-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Adapterbauteil und eine Adapterbaugruppe zur Verbindung eines Bremskraftverstärkers mit einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs, eine Bremskraftverstärkerbaugruppe, ein Verfahren zur Herstellung eines Adapterbauteils sowie Verfahren zur Montage einer Bremskraftverstärkerbaugruppe.
-
Stand der Technik
-
Bremskraftverstärker, wie z.B. elektromechanische Bremskraftverstärker, sind dazu ausgebildet, die von einem Bremspedal oder einem Bremshebel erzeugte Kraft zu verstärken oder basierend auf einem Stellweg des Bremspedals oder des Bremshebels eine Ausgangskraft zu erzeugen. Dies geschieht üblicherweise mittels eines elektrischen Servoantriebs, welcher über ein Getriebe kinematisch an eine Betätigungsstange gekoppelt ist.
-
Der Bremskraftverstärker wird im Fahrzeug an einer Aufnahmehalterung, z.B. an einem Wandabschnitt, befestigt. Üblicherweise sind hierzu an der Aufnahmehalterung Befestigungsöffnungen ausgebildet, in welchen an dem Bremskraftverstärker vorgesehene Befestigungsstifte fixiert werden. Folglich ist es erforderliche, die Anordnung der Befestigungsstifte am Bremskraftverstärker und die Anordnung der Befestigungsöffnungen der Aufnahmehalterung aneinander anzupassen.
-
In der
EP 1 547 890 A1 ist eine Adapterbaugruppe zur Befestigung eines Bremskraftverstärkers an einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs offenbart, welche ein über Befestigungsstifte an der Aufnahmehalterung fixierbares Adapterbauteil aufweist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Erfindungsgemäß ist ein Adapterbauteil zur Verbindung eines Bremskraftverstärkers mit einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Adapterbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 9, eine Bremskraftverstärkerbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 11, ein Verfahren zur Herstellung eines Adapterbauteils mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und ein Verfahren zur Montage einer Bremskraftverstärkerbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgesehen.
-
Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Adapterbauteil zur Verbindung eines Bremskraftverstärkers mit einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs ein sich flächig erstreckendes Basisteil, welches zumindest zwei erste Verbindungsöffnungen zur Aufnahme von ersten Verbindungsstiften zur Befestigung des Bremskraftverstärker aufweist, einen Kragen, welcher in einer quer zum Basisteil verlaufenden axialen Richtung von dem Basisteil vorsteht, und einen von dem Kragen in einer radialen Richtung nach außen vorstehenden Flansch, welcher zumindest zwei zweite Verbindungsöffnungen zur Aufnahme von zweiten Verbindungsstiften zur Befestigung an der Aufnahmehalter aufweist.
-
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Adapterbaugruppe zur Verbindung eines Bremskraftverstärkers mit einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs ein Adapterbauteil nach dem ersten Aspekt der Erfindung und eine der Anzahl der zweiten Verbindungsöffnungen entsprechende Anzahl an zweiten Verbindungsstiften, wobei jeweils ein zweiter Verbindungsstift in einer zweiten Verbindungsöffnung fixiert ist.
-
Nach einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst eine Bremskraftverstärkerbaugruppe eine Adapterbaugruppe nach dem zweiten Aspekt der Erfindung und einen Bremskraftverstärker mit einem Gehäuse, an welchem eine der Anzahl der ersten Verbindungsöffnungen des Basisteils des Adapterbauteils entsprechende Anzahl an ersten Verbindungsstiften vorgesehen ist, wobei jeweils ein erster Verbindungsstift in einer ersten Verbindungsöffnung des Basisteils des Adapterbauteils fixiert ist.
-
Nach einem vierten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Adapterbauteils nach dem ersten Aspekt der Erfindung vorgesehen. Das Verfahren umfasst ein Ausbilden des Basisteils, des Kragens und des Flansches durch Tiefziehen eines Blechzuschnitts, ein Erzeugen der ersten Verbindungsöffnungen in dem Basisteil und ein Erzeugen der zweiten Verbindungsöffnungen in dem Flansch.
