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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Pumpenanordnung einer Kolbenpumpe, insbesondere für ein Hydraulikaggregat eines Fahrzeugbremssystems, mit einem Pumpengehäuse, einem in dem Pumpengehäuse axial verschiebbar geführten Kolben, einem Führungselement zum Führen des Kolbens und einem Fluidraum zum Aufnehmen eines Fluides. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung einer solchen Pumpenanordnung in einem Hydraulikaggregat eines Fahrzeugbremssystems.
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Fahrzeugbremssysteme dienen zum Verzögern der Fahrgeschwindigkeit von Fahrzeugen, wie etwa PKWs und LKWs. Dazu werden meist ABS- und ESP-Hydraulikbremssysteme verwendet, bei denen in zugehörigen Bremskreisen mittels eines Hydraulikaggregats und eines Hydraulikfluids ein geregelter Bremsdruck bereitzustellen ist. Zum Regeln des Bremsdrucks umfasst das Hydraulikaggregat unter anderem eine Kolbenpumpe mit mindestens einer Pumpenanordnung bzw. einem Pumpenelement mit einem Kolben, der in einem zugehörigen Zylinder axial verschiebbar ist. Der Kolben ist im Zuströmbereich von Fluid in den Zylinder hinein ferner in einem Pumpengehäuse geführt, in dem auch ein Exzenterantrieb für den Kolben angeordnet ist. Dabei befindet sich der Exzenterantrieb in einem fluidlosen Exzenterraum, während der Zuströmbereich einen Fluidraum zum Aufnehmen des Fluides darstellt.
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Zwischen dem Zuströmbereich und dem Exzenterraum ist herkömmlich eine Dichtungsanordnung vorgesehen, die mit einem Dichtring, einem Stützring und einem Führungsring gebildet ist. Dabei ist vom Zuströmbereich ausgehend in axialer Richtung zunächst der Dichtring radial um den Kolben angeordnet. Damit stellt der Dichtring eine weitgehend fluiddichte Abdichtung zwischen dem Zuströmbereich als leicht druckbeaufschlagtem Bereich und dem Exzenterraum als weitgehend drucklosem Bereich her. Axial nach dem Dichtring befindet sich der Stützring, der den Dichtring stützt. Bekanntermaßen ist axial nach dem Stützring der Führungsring angeordnet, der dazu dient, den Kolben relativ zum Pumpengehäuse und damit auch relativ zum Zylinder zu führen. Diese Führung geschieht an jenem Endbereich des Kolbens, an dem durch den Exzenterantrieb Querkräfte auf den Kolben eingebracht und vom Führungsring aufgenommen werden. Zudem begrenzt der Führungsring den Bauraum für den Dichtring und den Stützring in axialer Richtung derart, dass eine abdichtende Wirkung mit einem zum Hin- und Herbewegen des Kolbens benötigten Spiel erreicht ist. Eine solche Dichtungsanordnung ist zum Beispiel aus
DE10 2005 017 131 A1 bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist eine Pumpenanordnung bzw. ein Pumpenelement einer Kolbenpumpe geschaffen, insbesondere für ein Hydraulikaggregat eines Fahrzeugbremssystems, mit einem Pumpengehäuse, einem in dem Pumpengehäuse axial verschiebbar geführten Kolben, einem Führungselement zum Führen des Kolbens und einem Fluidraum zum Aufnehmen eines Fluides. Dabei ist das Führungselement innerhalb des Fluidraums angeordnet.
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Der Fluidraum ist im Pumpenelement ein im Wesentlichen mit dem Kolben und dem Pumpengehäuse geschaffener Pumpeninnenraum, in den Fluid aufgenommen ist. Damit ist der Pumpeninnenraum bzw. Fluidraum von einem Pumpenaußenraum zu unterscheiden, der insbesondere einen fluidlosen Exzenterraum darstellt, in dem sich ein Exzenterantrieb des Kolbens befindet.
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Gemäß der Erfindung ist innerhalb dieses Fluidraums das Führungselement positioniert, das dazu insbesondere radial zwischen dem Kolben und dem Pumpengehäuse angeordnet ist. Damit ist der Kolben bei seinem axialen bzw. translatorischen Hin- und Herbewegen während des Betriebs der Kolbenpumpe von dem Führungselement geführt.
