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Stand der Technik
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, insbesondere einen Schlag- oder Bohrhammer, mit einem Gehäuse, mit einer Werkzeugaufnahme, die zur lösbaren Aufnahme eines Einsatzwerkzeugs ausgebildet ist, mit einer Antriebseinheit, mit einer Schlagwerkeinheit, die dazu ausgebildet ist, eine rotatorische Antriebsbewegung der Antriebseinheit in eine linear oszillierende Antriebsbewegung umzuwandeln, mit einer Elektronik zur Steuerung oder Regelung der Antriebseinheit. Es wird vorgeschlagen, dass die Werkzeugmaschine eine Resonanzvermeidungseinheit aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine durch die Werkzeugmaschine im Bauwerk bewirkte Resonanz zu verringern oder zu verhindern. Vorteilhaft kann mittels der Resonanzvermeidungseinheit vermieden werden, dass bei Anwendung einer schweren Werkzeugmaschine bzw. Hammers, beispielsweise bei Kernsanierungen, eine in ein Bauwerk eingebrachte Anregungsfrequenzen zu einer derartigen Anregung der Bauwerksstruktur führt, dass es in dieser durch Resonanz zu Beschädigungen führt.
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Die Werkzeugmaschine kann beispielsweise als ein ein Bohrhammer oder ein Schlaghammer bzw. Meißelhammer ausgebildet sein. Die Werkzeugmaschine weist insbesondere eine Werkzeugaufnahme zur lösbaren Verbindung eines Einsatzwerkzeugs mit der Werkzeugmaschine auf. Das Einsatzwerkzeug ist insbesondere rotierend um und/oder oszillierend entlang einer Arbeitsachse antreibbar ausgebildet. Die Werkzeugmaschine weist ein Gehäuse auf, das als ein Außengehäuse ausgebildet ist, wobei in dem Gehäuse eine Antriebseinheit und eine Getriebeeinheit aufgenommen ist, wobei über die Getriebeeinheit eine Antriebsbewegung der Antriebseinheit auf die Werkzeugaufnahme übertragbar ist. Die Werkzeugmaschine kann als eine Netz-Werkzeugmaschine oder als eine Akku-Werkzeugmaschine ausgebildet sein. Ist die Werkzeugmaschine als eine Akku-Werkzeugmaschine ausgebildet, so erfolgt die Energieversorgung der Antriebseinheit vorzugsweise über einen wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einen Akkupack, wobei der Akkupack bevorzugt als ein Wechselakkupack ausgebildet ist. Die Werkzeugmaschine weist eine Akkuschnittstelle auf, die zur mechanischen und elektrischen Verbindung der Werkzeugmaschine mit dem Akkupack ausgebildet ist. Die Akkuschnittstelle der Werkzeugmaschine weist eine elektrische Schnittstelle auf, die zwei elektrische Kontaktelement umfasst, die zur Verbindung mit zwei elektrischen Kontaktelementen des Akkupacks zur Energieversorgung der Werkzeugmaschine vorgesehen sind. Die Werkzeugmaschine ist vorzugsweise als eine Handwerkzeugmaschine ausgebildet, die im Betrieb von einem Benutzer gehalten und/oder geführt wird. Es ist allerdings ebenso denkbar, dass die Werkzeugmaschine ein Teil einer zumindest teilweise autonomen Vorrichtung für Arbeiten auf der Baustelle ausgebildet ist, wie beispielsweise einem Baustellenroboter. Der Bohr- oder Schlaghammer weist ein insbesondere pneumatisches Schlagwerk zur Erzeugung von Schlägen entlang der Arbeitsachse auf. Die Werkzeugmaschine weist eine Elektronik auf, die zur Steuerung oder Regelung der Werkzeugmaschine, insbesondere der Antriebseinheit der Werkzeugmaschine, ausgebildet ist. Die Elektronik umfasst insbesondere eine Leiterplatte, auf der eine Recheneinheit und eine Speichereinheit angeordnet ist. Die Elektronik kann weitere elektronische Bauteile wie Sensoren oder Schalter aufweisen, die vorteilhaft auf der Leiterplatte angeordnet sein können. Eine als Bohrhammer oder Schlaghammer ausgebildete Werkzeugmaschine kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass sie in einem Leerlaufzustand oder einem Lastzustand betreibbar ist. Im Leerlaufzustand findet keine Bearbeitung einer Arbeitsoberfläche bzw. eines Werkstücks durch die Werkzeugmaschine statt. Bei einem Bohr- oder Schlaghammer findet im Leerlaufzustand im Wesentlichen keine Übertragung einer schlagenden oder linear oszillierenden Antriebsbewegung auf das Einsatzwerkzeug statt. Im Lastzustand findet eine Übertragung der linear oszillierenden oder schlagenden Antriebsbewegung statt, sodass das Einsatzwerkzeug mit einer Schlagzahl angetrieben wird.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit eine Sensoreinheit aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Resonanzkenngröße zu ermitteln. Die Sensoreinheit ist vorzugsweise im Gehäuse der Werkzeugmaschine, insbesondere auf eine Leiterplatte der Elektronik, angeordnet. Alternativ ist auch denkbar, dass die Sensoreinheit am Gehäuse der Werkzeugmaschine angeordnet ist. Als eine weitere Alternative ist zudem denkbar, dass die Sensoreinheit als ein Zubehör mit der Werkzeugmaschine derart mechanisch koppelbar ist, dass das Zubehör von der Werkzeugmaschine gehalten wird. Die Resonanzkenngröße ist vorzugsweise als eine Bewegungskenngröße ausgebildet, mittels der beispielsweise eine Bewegung und/oder eine Vibration ermittelbar ist.
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Die Sensoreinheit ist dazu ausgebildet, die Resonanzkenngröße im laufenden Betrieb der Werkzeugmaschine und/oder in einer Betriebspause zu erfassen bzw. zu ermitteln. Unter „im laufenden Betrieb“ soll dabei im Zusammenhang dieser Anmeldung verstanden werden, dass die Werkzeugmaschine in Kontakt mit dem zu bearbeitenden Werkstoff oder Bauwerk steht und die Antriebseinheit eingeschaltet ist, sodass über die Werkzeugmaschine der Werkstoff bzw. das Bauwerk bearbeitet oder abtragen und damit anregt wird. Unter „in einer Betriebspause“ soll im Zusammenhang dieser Anmeldung verstanden werden, dass die Werkzeugmaschine in Kontakt mit dem zu bearbeitenden Werkstoff oder Bauwerk steht und die Antriebseinheit ausgeschaltet ist, sodass über die Werkzeugmaschine der Werkstoff bzw. das Bauwerk nicht bearbeitet oder abgetragen wird und damit keine Anregung stattfindet. Die Resonanzkenngröße kann im Wesentlichen unmittelbar am Arbeitsort oder an einem anderen Ort erfasst werden. Findet die Messung nicht unmittelbar am Arbeitsort statt, sind auch größere Entfernungen wie beispielsweise 100 m denkbar.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit dazu ausgebildet ist, basierend auf der ermittelten Resonanzkenngröße eine einzustellende Schlagzahl zu ermitteln. Vorteilhaft kann dadurch eine Anregung in die Resonanz vermieden werden. Die Schlagzahl kann durch das Getriebe oder die Antriebseinheit gesteuert werden. Insbesondere kann mittels einer Reduzierung der Drehzahl eines Elektromotors der Antriebseinheit die Schlagzahl reduziert werden und umgekehrt. Die einzustellende Schlagzahl kann in einem Bereich von maximal 10%, insbesondere maximal 5%, einer Initialschlagzahl bzw. Nominalschlagzahl veränderbar ausgebildet sein. Vorteilhaft kann dadurch eine hohe Abtragsleistung gewährleistet werden. Die Initialschlagzahl kann vor dem Beginn der Arbeiten durch einen Benutzer oder maschinenseitig eingestellt sein. Es ist ebenso denkbar, dass die Resonanzvermeidungseinheit derart ausgebildet ist, dass die Antriebseinheit das Schlagwerk nicht kontinuierlich antreibt, sondern mittels Impulspaketen. Insbesondere können dadurch einzelne Schläge, vorzugsweise ein Schlag, bevorzugt zwei bis drei Schläge, ausgesetzt werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit dazu ausgebildet ist, die einzustellende Schlagzahl automatisch einzustellen. Alternativ ist ebenso denkbar, dass die Resonanzvermeidungseinheit dazu ausgebildet ist, über eine Anzeigeeinheit die einzustellende Schlagzahl anzuzeigen. Die Anzeigeeinheit kann an der Werkzeugmaschine oder an einer externen Vorrichtung, wie beispielsweise einem Smartphone, angeordnet sein. Die Anzeigeeinheit kann beispielsweise als ein Bildschirm ausgebildet sein, über den Informationen mittels Bilder, Text, Zahlen, etc. anzeigbar sind. Die Anzeigeeinheit kann auch als eine Leuchtanzeige ausgebildet sein, die dem Benutzer im aktiven bzw. leuchtenden Zustand eine Handlung vorschlägt. Insbesondere ist die Werkzeugmaschine derart ausgebildet, dass die Schlagzahl über eine Bedieneinheit durch den Benutzer einstellbar ist. Die Bedieneinheit kann an der Werkzeugmaschine oder an der externen Vorrichtung angeordnet sein.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Sensoreinheit einen Bewegungssensor, insbesondere einen Beschleunigungssensor oder einen Gyrosensor, aufweist. Die Sensoreinheit kann alternativ oder zusätzlich auch andere Sensoren weisen, die zur Ermittlung einer Anregung im Bauwerk dem Fachmann bekannt sind. Die Sensoren der Sensoreinheiten können zur Erfassung weiterer Kenngrößen ausgebildet sein, die zur Schlagwerksteuerung oder zur Steuerung der Antriebseinheit von der Elektronik der Werkzeugmaschine verwendet werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit durch einen Benutzer aktivierbar oder deaktivierbar ist. Vorteilhaft kann ein unnötiger Einsatz der Resonanzvermeidungseinheit durch diese Maßnahme verhindert werden. Die Einstellung der Resonanzvermeidungseinheit kann über die Bedieneinheit erfolgen.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit dazu ausgebildet, die Antriebseinheit und/oder die Schlagwerkseinheit derart anzusteuern, dass die Schlagzahl zur Vermeidung einer Resonanz geändert wird. Die Änderung kann kontinuierlich durch eine Verlangsamung oder Erhöhung der Schlagfrequenz oder nicht kontinuierlich durch Aussetzung von Schlägen oder Schwebungen erfolgen. Insbesondere wird die Schlagzahl in zeitlichen Abständen im Bereich von unter 20s, vorzugsweise unter 10s, geändert.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Resonanzvermeidungseinheit ein abgespeichertes Muster oder ein Algorithmus zur Einstellung der Schlagzahl aufweist. Vorteilhaft kann dadurch auch ohne eine Sensoreinheit die Anregung einer Resonanz vermieden werden.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein System umfassend eine Werkzeugmaschine wie zuvor beschrieben und eine externe Vorrichtung, wobei die externe Vorrichtung eine Sensoreinheit aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Resonanzkenngröße zu ermitteln, wobei die Resonanzkenngröße der Resonanzvermeidungseinheit der Werkzeugmaschine bereitgestellt wird. Vorteilhaft können dadurch auch Werkzeugmaschinen ohne eine integrierte Sensoreinheit mit einer Resonanzvermeidungseinheit nachgerüstet werden. Bei der externen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um ein Smartphone, ein Tablet, ein Messwerkzeug, ein spezielles Zubehör, eine andere Werkzeugmaschine oder dergleichen handeln. Die Werkzeugmaschine weist eine Kommunikationseinheit auf, die zum insbesondere drahtlosen Datenaustausch mit der externen Vorrichtung ausgebildet ist. Die drahtlose Übertragung von Informationen kann beispielsweise über WLAN, Bluetooth, NFC, GSM, LTE, 5G oder dergleichen erfolgen. Die Kommunikationseinheit ist vorzugsweise mit der Elektronik der Werkzeugmaschine verbunden.