-
Nach einem fünften Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Montage einer Bremskraftverstärkerbaugruppe nach dem dritten Aspekt der Erfindung vorgesehen. Dieses Verfahren umfasst ein Fixieren der zweiten Verbindungsstifte in den zweiten Verbindungsöffnungen des Flanschs des Adapterbauteils und ein Fixieren der ersten Verbindungsstifte in den ersten Verbindungsöffnungen des Basisteils des Adapterbauteils.
-
Eine der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, einen Bremskraftverstärker über ein zwischen diesem und einer Aufnahmehalterung angeordnetes Adapterbauteil an der Aufnahmehalterung zu befestigen, wobei das Adapterbauteil als ein im Wesentlichen hutförmiges, dünnwandiges Bauteil realisiert ist. Hierzu kann das Adapterbauteil beispielsweise als Formblech realisiert sein, welches z.B. eine Dicke in einem Bereich zwischen 2 mm und 4 mm aufweisen kann. Allgemein weist das Adapterbauteil ein Basisteil oder eine Basisplatte mit einer ersten Oberfläche und einer entgegengesetzt zu dieser gelegenen zweiten Oberfläche, einen Kragen oder Axialsteg, welcher in einer quer zu der ersten Oberfläche stehenden axialen Richtung von der ersten Oberfläche vorsteht und einen Flansch oder Radialsteg auf. Der Flansch erstreckt sich von einem Ende des Kragens, das in Bezug auf die axiale Richtung abgewandt von dem Basisteil gelegen ist, in einer radialen Richtung, also quer zum Kragen, nach außen, insbesondere in Bezug auf einen geometrischen Mittelpunkt des Basisteils. Das Basisteil weist mehrere erste Durchgangsöffnungen bzw. Verbindungsöffnungen auf, in welche an dem Bremskraftverstärker vorgesehene Verbindungsstifte einführbar sind. Weiterhin umfasst auch der Flansch mehrere zweite Verbindungsöffnungen, welche in einem Muster angeordnet sind, das einem Lochmuster der Aufnahmehalterung entspricht.
-
Da der Flansch radial nach außen von dem Kragen absteht, können die zweiten Verbindungsöffnungen im Flansch auf einfache Weise mit Abständen zueinander angeordnet sein, die sich von den Abständen der ersten Verbindungsöffnungen im Basisteil unterscheiden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Adapterbauteil sich äußerst kostengünstig, z.B. durch Tiefziehen, herstellen lässt.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Basisteil, der Kragen und der Flansch als ein Teil durch Tiefziehen, insbesondere eines Metallblechs, hergestellt sind. Die Ausführung des als dünnwandiges Blechteil bietet den Vorteil, dass ein leichtes, mechanisch widerstandsfähiges Bauteil bereitgestellt wird.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Basisteil eine zentrale Ausnehmung zur Durchführung einer Betätigungseinrichtung des Bremskraftverstärkers aufweist. Die zentrale Ausnehmung kann z.B. koaxial zu dem geometrischen Mittelpunkt des Basisteils angeordnet sein, wobei die ersten Verbindungsöffnungen in Bezug auf die radiale Richtung zwischen einem Umfangsrand Basisteils und der zentralen Ausnehmung gelegen sind-
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Basisteil einen im Wesentlichen kreisförmigen Außenumfang aufweist. Der geometrische Mittelpunkt kann hierbei z.B. durch den Mittelpunkt des Kreises definiert sein, der dem Außenumfang entspricht. Allgemein, also auch bei anderen Formen des Außenumfangs des Basisteils, kann der geometrische Mittelpunkt beispielsweise durch den Flächenschwerpunkt des Basisteils, insbesondere der ersten Oberfläche des Basisteils definiert sein.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die ersten Verbindungsöffnungen in Bezug auf die radiale Richtung innerhalb des Kragens angeordnet sind. Somit sind die ersten Verbindungsöffnungen in Bezug auf die radiale Richtung zwischen dem geometrischen Mittelpunkt des Basisteils und dem Kragen angeordnet.