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Mit dem im Fluidraum angeordneten Führungselement ist im Zusammenwirken mit einem im Fluidraum aufgenommenen bzw. vorhandenen Fluid eine besonders gut dämpfende Wirkung auf Bewegungen des Kolbens erreicht. Es hat sich herausgestellt, dass damit vor allem unerwünschte Bewegungen des Kolbens in radialer Richtung vermieden sind. Solche Bewegungen des Kolbens in radialer Richtung werden hauptsächlich verursacht durch Querkräfte, die mittels des Exzenterantriebs auf einen im Exzenterraum angeordneten Endbereich des Kolbens einwirken. Der Kolben ist dort an einem Exzenterlager senkrecht zu einer vom Exzenterlager radial umgebenen Welle abgestützt. Die Welle ist von einem Antriebsmotor in eine Rotationsbewegung zu versetzen, wodurch der Kolben von dem Exzenterlager entlang seiner Kolbenachse bzw. axial hin und her zu bewegen ist. Dabei treten während des Betriebs Vibrationen am Exzenterlager auf, die sich auch auf den Kolben übertragen. Der Kolben neigt dazu, sich innerhalb eines ihm zur Verfügung stehenden Führungsspiels mit Schwingungen und zugehörigen Amplituden bzw. Auslenkungen quer, insbesondere radial, zu seiner Kolbenachse zu bewegen. Damit werden die Bewegungen auch auf das an dem Kolben angeordnete Führungselement übertragen. Mit der Anordnung des Führungselements innerhalb des Fluidbereichs sind diese Bewegungen im Zusammenwirken mit dem im Fluidbereich aufgenommenen Fluid in ihrer Frequenz und Auslenkung besonders stark gedämpft. Damit ist auf einfache Art und Weise eine zuverlässige Dämpfung des Kolbens erreicht. Es hat sich herausgestellt, dass die derartige Dämpfung auch bei tiefen Temperaturen gewährleistet ist.
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Eine solche erfindungsgemäße Anordnung des Führungselements im Fluidraum steht im Gegensatz zu einer herkömmlichen Anordnung des Führungselements außerhalb des Fluidraums. Dabei ist am Kolben axial zwischen dem Fluidraum und dem Führungselement ein Dichtelement angeordnet, mit dem der Fluidraum vom Exzenterraum abgedichtet ist. Damit befindet sich das Führungselement herkömmlich außerhalb des Dichtelements im fluidlosen Exzenterraum.
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Zudem ist der Kolben insbesondere in einem im Pumpengehäuse angeordneten Zylinder axial verschiebbar geführt. Bevorzugt ist dabei der Zylinder als mehrteiliger Zylinder mit einem Zylinderbecher gestaltet, in dem der Kolben translatorisch hin und her verschiebbar geführt ist. Dabei bildet der Zylinderbecher mit seiner inneren Becherwand an seiner dem Kolben zugewandten Becheröffnung ein zusätzliches Führungselement für die Bewegung des Kolbens. Damit ist der Kolben zusammen mit dem im Fluidraum angeordneten Führungselement stabil und zuverlässig gedämpft geführt.
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In der Regel sind beide Führungselemente im Zusammenwirken mit dem Kolben Kunststoff/Metall-Partner, die eine unterschiedliche Materialausdehnung in Abhängigkeit von der Temperatur haben. Dadurch entstehen bei besonders tiefen Temperaturen entsprechend große Führungsspalte zwischen den Führungselementen und dem Kolben. Mittels des erfindungsgemäß innerhalb des Fluidraums angeordneten Führungselements, das sich ansonsten außerhalb des Fluidraums befindet, ist eine zuverlässige Dämpfung des Kolbens bei tiefen Temperaturen erreicht.
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Dabei ist der Kolben bevorzugt als mehrteiliger Kolben mit einer Kolbenstange gestaltet, an der das Führungselement radial zwischen der Kolbenstange und dem Pumpengehäuse angeordnet ist. Ferner ist die Kolbenstange mit ihrer einen Stirnseite am Exzenter abgestützt und an ihrer anderen Stirnseite bevorzugt mit einer Kolbenhülse gekoppelt. Durch die Kolbenhülse hindurch kann das Fluid in den Fluidraum als Zuströmbereich nach radial innen strömen.