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Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei dem eine externe Vorrichtung eine Resonanzkenngröße erfasst und einem Rechennetzwerk oder einer Werkzeugmaschine bereitstellt.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Merkmale von alternativen Ausführungsformen werden mit dem gleichen Bezugszeichen und einem zusätzlichen Buchstaben gekennzeichnet ohne diese noch einmal einzuführen.
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Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Werkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen Resonanzvermeidungseinheit;
- 2 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Werkzeugmaschine mit einer Resonanzvermeidungseinheit;
- 3 ein Flussdiagramm mit einem Testverfahren.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen, als Schlaghammer ausgebildeten, Werkzeugmaschine 10 gezeigt. Der Schlaghammer ist als ein pneumatischer Schlaghammer ausgebildet. Die Werkzeugmaschine 10 weist ein Gewicht von über 27 kg auf. Die Werkzeugmaschine 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in welchem eine Antriebseinheit 14 und eine Schlagwerkseinheit 16 angeordnet sind. Das Gehäuse 12 der Werkzeugmaschine 10 ist metallisch und aus Kunststoff ausgebildet. Die Antriebseinheit 14 weist einen Elektromotor (nicht dargestellt) auf, der derart angeordnet ist, dass sich eine Motorachse des Elektromotors senkrecht zu einer Arbeitsachse 20 der Werkzeugmaschine 10 erstreckt.
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Das Gehäuse 12 der Werkzeugmaschine 10 weist einen einen ersten Griffbereich aufweisenden ersten Griff 22 und einen einen zweiten Griffbereich aufweisenden zweiten Griff 24 auf. Die Griffe 22, 24 sind seitlich am Gehäuse 12 der Werkzeugmaschine 10 angeordnet. Die Griffe 22, 24 erstrecken sich koaxial zueinander entlang einer Griffachse 25. Die Griffe 22, 24 sind jeweils über eine Dämpfungseinheit (nicht näher dargestellt) mit dem Gehäuse 12 verbunden. Die Griffe 22, 24 sind insbesondere derart mit dem Gehäuse 12 verbunden, dass eine Relativbewegung zwischen den Griffen 22, 24 und dem Gehäuse 12 ermöglicht wird, die von der jeweiligen Dämpfungseinheit gedämpft wird.
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Die Schlagwerkseinheit 16 weist eine Exzentereinheit (nicht dargestellt) auf, über die ein in einem Hammerrohr (nicht dargestellt) angeordneter Kolben linear oszillierend antreibbar ist. Die Werkzeugmaschine 10 weist einen Schwerpunkt auf, der im Wesentlichen auf der Arbeitsachse 20 angeordnet ist. Insbesondere ist der Schwerpunkt unterhalb der Motorachse, wobei die Motorachse parallel zur Griffachse 25 verläuft, angeordnet. Vorzugsweise ist der Schwerpunkt unterhalb der Griffachse 25 angeordnet.
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Die Werkzeugmaschine 10 weist eine Werkzeugaufnahme 34 auf, in der ein beispielhaft als Meißel ausgebildetes Einsatzwerkzeug 36 angeordnet ist. Die Werkzeugmaschine 10 ist in einer Betriebsposition gezeigt, in der die Werkzeugmaschine 10 aufrecht über das Einsatzwerkzeug 36 auf der zu bearbeitenden Oberfläche 37, dem Boden, eines Bauwerks an einem Arbeitspunkt 38 anliegt bzw. steht. Die Werkzeugaufnahme 34 ist insbesondere als eine SDS-max Werkzeugaufnahme zur Aufnahme von Einsatzwerkzeugen 36 mit einem SDS-max Schaft ausgebildet. Die Arbeitsachse 20 der Werkzeugmaschine 10 erstreckt sich koaxial zu dem Hammerrohr. Während des Betriebs der Werkzeugmaschine 10 wird das Einsatzwerkzeug 36 ausschließlich linear oszillierend bzw. schlagend entlang der Arbeitsachse 20 angetrieben. Die Werkzeugmaschine 10 weist einen Betriebsschalter 39 auf, der beispielhaft an einem der Griffe 22, 24 angeordnet ist. Über den Betriebsschalter 39 ist die Werkzeugmaschine 10 ein- und ausschaltbar ausgebildet.