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass der Kragen als geschlossener, umlaufender Rahmen ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Kragen ringförmig oder im Wesentlichen ringförmig ausgebildet sein. Ein umlaufender Kragen bietet den Vorteil, dass er sich einfach in einem Tiefziehverfahren herstellen lässt. Außerdem kann dadurch die Steifigkeit des Adapterbauteils weiter vergrößert werden.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass der Kragen in Bezug auf die radiale Richtung in einem Randbereich des Basisteils angeordnet ist. Beispielsweise kann der Kragen als Umbug des Basisteils ausgebildet sein bzw. sich vom Außenumfang des Basisteils aus erstrecken. Eine derartige Gestaltung ist einfach in einem Tiefziehverfahren herstellbar.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass eine Anzahl der zweiten Verbindungsöffnungen verschieden von einer Anzahl der ersten Verbindungsöffnungen ist. Dies vergrößert vorteilhaft die Einsatzmöglichkeiten des Adapters für verschiedene Lochmuster an der Aufnahmehalterung und dem Bremskraftverstärker.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen der Adapterbaugruppe kann vorgesehen sein, dass die zweiten Verbindungsstifte kraft- und/oder formschlüssig in den zweiten Verbindungsöffnungen fixiert sind, insbesondere durch Verstemmen.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Fixieren der zweiten Verbindungsstifte in den zweiten Verbindungsöffnungen des Flanschs des Adapterbauteils ein Verstemmen der zweiten Verbindungsstifte umfasst. Hierbei werden die Verbindungsstifte derart plastisch verformt, dass eine kraft- und oder formschlüssige Fixierung der Verbindungsstifte am Adapterbauteil erzielt wird.
-
Gemäß manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Fixieren der ersten Verbindungsstifte in den ersten Verbindungsöffnungen des Basisteils des Adapterbauteils ein Durchführen der ersten Verbindungsstifte durch die ersten Verbindungsöffnungen und ein Aufschrauben jeweils einer Mutter auf je einen ersten Verbindungsstift umfasst.
-
Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen erläutert. Von den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Bremskraftverstärkerbaugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Adapterbaugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3 eine detaillierte Schnittansicht des in 2 durch den Buchstaben Y gekennzeichneten Bereichs;
- 4 eine detaillierte Schnittansicht des in 1 durch den Buchstaben Z gekennzeichneten Bereichs;
- 5 einen abgebrochenen Halbschnitt einer Bremskraftverstärkerbaugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, in einem an einer Aufnahmehalterung eines Fahrzeugs montierten Zustand;
- 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines Adapterbauteils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- 7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Montage einer Bremskraftverstärkerbaugruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
-
1 zeigt rein beispielhaft eine Bremskraftverstärkerbaugruppe 400 mit einem Bremskraftverstärker 300 und einer Adapterbaugruppe 200 zur Verbindung des Bremskraftverstärkers 300 mit einer Aufnahmehalterung 500 eines Fahrzeugs.
-
Der Bremskraftverstärker 300 kann insbesondere ein elektromechanischer Bremskraftverstärker 300 sein. Derartige Bremskraftverstärker sind allgemein sind dazu ausgebildet, die von einem Bremspedal oder einem Bremshebel erzeugte Kraft zu verstärken oder basierend auf einem Stellweg des Bremspedals oder des Bremshebels eine Ausgangskraft zu erzeugen. Hierzu umfasst der Bremskraftverstärker 300 einen elektrischen Servoantrieb (nicht gezeigt), welcher über ein Getriebe (nicht gezeigt) kinematisch an eine Betätigungsstange (nicht gezeigt) gekoppelt ist. Der Servoantrieb und das Getriebe sind in einem Gehäuse 310 aufgenommen. Zur Übertragung einer Kraft vom Bremspedal oder Bremshebel an die Betätigungsstange kann eine Betätigungseinrichtung, z.B. in Form Eingangsstange 350 vorgesehen sein, die aus dem Gehäuse 310 herausragt, wie dies in 1 rein beispielhaft gezeigt ist.