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Ferner bevorzugt ist die Kolbenpumpe Bestandteil eines Hydraulikaggregats eines Fahrzeugbremssystems, wobei das Fluid eine Bremsflüssigkeit ist. Mit dem damit geschaffenen Hydraulikaggregat ist eine zuverlässige Bremswirkung über alle Temperaturen hinweg gewährleistet.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft ist zwischen dem Führungselement und dem Kolben innerhalb des Fluidraums ein Führungsspalt vorgesehen, der insbesondere radial zwischen dem Führungselement und dem Kolben angeordnet ist. Dabei ist der Führungsspalt während des Betriebs der Kolbenpumpe insbesondere mittels radialer Bewegungen des Kolbens gebildet. Mit dem Führungsspalt bzw. Spalt ist ein radiales Führungsspiel zwischen dem Führungselement und dem Kolben ermöglicht, mit dem während des Betriebs eine Reibung zwischen dem Führungselement und dem Kolben verringert ist. Damit ist der Kolben mit möglichst wenig Materialverschleiß axial verschiebbar geführt.
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Zudem ist dabei der Führungsspalt erfindungsgemäß vorteilhaft mit Fluid gefüllt. Mittels des Fluides ist der Kolben besonders reibungsarm mit dem Führungselement geführt, während zugleich das radiale Führungsspiel des Kolbens reduziert ist. Durch ein Verdrängen des Fluides während einer radialen Bewegung des Kolbens bzw. der Kolbenstange wird das Fluid aus dem Spalt verdrängt. Damit wird der Kolben in seiner radialen Bewegung gedämpft. Je höher die dämpfende Wirkung des Fluides ist, desto geringer ist eine radiale Geschwindigkeit bzw. die radiale Bewegung des Kolbens und vor allem der Kolbenstange.
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Dabei weist das Fluid vorteilhaft eine mit abnehmender Temperatur zunehmende Viskosität auf. Je tiefer die Temperatur ist, desto größer ist die Viskosität des Fluides und damit dessen Dämpfwirkung. Es werden also zusätzlich zu den dämpfenden Eigenschaften des Fluides dessen Viskositätseigenschaften ausgenutzt. Damit ist ein besonderer Vorteil im Tieftemperaturbereich erreicht. Gerade bei sehr tiefen Temperaturen entsteht durch eine unterschiedliche Temperaturausdehnung des Führungselements und des Kolbens ein besonders großer Führungsspalt. Trotzdem werden im Gegensatz zu herkömmlichen Pumpenanordnungen größere Bewegungen des Kolbens in radialer Richtung trotz es großen Führungsspalts vermieden, indem das Fluid bei Tieftemperatur die höchste Viskosität damit die bessere Dämpfung aufweist.
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Zudem ist das Fluid vorteilhaft mit einer Flüssigkeit gestaltet. Bei einer Flüssigkeit nimmt die Viskosität bei tiefen Temperaturen besonders stark zu, womit die dämpfende Wirkung auf den Kolben besonders groß ist. Dabei ist die Flüssigkeit bevorzugt eine Hydraulikflüssigkeit, insbesondere eine Bremsflüssigkeit.
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Des Weiteren ist das Führungselement erfindungsgemäß vorteilhaft mit einem Führungsring gestaltet, der radial um den Kolben, insbesondere um die Kolbenstange angeordnet ist. Damit ist der Kolben an seiner Mantelfläche über seinen Umfang hinweg komplett von dem Führungsring radial umgriffen, sodass der Kolben besonders stabil und gleichmäßig kraftübertragend geführt ist.
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Bevorzugt erstreckt sich dabei der Spalt zwischen dem Führungselement und dem Kolben entsprechend komplett umfänglich um den Kolben. Mit dem im Spalt vorhandenem Fluid ist damit eine besonders gleichmäßig dämpfende Wirkung auf Bewegungen des Kolbens in radialer Richtung erreicht.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorteilhaft der Fluidraum gegenüber einem Pumpenaußenraum mit einem zwischen dem Pumpenaußenraum und dem Führungselement angeordneten Dichtelement abgedichtet. Dabei ist das Dichtelement axial zwischen dem Pumpenaußenraum und dem Führungselement angeordnet. Derart angeordnet und abgedichtet, ist ein unerwünschtes Austreten des im Fluidraum vorhandenen Fluides in den Pumpenaußenraum verhindert, der insbesondere von dem fluidlosen Exzenterraum gebildet ist. Also ist das die Bewegung des Kolbens dämpfende Fluid zuverlässig im Fluidraum gehalten und übt seine dämpfende Wirkung auf den Kolben während der gesamten Betriebsdauer aus. Zusätzlich ist damit ein möglicher Spalt in radialer Richtung zwischen dem Dichtring und dem Kolben möglichst gering und gleichmäßig gehalten. Damit ist eine besonders gute Dichtwirkung des Dichtelements erreicht.
