrad ausgebildete Bohrung eingeführt, insbesondere darin eingepresst ist.
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Alternativ oder ergänzend kann ein Kontaktelement, insbesondere die zumindest eine Kugel und/oder der zumindest eine Zylinderstift und/oder die zumindest eine Gleitscheibe, mit dem Sonnenrad formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden sein.
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Das Getriebe des Aktuators weist mehrere Getriebestufen auf. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich ein Kontaktelement insbesondere einer mittleren Getriebestufe axial durch das zugehörige Sonnenrad und bildet sowohl zu einem Kontaktelement eines höherstufigen Sonnenrads als auch zu einem Kontaktelement eines niederstufigen Sonnenrads einen Kontaktbereich.
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Alternativ oder ergänzend können einem Sonnenrad einer mittleren Getriebestufe zwei Kontaktelemente zugeordnet sein, von denen eines eine Kontaktpaarung mit einem Kontaktelement eines höherstufigen Sonnenrads und eines eine Kontaktpaarung mit einem Kontaktelement eines niederstufigen Sonnenrads bildet.
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Erfindungsgemäß stützen sich die Sonnenräder sämtlicher Getriebestufen axial aufeinander ab und sind axial zueinander verspannt. Gemäß einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung ist zu diesem Zweck zwischen dem Sonnenrad und dem Planetenträger der höchsten Getriebestufe ein Federelement, vorzugsweise in Form einer Spiralfeder, zur Erzielung einer axialen Vorspannung angeordnet.
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Die Erfindung wird anschließend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Daraus ergeben sich auch vorteilhafte Effekte der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
- 1 einen verstellbaren Wankstabilisator in schematischer Ansicht,
- 2 einen Aktuator eines verstellbaren Wankstabilisators in schematischer Ansicht im Schnitt,
- 3 einen Teil des Getriebes eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in teilweiser Schnittdarstellung,
- 4 einen Teil eines Getriebes eines gemäßen Aktuators gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
- 5 einen Teil eines Getriebes eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 6 einen Teil eines Getriebes eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
- 7 einen Teil eines erfindungsgemäßen Getriebes eines Aktuators gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 8 ein Sonnenrad der ersten Planetenstufe mit darauf angebrachter Gleitscheibe,
- 9 ein Sonnenrad der ersten Planetenstufe mit Gleitscheibe und Verdrehsicherungslasche mit Stift
- 10 ein Sonnenrad der ersten Planetenstufe mit axial daran angebrachter Kugel,
- 11 ein Sonnenrad der ersten Planetenstufe mit axial daran angebrachtem Kugelzapfen.
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Zur Veranschaulichung des Einsatzgebietes der Erfindung zeigt zunächst 1 einen verstellbaren Wankstabilisator 2 in schematischer Ansicht. Der Wankstabilisator 2 ist Teil eines nicht im Detail gezeigten Fahrwerks eines nicht dargestellten Fahrzeugs. Ein erstes Rad 8a und ein auf der gegenüberliegenden Fahrzeugseite angeordnetes zweites Rad 8b sind jeweils über eine Radaufhängung 9a bzw. 9b mit einem (nicht dargestellten) Aufbau des Fahrzeugs verbunden. Jede der Radaufhängungen 9a bzw. 9b ist mit einem Ende eines zugehörigen Stabilisatorabschnitts 40a bzw. 40b des verstellbaren Wankstabilisators 2 gekoppelt. Die beiden Stabilisatorabschnitte 40a und 40b sind fahrzeugmittig über einen Aktuator 1 miteinander verbunden.
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Auf für sich gesehen bekannte Weise ist der verstellbare Wankstabilisator 2 um eine Rotationsachse 6 drehbar gegenüber dem Fahrzeugaufbau gelagert. Der Aktuator 1, in 1 vereinfacht dargestellt als zylindrischer Körper, umfasst im Wesentlichen ein Gehäuse, innerhalb dessen ein in 1 nicht sichtbarer Elektromotor 4 sowie ein mehrstufiges Planetengetriebe 5 angeordnet sind. Über den Elektromotor und das Getriebe stehen die Stabilisatorabschnitte 40a und 40b in Antriebsverbindung. Bei stehendem Elektromotor sind die beiden Stabilisatorabschnitte 40a, 40b über den Aktuator 1 starr miteinander verbunden. Durch Betrieb des Elektromotors lassen sich die Stabilisatorabschnitte 40a, 40b abhängig von der Drehrichtung des Elektromotors um die Rotationsachse 6 gegeneinander verdrehen. So lässt sich der Wankstabilisator 2 auch für sich gesehen bekannterweise verstellen.