-
Die Adapterbaugruppe 200 umfasst ein Adapterbauteil 100 und mehrere zweite Verbindungsstifte 231. Die Adapterbaugruppe 200 ist in 2 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Wie in 2 gezeigt, weist das Adapterbauteil 100 ein Basisteil 1, einen Kragen 2 und einen Flansch 3 auf.
-
Das Basisteil 1 ist allgemein als ein sich flächig erstreckendes, z.B. plattenförmiges Teil realisiert, und weist eine erste Oberfläche 1a und eine entgegengesetzt zu dieser gelegene zweite Oberfläche 1b auf. Die erste und die zweite Oberfläche 1a, 1b können als ebene oder im Wesentlichen ebene Flächen ausgebildet sein, wie dies in 2 beispielhaft dargestellt ist. Eine axiale Richtung A1 erstreckt sich quer zu dem Basisteil 1, insbesondere zu der ersten Oberfläche 1a des Basisteils 1. Eine radiale Richtung R1 erstreckt sich quer oder senkrecht zur axialen Richtung A1.
-
Wie in 2 ferner gezeigt ist, kann das Basisteil 1 einen im Wesentlichen kreisförmigen Außenumfang 12 aufweisen. „Im Wesentlichen kreisförmig“ umfasst sowohl einen durchgehenden Kreis, als auch eine Umfangsform, welche mehrere durch Zwischenabschnitte 12B getrennte Kreissegmente 12A aufweist, die einen gemeinsamen Mittelpunkt haben, wie dies in 2 beispielhaft gezeigt ist. Der Außenumfang 12 definiert allgemein einen geometrischen Mittelpunkt des Basisteils 1, welcher z.B. durch den Flächenschwerpunkt der vom Außenumfang 12 umgrenzten Fläche definiert sein kann. In 2 ist rein beispielhaft ein Basisteil 1 mit im Wesentlichen kreisförmigem Außenumfang 12 gezeigt, wobei eine sich in der axialen Richtung A1 durch den geometrischen Mittelpunkt des Basisteils 1 erstreckende Mittelachse C1 eingezeichnet ist.
-
Wie in 2 ferner dargestellt ist, weist das Basisteil 1 ferner eine Mehrzahl an ersten Verbindungsöffnungen 11 auf, die sich zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche 1a, 1b erstrecken. Diese Verbindungsöffnungen 11 dienen zur Aufnahme von ersten Verbindungsstiften 211 zur Befestigung des Bremskraftverstärker 300, wie nachfolgend noch im Detail erläutert wird. In 2 ist lediglich eine Verbindungsöffnung 11 sichtbar. Allgemein kann das Basisteil 1 zumindest zwei Verbindungsöffnungen 11 aufweisen. Die ersten Verbindungsöffnungen 11 können in Bezug auf die radiale Richtung R1 insbesondere in einem Randbereich des Basisteils 1 ausgebildet sein, wie dies in 1 rein beispielhaft gezeigt ist.
-
Wie in 2 weiterhin beispielhaft gezeigt, kann das Basisteil 1 optional eine zentrale Ausnehmung 10 zur Durchführung der Betätigungseinrichtung 350 des Bremskraftverstärkers 300 aufweisen. Die zentrale Ausnehmung 10 kann z.B. kreisförmig sein, wie in 2 beispielhaft gezeigt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine Mittelachse der zentralen Ausnehmung 10 konzentrisch bzw. koaxial zu der Mittelachse C1 des Basisteils 1 angeordnet ist, wie dies in 2 beispielhaft gezeigt ist. Die ersten Verbindungsöffnungen 11 sind in diesem Fall in Bezug auf die radiale Richtung R1 zwischen der zentralen Ausnehmung 10 und dem Außenumfang 12 angeordnet. Weiterhin kann ein umlaufender, z.B. mindestens 4 mm breiter, ebener Dichtbereich an der zweiten Oberfläche 1b des Basisteils 1 vorgesehen sein, um die Dichtheit zwischen Basisteil 1 und Bremskraftverstärker 300 zu verbessern.