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Bevorzugt ist das Dichtelement radial zum Kolben angeordnet und besonders bevorzugt ist das Dichtelement den Kolben radial umgreifend gestaltet. Mit dem radial zum Kolben angeordneten Dichtelement ist in Kombination mit dem auf die radiale Bewegung des Kolbens dämpfend wirkendem Fluid am Führungselement eine besonders gute Dichtwirkung erreicht. Je stärker die dämpfende Wirkung des Fluides auf den Kolben ist, desto geringer ist die radiale Bewegung des Kolbens. Entsprechend besser ist der Spalt des Führungselements zum Kolben von dem Dichtelement geschlossen und abgedichtet. Eine herausragend gute Dichtwirkung des Dichtelements ist auch bei Tieftemperaturen erreicht, indem die dämpfende Wirkung der zunehmenden Viskosität des Fluides ausgenutzt ist. Damit bleibt der Spalt bzw. Führungsspalt besonders gleichmäßig erhalten, sodass der Spalt von dem Dichtelement zuverlässig abgedichtet ist.
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Fertigungstechnisch einfach ist das Dichtelement vorteilhaft mit einem Dichtring gestaltet, mit dem der Kolben radial komplett umgriffen ist. Damit ist eine besonders gute Dichtwirkung erreicht.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorteilhaft das Dichtelement mit einem zwischen dem Pumpenaußenraum und dem Dichtelement angeordneten Stützelement abgestützt. Das Stützelement ist dabei radial zum Kolben und axial zum Dichtelement angeordnet und hält das Dichtelement stabil in seiner Position. Besonders stabil ist dazu das Stützelement vortteilhaft auf seiner dem Dichtelement abgewandten Seite axial gegen eine Stufe des Pumpengehäuses abgestützt. Damit können auftretende Axial- und Radialkräfte auf das gesamte Pumpengehäuse abgeleitet und die erzielte Dichtwirkung weiter verbessert werden.
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Die Erfindung ist zudem auf eine Verwendung einer solchen Pumpenanordnung in einem Hydraulikaggregat eines Fahrzeugbremssystems, insbesondere eines ESP-Fahrzeugbremssystems, gerichtet. Mit der beschriebenen Dämpfung des Kolbens wird eine zuverlässige Dichtwirkung des Dichtelements erreicht. Entsprechend wird damit eine besonders zuverlässige Bremswirkung auf ein zugehöriges Fahrzeug verwirklicht, die insbesondere auch bei Tieftemperaturen gewährleistet ist.
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Nachfolgend wir ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt die
- 1 einen Längsschnitt einer Pumpenanordnung gemäß dem Stand der Technik,
- 2 eine stark schematisierte Darstellung der Ansicht gemäß 1 während des Betriebs und
- 3 die Ansicht gemäß 2 eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Pumpenanordnung.
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In 1 und 2 ist ein Pumpenelement bzw. eine Pumpenanordnung 10 einer nur teilweise dargestellten Radialkolbenpumpe als Kolbenpumpe 12 innerhalb eines teilweise abgebildeten Hydraulikaggregats 14 einer Fahrzeugbremsanlage gezeigt. Die Pumpenanordnung 10 umfasst ein Pumpengehäuse 16, das mittels einer Bohrung 18 in einem Hydraulikblock 20 gestaltet ist. Ferner gehört zur Pumpenanordnung 10 ein Pumpenkolben bzw. Kolben 22, der mittels eines Exzenters 24 innerhalb des Pumpengehäuses 16 translatorisch hin und her zu bewegen bzw. zu verschieben ist. Der Exzenter 24 umfasst als Exzenterantrieb eine nicht dargestellte Antriebswelle und ein Exzenterlager 26, an dem der Kolben 22 weitgehend senkrecht und radial abgestützt ist.
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Der Kolben 22 ist vorliegend ein mehrteiliger Pumpenkolben. Dazu umfasst der Kolben 22 eine an dem Exzenterlager 26 abgestützte Kolbenstange 28 und eine an die Kolbenstange 28 angrenzende Kolbenhülse 30 mit einem Einlass 32. Durch den Einlass 32 kann als Hydraulikfluid eine Bremsflüssigkeit nach radial innen in die Kolbenhülse 30 strömen. Aus der Kolbenhülse 30 führt ein Einlassventil 34 das Hydraulikfluid bzw. Fluid in einen Druckraum bzw. Hochdruckbereich 36, der von einem die Kolbenhülse 30 umgreifenden Zylinderbecher 38 umschlossen ist. Radial zwischen dem Zylinderbecher 38 und der Kolbenhülse 30 ist ein ringförmiges Kolbendichtelement 40 angeordnet, mit dem der Hochdruckbereich 36 gegenüber einem zu der Kolbenhülse 30 und dem Einlass 32 gehörenden Niederdruckbereich 42 abgedichtet ist.