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Das im Aktuator 1 vorgesehene Getriebe ist als dreistufiges Planetengetriebe ausgeführt.
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2 zeigt zur näheren Erläuterung einen Aktuator 1 in schematischer Schnittdarstellung, der an einem verstellbaren Wankstabilisator 2 wie in 1 dargestellt, zum Einsatz kommen kann. Gemäß Darstellung in 2 ist der Aktuator 1 im Wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut in Bezug auf die Rotationsachse 6. Während der Stabilisatorabschnitt 40a starr mit dem Gehäuse 3 des Aktuators 1 verbunden ist, ist der Stabilisatorabschnitt 40b mittels eines Lagers 42 drehbar gegenüber dem Gehäuse 3 gelagert. Als wesentliche Elemente sind innerhalb des Gehäuses 3 des Aktuators 1 ein Elektromotor 4 sowie ein dreistufiges Planetengetriebe 5 mit einer ersten Getriebestufe 10, einer zweiten Getriebestufe 20 und einer dritten Getriebestufe 30 angeordnet. Das Gehäuse 3 ist im Bereich des Planetengetriebes 5 gehäuseinnenseitig als Hohlrad 43 für die Getriebestufen 10, 20 und 30 ausgebildet. Eine Abtriebswelle des Elektromotors 4 ist mittels eines Lagers 41 gegenüber dem Gehäuse 3 gelagert, der Elektromotor 4 steht darüber in Antriebsverbindung mit der ersten Getriebestufe 10. Jede der drei Getriebestufen 10, 20 und 30 ist für sich gesehen als Planetengetriebe ausgebildet, wobei jede Getriebestufe 10, 20 und 30 jeweils ein Sonnenrad, einen Planetenträger, mit dem Planetenträger verbundene Planetenräder und ein Hohlrad 43 (gemeinsames Hohlrad am Gehäuse 3) aufweist. Auf für sich gesehen bekannte Weise stehen die Planetenräder jeweils mit dem zugehörigen Sonnenrad in kämmenden Eingriff, zugleich wälzen diese außenseitig am Hohlrad 43 ab.
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3 zeigt in teilweiser Schnittdarstellung den Aufbau eines dreistufigen Planetengetriebes eines erfindungsgemäßen Aktuators gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Zu sehen sind in vereinfachter Darstellung die drei Getriebestufen 10, 20 und 30 entlang der Rotationsachse 6. Ein der ersten Getriebestufe 10 zugeordnetes Sonnenrad 11 steht in unmittelbarer Antriebsverbindung mit dem Elektromotor 4. Das Sonnenrad 11 treibt mehrere um dieses herum angeordnete Planetenräder 13 an, die drehbar gelagert sind an einem Planetenträger 12 der ersten Getriebestufe 10. Wie in 3 nicht zu sehen, wälzen die Planetenräder 13 jeweils außenseitig am Hohlrad 43 des umgebenden Gehäuses 3 ab. Der Planetenträger 12 ist unmittelbar verbunden und treibt an ein Sonnenrad 21 der zweiten Getriebestufe 20. Dem Sonnenrad 21 sind wiederum Planetenräder 23 zugeordnet, die mit diesem in entkämmendem Eingriff stehen und drehbar gelagert sind am Planetenträger 22. Auch die Planetenräder 23 wälzen außenseitig am Hohlrad 43 (nicht gezeigt) ab. Der Planetenträger 22 ist wiederum fest verbunden und treibt an ein Sonnenrad 31 der dritten Planetenstufe 30, welche die letzte, abtriebsseitige Getriebestufe darstellt. Um das Sonnenrad 31 herum sind Planetenräder 33 angeordnet, die mit diesem in kämmenden Eingriff stehen. Im Unterschied zu den Planetenrädern 13 und 23 der ersten und zweiten Getriebestufen 10 und 20 sind die Planetenräder 33 der dritten Planetenstufe 30 als Radpaare ausgebildet, was in Bezug auf die vorliegende Erfindung jedoch von untergeordneter Bedeutung ist. Die Planetenräder 33 stehen in kämmenden Eingriff mit dem Sonnenrad 31, und wälzen außenseitig am Hohlrad 43 (nicht gezeigt) ab. Die Planetenräder 33 sind drehbar gelagert gegenüber Planetenträger 32 der dritten Getriebestufe 30, wobei der Planetenträger 32 das dreistufige Planetengetriebe axial abschließt.