-
Der Kragen 2 kann insbesondere als ein mit dem Basisteil 1 verbundener Steg realisiert sein. Wie in 2 beispielhaft dargestellt, erstreckt sich der Kragen 2 entlang der axialen Richtung A1 und somit quer zum Basisteil 1. Insbesondere steht der Kragen 2 in der axialen Richtung A1 von der ersten Oberfläche 1a des Basisteils 1 vor. Der Kragen 2 kann optional als ein umlaufender Rahmen ausgebildet sein. Wie in 2 beispielhaft gezeigt, kann der Kragen 2 als ein im Wesentlichen ringförmiger Rahmen realisiert sein. „im Wesentlichen ringförmig“ umfasst sowohl einen durchgehenden Ring, als auch eine Ringform, welche mehrere durch Zwischenabschnitte getrennte Ring- oder Zylindersegmente aufweist, die einen gemeinsamen Mittelpunkt haben, wie dies in 2 beispielhaft gezeigt ist. Weiterhin optional kann vorgesehen sein, dass der Kragen 2 in Bezug auf die radiale Richtung R1 in einem Randbereich des Basisteils 1 angeordnet ist. In 2 ist rein beispielhaft gezeigt, dass der Kragen 2 sich vom Außenumfang 12 des Basisteils 1 aus erstreckt und eine dem Verlauf des Außenumfangs 12 entsprechende Rahmenform aufweist. Die ersten Verbindungsöffnungen 11 des Basisteils 1 liegen in Bezug auf die radiale Richtung R1 somit vorzugsweise innerhalb des Kragens 2.
-
Der Flansch 3 ist ebenfalls platten- oder stegförmig ausgebildet und mit dem Kragen 2 verbunden, insbesondere mit einem in Bezug auf die axiale Richtung A1 vom Basisteil 1 abgewandten Ende 22 des Kragens 2. Der Flansch 3 erstreckt sich entlang der radialen Richtung von dem Kragen 2 nach außen. Somit steht der Flansch 3 in einer Richtung vom geometrischen Mittelpunkt des Basisteils 1 weg von dem Kragen 2 vor, wie dies in 2 gezeigt ist. Der Flansch 3 kann insbesondere umlaufend ausgebildet sein, bzw. erstreckt sich vorzugsweise entlang des gesamten Umfangs des Kragens 2, wie in 2 beispielhaft gezeigt.
-
Wie in 2 ferner gezeigt ist, weist der Flansch 3 mehrere zweite Verbindungsöffnungen 31 auf. In 2 ist rein beispielhaft gezeigt, dass der Flansch 3 insgesamt vier Verbindungsöffnungen 31 aufweist. Selbstverständlich können jedoch mehr oder weniger als vier zweite Verbindungsöffnungen 31 vorgesehen sein. Allgemein umfasst der Flansch 3 zwei oder mehr zweite Verbindungsöffnungen 31. Optional kann die Anzahl der zweiten Verbindungsöffnungen 31 verschieden von der Anzahl der ersten Verbindungsöffnungen 11 des Basisteils 1 sein. Weiterhin kann ein umlaufender, z.B. mindestens 4 mm breiter, ebener Dichtbereich (nicht gezeigt) an dem Flansch 3 vorgesehen sein, um die Dichtheit zwischen Flansch 3 und Aufnahmehalterung 500 zu verbessern.