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Derart abgedichtet, ist der Kolben 22 längs seiner Kolbenachse 44 axial hin- und herverschiebbar mittels des Exzenters 24 in dem Zylinderbecher 38 geführt. Der Zylinderbecher 38 bildet einen Teil eines mehrteiligen Pumpenzylinders bzw. Zylinders 46, zu dem ferner ein ringförmiger, um die Kolbenhülse 30 angeordneter Filter 48 gehört. Der Filter 48 filtert das durch den Einlass 32 einströmende Fluid.
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Zugleich stützt der Filter 48 eine Dichtungsanordnung 50 axial gegenüber einer Gehäusestufe 52 des Pumpengehäuses 16 ab. Die Dichtungsanordnung 50 liegt zudem abdichtend radial außen am Pumpengehäuse 16 und radial innen am Kolben 22 an. Damit trennt die Dichtungsanordnung 50 einen abzudichtenden Pumpeninnenraum bzw. Fluidraum 54 von einem Pumpenaußenraum 56, der einen Exzenterraum für den Exzenter 24 umfasst. Im Exzenterraum bzw. Pumpenaußenraum 56 herrscht Umgebungsdruck, während im Fluidraum 54 bei einem Betrieb der Pumpenanordnung 10 ein Pumpendruck entsteht. Der Fluidraum 54 ist bei einem Herausfahren des Kolbens 22 aus dem Pumpengehäuse 16 mit Fluid durch den Einlass 32 hindurch gefüllt. Damit stellt der Fluidraum 54 einen Ansaugbereich dar, der als Niederdruckbereich 42 leicht druckbeaufschlagt ist.
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Die Dichtungsanordnung 50 umfasst ein Führungselement 58, ein Stützelement 60 und ein Dichtelement 62. Das Führungselement 58 ist als Führungsring gestaltet und befindet sich an der dem Pumpenaußenraum 56 zugewandten Seite der Dichtungsanordnung 50 und ist damit außerhalb des Fluidraums 54 angeordnet. Zudem ist das Führungselement 58 radial außen am Pumpengehäuse 16 abgestützt und liegt radial innen an einer zylinderförmigen Kolbenaußenfläche 64 des Kolbens 22 an. Damit ist der Kolben 22 bei seiner Bewegung gezielt geführt und quer zur Kolbenachse 44 abgestützt. Ferner ist das Stützelement 60 als Stützring gestaltet, axial zwischen dem Führungselement 58 sowie dem Dichtelement 62 angeordnet und dient zum Abstützen des Dichtelements 62. Das Dichtelement 62 befindet sich an der dem Fluidraum 54 zugewandten Seite der Dichtungsanordnung 50 und bildet die eigentliche Fluiddichtung zwischen dem mit Hydraulikfluid zu füllenden Fluidraum 54 sowie dem Pumpenaußenraum 56. Das Dichtelement 62 ist dazu mit einem bremsfluidresistenten Material gestaltet.