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Die Sonnenräder 11, 21 und 31 der Getriebestufen 10, 20 und 30 stützen sich axial aufeinander ab und sind axial zueinander verspannt. Zu diesem Zweck ist eine axial wirkende Feder 7 vorgesehen, die sich axial am Planetenträger 32 abstützt. An ihrem gegenüberliegenden axialen Ende stützt sich die Feder 7 an einem innerhalb des Sonnenrads 31 ausgebildeten axialen Absatz einer die Feder 7 aufnehmenden Bohrung ab, so dass das Federelement 7 das Sonnenrad 31 in axialer Richtung vorspannt.
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Im Betrieb des dreistufigen Planetengetriebes 5 drehen sich die Sonnenräder 11, 21 und 31 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Da es im Betrieb eines verstellbaren Wankstabilisators üblicherweise zu stark schwankenden Drehzahlen und insbesondere zu Drehrichtungsänderungen kommt, ist die Gewährleistung von Spielfreiheit innerhalb der Getriebekomponenten von großer Bedeutung, um nämlich störende Betriebsgeräusche zu vermeiden. Zu diesem Zweck sind den Sonnenrädern 11, 21 und 31 Kontaktelemente 14, 24 und 34 zur Übertragung einer Axialkraft über die drei Getriebestufen 10, 20 und 30 zugeordnet. Diese Grundidee lässt sich auf verschiedene Weise umsetzen, wie anhand der in den Ausführungsbeispielen der 3 bis 11 nachfolgend erläutert.
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Gemäß 3 weist das Sonnenrad 21 der zweiten Getriebestufe 20 eine durchgehende Bohrung auf, in welche ein Kontaktelement 24 in Form einer gehärteten Kugel eingepresst ist. Im Sonnenrad 11 der ersten Getriebestufe 10 ist stirnseitig eine Bohrung ausgebildet, in welcher ein Kontaktelement 14 in Form eines Zylinderstifts eingepresst ist. Auf ähnliche Weise ist in das Sonnenrad 31 der dritten Getriebestufe 30 ein Kontaktelement 34 in Form eines Zylinderstifts in eine dortige Bohrung eingepresst. Im Ergebnis werden die Sonnenräder 11, 21 und 31 mittels der Kontaktelemente 14, 24 und 34 unter Einwirkung der Vorspannkraft der Feder 7 axial zueinander verspannt. Die Kontaktelemente 14, 24 und 34 sind genau auf der Rotationsachse 6 der Planetenstufen 10, 20 und 30 positioniert und weisen zueinander einen annähernd punktförmigen Kontaktbereich miteinander auf. Dies hat den Vorteil, dass die Relativgeschwindigkeit im Kontaktbereich geringgehalten wird und somit wenig Reibung bzw. Verschleiß auftritt. Bei den Zylinderstiften und der Kugel handelt es sich um Bauteile, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand mit hochfester Oberfläche hergestellt werden können. Die Zylinderstifte 14 und 34 können auf Maß in die vorgesehenen Bohrungen der Sonnen 11 bzw. 31 eingepresst werden. Die Kugel 24 kann ebenfalls in die Sonne 21 auf Maß eingepresst werden. Es ergibt sich der Vorteil, dass sich die Toleranz der Tiefe der Bohrungen nicht auf die Toleranz der Position der Zylinderstifte 14 und 34 und der Kugel 24 auswirkt. Die Zylinderstifte 14, 34 können je nach zulässiger Flächenpressung an der kugelseitigen Fläche einen Radius aufweisen.