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Die Werkzeugmaschine 10 ist als eine Akku-Werkzeugmaschine ausgebildet, wobei die Energieversorgung der Werkzeugmaschine 10 über beispielhaft zwei lösbar verbundene Akkupacks 40 erfolgt. Die Akkupacks 40 sind oberhalb der Griffachse 25 am Gehäuse 12 der Werkzeugmaschine befestigt. Die Akkupacks 40 weisen eine Akkuspannung auf, die der halben Betriebsspannung der Werkzeugmaschine 10 entspricht.
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Die Werkzeugmaschine 10 weist zudem eine Elektronik 42 auf, die zur Steuerung oder Regelung der Werkzeugmaschine 10, insbesondere der Antriebseinheit 14 der Werkzeugmaschine 10 ausgebildet ist. Die Elektronik 40 ist im Bereich der Akkuschnittstellen für die lösbare Befestigung der Akkupacks 40 angeordnet. Die Elektronik 42 umfasst eine Leiterplatte (nicht dargestellt), auf der eine Recheneinheit und eine Speichereinheit angeordnet ist. Die Elektronik 42 ist beispielhaft dazu ausgebildet, die Akkupacks 40 parallel zu schalten.
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Die Elektronik 42 weist zudem eine Sensoreinheit 44 auf, die zumindest ein Sensor umfasst. Die Sensoreinheit 44 umfasst einen Bewegungssensor in Form eines Beschleunigungssensors, der beispielhaft auf der Leiterplatte der Elektronik 42 angeordnet ist. Der Bewegungssensor ist dazu ausgebildet, eine Resonanzkenngröße zu erfassen. Die Resonanzkenngröße ist beispielhaft als eine Bewegungskenngröße ausgebildet. Die Bewegungskenngröße ist der Elektronik 42 bereitstellbar.
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Die Elektronik 42 ist dazu eingerichtet, eine adaptive Schlagwerksteuerungsfunktion durchzuführen, bei der die Antriebseinheit basierend auf von dem Bewegungssensor erfassten Messgrößen gesteuert wird. Insbesondere wird durch die Elektronik 42 mittels des Bewegungssensors ein Übergang von einem Leerlaufzustand in einen Lastzustand ermittelt, wobei im Lastzustand eine Drehzahl des Elektromotors erhöht wird.
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Zudem weist die Werkzeugmaschine 10 eine Resonanzvermeidungseinheit 50 auf, die dazu ausgebildet ist, eine durch die Werkzeugmaschine 10 im Bauwerk bewirkte Resonanz zu verringern, zu verzögern oder zu verhindern. Die Resonanzvermeidungseinheit 50 ist der Elektronik 42 zugeordnet.
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In dieser Ausführungsform erfolgt die Steuerung über die Resonanzvermeidungseinheit 50 basierend auf der Sensoreinheit 44, insbesondere auf dem Bewegungssensor. Basierend auf der von der Sensoreinheit 44 erfassten Bewegungskenngröße ist durch die Resonanzvermeidungseinheit 50 ermittelbar, ob eine Anregung des Bauwerks stattfindet, die zu einer Resonanz führen könnte. Beispielhaft kann der Beschleunigungssensor als ein dreiachsiger Beschleunigungssensor ausgebildet sein, wobei die Resonanzvermeidungseinheit 50 im Betrieb der Werkzeugmaschine 10, also unter Last, überwacht, ob die erfassten Bewegungskenngrößen stetig ansteigen. Eine Anregung des Bauwerks kann beispielsweise über einen Schwellenwertvergleich und/oder über einen Verlauf der Änderung der Bewegungskenngröße ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich ist auch denkbar, dass die Bewegungskenngröße im Leerlauf oder bei ausgeschalteter Antriebseinheit 14 erfasst und von der Resonanzvermeidungseinheit 50 verarbeitet wird.