-
Das Basisteil 1, der Kragen 2 und der Flansch 3 können einstückig bzw. aus einem Teil hergestellt sein, welches eine im Wesentlichen konstante Dicke aufweist, z.B. in einem Bereich zwischen 2 mm und 4 mm. Insbesondere können das Basisteil 1, der Kragen 2 und der Flansch 3 aus einem einzigen Metallblech gefertigt sein. Dies kann z.B. in einem Tiefziehverfahren erfolgen. 6 zeigt schematisch den Ablauf eines Verfahrens M zur Herstellung eines Adapterbauteils 100. In einem ersten Schritt M1 erfolgt ein Ausbilden des Basisteils 1, des Kragens 2 und des Flansches 3 durch Tiefziehen eines Blechzuschnitts. Dies kann z.B. in einer Tiefziehpresse mittels eines Stempels oder durch hydromechanisches Tiefziehen erfolgen. In einem weiteren Schritt M2 werden die ersten Verbindungsöffnungen 11 in dem Basisteil 1 erzeugt. In Schritt M3 erfolgt ein Erzeugen M3 der zweiten Verbindungsöffnungen 31 in dem Flansch 3. Die ersten und die zweiten Verbindungsöffnungen 11, 31 können z.B. durch Bohren oder Stanzen erzeugt werden. Dies kann vor oder nach dem Tiefziehen (Schritt M1) durchgeführt werden.
-
Wie in 2 weiterhin gezeigt ist, ist jeweils ein zweiter Verbindungsstift 231 in einer zweiten Verbindungsöffnung 31 fixiert. 3 zeigt schematisch eine Schnittansicht durch eine zweite Verbindungsöffnung 32 des Flanschs 3 mit einem darin fixierten zweiten Verbindungsstift 231. Wie in 3 beispielhaft gezeigt, kann der zweite Verbindungsstift 231 einen Schaft 231A mit einem ersten Durchmesser und einen Kopf 231B aufweisen, der an einem Ende des Schafts 231A angeordnet ist und einen zweiten Durchmesser aufweist, der größer als der erste Durchmesser des Schafts 231A ist. Der erste Durchmesser und der zweite Durchmesser sind derart dimensioniert, dass der Schaft 231A durch die zweiten Verbindungsöffnungen 32 durchführbar ist, der Kopf 231B jedoch nicht.
-
In 3 ist beispielhaft gezeigt, dass der Flansch 3 und die zweiten Verbindungsstifte 231 verstemmt sind. Der Schaft 231A ragt durch die zweite Verbindungsöffnung 32 hindurch, wobei der Kopf 231B an einer der Basisplatte 1 zugewandten unteren Oberfläche 3a des Flansches 3 anliegt. Ein von einer entgegengesetzt zu der unteren Oberfläche 3a gelegenen oberen Oberfläche 3b des Flansches 3 vorstehender Abschnitt des Schafts 231A ist derart plastisch verformt, dass eine Wulst 231C ausgebildet ist, die einen Durchmesser definiert, der größer als der Durchmesser der zweiten Verbindungsöffnung 32 ist und an der oberen Oberfläche 3b des Flansches 3 anliegt. Somit wird eine formschlüssige und optional zusätzlich eine reibschlüssige Fixierung des jeweiligen zweiten Verbindungsstifts 231 in der zweiten Verbindungsausnehmung 31 erzielt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf ein Verstemmen zur Fixierung beschränkt. Beispielsweise können auch andere form- und oder reibschlüssige Fixierungsmöglichkeiten vorgesehen sein, wie z.B. Verschrauben, Verschweißen oder dergleichen.
-
Wieder unter Bezugnahme auf 1 ist erkennbar, dass an dem Gehäuse 310 des Bremskraftverstärkers 300 eine der Anzahl der ersten Verbindungsöffnungen 11 des Basisteils 1 des Adapterbauteils 100 entsprechende Anzahl an ersten Verbindungsstiften 211 vorgesehen ist. Zur Befestigung des Bremskraftverstärkers 300 an dem Adapterbauteil 100 ist jeweils ein erster Verbindungsstift 211 in je einer ersten Verbindungsöffnung 11 der Basisteils 1 des Adapterbauteils 100 fixiert. Das Adapterbauteil 100 ist insbesondere derart an dem Gehäuse 310 des Bremskraftverstärkers 300 angeordnet, dass die zweite Oberfläche 1b des Basisteils 1 dem Gehäuse 310 zugewandt ist bzw. an diesem anliegt, wie dies in 4 gezeigt ist.