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Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform wird die Kugel der zweiten Getriebestufe 20 durch einen Zylinderstift ersetzt, der das Kontaktelement 24 bildet. Der Zylinderstift kann wie in 4 dargestellt, mit zwei weiteren Zylinderstiften 14, 34 in Eingriff stehen. Alternativ kann ein Zylinderstift auch durch eine Gleitscheibe ersetzt werden, angedeutet beim Kontaktelement 14. Alternativ kann auch vollständig auf die Kontaktelemente 14, 34 in Form von Zylinderstiften verzichtet werden, wobei sich dann das Kontaktelement 24 in Form des Zylinderstiftes direkt auf dem Sonnenrad 11 bzw. dem Sonnenrad 31 abstützt. Ein am Kontaktelement 24 vorgesehener Radius muss so gewählt sein, dass eine zulässige Flächenpressung nicht überschritten wird.
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Gemäß einer in 5 dargestellten Ausführungsform sind die Kontaktelemente 14 und 34 der ersten Getriebestufe 10 bzw. der dritten Getriebestufe 30 als Kugeln ausgeführt und ist das Kontaktelement 24 der zweiten Getriebestufe 20 als Zylinderstift ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass die Fügung der Kugeln 14 bzw. 34 nicht auf ein bestimmtes Maß erfolgen muss, sondern einfach bis zu einer gewissen Kraft in die Sonnenräder 11 bzw. 34 eingepresst werden können. Das als Zylinderstift ausgeführte Kontaktelement 24 kann je nach zulässiger Flächenpressung einen Radius auf beiden Seiten aufweisen.
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In einer weiteren, in 6 dargestellten Ausführungsform werden für die Lagerung bzw. axiale Abstützung zwischen den jeweiligen Sonnenrädern 11 und 21 bzw. 21 und 31 separate Kontaktelemente 14 und 24 sowie 24 und 34 verwendet. Je nach Ausführung der Sonnenräder können hierbei Kugeln bis auf Anschlag in die jeweiligen Sonnenräder 11, 21, 31 eingepresst werden, wodurch sich der Fügeprozess deutlich vereinfacht. Die Kontaktelemente können auch als Zylinderstifte mit einem beliebigen Radius ausgeformt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform, die in 7 dargestellt ist, ist der zweiten Getriebestufe 20 wieder ein Kontaktelement 24 in Form eines Zylinderstifts zugeordnet, wobei diesem ein umlaufender Kranz als Anschlag hinzugefügt wurde, wodurch das Kontaktelement 24 einen axialen Anschlag gegenüber dem Sonnenrad 21 (Absatz der daran ausgebildeten Bohrung) aufweist.
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Für die Ausführung der erfindungsgemäß vorgesehenen Kontaktelemente bzw. für deren Verbindung mit dem jeweiligen Sonnenrad sind verschiedene Varianten denkbar. Ein zum Einsatz kommender Zylinderstift kann formschlüssig, kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem jeweiligen Sonnenrad verbunden sein. Denkbar ist beispielsweise ein Einpressen oder Einkleben eines Zylinderstifts. Auch ist ein Verschrauben denkbar. Die 8 und 9 zeigen als Alternative zu einem Zylinderstift eine Gleitscheibe, die auf einer Planfläche eines Sonnenrads positioniert ist, wobei jeweils eine Verdrehsicherung, im Fall der 9 mit zusätzlichem Stift vorgesehen ist.
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10 zeigt eine Möglichkeit, eine Kugel als Kontaktelement 14 mittels einer Haltevorrichtung am Sonnenrad 11 zu befestigen. Gemäß Darstellung von 11 kommt als Kontaktelement ein Kugelzapfen 14 zum Einsatz, der in eine stirnseitig ausgebildete Bohrung des Sonnenrads 11 eingepresst ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aktuator
- 2
- verstellbarer Wankstabilisator
- 3
- Gehäuse
- 4
- Elektromotor
- 5
- mehrstufiges Planetengetriebe
- 6
- Rotationsachse
- 7
- Federelement
- 8a, 8b
- Rad
- 9a, 9b
- Radaufhängung
- 10
- erste Getriebestufe
- 11
- Sonnenrad
- 12
- Planetenträger
- 13
- Planetenrad
- 14
- Kontaktelement
- 20
- zweite Getriebestufe
- 21
- Sonnenrad
- 22
- Planetenträger
- 23
- Planetenrad
- 24
- Kontaktelement
- 30
- dritte Getriebestufe
- 31
- Sonnenrad
- 32
- Planetenträger
- 33
- Planetenrad
- 34
- Kontaktelement
- 40a, 40b
- Stabilisatorabschnitt
- 41
- Lager
- 42
- Lager
- 43
- Hohlrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019207055 A1 [0004]