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Wird eine derartige Anregung mittels der Resonanzvermeidungseinheit 50 ermittelt, so wird die Antriebseinheit 14 derart angesteuert, dass die Anregung reduziert oder vollständig unterbunden wird. Es ist beispielhaft denkbar, dass die Drehzahl des Elektromotors oder die Schlagzahl verringert oder erhöht wird. Es ist ebenso denkbar, dass die Antriebseinheit abgeschaltet oder aktiv abgebremst wird. Die Ansteuerung erfolgt dabei vorzugsweise automatisch.
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Es ist allerdings ebenso denkbar, dass die Resonanzvermeidungseinheit 50 über eine Anzeigeeinheit 52 eine Information an den Benutzer bereitstellt, sodass die Antriebseinheit manuell durch den Benutzer anpassbar ist, beispielsweise durch eine Reduzierung oder Erhöhung der Drehzahl des Elektromotors oder der Schlagzahl. Die Anzeigeeinheit 52 ist beispielhaft als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet, über den durch den Benutzer Einstellungen an der Werkzeugmaschine vornehmbar sind. Die Anzeigeeinheit 52 ist auf der Oberseite der Werkzeugmaschine 10 angeordnet, sodass diese stets im Blick des Benutzers ist.
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Alternativ oder zusätzlich ist ebenso denkbar, dass die Resonanzvermeidungseinheit 50 dazu ausgebildet ist, die Motodrehzahl und/oder die Schlagzahl automatisch nach einem Muster oder einem Algorithmus ständig zu verändern. Vorteilhaft kann damit über einen längeren Zeitraum verhindert werden, dass eine Anregung zur Resonanz führt. Das Muster oder der Algorithmus kann fest auf der Speichereinheit der Elektronik 42 hinterlegt sein oder anpassbar, beispielsweise mittels einer Methode des maschinellen Lernens ausgebildet sein.
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In 2 ist eine alternative Ausführungsform der Werkzeugmaschine 10a in einer Seitenansicht gezeigt.
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Die Werkzeugmaschine 10a unterscheidet sich insbesondere dadurch von der zuvor beschriebenen Werkzeugmaschine 10, dass die Resonanzvermeidungseinheit 50a nicht basierend auf der integrierten Sensoreinheit 44a die Resonanzkenngröße bzw. Bewegungskenngrößen ermittelt, sondern basierend auf Daten, die von einer externen Vorrichtung 100a bereitgestellt werden.
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Die Werkzeugmaschine 10a weist eine Kommunikationseinheit 54a auf, die zum drahtlosen Datenaustausch ausgebildet ist. Die Kommunikationseinheit 54a weist beispielhaft ein Bluetooth Modul auf, es sind allerdings auch andere dem Fachmann bekannte Übertragungsstandards denkbar. Über die Kommunikationseinheit 54a ist insbesondere eine Datenaustausch zwischen der Werkzeugmaschine 10a und der externen Vorrichtung 100a möglich.
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Die externe Vorrichtung 100a ist beispielhaft als ein Smartphone 102a ausgebildet. Die externe Vorrichtung 100a umfasst eine Sensoreinheit 104a, die beispielhaft einen Bewegungssensor in Form eines Beschleunigungssensors aufweist. Die externe Vorrichtung wird vor, während oder nach dem Betrieb der Werkzeugmaschine 10a auf die Arbeitsoberfläche 37a gelegt. Der Ort, an dem die externe Vorrichtung 100a auf oder an die Arbeitsoberfläche 37a gelegt wird, kann dabei unmittelbar am Arbeitsort 38a, im selben Raum wie der Arbeitsort 38a oder in einem anderen Raum wie der Arbeitsort 38a, sein.