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2 verdeutlicht, wie während eines Betriebs der Kolbenpumpe 12 Vibrationen am Kolben 22 entstehen. Auf den Kolben 22 und insbesondere auf die Kolbenstange 28 werden von dem während des Betriebs exzentrisch rotierenden Exzenterlager 26 die dort auftretenden Vibrationen übertragen. Vor allem erstrecken sich die den Vibrationen zugehörigen Amplituden dabei radial zur Kolbenachse 44, wie mit dem Doppelpfeil auf dem Kolben 22 gemäß 2 dargestellt. Dadurch können am Kolben 22 größere Bewegungen in radialer Richtung (siehe Doppelpfeil) entstehen. Damit kann das Dichtelement 62 in seiner Dichtwirkung eingeschränkt werden. Schließlich werden von dem Kolben 22 ausgehend die Vibrationen und radialen Bewegungen insbesondere auf das Dichtelement 62 weitergeleitet, das den insbesondere hochfrequenten Vibrationen nicht immer folgen kann. Damit hebt sich der Kolben 22 von dem Dichtelement 62 ab, wobei ein erhöhter bzw. vergrößerter Dichtspalt zwischen dem Dichtelement 62 und dem Kolben 22 entsteht. Das Dichtelement 62 kann den Fluidraum 54 nicht mehr zuverlässig gegen den Pumpenaußenraum 56 abdichten. Zusätzlich sind das Führungselement 58 als erstes Führungselement des Kolbens 22 und der Zylinder 46 mit seiner Innenwand des Zylinderbechers 38 als zweites Führungselement des Kolbens 22 jeweils Kunststoff/Metall-Partner. Damit können durch unterschiedliche Materialausdehnungen vor allem bei Tieftemperatur entsprechende Führungsspalten zwischen den jeweiligen Führungselementen 58 und 38 entstehen. Davon ist ein Führungsspalt 66 zwischen dem Führungselement 58 und dem Kolben 22 dargestellt. Mittels der Führungsspalten 66 können ebenfalls größere Bewegungen des Kolbens 22 in radialer Richtung auftreten. Damit wird die Dichtwirkung des Dichtelements 62 zusätzlich insbesondere bei tiefen Temperaturen eingeschränkt.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Pumpenanordnung 68 während des Betriebs. Bei der Pumpenanordnung 68 ist im Unterschied zu den 1 bis 2 ein Führungselement 70 vorgesehen, das im Gegensatz zum Führungselement 58 innerhalb des Fluidraums 54 angeordnet ist. Dazu ist das Führungselement 70 als Führungsring gestaltet, der radial außen am Pumpengehäuse 16 abgestützt ist und radial innen an der Kolbenaußenfläche 64 des Kolbens 22 anliegt. Damit ist der Kolben 22 bei seinen entlang der Kolbenachse 44 bzw. axial verlaufenden Bewegungen gezielt geführt und quer zur Kolbenachse 44 abgestützt.
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Anschließend an das derartige Führungselement 70 ist axial in Richtung zum Pumpenaußenraum 56 ein als Dichtring gestaltetes Dichtelement 72 angeordnet. Das Dichtelement 72 ist ferner mit einem Stützelement 74 axial gegen die Gehäusestufe 52 des Pumpengehäuses 16 abgestützt, während es radial außen am Pumpengehäuse 16 und radial innen am Kolben 22 anliegt. Damit dichtet das Dichtelement 72 den Fluidraum 54 mit seinem darin sich befindenden Fluid gegen ein Austreten von Fluid in den Pumpenaußenraum 56 ab. Ferner ist damit das Führungselement 70 innerhalb des Fluidraums 54 positioniert.
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Derart positioniert, werden während des Betriebs auftretende radiale Bewegungen des Kolbens 22 bzw. der Kolbenstange 28 dahingehend gedämpft, dass ein während des Betriebs gebildeter Führungsspalt 66 zwischen dem Führungselement 70 und dem Kolben 22 entsprechend der Position des Führungselements 70 sofort mit Fluid gefüllt ist. Das Fluid dämpft die Vibrationen und radialen Bewegungen des Kolbens 22 und damit ein ansonsten auftretendes Führungsspiel. Zudem werden durch eine Verdrängung des Fluides die radialen Bewegungen des Kolbens 22 und insbesondere der Kolbenstange 28 gedämpft, was rein schematisch durch einen kürzeren Doppelpfeil im Vergleich zur 2 dargestellt ist.
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Vor allem bei tiefen Temperaturen hat das Fluid im Führungsspalt 66 besondere Vorteile. Gerade bei tiefen Temperaturen treten wegen unterschiedlicher Materialausdehnungen des Führungselements 70 und des Kolbens 22 relativ große Führungsspalte 66 auf. Mit abnehmender Temperatur weist das Fluid jedoch eine zunehmende Viskosität auf und kann so im Führungsspalt 66 besonders gut dämpfend auf die radialen Bewegungen des Kolbens 22 wirken. Der Effekt ist bei dem als Bremsflüssigkeit gestalteten Fluid besonders groß.
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Mit der derart dämpfenden Wirkung bleibt ein Dichtspalt zwischen dem Dichtelement 72 und dem Kolben 22 in radialer Richtung möglichst gleichmäßig erhalten. Damit wirkt das Dichtelement 72 über den gesamten Betrieb der Pumpenanordnung 68 und über alle Temperaturbereiche hinweg zuverlässig abdichtend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005017131 A1 [0003]