-
4 zeigt schematisch eine Schnittansicht durch eine erste Verbindungsöffnung 11 des Basisteils 1 mit einem darin fixierten ersten Verbindungsstift 211. Die ersten Verbindungsstifte 211 ragen durch Ausnehmungen 311 des Gehäuses 310 und sind fest mit dem Gehäuse 310 des Bremskraftverstärkers 300 verbunden, z.B. mit diesem verstemmt, wie dies in 4 schematisch dargestellt ist. Ferner ragen die ersten Verbindungsstifte 311 durch die ersten Verbindungsöffnungen 11 des Basisteils 1 hindurch und stehen von der ersten Oberfläche 1a des Basisteils 1 vor. Die Fixierung der ersten Verbindungsstifte 211 in den ersten Verbindungsöffnungen 11 kann z.B. mithilfe von Schraubmuttern 212 erfolgen, die auf ein Außengewinde der Verbindungsstifte 211 aufgeschraubt sind, wie dies in den 1 und 4 beispielhaft gezeigt ist. Wie in 4 außerdem gezeigt ist, kann optional zwischen der Mutter 212 und der ersten Oberfläche 1a des Basisteils 1 eine Beilagsscheibe 213 angeordnet sein.
-
7 zeigt rein schematisch den Ablauf eines Verfahrens M100 zur Montage der Bremskraftverstärkerbaugruppe 400. In einem ersten Schritt M101 erfolgt ein Fixieren M101 der zweiten Verbindungsstifte 231 in den zweiten Verbindungsöffnungen 31 des Flanschs 3 des Adapterbauteils 100, z.B. durch Verstemmen, wie dies oben unter Bezugnahme auf 3 beschrieben wurde. In einem weiteren Schritt M102 werden die ersten Verbindungsstifte 211 in den ersten Verbindungsöffnungen 11 des Basisteils 1 des Adapterbauteils 100 fixiert. Dies kann z.B. ein Durchführen der ersten Verbindungsstifte 211 durch die ersten Verbindungsöffnungen 11 und ein Aufschrauben jeweils einer Mutter 212 auf je einen ersten Verbindungsstift 211 umfassen, wie dies anhand von 4 beispielhaft erläutert wurde.
-
5 zeigt schematisch einen abgebrochenen Halbschnitt der Bremskraftverstärkerbaugruppe 400 in einem Zustand, in dem diese an einer Aufnahmehalterung 500 eines Fahrzeugs montiert ist. Wie in 5 schematisch dargestellt, liegt der Flansch 3 hierbei an der Aufnahmehalterung 500 an und jeweils ein zweiter Verbindungsstift 231 ist durch je eine Aufnahmeausnehmung 511 durchgeführt bzw. ragt durch diese hindurch. Die zweiten Verbindungsstifte 231 können beispielsweise durch Muttern 232, die mit einem Außengewinde des zweiten Verbindungsstift 231 verschraubt sind, in der jeweiligen Aufnahmeausnehmung 511 fixiert sein.
-
Ein Vorteil der beschriebenen Gestaltung des Adapterbauteils liegt darin, dass sich auf einfache Weise ein Baukastenansatz realisieren lässt, in welchem die Lage der ersten und der zweiten Verbindungsöffnungen 11, 31 und die Länge der Verbindungsstifte 211, 231 für verschiedene Einbaurandbedingungen relativ einfach angepasst werden können, wobei die Geometrie des Basisteils 1, des Kragens 2 und des Flansches 3 unverändert bleiben können. Lediglich die Position der Verbindungsöffnungen 11, 31 muss angepasst werden.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar. Insbesondere sind auch Kombinationen der voranstehenden Ausführungsbeispiele denkbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-