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Die von der Werkzeugmaschine 10a verursachten Vibrationen bzw. Anregung wird über die Arbeitsoberfläche 37a bzw. im konkreten Ausführungsbeispiel über den Boden an die externe Vorrichtung 100a geleitet, wobei die externe Vorrichtung 100a mittels der Sensoreinheit 104a eine Bewegungskenngröße ermittelt. Die auf diese Weise erfasste Bewegungskenngröße wird der Werkzeugmaschine 10a, insbesondere der Elektronik 42a bzw. der Resonanzvermeidungseinheit 50a der Werkzeugmaschine 10a, bereitgestellt. Die Bereitstellung verläuft dabei beispielhaft über eine Bluetooth Verbindung 106a.
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Die Resonanzvermeidungseinheit 50a der Werkzeugmaschine 10a ermittelt wie bereits zuvor beschrieben basierend auf der Bewegungskenngröße ob eine Anregung stattfindet oder nicht.
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Alternativ ist ebenso denkbar, dass die externe Vorrichtung 100a eine Resonanzvermeidungseinheit 110a aufweist, die wie bereits zuvor beschrieben eine Anregung im Bauwerk ermittelt. In dieser alternativen Ausführungsform ist denkbar, dass die externe Vorrichtung über einen Bildschirm 112a dem Benutzer einen Hinweis zur Steuerung oder Abschaltung der Werkzeugmaschine 10 anzeigt oder eine Steuerinformation an die Werkzeugmaschine 10a überträgt.
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Alternativ ist ebenso denkbar, dass der Resonanzvermeidungseinheit 50a der Werkzeugmaschine 10a sowohl Daten der integrierten Sensoreinheit 44a als auch Daten von externen Sensoreinheiten 104a zur Ermittlung der Anregung des Bauwerks bereitgestellt werden, die vorzugsweise zusammen verarbeitet bzw. ausgewertet werden.
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Zudem wird ein Testverfahren für die zuvor beschriebenen Werkzeugmaschinen 10, 10a vorgeschlagen. Das Testverfahren ist in 3 in einem Flussdiagramm dargestellt.
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In einem ersten Verfahrensschritt 200 wird die Werkzeugmaschine 10, 10a für eine bestimmte Zeit, beispielsweise 30s, unter Last im Schlagbetrieb betrieben.
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In einem zweiten Verfahrensschritt 202 wird die Werkzeugmaschine 10, 10a bzw. die Antriebseinheit 14 der Werkzeugmaschine 10, 10a ausgeschaltet.
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In einem dritten Verfahrensschritt 204 wird mittels zumindest einer Sensoreinheit 44a, 104a Daten erfasst. Dadurch können die Nachschwingungen des Gebäudes durch die Sensoreinheit erfasst werden.
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Die erfassten Daten werden in einem vierten Verfahrensschritt 206 der Resonanzvermeidungseinheit 50a, 110a bereitgestellt.
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In einem fünften Verfahrensschritt 208 ermittelt die Resonanzvermeidungseinheit 50a, 110a eine Resonanzkenngröße in Form einer Bewegungskenngröße.
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Falls die Resonanzkenngröße einen Schwellenwert überschreitet, wird dem Benutzer entweder über einen sechsten Verfahrensschritt 210 eine Information mittels der Anzeigeeinheit 52 zur Änderung der Motordrehzahl bzw. der Schlagzahl angezeigt oder es wird in einem siebten Verfahrensschritt 212 die Motordrehzahl oder Schlagzahl automatisch angepasst.
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Falls die Resonanzkenngröße einen Schwellenwert überschreitet hat, wird nach Änderung der Motordrehzahl bzw. Schlagzahl in einem weiteren Verfahrensschritt 212 ein neuer Testlauf gestartet.
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Falls die Resonanzkenngröße den Schwellenwert nicht überschreitet, so wird dies dem Benutzer in einem Verfahrensschritt 214 angezeigt und es kann mit der Arbeit begonnen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019200532 A1 [0001]